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Seite 8 von 56
Datum: 08.07.2000
Umfang: 56
Samstag/Sonntag, 8./9. Juli 2000 Nr. 15G - floionttfen 8 Vor 125 Jahren: Kaiser Ferdinand I. „der Gute“ stirbt in Prag Sohn von Kaiser Franz I. und Schwager Napoleons - Marionette in der Hand Metternichs - Privatier auf dem Hradschin E iner der großen Schatten kaiser. die die Weltge schichte kennt, ist am Peter- und-Pauls-Tag 1875 nach 13 nahezu bedeutungslosen Re gierungsjahren und weiteren 27 Jahren der völlig privaten Hofhaltung in Prag gestorben - worauf ein Fünfzeiler in den „.Dolomiten

“ Bezug nimmt. Im Übrigen abergab es dazu in der überschaubaren österreichi schen Medienszene keine Stimme, die den Sterbetag Ferdinands vor fünf Viertel jahrhundert erwähnt hätte oder die gar auf die Person die ses Habsburgers eingegangen wäre. Politisch völlig bedeu tungslos, wie er der Nachwelt gegenübertritt, war Kaiser Ferdinand I. „der Gütige“ aber dennoch nicht, denn in seiner Zeit erfolgte durch den begin nenden Bau des Eisenbahnnet zes in der Monarchie eine ganz neue Epoche moderner Ver

kehrsbewältigung mit allen damit zusammenhängenden positiven und weniger positi ven Auswirkungen, das Bank wesen nahm in der Form eines neuzeitlichen Sparkassenge dankens einen zeitgemäßen Aufschwung und schließlich verkörperte „der gütige“ Kai ser Ferdinand bis zu einem be stimmtem Punkt „das mensch liche Gesicht eines viel weniger menschlichen Systems“, aus der Sicht des Alltags im Vor märz gewiss nicht ohne Bedeu tung. Metternich will ihn als Kaiser Wer war dieser Ferdinand mit dem Beinamen „der Gütige

“? Am 19. April 1793 in Wien ge boren, war Ferdinand der äl teste Sohn von Kaiser Franz II. (I.) und Bruder der später um ständebedingt sehr bekannt gewordenen Maria Luise, der Gemahlin Kaiser Napoleons. Bereits in seiner frühesten Kindheit zeigten sich arge phy sische und geistige Gebrechen, die sehr bald als irreparabel er kannt wurden, weswegen ver antwortungsbewusste Kreise bei Hof im Interesse des Rei ches allen Ernstes dafür ein traten, zum gegebenen Zeit punkt Ferdinands um neun Jahre jüngeren Bruder

hätte. Und so war der 22-jährige Kronprinz im zunehmenden Maße dabei, wenn sein Vater in Ausübung höchster Staats funktionen in Erscheinung trat, etwa bei seinem feierli- chenEinzuginParis am 10. Juli 1815, knapp einen Monat nach dem endgültigen Sturz Napo leons in der Schlacht von Wa terloo. Noch bevor Kaiser Franz am 2. März 1835 ver starb, worauf ihm Ferdinand als Kaiser von Österreich und König von Böhmen nachfolgte, , war er in der St.-Martins-Kir- che in Pressburg als Ferdinand

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Seite 10 von 20
Datum: 26.06.1954
Umfang: 20
Der Mensch und sein Werk Franz Ferdinand Dr. Friedrich Funder, durch drei Jahrzehnte Chefredakteur der «Reichs post», der führenden Tageszeitung der österreichischen Katholiken bis 1938, heute Herausgeber der angesehenen kulturpoli tischen Wochenschrift «österreichische Furche» ist einer der ganz wenigen Ueber- lebenden, die Franz Ferdinand persönlich im Leben nahegestanden und Mitwisser seines Planes und Wirkens waren. In sei nem 1953 veröffentlichten großen Erinne rungswerk «Vom Gestern

in der Wiener Hofburg hatte den • Achtziger über schritten und oblag bewunderungswürdig ge wissenhaft seinen täglichen Regierungs- geschäften. Er war noch immer der strenge Pflichtenmensch, der sich von den Schwächen des Alters nur selten überwältigen ließ.' Den noch lag es nahe, daß man diesseits und jen seits der Leitha schon mit dem kommenden Mann rechnete. Es war bekannt, daß Erzher zog Franz Ferdinand für den Fall des Thron wechsels von verschiedenen Persönlichkeiten hatte Entwürfe vorbereiten lassen

gewesen, er hatte die Leichen ' nach Wien begleitet. Er umarmte mich in tief stem Schmerz. Mit ’ halberstickter Stimme brachte er die tyorte hervor: (Fortsetzung von Seite 9) ihren ‘Töchtern, die verwaisten Kinder sowie eine Anzahl von Trauergästen ein. Nach noch maliger Einsegnung trugen wieder die Wacht meister die Särge durch den Schloßpark in die Gruft. Dort ruht nun Erzherzog Franz Ferdinand an der Seite seiner über alles ge liebten Gattin, die mit ihm gleichzeitig den Tod erlitten hatte, um nach einem wechsel vollen

Menschen an der Ruhestätte der To ten und ihre Lippen lispeln: - «Requiem aetemam . . .» Die Persönlichkeit Ueber Franz Ferdinand sind gute und böse Bücher geschrieben worden. Sein Charakter bild ist in weitverbreiteten Vorstellungen von Schatten verdunkelt. Für den wahrheitslie benden Historiker, der die Persönlichkeit, das Leben und Erstreben des Erzherzog-Thronfol gers Franz Ferdinand erforschen will, ist je doch heute ein Irrtum nicht mehr möglich. Zwei Männer, die beide Franz Ferdinand

, daß er ihm eine solche Gattin g e-l schenkt habe. Seitdem er sie besitze, sei er vollkommen glycklich, und in seinem Heime finde er Trost für alle die Mühsale, die das Leben mit sich bringt.» Diese Zeugenschaft bedarf keiner Ergänzung mehr. Bekenntnistreuer Katholik Verkrampfte ' antiklerikale Vorstellungen, die auch in die Literatur Eingang fanden, ha ben ein völlig verzerrtes Bild des gläubigen Katholiken Franz Ferdinand geschaffen. Hier entstanden so törichte Phantasiegebilde, daß es leicht wäre, darüber zu spotten

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Seite 11 von 16
Datum: 16.10.1964
Umfang: 16
, den seine Freunde jetzt bewundernd den Cid nannten. Wieder einmal versammelten sich Edle und Ritter in der großen Halle dos Palastes von Burgos. Diesmal waren sie eilig und in Sorge herbeigerufen woiden. Ferdinand saß auf seinem Thron, Söhne und Tochter neben ihm. Während die Versammelten warteten, entstand eine Bewegung unter ihnen — Ji mena kam herein und schritt langsam auf den Thron zu, groß, in fürstlicher Haltung und tiefschwarz gekleidet. Sie verneigte sich vor Ferdinand, und er sagte ernst: „Donna

Ritter zu führen gewagt hätten. „Willkommen, Vetter!“ sagte Ferdinand, der aufgestanden war, mit einer Verbeugung, die kaum mehr als ein Nicken war, und setzte sich wieder. „Wir wollen keine großen Umstände ma chen, Vetter“, sagte Ramiro mit dröhnender Stimme. „Dreimal habe ich wegen der .Vtadt Calahorra an dich geschrieben und nie Ant wort erhalten.“ Seine frechen Augen glitten über die Versammlung, verhielten mit un verschämten Blick bei Urraca, kehrten zu Ferdinand zurück. „Calahorra gehört zu Ara

- gonien, und wir sind hier, um es von dir zu fordern!“ Ferdinand nickte seinem Standartenträger Arias zu, der daraufhin vortrat und laut er klärte: „Calahorra hat immer zu Kastilien gehört. Seine Majestät König Ferdinand von Kastilien und Leön lehnt deshalb die Ansprü che Aragoniens ab.“ Ramiro winkte Don Martin zu, der äein riesiges Pferd noch einen Schritt vortreten ließ und knurrte: „Ramiro, durch Gottes Gna de König von Aragonien, fordert Ferdinand von Kastilien und León heraus, Ihm auf der Ebene

vor Calahorra mit der Kriegsmacht, die er aufbringen kann, zur Schlacht gegen überzutreten. Dem Sieger toll die Stadt für immer und ewig gehören.“ Er zog einen Pan zerhandschuh aus dem Gürtel und warf ihn Ferdinand vor die Füße. Arias wollte den Fehdehandschuh aufhe- ben, doch Ferdinand hielt ihn mit einer är gerlichen Geste zurück. „Ganz Spanien wird von der. Mauren bedroht!“ rief er. „Sie wer den sich sicher freuen, wenn zwei mächtige christliche Könige und ihre Heere sich ge genseitig zerschlagen

