Gfader, der des -Giftmordes an Regina Schrott, Wirtschafterin am Matscho- lerhof in Gufldaun bei Klausen, angeklagt ist, wurde gestern zuerst gehört. Er erklärte, daß das seinerzeit vor den Carabinieri und dem Staatsanwalt abgelegte Geständnis nicht der Wahrheit entspreche. Wegen seiner da maligen Schwäche — 1 er sei elnvernommcn worden, als er gerade erst aus dem Brixner Spital entlassen worden war, wohin man ihn brachte,, weil, er. sich die Schlagadern an den beiden Armen aufgeschnitten
hatte — seien die ersten aber falschen Aussagen zustande gekommen. Vor dem Untersuchungs richter uip’d bei ,der Schwurgerichtsverhan-d- lung im. vergangenen Herbst habe er die Wahrheit gesagt, .nämlich, daß er am Tod der Regina Schrott unschuldig sei. Er habe nie Haß gegen Regina empfunden und habe mit ihr auch . nie Auseinandersetzungen gehabt. Wahr sei, daß Regina öfters seine Arbeits leistung kritisiert habe. Es entspreche auch nicht den Tatsachen, daß er zu Georg Brun ner gesagt habe: i „Jörg, verzeih
mir, ich bin schuld, daß die Regina hat sterben müssen.“ Dann wurde die Braut des Hauptange klagten, Agnes Kainzwalder einvemommen, die der VorscbuSloistung angeklagt ist, weil sie angeblich wußte, daß Johann Gfader Regina Schrott èrmordet hat, dies aber den Carabinieri ■ nicht sofort mitteilte. Agnes Kainzwalder bestreitet auch heute noch, daß Gfader ihr den Mord gestanden habe. Sie bostritt entschieden, daß -sie sich bei der Einvernahme durch die Carabinieri dahin gehend geäußert habe. Auf die Frage
des Vorsitzenden, was -ihr dann damals eigentlich Gfader gesagt habe, antwortete eie: „Wir trafen uns und Gfader sagte mir: ,Alle sagen, ich bin schul dig daß die Regina tot ist. Plaubs.t auch du daran?' Er war deprimiert und ich sagte: Dummkopf, sei still und geh an deine Arbeit!“ Dann kam der frühere Besitzer des Matscholerhof es,. Herr Anton Schenk, an die Reihe. Wenn er auch seine früheren Aus sagen vor dem Schwurgericht und vor dem Untersuchungsrichter bestätigte, so zeigte sich im Laufe der weiteren
Befragungen, daß die Dinge teilweise doch anders liegen. Das Tatmotiv Früher hörte man, das Motiv zum Morde sei die Ablehnung Gfaders gewesen, bei der Hofübemahme für Regina Schrott ein Häusl zu bauen. Aus den gestrigen Aus sagen Anton Schehks ging hervor, daß Johann Gfader von einer Uebeimabme des Hofes überhaupt nichts habe wissen wollen, weil ihm die Spesen zu hoch gewesen seien. Anton Schenk erklärte auch, daß er mit Johann Gfader über ciiese Frage nicht ge sprochen habe,_ sondern nur mit dessen Vater