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Seite 37 von 48
Datum: 25.11.1989
Umfang: 48
„Volksbote“ und Verlagsanstalt Tyrolia Albert Schiemer: „Bötl“-Idee als Vorbild für Verlagscharakter Mit der Gründung des „Tiroler Volksboten" (22. Dezember 1892 ist die erste Nummer in Brixen erschienen) kann gesagt werden, daß damit bereits der Keim gelegt worden ist zur Verlagsanstalt Athesia. Dies schrieb Generaldirektor der Tyrolia, Albert Schiemer, anläßlich des 30jährigen Bestehens des „Volksboten" in der Jubiläumsnummer vom 20. November 1923. Er begründet

“ hat auf seine Weise nicht nur die Voraussetzung geschaffen für die Gründung der Verlagsanstalt Tyrolia, sondern vielfach auch für die weitere Entfaltung und Entwicklung, die eben nut auf dieser Grundlage denkbar war; die Gründung des „Tiroler Anzeigers“ (1907 in Innsbruck) und die spätere Ausgestaltung der Innsbrucker Tyrolia-Druckerei nach der Übersiedlung des „Volksboten“ von Brixen nach Innsbruck (im Jahre 1915), rechnet Albert Schiemer zu den markantesten Belegen dieser Art. Nachstehend seien die Ausführungen

und ständig erweiterten Aufgaben hat der Vorstand der Verlagsanstalt den Kanonikus als Pressedirektor bestimmt über alle in Südtirol herausgegebenen Tyrolia-Presseerzeugnisse und über das seit der Jahrhundertwende erscheinen de christlich-soziale Tagblatt „Der Tiro ler“ im besonderen. In Rücksicht auf die neuen staatlichen Verhältnisse legte Dr. Schöpfer schon Anfang 1921 das Präsidium der Gesell schaft m.b.H. zurück und verlangte die Neubesetzung. Auf Vorschlag des dama ligen Vizepräsidenten Adrian Egger

dies vor allem damit, daß die Gründer und die Gesellschafter und der weite Kreis der besonders in den Anfangsjahren der Tyrolia finanziell mitwirkenden Förderer aus der Lesergemeinde des „Volksboten“ stammen. Weiter heißt es in diesem Beitrag, der Weg, den „Volksbote“ und Tyrolia viele Jahre hindurch miteinander gegangen sind, wird immer wieder gekennzeichnet durch gegenseitige Einflußnahme aufeinander; beide sind fort und fort füreinander bestimmend und oft von entscheidendem Einfluß füreinander gewor den. Der „Volksbote

des Generaldirektors aus der erwähnten Jubiläumsnumrner des „Volksboten“ in gekürzter Form wiedergegeben: „Im be sonderen ausschlaggebend und schick salbestimmend ist die Idee, die den ,,Volksboten‘ geschaffen 1 und in ihm ge waltet hat, für den Geist und den Cha-. rakter der Tyrolia geworden. Die Ver lagsanstalt Tyrolia ist im Augenblick be wegter Zeiten zwar in erster Linie als ein graphisches Institut für bestimmte poli tische Aufgaben entstanden. Und wer weiß, ob sie nicht viel länger

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Seite 4 von 16
Datum: 16.04.1956
Umfang: 16
- tungen ausgewiesen worden waren, fiel Ka nonikus Gamper auch noch die Aufgabe zu, mithelfend und als gelsnlcher Berater für die gesamte Tyrolia-Presse tätig zu werden. Den ihm so von selber zugewachsenen, ständig erweiterten Aufgaben hat schließlich der Vor stand der Verlagsanstalt die Form der aus drücklichen Beauftragung als Presse-Direk tor an Kanonikus Gamper gegeben, und zwar für die in Südtirol herausgegebene Tyrolia- Presse im allgemeinen und das seit der Jahr hundertwende erscheinende

, sich neben den redaktionellen Verpflichtun gen auch noch um die verwaltungsmäßigen und wirtschaftlichen Dinge des Unternehmens mehr und mehr anzunehmen. Wie schon angedeutet, bestand die juri dische Einhalt der Verlagsanstalt Tyrolia mit dem handelsgerichtlichen Sitz in Brixen bis zur Ortlndung der neuen Tyrolia-Aktlen- gesellschaft ln Innsbruck. Das Statut der neuen Nordtiroler Firma ist erst im Mal 1925 vom Bundeskanzleramt in Wien genehmigt worden, die erste Generalversammlung der neuen

", „Südtiroler“ . usw. und deren Ableitungen von der italienischen Regierung verboten und das Nennen dersel ben in der Öffentlichkeit und in Druck schriften unter Strafe gesetzt worden.. Die italienischen Behörden hatten jeßoeh damals der Verlagsanstalt nach die Erlaubnis gege ben, den Firmennamen Tyrolia bis auf Wi derruf beizubehalten. Anstatt nun die dama lige Bewilligung etwa durch eine neue Ver fügung zurückzuziehen, hat es der Unter präfekt von Bozen vorgezogen, den Auftrag der Abänderung

und der Wohnung des Pfarrers, hoch oben über dem Etschtal. Bedakteoi des »Volksbote" Das Erscheinen des neuen Siidtiroler Volks boten war gerettet. Die erste Nummer er schien am 3. September 1919 mit einem ein führenden Geleitbrief Reimmichls. -Für die Nordtiroler Tyrolia war damit freilich eine schwere Einbuße quittiert, denn es bedeutete immerhin einen Verlust von fase 15.000 Volksbotebeziehern. Der Verlust wurde mit wehem Herzen, aber doch unter den auf richtigen schwesterlich tiefempfundenep Wünschet

, ergänzt durch die Mah nung: „Du mußt reisen, reisen; ein Redak teur muß in die Welt hinaus." Bei späteren Gelegenheiten machte Relmmichl nicht un gern lächelnd die Bemerkung, das Siidtiroler „Bötl“ gefalle ihm noch besser als das eigene in Nordtirol. Auch Bischof Dr. Waitz, der spätere Fürst erzbischof von Salzburg, ein Mitbegründer der Tyrolia und selber ein tatkräftiger Presseförderer, hat bei seinen Fahrten nach Rom selten einmal die Gelegenheit vorüber gehen lassen, bei Kanonikus Gamper

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Seite 3 von 28
Datum: 30.10.1989
Umfang: 28
der Feier überreichte der Tiroler Landeshauptmann Alois Parti (rechts im Bild) an Tyrolia-Präsldent Abt Alois Stöger (Mitte) sowie an Tyrolla-Gene- raldirektor Georg Schiemer die Urkunde über das Recht zur Führung des Landeswappens. Samenkorn 1889 in Brixen gesät Geschichte der Verlagsanstalt Tyrolia und Athesia Brixen (mr) — Vor hundert Jahren wurde in Brixen der Grundstein für die Entstehung und Entwicklung des Vcrlagshauscs Tyrolia und Athesia gelegt. Im Jahre 1888 beschloß ein Kreis politisch

und religiös interessierter Männer, eine Zeitung, die „Brixener Chronik", herauszugeben, um dem christlichen Stand punkt in der Öffentlichkeit mehr Geltung zu verschaffen. Ein Jahr später wurde der katholisch-politische Pressvercin Brixen, die Wurzel der Vcrlagsanstalt Tyrolia, gegründet. Wie aus dem Pressverein die Verlagsanstalt Tyrolia wurde, und daraus später die Athcsia hervorging, zeichnete Dr. Georg Schiemer, Gene raldirektor der Vcrlagsanstalt Tyrolia, in seinem Referat nach. Zur 100jährigen

Entwicklung der Verlagsanstalt bemerkte der Referent: „Das Samenkorn, das vor hundert Jahren in Brixen gesät wurde, ist auf gutes Erdreich gefallen, ist aufgegangen und hat reiche Frucht getragen." Ein Jahr nach der Gründung des ka tholisch-politischen Pressvereines wur de 1890 in Brixen eine eigene Druckerei gegründet, um den wirtschaftlichen An forderungen besser gerecht zu werden. Im Jahre 1907 kam es durch die Vereini gung mit dem katholischen Pressverein Bozen zur Gründung der Verlagsanstalt Tyrolia

sich zusehends. Das Hauptverdienst für diese Entwicklung kommt Kanoni kus Michael Gamper und seinem Nach folger Toni Ebner zu. Auch bei Tyrolia wurde der Wiederaufbau nach 1945 ener gisch vorangetrieben. Heute präsentiert sich die Verlagsanstalt Tyrolia als größ tes Buchhaus Österreichs. Zwei Blume ngestecke am Rednerpult ln der Cusanus-Akademle zeigten die Bis auf den letzten Platz besetzt war am Samstag der große Saal ln der Cusanus-Akademie, als dort der Festakt zur 100- Firmenemblems der Verlagsanstalten

