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Seite 19 von 60
Datum: 09.05.1998
Umfang: 60
), Deutsch/Griechisch: Ulrich Mathä (Hum. G. Bozen), Ital.: Suzanna Grzancic (HOB Bruneck), Latein: Marianne In nerhofer (LBA Bruneck), Math.: Hubert Untersteiner (LBA Bruneck), Int. Vertr.: Ugo Man zini (5. Klassisch, Ital.), Peter Egger (Vinzentinum, Philoso phie, Geschichte). 5) Hum. G. Bruneck, II. Kommission: Neu sprachlicher Schulversuch, Re alg. Brixen: Neusprachlicher Schulversuch: Präs.: Jakob Sin- ner (Dir. Lehranstalt Wirt. u. Tour. Sand i. T.), Deutsch/ La tein: Eduard Pichler (LBA Bri xen

für Geom. Bozen), Math./Physik: Bernhard Kolarczyk (Hum. G. Bozen), Naturwiss.: Monika Kuppelwieser (FOS Meran), Int. Vertr.: Verena Hassl Cora (5A, Philosophie, Geschichte), Norbert Dejori (5B, Natur wiss.). 7) Realg. Bozen, II. Kom mission: Traditionelle Fach richtung: Präs.: Franz Ma- neschg (Realg. Brixen), Deutsch: Gerda Andres Desaler (HOB Bozen), Ital.: Luisanna Barondi (Lehranst. Wirt. u. Tour. Bozen), Math.: Armin Pfitscher (Oberschule f. Land wirtschaft Auer), Naturwiss.: Arnold Christanell

Kandidaten (21 mehr) und 213 Privatisier! (71 mehr). ner (HOB Brixen), Ital.: Vito Belluzzi (GOB Bruneck), Math.: Marlene Engl (LBA Brixen), Naturwiss.: Josef Harrasser (Hum. G. Bruneck), Int. Vertr.: Oriana Marchese (5A, Ital.), Burkhard Larcher (5B, Math. Physik), Stephan Kamelger (5C, Deutsch, Latein), Erika Volgger (Realg. Sterzing, Deutsch, La tein). 11) Realg. Bruneck, Tra ditionelle Fachrichtung: Präs.: Barbara Willimek (Dir. GOB Bruneck), Deutsch: Maria Luisa Kreithner (Lehranst. Wirt. u. Tour

(Lehranst. Wirt. u. Tour. Bozen), Musik: Otto Chizzali (LBA Bri xen), Int. Vertr.: Notburga Mair Pircher (5A, Deutsch), Johann Franz Mittelberger (5B, Math.). 13) LBA Meran, II. Kommis sion: Pädagogisch-soziale-mu- sikalische Fachrichtung: Präs.: Heidrun Dona (HOB Schlan ders), Deutsch: Ewald Kont- schieder (GOB Schlanders), Ital.: Bruno Lovera (Hum. G. Bozen), Pädagogik: Bernadette Höllrigl (Lehranst. Wirt. u. Tour. Mals), Musikerziehung: Margareth Niedermair (LBA Brixen), Int. Vertr.: Helmut Lu ther

(5C, Deutsch), Eva Valtin- gojer von Grebmer (5D, Lei beserziehung). 14) LBA Brixen, I. Kommission: Fachrichtung Kindergärtnerinnen: Präs.: Elionda Dander Kämmerer (Dir. HOB Brixen), Deutsch: Dr. Eva Leitner (Realg. Brixen), Ital.: Maria Antonietta Zara (Realg. Brixen), Pädagogik: Philipp Steger (Lehranst. Wirt, u. Tour. Brixen), Naturwiss.: Pe ter Neumair (Realg. Bozen), Int. Vertr.: Egon Moroder (5C u. 5D, Philosophie, Erziehungswis senschaften). 15) LBA Brixen, II. Kommission, Fachrichtung

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Seite 14 von 40
Datum: 08.11.1980
Umfang: 40
Cur ein halbes [ahr sollte der Max noch * mietfrei in seinem Haus wohnen kön nen. Zwar maulte der Max, daß der Wirt ja das Geld, das er ihm geliehen hätte, wieder als Zechgcld kassierte, doch dieser Hinweis berührte den Wirt nicht im geringsten. In der Wochenmitte fuhren sie zusam men zum Notar. Nun verkam der Weber-Max völlig. Unrasiert und mit rotgeränderten Augen erschien er mittags beim Wirt und blieb bis in die Nacht hinein. Sein An zug war verbeult und verdreekt. und der Gestank

, der von ihm ausging, ver riet, daß er nicht mehr aus den Klei dern kam und sich auch nicht mehr wusch. Die Männer aus dem Dorf be achteten ihn beim Wirt nicht mehr und rückten naserümpfend von ihm ab. Stumpfsinnig hockte er auf seinem Platz am Ofenlisch und redete nichts mehr. Der Wirt gestand seinen Gästen, daß ihm der Trinker schon unheimlich und lästig würde und cs ihm lieber wä re, wenn er sein Maus nicht mehr auf suchte. Tr mußte aber zugeben, daß der Wcber-Mn\ viel Geld in sein Wirtshaus getragen

, und der Wirt gesellte sieh zu ihnen, sehr interes siert an dem I lolzaufkäui'er Ricucii unii an dem I lol/gesehäft, das dieser mit dem Hammennüller getätigt halte. Im Verlaufe des Gespräches äußerte er: „Weißt ja. daß ich das Weheranwesen gekauft habe. Da ist ein kleiner Waldtcil dabei, den ich absehlagen möchte. Kannst mir das Bioehholz ahkaufen." Plötzlich meldete sieh vom Ofentisch her der Max: „Keinen Stamm bekommt der Müller, keinen Stamm, net einmal ein Seheil Brennholz!" I'r ereiferte sieh

so sehr, daß ihm der Speichel in die Mundwinkeln trat, und lobte weilet: „Keinen Stecken Holz kriegt der au> meinem Wald!" Unwillig rief ihm der Wirt zu: „Was da gehandelt wird, gehl dich nix an. Das ist nimmer dein Wald." Der Max nahm sein Bier und torkelte zu ihrem Tisch herüber. Steh an den Holzaufkäufer wendend, lallte er: „Das sind zwei Gauner, denen dürfen Sie net trauen. Der da hat mir mein Haus und meine Gründe abgedrückt, gegen ein paar Maß Bier, und der andere da, von dem will ich gar net reden. Schamlos

hat er eine Blinde geheiratet, damit er zu der Mühle gekommen ist. Wenn ihn die Anna hätte sehen können, dann hätte sie ihn sowieso net genommen." „Halt dein ungewaschenes Maul und belästige ■ meine Gäste net!“ ermahnte der Wirt den Betrunkenen. „Setz dich wieder hinüber, hat dich niemand einge laden.“ Der Max grinste: „Da bleib ich! Hab dir ja gesagt, daß ich noch ausmisteu werde, bevor ich verschwinde, und das paßt mir jetzt gerade.“ Der Girgl war bleich geworden, be herrschte sieh unii sah den Wirt

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Seite 12 von 26
Datum: 11.07.1990
Umfang: 26
in Seeboden gestorben, und das war der Doktor! Weißt du auch, warum er gestorben ist?" „Warum?" „Weil er verhungert ist! Ist unsere Ge gend also keine gesunde?" Beide lachten grölend auf. Der Postbote sali ein, daß er hier heut auf keinen gespendeten Trunk mehr warten konnte. Er würgte seinen Durst hinunter, tupfte an seine Mütze und ging davon. Der Wirt zog wieder die Karte aus dem Schürzonlatz hervor und las sie noch einmal durch. „Ile, Roter-Ochsen-Wirt! Grüß dich!“ kam da eine Stimme

aus dem schattigen Hintergrund. Der Fremde, der sich dort unbeachtet niedergelassen hatte, machte sich nun doch einmal bemerkbar. Der Wirt warf ihm einen Blick zu, und er schien dann von diesem Gast wenig erbaut zu sein. Sein Gesicht verdüsterte sich „Ach, du bist's, I lubmayr?“ sagte er dann gezwungen. „Du bist also auch wie dereinmal da! Bloß kann man an deinem Dasein keine rechte Freud’ haben!“ „Es haben schon meine Eltern nie eine rechte Freud' daran gehabt, wie soll es dann den fremden Leuten besser ge hen

