20.949 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Dolomiten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DOL/1959/01_04_1959/DOL_1959_04_01_3_object_1590335.png
Seite 3 von 12
Datum: 01.04.1959
Umfang: 12
zu führen, Lächeln und Tränen woh nen in guter Nachbarschaft. Es liegt viel Un berechenbares, Spontanes im April; dqch soll pian ihm darob gram sein? Mip scheint, das Verhaltene und Zurückhaltende grenzt irgend- Die Wolf von Lebmannsegg . Der Name Wolf war, namentlich im Mit telalter, in Tirol stark verbreitet. In der Ge schichte wurden um bekanntesten die Wolf von Mareit (1237—1308), die bei Sterzing hausten..König Albrechtll. verlieh am 9. Juli 1430,'deny K p n r a d Wolf einen Wappenbrief; im Wappen

iührte er einen halben Wolf, im Maul einen Knochen haltend. Wie aus einem im Adelsarchiv Wien erliegenden Akte her vorgeht, war dieser Konrad Wolf, dessen Wappenbrief mit prächtig gemalten Wappen im Akte liegt, der Stammvater der Herren Wolf von Lebmannsegg, die vom Brenner stammten. - Bürgermeister von Innsbruck Johann Paul Wolf war 1667 und 1674 Stadtrichter und von 1680 bjs 1701 achtmal Bürgermeister und Stadtkämmerei von Innsbruck. Es war die Zeit, da Herzog Karl V. von Lothringen

, der Türkepbezwinger, Gou verneur, und die beiden Grafen Künlgl, Vater Und Sohn, Landeshauptleute von Tirol wa ren. Johann Paul Wolf war sehr vermögend, denn er besaß in Innsbruck die Häuser Her* zog-Friedrich-Straße 13, Innstraßc 3f) und Riesengasse 11. Er wird in Urkunden als Händler bezeichnet und amtierte auch als Feuerwehrhauptmann von Innsbruck (1689). Als solcher hatte er allmonatlich die Stadt- Pechpfannen zu visitieren (Stadtbcleuchtung). Für den Innsbrucker Markt legte' Wojf der Regierung eine neue

seinen Narnen aus dem lateinischen Apriüs, der Eröffne)'. Er öffnet ip der Tat den Schoß der Erde und bringt cjlP Blätter zum sprießen; daher auch ein anderer Name für tjep April — der Kciinmond- Was immer er für einen Namep tragen mag. er sei willkommen, wenn schon nicht upi seiner selbst willen, so (joch als Wegbereiter des Mai,,. Jlans Fink ncr 1689), die genehmigt wurde. Im Jahre 1663 spendete Wolf 50 Pfund Elei für die Anna-Kapelle zu (3t. Jakob. Sein Sohn Ma xim il}an Wolf, war mit Maria Salvati

, einer Vor wandten des Bazener Bürgermeisters Johann salvati (1703) vermählt, im Jahre 1606 und 1702 war Max Wolf-’ Stadtriehter in Innsbruck, Bürgermeister von Meran Von einem Bruder des vorgenannten Jo hann Faul, Georg Wolf sen., stammte Georg jun, Dieser hatte einen Sohn, Se verin von Wolf, der ursprünglich in Glums lebte, wo er nach einem noch erhaltenen Zeugnis des Karl Grafen Schlandersberg-An- nenberg-Hochgalsaun, Hauptmannes der Scharfschützenkompanien von Glurns und Ma}s, de dato 13. August 1703

1
Zeitungen & Zeitschriften
Dolomiten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DOL/1998/08_09_1998/DOL_1998_09_08_4_object_2096660.png
Seite 4 von 36
Datum: 08.09.1998
Umfang: 36
für Kas senpatienten machen. „Klar, macht der für Kassenpatienten Jacketkronen“, sagte Albert, als ich ihm das erzählte, „bei Jacketkronen machen diè Zahnärzte auch bei Kassen patienten den großen Reibach.“ Als Sieglinde mir damals auf dem Fest ihren Wolf-Dietrich vorführte, sagte sie sofort, daß ihr Wolf-Dietrich Steuerbera ter ist. Was die beiden aber für Angeber sind, ging mir erst auf, als wir uns öfter getroffen hat ten. Für Sieglinde ist grundsätz lich nur das Beste gut genug. Sie identifiziert

nicht um die blöde Wohnung von Albert sorgen muß! Sieglindes absolut wich tigstes Thema aber ist Wolf- Dietrich. Sieglinde ist nur ein Jahr älter als ich, aber Wolf- Dietrich ist viel älter als Albert. Abgesehen davon, daß Wolf- Dietrich nicht soviel verdient wie der Zahnarzt, ist Wolf-Die trich der absolute Supermann. Sieglinde findet, daß Wolf-Die trich toll aussieht. „Wolf-Die trich sieht toll aus“, sagt sie jedesmal, wenn Wolf-Dietrich gerade nicht zu sehen ist. Neu lich sagte sie sogar, daß ich mir mal

vorstellen soll, wie toll Wolf-Dietrich in einem Smo king aussehen würde. Ihr Chef hatte sich nämlich einen Smo king maßschneidem lassen - seiner kulturträgerischen Ver pflichtungen wegen, wie Sieg linde sagte. Ich hatte aber keine Lust, mir nach einem Zahnarzt im Smoking noch einen Steuer berater im Smoking vorzustel len. Sieglinde sagte dann, ei gentlich würde Wolf-Dietrich auch dringend einen Smoking benötigen. Wolf-Dietrich sieht aber nicht nur toll aus, er ist auch ein Intellektueller, sagt

Sieglinde. Jeden Montag lese er den Spie gel von hinten bis vom, und er habe ein Intellektuellen-Maga- zin abonniert, das acht Mark pro Heft koste. Wolf-Dietrich sei es das wert, sagt Sieglinde. Ihr allerdings sei das viel zu anspruchsvoll, und sie fände sogar die Bilder in diesem Ma gazin langweilig. Aber Wolf- Dietrich, der brauche so was. Albert hat Wolf-Dietrich mal gefragt, ob er eigentlich täglich in seinem Intellektuellen-Ma- gazin lese. Denn immer, wenn wir zu den beiden kommen, liegt

das neueste Heft auf dem Wohnzimmertisch. Wolf-Die trich hat Albert erklärt, daß es deshalb immer da liege, weil er nie Zeit habe, es zu lesen. Aber im nächsten Urlaub, dann wer de er die letzten zwei Jahrgänge mitnehmen und dann sämtliche Hefte lesen. Albert fragte mich .später, ob ich glaube, daß Wolf- Dietrich selbst glaubt, was er erzählt. Ich glaube das eigent lich nicht, glaube aber, daß Sieglinde ihm glaubt. Ich dachte gerade wieder mal darüber nach, warum eine Frau wie Sieglinde einen Mann

2
Zeitungen & Zeitschriften
Dolomiten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DOL/1998/18_11_1998/DOL_1998_11_18_4_object_2101805.png
Seite 4 von 40
Datum: 18.11.1998
Umfang: 40
, daß Wolf-Dietrich ein größeres Auto oder Sieglindes Chef ein größeres Mietshaus ge kauft hatte. Oder hatte Wolf- Dietrich für Sieglinde endlich die Jacke aus Nerzpfötchen ge kauft, die er ihr bereits letztes und vorletztes Jahr zu Weih nachten versprochen hatte? Oder hatte der Antiquitäten lieferant ihres Chefs, mit dem auch Sieglinde „befreundet“ war, wie sie gerne betonte, wie der zufällig einen verrotteten Schrank im Hühnerstall eines Bauern entdeckt und seinen lie ben Freunden für einige lum pige

Tausender geradezu ge schenkt? Sieglinde und Wolf- Dietrich sahen mich erwar tungsvoll an. Sie Wollten aus gefragt werden. Sieglinde lä chelte ganz natürlich. Wolf-Dietrich lächelte ganz be scheiden. Ich ließ sie zappeln, fragte nichts. „Hast du den neuen Film mit der Kinski gesehen?“ fragte Sieglinde. „Nein.“ „Ganz toll. Ganz sensible Schauspielerführung. “ Wolf-Dietrich grinste: „Die Kinski ist schon ein heißer Ofen.“ „Wie geht es unserem Herrn Doktor?“ fragte Sieglinde dann. „Keine Ahnung“, sagte

ich, „interessiert mich auch nicht die Bohne.“ Sieglinde lächelte immer noch ganz natürlich. „Habt ihr eure Laura-Ash- ley-Satinbettwäsche mittler weile in der Maschine gewa schen?“ fragte ich. „Nein, das geht nicht“, sagte Wolf-Dietrich, „das Zeug ist viel zu empfindlich.“ „Gebt ihr das Zeug etwa in die Reinigung?“ „Nein“, sagte Sieglinde, „wir waschen es einfach von Hand.“ „Ist ja keine Arbeit“, sagte Wolf-Dietrich. „Wir waschen es einfach in der Badewanne bei dreißig Grad“, sagte Sieglinde, „wir müssen

