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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 15 von 32
Datum: 06.04.1938
Umfang: 32
Mol un6 Das Deutsche Reich « Eeschlchlliche Äezieiiungcn Von Staatsarchivdireftor Hofrat Professor Dr. Otto Stolz Das Land T i r o l hat lange, bevor es zu Oesterreich in be sondere staatlich« Beziehungen getreten ist, dem Deutschen Reich und einem seiner ursprünglichen Hauptglieder, dem Stammesherzogtum der Daiern, unmittelbar angehört. Bald nachdem der germanische Stamm der Bajuvaren oder alten Daiern auf der Donauebene sich niedergelassen und einen eigenen Staat gegründet

hatte—das war um das Jahr 500—, hat er sich auch über die Alpengebiete am Inn, Eisack und an der Etsch ausgebreitet, dort seine Gaue und Grafschaften ein gerichtet, und damit deren weitere Schicksale entschieden. Mit dem Herzogtum Baiern sind diese in das König- und Kaiser reich der Franken und dann in jenes der Deutschen eingetreten. Diese alten deutschen Könige und Kaiser, die auch über Ita lien geboten, sind oft mit ihren Reisigen über den Brenner gezogen und gerade als ihr Reich auf dem Höhepunkt seiner Macht stand

hervorgegangen. Dieses alte Deutsche Reich hat die kriegerischen Kräfte der deutschen Stämme für große Ziele nach außen zusammen gefaßt zur gemeinsamen Sicherung ihrer Siedlungsräume und ihrts ganzen Kulturkreises, zu welchem in einem gewissen Sinne damals auch Italien gezählt hat. „Deutsch" kommt vom germanischen Worte „Diot" und bedeutet das Volk, die Ge meinschaft gleicher Abstammung, Sprache, Wesensart, Rechts und Staatsbkldung. All diese Merkmal« hat Tirol als ein Teil de, Deutschen Reiche» entfaltet

untereinander in Gegensätze und offene Kriege. Die späteren Kaiser konnten ihr Ansehen nur auf Grund ihrer Haus macht zur Geltung bringen, dennoch hat aber das Reich unter seinen Gliedern «inen gewissen Zusammenhalt nach außen auch später gewahrt. La, die Bildung einer gleichartigen Schrift- und Sprechsprache für Nord- und Süddeutschland ist erst er folgt, nachdem di« Höhezeit der deutschen Kaisermacht schon vorbeigegangen war. 8m Lahr« 1363 hat Tirol die Herzoge von O e st e r r e i ch zu seinen erblichen

, mich dünket, Weil Feindesblut mich schminket. Das ist so purpurrot. Darum bin ich so rot. -- ■' Adler! Tiroler Adler! Warum bist du so rot? Dom roten Sonnenscheine, Vom roten Feuerweine, Vom Fetndesblute rot. Darum bin ich so rot! — Johann Senn. Das alte Deutsche Reich hatte 1806 unter dem Drucke Na poleons ein rühmloses Ende gefunden. Nach der Besiegung des französischen Imperators errichteten die deutschen Staaten, die dem alten Reich angehört hatten, den ihm ähnlichen Deut schen Bund

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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 3 von 26
Datum: 29.01.1938
Umfang: 26
zu zerstreuen. Der Systemwechsel im Deutschen Reich brachte not wendigerweise Forderungen eines Parteiprogrammes zur Gel tung, die auf ihre Richtigkeit erst erprobt werden mußten. Die Beseitigung der parlamentarischen Demokratie und der Par teien, die sie vertreten haben, war die erste und schwierigste Arbeit. Die marxisüschen Bewegungen und Parteien wurden rasch unterdrückt und aufgelöst, während einzelnen bürgerlichen Parteien noch eine Lcbensfrist von ungefähr einem halben Jahr gegönnt war. Sie lösten

des Deutschen Reiches. Der neue Kanzler übernahm ein wirtschaftlich auf das Aeußerste geschwächtes Reich, eine zahlenmäßig ungenügend und schlecht ausgerüstete Wehrmacht, die tief unter dem Stand der militärpolitischen Not wendigkeiten war. Das Deutsche Reich gehörte zwar seit 1926 dem Völkerbund an, seine volle Gleichberechtigung aber wurde chm stets verweigert. Diese Gleichberechtigung forderte der neue Kanzler und die Tatsachen ergaben, daß er sie nur außer halb des Völkerbundes und gegen den Völkerbund

Aufgabe zu lösen: das von Frankreich besetzte Saar gebiet durch die Volksabstimmung wieder dem deutschen Mutterlande zuzuführen. Der 13. Jänner 1935 brachte einen glänzenden Ab stimmungssteg, und am 1. Mürz desselben Jahres wurde das Saargebiet dem Deutschen Reiche wieder zurückgegeben. Hitler gab bei diesem Anlaß die außerordentlich wichtige Erklärung ab, daß es nunmehr keine Gebietsforderungen an Frankreich mehr gäbe. Am 16. März 1935 holte sich das Deutsche Reich seine wehrpolitische

Handlungsfreiheit zurück und schritt zur Einführung der allgemeinen Wehrpflicht. Dies war auch für Oesterreich von großer Bedeutung, das am 1. April 1936 gleichfalls die allgemeine Dienstpflicht einführte. Durch den Abschluß des russisch-französischen Bündnisses wurde der deutschen Rüstung notwendigerweise ein starker Auftrieb gegeben. Durch das deutsch-englische Flottenabkommen vom 18. Juni 1935 schuf sich das Reich Ruhe und Sicherheit auf hoher See und konnte sich der vollen Ausgestaltung seiner Wehrmacht

zu Lande und in der Luft widmen. Anfangs Oktober 1935, als der italienisch-abesiinifche Krieg zum Aus bruch kam, war dem Deutschen Reich, da es sich der Genfer Sanktionspolitik ferne hielt, die Möglichkeit gegeben, das Ab kommen von Locarno zu kündigen und die Wiederbesetzung des Rheinlandes vorzunehmen. Für Mitteleuropa war das d e u t j ch - ö st e r r e i ch i s ch e Abkommen vom 11. Juli 1936 von größter Bedeutung. Es kam darin der Wille der beiden Regierungen zum Ausdruck, ihre normalen

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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 2 von 20
Datum: 13.03.1941
Umfang: 20
letzten kläglichen Reste jenes Lügengebildes, das vom „öster reichischen Menschen" träumte. Der Führer hat seine Hecknat in das große Reich ge holt, und damit den so heiß und so lange ersehnten Wunsch von sieben Millionen Deutschen erfüllt. Seit diesem Tage sind nun drei Jahre bewegtester deutscher Geschichte in das Land gezogen. Was wir damals im Ueberschwang unserer Gefühle kaum ahnten, wird uns heute zur Gewißheit. Die Märztage 1938 waren viel mehr, als die Heimkehr unserer deutschen Heimat