!“ „Wie klug du sprichst, Vetter!“ sagte Ra miro, als ob er auf diesen Einwand gewar tet habe. „Weshalb wollen wir dann nicht einen Zweikampf zwischen deinem und mei nem Favoriten über den Besitz Calahorras entscheiden lassen?“ „Halte uns nicht für Narren, Ramiro!“ rief Ferdinand entrüstet. „Wir wissen, weshalb du. gerade jetzt mit deinen Ansprüchen kommst! Unser Favorit ist tot!“ Er wies auf Jimena, die im Sessel Ihres Vaters saß. Ordonez beugte sich zu ihr und flüsterte: „Der Mord an deinem Vater

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Seite 6 von 18
Datum: 27.10.1962
Umfang: 18
llebenl _ Strümpfe partag + raiffeisènsparwoche 24 . — 30 . Oktober stop 31 . Oktober welfspartag + raiffeise Ferdinand Ext 20. Todestag des Gründers der Exlbtthne Am heutigen 27. Oktober jährt sich zum 20. Male der Todestag des Volksschauspiders und Günders der Exl-Bühne, Ferdinand Exl. Ferdinand Exl wurde am 30. Mal 1875 als Sohn eines Postbeamten ln Innsbruck ge boren. Schon ln frühester Jugend trieb ihn eine magische Kraft zum Theater. Seine er si en begeisterten Theatererlebnisse verdankte

er der zugkräftigsten Baüernbühne Tirols, dem „Pradler Bauerntheater“. Auf dieser Bühne übte er sich seit 1890 nach werktägi ger Buchbinderarbeit und rückte bald zum ersten Helden und Liebhaber vor. Ohne Zweifel konnte ihm die Tätigkeit an dieser originellen Baüernbühne unzählige Anregun gen für seine künftige Laufbahn geben. Zwi schen 1900 und 1902 arbeitete Ferdinand Exl als Chorist am Innsbrucker Stadttheater. Hier hatte er anläßlich einiger Gastspiele Gele genheit, Mitterwurzer und Lewinsky als Mein eidbauer

, Lützenkircher als Pfarrer von Kirch- feld und Tyrolt als Schalanter sen. im „Vierten Gebot", zu sehen. In Ihrer unvergleichlichen Kunst legten diese meisterhaften Interpre ten des Volksstücks ln ihm den Grund zu einer höheren Auffassung von der Btihiuen- i'.unst. Jetzt erst wurde es Ferdinand Exl der selbst alle Voraussetzungen eines Volks- Schauspielers in sich trug, klar, wie ein drucksvoll das Volksstiick sein könnte. Er begann sich nun ln Anzengruber, Kranewit- ter, Schönherr und andere Volksdramatiker

zu vertiefen, und empfing durch ihre Werke einen nachhaltigen Eindruck. Der Plan, mit seinen begabten und theaterbegeisterten Freunden ein selbständiges Unternehmen zu schaffen, nahm Immer festere Form an. In unbeirrbarem Glauben an seine künstlerische Mission überwand Ferdinand Exl in kür zester Zeit 'alle ' Schwierigkeiten. Am, 31. März 1902 eröffnete er im „österreichi schen Hof" ln Innsbruck sein Volkstheater. In einer Zeit, ln der die österreichische Theaterkultur scheinbar unaufhaltsam

ihrem Untergang zusteuerte, hat Ferdinand Exl eine echte Volksbühne ins Leben gerufen; darin liegt seine Leistung und seine Bedeutung für das österreichische Theater. Wissend um die höhere Mission des Thea ters, fühlte er sich berufen, dem Volksstück eine Stätte zu schaffen, wo es zu echtem Leben erwachsen konnte. Dabei war es ihm von Anfang an klar, daß die Wirkung eines lebendigen Volkstheaters auf der Einheit von Dramatiker, Schauspieler und Publikum gründet, und er beschritt folgenden zielsi cheren

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Seite 3 von 22
Datum: 02.01.1992
Umfang: 22
ÜOlOtUifcn - Nr. 1 'jYfnmim Donnerstag 2. Jflnner 1992 3 Der Seufzer des Mauren Boabdil Christen eroberten vor 500 Jahren Granada / Letzter islamischer Stützpunkt in Spanien Granada/Wien — Granada. 2. Jänner 1492: In den Morgenstunden ritt der letzte Maurenkönig Boabdil von Granada in die Ebene am Ufer des Flusses Genil unterhalb der Stadt, wo Ferdinand von Aragonien und Isabella von Kastilien, die Katholischen Könige, mit ihrem Gefolge auf ihn warteten. Boabdil küßte Ferdinand die Hand

und übergab ihm die Schlüssel seines Palastes sowie der Stadt mit den Worten „Herr, hier sind die Schlüssel Eurer Alhambra und zu Eurer Stadt, nehmt sie, Herr“. Ferdinand gab die Schlüssel Isabella, die sie mit den Worten „Es gehört alles Euer Gnaden“ zurückgab. Boabdil nahm Abschied und ritt in Richtung seiner ihm von den Katholi schen Königen zur Verfügung gestellten letzten Zuflucht in den Alpujarras. Überliefert sind die Worte seiner Mutter, als er einen letzten Blick auf Granada warf: „Weine

Lechner tig geworden, lange Zeit waren den Kastiliern Tribute von dort willkommener als ein kostspie liger Feldzug. Die Lage änderte sich, als 1469 Ferdinand V. von Aragonien die kastilische Thronerbin Isabella heiratete. Seit ihrem Regierungsantritt (1474) arbeitete Isabella aus zwei Gründen auf das Ziel der Eroberung Granadas hin: Als fromme Christin war sie erfüllt vom Kreuzzugsgedanken und wünschte die Vernichtung des letzten Überbleibsels mauri scher Macht in Spanien. Als Königin

an- griff, war für die Katholischen Könige der Anlaß zum Krieg gegeben, der 1482 mit einem Angriff auf die etwa 30 km von Granada entfernte Stadt Alha- ma begann. Schon damals er kannte Ferdinand, dem im Ver lauf des Krieges Niederlagen nicht erspart blieben, daß man Granada „einzeln die Zähne werde ziehen müssen“. Soldaten aus Italien und Deutschland Da das gebirgige Land keine Schlachten mit mächtigen Ar meen, Fußtruppen und Reite rei gestattete, mußte man zur Belagerung von Städten schreiten

Söhne Abu Abdallah (Bo abdil) und Jussuf erhoben sich gegen ihren Vater und Hohen nach Guadix. wo Boabdil zum König ausgerufen wurde. Gra nada ging nach heftigem Kampf zu Boabdil über, Mulay Hassan und sein Bruder El Za- Zvvist unter Mulay Hassans Söhnen gal mußten sich nach Malaga zurückziehen. Ein Sieg El Za gais bei Malaga stachelte Boab- dils Ehrgeiz an; bei der Belage rung Lucenas wurde er 1483 gefangengenommen und muß te' als Gegenleistung für seine Freilassung Ferdinand Treue schwüren

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Seite 21 von 48
Datum: 02.03.1996
Umfang: 48
Üolciuttcu - Nr. 52 nmmi k umm imstag/Sonntag I ,/3. Mürz 19961 Samst; Die Tatwaffe Ferdinand Gamper verwendete einen Repetlerer Im Kaliber .22 Magnum des deutschen Waffenherstellers Weihrauch, dessen Schaft und Lauf abgeschnitten waren. Das Gewehr ist mit dieser Modifikation ungefähr 40 Zentimeter lang, Die Funktionen bleiben durch diese Änderung gloich. Demnach muH nach jedem Schuß der Zylinderverschluß betätigt werden,' um die leere Hülse auszuwerfen, die neue Patrone In den Lauf

hat, und daß wir in Meran wieder weiterleben können“. Allen Bürgern und Urlaubern sagt er, „daß Meran die gleich schöne, wenn auch traurige Stadt ist“. Foto: „D“/ki Morde: SVP weist Anspielung zurück Bozen - Als „eineunglaub liche Verzerrung ins Politi sche“ bezeichnet die SVP die Meldung der Nachrichten agentur ANSA, wonach sich „bei den Ermittlungsbehör den die Überzeugung durch setze, daß der Haß gegen die Italiener die Triebfeder bei Ferdinand Gamper für das Morden war“. Auch bemühe sich die Agentur, eine Verbin

und vor allem unbewiesen, „umsomehr, als der Schuldige tot ist“, schreibt die Südtiroler Volkspartei. „Dies ist die bil ligste Art, die Tragödie von Meran in eine bestimmteRich- tung zu lenken, die für die Be völkerung Südtirols nur belei digend sein kann. “ „Ferdinand Gamper kein Schütze“ Bozen - „Ferdinand Gam per ist weder Mitglied der • Schützen, noch gehörte er je mals den Schützen an.“ Dies erklärte der Südtiroler Schützenbund in einer Aus sendung und weist eventuelle Zusammenhänge zwischen den Morden