nur hinterher die Ba dewanne wahnsinnig schrub ben, weil der Stoff noch Farbe verliert.“ „Was?“ schrie Wolf-Dietrich. „Das Zeug färbt ab?“ „Aber das legt sich", sagte Sieglinde, „wir haben es doch erst einmal gewaschen.“ Dann erzählte Wolf-Dietrich von seiner Karriere. Und Sieg linde führte ihr neues Bügel eisen mit Teflonbeschichtung vor. Sieglinde sah Wolf-Dietrich an. „Darf ich’s sagen?“ fragte sie ihn. „Was denn?“ brummte Wolf- Dietrich. Sieglinde strahlte Wolf-Diet rich an, dann strahlte

sie mich an: „Übrigens, wir werden hei raten.“ „Im wievielten Monat bist du?“ „Das hat meine Mutter auch als erstes gefragt“, sagte Sieg linde leicht beleidigt. „Sieglinde ist nicht schwan ger“, sagte Wolf-Dietrich ent schieden. „Übrigens, warum sagt ihr nicht gleich, daß ihr heiratet?“ „Wolf-Dietriph meint, es sei nicht so wichtig“, sagte Sieg linde. „Ist es auch nicht“, sagte Wolf-Dietrich. , „Und was ziehst du an?“ fragte ich Sieglinde. „Wolf-Dietrich läßt sich ei nen leichten Anzug machen“, sagte Sieglinde

3
Zeitungen & Zeitschriften
Dolomiten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DOL/1998/19_09_1998/DOL_1998_09_19_4_object_2097066.png
Seite 4 von 56
Datum: 19.09.1998
Umfang: 56
3.635 2.979 3.220 Int.Stock Man. Invest. Intern Oltremare Stoc Perlorm.Az Est Personali. Az ’ Prime Global Prlmecl.Az.lnt Putn. GI.Eq.DI Putn.GI.Eq. Rlsp.lt.Bonn Rolotrend ÈVA HELLER „Wolf-Dietrich muß gleich kommen“, sagte sie dauernd, und: „Ich bin ja so gespannt, Was Wolf-Dietrich sagt." Es war so gemütlich wie im Zahnarzt-Wartezimmer. Beim vorletzten Käsewürfel erschien Wolf-Dietrich. Er wirkte nicht besonders über rascht, als er in seinem Wohn zimmer uns Gratulanten vor fand. Nur daß Albert

und ich auch da waren, schien ihn echt zu erstaunen. Dann kam die Überraschung. Sieglinde konnte es, während wir gratulierten, schon nicht mehr aushalten. Wolf-Dietrich ließ also unsere Geschenke un ausgepackt auf der Fenster bank stehen. Wolf-Dietrich mußte mit geschlossenen Augen auf dem Sofa warten. Petra hielt ihm extra sicherheitshal ber die Augn zu und die Ohren. Mit ihrem Bruder schob Sieg linde das Tandem ins Wohn zimmer. Alle schrien: „Ah!“ oder „Oh!“ Als Wolf-Dietrich die Augen aufmachte, war er vollkommen platt

Vorderlicht... „Dreiundzwanzig Schleifen sind es insgesamt“, schrie Sieg linde, „ich hab geschuftet!“ „Was ist das?“ fragte Wolf-Dietrich, der immer noch auf dem Sofa saß. ■ „Ein Tandem“, sagte ich. „Wie kommst du zu einem Tandem?“ sagte Wolf-Dietrich. „Ist das wieder eine Kaffee-Zu gabe von Tchibo?“ „Es ist überhaupt nicht von Tchibo“, sagte Sieglinde, „was du immer denkst.“ „Wo ist es her?“ sagte Wolf-Dietrich leise. „Erst mußt du sagen, daß es dir gefällt“, sagte die Freundin von Sieglindes Bruder

. „Erst will ich wissen, wo es her ist“, antwortete Wolf-Die trich. Sieglinde war ein bißchen bleich geworden, etwas matsch-grünlich, aber viel leicht war es nur ein Lichtreflex des Tandems. „Es hat sechshundertfün fundneunzig Mark gekostet“, sagte sie. „Inklusive Lieferko sten und drei Mark Trinkgeld. Günstig, was? Ich hab gerade noch das letzte Tandem erwi scht. AL'ie Leute sind verrückt nach Tandems. Es ist ein hoch wertiges Markenfabrikat, es war nur trotz der hochwertigen Markenqualität

so preiswert, weil es bei Eduscho im Son der...“ „Mein Gott, Edustho! “ schrie Wolf-Dietrich. „Man kann es also nicht Umtauschen. Ich ha be gehofft, ich könnte es Um tauschen gegen, Chrom-Alumi nium-Felgen für mein Renn rad! Aber du mußt ein Rad kau fen bei Eduscho!“ Dann schloß Wolf-Dietrich die Augen. „Ihr könntet es bestimmt ge gen ungefähr siebzig Pfund Kaffee Umtauschen bei Eduscho“, sagte Albert. „Mein Gott!“ schrie Wolf-Dietrich. „Wie ich diese Kaffee-Zugaben hasse.“ Wir standen alle etwas blöde

4
Zeitungen & Zeitschriften
Dolomiten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DOL/1957/31_10_1957/DOL_1957_10_31_10_object_1579619.png
Seite 10 von 16
Datum: 31.10.1957
Umfang: 16
Sie weiter hin, Herr Doktor Webei horst .. Webeihorst mußte der Stimme, verborgen in der Stimme von Wolf, gehorchen. Seine Haare aber standen zu Berge dabei unterm Dach seines schönen grauen Huts. Die Besenfrau stockte im Fegen. Sie er blickte den Sammler ln seinen blechernen Eimer. Sie schüttelte den Kopf tm Strohhut, sie bückte sich ihrerseits, hob dem Ärmsten die besten Reste aus ihrem Häufelchen auf und schenkte es ihm in den Eimer hinein. „Danke, danke!“ Wolf und Webeihorst ver nehmen beide, „danke, danke

, nun habe ich Nachtessen und Mittagbrot beisammc-n...“ Auf den untätigen Besen gestützt, griff die Alte sich fn den Schfireensacb. Ein buntes, zerrissenes Sacktuch bäumte sich auf. Sie klaubte ein Stückchen Geld mühsam aus der Versenkung. Sie gab es dem Unratsammler, wandte sich ab, stürzte, den Besen geschul tert, nicht auf ihm reitend, davon. „Danke, danke...“ rief der Ärmste ihr nach. Wolf sah Webolhorst an, Webeihorst Wolf, Wolf fragte leise, doch fest: „Sahn Sie den heutigen Heiligenschein? War er rund

?“ Webeihorst stotterte: „Nein! Der Strohhut war sehr verbeult... dennoch, dennoch...“ Er seufzte. Überm Marktplatz brach die Däm merung herein. Wolf aber war, der „heutige Heiligenschein“ lasse das Dunkel des Marktes erhellt zurück. Sie gingen zusammen vom Markt davon an den Hafen, als führe nicht Wolf den Webei horst. nicht Webeihorst Wolf, sondern ein Dritter die Zwei. Von unpjfähr begegnete ihnen ein Weib. Eben entzündete Laternen beschienen ihr Stirn und Bündlein, das sie am Busen trug. Den Blick

auf dieses gerichtet, stolperte sie beinahe über einen vorragenden Katzenkopf stein. Wolf hielt sic ab vom Sturz. Ihre Brust war bloß, das Kind ’ im Bündlein saugte hungrig daran. Wolf sagte: „Ein hübsches Kerlchen, der Kleine, Ihr Sohn!“ „Es ist nicht der Meine, seine Mutter stirbt im Spital, sie gab ihn mir mit, ich habe neben ihr auch eins gekriegt. Mit dem und den fünf andren wird das Siebte hier leben.. Laternenüeht erhellte den Mund dieser Frau. „War ihr Mund rund?“ reimte der Dichter und Maler Wolf

ohne es zu merken Webei horst, seinem Verleger, vor. Sie bogen vom weltlichen Hafen zum himm lischen Hafen, dem Friedhofsrand ein. Klei ner Knabe, trotz dem beginnenden Herbst noch barfuß laufend, strebte an ihnen vorbei, im schmutzigen Fäustchen vier welke Nelken, vier Drahtringe um den Blütenwirbel' gelegt; oh Gefangenschaft einer Blume bis in den Tod hinein! Eine der Nelken entfiel der Viert helt aller. Wolf bückte sich, hob sie auf und gab sie dem Bübchen zurück; „Wohin damit!“ „Zu Väterchens Grab

5
Zeitungen & Zeitschriften
Dolomiten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DOL/1998/02_11_1998/DOL_1998_11_02_15_object_2100920.png
Seite 15 von 36
Datum: 02.11.1998
Umfang: 36
GmbH 53 „Sie hat mich bequatscht mitzukommen“, sagte Julia zu Sieglinde und zeigte auf mich, wobei sie wieder hei'zlich lach te. „Ich kenne ihre Scherze“, sagte Sieglinde zu Julia und zeigte auch auf mich, wobei auch sie wieder herzlich lach te. „Mein Freund ist nämlich verreist“, erklärte Julia. Das erklärte sie dann auch Wolf-Dietrich • Lamar sofort, der uns auf dem Sofa im Wohn zimmer erwartete und sein In- tellektuellen-Magazin auf dem Tischchen vor dem Sofa zu rechtrückte. Den Tisch war schon