, sie waren das Fanal für den Aufbruch des ganzen deutschen Volkes zum großen mächtigen Reich von morgen. Damals wurde der Weg freigemacht für Großdeutschland, denn das damalige Oesterreich, im Herzen Europas gelegen, war der Angelpunkt jener Idee, alle Deutschen in einem großen Reich zu vereinen. Damals ahnten die wenigsten von uns, daß mit der Wiedervereinigung unserer Heimat mit dem Reich die Stunde für das Großdeutschland der Zukunft ge schlagen hatte. Um so klarer aber erkannten damals unsere Gegner

der „christlichen Weltanschauung" wurden sogar Schwerkranke an den Galgen geschleppt und viehisch hin gemordet. Feiste Juden wurden zum Prototyp des „Oester- reichers" gestempelt, Wien wurde zum Sammelpunkt des poli tischen Gelichters aus ganz Mitteleuropa, und die deutschen Lande unserer Heimat zum Aufmarschraum für den Hetzfeld zug gegen das Reich. Die historische Sendung des südostdeutschen Raumes wurde in das Gegenteil umgebogen. Statt Schutzwall des Reiches zu sein, wurde unsere Heimat zur Angriffsbasis

der Deutschen hasser und zum willenlosen Werkzeug jener Mächte, die um jeden Preis den Aufstieg des deutschen Volkes zu verhindern suchten, jener Mächte, die auch heute wieder im Kampf gegen das Reich stehen. Im Ringen der Gegenwart gibt uns nun die Wiederkehr des Jahrestages unserer Heimkehr in das Reich willkommene Gelegenheit, diese Zusammenhänge in unser Gedächtnis zurückzurufen. Gerade das gegenwärtige Geschehen müßte in den Hirnen gewisser ausländischer Menschenfreunde die letzten Zweifel

werden zum Symbol des deutschen Frühlings, des Wiederaufstieges zum großen mächtigen und einigen Deutschen Reich von morgen werden. Vschmschast der keichsmark in kuropa Die deutsche Währung im kriegsmäßigen Einsatz voll bewährt — Das deutsche Außenhandelsvolumen fast auf Vorkriegsstand Berlin. 12. März. In der Hauptversammlung der deutschen Reichsbank hielt Reichsbankpräsident Reichswirtschaftsminister Funk eine Ansprache. Er führte im wesentlichen aus: Wenn dis Deutsche Reichsbank ihre Iahresrückschau hält

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Seite 10 von 20
Datum: 31.03.1939
Umfang: 20
VeuWlanS stellt zum Aolkstumsprimlv Sr. ArM: „Wir haben das tiefste Nerstim-nls auch für andere Völker" Berlin, 30. März. Auf einem Empfangsabeud, den Reichsleiter Rosenberg für die Diplomatie und ausländische Presse am Donnerstag veranstaltete, sprach Reichsmiuister Dr. F ri ck über das Thema „Die nichtdeuffchen Volksgruppen im Deutschen Reich". Seit der Gründung der nationalsozialistischen Bewegung, so erklärte Dr. Frick, habe der Gedanke des Volkstums im Mittelpunkt unseres politischen

des Nationalsozialismus bedeute das aber keine Ver neinung des Lebensrechtes des tschechischen Volkes. Die zweitgrößte Volksgruppe im deutschen Reich sei die polnische. Die mutmaßliche Zahl der Polen im Reich sei bereits Gegenstand lebhafter Presteauseinandersetzungen inner halb und außerhalb des Reiches geworden. Nach der Volks zählung von 1933 gebe es in "den deutschen Ostgebieten 113.010 Personen mit polnischer Muttersprache, während 285.092 als Muttersprache deutsch und polnisch ange geben hättem Die Polen seien

in der Regel als Arbeiter, auch als kleine Landbesitzer oder als Gewerbetreibende tätig, und hätten im besonderen Maße den Aufstieg des Dritten Rei ches mitgemacht. Es dürste kaum einen arbeitslosen Polen im Reich geben, was leider von den deutschen Volks genossen in Polen nicht gesagt werden könne. Bei der Arbeitsvermittlung werde im Reich grundsätzlich kein Unterschied zwischen Volksgruppenangehörigen und Deutschen gemacht. Das Schulrecht für die polnische Volksgruppe sei beson ders günstig gestaltet

sich hier um ein bäuerliches Volkstum, das meist in geschlossenen Bauern dörfer verstreut unter deutschen Dörfern siedle. Bei der Wahl zum Großdeutschen Reichstag 1938, mit der gleichzeitig eine Abstimmung über den Anschluß ans Reich verbunden war, hatten die Kroaten fast hunderprozentig mit Ja gestimmt. Auch die viertstärkste, ebenfalls slawische Volksgruppe, die Windischen oder Slowenen — rund 30.000 Personen — hatten durch ihre Ja-Stimmen ihre Staatstreue bekundet. Die fünfte Volksgruppe im Reich sind die Magyaren

chen auch gegen 2000 Slowaken. Angesichts der entgegen kommenden Behandlung der Deutschen in der Slowakei sei es selbstverständlich, daß auch den Slowaken ihr vollstes Eigen leben im deutschen Raum garantiert werde. Bis vor kurzein habe man von einer litauischen Volks gruppe im Deutschen Reich kaum sprechen können, die nun mehr nach Rückgliederung des Memellandes 5000 bis 10.000 betrage. Eigeneuttvicklung der AolkSsruvven Grundsätzlich sei jeder nichtdeuffchen Volksgruppe ihre Eigen- entwicklung

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Seite 9 von 10
Datum: 28.04.1938
Umfang: 10
Deutschland die Protestanten fast in der Zweidrittelmehrheit sind, bilden sie in Oesterreich eine kleine Minderheit. In letzterem Lande sind nrehr als neun Zehntel der Bevölkerung katholisch, im bisherigen Deutschen Reich etwa ein Drittel. Der Anteil der Glaubensjud en an der Gesamtbevölkerung.ist in Oesterreich wesentlich größer als im allen Reichsgebiet'. HeroorgehobeN zu werden verdient, daß von den 101.000 Glaubensjuden in 'Oesterreich 176.000, also 92 v. tz., in Wien wohnen. Von der Berliner

Gesamtbevölkerung waren nach der Volks zählung 1033 161.000 (von 4,243.000) Juden. Auf 100 Einwohner enisiele'n somit in Berlin 4, in Wien ü Glaubensjuden. In den allerletzten Jahren gcht die Entwicklung der Geburten häufigkeit im Deutschen' Reich und in Oesterreich nicht mehr parallel. Eine zielbewußte Beoölkerungspolitik vermochte eine nicht unerhebliche Zunahme der Geburten zu erzielen. In Oesterreich hin- S egen hat die Geburtenabnahme weiter angehalten und dazu geführt, aß dieser Staat in den Jahren 1035

und 1036 einen Geburtenabaang aufzuweisen hatte. Die Bevölkerung beider Staaten weist eine starke Ueberalterung auf. Sie ist in Oesterreich größer als im Deutschen Reich. Höhere Kektarertrögv im Reich Die Art der Bodennutzung in Oesterreich ist weitgehend durch die Tatsache bestimmt, daß die Oftmark ein Gebirgsland und als solches sehr waldreich ist. Von der Gesamtfläche Oesterreichs entfallen 37 v. H. aus Wald, während im Altreich, das auch »och zu den waldreicheren Ländern Europas zählt

werden als in Oesterreich, so ist das hauptsächlich aus die Tatsache zurückzusühren, daß die Landwirtschaft im Deutschen Reich seit jeher auf einer besonders hohen, durch wissenschaftlich fun dierte Betriebsführuna erreichten Stufe stand und durch die national- ozialistische Staatssührung besondere Förderung erfährt. Erwähnt ei insbesondere die Benützung von Edel sa a't gut und die ge- teigerte Verwendung von Kunstdünger. Nach Berechnungen, die las hiesige Statistische Amt alljährlich anstellt, kann gesagt

. Bor der Grenzsperre kamen im Durch schnitt mehr Fremde aus dem Deutschen Reich als aus allen übrigen Auslandsstoaten zusammen. Mit der 1000-Mark-Sperre und den aus der Devisenbewirtschaftung sich ergebenden Erschwerungen ebbte der Verkehr aus dem Reich naturgemäß ab, um auf die Ei'nreifeerleichte- rungen der letzten Zeit wie eine niedergehaltene Sprungfeder zu reagieren. Wenn der Fremdenverkehr Wiens, der zweit größten Stadt Großdeutschlands, nicht nur von dem der Reichshaupt- Itadt gewaltig

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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 2 von 18
Datum: 23.03.1938
Umfang: 18
kann, als ein allzu rasch angelegter brauner." Nur ein Siel: Großbeutjchlanb. Aus Feldmarschall Conrads Vermächtnis. Dem Buche „Mein Lebe» mit Conrad von Hötzen- dorf. Sein geistiges Vermächtnis", das seine Witwe verfaßt hat, entnehmen wir die Stelle: Jedes Volk muß ein großes Ziel haben, dem es als Ideal entgegenstrebt, bis das Ziel erreicht ist. Für jeden Deutschen kann seit dem Weltkrieg dieses Ideal nur in dem endgültigen Zusammenschluß zu einem mächtigen Reich deutscher Zunge 'bestehen. Die Deutschen