Gamper ist der Serien killer, der in den vergangenen drei Wochen Meran in Atem gehalten hat. Das ballistische Gutachten hat noch gestern am späten Abend bestätigt, daß al le Morde mit jener Waffe be gangen wurden, mit der sich Ferdinand Gamper gestern Nachmittag schlußendlich selbst gerichtet hat. Damit dürfte der dreiwöchige Alp traum für Meran zu Ende sein. Die Carabinieri haben im ab gebrannten Stadel Gampers auch Munition vom Kaliber 22 Magnum des Herstellers Win chester und einen blauen Ruck

sicher, aber sehr wahrschein lich, daß Ferdinand Gamper der Serienkiller war, der in den ver gangenen drei Wochen insge samt sechs Menschen umge bracht hatte. Die letzte Sicher heit müsse nun die ballistische Untersuchung der Waffe brin gen, die in Gampers abge branntem Stadel gefunden wurde und mit der er gestern vormittag den Carabinieri-Un- teroffizier Tullio Melchiori und schließlich sich selbst erschos sen hatte. Wenige Stunden später be stätigte das ballistische Gut achten: Mit dem Repetierer

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Seite 7 von 12
Datum: 31.10.1936
Umfang: 12
hat?' „Pst!' macht Anton und legt den Finger an den Mund. * Unter dem brennenden Lichterbaum sagt Richter zu Mary: „Ich erinnere mich noch sehr gut an ein Weihnachten, an dem mein Bruder und ich zwei lebendige Rehe bekamen.' Es Ist so laut gesprochen, daß Ferdinand, der unweit neben Ines steht, es hören muß. Da faßt es ihn plötzlich, daß er sich rasch umwendet und scharf und laut fragt: „In welchem Jahr war das?' Richters Blick entschleiert sich langsam und groß. Er bleibt die Antwort schuldig. Ferdinand

, gescheit, aut und lieb zu allen Men schen. Ich bin zehn Jahre, nein elf Iabre älter als d»! Aber hör. Ines, bild dir nicht ein. daß ich Ferdinand liebe, schon lang nicht mehr! Aber ich will ihn nicht verlieren. Hörst du. verlieren will ich ibn nicht. Mein Gott, wir sind ein reiches Leben in England ge wöhnt gewesen, bis der Sturz kam und wir so viel verloren haben, nichts geblieben ist. als ein Rest väterliches Vermögen.' „Aber Marn, ich denke doch gar nicht daran, ich. ..' „Laß mich ausreden! Da kgm

einmal wiederkommt. Aber dann Hab ich ... haben wir ... nein ich sag dir. Ines, du wirst das nicht verstehen . . . nun ia. das. Majorat fällt ja Ferdinand zu» feit Dieters Tod feststeht .. Sie wirft sich zur Seite und spricht nicht weiter. „Um Gotteswillen. Mary, was ist denn? Was hast du denn? Sag mir doch alles!' Da lacht Mary: „Du bist ein Schaf Gottes, kleine Ines. Dir kann man nicht alles sagen. Dieter ist nicht mehr und kurz und gut' ich will Ferdinand nicht verlieren. Das wollte ich dir nur sagen

! Ich will ihn nicht verlieren, well ich mich nicht umsonst so lange nach Hochturnau gesetzt habe und meine schönst? Zell hier vertrauert habe um nichts. Gute Nacht, Ines!' Da geht Ines müd und schwankend in ihr Zimmer und fällt wie betäubt auf ihr Bett. Seit dielem Christabend meidet sie jeden Blick für Ferdinand ynd geht ibm aus dem Wege. Wenn sie seinen Schritt hört, flüchtet sie und bat dabei nur imwer einen Gedanken: Mox Richter. So kommt es bald, daß in den Lernstnnden nickt nur Lehrer und Schüler

da sind, sondern auch Ines als stille Zuhörerin. Dort kann Ferdinand sie nicht suchen, von dort weg wird er sie nicht rufen unter irgend einem Vor wand, wie er es, immer wieder versucht. Richter aber muß alle Kraft zusammen nehmen. um bei der Sache'zu bleiben. Aber einmal war es wieder, daß Ines auf dem Fensterplatz sitzt mit ihrer Handarbeit. Da fliegt die Türe auf. Ferdinand ist da! Cr lacht hart auf. „Welches Idyll! Also hier muß man dich suchen, wenn »nan dich einmal sehen oder .sprechen will. Für wen geben

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Seite 3 von 12
Datum: 22.10.1953
Umfang: 12
sein, ohne jedes Zeichen seiner Herkunft und Würde, vielmehr in Säcke aus Leder. Zwilch. Taft. Damast und Atlas gehüllt, die das rote Sankt- Gcor ff s-Krcuz trugen: vorher geschoren und der Zähne beraubt. Der Sarg sollte, wie wir vom Humanisten Cuspinian wissen, zur Hälfte außerhalb der Altarmensa liegen, damit der messelesende Priester über dem Herzen zu stehen komme. Diese Anordnungen wurden erfüllt. Nicht so jene, welche das Grabmal betrafen und die der Kaiser im besonderen seinen Enkeln Karl und Ferdinand

. Der Enkel Ferdinand I., welchem sein Bru der Kaiser Karl V. als dem Haupt der öster reichischen Linie des Hauses Habsburg die Durchführung des großväterlichen Testaments überließ, hat sich zwar zeitlebens darum be müht. aber doch die Anordnungen Maximi lians nur sehr zum Teil erfüllt und etwas ganz anderes an ihre Stelle gesetzt. Wohl ließ er in Mühlau durch Stephan Godi weiter an den von Maximilian bestellten Standbildern arbei ten. ja er dachte daran, eine Tumba für den Sarg herstellen zu lassen

, auf welcher der Kaiser in vollem Ornat Hegend dargestellt sein sollte, und schickte 1528 den Hofmaler Kölderer nach Wiener-Neustadt, um über die Möglichkeiten der Aufstellung des Grabmals in der dortigen St.-Georgs-Kirche zu berich ten. Aber im übrigen ging die Sache nicht recht vorwärts. Erst als Ferdinand 1547 an sein eigenes Testament schritt, als ihm die Nichterfüllung des letzten Willens des Groß vaters auf die Seele fiel und als der letzte lebende Zeuge der Testamentshandlung von 1519, Maximilian Schruff

, die beiden Enkel zur endlichen Exekution aufrief, beschloß König Ferdinand, „den Grab- und Bildguß laut Kaiser Maximilians Verordnung und Testament gar in das Werk bringen zu las sen“. d. h. es zu vollenden. Noch 1550 hat der bekannte Glockengießer Gregor Löffler die mächtige Statue des Frankenkönigs Chlod wig zuwege gebracht. Aber nicht in Wiener-Neustadt sondern in der von Ferdinand gestifteten und 1553/63 neu erbauten Hofkirche zu Innsbruck sollte nach des Enkels Willen das Grabmal des letzten Ritters

zur Aufstellung gelangen. Zuerst hatte Ferdinand an die Errichtung eines Kollegiol- Worte erwähnt hätte, und man bedauert es dort besonders, daß er seine Ansichten über die Nützlichkeit eines Treffens mit Malenkow geändert zu haben scheint. Während man bisher gerade in Paris gehofft hatte, daß eine derartige Fühlungnahme eine wirkliche Entspannung herbeiführen könnte, ist man dort jetzt darüber enttäuscht, daß Churchill über ein solches allfälliges Treffen mit Malenkow nur meinte: „Auch wenn die ses Gespräch

