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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 4 von 10
Datum: 04.12.1935
Umfang: 10
hat es auch Boten gegeben, die den Warenverkehr zwischen Dorf und Dorf und Dorf und Stadt besorgt haben. Eines aber ist sicher, daß die Gilde der Boten gar bald eine bedeutsame Rolle spielte im Handel und Wandel des Landes und daß sich auch schon früh gewisse Son- dcrzweige, zum Beispiel das Salzsäumergeschäft in Hall oder dergleichen, in ihr auszubildcn begannen. Man kann über die Vorteile dieses Warenverkehres in alter Zeit recht geteilter Meinung sein. Schnell und pünktlich wird wohl so ein Fuhr mann

ihren Botenverkehr mit der Landeshauptstadt, der durch die Eisen bahn zwar beschränkt aber nicht ausgemerzt werden konnte. Einen Aufschwung ungeahnter Art nahin aber das Boten wesen in den letzten Jahren, namentlich mit der zunehmen den Berbreitung des Autos, durch das manche Vorteile des Bahntransportes, vor allem die Schnelligkeit, mit denen des Straßenfuhrwesens vereint werden konnten. Der Botentrans port konkurrenziert den Bahntransport in ganz erheblichem Maße; denn auch entlegene Ortschaften

können von den Auto mobilen erreicht oder wenigstens zugänglich gemacht werden. Heute wird Tirol von 130 verschiedenen Boten, die teilweise die Talortschaften untereinander verbinden, teils die Verbindung mit der Hauptstadt Herstellen, durchfahren. Diese Entwicklung des Botenwesens machte natürlich auch eine entsprechende Regelung des Botenverkehrs notwendig. Ein Landesgesetz aus dem Jahre 1933 verpflichtet heute die Boten zu einer der Haftung der Frächter und Spediteure gleich artigen Form. Der Bote

15 Jahren das Botenwesen herbeilassen hat müssen, behielten die Boten noch lange ihre alten, von Großvätern und Urgroßvätern ererbten Gewohnheiten bei. Der Leiter und Besitzer der Botenzentrale am Innrain, der heute den meisten Innsbruck befahrenden Boten als Treff, und Sammelpunkt dient, berichtet in anschau licher Weise darüber: „Ich war arbeitslos, als ich auf den Gedanken verfiel, eine Botenzentrale zu errichten. Immer auf der Suche nach Gele genheitsverdiensten

, hatte ich für diesen oder jenen Boten manchmal Gänge besorgt, und dabei war mir die ganze unor ganisierte und unzweckmäßige Art der Waren übermittlung durch die Boten ausgefallen. Halteplatz für die Boten waren dazumal ausschließlich die 51 i e b a ch - und die Herzog-Friedrich-Straße, und zwar hatten die ein zelnen Fahrer ihre bestimmten Wirtshäuser, vor denen sie hielten und in denen sie zukehrten. Eine Warenübermittlung von Platz zu Platz übernahmen sie feiten und wenn, so nur

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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 7 von 8
Datum: 17.12.1943
Umfang: 8
, bei größeren Frontbewegungen ein zelne Feindgruppen durchsickerten und endlich auch Fallschirmspringer abgesetzt wurden. Dem entsprechend vermochten sich diese Wurzeln der Bandenbewegung aber auch nur dort zu halten und zu entwickeln, wo weite Wälder und Ge birge unergründliche Schlupfwinkel boten: in den mittelrussischen Sumpfwäldern, in dem langgestreckten Iaila - Gebirge am Südufer der Krim und in der Bergwildnis des Bal kans. Diese Entstehung und örtliche Gebundenheit des Bandenkrieges muß festgehalten

und suchten andere Gelegenheiten zur Beför derung der Briefe. Zu leiden hatten die Postmeister an ihrer Spitze der Obrist Hof- und General-Erb- Postmeister Gras Taxis, und nicht zuletzt die Re gierung selbst die aus dem Einnahmenaussalle bald klug wurde und nach vier Jahren wieder den alten Zustand herzustellen sich genötigt fand. Nun ver suchte sie es nnt anderen Mitteln, den Boten und Böt > nnen. das Handwerk legen, di« nebst chren eigenen Geschäften mit Briefbeförderung ein Erkleck- liches verdienten