-Rede.) bracht, das einst nur Sehnsucht und Hoffnung war: „Nach innen reich und vielgestaltig, nach außen stark und schwert- gewalttg." Es wird nun, fuhr Dr. Goebbels fort, vielfach die Frage aufgeworfen: Warum über den Anschluß noch eine Abstim mung? Gibt es noch einen Deuffchen in Oesterreich und im übrigen Reich, der zur Frage der Wiedervereinigung „Nein" sagen könnte? Kann überhaupt noch deutlicher als durch den jubelnden Empfang des Führers ini großen Deutschen Reich die wahre Meinung

an, um darzutun, welche große Aufgaben es in dem nun zum Reich gekommenen Land Oesterreich auf wirtschaftlichem Gebiet noch zu erfüllen gibt. Nach diesen Zahlen, die so überzeugend den Aufstieg der deutschen Wirtschaft dartun, wandte sich der Minister der wirtschaftlichen Entwicklung Oesterreichs zu. Er schilderte in großen Zügen, wie das Friedensdiktat den größten Teil der österreichischen Industrie und Landwirtschaft zerstört habe und wie insbesondere die zwangsweise Trennung vom deut- schen

der privalwlrtschast- lichen Investitionen die Durchführung des großzügigen Auf- bauprogrammes gewährleisten. Als ein erstes Zeichen tat kräftiger Hilfe, die das Reich dem deutschen Oesterreich an- gedeihen lieh, bezeichnete der Minister die Festsetzung der festen und unverrückbaren Relation zwischen Reichsmark und Schilling. Das günstige, der Währungsangleichung zugrunde gelegte Verhältnis von Mark zu Schilling ist überall tn Oesterreich als ein weithin sichtbares Entgegenkommen aus gelegt worden und bedeutet

die Gelegenheit nützen, sich mit ihren Ar beiterkameraden in der rheinischen Industrie und mit den Bauern zu unterhalten und dann staunend begreifen, daß sie das Opfer einer grenzenlose Lüge geworden sind. Wenn sie dann zurückkehren, bringen sie die Ueberzeugung mit, daß nirgends auf der Welt so viel für den ehrlich Schaf fenden geleistet worden ist wie im Dritten Reich, und mit dieser Ueberzeugung nehmen sie auch die sichere Zuversicht in die Heimat, durch die Tat des Führers nun teilhaftig

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Seite 2 von 18
Datum: 18.01.1939
Umfang: 18
Die Slowaken besinnen sich eines Besseren Festigung des Vertrauensverhältnisses zwischen der Negierung und der deutschen Nolksgruvve hatte den verhängnisvollen Mut gefunden, eine kleindeutsche Lösung zu treffen, die z u- nächst wohl keine Verwirklichung fand, aber, als Tendenz und Idee einmal ausgestellt, weiterwirkte, einerspäteren Verwirklichung entgegen. Die Versammlung teilte sich in zwei Parteien. Die eine wollte ein Deutschland, wie es früher bestand, d. h. m i t Oester reich

mengefaßt hatte und den Eintritt dieses Gesamtösterreich in das Deutsche Reich verlangte. -So kam es am 28. März 1849 zum Siege der klein deutschen Richtung, nämlich zur Wahl des Königs Friedrich Wilhelm IV. von Preu ßen zum erblichen deutschenKaiser. Indes der preußische König nahm die Wahl, die ihn zudem in einen Krieg mit Oesterreich verwickelt hätte, aus den Händen der Revolutionsabgeordneten nicht an. Trotzdem wuchs die Kriegsgefahr zwischen den beiden deutschen Großstaaten, da Berlin

unter de mJubelderanwesendenFür st en, Generäle und Offiziere Bismarck das neue Deutsche Reich. König Wilhelm I. von Preußen ist Deutscher Kaiser geworden, der größte Teil der deutschen Nation hat seine Einigung ge funden. Als einige Wochen später die letzten Hornissen- Preßburg, 17. Jänner. Das Presseamt der Deutschen Partei in der Slowakei teilt im Einvernehmen mit dem slowakischen Ministerpräsidenten Dr. T i s o mit: Zwischen dem Ministerpräsidenten Dr. T i s o und dem Staatssekretär für die Belange der deutschen Volksgruppe

, der als solcher die nativ- stürme aus den letzten französischen Nestern von dem tapferen Heere siegreich abgewehr! sind, muß der Franzose sich zum Frieden bequemen und die alten, geraubien Reichslande, Elsaß und Lothringen, nach über zweihundert Jahren der Fremdherrschaft an das neue Deutsche Reich abtrelen. Mitten unter drohenden Nachbarn, abgerungen einer ideenlosen Zeit, hat Bismarck sein Werk zustande gebracht. Die nationale Kehrseite des Zweiten Reiches ist das Schick sal der Deutschen in Oesterreich

die Uebermacht der Slawen immer mehr zur Gel tung kommen. Der Kaiser von Oesterreich-Ungarn hat außer dem mehr und mehr die Anziehungskraft des neuen Deutschen Reiches auf die Erblande, die doch den Kern seines Reiches bilden, zu befürchten, und so stützt er sich stärker auf die Magyaren und Slawen, die ihm ergeben erscheinen. Um die Tragödie der deutschen Oesterreicher vollzumachen, gesellt sich zu alledem die erschütternde Tatsache, daß die deutsche Nation, soweit sie das Zweite Reich verkörperte

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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 3 von 20
Datum: 18.01.1936
Umfang: 20
als zwei Jahren plötzlich den Völkerbund verließ, tauchte damals schon die Frage auf, ob mit dieser Tatsache der Vertrag von Locarno, der ja seinerzeit an den Eintritt des Deutschen Reiches in den Völkerbund ge knüpft war, noch seine Gültigkeit habe. Die Kündigung des Vertrages von Locarno wäre eigentlich die logische Folge der Austrittserklärung des Reiches aus dem Völkerbund gewesen. Das Deutsche Reich hat aber einen solches Schritt vermieden, weil es sonst mit Frankreich, Belgien

und den Garantiemäch ten England und Italien in Gegensatz geraten wäre. Dieser Vertrag, der noch von dem „Reichspräsidenten" geschlossen wurde, den es heute nicht mehr gibt, und der im Parlament mit einfacher Stimmenmehrheit statt mit der für verfassungs ändernde Verträge vorgeschriebenen qualifizierten Zweidrittel mehrheit angenommen wurde, sollte den garantierten Schutz der französischen Ostgrenze bedeuten. Seither haben sich die politischen Verhältnisse — ganz ab gesehen von dem Systemwechsel im Deutschen Reich

Kriegsbündnisses »och weiter an die Bestimmungen von Locarno gebunden hält, ist fraglich. Es erscheint nicht logisch und nicht begreiflich, warum England am 16. Juni 1935 das F l o t t e n a b k o m m e n mit dem Deutschen Reiche traf, während es einige Monate später mit dem französischen Generalstabe den Einsatz englischer Truppen in einem möglichen Kampfe gegen das Deutsche Reich vereinbarte. England hat dabei nicht bedacht, daß eine deutsch-italienische Annäherung die unausweichliche Folge sein inuß

päischen Spannungen keineswegs bei und man befindet sich in einem Gestrüpp einander widersprechender Verträge. Die mit Kriegsdrohungen spielende „Friedenspolitik" des Völkerbundes lastet wie ein Alpdruck auf Europa und nur ein wuchtiger Schwerthieb kann den gordischen Knoten zerhauen. Die englische Politik der letzten Zeit ist entgegen ihrer son stigen Gewohnheit reich an Widersprüchen: Das Flötten- obkommen mit dem Deutschen Reiche und die jetzt abgeschlos senen englisch-französischen Militärverträge

aus der Flottenkonfrenz bildet fiir England eine arge Verlegenheit. Das deutsche Volk und die deutschen Staaten. Zum 65. Reichsgründuugstag am 18. Jänner. Von Dr. Hans Weinzierl. Als Bismarck vor 65 Jahren das neue Deutsche Reich grün dete, knüpfte er an die Tradition des ersten deutschen Staates an. Drei Staaten mit eigener europäischer Geltung hat die deutsche Geschichte hervorgebracht: 1. Das ostfränkisch-deutsche Königreich, das mit Konrad I. beginnt (911) und schon unter Otto dem Großen einen ersten Höhepunkt