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Seite 18 von 32
Datum: 12.04.1975
Umfang: 32
zwischen Mailand und Piacenza gelegenen, von Friedrich Barba- innerösterreichischer Künstler 1569-1633 rossa zerstörten Addastädtchcn, peborene Künstler (■1605 »obiliert und 1623 mit dem Prädikat „von Treuberg“ ausgezeichnet) heiratete 1595 in Innsbruck, ivo auch sein erstgeborener Sohn Johann Baptist und die Tochter Eli sabeth getauft wurden, des Erzherzogs , Ferdinand von Österreich Hoftapezierermeisters Dermoyen Töchter An na Judith, die ihm 13 Kinder schenkte. Nach sieben habsburgischcn Dienstjahren

Frühzeit und Kurt Woisetschliiger die österreichischen Wer ke des Malers und. Günther Probszt- Ohstorff den Medailleur würdigen. Dürftig sind die Angaben über die Erzherzog Ferdinand von Tirol und Erzherzogin Katharina von Mantua Daß wir so manches Werk alter Mei ster der Renaissance und des Barocks in seinen originalen Klängen hören kön nen, verdanken wir u. a. )örg Demus. Dieser Pianist und Dirigent hat von Anbeginn begeistert an der Entwicklung der „authentischen“ Interprctationsweise mitgewirkt

den. dies eine Vermutung. Vermutlich wurde der kunstsinnige Erzherzog Ferdinand von Tirol durch einen seiner Hofagenten auf den jungen. 20jährigen de Pomis aufmerksam ge macht, der in Venedig bei Tintoretto seine Ausbildung empfing. Obwohl er schon 1589 nach Innsbruck kam, findet sich seine erstmalige Erwähnung als „Peter Pumj, Hofmallcr“ auf einem Zah lungsbeleg vom 16. Dezember 1592. Er wird dann auch als „Andreas Cardinalis Maller“ geführt, also tätig für den Sohn des 1595 verstorbenen Erzherzogs Ferdi nand

und der Philippine Welser. Von seinen Werken aus der Innsbrucker Zeit sind bisher lediglich eine Vorlage für den am Maximiliansgrab mitwirkenden, 1595 verstorbenen Bildhauer Alexander Colin ein Totenbild des Erzherzogs Fer dinand und vier Medaillen erhalten. Es scheint, daß er auch als Agent für des Erzherzogs Ferdinand Ambraser Kitnst- und Wunderkammer beschäftigt wurde, weil cs in einem Schreiben der Inns brucker Hofkammer 1596 heißt, man habe mit de Pomis „wegen der edel- ren und konzertieren zugleich

, Tirolischer Canzler, herr Petter Maria Losy, frau franz hierhartin und frati von Tcmpin“. Wegen der schweren Krankheit von Erz herzog Ferdinand, der im liinncr 1595 starb, waren Zahlungen durch das Hof- Hochgradige Schubert, der Augenblicke von visio närer Kraft immer wieder erlebte, er bleibt in dieser Sonate der stille Träu mer, aber was darinnen an Reichtum ge heimnisvoll strahlt, das ist in VV'orten nicht sagbar. In vollendeter Hingabe wurde das Spiel zur Offenbarung, was Schubert in dieser Musik gibt

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Seite 2 von 6
Datum: 27.10.1936
Umfang: 6
. (Nachdruck verboten.) (22. Fortsetzung) Mary und Ferdinand sind allein. Da bricht Ferdinand los: „Was diese Leute für Ansprüche haben! Wo ein Möbel steht, da steht es. Ueberhaupt, Mary, die Sache kommt mir höchst sonderbar vor. Hast du nicht immer dafür gesprochen, daß Horst in ein Internat kommt? Und wahr haftig, ich habe nie bemerkt, daß du dich um die Erziehung Horsts besonders bemüht hättest. Ich finde es auf jeden Fall taktlos, mich in dieser Frage zu überrumpeln.' „Bitte, haben wir nicht oft genug

nicht so abscheulich . . . also nach Dieters Weg gang, hat mich deine Mutter gebeten, hier ui Hochturnau zu bleiben, um dem Haus vor zustehen und auch wegen Horst, der ja damals noch viel jünger war. Also bin ich, ganz ab gesehen davon, daß wir uns heiraten werden, Mitverantwortlich für Horst.' Ferdinand wendet sich brüsk ab. „Erzähl das jemand anderem, nur nicht nur! Außerdem wußtest du, daß mir dieser Max Richter auf die Nerven fällt.' „Ich gebe zu, daß Richter eine Art hat, die ! ir unangenehm

ist; auch daß er diese gewisse Aehnlichkett hat, die dich so aufregt. Aber an diese Aehnlichteit wirst du dich gewöhnen müssen. Im übrigen finde ich, daß sich Richter äußerst korrekt benimmt. Du kannst ihn nicht so von oben herab behandeln, wie du es vor- hi: getan hast. Ines hat auch gesundest, daß er ein netter Mensch ist.' Da wird Ferdinand blaß und fragt hastig: „So ... hat sie das gesagt?' „Warum auch nicht? Findest du das so un begreiflich?' Da lacht er kurz, hart und höhnisch. „Nett von dir, Mary! Du nimmst

also einen Instruktor für Horst ins Haus, ein paar Tage nach der Ankunft deiner Schwester. Soll viel leicht das die Unterhaltung werden, die du ih: in Aussicht gestellt hast?' Sie schlägt leicht mit den Fingerspitzen auf seinen Arm. „Ferdinand, wohin denkst du? Warum bist du plötzlich so blaß?' Er antwortet nicht, sondern geht aus dem Zimmer. Am andern Morgen nimmt Ines Horst an der Hand. „Jetzt gehen wir zu deiner ersten Stunde. Herr Richter wartet schon.' Ins Lernzimmer herein scheint durch ein großes

nach dem Entschwundenen, ein Trösten, ein gegensei- tises Bsrtrauenfchenken. * Es ist kurz vor Weihnachten. Sie sitzen alle um den Kamin, während draußen langsam und weich die Flocken fallen. Ines hat ein Blatt vor sich, einen' Blei stift in der Hand und der Wunschzettel ist schon ziemlich lang. Da sagt Max Richter: „Wenn ich einen Rat geben darf, ?o würde ich Vorschlägen, Horst ein Flobert- gewehr zu schenken/ Er wendet langsam den Bück und läßt ihn auf Ferdinand ruhen, als er ergänzend hin zusetzt

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Seite 27 von 36
Datum: 16.03.1999
Umfang: 36
flofonriten - Nr. 62 EISACKTAL * WIPPTAL Bcdaklion: Brixen, Pfarrplatz 4 » . Tel. (0472) 83 49 26 -Fax 83 41 12 ' « Anzeigen: Brixen, Weißenturmgasse 1 Steizing, Altstadt 9, Tel. (0471) 92 53 44 - Fax (0471) 92 53 E-Mail-Adressc: dolomiten.brixen@athesia.it % V Te Abonnements Tel. (0471) 92 55 90 DREI FRAGEN AN... ...Ferdinand Rainer Der Bonus von 15 Jahren Arbeit als Bürgermeister in seiner Heimatgemeinde Frei enfeld, fünf Jahren als Prä sident der Bezirksgemein schaft und das Obmannamt

der Raika Stilfes-Trons wirk ten sich für Ferdinand Rainer zweifellos positiv aus. Die 1190 Stimmen sind ein über ragender Vertrauensbeweis der Wähler. DolOltritot: Was sagen Sie zu Ihrem Wahlergebnis? Rainer: Ich möchte mich in erster Linie ganz herzlich be danken bei den Wählerinnen und Wählern, die mir ihre Stimme gegeben haben. Vom Wahlsieg war ich zwar immer überzeugt; dieses Übermaß an Stimmen habe ich mir aber nicht erträumt. Daher bin ich sehr überrascht. Daß mit der Würde auch eine Bürde ver

hat Landeshaupt mann Durnwalder Ferdinand Rainer zur Wahl als Bürger meister der Gemeinde Frei enfeld gratuliert. „Der hohe Vertrauensbeweis bezeugt den erfolgreichen Einsatz während Deiner 15jährigen Amtszeit und bestärkt Dich sicherlich bei Deinem weite ren politischen Einsatz an der Spitze der Gemeinde“, heißt es in dem Schreiben, in dem Durnwalder Rainer für die Bildung des Gemeindeaus schusses und seine Amtszeit eine glückliche Hand sowie Kraft, Freude und Erfolg wünscht. SÖOTiim AKTOIUL Dienstag

