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Seite 17 von 20
Datum: 06.08.1984
Umfang: 20
-rö misch), Bahn- und Straßenrad sowie Frauenrudern. Nie zuvor hatten sich die Turner das Mannschaftsgold und mit Mary Lou Retton die Krone der Turne rinnen holen können. Und gerade erst hat Carl Lewis mit seinem 100-m-AUein- gang angekündigt, daß die Leichtathle tikwettbewerbe zu den amerikanischen Spielen in den Spielen zu werden ver sprechen. Schon steigen die Goldme daillenprognosen gegen 100. Die einma ligen amerikanischen Anstrengungen im Amateursport, der sich in den letzten Jahren mit über 150

eine Neugierde ausgelöst, die dem oplympischen Sport in den USA Chan cen eröffnet. Oberall und immer Ist Carl Lewis ein begehrter Mann. Autogramme, aber auch Bilder sind gerade jetzt gefragt, da er schon bei seinem ersten von insgesamt vier Wettbewerben gezeigt hat, daß er tatsächlich der schnellste Mann der Welt ist. Man kann gespannt sein, ob er seinen Wunschtraum zu erfüllen weiß, genauso wie sein Landsmann Jesse Owens 1936 in Berlin 48 Jahre später ebenfalls vier Goldmedaillen zu gewinnen. Aufn

.: „Sportillustrierte“ cc „Eins vorbei — jetzt noch Die „Carl-Lewls“-Spiele haben In Los Angeles begonnen / Einzige Vertraute ist Schwester Carol Carl Lewis war Carl Lewis. Und Carl Lewis gewann. „Ich habe immer geglaubt, zu etwas Besonderem geboren worden zu sein“, sagte er. Es war die Minute vor dem Start zum 100-Meter-Endlauf. Carl Lewis stand, die Hände ln den Hüften, hinter seinem Startblock und starrte seine Laufbahn hinunter. Alles, was vor ibm lag, gehörte ihm. Dieses Rennen, das Stadion, seine Zukunft

im reichen Land Amerika. Mit dieser Gewißheit erwartete er den Startschuß. 9,99 Sekunden nach dem Knall rannte Carl Lewis durch das Ziel, als liefe er der Unsterblichkeit entgegen. „Wenn ich wie Carl Lewis laufe“, hatte er vorher gesagt, „dann kann mich niemand besiegen.“ Carl Lewis, am 1. Juli 1961 in Birming ham/Alabama geboren, 1,88 Meter groß, 80 Kilo schwer, ist der schnellste Mensch Die Ränge füllen sich: Leichtathletik! An ersten Wettkampftagen gab es wohl die erwarteten Sieger, dennoch

einige Überraschungen Carl Lewis und Claudia Losch haben das erwartete Gold gewonnen. Der 23jährige Superstar über 100 Meter in 9,99 Sekunden mit fast zwei Metern Vorsprung vor seinem amerikanischen Landsmann Sam Graddy lind mit der Souveränität, die ihn bis zum kommenden Samstag mit vier Siegen zum „neuen Jesse Owens“ machen wird. Die 24jährige Augenoptlkerln im Kugel stoßen durch Augenmaß: Mit 20,48 Meter war sie gerade einen Zentimeter besser als die Rumänin Mlhaela Loghln. Zu überschäumender Begeisterung

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Seite 4 von 12
Datum: 24.11.1953
Umfang: 12
». Und so ist es geblieben. An w.-m liegt es? — Es wäre an der Zeit, daß eine »panische Presseagentur dem Staatschef einmal einen ähnlichen Fragebo gen vorlegte wie die United Press in diesen Tagen, und ihn bäte, auch zu innerspani- schen Fragen einmal so Mnfach und frei von allen dialektischen Vorbehalten Stellung zu nehmen, wie er es gerade in Bezue auf Spa niens Stellung zum Ausland getan hat. Juan V. Cucia Dienstag, den 24. November 1953 Carl Spiecker f Deutschland ist um einen großen Demo- kiaten ärmer: Dr. Carl

Spiecker. Mitglied des Bundesrates für Nordrhein-Wcstfalen und bevollmächtigter Minister dieses Lan des bei der Bundesregierung ist in König stein im Taunus, wo er von einem alten Herzleiden Erholung suchte, gestorben. Mit Carl Spircker verliert die deutsche Demokratie einen ihrer zähesten Verteidiger die europäische Bewegung einen überzeugten und- lauteren Repräsentanten. Die deutsche Demokratie zu sichern und zu festigen, war Carl Spiecker.« Lebensaufgabe und Inhalt seiner politischen Arbeit

. Wo immer sie in Nöte geraten war. entstand ihr in Carl Spiecker ein treuer und unerbittlicher An • walt. Es war deshalb kein Zufall, daß der Mitbegründer des Reichsbanners Schwarz- Rot-Gold 1930 zum Reichsbeauftiagten für die Bekämpfung des Nationalsozialismus bestellt wurde. Carl Spieckers politische Karriere begann mit dem Zusammenbruch des Kaiserreiches. Bereits 1917 erfolgte Carl Spieckeis Berufung in die Nachrichtenab teilung des Auswärtigen Amts. 1919 wurde er zum Staatskommissar

für Oberschlesien bestellt, wo er in enger Zusammenarbeit mit Prälat Ulitzka und dem Abstimmungskom- missar Dr. Lukaschek an dem deutschen Abstimmung.«.- in« von 1920 maßgebenden Anteil hatte. Bereits mit 35 Jahren wurde Carl Spiecker Chef der Presseabteiluna der Reichsregiorung! Mit der nationalsozialistischen Machter- gieifung mußte Carl Spiecker sein« deutsche Heimat verlassen und ins Exil gehen Er lebte zunächst in Frankreich, von wo aus er eine überall« wirkungsvolle antinazionai- sozialistische Tätigkeit

entfaltete. Der Über fall Hitlers auf Holland 1940 wurde mit Carl Spieckeis antinationalsozialistischer Ak tivität begründet. Nach der Kapitulation Frankreichs flüchtete Carl Spiecker zunächst nach England und verbrachte die Jahre nach 1940 zu-nächst in den USA, dann in Ka nada. 1945 kehrte Carl Spiecker nach Deutsch land zurück. Seiner Initiative war die Grün dung der neuen Zentrumspartei zuzuschrei ben. während recht einfluß; eich» Kreise un ter der Führung Adenauers, Arnolds. Kai sers

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Seite 7 von 24
Datum: 12.08.1983
Umfang: 24
Weltrekorde, zwei Superstars, rund 180.000 Zuschauer und drei prominente Verletzte stehen als Ausrufezeichen am Ende der ersten vier Wettkampftage. Carl Lewis ist der strahlende Held der Titelkämpfe, und es wird schwerfallen, künftig neue Superlative für den 22jährigen Amerikaner zu finden. Die unauslöschlichen Eindrücke von seinem überlegenen Sieg über 100 Meter und seinem 8,55-Meter-Satz im Weitsprung werden nur noch von ihm selbst übertroffen: Von seinem grandiosen Rennen als Schlußläufer

dieser Weltmeisterschaft bereits zweimal — er stieg jeweils nur wegen seiner besseren Laufzeit gegenüber Konkurrenten aus anderen Vorlaufen bzw. dem Halbfinale auf. Stunde der Amerikaner „Wir danken Gol t, daß er uns die Kraft für diese Leistung gegeben hat." Vier Amerikaner stehen mit verschlungenen . Armen im Kreis und verharren fast eine Minute in stiller Andacht. Erst dann bricht aus ihnen der ganze Jubel über eine grandiose Leistung heraus. Emm it King, Willie Gault, Calvin Smith und Carl Lewis—das Sprintquar