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Seite 3 von 20
Datum: 23.02.1935
Umfang: 20
, um das jetzt gerungen wird, ist das, ov es dem Deutschen Reich gelingen wird, sich in diese Interessensphären einzuschieben. Noch vor wenigen Jahren wäre das Deutsche Reich niemals in der Lage gewesen, außenpolitische Fragen mit entsprechender Durchschlagskraft an- zstaehen. In der Außenpolitik spielen die materiellen Macht mittel der militärischen Rüstung die größte Rolle. Es ist heute ein offenes Gehe mnis, daß der fünfte Teil des Vertrages von Versailles, der d e militärischen Bestimmungen eitthäll

, durch die Tatsachen im Deutschen Reiche praktisch außer Kraft ge setzt worden ist. Es besteht aber nicht allein diese Tatsache, sondern es komm! auch noch die stillschweigende Anerkennung der in Deutschland bestehenden Luftstreitkräfte durch England hinzu. Das Deutsche Reich hat in seiner Antwort auf die eng lisch-französischen Vorschläge ganz besonders den von England ins Auge gefaßten Luftpakt betont und seine Bereitwilligkeit bekanntgegeben, seine Luftstreitkräfte zur Abwehr feindlicher Angriffe dem bedrohten

Lande zur Verfügung zu stellen. Der Systemwechsel im Deutschen Reich hat auch die deutsche Aufrüstung mit sich gebracht. Die Bildung eines einheitlichen Staatswillens versetzte das Reich in die Lage, seine militärische Gleichberechtigung mit Energie zu vertreten, und als ihm diese unter Betonung der französischen Sicherheit verweigert wurde, trat es aus dem Völkerbund aus. Dadurch fühlte sich das Deutsche Reich moralisch berechtigt, sich selbst zu geben, was es brauchte

, die zwischen England und dem Deut schen Reiche geführt werden sollen, vorzubereiten. Ob wohl die Möglichkeit einer Verständigung zwischen den beiden Staaten besteht? Dies hängt von Umständen verschiedenartiger Natur ab, die sich heute kaum schon ganz überblicken lassen. Zunächst ist eine diplomatische Frage zu klären, ob England und das Deutsche Reich wirklich allein miteinander verhandeln werden und ob sich diese Verhandlungen nur auf den Lnstpakt beschränken lassen. Die Taktik des Deutschen Reiches geht

durch ein Zu geständnis des Deutschen Reiches auf flottenpolitischem Gebiete erkauft werden müssen. Doch das sind heute bloß Möglich keiten, denn Taffachen lassen sich noch nicht berichten. Eine weitere Frage ist die, ob ein Nachgeben der West mächte hinsichtlich der Bestimmungen von Versailles nicht an die Annahme eines Ost-Locarno und eines Donaupaktes durch das Deutsche Reich geknüpft werden wird. Am Ost-Locarno ist Frankreich besonders interessiert, am Donaupakts besonders Italien. Man wird aber kaum sehlgehen

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Seite 2 von 14
Datum: 20.03.1935
Umfang: 14
ein M i l i t ä r g e s e tz, kraft dessen im Deutschen Reiche die a l l - gemeineWehrpflicht wieder eingeführt wird. Rach dem Friedensvertrag von Versailles soll das Deutsche Reich ein Berufsheer von 100.000 Mann mit sieben Divisionen und drei Kavalleriedivisionen haben; nunmehr wird das Deutsche Reich schon 1936 etwa 600.000 Mann 'mit 36 Divisionen besitzen. Vierzehn Jahre lastete auf dem Deutschen Reich der Vertrag von Versailles. Dem deutschen Volke wurde durch ihn eine militärische Abrüstung in einem Ausmaß auferlegt

, wie sie die Weltgeschichte nicht kennt. Die deutsche Wirtschcft wurde durch die Reparationsleistungen bis zum Weißbluten ge bracht. Das Deutsche Reich mußte die moralische Kriegs schuld auf sich nehmen. Je mehr aber die Zeit wrtschritt, um so mehr zeigte es sich immer deutlicher, daß die Auf rechter Haltung der Politik von Versailles mora lisch, militärisch und wirtschaftlich unmöglich geworden war. Die Politik einseitiger Gewalt mußte einen Gegen toß aus- lö'en, der im Deutschen Reiche durch die Zusammenfassung

ist. Dadurch schreibt das Deutsche Reich nicht nur das Gesetz des Handelns vor, sondern bringt in die europäische Politik einen Machtfaktor, der alle Nachbarn Deutschlands berührt. Die Einführung der allgemeinen Wehr pflicht ist auch eine Handlung von größter wirtschaft licher und volkserzieherischer Bedeutung. Die Auffüllung des deutschen Heeres entlastet den Arbeitsmarkt, beschäftigt die Industrie, befruchtet die Landwirtschaft und bringt der deutschen Jugend wieder die Wohltat vcller mili tärischer

. Das ist eine E n t - sponnungderLage. England will zweifellos das Seine beitragen, um das europäische Gespräch nicht ablwechen zu lassen und auch das Deutsche Reich bekundet durch eine zu sagende Beantwortung der englischen Rote seine Bereitwillig keit, an der Erhaltung des Friedens tätig mitzuarbeiten. Da auch Italien die Lage sehr ruhig und sachlich beurteill und das mit dem Deutschen Reich befreundete Polen in Berlin zu einem Einlenken ratet, bleibt noch die Stellungnahme Frank reichs abzuwarten, die in einem Kabinettsrat

am Mittwoch ge faßt wird. In P a r i s ist man zwar sichtlich nervös und zum Teil auch über die englische Haltung enttäuscht; es hat aber nicht den Anschein, als ob man äußerste Konsequenzen ziehen wollte. Man wird in Berlin protestieren, es im übrigen der Verhandlungskunft Lord Simons überlasten, die durch den deutschen Vorstoß geschaffene neue Lage friedvoll zu bereinigen. Auf den Fortgang der österreichischen Politik wird die Wiedereinführung der allgemeinen Wehrpflicht im Deutscheil Reich von großer

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Seite 6 von 8
Datum: 29.01.1944
Umfang: 8
: „Das Reich ist unser Körper, die Fürsten das Haupt, wir sind die Glieder. Aber das Haupt ist krank, Raub, Mord und Treulosigkeit entspringen ihm. Für unnötige Dinge wird des Volkes Blut ge opfert. Es lebt in Deutschland eine gesunde Jugend, allen großen Taten geöffnet und begierig nach wah rem Ruhm —, niemand leitet sie, niemand führt sie. Darum: ihr werten Deutschen, hebt die Hand! Jetzt ist es Zeit, zu heben an, um Freiheit kriegen! Gott will's!" * Aber in neuem Hader, im Krieg uird tiefster Volks- not

versinkt das Reich abermals. Franzosen stehen am Rhein. Die Reichsmacht schachert mit dem Lan desfeind um deutsches Land. Da nimmt Friedrich Wilhelm von Brandenburg die Fahne der völ kischen Sehnsucht auf: „Ich beschwöre euch, alle ehrlichen Deutschen, laßt allen Hader fallen und steht einig zusammen, da es um Reich und deutsche Nation geht. Ein jeder ge denke, was er für die Ehre des deutschen Namens zu tun habe, um sich gegen sein eigen Blut und sein Vaterland nicht zu vergreisen. Gedenke