! Das Tan dem, das du Wolf-Dietrich zum Geburtstag geschenkt hast.“ „Ach so, das.“ Dann fragte Sieglinde Julia: „Möchtest du auch noch etwas von dem Auf lauf?“ „Und wo ist es?“ fragte ich wieder. Wolf-Dietrich hätte es ver kauft, sagte Sieglinde. Wolf-Dietrich lächelte. „Hab sogar 20 Mark mehr dafür be kommen, als es gekostet hat“, sagte er. „Das Angebot bei Eduscho damals war tatsäch lich sehr günstig gewesen. Die Dinger waren im Nu weg. Als • ich zu Eduscho gegangen bin, um zu fragen, ob die das Ding

vielleicht zurücknehmen, sagte die Verkäuferin, die Tandems seien bereits ausverkauft und sie hätten noch so viele An fragen...“ „Alle anderen Leute wollen nämlich ein Tandem haben“, sagte Sieglinde und stocherte in ihrem Auflauf herum. Wolf-Dietrich berichtete weiter: „Und da habeich meine Telefonnummer hinterlassen... Schon am gleichen Tag haben vier Leute hier angerufen, die alle ein Tandem haben wollen“, unterbrach ihn Sieglinde wie der und stach auf den Auflauf ein. „Und einer, der ganz verrückt

nach dem Tandem war, hat tat sächlich 20 Mark mehr geboten - na ja, so haben wir einen Riesenreibach gemacht mit dem Ding“, sagte Wolf-Dietrich und lachte. „Ich finde ein Tandem auch sehr schön“, sagte Julia. Sieg linde sah Julia dankbar an. „Mein Freund hatte auch mal eins“, sagte Julia. „Was?“ sagte ich. „Wußtest du das nicht?“ sagte Julia zu mir. Nein, das hatte ich nicht ge wußt. Ich erklärte Sieglinde und Wolf-Dietrich, daß Julias Freund der Dozent ist, bei dem ich meinen Abschlußfilm dre hen

vermutlich verkauft.“ „Schachtschnabel“, sagte Wolf-Dietrich und tat, als ob er nachdenken würde, „Schacht schnabel, der Name kommt mir bekannt vor. “ „Klar“, sagte ich - ich wollte Wolf-Dietrich keine Chance ge ben, wieder damit anzugeben, wen er alles kennt. „Heißt seine Frau Inge?“ fragte Wolf-Dietrich. „Ja“, sagte Julia, „seine Ex-Frau.“ ■ „Ich“, sagte Wolf-Dietrich, „ich kenne die Inge.“ „Woher?“ fragte Sieglinde. „Ihn kenne ich kaum", sagte Wolf-Dietrich. Sieglinde be kam sofort den mißtrauischen

6
Zeitungen & Zeitschriften
Dolomiten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DOL/1953/24_02_1953/DOL_1953_02_24_6_object_1216165.png
Seite 6 von 12
Datum: 24.02.1953
Umfang: 12
Seine Oper „Der Corregidor" entstand in Tirol Hugo Wolf (I860'I903),ein Meister des deutschen Liedes Vor einem halben Jahrhundert erlosch in einer Wiener Irrenanstalt das Leben eines der bedeutendsten Meister des deutschen Liedes, Hugo Wolf. Dieser Sohn der grünen Steier mark. die Rudolf Hans Bartsch so liebevoll ge schildert hat. wurde 1860 in Windischgraz ge boren. Die südliche Steiermark, seit 1918 Teil des jugoslawischen Slowenien, reich an Wäl dern und Weinhügeln, bewohnt

von einem fleißigen und sangesfrohen Menschenschlag, Deutschen und Slowenen, war eine Heimat landschaft, die alles umfaßte, was einer musi kalischen Begabung förderlich sein konnte. Schon Hugo Wolfs Vater, der Gerbermeister Philipp Wolf, war seinen Neigungen nach mehr Musiker als Handwerker und seine Musikader vererbte sich auf seinen vierten Sohn Philipp Jakob Hugo. Gern hätte er ihn, der ein seltsam ernster Knabe war. für einen gelehrten Beruf ausbilden lassen. Erst als er von drei Gymnasien nacheinander

als völlig ungeeignet wieder heimgeschickt worden war, erlaubte Philipp Wolf seinem Sohn 1875 den Besuch des Wiener Konservatoriums. Durch Hugo Wolf an das Publikum «... Noch starrt das Auge trunken vor sich hin wie in einen Zauberspiegel, noch rieselt die Thrär.e, zuckt das Herz, stockt der Atem, fesselt ein Starrkrampf alle Glieder, — und kaum daß der letzte Ton verklungen, seid ihr auch schon munter und. vergnügt und rumort, und kritisiert, und klatscht und O ihr habt in keinen Zauberspiegel geblickt

; ihr habt nichts gesehen, nichts gefühlt, nichts ge hört, nichts verstanden; nichts, nichts, gar nichts. Aber nur gut geklatscht habt ihr.» eifriges Selbststudium brachte Hugo Wolf be achtliches Können auf dem Klavier, der Or gel, der Geige und im Gesang mit, so daß auf dem Konservatorium der fachliche Unter richt besonders der Theorie galt. Dem eigen willigen Jüngling wurde eine Unvorsichtigkeit als Unbotmäßigkeit ausgelegt und trug ihm den Ausschluß aus der Anstalt ein. Spärliche Mit tel nur brachten

Stadtthoater, Karl Muck, dem nachmaligen berühmten Generalmusikdirek tor, behilflich sein und praktisch mit dem Orchester arbeiten. Aber er versagte am Diri gentenpult und kehrte Salzburg den Rücken. Fortan widmete er sich, abgesehen von Rei sen ln Wien lebend, bewußt dem freien Kom ponistenberuf. Gerne sagt so mancher Musikhistoriker, An ton Bruckner habe das Erbe Richard Wag ners in der Symphonie zu höchster Vollen dung geführt, Hugo Wolf aber habe das Er lebnis Wagner zu neuer Liedkunst geformt

7
Zeitungen & Zeitschriften
Dolomiten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DOL/1998/19_11_1998/DOL_1998_11_19_4_object_2101878.png
Seite 4 von 48
Datum: 19.11.1998
Umfang: 48
12.551 21.208 12.509 12.421 8.184 10,062 9,985 10.677 10.208 9.854 10.500 10.732 21.313 ÈVA HELLER . ionn wird al es anders Fischer Taschenbuch Verlag GmbH 67 „Und er will Wolf-Dietrich 2500 DM zur Hochzeit schen ken, aber natürlich nur, wenn wir ihn einladen und seine Freundin auch.“ „Mein Vater ist ein Arsch“, sagte Wolf-Dietrich. „Wir können natürlich nicht die Freundin von Wolf-Diet richs Vater und Wolf-Dietrichs Mutter einladen. Aber zum Glück ist Wolf-Dietrichs Mut ter nicht so und schenkt

mir das Armband auch, wenn wir sie nicht zur Hochzeit einladen. Aber letztendlich hängt sowie so alles davon ab, wann meine Mutter den Gips abkriegt. Denn meine Eltern wollen nach der Trauung einen Empfang geben, und meine Mutter macht dann Partyschnittchen, und es gibt Champagner. Mein Vater hat Beziehungen, da kriegt er den Champagner günstiger, nicht wahr, Wolf-Dietrich? Aber mit dem Gipsbein kann meine Mut ter die Partyschnittchen natür lich nicht machen.“ „Verstehe“, sagte ich. „Sagt mir, wann

das Ereignis statt findet.“ „Der Empfang findet im eng sten Familienkreis statt“, sagte Sieglinde, „und natürlich ist mein Chef eingeladen.“ „Verstehe“, sagte ich. „Ihr macht also kein Fest?“ „Nein“, sagte Wolf-Dietrich. „Wir machen auch keine Hoch zeitsreise, das lohnt sich nicht. Außerdem müssen wir - etwas sparen.“ „Verstehe“, sagte ich. Mein Magen knurrte laut. Aber es gab trotzdem keinen Kuchen. Sicher hatten sie den Kuchen im Kühlschrank versteckt. „Was glaubst du, wie ich im Streß bin, ich muß

Müttergenesungswerk werde ich ihnen zur Hochzeit über reichen! Die kann Wolf-Diet rich dann von der Steuer ab setzen. 51. Kapitel Sieglinde und Wolf-Dietrich - typisch, daß die heiraten. Ei gentlich kommen solche Leute schon verheiratet auf die Welt. Aber es ist blanker Hohn, wenn Sieglinde sagt, sie heirate aus Liebe. Ausgerechnet Sieglinde. Wegen des Geldes tut sie es. Und Wolf-Dietrich sowieso. Ich mußte es sofort Julia er zählen. Natürlich vermutete auch sie sofort, daß Sieglinde schwanger wäre