100 Jahre Tyrolia-Athesia begangen Die beiden Tiroler Veiiagsanstalten gedenken des gemeinsamen Ursprungs in Brixen Brixen (HS) — Mit einem feierlichen Wortgottesdienst im Dom (siehe gesonderten Bericht) und einem Festakt in der Cusanus-Akadcmie haben die Verlagsanstalten Athcsia Bozen und Tyrolia Innsbruck am Samstag ihres gemeinsa men Ursprungs vor 100 Jahren gedacht. Athcsia-Präsident Prof. Johann Gamberoni erläuterte in der Begrüßungsan sprache die Unternehmensphilosophie, die seit 100

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Seite 3 von 16
Datum: 29.03.1965
Umfang: 16
und Österreich in der sich so urristürzend wandelnden Zeit zwi schen 1909 und heute mitgearbeilet, hat mit. der Verlagsanstalt Tyrolia einen aus dem Geistesbild nicht weg zudenkenden Beitrag zur Entwick lung des katholischen Einflusses auf allen Gebieten geleistet. Natürlich war die kaufmännische Konsolidierung und die Ausgestal tung des Unternehmens in wirt schaftlicher Hinsicht sein erstes An liegen. Aber niemals war ihm das Wirtschaften Selbstzweck, es war ihm die unerläßliche Grundlage für das geistige

verbundenen Verlagsanstalt Athesia. So trauert mit der Verlagsanstalt Tyrolia auch die Verlagsanstalt Athesia um Ge neraldirektor a. D. Albert Schiemer und steht in dankbarem Gedenken an eine lange Weggemeinschaft und treue Zusammenarbeit an seiner Bahre. Der Verstorbene wurde 1921 durch die Verleihung des Päpstlicher Gre- gorius-Ordens, 1954 durch die Ehrcn- mitgliedschaft der Universität Inns bruck und 1955 durch die Verleihung der Großen silbernen Ehrenmedaille der Handelskammer Innsbruck

Verwaltungscinhcitcn, die österreichischen Gemeinden, handeln und denken europäisch.“ Generaldirektor a. D. Albert Schiemer f Es ist ein erfülltes und gesegnetes Leben, das den Weg auf dieser Welt beendet hat und heimgerufen wurde vom Herrn. Es ist das Leben eines Mannes, der sein Können und Stre ben ganz einem Werk verbunden hatte, das in beiden Teilen Tirols und in der ganzen katholischen Ge meinschaft segensreich wurde. Wenn der langjährige Generaldirektor der Tyrolia, seit einigen Jahren im Ruhestand, nunmehr

fast 85jährig verstorben ist, dann tritt bei allen, die das Glück hatten, mit ihm be kannt zu sein, nicht allein die lie benswürdige Persönlichkeit in den Gedankenkreis, sondern auch ein Mann, der Großes und Bleibendes geleistet hat. Der junge Albert Schiemer (gebo ren am 27. August 1880 in Traut heim/Baden), kam 1909 ins noch un geteilte Tirol. Er trat am 1. Jänner 1909 als Geschäftsleiter bei der 1907 gegründeten Tyrolia ein. Diese Ver lagsanstalt verdankt dem 1888 in Brixen gegründeten

katholisch-poli tischen Preßverein und dom 1900 in Bozen gegründeten Presseverein Tyrolia ihre Entstehung. An allen diesen Gründungen war der erste Präsident der Vcrlagsanstalt Tyro lia GmbH, Prälat und Abgeordneter Dr. Aemilian Schöpfer, maßgeblich beteiligt. Von Südtirol weitete sich' die Gründung nach Innsbruck aus, aber das Schwergewicht und die Triebkraft des Unternehmens ■ kam aus Südtirol. Vor 66 Jahren holte Prälat Schöp fer den nachmaligen Generaldirek tor Albert Schiemer nach Brixen

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Seite 36 von 48
Datum: 25.11.1989
Umfang: 48
, daß aus diesem bescheide nen Lokalblatt und kleinen Verein nach nicht allzu langer Zeit das Presse- und Verlagsuntemehmen. Tyrolia entstehen sollte, das, wie Dr. Schöpfer voller Opti mismus schon damals einem Freund noch ein weiter Weg (die Gründung der Verlagsanstalt Tyrolia erfolgte im Jahr 1907). 1896 wurde Prof. Schöpfer von einem Pustertaler Bezirk in den Tiroler Land tag gewählt und 1897 in den Wiener Reichsrat; letzterem gehörte er bis 1927, also 30 Jahre lang an. So lange widmete er sich der politischen

geplanten „Volks boten“ zu gewinnen. Prälat Schöpfer, der bereits bei der Gründung der Verlagsanstalt Tyrolia im Jahr 1907 zum Präsidenten der Gesell schaft gewählt worden war, blieb es bis ' zum Lebensende. Der große Presseapo stel erlag am 24. März 1936 in Innsbruck einem Herzschlag und wurde dort unter großen Ehren beigesetzt. Prälat Schöpfer von F. Funder beurteilt Chefredakteur und Nestor des öster reichischen Journalismus, Friedrich Funder, hat in seinem Memöirenwerk „Von Gestern ins Heute

Hochgestellte aus seinen Landsleuten dasGleichgewicht verloren hatten.“ ; Die Chefs der beiden Verlagsgesellschaften, Kanonikus Gamper, Präsident der Verlagsanstalt Athesia, und Albert Schiemer, Generaldirektor der Verlagsanstalt Tyrolia, Innsbruck: Die beiden Herren verband eine alte, treue Freundschaft. Beide waren siefast gleich alt und haben die schmerzliche Trennung des Landes und auch die der 1907 gegründeten Verlagsanstalt Tyrolia miterlebt. Die engen Kontakte wurden aber über die Grenze hinweg

aufrechterhalten und vor allem nach dem zweiten Weltkrieg noch weiter ausgebaut. Generaldirektor Albert Schiemer blieb stets ein wertvoller Ratgeber und treuer Freund desKanonikus Gamper. Dieses Bild wurde im August 1950 anläßlich des 70. Geburtstages des Generaldirektors aufgenommen. Gamper- Priester, Journalist, Verleger A. Schiemer: Kanonikus als „Repräsentant des Südtiroler Volkstums“ Abschließend sei hier das Charakterbild wiedergegeben, das der Generaldirektor der Verlagsanstalt Tyrolia, Albert Schiemer

ttalOTtrital-Nr. 272 Samstag/Sonntag, den 25720. November 1989 Tyrolia - „ein wirkliches Volksunternehmen“ Zur 100-Jahr-Feier der Verlagsanstalten Tyrolia-Athesia Von unserem Redaktionsmitglied i. R. Bernhard Wurzer Am Samstag, dem 28. Oktober, haben die Verlagsanstalten Tyrolia Innsbruck und Athesia Bozen zur „IOO-Jahr-Feier ihres gemeinsamen Ursprungs und Wirkens in Brixen am Eisack“ geladen. In der Tat, es war eine Feier, die allen Teilnehmern in lebendiger Erinnerung bleiben