, daß du ein Deutscher bist!" Anno 1786 kam die Kunde vom Tode des Preu- ßenkönigs Friedrich H. in ein westfälisches Bauernhaus. Der alte Bauer, hannöverscher Unter tan, faltete die Hände. Aber in seinen Augen blitzte es. „Tot?" sagte er mit wissendem Lächeln. „Der König ist nicht tot, irgendwo ruht er nur von seinen Siegen aus. Wenn er wieder aufsteht, ist das Reich groß und herrlich!" So lebte die Gestalt des größten Preußcnkönigs im Herzen des deutschen Volkes, das in seinem schlichten Denken wohl erkannte

der einzelne sogar sterben wollen, damit diese lebe und er in ihr lebe das einzige Leben, das er von jeher gemacht hat. Volk und Vaterland sind Träger und Unterpfand der irdischen Ewigkeit!" ^ ^ ' Eine wachgerüttelte Nation schüttelte 1813 die Ketten ab, die alte Sehnsucht nach dem freien, eini gen Reich geleitete Deutsche aller Stämme und Stände in den Freiheitskampf. Blücher, der große Soldat, sprach im Namen aller guten Deutschen: Künstler aus dem Im Voll, leben vielfach verborgene künstlerische Talente

Sinn des Kamp fes: „Das ist das einzige, was uns helfen kann, da mit wieder Männer oder besser Kerle an die Spitze des Reiches kommen, statt der Knechte, die sich Her ren schimpfen!" Aus Kampf und Glauben, Treue und »Opfer er stand am 30. Jänner 1933 das Dritte Reich der Deutschen, geeint nach dem Worte des Führers: „Wir wollen wiederherstellen die Einheit des Gei stes und des Willens der deutschen Nation. Aufbauen wollen wir eine wahre Gemeinschaft aus den deut schen Stämmen, aus den Stünden

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Seite 2 von 10
Datum: 10.05.1922
Umfang: 10
und der spanischen Johanna, überhaupt erst fähig ge macht, die Krone des deutschen Reiches zn.tragen. Aber auch für das Reich selbst wuchs die Bedeutung die ser Grenzlaude und es hat feilt Zweifel bestanden, daß diese Laude mit allen Mitteln des Reiches gegen fremde Geivalt behauptet werden müßten. Das galt tnsöesonders, als die neuen Feinde des Reiches im Osten, die osmani schen Türken, sich anmeldeten und zmtächst die österreichi schen Gebiete, in der Folge freilich auch Deutschland und die ganze deutsche

im Jahre 1683 hatte auch in Deutschland unge zählte Tausende von schwerster Sorge cmfatmen lassen: denn wenn dieses Bollwerk gefallen wäre, wer hätte einem Einbruch der Türken ins Reich noch wehren können? Den Weiterfchauenden mochte aber dieses Ereignis lehren, wie sehr Deutschland und Oesterreich gegenseitig aufein ander angewiesen waren,- selbst die Rettung Wiens war nur durch das Zusammenwirken der Oesterreicher und der Deutschen ans dem Reich möglich geworben: der bäuerische, der fränkische

war und die jetzt die verwüsteten Gegenden bis tief nach Ungarn hinein neu besiedelten. So darf man seit dem Ende des 17. Jahrhunderts von einer dritten deutschen.Kolonisation des Ostens reden, die den deutschen Charakter der österreichischen Erblande noch stärker be tonte, die Bande des Blutes, die Deutschland und Oester reich von jeher verknüpften, noch fester schürzte. Und noch heute: iver verstehenden Blickes durch die Straßen der alten österreichischen Städte wandert, auf merksam die Namen auf den Schildern, auf den alten

es nicht allzuernst mit der Eintreibung der Neichssteuern in Oesterreich, obwohl die deutschen Reichstage diese Steuern zumeist zur Bekämpfung der Türken, alio zum Schutze der österreichischen Länder bewilligt hatten. Der große Puseudorf hatte wie gewöhnlich den Nagel auf den Kopf getroffen, wenn er in der Mitte des 17. Jahrhunderts schon das Verhältnis des Habsburger Kaisers zum Reich mit den knappen Worten kennzeichnete: „in favorabilibus est membrum imperii, in odiosis non item", zu deutsch: wo es dem Kaiser

'chen Herzogsgewalt entwachsen und unmittelbar unter bas Reich als ein selbständiges Herzogtum Oesterreich treten konnte. . Weit früh er :var das andere Kolonialland in Sen süd östlichen Alpentalern, Karantanien, von Bayern abgetrennt und zu einem besonderen Herzogtum Kärnten erhoben worden (976), das im Kampfe gegen die Alpenslarven, die Slowenen, seine eigenen Marken immer iveiter gegen den Süden und den Osterr vorschob, freilich um diese mit der Zeit gleichfalls als selbständige

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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 1 von 10
Datum: 17.03.1936
Umfang: 10
, 17. März. Die Lag; in dem Locarno streit hat insofernc eine leichte Entspannung erfahren, als das Deutsche Reich nicht daran festhält, daß sofort über die bekannten Friedensvor schläge des Reichskanzlers Hitler verhandelt werden solle. Wie nämlich des Reuterbüro aus Berlin erfahrt, meint die deutsche Regierung, daß eine g l e i ch z e i t i ge Erörterung des Locarnopaktes und der deutschen Vorschläge zwar die einfachste Sache wäre; wenn diese: Vorschlag jedoch als ungangbar er achtet

unter den gleichen Bedingungen teilnehmen werde wie die in gleicher Rechtsstellung befindlichen Mächte. Was den zweiten Punkt betreffe (Prüfung der deutschen Vorschläge), fc sei es nich: Sache des Rates, die von Deutschland verlangten Zusicherungen zu geben. Damit wer die Sitzung beendet. Die n ä ch st e ö f s e n t - l' ch e Sitzung wurde auf Donnerstag 15.30 Uhr cn- b-räumt. Die Antwort des Bölkerbundrates an das Deutsche Reich. London, 17. März. Das Telegramm, das der Generalsekre- :ör auf Anweisung

durch die Flugwaffe bedroht, in gleicher Weise von Frankreich, wie vcnr Deutschen Reich. Es ist symbolisch richtig, daß Englands Grenzen am Rhein sind und auch England betrachtet den Völkerbund als M ttel für seine Politik, das Gleichgewicht der Kräfte am Kontinent zu erhalten und sein Weltreich zu sühern. Es ist ihm gelungen, für diese Polirik auch Frankreich zu gew.unen. Der Sturz L a v a l s war das Werk der engl ffchen Politik. Frankreich tritt heute un Loccrnoffreit als Förderer und Ankläger auf. Flandin

- reich gelungen, in England und Iralien die Garanten seiner Ostgrenzen gegen da; Deutsche Re ich zu finden. Das freiwillige Zugeständnis des Deutschen Reiche-, die Artikel 42 bis 44 )es Vertrages von Versailles für immer zu beachten, war ein un geheurer Triumph der französifcchen Pol tik. Unter diesen Umständen wurde damals das Deuffche Reich erst in den Völ kerbund ausgenommen. Mit Hartnäckigkeit und zähem Widerstand hat sich Frankreich in den Abrüstungskonferenzen des Völkerbundes stets

den Rückzug )er Deutschen von seiner Ostarenze und ein erweitertes Loccrno ohne das Deutsche Reich oder vielmehr gegen das Deuijche Reich. Es ist auch schon von der Einbez.ehung Oester reichs in ein erweitertes Locarno gesprochen worden. Man kann heute noch nicht vorcussaaen, welche Wendung die Ver handlungen über die französischen Forderungen nehmen wer den, aber England dürfte so manche Abstriche an den srcn* zösis n Forderungen vornehmen.