. Aber dann sagte sie nur: „So was kommt vor, ich war ja auch nicht schwanger, als ich geheiratet habe“, und „man heiratet eben.“ Ich fand, Julia hätte wenig stens sagen können, wie spießig die beiden sind und wie geld fixiert. Und daß diese Ehe nicht lange gutgehen würde. Sie sagte aber überhaupt nichts mehr zu Sieglinde und Wolf-Dietrich, sondern erzählte, daß Birgit am letzten Sonntag noch den Brief auf die aufrichtige Annonce eingeworfen hätte, es jedoch bisher keine Reaktion gebe. Und ansonsten sei

8
Zeitungen & Zeitschriften
Dolomiten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DOL/1952/02_02_1952/DOL_1952_02_02_9_object_1141812.png
Seite 9 von 12
Datum: 02.02.1952
Umfang: 12
Karl Wolf Zum 40. Todestag des heimischen Schriftstellers und Dramatikers Von Otto Mayr Ein treu Gedenken, lieb Erinnern, Das auferstehen macht im Innern, Was uns nach außen untevging. Das ist die herrlichste der Gaben, Die wir von Gott empfangen haben. (Bodenstedt) Der Name Karl Wolf klingt uns Alt- Meranem wie eine liebliche Musik aus fernen, schönen Vorkriegszeiten herüber und unwillkürlich erinnern wir uns dabei auch seiner unermüdlichen Tätigkeit um die Heimat und des Kurwesen. Die heutige

Generation kann sich an Karl Wolf kaum mehr erinnern und weiß auch nicht, was dieser Mann einst zur He bung unseres Kurortes geleistet hat, aber sie soll es wissen und daher sei hier in Kürze seiner großen Verdienste gedacht, von deren Früchte wir ja heute noch zeh ren können. K a r 1 W o 1 f, 11. April 1848 — 3. Februar 1912 Karl Wolf enstammte einer alteingeses senen Burggräfler Familie und wurde am 11. April 1848 in Meran geboren. Nach sei nen Schul- und Lehrjahren zog er nach Wien und fand Stellung

cs Wolf ermög licht, seinem Drange folgen zu können und sich im theatralischen wie literarischen Fache zu betätigen. Sein Talent wurde entdeckt, als er im Gesellenvereins theater, dessen Spielleiter er war, «Le bende Bilder* stellte und schließlich auch durch seine volkstümlichen und heimischen Erzählungen in den Zeitungen. Daraufhin übertrug ihm die Kurverwaltung einmal probeweise das Arrangement eines Früh lingsfestes auf der Promenade, das geradezu glänzend ausfiel und bald darauf, im Jahre 1884

, wurde Wolf als Vergnügungs-Arran geur und Heklam°schriftslcller in die Kur kanzlei berufen. Nun erst konnte er sich voll entfalten. Er nahm regen Anteil an der Reorganisation des Kurwesens und schuf eine großartig inszenierte Reklame-Abtei lung. die sich auf alle größeren Zeitungen des In- und Auslandes, sogar Amerikas, er streckte. Unzählbar waren seine für den Fremdenverkehr werbenden Feuilletons. Auch als eifriger Tiroler Volksschriftsteller hat sich Wolf einen hochgeachteten Namen

im In- und Auslande erworben. Seine volkstümlichen Erzählungen sind in unge fähr zwei Dutzend Bändchen erschienen, von denen besonders «Der Burggräfler» zu erwähnen wäre, eine unübertreffliche Schilderung der Eigenheiten des Burggräfler Bauern. Wolf leitete fortab auch alle Ver gnügungen und Festlichkeiten, veranstal tete Trachtenumzüge und Schützenfeste, brachte die ersten originellen Bauern-Ga- loppreiten zustande, sowie die nachfolgen den vom Sport- und Rennverein veranstal teten internationalen Trabrennen

9
Zeitungen & Zeitschriften
Dolomiten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DOL/1948/09_06_1948/DOL_1948_06_09_2_object_1135809.png
Seite 2 von 4
Datum: 09.06.1948
Umfang: 4
, und zwar einzig und allein um begreiflich zu machen, in welchem Gemütszustand w.r uns damals befanden. Die Operation endete um 20 Uhr. Die Mannschaften des Exckutions- pclolons kehrten nach der Tasso-Straße zu rück. Einer oder zwei von uns blieben mif den Genie-Soldaten an Ort und Stelle. Die Mann schaften begaben sich zu Tisch, aber C s ist ausgeschlossen, daß ich mit ihnen gesprochen habe, denn ich ging sofort zum Hotel Exzol. • n stör. Kappler bei SS-Gencral Wolf Forli.ilirend berichtet Kappler

. er habe von Doliman Mitteilung erhalten, Genera! Wolf sei an jenem Abend unerwartet auf dem Luftwege in Rom cingetroffen Kappler bestätigt, daß er sich noch an jenem Abend, nachdem er seinem Major Meldung über den Vollzug der Hinrich tung erstattet hatte, in das Hotel Exzelsior zu General Wolf begab. Dem Gespräch mit Wolf wohnte auch Doliman und der Erste Adjutant bei. Wolf sagte vor allem, er habe von der Hinrichtung erfahren und sei deshalb nach Rom gekommen. Dann fragte Wolf: „Was ist bisher geschehen

?“ Kappler meldete ihm, es seien zu Vcrgellungszwccken 330 Leute hingerichtet worden. Ücbcrdics — so fährt Kappler fort — berichtete ich dem General Wolf, daß diese Aufgabe Sache des Majors Dobritsch gewesen wäre und daß ich die Absicht hätte, eine Be schwerde gegen den Major Dobritsch cinzu- reichen, weil mir an seiner statt eine so un dankbare Aufgabe übertragen worden war. Ich führte dann dem General Wolf vor Augen, daß derartige Vergeltungsmaßnahmen wie diejenige wegen des Raselia Attentates

nicht sehr wirk sam zu sein schienen, und diese Meinung sprach ich auch anderen gegenüber aus Gene. ra( Wolf äußerte seinerseits die Ansicht, Rom müßte evakuiert werden, und sagte, er würde darüber mit Kcsselrintf reden. Die römische Bevölkerung — sagte Wolf — verdient keiner lei Rücksicht und vom strategischen Gesichts, punkte würde die Evakution die Vorpflcgs- schwicrigkeiten beseitigen und gleichzeitig würde man durch dioselhe eine beträchtliche Anzahl von Arbeitern für die dcuKchc Indu strie gewinnen

. Zur Ausarbeitung dieses Pla nes wählte Genera! Wolf den Angeklagten Kappler „Ich“ — sagte Kappler aus — „hatte einen Plan zur Fortschaffuug aller Männer im Alter von 15 bis 65 Jahren aus der Stadt aus zuarbeiten. Den Transport hätte das Heer be sorgt. Ich orhob keine Einwändc und auch Doliman sowie die anderen Anwesenden taten das nicht. Ucbrigcns wußten wir alle daß es zwecklos war. dem General Wol( zu wide-- sprechcn „Das muß gemacht werden" sagte General Wolf, „und ich will das Wort .unmög lich’ nicht hören

10
Zeitungen & Zeitschriften
Dolomiten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DOL/1991/25_09_1991/DOL_1991_09_25_2_object_1944169.png
Seite 2 von 28
Datum: 25.09.1991
Umfang: 28
) bisher nicht ge geben“, kommentierte die Bou levardzeitung „Bild“ (Ham burg). Dabei haben in Hoy erswerda viele unbeteiligte Bürgerdie Attacken der rechts extremen Gruppe mit wohl wollenden Rufen wie „Die Ne ger müssen weg“ begleitet. Sie „feierten das wie-ein Volks fest“, erklärte ein Polizeispre cher. . „Ich habe kein Verständnis für Sympathieäußerungen ein zelner Deutscher gegenüber den Ausschreitungen“, kom mentierte Innenminister Wolf gang Schäuble am Montag. Menschen aus „befreundeten

auf dem Weg zu einer Bank von Maskierten verschleppt wor den. Mehrere Ankündigungen in den vergangenen Wochen über eine Freilassung Manns hatten' sich zunächst nicht er füllt. Vor wenigen Tagen noch hatten die Entführer die Frei lassung mit der Begründung abgelehnt, Israel habe am 11. September statt der ausgehan delten Freilassung von 80 Ara bern nur 51 freigesetzt. In schii- Schon zu Lebzeiten eine Legende „Mischa“ Wolf war einst Herr über 2000 Spione in der Bundesrepublik Berlin — Kaum ein Mann hat die Phantasie