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Seite 41 von 48
Datum: 25.11.1967
Umfang: 48
Dr. Rudolf Marsoncr. Nach Kriegsdienst bei den Einserjägern setzte der im Fronleinsatz ausgezeichnete Fähnrich sein Studium in Wien und Innsbruck fort und doktorierte 1922. Dann übcrsicdclle er nach Bozen, wo er mit der Neuordnung des Bozncr Stadtarchivs betraut und 1926 zum Di rektor des Museums gewählt wurde, das unter ihm großen Aufschwung nahm. Im Herbst 1926 wurde er zum Prä-' sidenten der nach der Trennung der gcsamttirolischen Verlagsanstalt tijul Verbot des Namens Tyrolia nunmehr Vogclweidcr

im Kollegiatkapitcl der Bozncr Stadtpfarrkirche, verbunden mit der Stelle eines Rcligionslchrcrs. Schon 1919, als das Prcsscunternch- men der Verlagsanstalt Tyrolia zunächst worden, doch hlieh er der Tyrolia treu. Er war bis 1938 aktiv und lebte dann als Pensionist in Brixen, wo er am 29. Juni 1947 starb. Knrl Aichingcr 1857—1936 Für den Aufbau der Druckerei und des Zeitungswesens in Bozen holte Prälat Schöpfer 1899 aus Graz in der Steier mark den tüchtigen Fachmann Karl Aichingcr. Der war 1857 in Wien gebo ren

als Geschäftsleiter der Verlagsanstalt Tyrolia in Brixen, dem Ort der Anfänge des so aufblühenden Unternehmens. Am 27. August 1880 in Kraulheim in Baden geboren, mag vor- deröstcrrcichischc Uebcrliefcrung seine Einwurzclung in Altöstcrrcich und dann Dcutschöstcrrcich erleichtert haben. Je denfalls gewann Albert Schicmcr bald über das rein Geschäftliche hinaus Ein fluß auf Entwicklung und Gestaltung der von Brixen aus in ganz Tirol und Oesterreich und im ganzen deutschen Sprachraum wirkenden Verlagsanstalt

, welche wichtige Weg bereitung für die Tendenzen leistete, welche im 11. Vatikanum zum Durch bruch kamen. Im Jahre 1938, als die Nationalsozialisten die Verlagsanstalt Tyrolia abwiirglen, erschienen bei ihr nicht weniger als 14 Zeitungen und Zeit schriften. Wie um die Festigung und Auswei tung der Tyrolia noch in Altdsterrcicli, die Regelung der durch die Teilung Tirols sieh ergebenden Neuordnung der allen Tyrolia in Zweigunternehmen in den zwei Staaten, in denen Tirol mm liegt, so hat sieh Schicmcr

Folge der seit 1888 in der liirstbischüflichcn Druckerei Wcgcr gedruckten „Brixncr Chronik" in der eigenen Druckerei er scheinen. Richter begann mit vier Set zern. 1891 waren cs schon zwölf und bei Kriegsausbruch 1914 beschäftigte die Brixncr Tyrolia-Druckerei 38 Personen, darunter 22 Setzer. Richter war 1908 der Posten des Di rektors der Staatsdruckerei angeboten deutsche Sprache, ein reiches Wissen, ein leicht aufbrausendes aber doch freundli ches Wesen vereinte sich bei ihm mit unermüdlichem

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Seite 19 von 32
Datum: 16.04.1976
Umfang: 32
her, würdest nicht du den Wolks boten' übernehmen?' Sichtlich erfreut sagte der Kanonikus: Ja gernV ...So wurde Herr Kanonikus Redakteur des .Volks boten ' und begann daipit seine Laufbahn in der Tyrolia- Vogelweider-Athesia ...“ fosef Linzbach, lange fahre Druk- kereileitcr der Verlagsanstalt, war es, der sich in einem Rückblick an diesen Beginn der Laufbahn von .Katwnikus Gamper erinnerte. Nun wur die nach der Trennung Tirols nur für Südtirol hcrausgcgcbcne Ausgabe des „Volksbotcn J durchaus

* nicht das einzige Prcssccrzcugnis des damals noch als „Tyrolia“ firmierenden heutigen. „Athcsia"-Vcrlagcs. Es war schon damals eine recht breit gefächer te Palette von Zeitungen und Zeitschrif ten, die dem Südtirolcr Leser angeboten wurde. Star dieser Blätter war der auch auflagcnmäßig führende „Tiroler“, an der Jahreswende 1899/1900 zum ersten Mule erschienen, der seit Kriegsbeginn Tageszeitung wur, nachdem er zunächst nur dreimal wöchentlich die Leser er reicht hatte. Ältestes Blatt aber war die schon 1888

“ und „Der kleine Postillon“ übriggelasscn, also jenen Teil, der als völlig unpolitisch angesehen werden mußte. Was war das nun eigentlich für ein Verlag/ der diese ganzen Zeitungen und Zeitschriften publizierte, wo liegen seine Wurzeln, wie hat er sich in den vielen Jahrzehnten seines Bestehens entwik- kelt? Die Keimzelle der Verlagsanstalt Athesia war jener „Katholisch-Politische Preßvcrein“, der in Brixen 1889 auf Veranlassung von Prof. Amilian Schöp fer gegründet worden war. Als christ lichsoziales

Unternehmen war dieser Preßverein Eigentümer einer Druckerei und Herausgeber der ersten christlich sozialcn Zeitung Tirols, der schon er wähnten „Brixcner Chronik“. Bald dur- auf kam cs auch in Bozen zur Gründung eines ebenfalls christlichsozialen Unter nehmens, des „Prcßvereins Tyrolia“, der knapp nach seiner Gründung die kleine Druckerei Josef Ferrari kaufte, die dort hcrausgcgcbcncn Blätter „Tiroler Sonn- tagsbotc“ und „Tiroler Alpenfreund“ um stellte, dafür aber tim Wcihnnchtstag 1899 die erste Nummer

der Südtiroler Tyrolia wurde im Jahr 1920 Kanonikus Michael Gamper. Zwei Jahre danach beschloß die Generalversamm lung endgültig, die „Tyrolia“ mit dem handclsgerichtlichcn Sitz in Brixen für Südtirol bestehen zu lassen und für Nordtirol sowie die Niederlassungen in Wien und München eine Neugründung vorzunehmen. Damit nahm das eigenständige Süd tiroler Unternehmen seine Tätigkeit in einem Zeitpunkt auf, in dem der fa schistische Druck immer stärker zu werden begann. Erster spürbarer Aus druck der neuen

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Seite 19 von 28
Datum: 06.11.1971
Umfang: 28
und Uttenheim anerkannte Haymo von Grebmer die Zielstrebigkeit und den Weitblick der führenden Männer beider Genossenschaften. Er gab seiner Zuver sicht Ausdruck, daß bei einem durch Wir gratulieren Karl Weingartner 75 Jahre Altgcncraldirektor der Verlagsanstalt Tyrolia, Dr. Karl Weingartner, feierte am 4. November seinen 75. Geburtstag. Der in Leisach in Osttirol geborene Jubilar stammt aus einer familie, die dem Land Tirol eine Reihe von bedeu tenden Männern geschenkt hat. Er stellte sein ganzes Leben

in den Dienst der gutepBuchcs und der guten. Presse, und verknüpfte es mit der Verlagsanstalt Tyrolia, dieser heute in den Zweigen Tyrolia und Athesia fortlebenden großen Gründung des Prälaten Dr. Aemilian Schöpfer. Karl Weingartner ist wie alle seine Vorfahren ein Pustertalcr. In diesem südlichen Quertal Tirols, dessen Wasser sowohl zur Adria wie zum Schwarzen Meer fließen, in dieser Brückenland schuft ist seit jeher eine Stätte der Be gegnung der Völker und geistigen Sfrö- mungen

mit der Promotion zum Doktor der Philosophie abgeschlossen wurde. Im gleichen Jahr noch trat der 25jährige Mann in den Dienst des Tyrolia-Verlages. Bereits ein Jahr später war er Verlags leiter und dies ist — ausgenommen die Jahre 1938 bis 1945, in denen durch den Nationalsozialismus die Verlagsanstalt Tyrolia unterdrückt war — bis zu sei nem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst im Jahre 1969 geblieben. Seit 1946 gehörte er dem Vorstand der Ver lagsanstalt an und seit 1961 war ihm die verantwortungsvolle Stellung

eines Ge neraldirektors aufgebürdet. Seine letzte große Aufgabe war die Überführung der Verlagsanstalt Tyrolia aus der Andreas- Hofcr-Straße in den modernen Neubau in der.Exlgasse. Dann legte er sein Amt in jüngere Hände. Generaldirekor Dr. Karl Weingartner hat entscheidend am Bild von Buch und katholischer Presse ein halbes Jahrhun dert ..lang mitgewirkt. Er hat wesent lichen Anteil an der führenden Rolle der Verlagsanstalt Tyrolia im österreichi schen Verlagswesen, an ihrer internatio nalen Geltung

und nicht zuletzt auch an der Innigkeit der Verbindung zwischen Tyrolia und Athesia, die Stämme aus einer Wurzel sind. Sein Ruhestand hat ihn nur aus dem täglichen, vorbestimmten Dienst gelöst, aber weiter arbeitet er im Aufsichtsrat und im Presse- und Kulturbeirat der Vcrlagsanstalt Tyrolia und bei so man cher katholischen Organisation mit. Und wann' immer es möglich ist, sucht er sein geliebtes Südtirol auf, dem er nicht nur menschlich, sondern auch durch seine Arbeit von Kindheit an ver bunden