Das Botenpatent wurde besonders eingeschärft und zur Ueberwachung des Botenhandwerkes unö zur Unterdrückung der lehr überhandnehmenden Brief- schwärzer 1756 ein Aufseher bestellt Als solcher hatte Joses Anton Trasoyer. seines Zeichens Kürschner in K u f st e i n. die Boten zu visitieren und die Zollämter sollten ihm dabei an die Hand gehen. Biel Ersreuliiches hat er bei seinem unbeliebten Ge schäfte nicht erlebt, wie er mehrmals an das Ober postamt berichtete Als erste hat ihm di« Meraner Bötin

sein Amt sehr schwer ge macht, da die Boten allenthalben „Unterschleips" fan- den. jo in der „oberen apoteggen und bei der Vogei- tramerin" Ueberall half man ihnen durch und auch die Landrichter taten nicht immer so. wie sie sollten Bon unten heraus (vom Unterinntql) hat dem Tra foyer einer gesagt, daß die Boten zu Dträß unterm Cleußl (bei der Klausen) andere Leute ausnehmen und die Briefe durchtragen lassen bis gegen Rotholz, wo dann die Boten dir Briese wieder übernehmen. Durch die Ergreiferprämie

oder wie cs später hieß Denunziantendrittes (das ist ein Drittel des Straf- betrages von einem Gulden je Brief) wurden die Zollbeamten allmählich diensteifriger. C o n st a n t i n und Borhauser. Zollbeamte am Lueg, berichten im AijZust an Taxis, daß sie beim Brixner Boten Christo) Unteroogelwaider 49 Briefe (dar unter zwölf GeDbriefe) gefunden haben, wovon einige nach I m st, Hall. H ö t t i n g und M a t r e i lauteten. Der Post entging dadurch ein Porlobetrag von 2 Gulden 39 Kreuzer. Da der Bote die patent

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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 5 von 10
Datum: 09.05.1942
Umfang: 10
über dauern wird, die die Erzähler seines Lebens merkwürdigerweise gar nicht oder nur ganz nebenbei erwähnen, ist die Einführung der Post in Deutschland. Und das kam so. Im ganzen Mittelalter gab es keine Einrich tung, durch die Briefe gesammelt und von Zeit zu Zeit mit Boten nach den verschiedenen Richtungen befördert wurden. Der gesamte Nachrichtenverkehr wurde durch Gelegenheits boten, Kaufleute, utandernde Mönche, Pilger, eben durch Leute, die in der Richtung, iy welche dielöriefe gingen, reisten

, befördert und, so unglaublich es klingen mag, diese Briefe erreichten zumeist ihr Ziel. An den Höfen und von Stadtbehörden wurden stets eine größere oder kleinere Zahl von Boten bereitgehalten, die dann mit nur je einem Schreiben auf den Weg geschickt wurden, Die Boten blieben nach der Länge des Weges, den sie zurücklegen mußten, oft monatelang aus. Diese Beför derungsweise war nicht nur sehr langsam, son dern auch sehr kostspielig, abgesehen davon, daß in Zeiten, in denen viele Schreiben zur Beför

derung gleichzeitig anfielen, meist sämtliche Boten auf Fahrt waren. Da geschah es, daß König Maximilian im Jahre 1489, wie schon so oft, auf einen Boten recht lange warten mußte, der nach Flandern gereist war und Antwort bringen sollte. Dem ungeduldigen Fürsten rechnete aber der Boten meister vor, daß der Bote wegen der vielen hundert Meilen Weges nicht so bald zurück sein könne. Da erinnerte sich König Max an einen Kurier, der vor ungefähr zehn Jahren in un glaublich kurzer Zeit'aus Italien

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Seite 7 von 12
Datum: 02.03.1937
Umfang: 12
Parkplatz für Autos zu errichten. Die Lage der neuen Botenzentrale an der neuen Innbrücke bringt es mit sich, daß in Hinkunft eine viel angenehmere und raschere Abwicklung hinsichtlich der städtischen Gefällsabgabe möglich sein wird, denn die Lieferfirmen, die für die Boten an die Botenzentrale senden, erhalten schon bei der Anlieferung zur Botenzentrale die Gefällsaustrittsbefcheinigung. Jene Boten aber, die mit aufgeladenen Waren von der neuen Botenzentrale weg in der Richtung nach dem Innsbrucker

Mittelgebirge oder ins Wipptal nochmals die Stadt durch fahren müssen, erhalten von der Gefällsverwaltung Transit scheine, die nach Durchfahren der Stadt Innsbruck beim ent gegengesetzten Gefällsposten an der Stadtgrenze abzugeben sind. Es steht auch eine eigene Fernsprechanlage zur Verfügung, die mit drei Telephonzellen so verbindet, daß telephonische An rufe für die Boten rasch und ohne Zuhören abgewickelt werden können. Für Mitteilungen an Boten werden in der Boten zentrale Brieffächer so eingerichtet

, daß dorthinein die den einzelnen Boten zugedachten Nachrichten zugestellt werden. In der Stadt selbst sind fünf Paketsammel st eilen ein gerichtet, und zwar: Für die Altstadt Seilergasse 7; für Pradl Pradlerstraße 51; für Saggen Schillerftrahe 5; für Willen Leopoldstraße 36 und für die Bahnhosgegend Südtirolerplatz 4. Schließlich stehen auch noch ein Inkassodienst und ein Fahrrad- E i l b o t e ndi en st den Boten zur Verfügung. Stimmen zur Innsbrucker Stadttheaterfrage. Aus der großen Zahl von weiteren