seiner Landsleute so beflügelt wie er, schon zu Lebzeiten ist er zur Legende gewprden: Markus „Mischa“ Wolf, geboren im schwäbischen Hechingen, gilt als der erfolgreichste deut sche Agent der Nachkriegszeit. Drei Jahrzehnte lang war der immer von Geheimnissen umwitterte Mann Geheim dienstchef der DDR. Als einen „sozialistischen Patrioten und proletarischen Internationalisten" bezeichnete sich Wolf, der Herr über 1000 Mitarbeiter in der Hauptverwal tung Aufklärung des Staatssicherheitsdienstes in Ostberlin

war und 2000 Spione in die Bundesrepublik sandte. Als er Mitte der 8uer Jahre von der-.SED vorzeitig in den Ruhestand versetzt wurde, hat te er schon längst Geschichte geschrieben. Er war es, der Günter Guillaume nach Bonn entsandte und damit — wie er später versicherte, ungewollt — Bundeskanzler Willy Brandt zu Fall brachte. An allen wichti gen politischen Schaltstellen in Westdeutschland brachte Wolf seine Spione unter, kaum einer wußte besser Bescheid über die Bundesrepublik als er. Als Ziel

seiner Agenteneinsätze nannte der Mann aus der Ost berliner Normannenstraße 22 später: „Ein Mann, der im NA TO-Hauptquartier sitzt oder in der Spitze des CIA oder des Bundesnachriehtendienstes oder dort, wo die neuesten Waf fen entwickelt werden“. 1934 emigrierte Wolf, der aus einer kommunistischen deut schen Familie stammt, mit sei nen Eltern und Bruder Konrad in die Sowjetunion. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs erhielt er von Moskau den Auf trag, das Spionagenetz der DDR aufzubauen. Mit der soge nannten

11
Zeitungen & Zeitschriften
Dolomiten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DOL/1998/09_09_1998/DOL_1998_09_09_4_object_2096696.png
Seite 4 von 38
Datum: 09.09.1998
Umfang: 38
6.521 4.675 Weltbörsen Tendenz von gèstérn BERGBAU • METALL Dalmlne Falck Faick rls Mattel Mailand Wien Frankfurt London New York Paris Tokio Zürich Ak' 2,42% I Al 3,45% Ai 3,67% 0,05% I Al 3,51% Al 2,go% jA 0,83% 4Éi(:2,^%; EVA HELLER Fischer Taschenbuch Verlag GmbH 9 „Das können wir uns über haupt nicht leisten! Ich habe die Alben doch schon gekauft! Und die Fotos, die Wolf-Dietrich für sich gemacht hat, von seinen blöden Pflanzen und von seinen Eltern und so, die könnte ich ja thematisch zuordnen

sie keine Skrupel. Sieglinde hatte überhaupt keinen Geschmack. „Wenn die Alben wenigstens mit Stoff bezogen wären", sagte ich. „Man kann sie später mit Stoff beziehen. Jedenfalls konnte Wolf-Dietrich über den Preis nicht meckern.“ „Wie willst du denn diese Plastikdinger mit Stoff bezie hen?“ „Wolf-Dietrich kann so was.“ Sieglinde merkte, daß bei mir keine Unterstützung zu holen war. „Du bist genau wie Wolf- Dietrich, mit dir kann man nicht reden“, jammerte sie. Weil mich das ärgerte, sagte

. Sieglinde war entzückt, den Herrn Dok tor zu sehen, und verschob das Hemdenbügeln, Albert war entzückt, eine Frau zu sehen, die die Hemden ihres Liebha bers bügelt, und verschob das Hemdenaufhängen. „Wie geht es Wolf-Dietrich?“ fragte Albert. „Weiß nicht“, sagte Sieglin de. „Habt ihr euch etwa ge trennt?“ „Möglich, daß auch wir uns trennen, demnächst“, sagte Sieglinde düster. Albert runzelte die Stirn. Sieglinde begann sofort wieder vor Wut zu zittern, wie sie Al bert erklärte, und berichtete

auch ihm, daß sie von Wolf-Die trich daran gehindert worden war, ein Monument der Ge meinsamkeit zu schaffen. Al bert, der alte Opportunist und Geizkragen, hielt natürlich zu Sieglinde. Er fände es ebenfalls sehr erstrebenswert, gemeinsa me Fotoalben zu haben, und es sei Verschwendung, die Abzüge von gemeinsamen Erinnerun gen doppelt machen zu lassen. Da mir die Harmonie zwi schen Albert und Sieglinde auf die Nerven ging, sagte ich, daß Wolf-Dietrich meine volle Sym- athie hätte und daß mir solche ackbraunen Plastik

-Eumel nie ins Haus kämen. Nur über meine Leiche. „Sie ist genau wie Wolf-Die trich“, sagte Sieglinde und be trachtete Albert mit Mitgefühl. „Du könntest die Alben doch mit Stoff bespannen“, sagte Al bert zu mir. Alberts Solidarität ließ Sieg linde wieder Vertrauen in die männliche Psyche fassen, wie sie sagte, und herzlich lud Sieg linde Albert für demnächst zum Essen ein. Natürlich sei ich auch eingeladen, fügte sie hin zu. „Wann?“ fragte ich. „Nächsten Freitag werde ich ein Essen geben“, sagte

12
Zeitungen & Zeitschriften
Dolomiten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DOL/1963/19_01_1963/DOL_1963_01_19_14_object_1617997.png
Seite 14 von 20
Datum: 19.01.1963
Umfang: 20
Intelligent! Der laßt se beln Lesn net gern störn.“ Herr E., der geklagt hatte, bekam recht. Der Hundebesitzer muß 400 Schilling (10.000 Lire) Schmerzensgeld zahlen. „Vielleicht Zahlt der Hund de Straf“, sagte Herr E. schadenfroh zu dem Verurteilten. „Der ls ja eh so intelligent!“ Das Alibi kam neun Jahre zu spät Unfersuchungskommission stellte jetzt Justizirrtum fest In den USA ist etwas Ungeheuerliches ge schehen; kurz nach Mitternacht des 17. No vember 1953 wurde der Handelsvertreter Carl Austin Wolf

in Oklahoma-City auf dem (USA) die Ladenkasse. Er entkam nach dem elektrischen Stuhl hingerichtet, obwohl er vollkommen unschuldig war. Eine juristische Untersuchungskommission unter dem Vorsitz des Senators Kirksey Nix hat jetzt der Oeffentlichkeit einen mehr als 100 Seiten umfassenden Prüfungsbericht vor gelegt. Darin heißt es: „Es ist erwiesen, daß der wegen Mordes an einem Polizisten hin- gerichtete Mister Wolf unschuldig ist. Das Urteil kam nach einer Kette von mensch lichen Unterlassungssünden

, ein Vertreter namens Carl Austin Wolf bei einem Versuch festgenommen, ln einer Tankstelle in einem unbewachten Augenblick einen Griff in die Kasse zu unternehmen. Wolf reiste als Ver treter durchs Land, sein Wohnort lag 4000 km von Kalifornien entfernt an der kanadischen Grenze. Bei der Polizei erklärte er. er habe diesen Dlebstahlsversuch aus Verzweiflung begangen. Seine Frau sei schwer erkrankt und müsse dringend operiert werden. Die Angaben stimmten! Wolfs Frau weilte in einem Sanatorium in Kalifornien

und hatte bereits drei Operationen hinter sich. Wolf war zu ihr gefahren, um sie zu besuchen. Dann entdeckte die Polizei Im Kofferraum seines Wagens eine Aktentasche mit drei Pistolen. Hierzu erklärte Wolf, er habe auf seiner Reise nach Kalifornien einen „An halter“ namens Evergret mitgenommen. Die ser habe seine Aktentasche in den Koffer raum gelegt. Beim Aussteigen habe er sie dann vergessen und er, Wolf, habe nicht mehr daran gedacht. Er selbst habe keine Kenntnis vom Inhalt der Tasche, die ja ab geschlossen

sei. Die Sache stand schlecht für den Handels vertreter, denn die Polizei fand heraus, daß mit einer dieser Pistolen der Polizist in Tulsa ermordet worden war. In Oklahoma fand man aber den besagten Evergret. Er wurde verhaftet, verwickelte sich in Widersprüche. Bei der Essenausgabe schlug er einen Wärter nieder, um auszubrechen. Dabei wurde er niedergeschossen. Bevor er starb, bczeichnele er Wolf als den Mittäter beim Polizistenmord, was eine glatte Lüge war, wie sich jetzt her ausstellte. Wolf