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Seite 9 von 34
Datum: 19.06.1992
Umfang: 34
— Die Verlagsanstalt Athesia und die Innsbrucker Verlagsanstalt Tyrolia wollen ihre Zusammenar beit verstärken. Die Verlagsanstalt Tyrolia wird ihren Drueke- rcibetricb in Innsbruck aus dem Unternehmen herauslösen und in eine noch zu gründende Athesia-Tyrolia-Druckgesell- schaft einbringen. Dies gab Athesia gestern bekannt. Beide Unternehmen gehen auf den im Jahre 1907 in Brixen erfolgten Zusammenschluß der beiden katholischen Press vereine Brixen und Bozen und auf die Gründung der Verlags anstalt Tyrolia

Un ternehmens setzt sich aus dem Bozner Wirtschaftsberater Ru dolf Rimbl, dem Vizedirektor der Athesia-Gruppe und Kam merabgeordneten Michl Ebner sowie dem Generaldirektor der Verlagsanstalt Tyrolia, Georg Schiemer, zusammen. Mit der Leitung des neuen Druckerei unternehmens wird Reiner Ba- chor aus Innsbruck betraut. Die Athesia-Gruppe, die hauptsächlich im Bereich Buch, Papier, Zeitungen und Druck tätig ist, umfaßte zum Jahresende 1991 rund 630 Mit arbeiter und machte einen Jah resumsatz von rund

90 Milliar den Lire. Die Verlagsanstalt Tyrolia beschäftigte Ende ver gangenen Jahres 328 Mitarbei ter und erwirtschaftete einen Jahresumsatz von umgerech net rund 35 Milliarden Lire.

entfremdeij. Das Spielen könne hier eine Brücke bilden, um wieder zueinander zu finden. So könnten Erwach sene wie Kinder gleicherma ßen lernen zu spielen und spie lend lernen. Die Südtiroler Spieltage dau ern noch bis kommenden Sonntag. Finanziell unterstützt wird die Veranstaltung vom Land, der Regionalregierung, der Stadtgemeinde Bozen so wie der Messekörperschaft, der RAI und dem Bozner Ver kehrsamt. Verlage arbeiten zusammen Athesia-Tyrolia-Druckgesellschaft wird gegründet Bozcn/Innsbruck

-Gesellschaft zu rück. Die politische Entwick lung nach dem Ersten Welt krieg erzwang die Trennung in verschiedene Unternehmen diesseits und jenseits des Bren ners. An der neu zu gründenden „Athesia-Tyrolia-Druckgesell- schaft m.b.H.“ mit Sitz in Inns bruck wird Athesia zu zwei Dritteln beteiligt sein. Der heu tige Tyrolia-Druckereibetrieb umfaßt 100 Mitarbeiter und soll durch ein großzügiges Investi tionsprogramm modernisiert sowie in seiner Position am Markt gefestigt werden. Der Vorstand des neuen

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Seite 8 von 12
Datum: 07.02.1955
Umfang: 12
noch in der alten, ganz Tirol umfassenden „Tyrolia“ zu sammengearbeitet hat, vor bald 40 Jahren zur Presse und der VerlagsanstaltTyrolia“ kam. Audi der Tiroler Dichter Joseph Georg Oberkofier, selber ein SUdtiroler, hat sich mit einem, die Leser besonders ansprechenden Beitrag, „Meine erste Begegnung mit Kano nikus Gamper", eingestellt. Der Nestor der europäischen Journalistik Dr. Friedrich Fun der, der Herausgeber der österreichischen „Furche“ und Leiter des Herold-Verlages Wien läßt In seinem Aufsatz

und sie waren ihm vielleicht der liebste Glückwunsch. Aber ihm selber diese Wünsche auszusprechen, war das Her zensbedürfnis aller und mit Freuden kamen alle der Einladung zur Gratulationsfeier in der Athesia-Buchhandlung unter den Lauben nach. Es hätte sich wohl kaum ein würdigerer, stim mungsvollerer Rahmen hiezu Anden lassen als der große Raum mit den von Bücherregalen bedeckten Wänden, dem schönen Terracotta- kruzlfix der Bildhauerin Maria Delago, den Bildnissen des Tyrolia-Gründers Aemllian Schoepfer, desRei nimichi

, „Itallenlsch-Tirol unter Oesterreich — Deutschsüdtircl unter Italien", Franz Holder, „Südtirol ln deutschem Bewußt sein“, Karl Masniann, Berhn, „Die Stellung der deutschen Jugend zum europäischen Ge danken“. Eine weitere Gruppe von Aufsätzen ist unter dem Gesichtspunkte der journalistischen und verlegerischen Tätigkeit des Jubilars abge faßt worden. So erzählt der Generaldirektor der Verlagsanstalt Tyrolla Innsbruck, Albert Schiemer, wie Gamper, mit dem er bereits vor vier Jahrzehnten, damals

vor 35 Jahren, da Vorstand und Aufsichtsrat nach der durch die Verhält nisse gebotenen Trennung von der Tyrolia neue Wege suchen mußten. ' Die Aufgabe wurde durch die tröstenden Worte des da maligen Präsidenten Msgr. Schoepfer und die aktive Hilfe des Generaldirektors Schiemer erleichtert Dornig war der Weg, den das Unternehmen in der Folge unter der Leitung von Kanonikus Gamper gehen mußte. Der Redner erinnerte an die wiederholten Namens änderungen, an die Drosselung des Zeitungs wesens und die vielen

Gänge, die für den Prä sidenten manchmal zu wahren Canossagängen wurden. Und nodi bitterere Zelten,kamen, da „der Kanonikus“ seine geliebte Athesia ver lassen mußte. Damals schien es, als ob alle* verloren sei. Doch schon nach zyvel Jahren setzte dank Gottes reichem Segen'ein neuer ungeahnter Aufstieg ein. Der Redner schloß mit den Worten: „Gott erhalte uns nodi viele Jahre unseren Heben Präsidenten in voller Tatkraft und Schaffensfreude, zum Segen unserer Verlagsanstalt Athesia, unserer Hei mat

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Seite 4 von 12
Datum: 29.04.1958
Umfang: 12
aus den räu berischen Krallen fallen zu lassen . . . Wir dürfen bloß nicht in der Aufregung handeln . . . Man muß auf Rett’ung warten, für die Rettung arbeiten. Dauernde Entschlüsse dürfen erst gefaßt werden, wenn dauernde Grundlagen hiefür geschaffen sind." Der Diktatfrieden von St. Germain zerriß Tirol und damit kamen auch schwerwiegende Folgen für die Verlagsanstalt Tyrolia, die außer in Brisen, Bozen und Innsbruck auch in Wien und München Fuß gefaßt hatte. Die Verlagsanstalt Tyrolia mußte

Schöpfer aus dem Tiroler Landtag ausgeschieden, der 69jährige ver zichtete nach 30jähriger Angehörigkeit 1927 auch auf weitere Parlnmcntstätigkeit. Aber er zog sich nicht in eines wohlverdienten Ruhe standes Muße zurück, er wirkte weiter als Priester nach dem Herzen Gottes, er führte eine reiche politische Korrespondenz und nahm die Angelegenheiten der Verlagsanstalt Tyrolia und seiner Wochenschrift „Das Neue Reich“ wahr. Noch im März 1936 weilte er in Wien. Zurückgekehrt, ereilte ihn am Nach- mi*tag

, sondern ein moralisches Problem. Wie seine Wähler an ihm gehangen haben, mag der Brief eines Brunecker Vertreters von 1920 sagen: „Jetzt, wo wir Ihren Rat am notwen digsten brauchen würden, da Südtirol unter italienische Herrschaft geraten ist, fehlen Sie uns leider.“ Mitten in der Kriegszeit beschäftigte ihr. der Plan einer Zeitschrift zur zeitgemäßen Anwendung des österreichischen Staatsgedan kens und Unterstützung des sozialen Pro gramms. Ein Promemoria des Generaldirek tors der Tyrolia, Albert