- tett, das bei seinem Wellrekordrennendie Zuschauer im Olympiastadion von Hel sinki vondenSitzen riß und zu stehenden Ovationen zwang, steht für alle Gefühle, die in diesen Tagen der ersten Leichtath- letikwellmeislerschaft die Amerikaner bewegen: Teamgeist. Gottesfurcht, Sie geswille, Lebensfreude. Carl Lewis, der Superstar, managt im Weitsprung Mike Conley zur Bronzeme daille: dreifacher Triumph mit Jason Grimes. Edwin Moses tröstet nach seinem Erfolg André Phillips und David Lee

und jetzt auch Weltmeister über 10.000 Me ter. Der Werbefachmann aus Corno, der für den heuersein lOOjahriges Bestehen feiern den Mailänder Club Pro Patria läuft, ging als Fünfter in die Zielgerade und hatte noch die Kraft, unwiderstehlich anzuziehen. Warum Alberto Cova gewonnen hat? Seine Mutter wußte um das Geheimnis: „Alberto hatte dasselbe Leibehen übergestreift, mit dem er in Athen zum ersten großen Erfolg gelaufen war..." WELTMEISTERSCHAFTEN IN LEICHTATHLETIK HELSINKI 1983 Wie pfeilschnell Carl Lewis als Schluß

läufer der US-Staffel unterwegs war, ma ßen die Stoppuhren, die für den Amerika ner 8,8 Sekunden registrierten. Auch das könnte Weltrekord sein, denn bisher ist eine solche Marke noch nicht gestoppt wor den. Sein Landsmann Bob Hayes hatte mit fliegendem Start schon vor 19 Jahren — 1964 in Tokio — 8,9 geschafft. * Carl Lewis ist bei einem Wettkampf nur selten aus der Konzentration zu bringen. Eine Biene hatte dieses Kunststück aber beinahe geschafft. Als sich die schnellsten Männer der Welt

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Seite 3 von 12
Datum: 01.05.1952
Umfang: 12
bis 1585 hatte die Burg Jakob v. Payersberg inne, der ein sehr baulustiger Herr war und auch seine Schlösser Schwanburg und • Payersberg voll ständig umgestaltete und unter anderem auch mit neuen Kapellen versah.-Der Ritter Jakob genoß im ganzen Lande ein hohes An sehen, bei seinem Tode aber hinterlleß er eine gewaltige Schuldenlast und man darf wohl annehmen, daß die Bauten auf Neuhaus mit daran schuld waren. Für den Umbau des Palas bildet die an einer Fenstcrleibung von Theaterdirektor Carl

, und nach dessen Tod (1797) mit Karl An dreas Bernbrunn aus Zierndorf (Bayern), gestorben 1832 in Wien an der Cholera, ver ehelichte. In Krakau schenkte Maria Anna Bern brunn am 17. Juli 1787 einem Knaben, Karl, das Leben, der unter dem Namen „Carl Carl“ in die Wiener Thsatergeschichte ein zog. Da seine Mutter vor ihrer Heirat Ba ronin war, ließ sich Carl gerne „Baron Carl" oder „Herr von Bernbrunn“ titulieren. Nach kurzer Ausbildung in der Wiener Ingenieur- akdemie diente Carl bei verschiedenen Re gimentern

und kam schließlich am 1. April 1809 zum Jägerbatillon Nr. 9, in dem er an der Seite der Tiroler Landstürmer gegen die napoleonischen Truppen kämpfte. Carl mit Andreas Hofer in Mantua Am 6. Juni 1809 wurde Trient von den Franzosen ein geschlossen, der in Trient kommandierende Oberstleutnant Christian Graf Leiningen-Westerburg war auch dar unter. Rasch bot Andreas Hofer den Etsch länder Landsturm auf und in wenigen Tagen war Trient befreit. Der unter Graf Leinin- «Der König hat ein Auge

. Diese bei den, ebenso wie die übrigen gefangenen Ti roler, wurden von dem aus Tirol gebürtigen „Eisenmeister" Josef Buchwieser-Dangl be wacht. Auf die Kunde von Bernbrunns Ge fangennahme schrieb Graf Leiningen sofort einen scharfen Brief an den Mantuaner Statthalter Grafen Fiorella, der aber ohne Erfolg blieb. Erst der Fürsprache einer ita lienischen Fürstin Portia, die mit der Gat tin Leiningens, einer geborenen Prinzessin Portia, verwandt war, gelang es, Carl gegen Offiziersehrenwort auszutauschen. Carl begab

sich nun im März 1810 nach Wien, wo er im Infanterieregiment Nr. 12 als Unterleutnant weiterdiente. In einer kleinen Rolle trat er im alten Josefstädter Theater auf, was dem Kaiser Franz hinter bracht wurde. Sofort wurde dem Theater amateur der Dienstgrad abgesprochen. Be vor es aber zum Strafvollzug kam, war Bernbrunn nach München geflohen, von wo er selbst am 13. November 1810 seinen Aus tritt aus der Armee meldete. In München widmete sieh Bembrunn unter dem Namen „Carl Carl“ den Brettern, die die Welt

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Seite 2 von 16
Datum: 26.04.1968
Umfang: 16
Ausrufe waren an ihr Ohr gedrun gen: „Onkel Carl! Onkel Carl! Wie kamst du herüber? Wie geht’s Papi? Was macht Marni? Wann kommen sie zu rück? Hast du eine Viscount benützt? Bist du hierher geritten? Was hast du uns aus Amerika mitgebracht? Onkel Carl, wir haben ...“ Das Geschnatter verstummte plötzlich. Penny stand noch immer ganz verschüch tert auf dem gleichen Fleck. Die Begeg nung mit Onkel Carl, dem Gestrengen, dein Herrn auf Dragonshill, machte ihr bange. Sie kam sich vor wie ein'Ein dringling

bei einem Familienfest. Penny stellte sich vor, daß Onkel Carl seine Hand erhoben hatte, um den Lärm der Kinder zum Schweigen zu bringen. Jetzt begrüßte er wohl die Großmutter, denn sie vernahm Madames sanfte, zitt rige alte Stimme: „CarlCarl!" Dann sprachen wieder alle gleichzci- Pcnny hätte am liebsten laut hcraus- gclacht. „Schau, Onkel Carl — schau, was wir zum Tee bekommen! Diese ko mischen klcingeschnittcncn Dinger sind grüne Paprika. Sie sagt, sic seien nicht so scharf wie man meine. Hast du je mals grüne

Paprika gegessen, Onkel Carl? Sie ist ein tolles Kinderfrüulcin — und in Naturgeschichte, da weiß sie Be scheid! Und sie /Urchtct sich kein biß chen vor Spinnen und Mäusen, nicht ein mal vor Ratten. Und sic sammelt Mar ken — und sie kann mit Leichtigkeit ein Rad wechseln am Lastwagen — Mensch! Stellst du dir die alte Tilly dabei vor?“ Onkel Carl lachte und aus der Art, wie sie alle zum Schweigen gebracht wurden, schloß sic, die Hand sei wieder erhoben. „Bitte, nur eines auf einmal, Kinder", sagte

er. Als Penny diese Stimme hörte, war ihr, als drücke ihr eine Hand das Herz zu sammen. Wie töricht von ihr, was für eine Gefühlsduselei! Mußte sie in jeder Stimme, immer und überall, Charles Ton hören? Wieder lauschte Sie — nun eher ge spannt. Die Kinder erzählten immer noch von ihren Kochkünsten und maßen ihnen viel größere Bedeutung bei als dem Schulunterricht. Falls Carl Beaudonais- Smith der Grundsatzmensch war, den sic sich vorstcllte, dürfte er davon kaum erbaut sein. Wieder die Stimme, die ihr ans

Herz rührte: „Von einer. Königin verlange ich nur eines, Kinder. Sagt mir: kann sic Apfelkuchen backen?“ „ja!“ antwortete Pierre. • ■ „Nun, wenigstens etwas Günstiges!“ Merkwürdig — warum sagte er wohl so etwas? Seine Stimme beunruhigte sie einfach — das war doch nur Einbildung! Die einzige Möglichkeit, aus dieser Ungewißheit herauszukommen war, daß sic in die Küche ging, um dem barschen Carl, wie sie sich ihn vorstcllte, zu be gegnen. Wahrscheinlich würde sie in sei nem Äußeren absolut