?“ lachte der Mann. „Was verschafft mir denn heut die Eh re?" fragte der Wirt und näherte sich ihm. „Ein Glas Wein hält' ich gern. Was sonst?“ Der Wirt schüttelte ablehnend den Kopf. „Dann marschiere nur gleich ein Haus weiter! Ich kann dir nichts geben!" „Ach was! Und warum denn nicht?" „Solche Gäste, die mir alle anderen anständigen vertreiben, fördere ich nicht!" „So? Wer bist denn du? Ein ganz klei ner, gemeiner Wirt, der sich sein Leben lang mit den Schulden herumrauft! Du mußt froh

sein, wenn jeder elfte, der hier an deinem Haus vorbeigeht, wenigstens guten Tag sagt!“ Das Gesicht des Wirts verfinsterte sich. „Tu nur nicht ausarteli, Hubmayr! Solche Redensarten hab' ich nicht gern!" „Wie man in den Wald hineinrul't, hallt es wider! Mach also keine Geschichten. Bring mir den Wein, der wird bezahlt — und dann schleich’ ich mich schon wieder!“ Der Wirt atmete herb auf. „Gut — dann will ich dir halt ein Viertel bringen." „Ein Viertel? Willst du mir vorsehrei ben, wieviel ich trinken darf! Ein saube

rer Wirt!" Der Wirt ging ins Haus und holte ein Glas Wein, das er dem Mann vorsetzte. „Da! Und jetzt reden wir einmal von etwas anderem, Hubmayr: Wie lang sind wir denn wieder gesessen?" „Wir? Da schau! Ich hab’ es mir aber gedacht, daß sie d ich über kurz oder lang auch einmal erwischen!“ „Mich? Was redest du du?“ „Du fragst doch, wie lange wir geses- Slti^cngtuöcr $(cefc mif btt O BV PDK • PRESSEDIENST LITERATURAGENTUR • BAVERSOIEII 2 sen sind. Für deinen Teil wirst du es ja wissen

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Seite 25 von 32
Datum: 14.05.1981
Umfang: 32
durch tiefe Schlaglöcher. Es dämmerte schon, als Pablo die Höhe des Passes erreichte. Er lenkte das Fahrzeug in den schmalen Hof des Albergue de la Frontera, nahm sein Aktenköfferchen und ging in die Gaststube. An einem Tisch am Fenster ließ er sich nieder. Sein Blick wunderte durch den schäbigen Raum. Endlich kam der Wirt herein, ein langer dürrer Mann mit gewaltiger Hakennase. Sein ehemals weißes Hemd schlotterte ihm um Leib und Arme. Die Hose sah aus, als hätte sie drei Kriege mitgemacht. „Wein“, sagte

Pablo. Mehr nicht. Ohne ein ' Wort zu entgegnen, schlurfte der Wirt davon und brach te das Verlangte. Als er Karaffe und Glas auf den Tisch stellte, Jraote Pablo: „Wie weit ist es bis zur Grenze?“ „Minuten“, war die mürrische Ant wort. „Grenzwachen?“ Diese Frage schien irgendwie die Lebensgeister des Wirtes zu wecken. Er stützte sich mit beiden Händen auf die Tischplatte und musterte den Gast. „Ausreichend“, sagte er dann. „Keine Möglichkeit, anders hin- überzukommen?“ wollte Pablo wis sen

. Seine Stimme klang heiser, war voll Furcht und banger Hoffnung. Der Wirt starrte ihn schweigend an, schüttelte den Kopf. Ebenso schweigend öffnete Pablo den Koffer,' entnahm ihm ein Bün del Banknoten und schob es dem an deren hinüber. Ohne Zögern griff der Wirt nach dem Geld, ließ zählend die Scheine durch behende Finger gleiten und schob sie in die Schürzentasche. „Nehmen Sie die Pista del Contra bandista“, sagte er. „Der Schmugg lerpfad wird nur von einem Mann bewacht, und der hat kein Telephon

. Wenn Sie durchbrechen, hott keiner Sie ein.“ „Wo ist diese Pista?“ „Werde Sie selbst hinführen. Heu te nacht, Seüor. Vorausgesetzt, es ist Ihnen noch einige Scheine wert. Ih nen bleibt ja immer noch genug.“ Ein gieriger Blick des Wirtes streifte den Koffer. „Gut“, sagte Pablo. „Ich möchte fahren, sobald es ganz dunkel ist. Aber eines sage ich dir: Wenn du, Hund, mich reinlegen willst, dann er geht es dir wie dem, dem einmal das Geld in diesem hübschen Köfferchen gehört hat.“ „Hmmm...“ Grinsend fuhr sich der Wirt

mit dem Zeigefinger über die Kehle. „Worauf du dich verlassen kannst.“ Der Wirt ging an die Tür, die ins Hinterzimmer führte, riß sie auf und rief: „Filippo!“ Gleich darauf er schien ein etwa Ujähriger schmutzi ger Junge. „Sieh mal zu“, sagte der Wirt, „ob an der Grenze alles in Ordnung Isti Aber beeile dich!“ Der Junge nickte und verschwand. Umständlich entzündete der WiTt ei ne Petroleumlampe, stellte sie auf Pablos Tisch. Keiner sprach mehr. Nach gut einer halben Stunde kehr te Filippo zurück. „Die Luft

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Seite 36 von 44
Datum: 30.09.1989
Umfang: 44
, in gewaltiger Fahrt daherkommen. Plötzlich gab es unmittelbar vor den Fenstern des Gasthauses ein paar kra chende Fehlzündungen, die Maschine stand, die Tür flog auf, ein junges Paar trat herein, beide im Motorraddreß, die junge Begleiterin mit Myrte im Haar. „Herr Wirt! Herr Wirt! Ein Zimmer- chen!" „Den Herrschaften zu Diensten!" „Wir wollen völlig ungestört sein!" „Wird bestens besorgt“ „Wir brauchen nicht geweckt zu werden.“ „Sie werden bei mir schlafen wie in Amors Armen." „Morpheus’, Herr Wirt

, Morpheus’!" „Auch“, sagte der Wirt und ver schwand. Er kam mit dem Gästebuch zurück. „Die Anmeldung, meine Herr schaften!" „Leopold Meier.“ „Und das Fräulein?“ „Frau Leopoldine Meier", sagte die junge Frau selig. „Danke, Fräulein.” Der Wirt nahm den Koffer. „Ich zeige Ihnen jetzt das Zimmer.“ Er führte sie hinauf, schloß dieTür auf, ließ sie eintreten, zog die Vorhänge vor den Fenstern zu, wünschte eine gute Nacht und verließ das Zimmer. Er blieb eine Minute vor der Tür stehen. Zärtli ches

Liebesgeflüster drang zu ihm her aus. Dann ging er. Es interessierte ihn nicht allzusehr. Er war über die Jahre. Am nächsten Morgen, wir saßen gera de beim Frühstück — es war spät gewor den, Kitty war zeitig munter geworden, und wir hatten dadurch verschlafen —, rief der Wirt die Magd. „Sind die Fremden schon auf?“ „Nein“, sagte die Magd. „Dann stoß einmal mit dem Besen ver sehentlich gegen die Tür.“ Ich menge mich ins Gespräch. „Sie brauchen Ruhe, Herr Wirt", sagte ich vergnügt. Er brummte

: „Und ich eine Zeche! Am Frühstück wird das meiste Geld verdient. Die Magd ging. Die Magd kam wieder. „Sie rühren sich nicht, Herr Wirt." „Das werden wir gleich haben“, sagte er, mehr zu uns gewandt. Wir warteten gespannt der Dinge. Plötzlich hörten wir im Hof die Kreis säge aufheulen, sahen durchs Fenster, wie der Wirt das große Scheunentor ve hement auf und zu warf, mit einem gro ßen Bierschlegel die leeren Bierfässer abklopfte, den Traktor bestieg und mit ihm donnernd auf die scheppernden Tei

. Die Magd kam zurück. „Sie rühren sich immer noch nicht", meldete sie. „So verliebt solltest du auch einmal sein, Johannes!“ seufzte Kitty. Der Wirt brummte etwas in seinen Bart, aber er hatte keinen. Den ganzen Vormittag erschien das Brautpaar nicht. Es lebte offenbar aus dem Koffer. Wir machten nach Tisch einen Spaziergang. Als wir am Abend in den Gasthof zu rückkamen, erkundigten wir uns so gleich, ob die beiden wenigstens zum Abendessen erschienen seien. Der Wirt sagte kurz: „Nein!“ Am nächsten