S c h i e m e r, den er selbst 190? aus Mannheim geholt hatte, führte schl ießlicly,-,guter Mitwirkung von Dr. .losef Eberleam Tyrolia-Verlag am 1. Oktober 1918 zum Erscheinen der Wochenschrift „D i e Monarchie“, die ab 21. November 1918 un ter dem Titel „Das Neue Reich“ er schien, um 1932 in „Die schönere Zukunft“ aufzu gehen. Um Deutschfirols Einheit Als Vertreter Tirols im Staatsrar fiel Dr. Schöpfer in der Tiroler Frage am Ende des ersten Weltkrieges eine führende Rolle zu. „Tirol gehört in seiner Gänze zu Öster reich

sich in einen süd- und nordtlrolischen Zweig trennen. Der Faschismus duldete keine Verlagsanstalt Ty- rolin mehr in Südtirol, er duldete auch den dafür gewählten Namen Vogelweider nicht (der wie das seit 1888 auf dem Bozner Walther-Platz stehende Denkmal welchen mußte) und für den nach dem Hauptfluß des Landes der Name Verlagsanstalt Athesla gewählt wurde. Der Name des Tagblattes „Ti roler" mußte in „Der Landsmann“ geändert werden; und schließlich mußte er ebenso wie die „Brixner Chronik“, die „Merancr Zeitung

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Seite 16 von 20
Datum: 03.11.1966
Umfang: 20
Paridiana, Univ.-Prof. Dr. René Marcic, aus dessen Schrift „Das Buch und sein Verwalter“. Die Weingartner, welche dem Land Tirol in unserer Zeit so bedeutende Männer gestellt haben auf verschiedenen Gebitten, stam men aus Osttirol. Hier wurde als Geschichte, Geographie und Deutsch. Als der 25jährige aber sein philo sophisches Doktorat gemacht hatte, trat er 1921 unter Verlagsdirektor Josef Leb bei der Verlagsanstalt Tyrolia ein. Auch das Buch ist ja nicht nur zur Unterhaltung be stimmt

, auch es hat eine lehrhafte und erzieherische, eine anregende und bildende Aufgabe und so hat sich Weingartner eigentlich nur in anderer Weise doch dem Lehrfach gewidmet. In der Vorlagsanstalt Tyrolia, die so enge mit der Verlagsanstalt Athesia in Bozen verbunden ist, hatte Dr. Karl Weingarlner neben den "Presseunternehmungen und an deren Betriebszweigen eine Lebens aufgabe gefunden. Unter seiner Füh rung gewann der Buchverlag der Tyrolia sein ganz besonderes, be stimmtes Gesicht, das Gesicht eines zeitaufgeschlossenen

auf dem Büchermarkt wur den. Der Nationalsozialismus griff nach der Verlagsanstalt Tyrolia. In den Jahren 1938 bis 1945 sehen wir Dr. Karl Weingartner als Mitarbeiter bei den Verlagen Kerle in Heidel berg und Kösel in Kempten. Sobald 1945 die Möglichkeit zur Wiederbe gründung der Tyrolia gegeben war, sehen wir Dr. Karl Weingartner wieder als Ihren Verlagsdirektor. Er wird 1946 in den Vorstand der Ver lagsanstalt Tyrolia .kooptiert und spielt eine maßgebliche Rolle auch im gesamtösterreichischen Verlags wesen

der prädestinierte Nachfol ger in der Leitung des Gesamtunter nehmens der Verlagsanstalt Tyrolia, das sich unter seiner Aegide segens reich fortentwickelt hat und auch in den einzelnen Buchhandlungen und dem eingeleiteten Neubau des Tyrolia-Verlagshauses weiter auf blüht. So kann Generaldirektor Dr. Karl Weingartner an seinem Eintritt, in ein neues Lebonsjahrzehnt auf eine erfolgreiche Tätigkeit befriedigt und glücklich im Kreis seiner Fa milie und Mitarbeiter zurückblicken. Er darf Genugtuung

sein Werk. Wo? Gewiß, auch in der bildenden Kunst, in der Architektur, in den unvergänglichen Kathedralen — allein, ganz anders, zugänglicher, griffiger, allzeit gegenwärtig: im Buch!“ Der Generaldirektor der Verlags anstalt Tyrolia, Dr. Karl Weingart ner, der am 4. November sein 70. Le bensjahr vollendet, hat sein Leben in den Dienst des Buches gestellt und man könnte einer Würdigung seiner Person und Leistung kein schöneres Wort vorsetzen als diese Ausführungen des gegenwärtigen Rektors der Alma mater

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Seite 3 von 12
Datum: 26.08.1950
Umfang: 12
Ein Apostel der katholischen Presse Albert Schiemer ein Siebziger Nicht mehr viele Südtiroler sind es, die um die Person und das Wirken von Albert Schiemer wissen, obwohl sein, nun bald ein halbes Jahrhundert währendes Arbeiten und Schaffen in unserer engeren Heimat begon nen hat. Heute ist Albert Schiemer General direktor der Verlagsanstalt Tyrolia Inns bruck, deren Tätigkeit sich einmal über das ganze deutsche Sprachgebiet erstreckt hat und die jetzt, nach Ueberwindung der Kriegswehen, schon

Regimes war Schiemer sofort wieder auf dem Plan und rief seine alten Freunde und Mitarbeiter zur Vergatterung. Die Tyrolia und er mit ihr nahm die frühere Tätigkeit wieder auf. Aus dem von den Na tionalsozialisten hinterlassenen Trümmern der alten Verlagsanstalt weckte Schiemer im Vereine mit seinen alten Freunden die Die internationale wissenschaftliche Gvten- berg-QeseHschaft für Geschichte und Gegen, wart der Druckktinst in allen Ländern deT Erde hat anläßlich des 50jährigen Bestehens

Dichter, ob er ihm nicht einen kauf männischen Leiter für sein kath. Presse unternehmen wüßte. Knebel nannte ihm Al bert Schiemer. den er als idealen, jungen Mann kannte. Dieser hatte sich bisher eitrig in der kath. Jugendarbeit seines Heimatlan des Baden (Mannheim) betätigt, insbeson dere aber im «Windhorstbund», der zu jener Zeit die politische Jugendorganisation cier deutschen Katholiken darstolltc. So kam Schiemer im Jahre 1900 nach Bri xen und begründete dort das «Zefttralbüro» der V. A. Tyrolia

, das wurde Schiemer für das Verlagsunternehmen, der Organisa tor der Tyrolia. Wenn diese in der Folge zeit zum katholischen Presseunternehmen Tirols schlechthin wurde, so ist das neben Schöpfers Verdienst vor allem dai Alben Schiemers. Mit den immer wieder neugestellten Auf gaben wachsend, war Albert Schiemer aus dem Leiter des bescheidenen Zentralbüros von Brixen. aus dem Buchhalter und Kauf mann der Verleger geworden. Zeitungsver leger und Buchverleger. Wie kein Anderer seines Arbeitskreises

die Uebersiedlung des Zentralbüros der Tyrolia und damit auch seines Leiters, nach Inns bruck. Der zum Generaldirektor aufgestie gene Albert Schiemer betreute nun von dort aus. freilich durch Kriegs- und Nach- kr'egszustände schwer e.-hemmt. auch die Südtiroler Tyrolia, bis infolge der neuen poli tischen Grenzziehung die Teilung des Un ternehmens in ein «österreichisches» und ein italienisches» erfolgte, welch letzteres nun -einen eigenen, von der Innsbrucker Tyrolia gatrennten Weg zu gehen hatte. Wir müssen

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Seite 99 von 104
Datum: 27.11.1982
Umfang: 104
sind in Brixcn der Katholi sche Preßverein und dann in Bozen die Tyrolia ge gründet worden, die sich vor nunmehr 75 Jahren zur Verlagsanstalt Tyrolia mit Betrieben in Bozen, Brixen und Innsbruck zusammen- geschlossen haben. Zei tungsnamen wie „Der Volksbote", die „Brixncr Chronik", „Der Tiroler“ oder der „Tiroler Anzei ger“ stehen für christliche Gesinnung und christlich- soziale Politik. Sie sind der älteren Generation noch ein Begriff. Wenn heute die Verlagsan stalt Athesia und mit ihr die Tageszeitung