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Seite 22 von 24
Datum: 10.05.1958
Umfang: 24
, Wird mir so frei. W'enn ich hoch oben geh Unter den Sternen, Längst unter 'Wolken ruhn Täler und Fernen. Und rings nur Felsen slehn, Und starke Liifte wohn. Wenn ich in Höhen geh, Wird mir so frei. Wenn Ich zu Tale geh, Klingt cs dann weiter. Was mir hoch oben klang, Wird mein Begleiter. Wandle durch tiefe Nacht, Hab es doch hriingchmcht. Was über Wolken klingt, Nur das macht frei. Carl Huuplmunn bekannte gelegentlich: „Alles, was ich bin, verdanke ich meiner Mutter.“ Wir wissen nicht, ob Miß Jarvis dabei

er Rübezahl schlechthin. Mit kei nerlei Zunamen weiter. Von Menschen wimmeln Millionen, alle Carl Hnuptmann hat während seines gan zen Lebens im Schatten seines vier Jahre jüngeren Bruders Gerhart gestanden. Ge schah cs doch noch Im Jahre 1917, daß nach der erfolgreichen Uraufführung des Dramas „Tobias Buntschuh“ von Carl Hnuptmann eine Leipziger Zeitung von einem „Siegesabend für Gerhart Hnuptmann“ sprach. Und damals war schon eine ganze Reihe von Dramen Carl Haupt.nanns nufgeführt worden, waren zahl

reiche Novellen von ihm, auch seine Romane „Mathilde“ und „Einhart der Lächler" er schienen — alles Werke eines sehr selbstän digen, bedeutenden Dichters. Aber für die breite Öffentlichkeit galt nur der berühmte Bruder Selbstverständlich haben die Dichterbrüder manches Gemeinsame. So ist cs vor allem die schlesische Heimat, der sie ln Leben und Werk eng verbunden blieben. Carl Haupt mann kam um 11. Mni 1858 in Obersnlzbrunn zur Welt und starb am 4. Februar 1921 in Schreiberhau, nicht weit

von Agnetendorf, wo sein Bruder Gerhart noch viele Jahre lobte. Im Gegensatz zu Ihm begann Carl aber erst spät zu schreiben. Er studierte in Jena und Zürich Naturwissenschaften und Philosophie und promovierte mit einer naturwissenschaft lichen Arbeit. Als Ergebnis seiner Studien veröffentlichte er 1893 das Werk „Die Meta physik Ir, der modernen Physiologie". Bald darauf erschienen unter dem Pseudo nym Ferdinand Clar seine ersten Erzählun gen, zu einer Zeit, als der Bruder schon ein gefeierter Bühnenautor

war. Carl und Ger hart Hauptmann und ihr Bruder Georg, der als Kaufmann in Hamburg lebte, heirateten drei von fünf Schwestern Thienemann, in Verschwenderin, wir Strnßburgerinnen sind sparsnm — aber ich habe sie sehr geschickt eingekauft." Didier und ich sahen uns an. Wir hatten ein gutes Lächeln im Gesicht. „Ich war heute damit beim Juwelier“, .fuhr die Mutter fort, „es ließ mir keine Ruhe, ich wollte wissen, ob man mich beim Kauf nicht übervorteilt habe, einer alten Frau wie mir schwätzen sie gern

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Seite 15 von 16
Datum: 11.10.1963
Umfang: 16
werden, so behalten wir uns das Recht vor, das Inserat an anderer Stelle, und zwar ohne Zuschlag, erscheinen zu lassen I Carl Moser Lebensbild eines vergessenen Künstlers In manchen Wohnungen und Häusern derer, -die in den Jahren 1939 oder 1940 ver ängstigt oder verblendet ihre Südtlroler Hei mat verlassen zu müssen glaubten oder tat sächlich verlassen mußten, in manchen dieser Wohnungen hängt ein eigenartig ’langfor- matiges Bild, das in seiner ganzen Länge einer: glühenden Berg darstellt, merkwürdig naturgetreu

, mit jedem charakteristischen Schneefleck, jeder Zacke, aber auch , wie wunderbar zu einem großen Ornament um gedeutet, fast abstrakt, umgeben von den tiefen leuchtenden Farben der Abenddäm merung ... der Rosengarten, wie er wirklich ist, das heißt: wie ein Traum — wirklicher als die Wirklichkeit, wirklich wie der Traum. Und wer sich die Mühe macht, dieses Bild näher zu besehen, findet einmal, daß es in einer ganz sonderbaren, umrißfreudigen Technik gemacht ist, und dann findet er eg mit einem Namen signiert: Carl 'Moser

, und das sagt heute den meisten wohl nichts mehr. Er war Bozner, echter Bozner sogar, aus einer alten Familie, die sogar als zum Bozner Patriziat gehörig bezeichnet wird. Carl Mo ser ist am 27. Jänner 1873 in einem Haus am Bozner Bahnhafsplatz geboren, Er gehört also — um als zeitliches Gerüst an ein- paar Daten zu erinnern — etwa dem Jahrgang Hofmannsthals, Ravels, Thomas Manns an. Talent für die bildende Kunst hat Carl Mo ser wohl von Vater und Großvater geerbt: Der Großvater war Bildschnitzer. Es gibt

von ihm sogenannte „Moser-Krippen“, zwei da von stehen als Beispiele Südtiroler Krippen kunst im Nationalmuseum in München. Der Vater Mosers war Maler, Einige seiner Oel- büder hängen im Museum in Bozen. Dennoch — oder vielleicht auf Wunsch »Ines Vormundes, denn der Vater Mosers Starb 1883 als der Sohn gerade zehn Jahre alt war — wurde Carl Moser nicht für einen künstlerischen Beruf bestimmt, sondern nach Dresden geschickt, um eine sorgfältige kauf männische Ausbildung zu erhalten. Moser besuchte

die Handelsakademie in Dresden. Es hat sieh bis jetzt — und es dürfte wohl auch jetzt zu spät dafür sein — niemand die Mühe gemacht, Einzelheiten aus Mosers Le ben nuchzugehen. Es ist deshalb nicht be kannt — wiewohl vielleicht nicht abwegig anzunehmen —, wieweit der Einfluß der Kunststadt Dresden mit ihren Museen den Entschluß des jungen Carl Moser bestimmte, nach abgeschlossenem Handelsstudium (so fern er es wirklich abgeschlossen hat) sich der bildenden Kunst zu widmen. Noch sehr früh hatte Moser das Glück

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Seite 9 von 28
Datum: 03.08.1984
Umfang: 28
Die Königin wird zum Mittelpunkt Heute beginnen in Los Angeles auch die Leichtathletikwettbewerbe / Carl Lewis der große Mann? An den ersten Tagen standen die Schwimmbewerbe im Mittelpunkt, doch ab Freitag ist damit Schluß. Die Leichtathletik, das „Hera“ der Olympi schen Spiele, meldet sich im Coiiseum von Los Angeles erstmals xu Wort, und auch hier xeichnet sich für die USA in Abwesenheit der starken Ostblocklän der ein ähnlicher Medaillenregen ab wie im USC-Schwimmstadion. Auch wenn Herren

-Coach Larry Ellis die Lat te nicht zu hoch ansetzt: „Ich sage nicht, wie viele Medaillen wir gewinnen wer den, aber-wir werden auf Jeden Fall mehr holen als irgendein anderes Land“. Am ersten Tag stehen zwei Ent scheidungen (Kugelstoßen Frauen, 20 km Gehen) auf dem Programm, doch die US-Fans konzentrieren ihr Interes se wohl viel mehr auf einen Mann, der vorerst einmal nur ln den 100-m-Vor- läufen seine Visitekarte abgibt: auf Carl Lewis, der eine legendäre Leistung der modernen Olympiageschichte

, gleichzeitig Coach des Santa-Mo- nlca-Klubs, für den „Carl der Große“ startet, schwelgt schon Jetzt in Super lativen: „Wenn er viermal, Gold ge winnt, dann steht er mit Michael Jack son auf einer Stufe. Dann ist er ein Weltstar wie der Popsänger“. Die Ame rikaner haben noch etliche weitere Leichtathletikgrößen in ihren Reihen, aber selbst' ein Ed Moses, über 400 m Hürden in 102 Rennen seit 1977 unbe siegt, steht — zumindest vorerst — et was im Schatten seines Landsmannes. In Berlin halte

mit Olympi schen Spielen, sondern nach einem „Zwischenkongreß“ 1986 bei der Euro pameisterschaft in Stuttgart künftig im Rahmen von Weltmeisterschaften abge halten. „Das soll Joe entscheiden“ Plauderei um und mit Carl Lewis und mit dem Manager ’ Carl Lewis Ueß bitten — und 700 Journalisten erst einmal mehr als eine halbe Stunde warten. „Wir hatten einen anderen wichtigen Termin“, entschuldigt Mana ger Joe Douglas den verspäteten Auftritt des Lewis-Clans mit Carl und Schwester Carol, Mutter Evelyn

und Vater Bill bei einer Pressekonferenz am Mittwoch (Ortszeit) ln Los Angeles. Daß Carl Lewis in Los Angeles vier Goldmedaillen gewinnen kann, ist hinlänglich bekannt, und auch Hur sein lockeres Mundwerk ist er schon berühmt geworden. Der färbige Leichtathlet aber scheut offenbar keine Möglichkeit, um an die Öffentlichkeit zu gelangen. Solchermaßen trafen ihn Jedenfalls die Photographen, als er zusammen mit Stella Espana spazierenging—bis ihm die Hose rutschte... Aufnahme: AP-Bilderdienst Eigentlich