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Seite 9 von 37
Datum: 26.10.1912
Umfang: 37
bereits davon benachrichtigt, um 1 Uhr war die Botschaft in Turin, gleichzeitig schon irr Stra߬ burg, rrnd rmr 2 Uhr in Mailand. Wenn die Botschaft aber durch reitende Boten gesandt werden mußte, brauchte sie viel länger. Der Wiener Hof z. B., der natürlich zunächst benachrich¬ tigt wurde, erfuhr die Geburt des Königs von Rom genau vier Tage später, als die Pariser sie erfahren hatten. Der reitende Bote ritt von Straßburg so¬ gleich

nach Eintreffen der optischen Depesche, um 1 Uhr ab. Am 22. März war er in Augsburg, am 24. mit 10 Uhr vormittags in Wien. In Berlin war die Nachricht am 25. März, in Rom bereits zwei Tage früher. Solange man keine optischen Telegraphen hatte, von anderen Telegraphen ganz zu schweigen, mußten die Nachrichten von wichtigen Kriegscreignissen sowie andere Botschaften durch reitende Boten übermittelt werden, die sich in kürzeren oder längeren Abständen

ablösten. Diese Boten waren häufig vom Zu¬ stande der Wege, vom Wetter, von den Pferden und schließlich von der Art der Ablösung abhängig, und reisten demnach mehr oder weniger schnell. Die Eroberung der Stadt Ofen (1686) und die Besiegung der türkischen Armee kam z. B. durch einen einzigen Boten, der unterwegs nicht abgelöst wurde, in acht Tagen bis nach Berlin. Als außerordentliche Lei¬ stung galt die Reise eines venezianischen Gesandten

von Susa nach. Sardes in sechs Tagen zurücklegten. Das ist eine Geschwindigkeit von rund 18 Kilometer in der Stunde also das Tempo eines recht schnellen Radfahrers aus der Straße! Auch der römische Nachrichtendienst arbeitete ziemlich rasch; Augustus bekam aus Klein¬ asien von Tiberius Nachrichten in zwanzig Tagen, und die Boten aus Parma brauchten sechs. Es sind dies Leistungen, die im westlichen Europa nicht erreicht wurden, als die Post

Bericht von 4 Spalten Länge bringen, den sie ihrem Korrespondenten Forbes verdankte. Forbcs hatte der Schlacht gegen die Türken beigewohnt und dann eine Strecke von 190 Kilometer im Sattel zurückgelegt, ehe er sein Telegramm aufgeben konnte.' Es ist sehr fraglich, ob diese Leistung heute nbcr- boten werden kann. Der Telegraph an sich arbeitet natürlich schneller und könnte ein Telegramm in 171/2 Minuten um den ganzen Erdball senden. Tageskarse

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Seite 5 von 10
Datum: 04.12.1935
Umfang: 10
, daß mein Unternehmen schuldenfrei ist, sondern ich muß sogar an eine Vergrößerung denken. Freilich, mit dem Anfang war noch nicht alles gemacht, da ich vor allem mit einem, mit dem Konservatismus der Tiro ler Boten nicht gerechnet hatte. Ich machte zwar die neue Bo tenzentrale allen Boten bekannt, schilderte ihnen die daraus erwachsenden Borteile,, bestürmte meine Bekannten unter den Fuhrleuten, bei mir zuzukehren, aber ich errreichte vorerst nichts. Keiner der Boten wollte sich von seinem Wirtshaus und von feinem

Standplatz trennen. Und heute noch, wo sich drei Viertel aller in Innsbruck zukehrenden Boten schließlich doch, überzeugt von den Vorteilen einer Zentrale, bei mir tref fen, gibt es ein paar „Unentwegte", die nach wie vor in der Kiebachgasse stehen und ihre Geschäfte durch gelegentliche Um geher besorgen lassen. Die meisten aber, wie gesagt, haben sich zur Botenzcntrale bekehrt. Sie wissen, daß ich ihnen nicht nur den Zustelldienst in der Stadt abnehme, sondern auch für sie alle Verrechnungen

machen zu müssen. Wenn Sie jetzt die Wagenreihe in der Bürgerstraße und am Innrain, den mit Autos überfüllten Hof und die Berge von Waren auf den Rampen sehen, wird die alte Art des ge legentlichen Heuerns von Ab- und Zugchern kaum möglich erscheinen. Und so ist es auch. Das Botenwesen hat durch die Zentralisation in der Boten zentrale sicher einen Aufschwung erfahren. Jetzt zum Bei spiel werden die letzten Herbstlieferungen eingebracht. Diese großen Autos aus Reutte und dem Lechtal sind kürzlich am Morgen

, hoch mit Heu bepackt, in der Zentrale vorgefahrcn. Ihre Ware ist aber gleich wieder an einen anderen Boten ge gangen, der sie sogar bis Salzburg verfrachten wird. Die Außerferncr haben aber mittlerweile eingekauft: Stoffe und Mehl. Kaffee und Zucker für den Wintcrbedarf der Laud- geschäfte. Aus dem Oberinntal sind dieser Tage noch die letz ten Kartoffel- und Krautfuhren eingetroffcn, während das Unterinntal in diesen Tagen Weihnachtsäpfel und Nüsse schickt, damit sie zeitig genug