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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 3 von 10
Datum: 23.01.1936
Umfang: 10
Das Deutsche Reich fordert Kolonie». Innsbruck, 23. Jänner. Die Einführung der allgemeinen Wehrpflicht im Deutschen Reiche und der unaufhaltsame Fortschritt der inneren Aus rüstung, die seit dem deutschen Austritte aus dem Völkerbünde ungehemmt vor sich geht, hat das Deutsche Reich mit einem Schlage wieder in die Reihe der europäischen Großmächte ge stellt und dadurch seiner Außenpolitik ein Gewicht verliehen, das bisher in dieser Stärke in Europa nicht fühlbar war. Die Schwierigkeit, in Europa

, die Italien als eine feindselige Haltung aus legen müßte. Es ist bezeichnend, daß Minister Dr. Goebbels die Solidarität des deutschen und italienischen Volkes in einer Beziehung hervorgehobcn hat: Beide Länder brauchen Kolonien und beide Länder haben ein Recht zu leben. Wenn Dr. Goebbels betonte, daß einmal der Zeitpunkt kommt, in dem das Reich seine Kolonien Zurückfordern würde, so liegt das in der unaufhaltsamen Entwicklung der deutschen Bevölkerung -und Wirtschaft und in der Logik der Tatsachen

und ernstlich an eine Wiederaufnahme des Deutschen Reiches in den Völkerbund denkt, so kann es kein Zweifel sein, daß sich die Welt vor deutsche Bedingun gen gestellt sehen wird. Wenn vielleicht der Völkerbund, wie es heute angesichts des Krieges in Abessinien scheinen mag, auf dem Standpunkt steht, daß die Kolonisierung mit dem Friedensgedanken nicht mehr vereinbar sei, so wird dem ent- gegengebalten werden müssen, daß das Deutsche Reich in der Lage ist, die Frage der rechtlichen Geltungsdauer der Kolonial

sich erfreut und schien seinen Dank noch damit abstatten zu wollen, daß er hinzufügte: Italiens solidarisch erklärt. Solange der Krieg in Ostafrika dauert, wird sich das Deutsche Reich natürlich jeder Ein mengung enthüllen und sich strenge an seine Neutralitätspolltik gebunden erachten. Auf Grund der gegenwärtigen deutschen Einstellung zu den Raffenfragen gilt es als sicher, daß das Deutsche Reich das Recht der weißen Raffe auf Kolonisierung und Zivilisierung des schwarzen Erdteiles zur Geltung bringen

unter Vermeidung eines Krieges Grenzänderungen herbeizuführen, einen natürlichen Abfluß des deutschen Bevölkerungsüberschusses zu schaffen, läßt es nicht ausgeschlossen erscheinen, daß die Politik des Deutschen Reiches jenem Zeitpunkt zustrebt, in dem es Mandate für sich oder die Rückgabe seiner Kolonien fordert. Die letzte Rede des Ministers Dr. Goebbels hat in unzweideutiger Form die deutschen Absichten enthüllt. Er stellte fest, daß man durch die Friedensverträge die deutschen Kolonien für Staaten gefordert

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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 3 von 14
Datum: 21.11.1939
Umfang: 14
der Kolksdeutschen aus dem Alto Adige in das Aeutsche Reich | Hm zu vermeiden, dach von den italienischen und deutschen Abwanderungsstellen und von anderen Behörden fortwährend Aufklärungen verlangt werden, werden folgende Erläuterun gen über die Grundsätze für die Rückwanderung der Reichs deutschen und die Abwanderung der Volksdeutschen aus dem Alto Adige ins Reich bekanntgemacht, die am 26. Oktober 1939-XVii, veröffentlicht worden sind. 1. Die Vereinbarung von Berlin vom 23. Juni 1939-XVii und dos

und derzeit die italienische Staatsbürgerschaft besitzt, sich aber als zum deutschen Volke gehörig fühlt, muh sich bis zum 31. De zember 1939-XVm entscheiden, ob er italienischer Staats bürger bleiben oder die deutsche Staatsbürgerschaft erwertnen und mithin ins Deutsche Reich abwandern will. Diese Ent scheidung muh frei und ohne irgendeine Beeinflussung ge fällt werden. Mer sich für die Beibehaltung der italienischen Staats bürgerschaft entschlicht und dadurch beweist, dah er sich als Italiener fühlt

und für immer ein treuer Bürger des König reiches sein will, wird in seiner Heimat bleiben können und ohne jede Einschränkung die vollen Rechte der italienischen Staatsbürgerschaft geniehen. Mer indes als überzeugter Angehöriger des deutschen vol- kes für die deutsche Staatsbürgerschaft optiert, wird die deutsche Staatsbürgerschaft erwerben und ins Deutsche Reich abwan- dern müssen. 3. Die Abwanderung geschieht nach Anweisung der A. D. E. n. R. Sk. im Einverständnis mit den italienischen Auswan

. Auch nach Erhalt der deutschen Staatsbürgerschaft sind die italienischen Gesetze bis zur Abwanderung ins Deutsche Reich genau zu beachten. Alle haben dazu mitzuwirken, dah sich die Abwanderung in Ruhe und Ordnung vollzieht. 5. Die Volksdeutschen, die sich auherhalb des Königreiches Italien aufhalten, und jene, die infolge nachweislicher höherer Gewalt ihre Erklärung nicht bi» zum 31. Dezember 1939-XVIII abgeben können, können dies auch noch später tun, spätestens jedoch bis zum 30. Juni 1940-XVIII. 6. Zu Art

im Dienste bleiben können, und für I die Rechtsanwälte und Prokuratori. die nach Erhalt der deutschen i Linbürgerungsurkunde nicht mehr vor dem Tribunal er- ! scheinen können, wo sie sich indessen von Rechtsanwälten und j prokuratori mit italienischer Staatsbürgerschaft vertreten I lassen können. 8. Von keinerlei Seite dürfen moralische oder wirtschaftliche i Behelligungen mit Bezug oder infolge der gefällten oder zu f fällenden Entscheidung über die Abwanderung ins Deutsche I Reich oder die Beibehaltung

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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 2 von 20
Datum: 31.01.1939
Umfang: 20
der o st m ä r k i s ch e n Erde hatte den heiligen Wunsch, diese Frage zu lösen, um damit meine Heimat wieder ins Reich zurückzuführen. Im Jänner 1938 faßte ich den endgültigen Entschluß, Im Lause diese» Jahre» so oder so da» Selbstbestimmungsrecht für die 6% Mil lionen Deutschen ln Oesterreich zu erkämpfen. Die denkwürdige Unterredung mit Schuschnigg 1. Ich lud den damaligen Bundeskanzler Schuschnigg zu einer Aussprache nach Berchtesgaden und versicherte ihm. daß das Deutsche Reich einer weiteren Unterdrückung

zu lösen. 2. Ich erklärte in meiner Reichstagsrede vom 22. Februar, daß da» Schicksal der vom Mutterlaade gegen ihren Willen abgetrenuteu zehn Millionen Deutschen in Mitteleuropa da» Reich nicht mehr gleichgültig sein lassen könne. Daß vor allem weitere Unterdrückungen und Mißhandlungen dieser Deutschen zu den schärfsten Gegenmaßnahmen führen mühten. Wenige Tage später entschloß sich Herr Schuschnigg zu einem eklatanten Bruch der vor einigen Tagen getrof fenen Vereinbarung. Mittwoch abends am 9. März