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Seite 4 von 16
Datum: 23.09.1953
Umfang: 16
Carl Ulitzka - der Okerschlesier Eine Würdigung seines Lebenswerks Prälat Carl Ulitzka, eine wahrhaft ehrwür dige Gestalt in der schicksalsreichen Ge schichte Oberschlesiens, wird am 24. Seotem- her achtzig Jahre alt. Der für Deutschland unglückselige Ausgang des ersten Weltkrieges mit seinen Gebiets abtretungen an das neuerstandene Polen und die Tschechoslowakei führte ihn in die vor derste Kampflinie der um den territorialen Be stand der jungen Republik ringenden deut schen Politik

. Durch das Vertrauen der ober schlesischen Katholiken 1919 in die verfas sunggebende Deutsche Nationalversammlung entsandt, bewährte sich Carl Ulitzka bald als der zäheste Exponent seiner von fremdem Zu griff bedrohten Heimat. Roman Dmowski und Wojciech Korfanty war es in Versailles ge lungen, Wilson, Poincaré und Clémenceau von der Nützlichkeit der Lostrennung Oberschle siens von Deutschland zu überzeugen. Posen, die Bastion des Polentums im deutschen Osten, die unbestrittene Finanzquelle der polnischen Bewegung

Heimat Es bleibt das historische Verdienst Carl Ulitzkas, durch seine kompromißlose Haltung und seinen politischen Einfluß die polnischen Oberschlosienpläne zunächst durchkreuzt zu haben. In der Volksabstimmung vom 20. März 1921, ein Triumph nationaler Selbstbehaup tung. legten 62% der Abstimmungsberechtig ten ein feierliches Bekenntnis für Deutschland ab. Dieser klare Volksentscheid paßte so gar nicht in den Rahmen der französischen Bünd nispolitik. Unter wohlwollender Duldung der französischen

, die die katastro phalen Auswirkungen der Fehlentscheidung der Botschafterkonferenz mildern sollten. Das unter dem Vorsitz des Schweizer Altbundes- rats Felix Calonder zustandegebrachte Gen fer Abkommen über Oberschleslen, das den beiderseitigen nationalen Minderheiten Gleichberechtigung in Staat, Gesellschaft und Wirtschaft, sichern und ihnen ein eigenes Kul turleben. eigene Schulen, Organisationen und Presse garantieren sollte, war In seiner grund sätzlichen Anlage das Werk Carl Ulitzkas. Die Verankerung

und seine beispielhafte Arbeitskraft vornehmlich dem Volk gehörten, dem er entstammt, erschöpfte sich Carl Ulitz kas Wirken nicht in der Wahrnehmung der Interessen seiner Landsleute. Als Mitglied des Auswärtigen Ausschusses des Deutschen Reichstages und seiner Organe widmete er sich bis 1933 mit der ihm eigenen Aufge schlossenheit der Betreuung der Deutschen im Ausland. Unparteiisch und uneigennützig ver trat er die Rechte der Deutschen in fremden Landen, Unmißverständlich und eindeutig war das Prinzip

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Seite 5 von 28
Datum: 29.07.1978
Umfang: 28
AUS DEM KULTURELLEN LEBEN Hofomtfat Samstag/äionntag. den 29./30. Juli 1978 — Nr. 175 Carl Mosers Farb-Holzschnifte F Der Bozner Meister in einer sehenswerten Innsbrucker Schau Allzu zurückgezogen lebte der Druckgraphiker, Zeichner und Maler Carl Moser, obwohl er einer der begabtesten und bemerkenswertesten Künstler Tirols im ersten Drittel unseres Jahrhunderts ist. Erst jetzt wird man seiner Bedeutung richtig inne, und der Innsbrucker Maler Wilfried Kirschl, dem wir die monumentale

Werkepräsentation der Monographie über Albin Egger-Lienz verdanken, stellt jetzt das graphische Werk — fast alle Hol z- und Linolschnitte — von Carl Moser in einer bis zum 30. September in der Taxisgalerie in Innsbruck zu besichtigenden Ausstellung vor. Eine Vor stellung seiner Handzeichnungen und Gemälde ist nicht möglich, da der wesentliche Teil seines künstlerischen Nachlasses als Eigentum eines pri vaten Sammlers 1941 in die Tschechoslowakei kam und dort 1945 vom Staat beschlagnahmt wurde. Oie Ausstellung

ist im Reigen der sommerlichen Ausstellungen in Innsbruck zweifellos ein Ereignis und Anziehungspunkt für Kunstfreunde weit über Mosers Tiroler Heimat hinaus. Zur Ausstellung Carl Moser in der Innsbrucker Ta.visgalerie: „Strickendes Mädchen" I IDOS). (Katalog) Carl Moser, Sohn einer alteingesesse nen Südtiroler Familie, war ein Origi nal, und manche Anekdote rankt sich Am 26. August beginnen die öffent lichen Prüfungen des Wettbewerbes im Musikkonservatorium „C. Monteverdi“. Laut

, Vater Carl j Vinzenz Moser war als wohlhabender Handwerker begabter diletticrcnder Ma ler. unseres Künstlers Bruder losef eben so, und in der Meraner Moser-Linie war losef Bildhauer. Jedenfalls zeigten nach des Vaters Tod (1882) Ausstellungen in Bozen und Innsbruck zweihundert Gemälde aus dem Nachlaß. Noch nicht zehn Jahre alt war Carl Moser, als der Vater starb. Carl be suchte die Handelsakademie in Dresden, diente als Einjährig-Freiwilliger bei der Artillerie und übte den kaufmännischen Beruf

- sophen Carl Dallago heiratete. Aus finanziellen Gründen kehrte Carl Moser, nun 34 Jahre alt, 1907 nach Bozen zurück. Nach seinen bretonischcn Themen entstanden nun die ersten Süd- tirolcr Trachtenfiguren und Landschaf ten. Seine Farbholzschnitte finden große Nachfrage; er führt seinen erst 20jähri- gen Kollegen Karl Pfcrschy in diese Kunst ein und wird durch Dallago mit J-'icker und dem „Brcnncr“-Kreis be kannt. In Hamburg und Wien beteiligt er sich an Ausstellungen, die Albertina in Wien kauft

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Seite 7 von 28
Datum: 10.08.1984
Umfang: 28
Der große Tag für Afrikas Sport Leichtathletik: Marokkanerin gewinnt erste Goldmedaille / Carl Lewis siegt zum dritten Mal Mit der dritten Goldmedaille durch Carl Lewis hatte jeder gerechnet. Doch daß — im Schatten eines großen Zehnkampfs — die Afrikaner am Mittwoch im Coliseum von Los Angeles vor 80.000 Zuschauern ihren großen Tag hatten, war die große Überraschung. Die 22jährige Marokkanerin Nawal ei Moutawakel errang als erste Frau des Schwarzen Kontinents eine Einzelgoldmedaille

mit ihrem Triumph über 400 Meter Hürden. Gabriel Tiacoh von der Elfenbeinküste erlief sich über 400 Meter hinter dem Amerikaner Alonzo Habers die Silbermedaille. Das Flutlicht war längst eingeschaltet, als Pierre Quinon aus Paris mit 5,75 Meter das franzö sisch-amerikanische Stabhochsprungduell für sich entschieden hatte. Am Montag hatten ihm die Zuschauer noch die kalte Schulter gezeigt, zu gering war sein Einsatz J» beim Gewinn des Weit- f sprunggoldes. Am Mitt woch zeigte Carl Lewis wieder vollen Kampfgeist

Weltrekordler Sergej Bubka (5,90 m) warf lange Schatten auf den Stabhochsprungwettbewerb. In Ab wesenheit des Sowjetrussen bewiesen die Franzosen jedoch, daß sie nicht nur Rekorde springen können, sondern auch über Wettkampfhärte verfügen. 5,75 Meter reichten Pierre Quinon zur Goldmedaille, zehn Zentimeter weniger schaffte Mike Tully (USA). Dieser prächtige Athlet scheint in die FuRstapfen seines legendären Landsmannes Jesse Owens treten zu können: Carl Lewis hat bereits drei Goldmedaillen gewonnen