16. März 1999 FREIENFELD / Gemeinderatswahl Ferdinand Rainer ist klarer Sieger Adolf Zihl schneidet bei der Bürgermeisterwahl in Freienfeld schwach ab Freienfeld (tr) - Nach vier Jahren kehrt Ferdinand Rainer auf jenen BUrgermeistersessel zurück, den er vorher bereits 15 Jahre innehatte. Mit 1190 Wählerstimmen entschieden sich die Bürger von Freienfeld eindeutig für ihn. Sein Mitbewerber Adolf Zihl, Bürgermeister von 1995 bis 1998, blieb mit 321 Stimmen auf der Strecke. Das Verhältnis lautet somit rund

79 zu 21 Prozent. Bürgermeisterwahl in Freienfeld Stimmenanteile - Vorläufiges Endergebnis Ferdinand Rainer •: Wirtschaftsprüfer, Trens' 78 , 8 % Adolf Zihl Beamter in Pension, Maüls l I ; weiße Stimmzettel ungültige Stimmen ▼ v v - 9 - Hnm 21 , 2 % gültige Stimmen BBBBESD Colonnini-Infogra.fi k: ,|, Markart Die Vorhersagen unter der Bevölkerung für den Ausgang der Bürgermeisterwahl schwankten von 80 zu 20 bis 60 zu 40 jeweils für Ferdinand Rai ner beziehungsweise Adolf Zihl. Das Ergebnis ist klar

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Seite 4 von 6
Datum: 05.10.1936
Umfang: 6
und das dunkle Schicksal vor ihm. Der Anblick der blinden Mutter, die dem toten Sohn nach trauert. des vaterlosen Horst, der ihn) sein Herz zuträgt ... es zerreißt ihm das Herz vor Dhmerz und Sehnsucht. * „Herr Inspektor!' sagt Ferdinand nach Tisch, „es wird nötig sein, heute nachmittag den Jagdwagen einzuspannen. Ich will in die Stadt fahren und das Auto hat einen Defekt. Ist der Martin mit den Pferden ver lässig? Ich kümmere mich ja nicht um die Pferde und weiß nicht, ob der Mann kutschieren

kann.' „Wenn es Ihnen recht ist, Gras Bontink, so fahre ich selbst.' Ferdinand zieht die Stirne in Falten. „Ich möchte Sie nicht bemühen. Sie haben vielleicht etwas anderes zu tun!' „Heute nicht. Wann wollen Sie fahren, Graf?' Ferdinand zieht die Uhr. ^.Spätestens in einer halben Stunde. Willst du mitfahren. Mary?' Das wirft er so leichthin. Es ist ihm augen scheinlich nicht darum zu tun. Sie lehnt kühl ab: „Solch ein Fnhrwerk macht mir kein Vergnügen.' Da verbeugt sich Richter mit den Worten: „Ich werde einspannen

lassen', und ist draußen. Ferdinand tut verärgert zu Mary: „Daß dieser Mensch, dieser Jespektor einen so anmaßenden Ton hat, kann ich mir nicht länger bieten lassen. Er sagt Graf zu mir. Graf Bontink! Das gehört sich nicht. Er hat zu sagen: Herr Graf!' Gelassen erwidert sie: „Männer wie Max Richter find eben nicht mit gewöhnlichem Maß zu messen.' Da fährt er auf. „Er ist Inspektor und nichts weiter. Viel leicht ist ihm die freundliche Behandlung, die er von dir erfährt, zu Kopf gestiegen

. Wenn er seinen Hochmut nicht bald ablegt, kann er meinetwegen zum Teufel gehen.' Ferdinand geht und läßt die Türe hart hinter sich zufallen. In ihm ist alles geheime Abwehr gegen diesen Max Richter. Ueber die Ursache will er sich keine Rechenschaft geben. Hochturnau wird unter Richter zwar wieder ein einträglicher Besitz und so muß er ihn hinnehmen. Aber das mit der Anrede wird er ihm sehr bald beibringen. * Mary verbringt den Nachmittag in ihrem Zimmer. Es ist schön draußen und sie könnte einen kleinen Spaziergang

um sie ist, kann sie erst recht nicht vergessen. Irgend etwas im Wesen Richters erinnert in einer geradezu auf regenden Weife an Dieter. Sie hat sich noch einmal die Papiere geben lassen von Ferdinand. Sie hat sie genau studiert: es stimmt alles und es ist ja auch einfach lächerlich. Wenn selbst Dieter noch leben würde — aber er lebt ja bestimmt nicht mehr — also, wenn er leben wurde und käme, er würde einfach sagen: da bin ich! Dann müßte man ihm erklären daß auf dem Kreuz zum mindesten die Anfangsbuch staben gestimmt

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Seite 3 von 6
Datum: 07.10.1936
Umfang: 6
über die Stvaßenoöfchung fort und landete nach ungefähr 20 Meter Inmitten einer Wiese. b Waldgries. Torggl. Rencio, täglich Original Wiener Schrammeln. 1189c Pelze Reiche Auswahl zu allen Preisen KInlser, Kürschnerei, Lauben 37 Snes und 6er Zremöe Heimkehrerroman von A. v. Sazenhofen Urheberrechtsschutz durch Verlagsanstalt Manz, München. (Nachdruck verboten.) <13. Fortsetzung) Ferdinand ist entschlossen, hier reinen Tisch' zu machen. ' Der Wald ist passiert. Die Straße macht eine Kurve und läuft dann hart

an einer Schlucht hin. Zur Seite links ist ein wal diger Berg. Die beiden Rassigen da vorn an der Deichsel sind ja heute wie die Teufel. Die eiserne Faust Richters zwingt sie meisterhaft, aber plötzlich hört der in Ge danken versunkene Ferdinand den scharfen Knall der Peitsche, sieht sie in der Hand Rich ters noch einen Kreis über die Ohren der Pferde beschreiben... die Pferde fangen an zu galoppieren, der leichte Wagen schwingt wie eine windbewegte Feder hinten nach, immer haarscharf am Abhang hin. Ferdinand

sieht senkrecht hinunter. Da schleudert er die Decke von den Knien, faßt mit der Hand die Lehne des Vordersitzes und reißt sich empor. „Sind Sie eigentlich verrückt? Was trei ben Sie denn? Glauben Sie, daß mir mein Leben nicht lieb ist?' Da zieht Richter die Zügel so fest an, daß die Pferde sofort in Trab fallen und lenkt in die Mitte der Straße zurück. ‘ Der Mond fällt grell in sein Gesicht, das dem Ferdinand so nahe ist wie noch nie. Die großen, grauen Augen treffen

in die keinen. Es ist nur eine Sekunda. Ferdinand wirft sich zurück, auf den Sitz und zieht die herabgerutschte Decke bis fast zur Brust herauf. Ihn schaudert bis ins Mark. So hatte Dieter schauen können. . . gerade so . . . wenn er in stummem Zorn geflammt hatte ... so hatte er geschaut, wenn ihm ein Unrecht widerfahren war von ihm . . . dem jüngeren, aber damals körperlich überlegenen Bruder. Und immer hatte er so schauen können. Auf jede seiner Gewalttätigkeiten war immer dieser Blick wie eine stumme Gewalt

den Gesicht wiederholen . . . Als jetzt die Pferde dampfend vor dem Schloßhof halten, haj sich Ferdinand wieder beruhigt. „Ich danke Ihnen, Herr Inspektor. Mama ist unpäßlich und meine Braut wird auch nicht zu Tisch erscheinen. Jch^werde mir ein kaltes Nachtmahl in meinem Zimmer ser vieren lassen. Tun Sie das Gleiche!' Richter nickt und verbeugt sich schweigend. * Der Sommer ist da. Mary ist unglücklich und gereizt. Sie weiß nicht, was sie will. Sie schiebt die Hochzeit noch immer hinaus. Dann ärgert

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Seite 6 von 16
Datum: 10.12.1938
Umfang: 16
glauben wollte. Aber dann, ja, dann hörte sie jenes schreck liche Telephongespräch mit an. Ferdinand wähnte sie wohl draußen in der Küche, des halb sprach er laut und ungeniert, sie aber stand auf dem Korridor unmittelbar hinter der Tür seines Arbeitszimmers und hörte Wort für Wort .Wie sagen Sie?' rtef er. „Heitte abends um fedjs, statt um sieben? Aber gern, Frau- leinchen. Ich kann's ja katrm erwarten. Wie? Ja, natürlich komme ich pünktlich. Im übri- gen möchte ich Sie aber bitten