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Seite 9 von 12
Datum: 02.01.1934
Umfang: 12
, indem sie als Exentrik- clowns die tollsten Späfse ausführten. Noch besser war aber die urkomische Chaplinade, bei der Theo Knapp nach dem bekannten Gassenhauer „Verkaufts mei G'wand, i fahr in' Himmel" zum größten Gaudium der Zuschauer leibhaftig in die höheren Re gionen des Schnürbodens entschwebte. Musikalische Genüsse verschiedenster Art boten auch unser von Musikdirektor Köhler und Kapellmeister N e ß l e r abwechselnd dirigiertes Orchester mit der exakten Wiedergabe der Ouvertüre zu „Orpheus in der Unterwelt

unter ihrer Wucht seelisch zusammen. Sie scheint überführt, ihren Mann offenbar in ihrer Wohnung, aus der sie den Sohn fortgeschickt hatte, bei Tag ermordet und seinen Leich nam dann zerstückelt zu haben. Rachekak eines abgewiesenen Bewerbers. Rabenftein, 1. Jänner. In der Ortschaft T r a d i g i f: lockie der Forstadjunkt Ernst Eichhorn aus Wien den Oberlehrer T e r n i ck e l durch einen Boten aus der Wohnung. Ternickel wußte, daß Eichhorn sich um seine Schwester bewarb, doch hatten die Bewerbungen nie

seinen Beifall gefunden. Er stellte deshalb auch den unwillkommenen Boten zur Rede und es entspann sich ein heftiger Wortwechsel. Plötzlich trat aus dem Vorhaus der Forstadjunkt Eichhorn. Als Ternickel ihn er blickte, flüchtete er in die Küche. Eichhorn lief ihm nach und gab mehrere Revolverschüsse auf ihn ab, die jedoch fehl gingen. Unbegreiflicherweise richtete er auch die Waffe gegen seinen Boten und schoß auf ihn, doch gelang es dem Boten zu flüchten. In einem förmlichen Anfall von Wahnwitz gab

dann der Forstadjunkt blindlings eine Anzahl Schüsse ab, die glück licherweise niemand trafen. Bauern alarmierten die Gen darmerie, der es gelang, Eichhorn und den Boten festzuneh- men. Beide wurden dem Bezirksgericht in Kirchberg überstellt. Der Forstadjunkt sah in dem Oberlehrer seinen Wider sacher, da dieser die Bewerbung um die Schwester, nicht duldete. Er hatte deshalb vor seiner Abreise aus Wien be schlossen, mll ihm blutig abzurechnen.

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Seite 2 von 8
Datum: 30.08.1944
Umfang: 8
und Sonne sich zur gleichen Stunde treffen? Nun wähle dir, welch ein Gestirn du willst?, Willst du den Mond, der aufgeht, willst du die Sonne, die dort sinkt? Welch schöner Streit ist doch in un serer Brust gewesen! Sagt nicht, ich bitte euch, die Treue sei's gewesen, die gesiegt hat! Die Liebe, dir, aus den ruhelosen Träumen auf geschreckt und übermüdet, endlich eingeschlum- mert war, wurde durch die Botschaft wieder wach und hielt, die Augen reibend und noch schlafbefängen, den braven Boten

selbst für den Geliebten. Und waren diese Boten denn nicht liebenswert? Hat man bei ihrem Anblick nicht t vergessen können? ein strenges Pflicht ein kluges Maß und anfangs auch die Botscha Hat deines Boten Ernst, gefühl, fein ruhiger Blick, seine gute Strenge dir, Stephanie, nicht zuge raunt: Das wäre ein Mann für mich! Mit dem ließe sich's gut leben! Und so wie du dich über meinen braven Berti gefreut hast, Stephanie, so habe ich mich über den bösen Franz gefreut. Ich habe mir gesagt: Wie schwer

haben wir uns doch das Leben gemacht, und wie unbe schwert,^leichtsinnig und heiter lebt es Franz! Und dennoch hast du, Stephanie, und Hab' auch ich gefühlt: dies verwirrend schöne Schwan ken kann doch die Treue tief im Herzen nicht ins Wanken bringen. Wir haben auf einmal ent deckt, welch ein unverbrauchter Vorrat an Liebe noch in uns gewesen, jene nämlich, die sich beim Anblick jener Boten gemeldet, die von ihnen selbst aufgerufen worden ist. Sie hat nicht uns gehören können, denn Liebe, die nicht verschenkt wird, geht

zugrunde und verdirbt. So haben auch dieses Mehr an Neigung wir unseren Ge liebten schenken müssen, die dadurch reicher be dacht worden sind als je zuvor. Und später dann, als wir es spürten, wie jede von uns des Geliebten Boten schätzte, war Eifersucht nicht auch ein Grund, noch mehr zu lieben? War also die Verwirrung, die mein Klient angerichtet hat, nicht allen heilsam? Hat er nicht in uns allen jene große Lust zu schenken aufgerufen? War er es nicht, der unsere Liebe aus den zu engen Banden gelöst