Stripes. Schickt ihn in die Welt: Carl Lewis, ein Wunder „made in USA". In diesen Tagen ein Held für schwarz und weiß. 1968 in Mexiko-Stadt hatten Tornmie Smith und John Carlos bei der 200-Meter-Siegereh- rung noch in schwarzen Handschuhen ihre Faust in die Luft gestreckt: Black Power. Jetzt skandierten einige zehntau send Zuschauer im Coliseum .JU-ES-EJ, JU-ES-EJ“. Carl Lewis, die Fahne in der Hand, gab den Rhythmus vor. Kirk Bap tiste und Thomas Jefferson, die mit ihm auf dem Podest standen

, sind auch schwarz. Sie sangen mit bei der Hymne von dem Sternenbanner, das über „dem Land der Freien und der Heimat der Tapferen" weht. Im Olympiastadion fei ert Amerika seine schwarzen Helden. Und die schwarzen Helden feiern Ame rika. .Heute war es wirklich etwas Be sonderes", sagte Carl Lewis, „als ich durchs Ziel kam, sah ich mich um und sah zwei Amerikaner direkt hinter mir." Carl Lewis war nach 19,80 Sekunden ins Ziel gekommen und hatte den olympi schen Rekord des aufmüpfigen Tornmie Smith gebrochen

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Seite 6 von 8
Datum: 03.09.1957
Umfang: 8
und Aufruhr- gefahr mit sich. Besonders von den kleineren Arbeitgebern und den Landwirten aus. In der Wochenzeitung „Carrefour“, die durch den wöchentlichen Artikel des Geor- Der Dichterfürst und sein Landesherr Zum 200. Geburtstag von Carl August, Herzog von Sachsen-Weimar Weimar war gegenüber der Humanisten stadt Erfurt und der von französischer Art erfüllten Stadt Gotha eine Landstadt und hätten 1774 auf einer Reise nach Paris und der Schweiz der jugendliche Carl August von Sachsen-Weimar und Johann

Wolfgang von Goethe nicht Bekanntschaft gemacht und sich angefreundet, wer weiß ob jener Glanz über diese thüringische Landstadt gekommen wäre, der sie seitdem überstrahlt. Carl August war am 3. September 1757 geboren worden. Bereits am 28. Mai 1858 starb sein Vater Ernst August und sein Großvater Herzog Karl von Braunschweig- Lüneburg übernahm die Vormundschaft, während seine Mutter Amalie sich seine Er ziehung angelegen sein ließ und diese dem Grafen Görtz, Christoph Martin W’ieland und Karl Ludwig

von Knobel anvertraute. Die neunzehnjährige Witwe hatte in Wieland einen Lehrer gefunden, dem sich der Prinz gerne anschloß. Ehe Carl August am 3. Sep tember 1775 großjährig geworden war und damit die Regierung antrat, kam es zur so nachhaltig wirkenden Begegnung des 17jäh- rigen Herzogs und 28jährigen Goethe. Wenige Wochen nach seinem Regierungs antritt heiratete Carl August im Oktober 1775 Luise von Hessen-Darmstadt und am 7. November schon hatte er entgegen dem Rat des Ministers von Fritsch Goethe

bei sich in Weimar. Aus einem flüchtigen Besuch wurd ein längerer und bereits am Jahres ende hatte sich Goethe entschlossen, zu bleiben. Im Juni 1776 wurde er Staatsmini- ster und blieb bis zum Tode seines Freundes des Herzogs, seit 1814 Großherzogs Carl August am 14. Juni 1828 im Amt. Er über lebte den Fürsten noch vier Jahre. Der damals achtzehnjährige Fürst verbün dete sich nicht nur einem Goethe, er „liebte es, den Speck zu spicken“, sich in unbändi gen Eskapaden auszutoben, bei. Hofjagden seinen Bauern

, weil er für seine Soldaten immer mehr brauchte als vorhanden war. Mehrfach zwangen ihn die Folgen seines Lebenswan dels zu strengen Kuren in Aachen. Wie es kam, daß Carl August trotz alle dem zu seinen Lebzeiten volkstümlich, be liebt war und zu Nachruhm gelangte, dessen Glanz noch heute nicht verblaßt ist. Beides ist nicht mit künstlichen Mitteln zu errei chen. Wenngleich die Beziehung zu Goethe Carl Augusts „Unsterblichkeit“ begründete, täte man dem ungewöhnlichen Fürsten den noch Unrecht, wollte man ihn nicht als Per

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Seite 18 von 24
Datum: 01.09.1987
Umfang: 24
der blonden, zierlichen Si grun Wodars: Tatsächlich nur ein Hauch entschied über den Weltmeistertitel! Zum Vergleich dazu: Ben Johnson hatte beim 100-m-Endlauf zwischen sich und Carl Lewis einen größeren Abstand ge setzt! Der dritte Rang über 800 m bei den Frauen ging an L^jübow Gurina (Sowjet union). Die einzige Vertreterin der Neu en Welt, die dunkelhäutige, kleine Kuba nerin Ana Fidelia Quirot, mußte sich im Finale den stärkeren Läuferinnen aus der DDR und der UdSSR geschlagen geben, nachdem sie lange

bestreitet, wird dadurch deut lich, daß die Zweitplazierte Larisa Nikitina (UdSSR) mit 3918 Punkten schon 338 Zähler zurückliegt. Dritte Ist überraschend die Chinesin Zhu (3873). Ben Johnson schrieb Sportgeschichte Der Kanadier tritt aus dem Schatten von Carl Lewis / Preis für mühevolle Aufbauarbeit Ben Johnson brauchte keine 10 Sekunden, um zu schaffen, iua 3 ihm in zweieinhalb Jahren nicht gelungen war: Im Olympiastadion von Rom schrieb der 25 Jahre alte in Jamaika geborene Kanadier Sportgeschichte

und trat aus dem Schatten des Über athleten Carl Lewis. 9,83 Sekunden wie ein langer, tiefer Atemzug — im Zeitalter der Hundertstelsekunde erschien Johnson mit dieser Verbesserung des Weltrekordes für einen kurzen Augenblick wie ein Athlet von einem anderen Stern. Irmgard Trojer ist eine Runde weiter Irmgard Trojer hat es geschafft: Mit einem vierten Platz im Vorlauf wettbewerb qualifizierte sich die Athletin des SSV Bruneck für das Semifinale über 400 m Hürden, das heute um 16.30 Uhr ausgetragen

über troffen, doch der Mensch mit der schnell sten Durchschnittsgeschwindigkeit ist nach wie vor Carl Lewis. Dies ist das Ergebnis von Zahlenspielereien nach dem Weltrekord des Kanadiers über 100 m in 9,83 Sekunden. Aus dieser Leistung errechnet sich für Johnson eine Durch schnittsgeschwindigkeit von 36,62 km/h. Johnson übertraf mit seinem Superlauf Pietro Mennea, der über 200 m noch im mer den Weltrekord mit 19,72 Sekunden hält. Menneas Durchschnittsgeschwin digkeit war dabei mit 36,56 km/h angege ben

worden. Doch einen konnte Ben Johnson nicht entthronen: Carl Lewis. Der vierfache Olympiasieger wurde als Schlußläufer der Amerikanischen Welt- rekord-Sprintstaffel (37,83 Sekunden) 1984 in las Angeles auf seinem Teihtück mit fliegendem Start in 8,90 Sekunden gestoppt. Daraus ergibt sich, für das .Buch der Rekorde“ eine Durchschnitts geschwindigkeit von 40,45 km/h. * Etwas verspätet, aber dafür pompös traf der ehemalige Olympiasieger Alber to Juantorena aus Kuba zur Eröffnungs feier ein: Der einstige

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Seite 13 von 20
Datum: 26.08.1991
Umfang: 20
) 7,il 4. JelenaSentschukowa (UdSSR) 7,04 5,SusenTiedtke(Deutschland) 6,77 6. Marietallcu (Rumänien) 6,72 ■ 7. LjudmillaNinowa (Österreich) 6,72 8. JelenaBjelewskaja(UdSSR) 6.69 Hammerwerfen, Männer Meter Gold: JuriSedych(UdSSR) 81.70 Silber: Igor Astapkowitsch (UdSSR) 80,94 Bronze: Heinz Weis (Deutschland) 80,44 4. TiborGecsek(Ungarn) 78,98 5. Andrej Abduwalijew(UdSSR) 78,30 6. Walter Ciofani (Frankreich) 76,48 7. Ken Flax (USA) 75,98 8. Raphael Piolanti (Frankreich) 73,64 100 m, Männer Sekunden Gold: Carl Lewis (USA