, mich nicht zu Haute anzuntfen. Ja, ich habe dafür meine Gründet Hanna ging in die Küche. Ihr Herz klopfte znm Zerspringen. Was bedeutete das? Nie haste Ferdinand Geheimnisse vor ihr ge- habt. Ihre Eh« war bisher restlos glücklich gewesen, lind mm das? Plötzlich stand Ferdinand im Rahmen der Tür. .Ich — ich muh heute früher fort, Hanna. Decker rief mich eben an. Es ist ein Kreuz mit diesen ewigen Steuersachen. Er kommt nicht damit zikrecht, rtnd ich muß ihm da helfen. Was soll man machen.' Cr log. Sie wußte genau

. Jawohl. Ferdinand sostte aus allen Molken fallen, sich tn Gnmd und Boden schämen! Der Rechtsanwalt, den sie aufsuchen wollte, wohnte ziemlich abgelegen. Sie mußte die Straßenbahn benutzen, um zu ihm zu gelangen. Und auf dieser Fahrt sah sie, was es doch für Zufälle im Leben gibt, ihren Mann. Aber nicht nur ilm. Sie sah auch znm erstenmal die Frau, die ihr den Mann gestohlen batte. Beide saßen in einem wun dervollen hellgrauen Kabriolet. Die Frau steuerte, und Ferdinand saß neben ihr und strahlte vckr

. „Was soll schon sein? Ich bin nur ein bißchen zu rasch gegangen ' Sie sah den Baum und spürte Bitterkeit. Aber sie schwieg. Sie würde bis morgen schwelgen. Dis morgen abends. Und wenn er ihr dann heuchlerisch ihre Geschenke zeigte, dann sollte die Bombe platzen. Nie im gan zen Leben sollte er diesen Heiligen Aebnd vergessen! Nie! Ferdinand schien für alles, was um ihn her geschah, blind zu sein. Wie ein Kind war er. Er kletterte die Leiter, die er neben den Batim gestellt haste, hinauf und hinunter, putzte

den Baum aus, trat zurück, prüfte sein Werk, verbesserte hier, verbesserte dort. Dabei plauderte er von morgen. Wie schön doch Weihnachten wäre. Wie er sich auf morgen freue, lind merkte nicht, wie Hanna schmerzerfüllt ihr Taschentuch zerbiß. Und dann, endlich, war es so weit. Der Heilige Abend kam. Den ganzen Tag war Ferdinand nickst zu Hause gewesen. Nun klei dete er sich um. Er war aufgeregt, machte alles falsch. Mit zitternden Händen steckte er die Bamnlichter an. breitet die Geschenke für Hanna

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Seite 3 von 8
Datum: 08.06.1949
Umfang: 8
. Solche Zwischenfälle waren damals an der Tagesordnung. Ueber das Schicksal der Briefe, um die es sich wohl hauptsächlich gedreht hatte und tun die Ferdinand am meisten besorgt war, ist nichts bekannt. Wieder frei und um den Herrn verdienst lich geworden, vermählte sich Ludwig von Taxis im nächsten Jahre (1530) mit Cleopha von Seusenhofer, einer Tochter des Inns brucker Hamischmeisters. Zum Hochzeits mahle verehrte ihm Ferdinand einen guten Essensfisch. Zu dieser Zeit konnte sich Taxis schon auf so viele Verdienste

viantmeister mit einem eigenen Zehrgadner als Gehilfen ernannt. Nach der ihm hiezu gegebenen Instruktion hatte er für die Durchreise ansehnlicher fürstlicher Personen und besonders für die Hoftafel Rehe, Schweine, Hirsche (alles frisch oder einge salzen), auch das «fliegend oder stiebend» Wildbret, Kärntner Knnaune, gesülzte Austern, Krebse, Hühner, Eier, Brot Fleisch, Zucker, Gewürze, Schmalz und überhaupt alles Erforderliche einzukaufen und an Hof zu liefern. Als Ferdinand in Prag residierte, hatte Taxis

mit der Verschickung von Lebensmit teln nach Prag viel zu tun. Nebst Artischo- ken, Gardaseekarpfen und Trüffeln waren dem von Tirol fern weilenden König Stein hühner sehr erwünscht. Bei Versendung mit der Post mußte allerdings wiederholt eine verderbliche Saumseligkeit wahrgenommen werden. Auf der Strecke Trient—Innsbruck sind mehrmals Truhen mit Früchten und anderen Sachen, die sich Ferdinand aus Ita lien nach Prag senden Heß, aufgehalten und Briefe erbrochen worden. Der Hofpostmei- Darauf steht oft

wegen übermäßiger Be schwerung der Post mit allzu großen Post stücken. Ludwig ließ sich in seinem Dienst eifer nicht beirren und wählte für die Sen dungen nach Prag nicht mehr den Weg über das Hofpostamt Wien, sondern über Linz und Tabor. Neben der Belieferung der Hoftafel erach tete Taxis die Kostfreihaltung des Landes fürsten und seiner Angehörigen auf Reisen für seine Ehrenpflicht. Als Ferdinand 1550 mit seiner Schwester Katharina nach Man tua reiste, zeigte sich Taxis mit sehr viel Ehrbezeugung

und Kostfreihaltung, daß ihn Ferdinand dem Kaiser ganz besonders warm empfahl. Ferdinand war auch öfter bei Taxis zu Gast. Für all die Unkosten ver schrieb ihm Ferdinand ein Gnadengeld von tausend Gulden, die vom Zoll Colman mit 5 Prozent verzinst wurden. Auch die Post von Bozen erhält er Hat es Ludwig von Taxis schon beim Er werbe des Postamtes verstanden, seinen Wirkungskreis und sein Einkommen zu ver mehren, so darf es nicht wunder nehmen, wenn er weiterhin nach Verbesserung seiner Verhältnisse strebte. Hiezu

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Seite 18 von 28
Datum: 19.12.1983
Umfang: 28
- haltcrs? Er machte sich sofort auf den Weg zur Kreuzwiese, die nun Acker werden soll te. Dort angekommen. blieb er am Rain stehen und wartete, bis das Gespann vom anderen Ende zurückkam. Er hatte sich nicht getauscht, cs waren tatsäch lich die beiden Kotschimmcl des Post halters. Nur um ganz sicher zu sein, frag te er den Mann, der das Gespann lenkte: „Ist das «-in Posthaltergespann?" „Freilich", antwortete Ferdinand, des Grubers Großkneeht. und setzte den Pflug von neuem in die Erde. „Bist du schon

lange beim Posthal ler?“ fragte der Bauerngraf weiter. „Zwölf Jahre werden es zu Lichtmeß." „So. so, mhin. Dann kennst du ja Grundstücke und Gemarkungen der Posthaltciei ganz genau." Ferdinand lachte, als habe ihn jemand gefragt, ob er das Einmaleins könne. „Wie meine Hosentaschen", sagte er. „Aber diese Wiese ackerst du zunt er stenmal. Gehört die nicht zum .Säge werk?" „Hat sie einmal, ja. Jetzt gehört sie dem Posthalter." ..Seit wann?" ..Das weiß ich nicht und das geht

. Manchmal zuckte es um den Mund wie Spott, und dann stand plötzlich wieder die Zornlältc auf seiner Stirne. Am nächsten Tag fuhr er in die Stadt zum Grundbuchamt. wo man ihm sagte, daß er der rechtmäßige Eigentümer die ser Grundstücke geworden sei. da er ja das Anwesen nebst Sägewerk ersteigert habe. „Ein Irrtum ist ausgeschlossen?" „Natürlich, sonst wäre es ja hier in den Akten vermerkt." „Gut. danke schön. Mehr wollte ich nicht wissen." Am folgenden Morgen ging er wieder zum Acker hinauf. Ferdinand

war gera de dabei, den letzten Streifen umzuak- kern. „Halt", sagte Antun von Lafret. „Hier wird nicht mehr weitergepflügt!" Ferdinand tat. als höre er das gar nicht. Was ging ihn dieser aufgeregte Mensch an! Er hatte den Auftrag, hier fertigzuak- kern. „Du sollst aufhören. habe ich gesagt!" schrie Lafret. schon krebsrot im Gesicht. „Höah". sagte der Ferdinand und trieb die Pferde an. Ein paar Schritte ging der Bauerngraf neben dem Gespann her. Dann fiel er den Pferden in die Zügel. Das Gespann stand