Landeshauptmann von Südtirol Ökonomierat Eduard Wallnöfer Landeshauptmann von Tirol Beitrag für gemeinschaftliches Werk Weltanschauliche und völkische Grundsätze wahren - Ausrichtung weiterverfolgen Von Dr. Michl Ebner, Mitglied des Vorstandes der Verlagsanstalt Athesia Der Preßverein, die Tyrolia, die Verlagsanstalt Vogelweider damals und heute die Athesia waren und sind engagierte Unternehmen — in weltan schaulicher und politischer Hinsicht. Dies war der Wunsch und die Absicht der Gründer

Der Verlagsanstalt Athesia zum Geleit W enn des 75jiihrigcn Bestehens der Ver lagsanstalt Athesia ge dacht wird, dann geschieht dies sicher von den ver schiedensten Gesichts punkten aus, etwa dem der Geschichte, dem der wirt schaftlichen Entwicklung, dem der verlcgerischcn Leistung oder dem der so zialen Bedeutung des Un ternehmens, das aus klein sten Anfängen zu einer Be deutung über den deut schen Sprachraum hinaus emporgewachsen ist. Als Politiker und als Landes hauptmann möchte

ich bei dieser Gelegenheit beson ders daraufhinweisen, was die Verlagsanstalt Athesia für Tirol und duriti beson ders für Südtirol in geistig- kultureller und in politi scher Hinsicht geleistet hat. Ich glaube nicht, daß im ganzen deutschen Sprachraum irgendeinem Vcrlagsuntemehmen eine so umfassende Aufgabe für die Erhaltung des Volks tums im eigenen Wir kungsbereich und aus der eigenen Kraft heraus zuge- fallcn ist, wie dies bei der Athesia in den 75 lahren ihres Bestehens der Fall war. Und wir müssen als Ergebnis

Tag geblieben. Im Dienste dieses Fortschrit tes hat die Verlagsanstalt Athesia mit ihren Veröf fentlichungen immer einen bedeutenden Anteil an der stets zeitgemäßen Um- und Neuorientierung der auf li- rolischer Tradition beru henden geistig-kulturellen wie der politischen Zielset zungen der Südtiroler ge habt. Bei der Durchset zung der leitenden Gedan ken, nämlich unser Wesen und unsere Ausdrucks form zu bewahren und im Schrifttum sichtbarzu ma chen, wurde die Kulturpo litik für unser Land not

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Seite 33 von 104
Datum: 27.11.1982
Umfang: 104
des 75jährigen Bestc- xion SüdtiroTs- durch Italien wurde hens ist allein schon Beweis genug nicht nur der Name Tirol sondern dafür, daß die führenden Männer der auch der Name der Verlagsanstalt Tyrolia-Athesia, angefangen vom „Tyrolia" verboten; als man darauf Gründer Aemilian Schöpfer über Al che Bezeichnung „Vogclwcidcr-Vcr- ben Schicmcr, Kanonikus Michael lag" wählte, mißfiel dem faschisti- Camper bis zu dem vor rund einem sehen Präfekten von Bozen bald auch Jahr verstorbenen Dr. Toni Ebner

, und dazu kamen die Buch- und Papierhandlungen in Bo zen, Brixen, Stcrzing und Innsbruck. Der Gründung der „Verlagsanstalt Tyrolia" waren 20 Jahre der Vorar beiten vorausgegangen, in deren Ver lauf der Theologieprofessor Aemi lian Schöpfer 1889 den „Katholisch- politischen Prcßvercin" in Brixen und 1899 den „Prcßvercin Tyrolia" in Bozen ins Leben rief, die bei der Gründung dc'r „ Vcrlagsanstalt Tyro lia" 1907 vereinigt wurden. Schon zur Zeit der „Preßvcrcinc" wurden fünf Zeitungen herausgegeben: die „Brixncr

, so schreibt Prof. Schöpfer, „ein Hauptverdienst am großartigen Auf schwung" zu, den die Vcrlagsanstalt in verhältnismäßig kurzer Zeit ge nommen hat. Albert Schicmcr, der ein ausgezeichnetes kaufmänni sches und organisatorisches Talent besaß, rückte mit der fortschreiten; den Entwicklung des Unternehmens zum Zcntralbuchhaltcr, Prokuri- 1920 kaufte die Verlagsanstalt Tyrolia trotz des heftigen Widerstandes einiger Gesellschafter das ehemalige Mumelter-Haus unter den Lauben 41 in Bozen. Diese Entscheidung

Tyrolia-Vogelweider-Athesia 75 Jahre Verlagsgeschichte / Freuden und Leiden eines engagierten Tiroler Unternehmens Von Dr. Bernhard Wurzcr, Rcdaktionsmitglied i. R. Der Tyrolia-Athesia-Verlag feiert heute sein 75jähriges Bestandsjubi läum; denn am 27. 11. 1907 wurde in Brixen die „Verlangsanstall Tyrolia Ges.m.b.H.“ gegründet. Weltumwälzende Ereignisse und schicksalhafte Perioden tirolischer Geschichte umfaßt diese Zeitspanne. Blättern wir in den 75 fahrgängen der Tyrolia-Zeitungen.so mag

cs dieser Name, so daß die Vcrlagsan- verstanden haben, das Unternehmen stalt neuerlich umgetauft werden sicher durch alle Fährnisse der Vcr- mußte, und zwar in „Athcsia". gangenheit mit ihren Höhen. und Trotz dieser nahezu aussichtslosen Tiefen zu steuern. Lage waltete über der Vcrlagsanstalt Wirft man einen Blick auf die cin- Tyrolia-Athcsia in diesen 75 Jahren zclncn Abschnitte der Firmengc- ein auffallend glücklicher Stern, und schichte, so fällt auf, daß diese maß- das „grenzenlose Gottvertrauen

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Seite 38 von 104
Datum: 27.11.1982
Umfang: 104
tor Dr, Georg Schicmcr. Die Verlagsanstalt Tyrolia präsen tiert sich heute wieder als profilier tes, im gesamten deutschen Sprach- raum anerkanntes Verlags- und Pres- scuntcmchmcn, als größtes Buch- und Verlagshaus Westösterreichs und als moderner graphischer Be trieb. Eine entscheidende ideelle Aufga be nimmt die Verlagsanstalt Tyrolia mit ihrer Wochcnzcitung „präsent" wahr, die nach Neukonzeption und Namensänderung des „Volksbotcn" die Pressetradition des Hauses Tyro lia fortführt und sich hoher

nicht nur ein jahrzehntelanger Plan verwirklicht, sondern ein festes Fun dament für die weitere Entwicklung des Unternehmens geschaffen wer den. Im Sinne ihrer Satzungen und Tra dition erkennt die Verlagsanstalt Ty rolia ihre Aufgabe in der Hdrausgabc und Verbreitung katholischen, vater ländischen und kulturell wertvollen Schrifttums. Die Tyrolia hat sich stets als geistiger und kultureller Faktor und nicht nur als Wirtschafts- untcmchmdn verstanden. Der wirt schaftliche Erfolg ist ihr nicht Selbst zweck und letzter Sinn

die nationalsozialistische Ideologie an. Auch Gewalt und Terrorakte, wie ein schwerer Sprcngstoffan- schlag auf das Innsbrucker Druckc- reigebäude im Jahre 1934, durch den die Tyrolia-Zcitungcn als Sprachrohr des vaterländisch-christlichen Kur ses ausgcschaltct werden sollten, konnten die Tyrolia in ihrer Haltung nicht beugen. So kam das dunkle Jahr 1938 mit der gewaltsamen Besetzung und widerrechtlichen Liquidierung der Gesellschaft. Die Nationalsozia listen hatten die Tyrolia zum Schweigen