) (Weltrekord) 9,86 Silber: Leroy Burreil (USA) 9,88 Bronze: Dennis Mitchell (USA) 9,91 4. LinfordChristie(Großbritannien) (Europarekord) 9,92 5. FrankFredericks(Namibia) 9,95 6. Raymond Stewart(Jamaika) 9,96 7. Robson da Silva (Brasilien) 10.12 8. BrunySurin(Kanada) 10,14 Weltrekordentwicklung über 100 m Elektronische Zeitnahme 9,95 Sek. 9,93 Sek. 9,93 Sek. 9,93 Sek. 9,92 Sek. 9,90 Sek. 9,86 Sek. Jim Hines (USA) Calvin Smith (USA) Carl Lewis (USA) Carl Lewis (USA) Carl Lewis (USA) Leroy Burrell (USA) Carl

(GB) 9,92 Sek. Linford Christie (GB) 31. 8. 1972 München 4. 9. 1979 Mexiko 9. 6. 1984 Warschau 24. 9. 1988 Seoul 25. 8. 1991 Tokio Die Erfolge von Carl Lewis Weltmeisterschaft 1983 in Helsinki Drei Goldmedaillen 100 m in 10,07 .Sekunden Weitsprung mit 8,55 m 4x 100-m-Staffel in 37,80 Sekunden (damals Weltrekord) Olympische Spiele 1981 in Lus Angeles Vier Goldmedaillen 100 m in 9,99 Sekunden 200 m in 19,80 Sekunden Weitsprung mit 8,54 m 4x 100-m-Stafiel in 37,83 Sekunden Weltmeisterschaft 1987 in Hum

m: 19,75 Sekunden (1983) Weitsprung: 8,79 m (1983) 4x 100-m-Staffel: 37,67 Sekunden (1991 Weltrekord) Der Medaillenspiegel Nach 7 Entscheidungen Gold Silber Bronze 1. UdSSR 2 3 3 2. USA 2 1 1 3. Italien i 0 0 China i 0 0 Polen i 0 0 6. Deutschland 0 1 2 7. Schweden 0 1 0 Japan 0 1 0 9. Finnland 0 0 1 Lewis - ein Sprint für diè Ewigkeit Sensationeller Weltrekord von „King Carl“ im schnellsten 100-m-Rennen aller Zeiten Es war wie ein Erdbeben. Carl Lewis’ Weltrekordsprint erschütterte Japan und löste

vor dem Ziel Leroy Burrell ge schlagen sah. Dann schlug es in Ungläubigkeit um, als die Zah len 9,86 aufleuchteten, und erst nach Augenblicken der Fas sungslosigkeit wühlte sich die Freude an die Oberfläche. Vor 50.000 begeisterten Zuschau ern im Nationalstadion — dar unter Japans Kaiser Akihito, der zum Sprint-Start kam und nach der Krönung „Carl des Großen" wieder ging — hat Le wis eine 100 m lange Spur für die Ewigkeit hinterlassen, die eigentlich Leroy Burrell mit Christi e lief Europarekord

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Seite 35 von 44
Datum: 03.02.1990
Umfang: 44
vor der Vereinbarung zwischen Bonn und Warschau über eine Hauptmann-Gedenkstätte dafür entschieden haben, nicht das Gerhart-Hauptmann-Haus, son dern das Carl-Hauptmann-Haus in Mittelschrei berhau zur Gedenkstätte auszubauen. Natürlich gibt es auch noch einen sehr praktischen Grund: Das Gerhart-Hauptmann-Haus ist nicht, wie im Westen häufig berichtet, ein Kindererholungs heim, sondern eigentlich eine Aufbewahrungsstät te für das, was man in Deutschland früher einmal „schwer erziehbare Kinder“ nannte

, daß man den Trä gern dieser Einrichtung dieses Gebäude nicht ent ziehen solle und könne. Das Gerhart-Hauptmann- Haus in Agnetendorf hat zudem zwar eine sehr reizvolle, aber äußerst verkehrsungünstige Lage, selbst für Ortskundige ist es schwierig, den Weg von Hirschberg nach Agnetendorf und dort wieder zum Gerhart-Hauptmann-Haus zu finden. Gedenkstätte Carl-Hauptmann-Haus Das Carl-Hauptmann-Haus liegt sehr verkehrs günstig in Sichtweite der Stichbahn Hirschberg Jasef von Eichendorff. Repro: „D“ Carl Hauptmann

be sitzt durch die Einbeziehung von Bad Warmbrunn (Ceplice) auch hier besonders günstige Vorausset zungen. Alle Touristengebiete mit einer literari schen Légende verkaufen sich nach einer Erhe bung der EG-Kömniissidn in Brüssel inzwischen mit dem größten Erfolg.'Beispiele dafür sind Hei delberg und Verona. 1 Dokumentation und Rezeption Das seit längerem bestehende polnische Kon zept für das Carl-Hauptmann-Haus sieht neben einer Dokumentation der Lebens- und Werkge schichte beider Brüder besonders

der Gedenkstätte im Carl-Hauptmann-Haus, wie sie von den Hirschberger Konservatoren entwickelt wurde, nicht ergänzt und dazu benutzt wird, die sem Gebiet auch zusätzlich zur Rübezahl-Legende eine neue literarische Legende zu geben, eben durch das Angebot zur Neurezeption oder Neuent deckung des Carl- und Gerhart-Hauptmann- Werkes. Hier könnten Kongresse und Symposien, aber auch Theaterwochen für das Werk der beiden Brü der, aber darüber hinaus für den ganzen europäi schen Naturalismus und seine Rezeption

in den germanischen, romanischen und slavischen Kul turen Europas stattfinden. Polnische Wünsche Der polnische Wunsch, Carl Hauptmann stärker zu berücksichtigen, erklärt sich auch noch aus einem anderen, höchst förderungswürdigen Grund. Er ist der erste und bisher einzige deutsche Übersetzer des größten Bauernromanes der Weltli teratur, der „Bauern“ von Wladislaw Reymont. Dieser Roman gewinnt für Westeuropa deswegen an außerordentlicher Aktualität, weil er jetzt, wo große Hilfs

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Seite 21 von 32
Datum: 29.08.1987
Umfang: 32
hat mit 27.26,95 Minuten die Weltjahresbestleistung inne, aufgestellt im Juni in Stockholm. Ob nach Alberto Cova auch der zweite Weltmeister über 10.Q00 m aus Italien kommt? Aufn.: AP-Bild ,,/c/i bin Carl Lewis, und ich werde immer Carl Lewis bleiben“, sagte Carl Lewis. Die Öffentlichkeit registrierte das Wort mit jener Mischung aus Bewunderung und Erbitterung, in der die Gefühle erfrieren. Der schwarze Amerikaner war 1984 in Los Angeles vierfacher Olympiasieger geworden, aber die Umwelt stufte

ihn nicht als zweiten Jesse Owens ein. Dennoch: Carl Lewis blieb Carl Lewis, ein Überathlet, mit dem man sich nicht identifizieren konnte. Seither sind drei Jahre vergangen. Lewis zog sich einen silbernen Glitzer anzug an und besang Schallplatten — erfolglos. Er trat in amerikanischen Fernsehshows auf — erfolglos. Er lief nicht mehr ganz so schnell, sprang nicht mehr ganz so weit, aber er trug Klamot ten wie aus einem futuristischen Herren magazin, und die Haare hatte er sich schneiden lassen wie einen schwarzen

.“ Er selbst sagt das natürlich auch. Im dritten Sommer nach Olympia er lebt man einen Carl Lewis, der nicht allein schon durch seine Aufmachung seine Umwelt zurückweist, ln Berlin stand er nach seinem großen Sieg über 200 m in einem ganz normalen Trai ningsanzug und erfüllte geduldig die von ihm selbst arrangierte Autogramm stunde: Eine geschlagene Dreiviertel stunde Freundlichkeit, in der er unauf hörlich seinen Namen auf die ihm hinge haltenen Programmhefte schrieb und Fragen beantwortete

hin, die je ein Athlet erreicht hat: Sechs Sprünge zwischen 8,63 und 8,77 m. Zwar unterlag er im Sommer wieder gegen Johnson, aber es war nur der Hauch von zwei Hundertstelsekun- Die vielen Gesichter des Carl Lewis Der vierfache Olympiasieger 1984 hat in seinem Leben alle Höhen und Tiefen mitgemacht den. Lewis ist wieder für Zeiten unter zehn und unter 20Sekunden gut. In Rom will er jetzt, wie vor vier Jahren in Hel sinki, dreifacher Weltmeister werden. Nur der Titel über 100 m erscheint frag lich