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Seite 4 von 16
Datum: 20.10.1905
Umfang: 16
Chefredakteur des Boten für Tirol und Vorarlberg.) Heute sind 25 Jahre verflossen, seit nach dem Rücktritte des auch als Tiroler Dichter bekannten I. G. O b r i st, Herr Johann Tschugmell die Stelle des verantwortlichen Redakteurs des amtlichen „Boten für Tirol und Vorarlberg" übernahm. Der Gedenktag gibt den Kollegen des Jubilars willkommenen Anlaß, an dieser Stelle sein Wir¬ ken in kurzen Zügen zu beleuchten. Unter der Leitung des Herrn Johann

T s ch u g m e l l hat der „Tiroler Bote" neben seiner Bedeutung als Amtsblattz einen bedeutenden wissenschaftlichen und literarischen Ruf errungen; die besten Na¬ men Tirols, Gelehrte und Schriftsteller, zähl¬ ten während dieser' ganzen 25 Jahre zu den Mitarbeitern des nichtamtlichen Teiles. Beson¬ ders die wissenschaftlichen Aufsätze machrn diese Jahrgänge des „Boten" zu einem der inter¬ essantesten und meistbenützten Nachschlagewerke für heimische Geschichte, Kulturgeschichte

u. s. w. Die bildende Kunst, Theater und Musik finden unter Herrn Tschugmells Leitung im „Boten" stets die aufmerksamste Beachtung und Förde¬ rung. Soviel über die Berufstätigkeit des Herrn Johann Tschugmell. Der Jubilar ist Vorarlber¬ ger von Geburt; nach Absolvierung der philo¬ sophischen Studien war er als Supplent und Hilfslehrer an der hiesigen Lehrerbildungsanstalt tätig. Er widmete sich dann aber der Jour¬ nalistik. Am 19. Oktober 1830 übernahm

er die Redaktion des „Tiroler Boten", bei dem er schon mehr als ein Jahr als Mitredakteur tätig war. Im öffentlichen Leben ist, besonders in früheren Jahren, Herr Tschugmell vielfach her¬ vorgetreten; durch 5 Wahlperioden gehörte er dem Gemeindeausschusse von Wilten an und entfaltete besonders als Ortsschnlaufseher eine bedeutende, segensreiche Tätigkeit. Die Lehrer¬ bibliothek ist zum guten Teile seine Schöpfung. Als langjähriger, verdienstvoller Vorstand

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Seite 5 von 20
Datum: 07.06.1905
Umfang: 20
uns eine Szene aus dem befreiten Jerusalem von Tasso, und zwar jenen Augenblick, da Gott¬ frieds Boten Rinaldo aus den Armen der Zau¬ berin Armida befreien. Tasso hat uns in seinem befreiten Jerusalem den ersten Kreuzzug in tief¬ gläubiger und dabei anmutiger Weise geschil¬ dert, indem er in dem Kampf gegen die Moham¬ medaner nicht nur die Ritter und ihre Mannen kämpfen ließ, sondern auch die Scharen der Engel und Teufel als am Kampfe teilnehmend

, so daß keiner weder der Ritter noch der Knechte es wagt, Holz im Walde zu schlagen. So ist es Gottfried v. Bouillon, dem Christen-Führer, unmöglich, einen Angriffsturm und Sturmbock zu bauen, um die Stadt aus den , Händen der Ungläubigen zu befreien. Da sendet Gott ihm einen Traum, er solle zu Rinaldo schicken, der werde mit seiner Heldenkraft und seinem Ritterarme trotz Teufelskunst und Zau¬ berei den Wald schlagen. Die Boten, die nun Gottfried

. Nach der Eroberung der Stadt kommt es nun noch zur Schlacht zwischen Ägyptens Mannen und dem Kreuzheere, in der sich Rinaldo und Armida begegnen; doch Armida vergißt schnell ihren Groll und die beiden Liebenden versöhnen sich im Anblicke des Sieges des christlichen Heeres über der Heiden Macht. Aus dieser Dichtung Tassos hat Goethe zu seiner Kantate nur die Zurückbringung Rinaldvs durch Gottfrieds Boten benützt. Rinaldo schwelgt in Liebe und Hingebung

zu Armiden und die Vor¬ stellungen der Boten fruchten nichts, die alte Wasfenfreude ist aus ihm geschwunden, er denkt nur ihrer, die ihn betört. Erst da die Boten Rinaldo den Spiegel Vorhalten, bricht er in die Worte aus: „Was seh ich, welch ein Bild! — Ja, so seis, ich will mich fassen!" Die Kantate endet mit dem Chor der Schiffer, welche Rinaldo auf ihrem Fahrzeuge wieder zurückbringen und sich nun ihrem Ziele, Jerusalem, nähern. „Schalle