Bevölkerung erfolgte. Am Sonntag, den 13. März, verfügte ich in Linz durch die Ihnen be kannten beiden Gesetze die Eingliederung d« Ostmark in da» Deutsche Reich und die Vereidigung de» ehemaligen Bundes- Heere» aus mich als den Obersten Befehlshaber d« deutschen Wehrmacht. Zwei Tage später fand in Wien die erste große Truppenparade statt. Alles dies hatte sich in einem wahrhaft atemraubenden Tempo abgespielt. Da» Vertrauen aus die Schnelligkeit und Schlagkraft der neuen deutschen Wehrmacht wurde

der deutschen Einigung stehen fast zwei Jahrzehnte des fanatischen Ringens einer politischen Idee, Hundernausende und Millionen setzten ihr ganzes Sein, ihre körperliche und wirlschafiliche Existenz ein; nahmen Spott und Hohn genau so willig aus sich, wie jahrelange schimpsliche Behandlung, erbärmliche Ber. leumdung und kaum erträglichen Terror. Zahllose Tote und Verletzte in allen deutschen Gauen sind die Zeugen dieses Kampfes. Und zu dem: Dieser Erfolg wurde erkämpft durch ein» unermeßliche Willens

anstrengung und durch die Kraft tapferer und fana tisch durchgehaltener Entschlüsse. Ich spreche dies aus. weil die Gefahr besteht, daß gerade jene, die an dem Gelingen der deutschen Einigung den ge ringsten praktischen Anteil besitzen, nur zu leicht als vor lauteste Deklamatoren dir Toi der Schafsung dieses Reiche» für sich in Anspruch nehmen oder da» ganze Geschehen des Jahres 1938 als eine „schon längst fällige", nur leider vom Nationalsozialismus verspätet eingelöste Selbstverständlichkeit werten

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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 4 von 12
Datum: 21.04.1936
Umfang: 12
, die ihn, den Realisten, vor allem halt machen ließ, was vor seinem nüchternen Wirknchkeitssinn nicht zu bestehen vermochte. Er wollte das Reich, das aus universalen Ideen geboren und von ihnen getragen wurde, nicht so, wie es seinem Ursprung und seiner Idee nach war, neu bauen und festigen, sondern in seiner Wirklichkeitsr.ähe sah er, daß das römische Reich im Lause der politischen Entwicklung zu einem deutschen geworden war, das die übernationale Idee in ihrer praktischen Wirk samkeit auf den mitteleuropäischen

Raum eingeschränkt war. Dieses mitteleuropäische Reich mit seiner stark deutschen Note, mit der Vormacht des durch seine numerische und kullurelle Kraft an erster Stelle stehenden deutschen Volkes, wollte er neu bauen und es über den Schein einer Existenz hinaus heben zu einer politischen Realität. Darum machte er Halt vor den Toren des Balkan. Aber nur die eine Seite der Tätigkeit Eugens ist damit erschöpft, wenn wir ihn, so wie er vor dem Auge unseres Volkes steht, nur als den Türkenbesiegcr

und das Symbol des alten deutschen Dranges nach dem Osten mit seinen aus gedehnten politischen Möglichkeiten, sehen. Galt schon dieser Kampf nicht nur der deutschen Vormacht Oesterreichs und der Casa d’Anstria, dem Haus Habsburg, so war der Kampf um das spanische Erbe derHabsburger, den das Reich mit Frankreich führte, einer der vielen Kämpfe, die das Reich, präsentiert durch das Haus Habsburg, um seine Gel tung gegen das französische Uebermachtsstreben in Europa kämpfen mußte. Seit der Zeit Ottos II. kehren

in der Ge schichte periodisch die französischen Bestrebungen wieder, dem deutschen ein französisches Imperium gegenüberzustellen. Ein Jahrtausend deutsch-französischer Beziehungen geben uns das Bild eines stetigen Kampfes um das Reich, bis es schließlich doch vor einem französischen Diktator kapitulierte. Selten ver körpert eine Persönlichkeit so sehr wie Prinz Eugen die Sendung O e st e r r e i ch s, wie sic einst Uhland formu lierte: Oesterreich, die Laterne des Ostens, habe aber zugleich eine höhere Mission

Reiches ließ die Deutschen voll Bewunderung auf den strahlenden Hof des Sonnenkönigs schauen. Eugen wollte diese Blicke auf das eigene deutsche Reich lenken. Cr hatte „das Reich" vor Augen, als er, ganz nüchtern und realpolitisch denkend, zum Kampf mit Frankreich schritt. Er mar da gerade das Gegenteil des idealdenkenden Habsburgers Leopold, der den Kampf mit den Franzosen um das Recht, um das Bestehen des historisch Gewordenen, das durch seine Dauer die göttliche Sanktion erhalten hat, aufgenommen

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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 1 von 12
Datum: 27.08.1936
Umfang: 12
fügung stehenden Mittel im Rahmen des Reifeverkehrsabkom- wirken körnen und damit einen Zeitabschnitt guten, nach barlichen Einvernehmens zwischen uns und dem deutschen Truderreiche einleiten. Der 28. August, an dem die Tausend- mark-Sperre endgültig fällt, ist jedenfalls ein G l ü ck s t a g für das ganze deutsche Volk. Der Wortlaut der Abkommen. Wien, 25. August. Die am 12. August vorgezeichneten Vereinbarungen zwischen Oesterreich und dem Deutschen Reich über die Regelung ver miedener Fragen

des Reise-, Waren- und Zahlungsverkehrs sind vom österreichischen Gesandten T a u s ch i tz und von Mi nisterialdirektor im Auswärtigen Amt Ritter sowie von den beiden Deleaationsführern unterzeichnet worden. Ferner wurde e n Abkommen über Paßerleichterungen im Klei nen Grenzverkehr unterzeichnet. Die bisherigen Ausreifebeschränkungen zwischen Oesterreich und Deutschland treten am 28. August außer Kraft. Das Abkcmmen über die Za hlungenim Warenver kehr zwi'chen dem Deutschen Reich und dem Bundesstaat

Oesterreich (Deutsch-österreichisches Verrechnungsabkommen), das Abkommen über den Reiseverkehr aus dem Deutschen Reich nach Oesterreich (Reiseverkehrsabkommen), das Abkom men über Paßerleichterungen im Kleinen Grenzver kehr und das Reichsgesetz über die Aufhebung der Tau- sendmark-Sperre besagen Nachstehendes. mens eine besondere Regelung für die nächste Uebergangszeit notwendig, für die folgende Richtlinien gelten: Bei der Zuweisung der Reisezahlungsmittel werden die Mitglieder des Deutschen

auf nicht mehr als 300 Schilling ausgestellt werden. Besonderer Gültigkeitsvermerkr im Reisepaß. Oesterreichische Staatsangehörige haben bei Reiser in oder durch das Gebiet des Deutschen Reiches vom 28, August l. I. angefangeu ihren gültigen Reisepaß, auch wenn er mjt Gültigkeit für alle Staaten Europas oder selbst ausdrücklich oder ausschüeßbch für das Deutsche Reich versehen ist, neuer dings bei der zuständigen Paßbehörde vorzuleger. und um die Eintragung eines besonderen Gültigkeitsvermer kes für Rei'en

in das Deutsche Reich anzusuchen. Die Paßbehörde nimmt diese Eintragung, soferne nicht sicherheitspolizeiliche Bedenken vorliegen, regel mäßig und ohne Verzögerung vor. Diese Eintragung berechtigt zum wiederholten Grenzübertritt innerhalb der Gülngkeits- dauer des Reisepasses. Im Rahmen der oben erwähnten Verhandlungen zwi'chen Oesterreich «nd dem Deutschen Reich wurde ferner auch die Frage der F i n a n z - e r u r. g des für die ablaufende Reisesaison zu erwartenden Reiseverkehres aus dem Deutschen Reich

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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 10 von 20
Datum: 10.06.1933
Umfang: 20
Gefährliche Illusionen. Dr. Karl Gottfried H u g e l m a n n, o. Professor der Uni versität Wien, veröffentlicht unter diesem Titel in den „Wr. Neuesten Nachrichten" einen Aufsatz, den wir hier im Auszug wiedergeben: Es dürfte nur einen einzigen inaßgebenden Politiker in Oesterreich geben, der mit der Gestaltung des Verhältnisses zwischen Oesterreich und dem Deutschen Reich zufrieden ist, den Heeresminister V a u g o i n. Ich bin überzeugt, daß die anderen Mitglieder des Kabinettes