. „Laß die Rosse los", sagte Ferdinand noch ganz, ruhig. „Ich verbiete dir. hier zu ackern." „Du sollst die Rosse loslassen, habe ich gesagt!" „Nein!" Da riß Ferdinand die Peitsche hoch. Nur weil sich Anton von Lafret im letz ten Augenblick zur Seite bog. ging der Schlag ins Leere. Alleres war zuviel für ihn. Ein Knecht wagte es. die Peitsche gegen ihn zu lieben. Miteinem wütenden Schrei rannte er gegen ilm an. Der An prall war so unverhofft, daß Ferdinand ins Wanken kam. Schmerzhaft verzog

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Seite 23 von 48
Datum: 02.03.1996
Umfang: 48
Cuneo, stand kurz vor seiner Pensio nierung. In rund drei Monaten wäre es soweit gewesen. Botte galt als einer der erlahrensten Cambiti ieri beamten. Za ir nächst über viele Jahre in Je- nesien stationiert, wurde er zuletzt nach Bozen versetzt. Botte wird von seinen Kol legen als pflichtbewußter und voibildhal'ler Carabiniere be schrieben, der seinen Dienst über alles liebte. Nachdem Ferdinand Cam per, der Serienmörder von Meran, direkt in das Gesicht Bottes geschossen hatte, wur

jeder über seine Nachbarn Bescheid. Man unterhält sich, sieht sich am .Stammtisch oder bei Vereinstreffen. Das Dorflebcn ist voll von intensiven sozialen Kontakten. So zumindest sieht es im Nor- malfall in den meisten SUdtiroler Ortschaften aus. Will man aber in Riffian etwas über Ferdinand Gamper erfahren, erhält man fast überall zur Antwort: „Wir wissen nichts über ihn, wir kannten ihn kaum und können deshalb gar nichts sagen." Von boUnniten-Redakteurin Roberta Costiuc Gerade dieses „Gar nichts“ macht stutzig

retten. Aher auch hier war die Antwort dieselbe. „Wir haben Ferdinand Gamper kaum ge kannt.“ Seine Mutter Luisa hätte hin gegen des öfteren von sich hö ren lassen, und das im wahrsten Sinne des Wortes, erklärte die Wirtin den „Dolomiten“. Die Frau sei nach dem Selbstmord ihres Sohnes Richard augen scheinlich nervenleidend gewe sen und habe ihrem Kummer nicht selten lauthals Luft ge macht. Sie soll mehrmals ver kündet haben, jemand wollte sie vergiften. Auch am gestrigen Nachmittag äußerte

sie die Be schuldigungen, ihr Sohn sei un schuldig, jemand aus dem ne benstehenden Haus habe des öfteren mit Schußwaffen han tiert und sei deshalb verdäch tig- Noch vor vier Jahren habe Luisa Gamper im Huuslhof Zimmer vermietet. Die Gäste seien ausnahmslos zufrieden mit der sauberen Führung des Hauses gewesen und gerne wie dergekommen. Lora Raffi vom Breitenhof schilderte Ferdinand Grmper als Sonderling, mit dem sie kaum ein Wort gewechselt ha be, obwohl sie ja zu seinen K Riiüan: 1100-Seelen-Gemeinde am Eingang

, habe sie mit Anna Benneschek, der Witwe des ge stern ermordeten Tullio Mel chiori, über den 39jährigen Mann gesprochen. Es sei scha de, daß man so gar keinen Kon takt tu Ferdinand Gamper ha be, sei man bei dem Gespräch übereingekommen. Allerdings habe man sich besagten Kon takt anders vorgestellt, als es dann auf so tragische Weise ge kommen war. Lora Raffi war auch die erste gewesen, die eine anfängliche Meldung dementierte, Tullio Melchioris Sohn Valerio hatte den eigenen Vater erschossen. „Völlig

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Seite 8 von 12
Datum: 10.10.1936
Umfang: 12
vernieintlichen Gebeine Dieters beisetzt. Da Dieter erfährt, dah seine Braut Mary seinen Bruder Ferdinand um wirbt, um Herrin auf Hochturnau zu werden, entschließt sich der über Marys Wandelbarkeit enttäuschte Dieter, sich nicht zu erkennen zu geben. Er will als Fremder in der Heiniat leben und geht als ^Verwalter auf sein väterliches Gut. Mit der Zeit werde» Bruder und Braut durch mancherlei Eigentümlichkeiten des BerwalterS an den zu den Toten gezählten Dieter erinnert. Horst. Dieters Söhnchen auS erster

Ehe, fühlt sich zum Herwalter hingezogen. ui» so mehr/ als er merkt, baß er bet Onkel und Mary überflüssig st. Dieter erkennt immer klarer den minderwertigen Charakter Marys. Auch Ferdinand entfernt sich immer weiter von ihr. * Die alte Vabett ist traurig und verärgert. Anton putzt Silber, da nimmt sie sich ihr Küchenhockerl und setzt sich daneben. „Anton, ich muß dir was sagen! Der Horst ist schon so lange nimmer bei uns da herunten gewesen. Früher ist er immer so gern in meinem Zimmer gesessen

war mein alles; wegen ihm bin ich dageblieben und wegen der alten Frau; sonst war ich schon längst nimmer da. Du willst ja nie was hören, aber ich sag dir, der Herr Graf wird die Mary auch nimmer heiraten. Der schaut sich schon nach was anderem um in der Stadt.' „Babett, merk dir eins: laß solchen Tratsch! Das geht uns nichts an! Du weißt, ich duld da herunten keinen Tratsch net!' Da geht die Babett schwer beleidigt fort. * „Anton!' befiehlt Ferdinand, „ich lasse den Herrn Inspektor zu mir bitten, sogleich

!' Ferdinand geht in seinem Zimmer mit hastigen Schritten auf und ab. Er hat sich in eine Wut hineingesteigert. Als Richter eintritt, hemmt er seinen Schritt. Er wendet den Kopf zu feinem Schreibtisch zurück, um ihn nicht ansehen zu müssen. „Dort liegt ein Steuerbogen. Das muß ein Irrtum fein! Bitte, wollen Sie Nachsehen!' Richter greift das Blatt auf. „Das ist selbstverständlich ein Irrtum; diese Steuer ist am 16. Februar bereits bezahlt worden. Ich habe den Beleg.' „Dann schreiben Sie an das Steueramt

. Die sollen besser aufpassen! Und noch etwas will ich bemerken, es fällt mir gerade ein. Gleichgestellte nennen sich beim Namen oder setzen nur den Titel als Anrede; Angestellte sagen: Herr Graf!' In diesem Augenblick reizt es Ferdinand fein Gegenüber anzuschauen. Cr tut es. Dann tritt er rasch einen Schritt zurück und setzt unsicher hinzu: „Ich will Ihnen damit aller dings keine Vorschrift machen.' Richter hebt ein wenig die Schultern, dann sagt er, mit Betonung auf dem ersten Wort: „Herr Graf, die Gruft

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Seite 2 von 6
Datum: 19.10.1936
Umfang: 6
kein Gegenstand umgestürzt worden, muß das Naturereignis hier doch nicht von größerer Stärke gewesen sein. Ines unt ber Zrembe Heimkehrerroman von A. v. Sazenhofen Urheberrechtsschutz durch Verlagsanstalt Manz, München. (Nachdruck verboten.) 118. Fortsetzung) ..Du hast recht. Ferdinand, das ist eine gute Idee! Wir laden Ines ein. Ich brauche dann auch den Inspektor nicht mehr um seine Ge sellschaft bitten,' fügt Mary lauernd hinzu. Da fährt Ferdinand auf: „Das hättest du auch bisher nicht nötig gehabt

!' Sie lächelt nur. „Eifersüchtig, mein Schatz?' Cr braust aüf: „Ich bin nicht eifersüchtig, aber der Mensch soll in seinem Gutshof drüben bleiben, für den er da ist. Ich will ihn nicht öfter sehen als ohnehin notwendig.' Mit erregten Schritten durchmißt Ferdi nand das Zimmer. Halb neugierig, halb be ängstigt schaut Mary zu ihm auf. Woher auf einmal diese Abneigung gegen Richter? Ist es bloß Eifersucht oder steckt etwas anderes dahinter? Sie muß es wissen. „Hör einmal, Ferdinand, was hast