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Seite 9 von 20
Datum: 27.07.1905
Umfang: 20
„I. Pustet" beschäftigt in der Buchbinderei der Strafanstalt eine An¬ zahl Sträflinge, welche die Herstellung der Ge¬ betbücher besorgen. Jeden Samstag werden nun die fertiggestellten Bücher im Beisein von Wachorganen in eigens dazu bestimmte Kisten verpackt und auf den Wagen des Boten Schwarz welcher die Kisten mit den Gebetbüchern nach Schärding überführt, verladen. Auch Samstag den 22. d. Mts. sollte wieder eine Sendung von drei Kisten

mit Gebetbüchern an die Firma Pustet abgehen. Um nun Lang in die eine dieser drei Kisten, welche eigens zu dem Zwecke seitens der Sträflinge vorgerichtet wurde, ver¬ packen zu können, mußte für kurze Zeit die Aufmerksamkeit des die Verpackung überwachen¬ den Aufsehers von der Verpackung abgelenkt werden; das geschah dadurch, daß der Brief, welchen der Bote an die Firma mitzunehmen hatte, nicht wie gewöhnlich gleich anfangs dem Boten übergeben

, sondern im Arbeitszimmer zurückgelassen wurde. Einer der Sträflinge, welche mit dem Verpacken beschäftigt waren, sagte nun, daß der Brief, den der Bote an die Firma mitzunehmen habe, aus Versehen liegen geblieben sei; er (der Aufseher) möge den Brief nehmen und durch das Fenster dem Boten hinunterwerfen. Nichts Böses ahnend, nahm der Aufseher den Brief und warf ihn durch das Fenster denr Boten zu. Diese kurze Spanne Zeit genügte nun, den Lang in die Kiste

zu verpacken. Diese Kiste war so konstru¬ iert, daß eine Schmalseite derselben in eine Angeltür umgewandelt war, welche von innen durch eine Schnur in die normale Lage ge¬ bracht werden konnte, so daß eine Veränderung an der Kiste nicht wahrnehmbar war. Während nun der Aufseher den Brief nahm, zum Fen¬ ster ging und dem Boten hinunterwarf, schlüpfte Lang in die Kiste, zog mit der Schnur die Schmalseite zu; die Sträflinge nahmen nun die Kiste

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Seite 33 von 48
Datum: 14.11.1908
Umfang: 48
selbst, und zwar, wie wir schon oben angedeutet haben, speziell hinsichtlich der Hausnäherinnen, Haus¬ wäscherinnen, Bedienerinnen. Ganz klar ist aber doch wenigstens das eine im Gesetze fest¬ gestellt, die Versicherungspflicht der Dienst¬ boten im eigentlichen Sinne des Wortes. Un¬ sere Hausfrauen sind insgemein in Versiche¬ rungssachen so wenig geschult, daß es wohl nur willkommen sein dürste, wenn wir im folgenden die hinsichtlich der Dienstboten¬ versicherung geplanten

Einrichtungen in den Grundlinien darlegen. Tie Einführung des Versicherung szwangrs für Fälle der Krankheit, der Invalidität und des Alters bringt eine für unsere Dienstboten Längst und mit Recht herbeigeführte Reform. Bisher war die Sozialversicherung der Dienst¬ boten erst ein frommer Wunsch: Ein ausführ¬ liches Projekt sür diese Versicherung wurde sei¬ nerzeit in der damaligen Wochenschrift „Tie Zeit" entworfen und die dort entwickelten Ge¬ danken

¬ rung als jährliche Bsirragsleistung zu Lasten der Tienstgeüer 2 Millionen Kronen und 4 Millionen Kronen zu Lasten der Versicherten, bei der Invaliden- und Altersversicherung aber analog je 2'8 Millionen Kronen auf die Tienst- geber und auf die Versicherten entfallen. Hie- nach würden die Tienstgeber mit insgesamt 4'8 Millionen Kronen und die häuslichen Dienst¬ boten mit insgesamt 6 8 Millionen Kronen belastet werden. Betrachten

Dienstboten in die Lohnklasse IV. Die Erläuterungen des Gesetzentwurfes berück¬ sichtigen bei ihrer Schätzung der mutmaßlichen Versicherungsbeiträge für die häuslichen Dienst¬ boten seltsamenveise allerdings nicht diese Klasse, sondern dort wird nur die Einreihung in die niedrigeren Klassen I bis III voraus¬ gesetzt. Nach diesen Ansätzen wäre mit einem Wochenbeitrag von 15 bis 45 Heller pro Kopf in der Berufsgruppe der häuslichen Dienstboten zu rechnen

und Verpflegung zu fällt. Ter diesen Ansatz über¬ steigende Betrag des Krankengeldes wird da¬ gegen dem Versicherten selbst auszufolgen sein. Nehmen wir an, daß der Versicherte in der Lohnklasse IV a oder b verzeichnet ist, so würde der Dienstgeber ihm also pro Tag 35 oder 80 Heller auszufolgen haben. Eine Bestimmung, die bei der Versicherung der häuslichen Dienst¬ boten allerdings kaum verständlich erscheint, da sie ja ihr volles Gehalt (im Gelde