, und daß insbesondere der Bundeskanzler eine derartige Entwicklung des Verhältnisses zum Deutschen Reich nicht gewünscht haben. Im Gegen teil hat sich der Bundeskanzler, als er den verhängnisvollen Weg betrat, vor dem gerade jene ihn warnten, die er sehr zu Unrecht für seine Feinde ansieht, während sie schmerzlich be dauern, gerade ihn auf diesem Weg zu sehen, gewiß nicht träumen lassen, daß am Ende dieses Weges geradezu ein Krieg mit dem Deutschen Reich und auch eine geistige Absperrung gegenüber dem Deutschtum

K u n s ch a k, und zuletzt der Besuch des österreichischen Bundeskanzlers bei der zur Reichsregierung in Opposition stehenden bayerischen Regie rung. Erft der vorläufig letzte Akt der Tragödie setzte mit dem Wahlsieg der Nationalsozialisten im Deutschen Reich ein, indem ein sehr annehmbares Koalitionsangebot der National sozialisten in Oesterreich mit einer Unterbindung ihrer politi schen Propaganda unter gleichzeitiger Aufhebung der Ver fassungsgarantien beantwortet wurde. In dem nun begin nenden erbitterten Krieg kam

das Flaggenverbot, das den letzten Anstoß zu dem akuten Konflikt mit der Reichregie rung bildete. Nach wiederholten Aeuherungen des Herrn Bundeskanz lers, an denen kein Zweifel erlaubt ist, glaubt er, ein normales, ja sogar ein freundschaftliches Verhältnis mit dem Deutschen Reich unter Aufrechterhaltung der auf die Vernichtung der nationalsozialistischen Partei in Oesterreich abzielenden Maß nahme Herstellen zu können. Das scheint mir nun eine ganz gefährliche Illusion zu sein. Zunächst darf nicht vergessen

, und daß damals das Kabinett B i e n e r t h, also gewiß ein österreichisches Kabinett, den Standpunkt des Deutschen Reiches anerkannte. Ohne Respektierung der Haken kreuzfahne als Hoheitszeichen des Deutschen Reiches kann mei nes Erachtens von einem freundschaftlichen oder auch nur nor malen Verhältnis mit dem Deutschen Reich keine Rede sein. Ist es aber nicht überhaupt abwegig, wenn man ein nor males und ein freundschaftliches Verhältnis zum Deutschen Reich unterscheidet? Ist es nicht im höchsten Grad

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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 3 von 18
Datum: 16.02.1938
Umfang: 18
Reich als eine politische Tatsache. Das Deutsche Reich anerkennt die Vaterländische Front in Oesterreich als den einzigen Träger der politischen Willens bildung. In der rückhaltlosen Anerkennung dieser Grundsätze , liegt das ganze Geheimnis einer vollen Einigung zwischen Oesterreich und dem Deutschen Reiche. Die Unterredung in Berchtesgaden festigte bei beiden Staatsführern die Ueberzeugung, daß diese Einigung im gesamtdeutschen Interesse notwendig ist. Es gibt außenpolitische

Volk in Oesterreich und im Deut schen Jdeiche längst zugrurcdegehen müssen. Die Lockerung die ser drückenden Bestimmungen durch den stärkeren deutschen Staat war sicherlich auch ein Interesie Oesterreichs. Die Ver nichtung der Kriegsschuldlüge ist eine Forderung der deutschen Ehre, dis in Oesterreich genau so hoch steht wie im Deutschen Reich, ohne Rücksicht auf die herrschenden politischen Systeme. Die Wiedergewinnung der. vollen Wehrhoheit war eine Vor aussetzung für eine aktive Außenpolitik

ist in beiden deutschen Staaten zu einer Frage der Erhaltung der Zivilisation und Kultur geworden und gerade bei der Losung dieser Frage könnten sich beide deutschen Staaten gegenseitig wirksam unterstützen. Es sei hier nur auf die Beistellung von 10.000 Landarbeitern aus Oesterreich für das Deutsche Reich (Nachsruck verboten.! 13 sauteristig. Ein Schlcksaisromau von Fred Nelius. . „Denkst du denn, ich weih nicht, wie es in dir aussieht? Ich habe mir nur deine Augen angesehen. Die lügen nicht und darin

Gesichtspunkte die bei der Lösung von kleineren und nicht so wesenswichtigen Fragen niemals aus dem Auge verloren werden dürfen. Die deutschösterreichische Einigung dient auch der Sache des Friedens im Donauraum und in Europa überhaupt. Der Zustand der Spannung zwischen Oesterreich und dem Deutschen Reich gab nur fremden Mächten den willkoinmenen Anlaß zur Einmengung und würde die internationale Lage in Europa nur bedeutend erschweren. Die außenpolitisch notwendige Lösung im Berhällnis zwischen dem Deutschen

Reich und Oesterreich kann sich international nicht fühlbar machen, wenn nicht innenpolitische Garantien vorhanden sind, an denen beiderseits nicht gerüttelt werden kann. Dazu gehört in erster Linie, daß die illegale Betätigung ihr restloses Ende finde, weil gerade sie zu Störungen der beiderseits gewählten Staatszieie führt und auch geführt hat. Oesterreich hat seinen aufrichtigen Willen zu einer gesamt deutschen Politik stets bewiesen. Es fühlt und betätigt sich durchaus als deutscher Staat

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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 3 von 10
Datum: 24.03.1936
Umfang: 10
; 2. das Deutsche Reich i m Völkerbund 1926 bis 1933; 3. vom Austritt des Deutschen Reiches aus dem Völkerbunde bis zur Kündigung des Vertrages von Locarno am 7. März 1936. In jeder einzelnen dieser Kampfphasen ist wahrzunehmen, wie das Deutsche Reich das Bestreben verfolgte, das inter nationale Recht von den Grundlagen der Bestimmungen los zulösen, die im Vertrage von Versailles vom Deutschen Reiche unter der Gewalt der Waffen erzwungen wurden. Auf der anderen Seite sieht man genau, wie Frankreich ängstlich

bemüht war, den Vertrag von Versailles als etwas dauernd Unantastbares vor der Welt hinzustellen, seine militärische Ueberlegenheit über den deutschen Nachbar im Osten unter allen Umständen zu wahren, seine Grenzen zu schützen und unüberwindlich zu machen und die großen Mächte für seine Sicherheit zu interessieren und dauernd zu gewinnen. Der traurigste Zeitabschnitt für das Deutsche Reich war der Zustand von 1919 bis 1926, die Zeit der schwersten inner politischen Auseinandersetzungen im Kampfe

Reiche den Eintritt in den Völkerbund zu er öffnen, um die Möglichkeit zu schaffen, vor diesem von der Welt anerkannten Gerichtshof für seine Gleichberechtigung zu kämpfen. Das Abkommen von Locarno bedeutete für Frankreich wohl eine bedeutend erhöhte Sicherung seiner Grenzen, da England und Italien als Garanten gewonnen wurden. Es schützte aber anderseits mich das Deutsche Reich vor einem An griff auf seine Westgrenze und es ermöglichte damals dem Deutschen Reiche den Eintritt in den Völkerbund

. Die persön lich aufrichtige Zusammenarbeit zwischen Stresemann und Briand war die Voraussetzung dafür, innerhalb des Völker bundes eine deutsch-französische Annäherung anzubahnen und die vorzeitige Räumung des Rheinlandes zu erreichen. Don hier an beginnt der Kampf des Deutschen Reiches gegen die Tribute, gegen die restlose Erfüllungspolitik, der Kampf um die Gleichberechtigung auch in der Rüstungsfrage. Aber gerade auf diesem Gebiete war Frankreich unerbittlich, indem es dem Deutschen Reich

von Locarno gekündigt. Frankreich kämpft heute um seine Sicherheit auf Grund bestehender Verträge, die im wesentlichen auf Versailles zu rückgehen. wenn auch einzelne Bestimmungen dieser Verträge durch die Tat überholt sind. Es will seine Sicherheit m i t dem Deutschen Reich oder auch ohne oder gegen das Deutschs Reich. Das ist der französische Standpunkt. Eine andere Haltung nimmt England ein, das in die neuen Rechtsschöpfungen der europäischen Sicherheit auch das Deutsche Reich mit einbeziehen

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