Verhandlungen bedurfte cs, bis im Rahmen der Wiedergutmachung die Tyrolia wenigstens einen Teil' ihrer Rechte wieder zugesprochen er hielt. Der Wiederaufbau und die Er neuerung wurden engagiert voran- gctricben und damit eine weitere Epoche erfolgreichen Wirkens und verlegerischen Schaffens cingclcitet. Im Jahre 1961 übernahm der langjäh rige Leiter des Buchvcrlagcs, Gene raldirektor Dr. Karl Weingartner, die Führung des Unternehmens. 1969 legte er sein verantwortungsvolles Amt in die Hände von Generaldirek

und Entscheidungshilfen anbictcn. Mögen sich auch Form, In halt und Name im Laufe der Jahr zehnte gewandelt haben, unverän dert geblieben sind die festen christ lichen Grundsätze. Im Buchvcrlag der Tyrolia sind bis her annähernd 3000 Titel erschie nen. Wenn auch die geistige Arbeit eines Verlages nicht nach Ziffern be urteilt werden kann, so mag der Hin weis auf die Anzahl der erschienenen Werke doch eine Aussage bieten über die ideelle und kulturelle Leistung und die geistige Strahlkraft dieses vcrlcgcrischcn

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Seite 37 von 104
Datum: 27.11.1982
Umfang: 104
Von GD Dr. Georg Schicmcr, Mitglied des Vorstandes der Vcrlagsanstalt Athesia Ursprung und Wurzel der Verlagsanstalt Tyrolia liegen in Südtirol, ln dem Bestreben, in der geistigen Auseinandersetzung des zu Ende gehenden 19. Jahrhunderts auch die Presse einzusetzen, um dem christlichen Stand punkt Geltung zu verschaffen, hat ein Kreis politisch und religiös interessier ter Männer der Bischofsstadt Brixen im fahre 1888 beschlossen, eine Zeitung herauszugeben. Es war die Geburtsstunde der „Brixnet Chronik

“. Um eine geeignete organisatorische Grundlage zu haben, wurde der Katholisch- politische Preßverein Brixen ins Leben gerufen, der die Keimzelle der späteren Verlagsanstalt Tyrolia werden sollte. Bald kam eine eigene Drucke rei dazu, um die wirtschaftliche Seite besser meistern zu können. Erfreulich rasch entfaltete sich der Preßverein Brixen, eine Buchhandlung wurde errichtet und im fahre 1892 der Tiroler „ Volksbote“ gegründet, der heute unter dem Namen „präsent" über ganz Österreich verbreitet

Anzeiger". An der Wiege der Verlagsanstalt Tyrolia stand kein kommerzieller Gründungsentschluß, sondern die Erkenntnis einer geistig-ideellen Aufgabe, die bestimmend bleiben sollte für die weitere Entwicklung des Unternehmens und die der Tyro lia das Gepräge gegeben hat bis auf den heutigen Tag. Die Ursprungszcl- lc der Tyrolia und ihre wirtschaftli chen Grundlagen waren bescheiden,- aber die Zielsetzung ging bereits da mals weit hinaus. Mit Mut und Gott- vcrtraucn, mit dem die finanziellen Mittel

11». MMtasttJlMOTt Batotaitafl tot Konen „Star, „Starter, „SfiWtaT Chgblaft der Vettifüyta füölicb òro ßnrtmcro «sKSHäSte m» Kafnatlnfx 4L IriM*« Ra 4» m» tU MX ■iu»*nt. *«MA liwwil II. tMrrtM ITA MMfXk bX» rn. V. ~ Ill'i*. wmtmwmtm m «•»**«• m» $***• AuwéwwX»! mudati ft* asrstssmzt Waasm «ritt -N.MO. MK'Km. Itttwdi, ». m ms i i a m I lUmmn i* ■ Bolj,»». Cawtun W» U, tnymht IHM. -3. M Preßverein Brixen - Tyrolia Innsbruck Die Weiterentwicklung des Betriebes in Nord- und Osttirol - Feste Grundsätze

Prälat Schöpfer, auch in Bozen einen Preßverein und eine Zeitung zu gründen. So entstand dort der Preß- vcrcin Tyrolia mit der Zeitung „Der Tiroler". Der Gedanke einer Vereini gung der beiden Prcßvercinc bot ^ich bald an. So wurde am 27. November 1907 die Vcrlagsanstalt Tyrolia Ge sellschaft m. b. H. mit dem Sitz in Brixen gegründet. Die Vcrlagsanstalt übernahm die Unternehmungen der beiden Prcßvercinc und gründete ei nen Zweigbetrieb in Innsbruck mit eigener Druckerei und dem Tagblatt „Tiroler

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Seite 2 von 16
Datum: 16.04.1956
Umfang: 16
haben." derlassungen in Bozen, Meran, Brixen, Brun eck und Sterzlng. mit seinen Zeitungen und Zeitschriften, Druckereien und Buchhandlun gen bald zu hoher Blüte brachte. Dem Aufbau unter seiner zielbewußten Lei tung folgte das zähe, erbitterte Ringen gegen die Vernichtung durch den Faschismus. Ka nonikus Gamper war der Fels in der Bran dung, er kämpfte hart, unverdrossen und klug um den Bestand der Verlagsanstalt, die ihres symbolischen Namens „Tyrolia" beraubt und zur „Vogelweider“ geworden war, und mehr

schöpfend, mit kühlem Kopf und heißem Herzen, mit der Zähigkeit und Festigkeit des Schmiedsohnes, mit dem Gottvertrauen des Priesters und der Erfahrung und Gewandt heit des Presseapostels und Organisators, am großen Vorbild seiner Landsleute Beda We- be'r, Franz Xaver Mitterer und Aemllian Schöpfer festhaltend. Es gelang ihm, die Verlagsanstalt „Athesia“ — so hieß die „Tyrolia“ und spätere „Vogel- wefder“ seit 1938 — aus dem Ruin des Krie ges und dem Schutt der Bomben wiederauf zurichten und zu neuer

. Seine für den „Volks boten" eingesandten Berichto und Aufsätze flössen aus so gewandter Feder, es zeichnete sich darin eine so starke Persönlichkeit ab, daß Prälat Dr. Acmllian Schöpfer ihn für dus von ihm gegründete Presseunternehmen „Tyrolia“ ganz zu gewinnen suchte. Als der Friedensschluß nach dem ersten Weltkrieg unser Land teilte, wurde auch die „Tyrolia“ entzweigerissen und nun mußte für Südtirol ein eigener „Volksbote" herausgegeben wer den. In Michael Gamper sah Prälat Schöpfer den geeigneten Redakteur

und so wurde der Kanonikus Pressemann. Er bewährte sich als solcher und darüber hinaus als umsich tiger Organisator, so daß man ihm 1921 die Führung des ganzen Betriebes der von Nord tirol abgetrennten SUdtiroler Verlagsanstalt übertrug. Nun entfalteten sich seine außer ordentlichen geistigen Fähigkeiten — der klaro Blick für politische Realität und völ kische Not, die sichere Entschlußkraf., das ruhige Urteil und die Gabe des Wortes, da3 er mit außerordentlicher Treffsicherheit zu führen wußte

— ln dem Maße, als die Auf gaben wuchsen. Als Redakteur des „Volks bote“ sprach er allwöchentlich zu rund 15.000 deutschen Lesern in SUdtirol, mit denen er Freud und Leid teilte; als Präsident der Verlagsanstalt leitete er das Unternehmen mit einer Zielsicherheit und Festigkeit, die den weitverzweigten Betrieb mit seinen Nie- aus gegeben. Er hat es uns gegeben, als er, bereits vom Tode gezeichnet, der Landesversammlung der SUdtiroler Volkspartei telegraphierte: „Leider verhindert, an der Landes versammlung

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Seite 70 von 104
Datum: 27.11.1982
Umfang: 104
zuerst als Zcitungsverwalter und dann als Druekcrcileiter, der über vielseitige Erfahrung verfügte, maßgeblich mitbeteiligt. Viele im Druckerei- und Zeitungsbetricb be schäftigte Personen verdanken ihm ihre Ausbildung. Generaldirektor Albert Schiemer (1880—1965) Albert Schiemer begann im Jahre 1909 seine Tätigkeit als Geschäfts- leitcr der Verlagsanstalt Tyrolia in Brixen, dem Ort der Anfänge des so aufblühenden Unternehmens. Am 27. August 1880 in Krautheim in Baden geboren, mag vorderöster

und kulturellen Le bens als wesentliche Aufgabe der Verlagsanstalt und ihrer Presseorga ne und ihres Buchvcrlagcs vor Au gen. Die Tyrolia war unter Schiemer den fortschrittlichen Regungen weit geöffnet, sie verlegte die Organe der katholischen deutschen Jugendbe wegung „Neuland" und der liturgi schen und seelsorglichen Bewegung, welche wichtige Wegbereitung für die Tendenzen leistete, welche im 11. Vatikanum zum Durchbruch ka men. Im Jahre 1938, als die National sozialisten die Verlagsanstalt Tyro lia

die erste Folge der seit 1888 in der fürstbischöflichen Druekerei Weger gedruckten „Brixncr Chro nik" in der eigenen Druckerei er scheinen. Richter begann mit vier Setzern. 1891 waren es schon zwölf, und hei Kriegsausbruch 1914 be schäftigte die Brixncr Tyrolia-Druk- kerei .18 Personen, darunter 22 Setzer. Richter war 1908 der Posten des Direktors der Staatsdruckerei ange- boten worden, doch blich er der Ty ro ba treu. Er war bis 1938 aktiv und lebte dann als Pensionist in Brixen, wo er am 29. Juni 1947