13
Zeitungen & Zeitschriften
Dolomiten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DOL/1999/31_03_1999/DOL_1999_03_31_28_object_2111727.png
Seite 28 von 40
Datum: 31.03.1999
Umfang: 40
des Platzes zu streichen, um dort eine etwas beruhigte Zone zu bekommen. Über diesen Teil des Platzes bis zum Huber-Eck gehen täglich sehr viele Schulkinder und Er wachsene zur Bushaltestelle. Die Baukommission hat wei ters vorgeschlagen, bei der Süd einfahrt verkehrsberuhigende Maßnahmen zur Drosselung der Geschwindigkeit mit ein zuplanen. SPORTLERWAHL 1999 / Kandidaten Spitzensportler und Manager zugleich Helmuth Wolf ist weltweit einer der besten Amateure im Behindertensport SPORTLER- WAHL Helmuth Wolf

an seinem Schreibtisch im väterlichen Betrieb in Schahs Foto: „D“/HS Schabs (HS) - „Die Ama teure kann ich noch alle schla gen“, sagt Helmuth Wolf ent schieden, aber ohne Überheb lichkeit. „Aber auch im Behin dertensport sind immer mehr Profis tätig.“ Als Verkaufsleiter im väterlichen Betrieb kann er die für noch bessere Ergebnisse notwendige Trainingszeit nicht mehr aufbringen. Nach einer großartigen Karriere denkt er jetzt auch mehr an die Zukunft. Geboren wurde Helmuth Wolf am 5. Jänner in Sterzing. Seit 1972

wohnt er in Schabs, wo sein Vater einen Fenster baubetrieb aufgebaut hat. 1986 wurde er bei einem Verkehrs unfall schwer verletzt und ist seither querschnittgelähmt. Sobald er konnte, begann Helmuth Wolf nach dem Unfall mit dem Leistungssport. Die er sten Höhepunkte seiner sport lichen Laufbahn erlebte er in der Leichtathletik. Über meh rere Jahre zählte Helmuth Wolf zu den vier bis fünf besten Ath leten Italiens auf den Lang strecken. Nebenbei wandte sich Helmuth Wolf auch dem Ski fahren

zu, wo er 1993 die ersten Erfolge hatte. Beide Sportarten waren aber nicht mehr unter einen Hut zu bringen. Helmuth Wolf stieg ganz auf den Win tersport um, wo er 1994 den großen Durchbruch ei’zielte. Von der Behinderten-Olympia- de in Lillehammer kam er mit zwei Silbermedaillen (Abfahrt und Super-G) heim. 1995 wurde er Europacup-Gesamtzweiter. „Seit 1996 ist es schwieriger geworden“, sagt Helmuth Wolf. Die Konkurrenz wird immer härter. Auch im Behinderten sport gibt es, wie in allen Spit zensportarten

, immer mehr Profis, die nur für den Sport leben. In Italien ist Helmuth Wolf immer noch die Nummer eins; international schlägt er zwar die Amateure, aber gegen die Profis werden die Sieges chancen geringer. „Ich kann mir nicht zwei oder drei Wochen frei nehmen, um am Gletscher zu trainieren“, sagt Helmuth Wolf. Er opfert alle Wochenenden und kann ab und zu noch einen Freitag frei machen, mehr ist aber nicht drin. Denn Helmuth Wolf ist nicht nur sportlich erfolgreich. 1988 hat er die Matura

14
Zeitungen & Zeitschriften
Dolomiten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DOL/1980/25_10_1980/DOL_1980_10_25_18_object_1373304.png
Seite 18 von 32
Datum: 25.10.1980
Umfang: 32
: Erhardskirche am Sonnentor: Um 16.30 Uhr Erntedankfest. Spenden Für dir Kirche SU l’iridi, Firn: Im Geden ken an Maria Witwe Gamper geb. Wolf ton Farn. Walbi, Riesguter, 30.000 Lire; von Sepp Schreyer, Weiden (D), 20.000 Lire; von Luise Sonnenburgcr 20.000 Lire; vom Verkehrsamt, Algund, 50.000 Lire; von Farn. Luis Malr, MUhlbauer, 50.000 Lire; von Fam. Kuen, Sachsner, 20.000 Lire; von Fam. Waldner, Pföstlhofer, 40.000 Lire; von Matthias Gamper, Brunngarten, 1000 Lire; von Rosa Witwe Ganv per, Sepp lind Hans

Tschenett 50.000 Lire; von Fam. Anton Schweigl 20.000 Lite; (Über Athesla Meran) von Fam. Kiem sen.. Stick]er. 30.000 Lire. Für die Alte Pfarrkirche, Algund: im Geden ken an Maria Witwe Gamper geb. Wolf von SchUUenkompanle, Algund, 50.000 Lire; von Fam. Hans Krfes, Töller, 50.000 Lire; von den Gemeindeangesteilten 50.000 Lire; von Fam. Wolf. Cnterhcbsacker, 100.000 Lire; von Fam. Wolf. Bücher, 30.000 Lire; von Paten kind Luise mit Fam. Peter Brunner, Winkler, 50.000 Lire; von Maria Witwe Stecher geb

. Wolf, öhlerbof, 50.000 Lire; von TI »eresia Ganthaler geb. Wolf, Innermalr, 50.000 L're; von Anna Holzmann geb. Wolf, Hirschen* lrt, 50.000 Lire; von Rosa Höller geb. Wolf. Heaeherhof, 50.000 Lire; von Luis Waldner 50.000 Lire: von Fam. Josef Silier, Tratcr, 40.000 Lire; von Kurt Eisenkeil 50.000 Lire; von Marianne Silier 50.000 Lire; von Fam. Paul Silier 50.000 Lire; von Frans Moser 25.000 Lire. Für die Neue Pfarrkirche, Algund: lm Ge denken an Maria Witwe Gamper geb. Wolf von Fam. Luis Wolf

30.000 Lire; von Fam. Prunner, Grätsch, 25.000 Lire; von Fam. Mat thias Unterweger. Hydrauliker, 20.000 Lire; von Anna Gamper, Zollbinter, 5000 Lire. Für das Jeira heim, G Irian: im Gedenken an MAria Witwe Gamper geb. Wolf von Fam. Silier, SUlguter. 30.000 Lire; von Fam. Mat thias Gamper, Widmair, 30.000 Lire; vom Pa tenkind Irma und Fam. 20.000 Lire. Für das Uebrswerk, Meran: im Gedenken an Maria Witwe Camper geb. Wolf von Fam. Heinrich Schwellensattel 50.000 Lire; von Ge schwister Waldner

, Unterwlester, 20.000 Lire. Für die Arbeitsgemeinschaft für Behinderte: lm Gedenken an Maria Witwe Gamper geb. Wolf von SVP Algund. 50.000 Lire: von Fam. Eduard und Franz Tschenett 50.000 Lire. Für das Blindenheim. Bozen: un Gedenken pn Maria Witwe Gamper geb. Wolf von Sohn Adolf mit Familie 50.000 Lire. BRflUfl Das Spitzengerät mit dem. neuen Einfädel-Kamm rasiert noch gründlicher. Braun micron plus LECHNER S. LANA Vergeßt die Armen in der Heimat nicht BZ-T«L43115

15
Zeitungen & Zeitschriften
Dolomiten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DOL/1992/26_10_1992/DOL_1992_10_26_3_object_1969689.png
Seite 3 von 28
Datum: 26.10.1992
Umfang: 28
noch in den Sternen Südtiroler Naturschutztag 1992: „Alpentransit: Segen oder Fluch für unser Land?“ Bozen (stu) — Für Zündstoff ist allemal gesorgt, wenn Umwcltschützcr, Wirtsehaftsvcrtreter und Umwellpolitiker aufeinandertreffen. Eine hitzige Diskussion gab es denn auch beim Naturschutztag, zu dem der Dachverband für Natur- und Umweltschutz am vergangenen Samstag ins Grieser Kultur heim geladen hatte. Neben einem Referat von Winfried Wolf über „Eisenbahn und Autowahn“ (siehe dazu eigenen Bericht) stand

der Kauflcute- vereinigung als Vertreter der Wirtschaft, Roman Zanon vom Dachverband für Natur- und Umweltschutz sowie Winfried Wolf aus Köln, Umweltschüt zer. Journalist. Buchautor („Ei senbahn und Autowahn") und Hauptreferent des Natur schutztages. Und noch jemand beteiligte sich lebhaft an der Diskussion — nämlich das Pu blikum, das sich zum Großteil aus Umweltschützern ver schiedener Gruppierungen zu sammensetzte. Für kleinräumige Wirtschattsstrukturen Christian Masten hatte als Vertreter der Wirtschaft

ein und für „eine sanfte Veränderung der Wirt schaftsabläufe“. Vor allem an dem Attribut „sanft“ stießen sich die Um weltschützer. „Sanft“ bedeute, den Beginn solcher Maßnah men immer wieder hinauszu schieben, hieß es aus dem Pu blikum. Auch Winfried Wolf stimmte dem zu und sagte, nur das Aus-der-Reihe-Tanzen, der Widerstand der betroffenen Menschen bringe Veränderun gen. Masten erwiderte. Umden ken brauche oben seine Zeit. „Euch geht das natürlich viel zu langsam, aber sagt mir einen anderen Weg." Roman Zanon

machen, daß sie ihre Möglich keiten ausnutzt", sagte Von metz. Und Winfried Wolf er- rechnete, ein Liter Benzin müßte etwa 4500 Lire kosten, um die Kosten abzufangen, die durch den Verkehr entstehen. Brennerbasistunnel: „Nicht vertretbar“ Angesprochen wurde in der Diskussion auch der Brenner basistunnel. Die Umweltschüt zer sprachen sich geschlossen dagegen aus, und Achmüller sagte, die Landesregierung ha be noch keine endgültige Ent scheidung getroffen. „Je mehr Informationen es darüber gibt, desto mehr komme

