. (Nachdruck verboten.) (22. Fortsetzung) Mary und Ferdinand sind allein. Da bricht Ferdinand los: „Was diese Leute für Ansprüche haben! Wo ein Möbel steht, da steht es. Ueberhaupt, Mary, die Sache kommt mir höchst sonderbar vor. Hast du nicht immer dafür gesprochen, daß Horst in ein Internat kommt? Und wahr haftig, ich habe nie bemerkt, daß du dich um die Erziehung Horsts besonders bemüht hättest. Ich finde es auf jeden Fall taktlos, mich in dieser Frage zu überrumpeln.' „Bitte, haben wir nicht oft genug
nicht so abscheulich . . . also nach Dieters Weg gang, hat mich deine Mutter gebeten, hier ui Hochturnau zu bleiben, um dem Haus vor zustehen und auch wegen Horst, der ja damals noch viel jünger war. Also bin ich, ganz ab gesehen davon, daß wir uns heiraten werden, Mitverantwortlich für Horst.' Ferdinand wendet sich brüsk ab. „Erzähl das jemand anderem, nur nicht nur! Außerdem wußtest du, daß mir dieser Max Richter auf die Nerven fällt.' „Ich gebe zu, daß Richter eine Art hat, die ! ir unangenehm
ist; auch daß er diese gewisse Aehnlichkett hat, die dich so aufregt. Aber an diese Aehnlichteit wirst du dich gewöhnen müssen. Im übrigen finde ich, daß sich Richter äußerst korrekt benimmt. Du kannst ihn nicht so von oben herab behandeln, wie du es vor- hi: getan hast. Ines hat auch gesundest, daß er ein netter Mensch ist.' Da wird Ferdinand blaß und fragt hastig: „So ... hat sie das gesagt?' „Warum auch nicht? Findest du das so un begreiflich?' Da lacht er kurz, hart und höhnisch. „Nett von dir, Mary! Du nimmst
also einen Instruktor für Horst ins Haus, ein paar Tage nach der Ankunft deiner Schwester. Soll viel leicht das die Unterhaltung werden, die du ih: in Aussicht gestellt hast?' Sie schlägt leicht mit den Fingerspitzen auf seinen Arm. „Ferdinand, wohin denkst du? Warum bist du plötzlich so blaß?' Er antwortet nicht, sondern geht aus dem Zimmer. Am andern Morgen nimmt Ines Horst an der Hand. „Jetzt gehen wir zu deiner ersten Stunde. Herr Richter wartet schon.' Ins Lernzimmer herein scheint durch ein großes
nach dem Entschwundenen, ein Trösten, ein gegensei- tises Bsrtrauenfchenken. * Es ist kurz vor Weihnachten. Sie sitzen alle um den Kamin, während draußen langsam und weich die Flocken fallen. Ines hat ein Blatt vor sich, einen' Blei stift in der Hand und der Wunschzettel ist schon ziemlich lang. Da sagt Max Richter: „Wenn ich einen Rat geben darf, ?o würde ich Vorschlägen, Horst ein Flobert- gewehr zu schenken/ Er wendet langsam den Bück und läßt ihn auf Ferdinand ruhen, als er ergänzend hin zusetzt