Meine {Botschaften Wiener Sängerknaben begeistern mit ihren Stimmen die Welt / 300 Konzerte im Jahr .Jahr für Jahr begeistern und erobern eiuhundertzehn Buben die Welt. uberalt, wo sie auch hihkommen, sei es in Europa, Asien oder Amerika, sind die Konzerte der Wiener Sängerknaben ausverkauft. Aber die Aus bildung — stimmlich, repertoiremäßig, charakterlich und rein lernmäßig — ist hart und die Zeit, in der die „Mini-Stars“ mit ihren Stimmen die Zuhörer begeistern, gar nicht so lang
, wie man denken könnte. Durch schnittlich mit dreizehn Jahren, oft schon früher, setzt der Stimmbruch ein und dann heißt es „aus" für die sympathischen Buben. Trotzdem möchte keiner diese schöne Zeit missen, in der ihnen die Herzen aller zufliegen. Ernst Holb bleibt mitten auf der ge schwungenen Freitreppe im Inneren des Wiener Augarten-Palais stehen. Seine Stimme bekommt einen geheimnisvollen Flüsterton: „Wissen Sie, da oben, im ersten Stockwerk, sitzt unser Direktor. Den dürfen wir bei seiner Arbeit
, die uns helfend zur Seite standen. Mehr noch als das: Ein Rektor, Josef Schnitt, der sich auf opfernd darum verdient machte, daß es heute noch die Wiener Sängerknaben gibt!“ Ernst Holb lehnt sich gegen eine Säule. Minutenlang spielen seine Fin ger verträumt mit einem Barockengcl. Dann findet er den Anfang seiner Ge schichte: Eigentlich sind wir Sängerknaben schon furchtbar alt. 1998 haben wir 500 Jahre auf dem Buckel. Das wird eine Geburtstagsfeier! Hoffentlich wer de ich dazu eingeladen. Was wir mit Recht
von uns behaupten dürfen: Wir sind adeliger Abkunftl So genannter guter, österreichischer Adel. Unsere „Ahnenforscier“ haben her ausgefunden, daß bereits Karl der Große Sängerknaben zur Ausbildung nach Rom schickte. An ihrer Wiege bauten die ersten Habsburger: Herzog Albrecht, Rudolf von Habsburgs Sohn, der — um 1290 — die vermutlich erste Burg kapelle in der Wiener Hofburg “schuf, Rudolf IV.,. der Stifter, der das Kapitel nach St. Stephan übertrug, Friedrich 111., der die Kapelle erneuerte und ihr, um 1450
, ihren traditionellen Ort im Schweizertrakt der Hofburg zuwies, an dem die Wiener Sangerknaben noch heute allsonntäglich "das Lob des Herrn verkünden. Sie können es ja einmal versuchen, an der Sonntagsmesse in der Burgkapel le teilzunehmen. Die ist heute jeweils so gesteckt voll, daß man zwischen die Menschen kaum ein Blatt Papier schie ben kann. Das erinnert mich dann stets an unsere Südafrika-Tournee. Dort sang unser Chor bei einem kirchlichen Hoch amt. Die Kirche war gesteckt voll. Und der Pfarrer begann