Mosse ausgebildet schäftlichcn Teil des Zeitungs- und Verlagswesens mit. Ausgenommen die Optionsjahre 1939 bis 1945, stand er seit 1906 bis zu seiner Pen sionierung 1960 und darüber hinaus noch bis zu seinem Tode am 4. April 1965 in seinem Wohnsitz am Ritten unermüdlich im Dienst der Vcrlags- anstalt Tyrolia-Vogclwcidcr-Athc- sia. Linzbaeh war am ersten Aufbau des Unternehmens in Bozen ebenso wie an der Neueinrichtung nach dem ersten Weltkrieg, dem fortlaufenden Ausbau und dem Wiederaufbau seit 1945

- rcichische Überlieferung seine Ent wurzelung in Altösterreich und dann Dcutschösterreich erleichtert haben. Jedenfalls gewann Albert Schiemer bald über das rein Geschäftliche hin aus Einfluß auf Entwicklung und Ge staltung der von Brixen aus in ganz Tirol und Österreich und im ganzen deutschen Sprachraum wirkenden Verlagsanstalt. Die Konsolidierung und kaufmännische Ausgestaltung des Unternehmens ist wesentlich sein Werk. Dabei hatte er immer die aktive Mitgestaltung des politischen und religiösen

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Seite 9 von 18
Datum: 02.04.1980
Umfang: 18
und ihr Tätigkeitsfeld besonders auch nördlich des Brenners, vor aljem in Innsbruck, weitgehend ausbauen, so wohl auf dom Gebiet des Buchhandels als besonders auch im Zeitungswesen und im Buchverlag. Durch den unglücklichen Ausgang des ersten Weltkrieges und der Zerreißung Tirols durch die Brennergrenze ergab sich die Notwendigkeit der Trennung der Verlagsanstalt in eine Tyrolia Bozen und in eine Tyrolia Innsbruck. Die Tyrolia Bozen mußte dann wegen der faschistischen Unterdrückung zwei mal den Namen ändern

Die Athesia-Familie froh vereint Bei Betriebsfeier Mitarbeiter geehrt / 369 Beschäftigte / Dynamisches Unternehmen Es war an der Zeit. Seit 25 Jahren hatte die Verlagsanstalt Athesia — abgesehen von der Einweihung des neuen Verlags* und Druckereigebäudes am Weinbergweg im Herbst 1967 — keine Betriebsfeier mehr abgehalten. Damals, im schon so fernen Jahr 1955, hatte sich die game Athesia-Familie anläBlich des 70. Geburtstages des unvergessenen Kanonikus Michael Gamper getroffen. Am vergangenen

eine verbes serte Geschäftseinrichtung. Aber auch dort war ein Um- bzw. Neubau fällig, der bereits in Angriff genommen wor den ist. Die Geschüftslokale der Sierzingcr Am Vorstandstisch (von links nach rechts): Dr. Georg Schicmer, Generaldirektor der Tyrolia Innsbruck, Athesia-Direktor Dr. Toni Ebner. Präsident Dr. Franz Kemenater, Vizepräsident Prof. Dr. Johann Gambcroni. Franz Josef Graf Forni und rechts von ihm (der Wand entlang) die Vorstandsmitglieder Dr. David Koller und Msgr. Pius Hoizknccht sowie

dieses von echt christlich-sozialem Tiroler Geist ge prägten Verlages zu respektieren, zu erhalten und auch in Zukunft zu pfle gen. Nachzutragen ist, daß am Beginn der Feier Präsident Dr. Franz Kemenater die Mitglieder des Vorstandes — dar unter Generaldirektor Dr. Georg Schie- mer von der Schwesteranstalt Tyrolia Innsbruck — sowie des Aufsichtsrates und vor allem sämtliche erschienenen Betriebsangehörigen und freien Mitar beiter herzlich willkommen hieß und Vizepräsident Prof. Dr. Johann Guni- beroni

ein Tischgebet sprach. Einen Rückblick auf die Entwick lung der Verlagsanstult gab Präsident Dr. Franz Kemenater, dessen Ausfüh rungen wir nachstehend gekürzt wieder geben: Das Unternehmen wurde am 9, November 1907 in Brixen als Ver lagsanstalt Tyrolia (Ges. m. b. H.)- ge gründet. Nach dem alten Grundsatz „Aller Anfang ist schwer“ hatte auch die junge Tyrolia mit finanziellen und anderen Schwierigkeiten zu kämpfen, konnte sich aber trotZ(lem in verhältnis mäßig kurzer Zeit gut konsolidieren

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Seite 31 von 44
Datum: 24.11.1989
Umfang: 44
. Auch dort verband er damit eine Druk- kerei und Buchhandlung. Seit 1906 ist Josef Linzbach, ein gebürti ger Kölner, Leiter der Zeitungsverwal tung der Tyrolia in Bozen und später auch Druckereileiter, der sich seither für den Auf- und Ausbau der Tyrolia- bzw. Athesiabetriebe bis in die 50er Jahre sehr große Verdienste erworben hat. 1907: Gründung der „Verlagsanstalt Ty rolia, Gesellschaft m.b.H.“ mit einem Stammkapital von K. 220.600. Der Preß verein von Brixen wild ihr erster und größter Gesellschafter

Tyrolia-Athesia-Chronik in Stichworten Vor kurzem begingen die Verlagsanstalten Tyrolia-Athesia in Brixen mit einem großen Fest ihren hundertsten „Geburts tag“. Zu diesem. Anlaß wurde von den Veranstaltern allen Festteilnehmem die Festschrift überreicht, in welcher in Wort und Bild die wechselvolle Geschichte dieser Tiroler Verlagsun ternehmung geschildert ist. Die Geschichte, die vor hundert Jahren mit der Herausgabe des bescheidenen Blattes äer „Brix- ner Chronik“ und der darauffolgenden

Gründung des Katho lisch-Politischen Pressvereins begann und dann allmählich zu einer Presseorganisation ausgebaut wurde, „wie sie sonst in ganz Österreich nicht bestehe. Dies die Worte des Prälaten Aemilian. Schöpfer, des Gründers und Leiters der Unterneh mung, der mit seinem klugen und optimistischen Weitblick auch damit recht behalten sollte. — Eng ist die Landesge schichte mit jener des Presse- und Verlagshauses, das den Landesnamen Tyrolia trägt, verquickt. Gemeinsame Schick sale

, die sich wie ein roter Faden durch die vielen Jahrzehnte bis zur Gegenwart hinziehen, mit ihren freudvollen und leidvollen, erfolgreichen und katastrophalen Augenblicken, mit dem Höhepunkt der Zerreißung Tirols und der Tyrolia im Jahr 1919 und deren verheerenden Folgen. Selbst das größte Sturmtief konnte das grenzenlose Gottvertrauen, den Mut und den Unter nehmungsgeist des Gründers, Prälat Dr. Schöpfer, und seiner Nachfolger — mit den Männern, die sie als Leiter der einzelnen Unternehmungen und Abteilungen

für Verlag, Druckerei, Zei tungswesen und Buchhandlungen — auswählten, nicht erschüt tern. Dies- und jenseits des Brenners wurde der alte Tiroler Geist hochgehalten, auch dann, ja gerade dann noch, als in Italien der Name Tirol und Tyrolia verboten wurde. Trotz der erzwungenen Trennung sind beide Gesellschaften im Bewußt sein ihrer geschichtlichen Einheit und im Sinne ihrer gemeinsa men Zielsetzung noch enger zusammengerückt und in Freund schaft verbunden geblieben. Wie es in der Ankündigung des Festes

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