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Seite 4 von 16
Datum: 09.11.1983
Umfang: 16
der Bauernfängerei unseriöser Werbeagenturen auf. Trotz all der öffentlichen War nungen, sich vor Geschäfte- und Windmachern in der Werbebranche zu hüten, verplempern Gastwirte, Lokalbcsitzer und vereinzelt auch Kollegen anderer Branchen, die vom Gästezustrom profitieren und leben, Geld wegen einer Wer bung, die dem Auftraggeber nichts bringt. ■\ Die Sache ist heikel, weil in der Wirt schaft kaum etwas so schwer meßbar ist wie der eindeutige Erfolg dieser oder jener Werbemaßnahme. Ein HGV-Vcr- treter, derseit

Werbemethoden oder Werbe mittel. Aber aufgrund der Erfahrung warnt nicht allein der HGV, sondern auch das Landesfremdenverkehrsamt vor allem bei folgenden Unterfangen: • Videofilme: Der pfiffige Werbehai Warum dicke Kataloge dem Wirt nichts bringen Bis zu 800.000 Lire pro Seite kosten Inserate in den verschiedenen Verkaufs- kutulogen. die beileibe nicht nur von provinzfremden oder ausländischen Werbeagenturen Südtiroler Gastwirten als Werbemittel angepriesen werden. Befragte Stellen und Fachleute

waren durchwegs der Ansicht, daß solche Ver kaufskataloge wohl dem Initiator, nicht aber dem Wirt etwas bringen. Sie bieten redaktionell nichts, weil selbst der wohlmeinendste Leser im Inseraten- friedhof kaum den eingefügten Fahr plan oder die nützlichen Adressen fin det. Je dicker und unhandlicher die Wal zer sind, um so weniger werden sie zur Hand genommen. Die Druckaufiage und erst recht der zielgereehte Vertrieb lassen sich vom einzelnen Inscratenkun- den (also dem Wirt) nicht überwachen. Wer garantiert

Dienstleistungen wegzu lassen. Fehl am Platz ist z. B. eine Pen sionswerbung in einem Weltblatt: Der Inserent hat nicht beachtet, daß seine Werbebotschaft eine andere Zielgruppe hat. bietet dem Wirt an, daß über sein Haus ein schöner Film gedreht wird. Ein Ex emplar für den Auftraggeber, andere Ex emplare werden angeblich im Ausland in Reisebüros potentiellen Hausgästen vorgespielt. HGV-Erkundigungen erga ben, daß erstens diese Werbeart über zahlt ist und daß zweitens Filme kaum, und wenn, dann nur auf Drängen

des Kunden vorgespielt werden. • Clubschilder: Wie Visitenkarten prangen am Gasthausportal Schilder. Wird das Schild zu horrend hohem Preis erstanden und bezieht es sich auf einen unbekannten Club, dann ist Vorsicht ge boten. Schilder haben nur dann einen Sinn, wenn cs eingeführte, weitverbrei tete Clubs sind. Wenn sich hinter dem Schild aber nur der clevere Geschäfts sinn eines Werbehais verbirgt, ist jede Lira hinausgcschmisscnes Geld. • Computcrlistcn: Dem Wirt wird weis gemacht. daß sein Betrieb

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Seite 17 von 32
Datum: 17.03.1978
Umfang: 32
Hauses konnte die Sicherheitspolizei au ßer einer Patronenhülse nichts mehr finden. Siegfried Riegter (28) Der Tod im Forstes EIN LÄNDLICHER KRIMINALROMAN VON LORENZ MACK N 8 Copyright by ßoienbelmer Verlagshau» Alfred Pörg, Roseahelm Der Wirt zeigte sich um die Polizisten sehr bemüht. Er kam immer wieder an ihren Tisch, um nachzufragen, ob die Herren^'mit dem Essen wohl zufrieden wären.*Sie waren.es,'obwohl der Kom missar wie auch der Pfündner ihre'Ge danken nicht ganz bei der Mahlzeit

hatten. Zuviel war heute geschehen, manches t in Bewegung geraten. Man konnte zwar noch nicht absehen, ob es da einen Zusammenhang gab — aber merkwürdig schien die Sache immer hin. Und da, wie schon der Pfündner erzählt batte, hier an den Tischen der Kneiptf"immer wieder über den Fall Grechow debattiert wurde, wollte der Kommissar nicht versäumen, auch den Wirt nach seiner Meinung zu fragen. Als dieser wieder an den Tisch kam, ersuchte ihn der Kommissar, doch einen Augenblicke bei ihnen Platz zu nehmen

. Der Wirt kam der Aufforderung nur zögernd nach. Er lebte von den Leuten im Dorf, und es lag Uim ferne, durch ein unbedachtes Wort Ärger zu bekom men oder gar einen Gast zu verlieren« Deshalb — er wußte, warum der Kom missar ihn sprechen wollte — nahm et sich auch vor, nur' das zu sagen, was unbedingt nötig war. Mehr nicht. „Sie haben doch die Frau von Gre- ehow gekannt“, begann der Kommissar, „sie war des öfteren in Ihrer Caststät- te.“ • „Das stimmt", sagte der Wirt, „das kann ich bestätigen.“ , „Wann

war sie (Jas lelztemal hier?“ ' Der Wirt beeilte sich mit seiner Ant wort: „Das kann ich Ihnen genau sagen: neun Tage, bevor man sie tot aufge- funcitn hat. An 'einem Freitag — ich weiß das deshalb so genau, weil immer am Freitag die Holzknechte zum Wo chenende ihren Lohn ausbezablt erhal ten und dann bei mir ein Glas' trinken.“ „Also“, wiederholte der Kommissar, „am Freitag also, eine Woche vorher!“ „Jawohl!" „Woher kam sie und was tat sie bei Ihnen?" Der Wirt fuhr sich mit der Hand über den Mund

", unterbrach hier der Pfündner die Fragen des Kommis sars, „ich habe darüber einen Bericht verfaßt." * Doch der Kommissar hörte in diesem Falle nicht auf ihn. -- . „Ich möchte es vón dem Herrn Wirt hören“, betonte er, „wie war doch ihr Name?-“ „Sandner, Alfred Sandner“, antworte te der Wirt geflissentlich; dabei erhob er sich leicht vom Stuhl. ' „Ach ja, richtig, Sandner“, sagte der Kommissar, „ich erinnere mich. Entsin nen Sie sich, mit wem die Frau von Gre chow an jenem Freitag am Tisch saß?“ „Natürlich

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Seite 20 von 40
Datum: 12.01.1989
Umfang: 40
IÜ3 Üofonritcn-Nr 9 Donnerstag, den 12. Jänner 1989 Früher Spezialität, heute Rarität: Wirt und Seelenhirt Heute gibt es in Südtirol noch drei Widumsgaststätten, und zwar in Pflersch, in Afers bei Brixen sowie in Durnholz im Sarntal Eine Meldung in der Presse ließ kürz lich aufhorchen: Kardinal Franz König, der Alterzbischof von Wien, segnete im Wiener Universitätsviertel ein neues „Beisl“, wie die Wiener ihre kleinen Gaststätten mit billigen Preisen zu nen nen pflegen, das nicht nur Speis

, die zu den Randexistenzen unserer Gesell schaft zählen, eine Heimstätte, ein klei nes Fleckchen Heimat für Heimatlose zur Verfügung gestellt werden oder, an ders ausgedrückt, ein Rettungsboot, ein Fährschiff, das die Menschen wieder zu einander und zu Gott führt, wie es der nebenberufliche „Beislwirt“ P. Spor schill formuliert hat. Die Pressemeldung sprach von neuen, ungewohnten Wegen. Die Kombination „Wirt und Seelen hirt" ist jedoch keineswegs neu, wie nachstehende Betrachtung am Beispiel Tirols darlegt. Allerdings

auf zuwiegen war) über ihre Geschäfte dis kutieren. Viele kamen aus weit entlege nen Einödhöfen und waren froh, nicht noch nach Matrci hinaus zu müssen. Ei ne andere segensreiche Wirkung hatte die Verbindung Pfarrer-Wirt auch noch. Adolf Pichler vermerkt anerkennend in seiner Wanderbeschreibung, daß der Naviser Kurat Wein ausschenkt. „Das ist im Winter eine große Wohltat, wo die Leute oft meilenweit durch den Schnee zur Kirchen waten, es ist auch gut inso- ferne. weil manche Liederlichkeit hint angehalten

wird, denn die flotten Bur schen scheuen einen Wirt, der zugleich Pfarrer ist, und wagen nicht bis tief in die Nacht zu kneipen.“ Darum stand mit Recht über dem Eingangstor in Navis die Inschrift: „Hier der Wirt, / Ein Seclen- hirt, / Für Euer ewiglich Wohl / Bedacht sein wird." In den sechziger Jahren war der Ruhe, Gemütlichkeit und Geborgen heit ausstrahlende Plärrer Ambros Lai- mer, im wahrsten Sinne des Wortes eine „gewichtige“ Persönlichkeit, noch Wirt und Seelenhirt. Auch für Navis ist heute das Widumgasthaus

des priesterlichen Hauses voll Ord nung und der Friede gewahrt. Für Echt heit des Getränkes, Fernhaltung von Streitigkeiten und Zeitüberschreitun gen war bestens gesorgt". Im Jahre 1940 mußte die Konzession auf ein weltliches Haus übertragen werden. Im Bergdörflein Gries im Sulztal be sorgte der Pfarrer als Wirt „Zum guten Tropfen“ den Gasthausbetrieb. Als „gu ter Wirt und Hirt, Gletscherpfarrer und begeisterter Bergsteiger der alten Gar de" wurde Hochwürden Guggenbichler, der dort über 30 Jahre seines Amtes