, und das auch nur, v/eil es eben diesen Johnson gibt. Daß es nicht Lewis war, sondern ande re wie beispielsweise die Turnerin Mary Lou Retton, die im nacholympischen Jahr zu großen Stars geworden sind, erzählen seine Kritiker bis heute mit Wonne. Dabei unterschlagen sie in der Regel die halbe Million Dollar, die Lewis trotz seiner Kühle und Distanz nach den Olympischen Spielen mit seinem Na men gemacht hat: wahrscheinlich war es sogar eine ganze Million. Carl Lewis bleibt Carl Lewis. Nur daß er sich nicht mehr

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Seite 23 von 60
Datum: 03.05.2000
Umfang: 60
Bekannte Musiktherapeutin gestorben Gertrud Orff I m Alter von 85 Jahren starb die zweite Ehefrau von Carl Orff. Gertrud Orff war von 1939 bis 1953 mit dem 1982 verstor benen Komponisten verheira tet. Sie machte sich einen Na men als Musiktherapeutin und gilt als Begründerin der so ge nannten Orff-Musiktherapie. Der 1895 geborene, in der Klos terkirche Andechs begrabene Carl Orff war viermal verhei-' ratet, unter anderem mit der Schriftstellerin Luise Rinser. Seine letzte Ehefrau Lieselotte

verwaltet seit seinem Tod sein künstlerisches Erbe. Carl Orff war vor allem durch die Ver tonung der „Carmina Burana“ weltbekannt geworden. Ballett des Salzburger Landestheaters „Der Kuss“ - Camille Claudel P ublikum und Kritik feierten die Salzburger Premiere stürmisch, jetzt ist Peter Breuer mit seinem Ensemble auf Ein ladung des Südtiroler Kul turinstitutes in Bozen und Me ran zu Gast. Was er und die Compagnie mitbringen, hat er selbst in elf Bildern choreogra- fiert und mit Musik von Ravel, Debussy

digt, der Zuschauer wird be lohnt durch viele spannende Ansätze, die er für sich selber weiterdenken kann. Margit Oberhammer (mar) Bozner Holzschneider Carl Moser (1873-1939) in Innsbrucker Galerie Kugler Der unwiderstehliche Reiz der „Schnitte“ D ie Galerie Kugler in der Hörtnagl-Passage in Inns bruck zeigt bis 13. Mai 30 der berühmtesten Fartholzschnit- te des Bozners Carl Moser - wahre Glanzstücke dieser Technik aus der Zeit des aus klingenden Jugendstils! Dem bekannten Tiroler Ma ler

und Biografen Prof. Wil fried Kirschl ist es zu danken, dass der lange Zeit vergessen gewesene Carl Moser wieder entdeckt wurde. 34 Jahre nach seinem Tod im Jahre 1939 in Bozen organisierte Kirschl ei ne Ausstellung von Werken Carl Mosers in dieser Stadt; die erste umfassende Moser- Retrospektive (ebenfalls von Kirschl initiiert) erfolgte 1995/ 1996 im Museé de Pont-Aven in Pont-Aven, Frankreich. Wilfried Kirschls Buch über Carl Moser (Haymon-Verlag, Innsbruck, 1989) würdigt in beispielhafter Weise Leben

und Werk dieses außergewöhnli chen Südtiroler Künstlers, ge boren 1873 in Bozen, der nach Studien in Paris, beeindruckt von der Kunst Gauguins, Ber- nards, des japanischen Farb- holzschnittes, ergriffen vom Naturerlebnis der Bretagne in seine Heimatstadt zurückkehr te. Hier in Bozen entfaltete Carl Moser nun sein einzigartiges Holzschnittwerk zu wahrhaft triumphalem künstlerischem Reichtum. Die Galerie Kugler greift aus diesem Schatz an Bildern u. a. den „Weißen Pfau“, die „Bre- tonische Hochzeit

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Seite 20 von 24
Datum: 18.11.1967
Umfang: 24
ED Dolomiten Samstag/Sonntag, 18./19. November 1967 — Nr. 263 Carl Spitzweg und sein Freundeskreis Romaniik, Realismus und Zeilkrilik im Haus der Kunst „Der zurückgezogene Malerpoet vom Münchner Heumarkt", so ungefähr lebt Carl Spitzweg aufgrund der bisher in verschiedenen Museen geschcr.cn Rü der seine Palette; als ein versonnenes, versponnenes, bicdcrmcicrlichcr. Ori ginal, völlig im Barn kleinstädtischer Enge und Beschränkung, ein Meister beschaulicher, liebevoller Idyllen und im begrenzten

Baum lohenden Men schen einer sich bescheidenden Klein- weit. Die von Dr. Siegfried Wichmann konzipierte und wissenschaftlich be arbeitete Ausstellung „Carl Spitzweg und sein Freundeskreis" im Maus der Kunst in München, zu besichtigen bis zum 7. Jänner 1968, präsentiert mit zahlreichen, erst in jüngster Zeit auf- gefundenen Gemälden, besonders aber Zeichnungen und Tagebüchern eia viel weiteres und größeres Bild vom Schaf fen, von seiner Stellung im zeitgenös sischen Münchner Kunstlebcn und weist

ihn als mitten im Leben stehen den, weitgereisten, wcltoffcncn Künst ler aus. Der bisher als Dcutschroman- tiker klassifizierte Carl Spitzweg ist mit einem Male „ein Außenseiter sei ner Zeit“, ein avantgardistischer Ma ler, der natürlich in seiner Zeit, im Zeitalter der Romantik und des Bie dermeiers lebt, aber in seinem Werk darüber hinausgewachsen ist und reali stische Züge offenbart, die bis zum Frühimpressionismus vorauscilen. Ja, wer hätte gedacht, daß Spitzweg mit seinen Zusammenstellungen von Holz

; außerdem 50 Bilder der Prager und 75 Bilder der Münch ner Freunde Spitzwegs. Man sicht also nicht nur das bisher breiter Öffent lichkeit unbekannt gebliebene zeichne- rische Werk und viele, neuentdeckte Gemälde von Carl Spilzweg, cs wird auch zum erstenmal sein Werk in zeit licher Abfolge, wie es zwischen 1837 und 1885 entstanden ist, gezeigt, zu gleich im Zusammenhang mit seinem Münchner und Prager Freundeskreis. Erstmals sieht man in Deutschland die Hauptvertreter der Prager Malerschule

des 19. Jahrhunderts und die Münchner Malerschule crfälvt neue Bewertung. Carl Spitzweg wurde am 5. Februar 1808 in München als Sohn eines wohl habenden Materialien- und Spezerei warenhändlers geboren, de" bayerischer Landlagsabgeordneler mit philantropi- schcn Neigungen und zahlreichen Ehren ämtern war. Nach Abschluß der Latein schule trat er als Lehrling in die Hof apotheke in München ein, w'ar nach der Freisprechung in Straubing tätig und studierte an der Universität München Pharmazie. Als er sein Studium

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Seite 4 von 8
Datum: 05.03.1952
Umfang: 8
Der unermüdliche Deutsche und Amerikaner erblicken in Carl Schurz eine in ihrer Lauterkeit und Gesinnung: treue vorbildliche Gestalt ihrer Geschichte und eine der reinen Erfolgsver* körperun^en aus der Reihe der Achtund vierziger sowie der Menschen liberaler Weltanschauung, Joachim Maas« hat un ter dem Titel «Der unermüdiiene Rebell» «Leben, Taten und Vermächtnis des Carl Schurz» Beschildert und als An hang den Essay «Carl Schurz über Abraham Lincoün» boigegebenen (Claasscn Verlag Hamburg. 174