Ines! Ferdinand und ich. Groß mama natürlich auch, laden dich ein. Möglich, daß wir doch noch im Herbst heiraten, dann, kannst du gleich zur Hochzeit da bleiben. Also komme, sobald du kannst. Mary. * Allerseelen. Es ist alles voll Nebel, als wolle die Welt in diesem grauen Nichts sterben, versinken und vergehen. Ferdinand steht in seinem Zimmer am Fenster. Das fehlte ihm gerade noch, so ein Tag! In die Stadt kann man heute nicht fahren. Da rennen sie mit Kränzen zum Friedhof und im Theater spielen

für beendet an. Der Betrieb ist so ge ordnet und eingespielt, daß er bei einiger Aufsicht durch den Gutsherrn auch ohne einen eigenen Verwalter weiterläuft. Um den Be trieb zu entlasten, bitte ich um meine Ent lassung als Inspektor.' Ferdinand stützt sich mit der Hand auf das Fensterbrett. Die Hand zittert. „Ich habe Ihnen nichts in den Weg ge legt.' „Gewiß nicht, aber vielleicht komme ich nur Ihrem heimlichen Wunsche zuvor, wenn ich es nicht auf eine Kündigung ankommen laste.' Die Faust

, die sich auf das Fensterbrett stützt, zittert stärker. „Ich bitte, in acht Tagen gehen zu dürfen. Arbeit ist jetzt keine mehr.' Da hat sich Ferdinand gefaßt. Er fühlt es wie einen Alp von seiner Brust weichen. „Wenn Sie durchaus wollen, es steht Ihnen natürlich nichts im Wege. Ich danke Ihnen für die Arbeit, die sie geleistet haben. Sie ist anerkennenswert.' Da sieht Richter Ferdinand lang an. „Ich habe es gerne getan für . . . Hoch turnau.' Ferdinand zuckt zusammen und verliert die Fassung. Da verbeugt sich Richter kurz

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Seite 3 von 20
Datum: 28.06.1984
Umfang: 20
Das Attentat vom 28. Juni 1914 in Sarajevo Ich war nur wenige Meter weg, als es passierte Die hundertjährige Alexandrine v. Marzano erzählt „Wie von hier bis zur Terrasse, weiter war ich nicht entfernt.“ Die 100jährige Greisin, die etwas zusammengesunken in einem Lehnstuhl sitzt, sticht mit ihrem mageren Arm ein Loch in die Luft. Ihr Zeigefinger weist auf jene Stelle auf der Terrasse, die sie meint. Ich bin sicher, daß sie ihn im Geiste gerade vorüberfahren sieht, den Erzherzog Franz Ferdinand

.,’“ „Haben Sic das so deutlich gehört?“ unterbreche ich die Erzäh lende. „No, ich war ja nicht dabei, aber das haben die Leute, die vor mir gestanden sind, gehört“, kommt wieder die schlqg- So stand es damals in der Zeitung Wie die Presse damals über den Vorfall berichtete, sei am Beispiel der Berliner „Vossischen Zeitung“ vor Augen ge führt. „Sarajewo, 28. Juni (Telegramm unse res Korrespondenten). Als der Erzher zog-Thronfolger Franz Ferdinand und seine Gattin, die Herzogin von Hohen berg, sich heute

. „Ich hab’ ja viele Leute vom Hof ge kannt. Wir haben in Wien im selben Haus gewohnt. Kommt der Graf... weiß jetzt den Namen nicht mehr, zu mir her und sagt: .Beide tot, wollen Sie sie sehen, ich führ' Sie hinauf zum Konak (Regie rungsgebäude, Anm. d. Verf.).’ Da lagen sie ausgestreckt auf zwei Paradebetten, und der Bischof von Sarajevo stand da neben, mit dem Ölflascherl. Beide waren Das am 28. Juni 1914 — vor siebzig Jahren — auf den österreichischen Thronfolger Franz Ferdinand und seine Gemahlin verübte

Attentat kam nicht von ungefähr. Die Geschichtsforschung der letzten Jahrzehnte hat die Gründe dafür eingehend ermittelt. Sie liegen nicht zuletzt in der Persönlichkeit und der politischen Zielsetzung des Thron folgers, der den Feinden Österreich-Un garns im Wege stand. Erzherzog Franz Ferdinand wurde am 18. Dezember 1863 in Graz geboren. Er schlug — trotz anfangs schwacher Kon stitution — die militärische Laufbahn ein. Eine Weltreise, die er im 29. Lebens jahr unternahm, war seiner Gesundheit

durch die Dogmen der katholischen Kirche gelöst. Er war ein frommer und überzeugter Katholik und frei von Intoleranz. Ich selbst war Protestant, habe aber niemals einen Nachteil davon zu spüren bekommen." In einem Brief an den päpstlichen Nun tius teilt Franz Ferdinand diesem mit, daß er zwar ein guter Sohn der römi schen Kirche sei, aber die elementaren Rechte seiner einst zu regierenden Völ ker bei ihm an höchster Stelle stünden. Er wies den Anspruch der Kirche, poli tisch zu regieren, mit kategorischen tot

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Seite 17 von 32
Datum: 31.10.1981
Umfang: 32
Zimmerlehen war Landcshauptmann- schaftsvenvalter Freiherr Ferdinand von Khuepach engstens verbunden. Schloß Prösels hingegen erbaute sich Landes hauptmann Leonhard Freiherr von Vöis- Colonna. Der Ansitz Zimmerlehen erscheint als Musterbild eines alttirolischen Edelho- fes; er liegt in etwa 1000 Meter See höhe oberhalb Völs, auf sanft geneigter Wiescnfliiehe „inmitten weit gedehnter Äcker und Matten, auf denen sieh zwi schen Obstbiiumc» freundliche Bauern höfe erheben, während im Hintergrund schattigkühle

und wurde von Völklin von Völs angekauft). Der runde Treppen turm im Osten sowie ein zierliches Gloekentürmchen an der Südwestecke sind Zubautcn. die auf Ferdinand von Khuepach zurückgehen, desgleichen die Kapelle. Eine interne Verbindung vom Der „Turm ob dem Brunnen", wie er zu Zeiten des Ferdinand von Killte- pack nusgesehen haben mag. . J . Hauptstück der Kapelle, den Limogcr- Altar, gehörten zum Inventar: ein Wap pen in Glasmalerei (1592). eine Orgel, ein gotischer Kelch mit später aufgesetz tem

besonderer Wohnlichkeit: eher ist man geneigt anzunehmen, daß ihm repräsentative Bedeutung zukam. Man kann sich gut vorslellcn, wie dort vor allem im Saal mit den lagdfresken frolle Feste gefeiert wurden, etwa nach erfolgreich verlaufener Jagd in den Wid dern um den Sehlem. Aber auch Fami lien- und Hochzeitsfeiern haben hier stattgefunden: Ferdinand leierte in der Kupclle seine zweite Hochzeit. Bei sol chen Gelegenheiten wird es gewiß nicht an Tafelfreuden gefehlt haben, ln Anbe tracht des Reichtums

wären zwei Häuser miteinander vereint worden, und man kann folgende These aufstellen: Die Baulichkeit, die Ferdinand von Khue pach vom vormaligen Besitzer kaufte, war kleiner als die heutige. Er vergrö ßerte das Objekt durch ein zweites, das einmal freigestanden hat; wahrschein lich mußte die Zufahrt zu einem frühe ren Wirtschaftsgebäude bestehen blei ben, deshalb der trennende Abstand. Die beiden starken internen Mauern (heutiger Hausgang) waren also Fassa denmauern — die sich in Durehfahrts

zu den Stqckwerken gab es lediglich über die angebautc, steiner ne Turmtreppe. Es hat sich ursprüng lich wohl um einen einfachen, nahezu quadratischen, zinnenbekrönten Turm gehandelt. Zimmerlchcn hat, im Ganzen gesehen, wohl einmal ein „burgenhafte- rcs“ Aussehen gehabt. Ferdinand von Khuepach hat künstle risch alles aufgebolen, um seinen Lieb lingssitz zu verschönern. Insbesondere wurden Maler beuuftragt, die Räume künstlich zu schmücken. Helmut Stamp fer hat im „Schiern“ (1/1976) die Fres ken im Turm

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