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Seite 8 von 20
Datum: 13.10.1972
Umfang: 20
und trank und trank. Der Wirt nickte. „Natürlich ist unser Doktor alt, und seine Körperkräfte lassen nach — aber er gehört zu unserer Gegend wie meine Wirtschaft, wie der Wald und das Ge birge, das uns umschließt.“ „Und deshalb bin ich hier ein Fremd körper“, sagte der Doktor, „und deshalb meiden mich alle und lassen mich in meinem Haus im eigenen Saft schmoren, ohne daran zu denken, daß ich, ob sie es wollen oder nicht, einer von ihnen bin, weil ich bleibe, wo ich bin.“ Der Wirt wiegte gedankenvoll

seinen großen Kürbiskopf. „So einfach, wie Sie sich das denken, ist das nicht. Hier hängt man noch an Tradition, hier hält man nichts von den neuen Sachen, hier haben Kräuter und Wurzeln, das Pech der Bäume und die Natur als solche mehr Kraft als eine Tasche voll Pillen, Spritzen und Sal ben.“ „Ich habe mir auf den Weiden ein paar Rinder angesehen, auch in einem leeren Stall war ich schon — ganz so wie Sie meinen, ist es nicht.“ Der Wirt legte die Stirn in Falten. „Nein? Das müssen Sie mir erklären

.“ Der Doktor ließ dem Wirt, dem Holz fäller und sich selbst Gläser mit Brannt wein füllen. Er stieß mit ihnen an. Sie taten es zögernd und mißtrauisch. „Nun“, 6agte der Wirt, „was haben Sie also auf den Weiden und in dem leeren Stall entdeckt?“ „Wenn Sie es mit ein paar Worten hören wollen und es vertragen, wie ich es vertragen muß, daß man mir aus dem Weg geht, dann muß ich Ihnen sagen, daß mies mehr als rückständig ist, vom Zustand der Rinder bis zu den Weide zäunen und den Stallungen

. Alles wie vor dreißig Jahren.“ Der Wirt widersprach sogleich: „In den letzten dreißig Jahren sind nicht mehr Tiere durch Rotlauf, Schweinepest oder verschluckte Nägel eingegangen als anderswo auch.“ „Das ist möglich“, sagte Dr. Kröger, „aber das. was ich meine, liegt auf einem anderen Gebiet.“ „Auf welchem denn?“ „Darüber möchte ich nicht sprechen.“ „Und warum nicht?“ „Weil man es mir falsch auslegen könnte.“ „Immerhin aber“, folgerte der Wirt, „haben Sie Mängel entdeckt, von denen wir nichts wissen

.“ „So ist es.“ „Und Sie sagen sich, daß Sie schon deshalb in Waldstetten bleiben müssen, damit sich in dieser Hinsicht etwas ändert.“ „Ja. genauso, und zwar ändert zum Nutzen aller , t die hier leben und Vieh ihr eigen nennen.“ „Und das kann der Dr. Wallenhöfer nicht?“ „Das kann ich nicht sagen.“ „Natürlich können Sie das — warum nicht!“ „Jeder hat seine eigenen Ansichten und Methoden. Man soll jedem seine Art lassen.“ „Ja“, stimmte der Wirt zu, „das meine ich auch, und deshalb werden Sie sich bei uns schwer tun

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Seite 2 von 8
Datum: 19.01.1950
Umfang: 8
in den Gang hinaus. Vor der Türe prallte er mit dem Wirt zusammen, der ihm aufgeregt zurief: «Hier kommt der Herr Leutnant nicht mehr durch. Die Preußen sind schon über der Mauer. Auch der Platz vor dem Haus ist voll Reiter!» Rabenau schob ihn unwillig zur Seite. «Laß Er mich! Ich muß zu meinen Leuten!» Der Wirt stellte sich ihm in den Weg, drängte ihn zurück und zog die Türe hin ter sieh zu: «Die Dragoner sind durch den Regierung «entsprechend dem Willen des Parlaments jede zur Kontrolle finanzieller

in die Hände fielen. Sie überfielen don Kassenraum einer Gesell schaft, deren Geschäft die Beförderung großer Summen auf Rechnung von Groß unternehmen ist, die selbst das Risiko des Transports nicht tragen wollen. Der Kassie Garten entkommen. Habe es selbst gesehen. Jetzt suchen die Preußen nach Ihnen.» An der Haustüre klopfte es laut. Eine befeh lende Stimme rief: «Aufmachen!» Der Wirt hob beschwörend die Arme, «Rasch, Herr Leutnant! Gehen Sie mit der Dame in das Zimmer hinauf

! Dort sind Sie noch am sichersten. Gehen Sie! Gehen Sie!» Rabenau überlegte. Der Wirt hatte recht. Einen anderen Ausweg gab es nicht. Und fangen durften sie ihn nicht. Auf dem Tisch lag noch die Ordonnanztasehe. Er griff da nach. Der Wirt naihm den doppelarmigen Leuchter vom Tisoh, öffnete die Türe, die zur Treppe führte, und stieg den beiden voran, zum Staatszimmer hinauf. Als ge leite er wirklich ein junges Paar, um ihm noch geruhsame Nacht zu wünschen. Unten im Gang hörte man schon das Poltern von Soldatenstiefeln

. An der Türe des Zimmers hob der Wirt den Leuchter, ließ die beiden eintreten und flüsterte: «Ich werde sagen: junge Leute auf der Hochzeitsreise . . .» Als er wieder in das Gastzimmer trat, stand schon ein preußischer Offizier darin. Hinter ihm zwei Husaren mit der Pistole in der Faust. Der Wirt dienerte untertän’g. Der Angstschweiß stand ihm auf der Stirn. Der preußische Rittmeister fragte: «Wo ist der österreichische Offizier?» Der Wirt hob bedauernd die Hände. «Offizier? Offizier war keiner dabei

Fürstbischof!» So feine Weine trinken Korporale für ge wöhnlich nicht. Oder doch nur in Feindes land. Dem Wirt rann das Wasser über den Buckel hinunter. Aber er lächelte ver schmitzt, beugte sich ein wenig vor und sagte: .dIochzeitsreisen.de, Herr Offizier. Schlafen schon. Haben erst gestern ge heiratet . . .» «Führ Er mich dann einmal hinauf zu Seinen Hochzeitsreisenden! . . . Spiel Er mir doch keine Komödie vor, Wirt! Wen hat Er sonst im Quartier?» Der Rittmeister setzte sich. Der Wirt begann aufzuzählen

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Seite 12 von 16
Datum: 31.07.1954
Umfang: 16
, ist sin Tropf! Laß dich verwöhnen. Johannes!» Ich ließ mich ' erwöhnen. Er führte mäh ins Batzenhäusl. «Herr Wirt! Herr Wirt!» «Den Horrsr.iaften zu dienen?» «Des Beete, was Küche und Keller bietet, für meinen Freund!» «Vielleicht eine Riesenhausmacherbrat, wurst?» fragte der Wirt. Mein Freund nickte stolz: «Du siehst, er kennt seine Spezialitäten! Ich habe einmal bei Ihnen «o eine Rlesen- hauwnacherbratwurst gegeben, Herr Wirt. Sie war köstlich. Bringen Sie so eine Brat wurst!» Ich, verging

er vorwurfsvoll. Ich hatte Hunger wie ein Wolf. Ich hätte eine« Stein verdauen können. Endlich kam die Riesenbratwurst Sie «ah trübselig aus. Sie sah aus. als hätte sie schon viele bes sere Tage gesehen. Mir war es einerlei. Ich stürzte mich auf sie. «Halt!» rief mein Freund. «Halt, Johan nes!» Er riß die Wurst vom Teiler und hielt sie an die Wange «Die Wurst Ist ja eiskalt!» rief er «Herr Wirt! Nehmen Sie sie wieder mit! Machen Sie *ie erst richtig heiß!» Der Wirt ging mit der Wurst. Er ging nicht freundlich