S,). Dieser 1829 als Lehrer- sahn in Liblar bei Köln geborene Carl Schurz hatte als zwanzigjähriger Jüngling miit seinem Bonner Lehrer Gottfried Kin kel am badischen Aufstand de s Jahres 1849 teilgenoniimon. Als der Aufstand mißglückt war, flüchtete Schurz übers Elsaß in die Schweiz, von wo aus or 1850 insgeheim nach Deutschland zurückkehrte und auf aito n tenerli oh e Weisa Kinkel aus der — der zeit schärfer bewachtem — Festung Spandau befreite. Freunde halfen den Flüchtlingen weiter nach England. Gaben

ausgestoßen und das neue erhöht hat. In di es cm dreibändigen «Lcbensorinmepuingen» tritt un; Werk und Loben und Werden Scburzcns lebendig vor Augen, aber diese Lebansorimnerungen s ind heute nur mehr schwer zu erhalten. So ist cs überaus dankenswert, daß Joachim Maas; in einer ungomoln frischen, durchaus persönlichen Studie, die sich leicht wie ein glänzender, spannender Roman liest, «Le ben, Taten und Vermächtnis des Carl Schutz» erzählt. Politiker, Journalist, Diplomat, General Schurz erkannte bald dio

zwei großen Krebsschäden der amerikanischem Demokra tie; da; sogenannte BoutesystQm und die Ncgcrsklavorel. Uebriigons hatte schon als •erster der Deutsche Pastorius 1688 öffent lich gegen diese Sklaverei protestiert und war wenige Jahre vor Schurzens Ankunft der Deutsche Carl v. Folien wegen seine-; Wirkens geigen die Sklaverei von der Ha- vard-Universitüt entlassen worden. Schurz reiste, sammelte Eindrücke. kaufte. 1856 eine Farm in Watertowm ln Wisconsin und Rebell Carl Schurz beteiligte

or auch mit Bismarck zusammen, dier sagte; «Als ein Deutscher bin ich stolz auf Carl Schurz.» In Amerika aber blieb Schurz politisch «was er seit Jahr und Tag gewesen war; der unabhän gige Moralist, dem die Partei nichts war als ein .Mittel’, die Ausführung bestimmter Maßnahmen für; öffentliche Wohl zu för dern’; er bliob besonders der .Wachhund’ der CivM Service Reform.» Seine eigenen Finanzverhältnisse waren nio aitai rosig, er war eben kein Geschäftsmann und lebte recht und schlecht von dein Früchten

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Seite 23 von 28
Datum: 07.08.1992
Umfang: 28
m-Hürden Frauen Sekunden Gold: Paraskevi Patoulidoti (Griechenland) 12,G4 Silber: La Vonna Martin (USA) 12,69 Bronze: Jordanka Donkowa (Bulgarien) 12,70 4. LyndaTolbert(USA) 12,75 5. Gail Devcrs (USA) 12,75 G. Aliuska Lopez(Kuba) 12,87 7. Natalia Kolowanowa (GUS) 13,01 8. Odalys Adams (Kuba) 13,57 Weitsprung Männer Meter Gold: Carl Lewis (USA) 8,67 Silber: Mike Powell (USA) 8,64 Bronze: Joe Grecne(USA) 8,34 4. Ivan PedrosoSoler(Kuba) 8,11 5. Jaime Jefferson Guilarte(Kuba) 8,08 6. Konstantinos

leistet. Es gibt jetzt weniger Fälle, die auch weniger schwerwie gend als in Seoul sind." Siebter Streich von Carl Lewis Amerikaner gewinnt Weitsprungduell gegen Powell / Drei Zentimeter entscheiden Der Weitsprung der Männer konnte bei den Olympischen Sommcrspiclen in Barcelona die hochgesteckten Erwartungen nicht erfüllen. Das große Duell zwischen Superstar Carl Lewis und Weltmeister und Weltrckordler Mike I’owcll wurde nur im allerletzten Versuch spannend, als Powell mit 8,64 m noch bis auf drei

Zentimeter an die 8,67 m herankam, die „King Carl“ bereits im ersten Versuch vorgelcgt hatte. Der 31jährige gehört mit nun sieben Olympiasiegen seit 1984 zu den ganz grollen Athleten der olympischen Geschichte. Das von gewaltigem Medien rummel begleitete Weiisprung- duell ging an Carl Lewis, der sich damit bereits sein sieben tes Olympiagold holte. Der 31jährige US-Superstnr. dem jedoch an diesem Tag von sei nem Landsmann Kevin Young die Show gestohlen wurde, ge wann mit 8,67 m vor Weltre kordler

und Weltmeister Mike Powell, der im letzten Versuch mit 8,64 m seinem Landsmann noch bedrohlich nahe kam. Bronze ging durch Joe Greene (8,34 m) ebenfalls an einen US- Springer. Lewis gelang der weiteste Sprung gleich zu Beginn. Po well, der im Vorjahr in Tokio mit dem Weltrekord von 8,95 m den Siegeszug seines großen Rivalen gestoppt hatte, steiger te sich nach schwächerem Be ginn im Verlauf des Wett kampfs, konnte aber den Le wis-Sieg nicht verhindern. „King Carl“ avancierte damit im Weitsprung zum ersten

war, vermochte er nicht zu beantworten. „Ich weiß nicht, ob das was etwas damit zu tun hat. Aber irgend wie konnte ich nicht weiter springen. Ich bin die meiste Zeit in der Saison verletzt, und ich war es auch, als ich in Se striere fast neun Meter sprang.“ Mit seiner Goldmedaille im Weitsprung wurde der Ameri kaner Carl Lewis der zwölfte Olympionike, der seit 1896 sie ben oder mehr Goldmedaillen gewonnen hat. Der 31jährige Amerikaner feierte seinen drit ten Weitsprungerfolg seit 1984. Er wurde zweimal

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Seite 3 von 14
Datum: 03.10.1957
Umfang: 14
, vor allem aber nahm das Volk von dem Geschenk Besitz, das Carl Hagenbeck ihm gemacht hatte. 1911 besuchte der berühmte Erfinder Edison den Tierpark, wobei er Carl Hagenbeck als den „ideenreich sten Manr. Europas“ bozeichnete. Schon das erste Pfingstfest brachte 44.000 Besucher, Pfingsten 1910 zählte 100.000 Gäste, und 1914 waren es 122.685 Menschen, die an den beiden Pflngstfesttagen in den Park strömten. Die Kriege brachten dem Unternehmen unermeß liche Verluste. Aber es erholte sich wieder, der Park wurde mehr

des 1913 gestorbenen Gründers befindet, in Hamburg-Stellingen sein 50jährlges Bestehen. Dieses Jubiläum be zieht sich aber nur auf den Tierpark in Stel lingen, der 1907 eröffnet wurde. Die eigent liche Tradition der Fa. Hagenbeck ist wesent lich älter. Sie begann an jenem Tage des Revo lutionsjahres 1848, als einigen Finkenwerder Elbflschern zufällig vier Seehunde ins Netz gingen. Sie wurden von ihnen an den Fisch händler Gottfried Claas Carl Hagenbeck ver kauft. Dieser wußte nicht gleich

Hagenbeck seine „Handelsmenagerie“. Dieses Unternehmen wurde die Wiege einer Einrich tung .deren stolzer Name schon bald auf der ganzen Welt bekannt, die erstmalig und ein malig war und erst viel später Nachahmer fand. Gottfried Hagenbeck starb 1866. Sein Sohn Carl Hagenbeck. erst 21 Jahre alt, baute das von seinem Vater gegründete Unternehmen aus. Schon bald besaß die Hagenbecksche Tierhandlung einen internationalen Namen. 1874 eröffnete Carl Hagenbeck den ersten Tiergarten. In dem die Tiere

gos schöner als an einem grünen Seeufer, wie erbärmlich wirkt der stolze Löwe im Käfig, wie fröhlich können Seehunde spielen, wenn die Wasserfläche groß genug ist. So reifte in Carl Hagenbeck ein großartiger Plan, der die gesamte Tierhaltung revolutionieren und den Namen Hagenbeck unsterblich machen sollte. Wenn Tiere danken könnten, so würden 3ie Carl Hagenbeck zu ihren Ehrenbürger erklä ren, den Mann, der es den Menschen zeigte, wie man wilde Tiere ihrer Lebensweise ent sprechend unterbringen

kann, den Tieren und den Menschen zur Freude. Carl Hagenbeck wollte also seine Tiere nicht mehr hinter Gittern zeigen, sondern ihnen Aufenthaltsbedingungen schaffen, die weit gehend denen ihrer Heimat glichen. Er wollte einen Park entstehen lassen, der Landschafts bilder vom hohen Norden bis zu den Tropen zeigte und in denen Tiere in scheinbarer sorg loser Freiheit lebten. So etwas gab es bis da hin noch nirgends auf der Welt. Man versteht darum auch die Vorsicht Carl Hagenbecks, sich diese Idee patentieren

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