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Seite 18 von 18
Datum: 30.03.1938
Umfang: 18
. 15 ersttclassig I ivirlcruiysvoll I prsisävsrt » anreiftnden Knabaii noch immer die Oberhand behielten, nicht verstehen. Johann fühlte sich bei seinem Vormunde inmitten des Tru bels des brandenburgischen Hofes sehr einsam. Als er jetzt in den Saal trat, streckte Waldemar die Hand nach ihm aus, legte den Arm um seine Schulter und zog ihn näher zu sich heran. Sie boten gemeinsam ein wirkungsvolles Bild, der schöne Mann und der zarte Knabe, als der Bote König Erichs auf einen Äink des Markgrafen in den Saal

er noch einmal wie schmeichelnd über.den Slops des Knaben. SBleibe stier bei mir. Johann", sagte er freundlich und dann las er. sich in einen Sessel niederlassend, während sein Mündel' ihm gehorsam zur Seite blieb, die Botschaft des Königs Erich von Dänemark aufmerksam durch. Der Markgraf war so erstaunt und erfreut, daß es ihm Mühe kostete, feine Gefühle inner einem scheinbaren Gleichmut vor dem Boten zu verbergen, der, wie er wohl das Gefühl hatte, ihn heiinlich und scharf beobachtete. So wühle man bereits in deutschen

für die hohe Auszeichnung, die uns durch die Einladung Eures hohen Herrn zuteil geworden .ist", sagte er zu dem Boten gewandt. „Unsere endgültige Entschlie ßung über die Annahme werden wir Euch am morgigen Tage geben. Ihr mögt sie dann sogleich zu Eurem Herrn zurück- trägen. Herr von Altensleben, Ihr sorgt mir dafür, daß der Gesandte König Erichs gut ausgenommen und wohl verpflegt wird. Ich danke Euch!" Ein stolzes Neigen des Hauptes, der Bote war entlassen. Er erzählte später, als er mit der zustimmenden

. „Ich sehe, die Herren sind sämtlich der Meinung, wir sollen die Einladung annehmen und Glanz und Größe unseres Landes dadurch mehren. Ich seihst war sofort dazu entschlossen —— wollte dies nur dem Boten nicht sogleich Mitteilen, um den Wert meines Entschlusses da durch zu erhöhen. Dinge, die man begehrt und auf die Man warten muß, werden einem immer begehrenswerter erscheinen, und den Herren, die zu mir gesandt haben, scheint viel'an der Verbindung mit uns zu liegen, das geht aus der Art des Schrei bens

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Seite 4 von 14
Datum: 23.10.1920
Umfang: 14
an den Dienst, der bäuerlichen Bevölkerung ein freudiger Berater, seinen Untergebenen ein wohlwollender, warmherziger Vorgesetzter war. Bau rat Schmeja hinterlützt eine Witwe und zwei unmündige Kinder. Ein Jubilar der Feder. Am 19. d. M. feierte der Ne stor der Tiroler Journalisten, Herr Johann T s H u g - mell, das 40jährige Jubiläum seines ununterbroche nen Wirkens als Redakteur des „Boten für Tirol undBorarlber g". Um die Verdienste, die sich Herr Tschugrnell inl Lause dieser langen Zeit tm öffentlichen

Leben Tirols erworben hat, voll zu würdigen, möge man sich daran erinnern, daß die jetzt im 106. Jahrgange stehende, früher täglich erschienene auNlichc Zeitung „Bote für Tirol und Vorarlberg" seinerzeit tu großem Ansehen stand, in einem Ansehen, dessen sich sonst wohl kaum ein anderes offizielles oder offiziöses Blatt rühmen konnte. Die alten Jahrgänge des „Boten" sind heute unerschöpfliche Fundgruben für die landeskundliche und geschichtliche Forschung, denn sie enthalten viele wert volle Aussätze

und Abhandlungen aus der Geschichte und Kulturgeschichte Tirols und zählten die angesehensten lite rarischen und wissenschaftlichen Kapazitäten des Landes zu ihren Dditarueiteru. Als Herr Tschugmell vor nun 40 Jahren die Redaktion des „Boten" übernahm, setzte er nicht nur diese würdige Tradition mit grösstem Eifer und Fleiß fori (wozu ihn sein eigenes universelles Wissen ganz besonders befähigte), sondern er widmete sein Augen merk auch allen wichtigen aktuellen Fragen und nament lich die damals allmählich

bruck, worauf er wieder zu seiner früheren journalisti schen Tätigkeit zurückkehrte. Im Herbst 1878 leistete er etner Berufung in die Redaktion des „Boten sür Tirol und Vorarlberg" Folge und am 19. Oktober 1880 übernahm er dann dir verantwortliche Leitung dieses Blattes, die er bis zum heutigen Tage beibehieli. Im Laufe der Jahre hat sich freilich der „Bote für Tirol und Vorarlberg" mehr nnd mehr in ein reines Amts blatt verwandelt, das namentlich seit dem Kriegsans- bruche infolge der wachsenden