. Ich biß mir vor Hunger in die Finger. Mein Magen krachte In den Nähten. Endlich kam der Wirt mit der Wurst. Sie war wohl heißer, aber nicht schöner geworden. Von Ihrer Länge hatte sie die Hälfte ein gebüßt. Sie noch eine Riesenbralwurst zu nennen, wäre selbst einem Schmeichler schwer gefallen. Mein Freund betrachtete die Wurst miß trauisch. «Ich weiß nicht recht —» sagte er. «Ganz egal! Ich habe Hunger!» «Trotzdem — gestatte —» Er stach in die Wurst Die Wurst sackte in sich zusammen. Eine helle-rote

Brühe echoß heraus. Mir direkt auf die Krawatte. «Herr Wirt!» schrie mein Freund. «Die Wurst ist noch roh! Sie werden sich blamie, ren! Mein Freund ist Reiseschriftsteller! • Braten Sie wie erst fertig!» Als der Wirt die Wur; t zum dritten Male brachte, hatte eie die Form und Größe einer Nuß. ich stürzte mich wie ein Wilder auf sie. «Moment!» sagte mein Freund», diesmal scheint sie gut zu sein.» «Sie ist gut' Sie ist gut! rief ich «schnell. Ich hatte Angst, er würde sie zum dritten Male zu rü deschi

cken. Aengstlich hielt ich den Teller fest. Es nutzte nldits. Den Teller hielt ich, er hielt die Wurst. «Du bist meta lieber Gast!» rief er. «Ein Gastgeber muß kosten, was er vorsetzt!» Die Wurst war diesmal aut. Ich sah es an dem entzückten Augenauf echlag meines Freundes. • «Köstlich! Delikat! Eia hat sich für dich ge lohnt, zu warten!» Damit ach ob er den letzten Bissen in den Mund. «Von dieser Wurst bringen Sie jetzt noch eine für meinen Freund Johannes!» sagte c- zum Wirt. Der Wirt bedauert

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Seite 10 von 20
Datum: 14.11.1953
Umfang: 20
angelegt werden, und zu die sem Zweck war die Freilegung eines klei nen, nur anderthalb Meter hohen Hügels er forderlich. Die Bevölkerung des umliegenden Gebietes setzte aber alles daran, diese Erd bewegung zu verhindern. In den Hügel sei einmal, so hatten es die Geschlechter Jahr- Telephonbuch Von Jo Hanns Röster Die Tür zur Wirtsstube flog auf. Ein Betrunkener torkelte herein. «Herr Wirt! Ein Bier und das Telephon- buch!» «Sie haben schon genug getrunken!» «Aber nicht gelesen! Dann nur das Tele

- phonbuch!» Mit Betrunkenen soll man nicht rechten. Der Wirt brachte das Telephonbuch. Das Telephonbuch lag auf dem Tisch. Sein Umfang war gewaltig. Der Betrunkene setzte sich davor, zog seine Brille und be gann zu lesen. Er las das Buch Wie eine Fi bel. Auf der ersten Seite begann er und las Zeile für Zeile. Zwar trübten die bösen Fla- schergeister. die in seinem Hirn rumorten, den Blick, aber er las unentwegt, bis der Wirt zu ihm als letzten der Gäste herantrat und gebot: «Polizeistunde!!. «Stören

Sie mich nicht in meiner Lektüre!» «Gehen Sie ietzt nach Hause!» «Sie sehen doch, daß ich lese!» «Morgen ist auch noch ein Tag!» «Ich muß heute das Telephombuch lesen!» «Alle Seiten?» «Jawohl! Von A bis Z!» Der Wirt wartete noch eine Stunde. Er war ein gutmütiger Wirt und hatte noch hinter der Theke zu tun. Dann wurde es ihm zu dumm. «Schluß jetzt! Ich schließe!» «Gerade jetzt, wo es spannend wird!» «Her mit dem Telephonbuch!» «Nur über meine Leiche!» «Das werden wir sehen!» schrie der Wirt und griff nach dem Buch. Er sah

, die eines besseren Buches würdig gewesen wäre. In der Ecke saß der Wirt und sagte klein laut: «Ich verkaufe Ihnen mein Telephonbuch.» «Unnützer Ballast!» «Ich schenke es Ihnen!» «Warum?» «Weil ich heimgehen will. Morgen früh ist die Nacht zu Ende!» «Gehen Sie getrost heim! Ich lese.» Was blieb dem Wirt übrig? Morgen früh war tatsächlich für ihn die Nacht zu Ende und was ein guter Wirt ist. der hat auch am Tag seine wohlgenutzten Geschäfte. Acrgerlich nahm er seinen Hut und Mantel, schloß die Tür ab und ließ

den schweren Rollbalken herunter. Kaum aber wandte er sieh zum Gehen, da donnerte es wie wild von innen gegen die Tür. • «Aufmachen! Aufmachen!» «Ich bin doch nicht Ihr Hanswurst!» schri£- der Wirt. «Ich will heim! Meine Frau wartet!» «Der Teufel soll Sie erwarten!» «Es ist dasselbe.» Der Wirt öffnete brummend die Tür. Der Betrunkene fiel ihm um den Hals. «Dank, edler Wirt! Dank für das Buch!» «Genug gelesen?» «Lesen ist die schönste Kunst!» «Das verstehe, wer will!» «Ich fand in dem herrlichen Werk

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Seite 9 von 24
Datum: 28.11.1953
Umfang: 24
werden würde; heut? aber war schon einmal so ein verrückter Tag. Juhani Pakkala atmete die Nachtluft tief ein. besann sich einige Augenblicke lang des neuen Lebens und sicherte mit Ohren und Nase in die Nacht hinein. Es trieb ihn hinaus zum «Bärtigen Mond». Auch ihn fragte der lange zögernde Wirt aus dem dunklen Fenster nach der Losung, auch Juhani Pakkala wußte sie nicht zu geben «Scher d f ch zum Teufel!» schimpfte der Wirt. «Weißt du nicht daß alle Gasthäuser heute gesperrt sind, und ich schlafe schon

.» «Ich muß aber mit dir reden», beharrte Juhani Pakkala auf seinem Begehr. Copyrighi 1951 by «Ich habe mit dir nicht zu reden. Ich kenne dich nicht.» «Ich komme von Lappi Halsua.» «Schrei nicht so», ängstigte sich der Wirt, «die Nacht hat Ohren.» «Ich muß schreien, wenn du mich nicht hören willst.» «Warte!» Das Fenster ging lautlos zu Nach einer Weile stand ein Schatten in der halboffemen Haustüre. Der Wirt erschrak, als er des menschlichen Gespenstes an sichtig wurde, und er war nahe daran

, es wieder fortzuweisen; doch es überrannte ihn mit ein paar schnellen Schritten, und sein stummes Gehaben war so, daß 'ihm auch im Dunkeln sogleich di® unheimliche Entschlossenheit anzumerken war. Im Hausflur hielt er den Wirt am Aermel zurück. «Ich weiß, es sind Leute im Haus», sagte er. «Ich weiß auch, daß es: gute Patrioten sind. Aber ich habe jetzt kein? Zeit für sie.» «Wer bist du?» wunderte sich der Wirt. «Ich habe einen Namen, du wirst ihn früh genug hören» «Du kommst von . . , Lappi Halsua

? Wo ist er?» «Er schickt mich zu dir. Er braucht eine Soldatenuniform. Hast du so etwas im Haus? Infanterie oder Artillerie, alles recht.» «Ist Lappi Halsua in Helsjngfors?» «Frage nicht so viel. Hilf ihm lieber schnell. Er hat noch viel zu tun.» Der Wirt riß ein Zündholz an der Mauer an und führte Juhani Pakkala übe: eine Stiege hinauf. In einer winzigen Kammer, in der kaum vier Menschen Platz gehabt hätten und in der sich kein einziges Mö belstück befand, hieß er Ihn warten. Der Totenkopf starrte in die Kerzenflamme