, daß es zu viel Autoverkehr gibt", sagte Atz, Antworten brauche es. Dies quittierte Roman Zanon mit der Bemerkung, wenn jetzt wirklich alle wußten, daß es zu viel Autoverkehr gebe, dann hätte die Tagung schon etwas Wesentliches erreicht. Verkehrspolitische Sackgasse Winfried Wolf über „Eisenbahn und Autowahn“ Bozen (stu) — Als „Irrealpolitik“ und als „Weg in die verkehrspolitische Sackgasse“ bczeichnctc Winfried Wolf beim Naturschutztag (siehe dazu eigenen Bericht) die derzei tige Verkehrspolitik. Er forderte

16
Zeitungen & Zeitschriften
Dolomiten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DOL/1951/28_07_1951/DOL_1951_07_28_4_object_1147496.png
Seite 4 von 12
Datum: 28.07.1951
Umfang: 12
einer Herde, welche man hc.'mführte und es wurde ihr u-aurig zu Mute. Ein hr-imkehi ender Geier •treifte sic- mit seinen Flüge'm Im Vorbei fliegen. Sie zitterte... dann war ein Heule rn den Bergen hörbar: «Hu. hu!» Sie dachte an den Wolf; den ganzen Tag über hatte die Törin nicht an ihn gedacht... Im selben Augenblick blies ein Horn weit unten im Tale. Es war der gute Herr Seguin weicher einen letzten Versuch machte. «Hu! Hu!» ... machte der Wolf. t:Sune der vielfältigen Aufgaben zu helfen. Selbst Söuls

nicht mehr... Die Ziege hörte hinter sich ein Rascheln von Blättern. Sie drehte sich um und sah im Schatten der Nacht zwei kurze, hoch stehende Ohren, zwei glänzende Augen . Das war der Wolf. Ungeheuer, unbeweglich saß er da. er war da und betrachtete die kleine, weiße Ziege welche er mit den Augen langsam verschlang Da er wohl wußte, daß er sie verzehren würde, so beeilte rieh der Wolf nicht; nur wenn sie sich umdrehte, begann er bös artig zu lachen. Ha, ha. die kleine Ziege des Herrn Se guin

, und er ließ seine große, rote Zunge über seine rotbraunen Lippen hängen Die kleine, weiße Ziege fühlte sich ver loren ... Einen Augenblick. ah sie sich an die Geschichte der alten Renaude erinnerte, welche die ganze Nacht mit dem Wolf ge kämpft hatte, um dann ani Morgen gefres sen zu werden, sagte sie sich, daß es viel leicht besser wäre, sofort gefressen zu wer den; dann, nachdem sie sich wieder er mannt 'hatte, trat sie mit gesenktem Kopfe and vorgestreckten Hörnern in Kampfstel lang

, wie es sich für eine tapfere Ziege do.- Herrn Seguin, welche sie war. geziemte... Nicht, daß sie die Hoffnung gehabt hätte den Wolf zu töten — denn Ziegen töte« nicht den Wolf —, sondern nur um zu sehen ob sie auch so lange Widerstand lei-ten könne, wie die andere Ziege. gekühlte Luft mit doppelter Schall geschwindigkeit — vorsichtig bewertet mit 32 km pro Minute. D*cr Uobcrschalltunnel saugt seine Luft aas dem größten bisher im Amerika hergo stellten Lufttrockner Die trockene Luft ■wird durch einen von drei riesigen

Zeit als unrealisierbar galten, rücken in den Bereich der Wirklichkeit. Da näherte sich das Ungeheuer und die kleinen Hörner begannen den Angriff. Ah! Wie mutig ging die tapfere, kleine Ziege daran! Mehr als zehn Mal, ich lügt; nicht, Gringoire. zwang sie den Wolf zu rückzuweichen, um Atem zu schöpfen. Wäli rend dieser kurzen Ruhepause pflückte du Feinschmeckerin in Eile noch ein wenig von ihrem geliebten Grase; dann kehrte sic mit vollem Maule zum Kampfe zurück. Da; dauerte die ganze Nacht

17
Zeitungen & Zeitschriften
Dolomiten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DOL/1960/02_06_1960/DOL_1960_06_02_2_object_1596323.png
Seite 2 von 10
Datum: 02.06.1960
Umfang: 10
ist, zu fürchten, weil sie Wolf gange Art kennt und jetzt schon ahnt, daß er Unheil enrichten wird. WOLFGANG HAIDEN nimmt seine Frau am Samstag ln die.Stadt mit. Margot hat die Absicht, umfangreiche • Einkäufe für den kommenden Sonntag zu machen, der im Zeichen ihrer ersten größe ren Gesellschaft steht. Diesen Tag will sie besonders schön gestalten, hat'sie doch kaym sonst Gelegenheit, als Gastgeberin in ihr^m neuen Helm aufzutreten. Wolf kommt nur selten ln Begleitung einiger Geschäftsfreunde Ir das „Reservat

“, und auch dann kann sie sich nicht entfalten, sie fühlt sich schon nach' kurzer Zeit als überflüssig und geduldet; Die Herren sprechen eifrig dem Wein zu und un terhalten eich ausschließlich Uber ihre Ge schäfte, Wolf hat ee-nicht einmal gern, wenn seine Frau bei solchen Unterredungen an wesend ist ' . .. Und was Wolf nicht mag, geschieht eben nicht. Während der Fahrt in die Stadt neckt er Margot wegen ihres Elfers. Sie stimmt mit frohem Lachen ein Und behält ihre gute Laune auch bei, als seine Hänselei aggressi ver wird. Es Ist num

einmal seine Art ihren Aufgabenkreis als Hausfrau zU" bespötteln, weil er wohl keine Ahnung: von- den Mühen 1 uf hat, die sie täglich auf sich:nimmt, um sein Reservat ln so schöner Ordnung zu halten. , tJto der Stadt trennen sie sich, ! Wolf geht seinen Geschäften nach, Margot aber sucht vorerst ihre Mutter auf. -Als sie'die klejne Wohnung betritt, ln der aie ihre Kindheit verbracht hat, spricht die Vertrautheit der Räume sie,an, Sie geben ihr das Gefühl der Geborgenheit, das sie in der GlUcksvlua oft

noch immer nicht völlig gelöst hat, Sie weiß, daß nlémahd sie verstehen kann, weder Wolf noch ihre Mutter — sie selbst schilt eich ja oft genug undank bar,. Aber lm geheimen sieht sie die Dinge ihres,neuen Hauses beinahe feindselif an: das Buffet, das großspurig in seiner feinen Mase rung funkelt und doch seinen Zweck so selten erfüllen kann;,die breiten Ledeijfautcuils. die : zum bequemen Sitzen elnladen und die doch "kaum benützt werden, well niemand kommt; ' die schwére Standuhr, die die Stunden

ihrer ; Einsamkeit.. unaufhaltsam mit ' ihrem tief- ."tönenden Tick-tack zerteilt,. • Nur ln den wenigen Abendstunden, wenn •Wolf,zu Hause ist. beginnen die Dinge zu ' leben, dann erst bekommen sie eine warme Vertrautheit Und rücken auch Ihr näher.. Die Standuhr allerdings bleibt ’lhrè Feindin, denn es scheint, als’lasse sie die Stunden des'Bei sammenseins schneller ablaufen als jene des .Alleinseins;,Ani Morgen, wenn Wolf wiedei abfährf-und ate letzter Gruß ein kurzes Hu pensignal 1 aufschrillt, fällt

18
Zeitungen & Zeitschriften
Dolomiten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DOL/1978/10_10_1978/DOL_1978_10_10_7_object_1359985.png
Seite 7 von 18
Datum: 10.10.1978
Umfang: 18
Gilles Villeneuve auf Ferrari gewann den Grand Prix von Kanada. Platz zwei ging an den Südafri kaner jody Schcckter auf Wolf, Rang drei an den Argentinier Carlos Reute mann, der sein letztes Rennen für Fer rari bestritt und mit 48 Punkten in der WM-Schlußwcrtung Rahg drei cin- nimmt. Weltmeister wurde Mario Andretti (USA), Lotus, mit 64 Punkten vor dem den Rennfahrertod gestorbenen Schwe den Ronnie Peterson, Lotus, 51, Reute mann 48 und Exweltmcister Niki Lauda, Brabham, 44, der seinen 100. Grand

Schecktcrs auf dem Wolf-Ford des in Montreal .residieren den" Austrokanadiers Walter Wolf. Die schnellste Runde fuhr in der 70. und letzten Tour Alan Jones mit 1.38,072 Minuten (165,18 km/h). Jones belegte hinter den beiden Franzosen Didier Pironi, Tyrrell, und Patrick Tam- bay, McLaren, Platz neun. Bei den ver schiedenen leichten Kollisionen und mehreren Ausritten gab es keine Ver letzungen. GP von Kanada 1. Gilles Villeneuve (Kanada), Ferrari, 1:57.49,196 (160,41 km/h); 2. Jody Schcck- tcr (Südafrika

