und bedrohlich war, und daß einer es war, der das Mögliche schuf, wo keinem stumpferen Blick ein Mögliches vorher erschienen wäre ; da wird unsere Brust frei, wir fühlen, was ein Mensch vermag, die Gewalt des Geistes hebt uns empor, wir vermögen eines Menschen Großhelt zu erkennen und müssen ihn unbe dingt lieben ... Hofmannsthal, Worte zum Gedächtnis zum Prinzen Eugen Er, der so viel von den Leiden des Krieges wußte! Von den zerschmetterten Leibern, dem Wehgeschrei der Verwundeten, dem furcht baren Geruch
, den 10. Oktober 1963 — Nr. 233 Schloß Belvedere, die Sommerrcsidenz des Prinzen Eugen Prinz Eugen kehrt dem französischen Königshof den Rücken Prinz Eugeni us von Savoyen, den das Lied den edlen Ritter nennt, ist auf fremder Erde aus fremdem, fürstlichem Blute entsprossen, an einem Österreich feindlichen Hofe ln fremder Denkart aufgezogen worden, und nach menschlicher Voraussicht mußte es sein Beruf werden, gegen Habsburg Dienste zu tun, sei es als Krieger, sei es als Diplomat und Staatsmann, vielleicht
hinaus. Er hat Österreichs Heer ge schaffen, das lebendige, vielsprachige. Prinz Eugen verbrachte seine Jugend an dem Hofe des französischen Königs Ludwig XIV., bei dem sein Vater als Kommandant der Schwei zergarde und Statthalter einer Provinz in Diensten stand. Als Eugen achtzehn Jahre alt war, ging er zu dem König und verlangte, er solle ihm eine Kompanie Reiter geben, die wolle er befehligen und dem König da mit nach den Kräften, die er ln sich fühle, dienstbar sein. Aber weil Eugen von kleiner
den Prinzen seine Freunde, warum er dem König so unbescheiden ins Gesicht gesehen habe, „Sollte ich ihm nicht scharf ins Gesicht schauen“, gab Eugen zur Antwort, „da ich doch sehen mußte, ob er tauge, mein Herr zu sein oder nicht, und danach in einem Augenblicke für mein Leben mich entschei den mußte. Nun weiß Ich, daß er nicht taugt, so will ich denn nicht anders wie als Feind mit dem Degen in der Faust sein Land wieder betreten. Mir ist nicht bange, daß ich nicht in dieser Welt einen Herrn fände
, dem ich mit Lust und in Treue dienen kön ne.“ Er meinte aber den Kaiser Leopold, Römischen Kaiser Deutscher Nation aus dem Hause Österreich, von dem er viel vernom men hatte als von einem großmütigen und frommen Monarchen, und sogleich machte er sich auf und reiste an den Hof des Kaisers. Der gröljle Sieg: Belgrad Eugen schlug die Franzosen, die in Italien eingefallen waren, das damals dem Hause Oesterreich gehörte, in vielen Schlachten, er schlug sie, als sie sich mit dem Kurfürsten von Bayern verbündeten