; der messingene Leuchter mit der Kerze hing in einem Ring an der Wand. Der Wirt kam bald mit einer Soldaten uniform wieder; ein finnischer Deserteur mit fuchsroten Haaren und eine niedrigen Stirn hatte sie einst zurückgelassen. Wer hätte damals gedacht, daß sie einmal Lappi Hal sua dienen würde? «Ich merke», sagte Juhani Pakkala befrie digt, «du möchtest Lappi Halsua wirklich helfen. Hast du vielleicht auch eine Waffe für ihn?» «Nein», wehrte der Wirt heftig ab, «wenn du das Haus auf den Kopf stellst

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Seite 8 von 32
Datum: 29.04.1978
Umfang: 32
war mir das möglich. Es bleibt nur noch der Rest, dann bin ich schuldenfrei* „Ein gutes Gefühl, nicht wahr?" „lawohi“, beeilte sich der'Wirt und erhob sich. „Brauchen Sie mich noch — Sie verstehen, die Leute . haben Durst.“ „Nein, nein“, wehrte der Kommissar ab, „lassen Sie sich nicht aufhalten. Das Geschäft geht vor.“ Der Wirt entfernte sich vom Tisch, wobei er seinen Schritt beschleunigte. Er war schon einige Meter vom Tisch weg, da rief ihn der Beamte nochmals zurück. Nun näherte sich der Wirt schon eher

unwillig als hilfsbereit. „Seien Sie bitte nicht ungehalten*, sagte der Kommissar, der merkte, daß der Wirt unzugänglicher wurde, „aber mir ist noch eine Frage eingefallen.“ „|a. bitte?“ „Wie lange ist eigentlich die Marie schon in Ihrer Küche tätig?“ Das traf den Wirt vollkommen unvor bereitet, so wie die Kugel aus einem Lauf. Einen Augenblick vergaß er, den Mund zu schließen, und man konnte an der Mimik seines Gesichtes erkennen, wie er sich mühte, den Sinn dieser Frage zu ergründen. Er schluckte

und holte rief Luft. Bevor er noch antworten konnte, kam ihm abermals der Kommis sar zuvor: „Ich weiß, daß Sie meine Frage irri tiert, aber wir wissen das nicht. Meine Leute in der Stadt haben auch nach gesehen und festgestellt, daß Sie die Frau nicht ordnungsgemäß bei der Kran kenkasse angemeldct haben.“ „Sie ist doch nur als Abwäscherin beschäftigt", rechtfertigte sich der Wirt. „Das ist nicht ganz richtig“, wußte der Kommissar, „ich sah sie schon hier in der Schankstube und an einem Mor gen

auf dem Feld vor Ihrem Haus beim Mais.“ „Ich habe sie nur genommen, weil der Kogler ein armes Schwein ist und sie überall zugreift, wo es notwendig ist* „Seit welchem Zeitpunkt dürfte sie nun bei Ihnen beschäftigt sein?“ Der Wirt rieb sich nervös an seinem Ohr. Er spitzte die Lippen vor und schüttelte den Kopf. Wieder kam ihm der Kommissar zu Hilfe: „Ein Jahr, zwei Jahre, vier oder mehr?“ „Mehr, viel mehr“, antwortete jetzt der Wirt. „Als der Kogler yon seinem Hof mußte und sich hier jeden Tag vor Kummer

vollaufen ließ und nicht bezahlen konnte, kam die Marie ins Haus. Und seither ist sie hier." „Gut. gut“, schloß der Kommissar, das war’s, mehr wollte ich nicht wis sen!“ Der Wirt hob hilflos die Schulter: „loh verstehe nicht ganz, was das mit der Marie soll?" „Das ist ziemlich einfach, nur für Sie leider etwas unangenehm. Es wird Schwierigkeiten geben, weil Sie die Frau nicht angemeldct haben. Das hat nichts mit mir zu tun, meine Leute sind darauf gestoßen.“ „Dann werde ich sie entlassen", sag

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Seite 16 von 20
Datum: 08.05.1978
Umfang: 20
n, den 5. Mai 1978. DER VERWALTUNGSDIREKTOR DER PRÄSIDENT Pietro Salvä Dr. Robert Tappeiner 5392 ESI FRÜHJAHRSMODEN KONFEKTION BEKLEIDUNGSHAUS BRUNECK BRIXEN Her Tod im Torsliiaus EIN LÄNDLICHER KRIMINALROMAN VON LORENZ MACK 48 Copyright by Rosenhelmer Verlacshuus Altred Förg, Rosenhelm „Wir 'frühstücken nicht. Herr Saud- :i;r. obwohl wir dies gern tun würden, aber — wir haben mit Ihnen zu spre chen." Der Wirt blieb vor ihnen stellen. Er öffnete und schloß fortwährend seine Hände; „ja bitte, bitte

, ich stelle zur Verfügung." Der Kommissar machte keinen Um weg. er ging direkt auf sein Ziel Io»: ..Sie haben gestern abend noch eine Au-»prache mit der Frau Marie ge höht.” ...Aussprache kann man das eigentlieh nicht nennen", lenkte der Wirt ein. „leb habe nur mit ihr geredet." „Und wo- haben Sie ihr gesagt'.'“ „Daß ich ihretwegen voraussichtlich .Schwierigkeiten bekommen würde, und dies nur. weil ich ihr dabei behilflich ein wollte, aus ihrer schwierigen Situa tion herauszukommen." „Nun, Herr Sandnvr

, ich nehme an. Frau Hubmami war eine sehr billige Arbeitskraft für sie." „Sie war. wie schon gesagt, nur eine Hilfskraft.“ ..Die deshalb alles machen mußte, was so gerade zu machen war.“ ..Natürlich, bei uns muß jeder zu- packcn. wenn es nötig ist.“ „Apropos zupacken“, wandte der Kommissar ein. Was glauben Sie wohl. Herr Sandner. warum ich mich in Ihrem Haus eini|uarlieri habe?" „Das ist wohl ziemlich einfach zu erklären", antwortete der Wirt, „weil ich das einzige Haus bin, welches hier im Dorf

über Fremdenzimmer verfügt." Doch der Kommissar bewegte ver neinend seinen Zeigefinger: „Das ist ein Irrtum. Herr Wirt, ein großer Irr tum. deshalb habe ich nicht vorüber gehend mein Quartier hier aufgeschla gen" „Nein?“ „Nein!" erwiderte der Kommissar, „sondern lediglich deshalb, weil mir beim Studium verschiedener Protokolle aufgefallen ist. daß Sie darin nicht auf scheinen." „Wie »oll ich das verstehen?" „Ich erkläre es mir so", sagte der Kommissar, „daß man Sie als Wirt zwar gefragt

hat. ob Sie etwas in Ihrer Gaststube gehört oder gesehen haben, daß aber niemand auf die Idee gekom men ist. ob Sie nicht selber irgend etwas mit der Sache zu tun haben." „Mit welcher Sache?“ „Ich verstehe das. von einem Wirt nimmt man an, daß er jeden Abend in der Wirtsstube ist. Er muß einfach da sein, bis das Lokal geschlossen ist, sonst fällt es auf und ein jeder fragt; ,Wo ist heute der Wirt?’" „Genauso ist es. jawohl — genauso!“ „Nun. und Sie waren ja auch immer da. jeden Tag bis auf eine halbe Stunde oder Stunde

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Seite 2 von 6
Datum: 02.04.1942
Umfang: 6
im Schweizer Heere, bis er im Jahre 1928 in die Schweizer Garde berufen wurde. Als Komuia»- dant hat er den,Rang eines Obersten. Er steht im 53. Lebensjahre. — Der bisherige Oberst de 'Sury d'Aspremont. der seit 39 Jahren in der Schweizer Garde diente »nd seit l935 deren Kommandant war. ist in seine Heimat zurück- aekehrt. Ostern auf dem Hendlingerhof Erzählunxt von S). C. Der 'tfenblinncrbauer kehrt eben vom Waldschlag heim. Beim Wirt will er ein kurzes Nafterl machen. Er ist nämlich nim mer jung. Zudem

die Kellnerin hinter dem Schank. „Den Wirt macht i. den Wirt . . .!' Resl. die Kellnerin, schreit durch die Gast stube in die Kuchk. Berdi-asien schlarpft der Wirt durch den kalten Gang. „Was willst denn. Hendlinger?' Der Handlinger sucht nach dem Wirt. Nach seiner Hand. Und würgt hart die Bitte aus dem Hals: „Dein Röhl tät i brauchen. Wirt. Das Röhl und dazu a Wagerl und deinen Fuhr- knecht. Für ein halbes Stündl nur . . „Warum net... aber wozu so schnell...?' Da fasst der Bauer die Hand des Wirtes. Druckt

sie wie im Schraubstock. Und stöhnt wie ein zu Tode getroffenes Wildtier: „Blind, Wirt. . . Das Licht ist aus!' „Ist nur so ein kleines Augenschlaoerf. Zwei, drei Tage, dann richtet sich die Sache wieder van selber ein', sucht der Wirt den Bauer zu beruhigen. Doch klingt der Trost so malt und müde, das; er keinen Widerhall findet. Der Wirt selbst spannt das Nöstl ein und fährt den Bauer auf den Hendlinaorhof. „Hab' Dank für die GefäUiakeit, Gott ver- gelt's!' Damit drängt der Hendlinger den Wirt aus der Stube. Tappt