), Wolf, 13 Sekunden Rück stand; 3. Carlos Reutemann (Argentinien), Ferrari, 15 Sek. zur.; 4. Riccardo Potrcsc (Italien), Arrows, 24 Sek. zur.; 5. Patrick Depailler (Frankreich), Tyrrell, 28 Sek. zur.; 6. Dcrek Daly (Irland), Ensign, 1.04 Min. zur.; 7. Didier Pironi (Frankreich), Tyrrell, 1.20 Min. zur.; 8. Patrick Tambay (Frank reich), McLaren, 1.28 Min. zur.; 9. Alan Jones (Australien), Williams, eine Runde ztir.; 10. Mario Andretti (USA), Lotus, eine Runde zur.; 11. Nelson Piquct (Brasilien

), Brabham, eine Runde zur.; 12. Jean-Pierre Jabouillo (Frankreich), Renault, fünf Run den zur. Ausgcschicdcn: Niki Lauda, John Watson, beide Brabham, Jean-Pierre Jarier, Lotus, Jacques Lafflte, Llgicr-Matra, Kcke Rosberg, ATS, James Hunt. McLaren, Bob by Rabat, Wolf, Hans Stuck, Shndow, Emerson Fittipaldi, Copersucar, und René Arnoux, Surtccs. WM-Endstand 1. Mario Andretti (USA), Lotus, 64 Punk te; 2. Ronnie Pctcvson t (Schweden), Lotus, 51:3. Carlos Reutemann (Argentinien), Fer rari, 48; 4. Niki Lauda

(Österreich), Brab ham, 44; 5. Patrick Depailler (Frankreich), Tyrrell, 34; 6. John Watson (Irland), Brab ham, 25: 7. Jody Schcckter (Südafrika), Wolf, 24; 8. Jacques Lafflte (Frankreich), Ligicr, 19; 9. ex aequo Emerson Fittipaldi (Brasilien), Copersucar, und Gilles Vllle- ncuve (Kanada), Ferrari, je 17; 11. ex aequo Alan Jones (Australien), Williams, und Ric cardo Patrcse (Italien), Arrows, je 11; 13. ex aequo James Hunt (GB), McLaren, und Patrick Tambay (Frankreich),'McLaren, je 8; 15. Didier Pironi

19
Zeitungen & Zeitschriften
Dolomiten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DOL/1996/05_10_1996/DOL_1996_10_05_6_object_2075152.png
Seite 6 von 48
Datum: 05.10.1996
Umfang: 48
Samstag/Sonntag 5./Ö. Oktober 1996 UNSER SAMSTAGROMAN 10 Begegnung Literaturagentur - Pressedienst PDK Die junge Valeska hatte es augenblicldich zwischen diesen beiden wortkargen Männern nicht leicht. Der schwierige Brief war noch immer nicht ab gegangen, obschon zahlreiche Entwürfe verfaßt und in den Papierkorb gewandert waren. Wolf hatte zu seiner Erleich terung ein wütendes, beleidig tes, aber auch verletzendes Schreiben vorgeschwebt, ge wissermaßen einen Gegenhieb, in dem er der treulosen

gut, Auflösung aus der vorigen Wochenendausgabe Das Lösungswort lautet: ROESSEL ohne Schaden anzurichten, denn Valeska, die Lottis Mutter einmal gesehen hatte, war klar, daß sie es auch mit dieser zu tun bekommen würden. Nach ihrer Schätzung könnte sie zu jener Sorte Mütter gehören, die jede Kritik an ihrem Kind als eine Aut Majestätsbeleidigung auf faßt. Es galt also, sie nicht mehr als imbedingt nötig herauszu- fordem. Wolf fiel es schwer, Vernunft anzunehmen, denn schließlich war er der Herein

es ausdrücken würde - an ethischer Substanz zu ver lieren. Endlich kam der Brief, der ja doch einmal fort mußte, zustan de, wenn er auch Valeska besser gefiel als Wolf und deutlich ihren Stempel trug. Der Ge prellte befand sich nach all den mißglückten Versuchen, in der Art zurückzuschlagen, nach der er lechzte, in einem Zustand der Entmutigung, die ihm die Kraft zu weiterem ernsthaften Wider stand raubte. Valeska hatte sei nen Rachedurst in eine Art Ge schäftsbrief abgeleitet und be hauptete

du der Firma keine Gelegenheit geben solltest, das Instrument rechtzeitig abzuho len. Wolfgang Gerlach.“ Valeska hatte schließlich den zwischen einem Wust von Pa pieren aufgefundenen Vertrag gründlich durchgelesen. Da er einen Monat Kündigungsfrist verlangte, würde Wolf wohl oder übel noch einmal bluten müssen, aber das brauchte er diesem Mädchen nicht auf die Nase zu binden. Auf keinen Fall sollte sie das Instrument nach dem Geld, das dieser Eselei noch nachgeworfen werden mußte. Valeska war bereit

, noch weitere 100 Mark von ihrem Sparbuch abzuheben. Weitere 20 Mark würde sie von ihrem Haushaltungsgeld abzwacken können, aber beides reichte bei weitem nicht für die Miete und den kostspieligen Transport. Wie sie es auch drehten und wendeten, Öhmchen blieb der einzige Ausweg, da Wolf ab solut nicht wollte, daß sein Va ter etwas von der Riesendumm heit, die er begangen, erfuhr. Die feindliche Seite brauchte nicht lange, um zu antworten, und zwar war es die Mutter, die nun die Führung an sich ge rissen

20
Zeitungen & Zeitschriften
Dolomiten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DOL/1996/21_09_1996/DOL_1996_09_21_8_object_2074674.png
Seite 8 von 56
Datum: 21.09.1996
Umfang: 56
Samstag/Sonntng 21./22. September 1996 V t.- : UNSER SAMSTAGROMAN 8 Begegnung Literaturagentur - Pressedienst PDK Natürlich gehörte sie für sei ne Begriffe bereits zum „Mit telalter“, aber, gab er großmütig zu, man konnte sich mit ihr sehen lassen. Sie war knapp mittelgroß, und er überragte sie um ein beträchtliches. Schon nach wenigen Minuten waren sie in eine lebhafte Unterhal tung vertieft, wobei sich schnell zeigte, daß Sybille Humor be saß, was Wolf besonders schätz te. In der Familie

Gerlach wur de oft und gern gelacht, sie waren alle drei schlagfertig und warfen einander die lustigen Repliken wie Bälle zu. Sybille hatte darum bei Wolf schon ei nen Stein im Brett, bevor sie die Konditorei erreicht hatten. Nach einer anfänglich ziemlich steifen Begrüßung zwischen den Mädchen verliefen die bei den vorgesehenen Stunden schneller, als sie gedacht hatten, vor allem, weil Wolf und Sybille sich so schnell aufeinander ein gespielt hatten. Trotzdem be gann letztere auffallend oft

auf die Uhr zu schauen, als sich die Zeit näherte, zu der Gerlach sie abholen wollte, wenn er sich Auflösung aus der vorigen Wochenendausgabe Das Lösungswort lautet: SOTTIE f re (machen konnte. Valeska fiel diese unverhohlene Erwartung auf die Nerven, und sie hoffte innerlich, ihr Vater könnte ver hindert sein. Dies schien auch der Fall. Als es sechs Uhr schlug, verlangte Valeska die Rechnung, zahlte und stand auf. Wolf folgte sofort ihrem Beispiel, während Sybille end los nach ihren Handschuhen suchte

, die sie überhaupt nicht mitgebracht hatte. Ihre List trug die erhofften Früchte; denn gerade, als sie aus der Tür tra ten, fuhr Gerlach vor. Die un übersehbare Veränderung, die mit Sybille bei seinem Anblick vor sich ging, ärgerte Valeska. Sogar Wolf fand sie übertrie ben. „Ich darf doch vorne bei Ih nen sitzen, Herr Doktor?“ frag te Sybille, kaum daß sie ein ander begrüßt hatten. „Ich fah re so selten Auto, und vorne habe ich einen viel besseren Blick.“ „Auf die um diese Zeit über füllten Straßen ... lockt

hinter ihnen. Sie ahnte wohl, daß sie von ihnen mit Argusaugen beobachtet wurde. Gerlach fragte sofort nach dem Befinden ihrer Mutter. „Sie versuchen jetzt eine neue Therapie mit ihr. Wozu noch? Alles nur Geldmacherei. Sie wissen doch genau, daß sie verloren ist. Ob sie nun ein paar Tage gewinnt oder nicht, was macht das schon aus?“ Diesmal hatte sie sich, ohne es zu ahnen, mit Wolf angelegt. Bevor sein Vater noch antwor ten konnte, legte er sich ins Mittel. „Die Arzte sind ver pflichtet, ein Leben zu erhalten

21