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Zeitungen & Zeitschriften
Innsbrucker Nachrichten
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Seite 8 von 12
Datum: 09.11.1928
Umfang: 12
dem Boten von M a t r e i zu übergeben. Der Dienstmann bekam auch den Auftrag von zwei Unbekannten, gleich zeitig mit der Ablieferung der Kisten einen Betrag von 280.40 8 vom Matreier Boten einzukassieren. Eine auf diesen Betrag lautende Rechnung lag bei. Das ein- kassierte Geld sollte der Dienstmann dann in einem Gast haus in der Altstadt bei der Schank deponieren. Die Polizei interessierte sich für den Inhalt der Kisten, fand darin aber nur Sand. Einer der Burschen, die die Kisten verpackten, wurde

verhaftet. Er ist der 20jäh- rige Hilfsarbeiter' Gottfried Pischa. Er gab zu, daß er am Inn Sand in Säcke gefüllt und dann in die Kisten verpackt hat. Es war also an dem Matreier Boten ein Betrug beabsichtigt, der narr durch das rechtzeitige Ein greifen der Polizei verhindert wurde. Der Matreier Bote, Franz Triendl, erschien später bei der Polizei und erstattete die Anzeige, daß ihm am 2. November von einem Burschen in der Herzog-Frtedrich- Stratze eine Kiste für eine Wirtin in Schönberg übergeben wurde

. Ter Bursche verlangte vom Boten die Bezahlung der Rechnung im Betrage von 110.70 8. Triendl zahlte dem Burschen den Betrag tatsächlich aus. Bet der Ablieferung der Kiste in Schönberg stellte sich aber heraus, daß die Wirtin n i ch t s b e st e l l t hatte. In der Kiste befand sich ein Sack Sand. Zweifellos hat diesen Betrug ebenfalls Ptscha verübt. $beatec+ftlu0+$imfi Musikverein Innsbruck. Heute 8 Uhr abends im großen Stadtsaal Schuberl-Landesseier. Das Musikvereinsorchester. verstärkt

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Zeitungen & Zeitschriften
Innsbrucker Nachrichten
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Seite 9 von 16
Datum: 30.03.1899
Umfang: 16
Beilage M Hu „Auaövrrrcker Machrichrea" Mr. V3 am M. März. Ein Jubilar der Feder. Unter diesem Titel bringt die Salzburger „Fremdenzeitung" in ihrer letzten Nummer eine Würdigung der Thätigkeit eines unserer Inns- brncker journalistischen Collegen, des Redacteur» vom „Boten für Tirol und Vorarlberg", Hrn. Johann TschugMell. Wir bringen denselben hier zum Abdruck. Der Verfasser des Artikel-, F-r, ein bekannter tirolischer Schriftsteller

mit dem anno 1882 gegrün¬ deten Tiroler „Sonntags-Boten" rc.) immer wieder die Notbwendigkeit der Schaffung einer zweck¬ mäßigen Organisaüon für das gesammte tirolische Fremdenverkehrswesen betonte und auseinanderseßte bis endlich diese vorschauenden Ideen verwirk¬ licht und die in all' diesen Artikeln und Er¬ örterungen vorg schlagenen Einrichtungen durch das Zusammenwirken verschiedener einsichtsvoller und opferwilliger Männer zustande gebracht wur

wieder zu seiner früheren journalistischen Thätig¬ keit zurückkehrte und im Herbst 1^78 einer Be¬ rufung zum Eintritt in die Redaction des „Boten für Tirol und Vorarlberg" Folge leistete; seit jener Zeit ist Herr Tschugmell ununterbrochen bei diesem Blatte thätig unb fungiert auch seit dem 19. October 1880 als dessen leitender und verantwortlicher Redacteur. Wenn nun auch die amtlichen Zeitungen im allgemeinen gerade nicht zu den interessantesten Journalen gehören

und Vorschläge in actuellen Fragen zur Kenntnis bringen, und in diese Kate¬ gorie der Publicationen de» „Boten für Tirol und Vorarlberg" gehören auch die zahlreichen alpinen und Fremdenverkehrs-Aussätze, welche bald nach Tschugmells Redactions-Uebernahme rasch aufeinander im Blatte erschienen. (Hiedurch bot Hr. Tschugmell auch vielfach jungen Tiroler Schrift¬ stellern Gelegenheit, mit ihren Erstlingsarbeiten in die Oeffentlichkeit m treten. Anm

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