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Seite 2 von 4
Datum: 26.11.1946
Umfang: 4
mit dem Rücken dagegen und stierte vor sich hin auf die Tischplatte, zwischen den Fingern das Glas mit dem Schnapp. Der Wirt scimi) sich langsam zu dem einsamen Gast. Peter Tor starrte ihn an. Im* ist rein ein anderer — dachte der Wirt. Fahlgelbe Haut hing hinter dem wirren Bart, den er vor einem Jahr noclnv nicht getragen halte. Rotgerändert, wie entzün det, waren die Lider der Augen, die un ruhig, stechend, aber wie hinter Schleiern waren. „Grüß dich. Pelei*!“ sagte der Wirt. Pelei* Tor knurrte mürrisch

. „Teil sperr’ auf zwei Stund’ zu, kannst aber schon sitzen bleiben. Peter.“ Zögernd kam es heraus: „Ich lät’ dir gern was zu G’faüit, g’wiß miri wahr, Torhofbaiier, aber.. „Laß gut sein. Wirt!" sagte der andere kurz. „Dank’ dir schön!“ ..Hengolt!“ tat der Wirt mul sellante zum Schanktisch hinüber, wo sonst die Branntwein- und Likörflasrhon standen, — „hat die Krnincrin heileih’ vergessen, einen neuen Schnaps z’ schicken für die Feiertag’!“ „So!“ sagte Pelei* Tor. „Brauchst sonst noch was, Torhof

bauer?“ ..Brauchen tat’ ich viel. viel, was du mir nicht ausschenken kannst!“ Der Wirt sclzle sieli dem Torhofer ge genüber: ..Kannst denn gar nicht verwin den. Pelei*?“ „Du hast gilt reden, Will! Verwinden!“ „Machst es nicht anders und nirht bes ser so, Peter!“ „Bin leicht ich schuld .. . ?“ grollte der Bauer. .Keiner sagt so was, Peter keiner sagt so was; sagt überhaupt keiner was Un guis über dich! Hat ein jeder Bedauernis mit dir! — Aber schau: Es wird viel dis. l kulierl über euch hei

mir da herinnen .. „Kann mir’s schier denken!“ „Und es sind nicht die Dümmsten, die da meinen, es könnt’ beileih’ g’nug sein mit der Straf’ für d’ Mngdalen.“ „Meinen s’, so!“ „Ja lind wer weiß, meinen s\ wie sie ward hineinkommen sein in die bös’ Sach’. Denn es hat doch keiner was Schl echt’s bemerkt an ihr vorher.“ „Was rin nicht sagst, Wirt! Und wer spfzl sieh denn gar so energisch ein für die Mehlige, sag! Täl’s schier gern wis sen. wer das war’! Am End’ ist der Herr Liebhaber drunter unter der Bande

denn du, Wirt? Was wißt ihr denn alle miteinander? Ihr habl eure Weiher rechtschaffen daheim und eure Kinder gehör’n euch!“ Er hob den Kopf: „Aber ich — weiß denn ich. ob sie überhaupt die Meinige ist — ob sie nichl heut noch ...“ Der Wirt fiel ihm ins Wort: „Geh, was red’st daher, Peter? Sinnierst dich in Zeug hinein, von dem jeder Dümmst’ sehn und sagen kann, daß es Unsinn ist.“ ..Ist er ’leichl nimmer im Dorf, der.. ?" slöhnle Peter Tor. „Geh, wirst doch nichl glauben ...“ „Wohl glaub’* irh’s

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Seite 2 von 8
Datum: 10.01.1950
Umfang: 8
, t : daß Cypern als erste Insel die Schlacht -Ti gegen die Malaria gewinnen würde. Gestern H nun traf ein Telegramm von Nikosia ein, in dem es hieß: «Keine einzige Malaria-Mückr auf Cypern mehr zu entdecken. Die Riesen- , Aufgt.be ist gelöst. Wollen wir darauf nicht : einen Schluck trinken?» Set ßerjdtttaciier » tmn SU Stephan Heiterer Liebesroman f Von Alfous Czlbulka Cwiyrlshl by f! Iti.rlf-Niniinn Vorlnc (JilWiU.'h Als der Wirt wiederkam und sah, daß die beiden noch die Suppe löffelten, trat er abermals

an den Offizier heran und flü sterte besorgt: «Ob’s nicht am Ende Spionin- nen sind!» Rabenau lachte. «Warum nicht gar, Wirt?» Unwillkürlich warf er aber doch einen Blick auf die Ordonnanztasche, die neben ihm auf der Bank lag. Der Wirt begann zu schwätzen: «Erst voriges Jahr haben sie hier in Olmütz zwei Spioninnen arretiert, Herr Leutnant. Zwar waren es dann keine. Aber immerhin: auf der Hut muß man sein?» «Warum wollen denn dann gerade die beiden dort welche sein?» «Weil sie schon vor drei Stunden

mit der Postchaise angekommen sind — aus Wien, wie sie behaupten — und nicht ihre Namen sagen...» Rabenau fiel es jetzt ein, daß er kurz vor Olmütz mit seiner Stafette eine Postkutsche überholt hatte. Der Kaiserwirt redete weiter: «Und *ran- zösisch parlieren sie auch die ganze Zeit. Das ist doch verdächtig. Will morgen doch lieber gleich zum Kommando gehen.» «Tu Er das, Wirt!... Uebrigens sag Er. logieren die Damen im .Römischen Kaiser’?» «Freilich, Herr Baron. Haben sogar die besten Zimmer belegt. Die Junge

gleich neben dem Herrn Leutnant, die Alte gegen über an der Stiege.» Die Frauen waren mit der Suppe fertig. Diensteifrig ging der Wirt hinüber. Sp'onin- nen pflegen Geld zu haben. Und Leute mit Geld muß ein Wirt gut bedienen, auch wenn sie morgen vielleicht schon im Kotter sitzen. Er dienerte und fragte, ob die Damen viel leicht vor dem Braten noch einen Karpfen wünschten. Ein prächtiges Stück, gerade recht für zwei Personen. Man habe ihn erst mittags in der March gefangen — an dev Wasserbastei

. Die beiden dankten. Der Braten genüge ihnen. Der Wirt ging gekränkt. Waren also nieht nur verdächtig, sondern auch noch geizig, die Frauenzimmer! Der Leutnant von Rabenau hatte das Ge spräch gehört. Eigentlich inatte er nichts essen wollen. Aber jetzt reizte ihn der Karp fen doch. Fisch aß er für sein Loben gern. Und sein junger Magen kümmerte sich nicht um die Qualen des Herzens. Rabenau bestellte den Karpfen, wenn es auch einer für zwei Portionen war. Schon während die Frauen die Suppe aßen

