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Bücher
Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
1861
Gesammelte Schriften : nebst einem kurzen Lebensabrisse des Verstorbenen
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Seite 105 von 355
Autor: Schuler, Johannes / von Johannes Schuler. Hrsg. von seinen Freunden
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: LIX, 296 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: 442 ; II A-3.756 ; II 73.535
Intern-ID: 154088
mitzutheilen. Julius richtete sich auf; er schaute, die tiefste Wehmuth in seinen Zügen, lange die holde Verklärte unverwandten Blickes an; wahrend milde Thränen über seine Wangen herabrollten. Endlich hob er beide Hände, wie uni Segen stehend, zum Himmel empor, und drückte einen langen Kuß auf die Lippen der Todten; dann setzte er sich auf einen nahe sichenden Kirchenstuhl und blieb so die ganze Nacht neben der Leiche, mit tiefer Inbrunst bethend. - Erst am Morgen ließ

ein Schreiben mit deinem Päckchen an einen sichern Julius von Milten zur Bestellung übergeben. Ich legitimirte nach. nun als Begleiter des Beztichneten und da ich ihr auch meine Gründe eröffn ete, warum ich glaube, daß man ihm die Bestellung nicht sogleich einhändigen dürfe, vertraute sie Brief und Päckchen mir zur Besorgung. Ich hielt es für das Zweckmäßigste, beides früher zu öffnen, uni zu sehen, ob es sich zur Mittheilung an Julius eigne. Der Brief enthielt folgende Zeilen: Maria an Juli ns. „Der Tod

löscht alle Haffesflammm, jenseits glüht nur der Liebe reines geläutertes Feuer. An der Schwelle des Grabes darf ich Dir, Julius, sagen, wie theuer Du meinem Herzen warst. — Ich weiß, ich habe Dir nnwillkührlich vieles Leiden bereitet, Du hast meinetwegen

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Bücher
Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
1861
Gesammelte Schriften : nebst einem kurzen Lebensabrisse des Verstorbenen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/154088/154088_82_object_5220482.png
Seite 82 von 355
Autor: Schuler, Johannes / von Johannes Schuler. Hrsg. von seinen Freunden
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: LIX, 296 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: 442 ; II A-3.756 ; II 73.535
Intern-ID: 154088
über Julius letzte Schicksale erfahren: Sie werden sich, verehrter Oheim meines Freundes, erinnern, wie oft wir abends mn Kamin in Scherz und Ernst über die geheime Wechselbestimmung der Seelen, und über jene unbewußte und dennoch so mächtige Anziehungskraft eines Geistes zum andern sprachen, stritten, und uns mn Ende alle dahin vereinigten, daß wir wenigstens die geheim wirkende Macht des Geistes, der aus den unter uns kreisenden Pokalen duftete, über unsere Geister nicht in Abrede stellen konnten

Lektion werden sollte? Rur einem unbegreiflichen Zauber, einer unaufhaltsam wirkenden, dunkeln Macht, kann ich jenes unzerstörbare Gefühl zuschreibm, von dem Julius beim ersten Anblicke eines ihn, ganz fremd erscheinenden WefmS ergriffM wurde.' Da war keine attmählige Entwicklung der Gefühle, kein Stufengcmg der Liebe■ von dem ersten Blicke des geliebten Gegenstandes bis zum ersten zarten Händedruck, und wieder bis wo zwei hoch lodernde Flammen in erster Umarmung zusammmschtagen, — riesengroß

, allverzehrmd schoß mit -einen, Male Julius unselige Leidenschaft empor. Bon dem Augenblicke, wo er sie zum ersten Male sah, erzählte Georg, hatte er nur Einen Weg, nur Einen Gedanken. Anfangs war er oft sehr trübsinnig, er konnte stundenlang im Zimmer umhergehen, *) Die dem seser bereits mitgecheiltr« Briefe, oder vielmehr Selbstgespräche, und der nachfolgende Brief Mana'S. 1 '

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