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Seite 2 von 26
Datum: 17.09.1955
Umfang: 26
Wenn es ihm auch nicht mehr gelang, den Ausreißern den Weg abzulaufen, so war es ihm vielleicht doch noch möglich, ule in der Wirtsstube zu überraschen. Allenfalls gab es dort gar heimliche Zusammenkünfte? Er traute nun selbst dem Wirt nicht mehr, schon well er den verdächtigen Fremden dauernd in seinem Hause beherbergte. Erst als er in der Nähe der Hütte ange langt W3r, blieb er stehen und lauschte in die Naht hinein. Die Läden an der Hütte waren geschlossen, bis auf einen einzigen, und dieses eine Fenster war hell

erleuchtet. Da packte den jungen Grenzer eine wilde Freude; denn wer anders konnte um diese Zeit noch in der Wirtsstube sitzen als der Wettermann mit seinen Spießgesellen. Vorsichtig schlich er sich an das Fenster heran und horchte gespannt hinein. Sehen konnte er nichts, weil der Vorhang zugezogen war. Aber er hörte auch nichts, rein gar nichts! Dann kam ein paarmal ein kräftiges Räuspern, an dem er jedesmal nur den Fich- telwirt erkannte. Kein Wort fiel. War denn der Wirt ganz allein? Was tat

er denn so lange auf? Endlich streckte er die Hand aus und klopfte ein paarmal kräftig an die Fenster scheibe. Drin polterte ein Stuhl. Schritte. Der Rie gel wurde zurückgeschoben, und Matthäus Fichtel stand unter der Tür. „Oho! Der Grenzjäger noch?" Der Wirt zeigte ein er stauntes, aber durchaus kein erschrockenes Gesicht. Das war für Paul eine große Enttäuschung; denn er hatte sich von dieser Ueberrumpe- lung so viel versprochen. Er trat ln die Stube. Seine Blicke suchten alles ab. fanden

keine Spur von Unmhe Im Gegenteil: Fichtel brannte seine Pfeife an. lehnte sich gemütlich auf seinen Stuhl zurück und strich über seinen gepflegten Bart. - Hier hatte er also Ins Leere getroffen. Trotz dem fing er an, den Mann etwas auszuhor chen: „Sind zur Zeit keine Fremden da?" „Doch, ein paar glbts das ganze Jahr." „Was hat denn der Jdann von der Landes wetterwarte hier zu tun, weil er schon wieder da ist?“ Der Wirt zuckte die Schulter: „Was weiß ich? Er wird schon seine Arbeit haben, sonst wäre

er sicher nicht da.“ . „Ist er auf dem Jochkahler?" . * “ ’ „Die meiste Zeit, so glaube'Ich Wenigstens well er fleh vom Manger-Balthej führen läßt." „Ist er heute schon zurück?" „Schon lange! Er geht Immer zeitig zu Bett." Paul machte eine lange Pause. „Was ist jetzt mit den Steinbrechern?“ fragte er dann. „Was soll es damit?" „Den Streit, meine Ich. Weißt du denn yon nichts?“ „Kein. Wort", sagte der Wirt und schaute selnen.'öpst^aus erstaunten Augen so grund ehrlich an. daß Paul heute wiederum be reuen

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Seite 17 von 20
Datum: 29.08.1959
Umfang: 20
werden und Hofers bekannte Laufzettel und Aufgebote schwirrten im Augenblick der größten Geifahr wie- ■ der durch das ratlose Land. Allenthalben eilten die Sturmfüh rer an den Treff- ' punkten zusammen. Unter diesen traten auch an Jenem be rüchtigten 2. August drei der bekannte sten Gestalten unse rer Heimatgeschichte beim Kreuzwirt in Brixen zu einem Kriegsrat zusammen: Peter Mayr, der Wirt an der Mahr, Peter Kemenater, • der Sternwirt von Schab9, und Martin Schenk, der Kreuzwirt von Bri xen. Tapfer ausharren

mit einem-über einen Säbel geschworenen'Eid, welche Szene dem großen Tiroler Meister Albin Egger-Lienz - als Gegenstand zu einem leider sébi - wjenig bfekanntèn Öelgemälde diente. ' Egger-Lienz selbst nannte das Bild in einem Brief an den „Föhn“ den „Schwur der Drei". Der Mann in Hemdärmeln stellt Peter Mayr dar, den Wirt an der 'Mahr, dèr stürmische 1 Bauer mR dem Stuhl ist Peter Kemenater, der Sternwirt von Schabs, und' mit. dem bärtigen Bürger mit der zum Schwur erhobenen Hand im Hintergrund meinte der Meister

und kräftiger Mann Und vor allem sehr wohlhabend. Keme nater war aber nicht nur ein tüchtiger Bauer und Wirt, sondern auch ein einflußreicher Mann. Er konnte sich rühmen, im ganzen wei ten Brixner Talbecken als erster — bereits in den ersten Apriltagen 1809 — eine ausgebil dete Sturmkompanie beisammen zu haben. Mit dieser stürmte er voll jugendlichen Feuers am 9. April die Mühlbacher Klause und nahm knappe zwei Tage später mit unglaublicher Verwegenheit die Ladritscher Brücke bei dem Vahrner . Bürgermeister

) lobend ins Treffen. Beim Kampf an der Sachsenklemme : stand er am Valler -Jöchl und verlegte endlich beim ■ Weiler Niederflans .dem fliehenden Feind den Abzug. , In der kürzen Kampfpause vom August b|s zum November erfocht-deg'stürmische Stern wirt seinen größten’ Sieg — wie er, gesagt haben soll —, indem-er nämlich am 4. Oktober die schmucke Bangarter-Moidl von Obervintl, Maria Oberhammer, als Braut heimführte. Fünf Wochen nur währte das junge Glück. ' Dann wimmerten .schon wieder vom Schabser

Spitzturm die Sturmglocken. General Rusca 'kam nämlich wutentbrannt und mit großer Macht vom Pustertal her angezogen. Am 7. November, dem Angriffstag der Fran zosen, übernahm Kemenater trotz aller mitge machten' Strapazen die Führung des linken Abwehrflügels mit seinen 400 Leuten, wäh renddem Steiner den rechten und der Mahrer wirt das Zentrum befehligte, Dreimal griff .Rusca mit aller Wucht, an mit einer zehn fachen Uebermacht und wurde selbst dabei verwundet. 800 Franzosen deckten bereits

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Seite 26 von 36
Datum: 18.10.1980
Umfang: 36
nichts anderes mehr übrig bleiben, als dir abzukaufen, was du noch hast, oder dich einzuklagen.“ „Abkaufen? Einklagen?“ stierte ihn der Max an. „Meinst du, cs gehört dir schon alles? Gut, dann rechnen wir auf: Du nimmst das Anwesen und die Gründe, die ich noch habe — he —, und was ist dann mit mir?“ Kalt antwortete ihm der Wirt: „Du hast doch selber gewußt, wie weit wir sind? Mehr ist deine Sach nimmer wert! Wird Zeit, daß wir zum Notar gehen. Kannst ja im Häusl bleiben, bis ich cs verkaufe.“ „Bis du verkaufst

?“ wiederholte der Max tonlos. „Und dann?“ Der Wirt zuckte nur mit den Schul tern: „Das weiß ich auch net. Hättest halt auf deine Arbeit besser nufscliauen sollen.“ Der Weber-Max stand schwankend auf: „Gut — brauchst mir kein Geld mehr zu geben, aber mit dem Verkauf pressiert es net, und schuldig bleib ich dir auch nix mehr.“ Früh- tirg»- bhima Fort*- bHtm (Vaiali Gatta i* 10 ■ Yl Binda- wort Y Y Zar tato- tchmtt Watd- raba Oartert toüima “1 Y Y 2 pandnL JY Y Anat V Gatrfc* ori adv Góttin Skatbfr

neben der Smhc nielli mehr genülz.i. In der Gemeinde gab es in dieser Woche großen Arger. Schon zuvor hatte der Gemvindesekreiär feslstellen müs sen. daß es der Wegniacher und Amts- hole Max Weher mit seiner Arbeit nicht so genau nahm, mitten am Tag zum Wirt ging und oft erst gegen Mil lag auf seinem Posten erschien. Er fehl te auch am liegrübnistag der Hammer- müllcrin und erschien dann bald nach Aufbruch der Trauergäste in der Wirts- stulie. Das aber glaubte der Sekretär nun nielli mehr

er dem Sekretär: „Gib dem Kerl seine Papiere und den Lohn, den er noch giitlnu. und schmeiß ihn dann raus.“ ..Hast du gemeint, ich mache euch der. Cemeindedepiien? I.oshaben wollt ihr mich, aber ich werde euch schon noch einigen Kummer machen, ehe ich verschwinde!“ laelue der Max noch hin- lerhältig unter der Tür. dann steuerte er gleich wieder das Wirtshaus an. „So. Wirt, jetzt bin ich wieder ein Ircicr Mensch, und dreißig Mark halt ich noch itn Sack, letzt freut mich das Leben erst

wieder, und wenn alles hin ist. dann verschwinde ich.“ Er blieb den ganzen Tag. aß und trank mul halle am Abend keinen Pfen nig mehr. Nachdem er schon am Tisch eitischlafcu wollte, rüttelte ihn der Win auf: „Geh heim oder setz dich in die Kuchl hinüber. Ist besser, wenn dich die Leute net sehen.“ „Mußt mir nochmals Geld leihen", lallte der Max. „Meine Sach ist schon noch einen Kredit wert.“ Aber der Wirt schüttelte energisch den Kopf. 1 „Kann dir nix mehr geben. Weiß oh nehin nicht, wie ich bei dir zu meinem Geld kommen soll. Zurüekzahlcn

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