, 5 LotzevgNN. Aur kommenden Ausführung am Bozner Siadttheater. Don Dr. Lutz. Ein Triumphzug war die letzte Heim^hrt des Toten von der Lagunenstadt nach Bayreuth: den Dank, den man ihm so lange verweigert hatte, zollte ihm nun ver schwenderisch sein Volk: mehr ,.vch als nur dieses allein, die ganze Kulturwelt, die Wagner sich mit ureigenstem Schöpsen erobert, feierte sein hehres Angedenken. Geboren zu Leipzig am 22. Mai I81S, verlor er schon nach einem halben Jahre seinen Dater: die Mut ter heiratete
ein zweitesmal. Durch seinen Stiefvater Ludwig Geyer, einen guten Schauspieler, kam der jun- 'e Wagner schon früh in Verbindung mit jener Stätte, er er seine ganze Arbeit widmen sollte. Auch die Lehr jahre gingen dahin. Und bald schon ergriff ihn der Bann der Musik. Leipzig gab ihm die ersten großen Anregungen: die ließen ihn Oberwasser halten im trockenen Studium; denn selbst ausüben konnte er seine Musik nicht. Wag ner selbst nennt sein Klavierspiel eine „Stümperei' und seinem „greulichsten Fingersatz
seiner Kind heit war er ja schon vertraut mit der alten deutschen Heldensage: und man wird sicherlich nicht sehl gehen in der Annohme, daß die Sehnsucht nach der deutschen Heimat, die in ihm, dem Gefühlsmenschen, so mächtigen Widerhall finden mußte, den Borgang in seinem See lenleben zur Wirkung hatte, sich, wie er es schon im „Holländer' angetastet hatte, nun ausschließlich dem Gebiet der deutschen Sage zu widmen. Sie war zweifellos neu, diese starke, schollenverwach- ene Auffassung, wie sie Wagner Pflog
; vie dem Mysti- chen unserer Mythologie, unferen alten Helden den chönsten Rohmen, den es für sie geben kann, die Mn- ik, schenkte. Bon der gegebenen alten Form der Oper ist auch Wagner ausgegangen; auch .Iiienzi' ist noch nicht ganz frei von diesen Einflüssen; mit dem „Holländer' hatte «r sich schon fast zur Aeibeit durchgerungen: «Tvnnhiinser' und Lobengrin' bildeten den Abschluß jener Priode, den Grundstein zu seinem groben Schaf fen, das seinen herrlichsten Abschluß im „Parzifal' fand. Dramen
wollte Wagner schassen; dem Wortlaut mußte dann die Musik nachge ben. „Die Melodie mußte ganz von selbst aus der Rede entstehen: für sich, als icine Melr-die, durfte sie gar keine Aufmerksamkeit erregen, sondern dies nur in soweit, als sie der sinnlichste Ausdruck einer Empfin dung war. die eben in der Rede deutlich bestimmt wurde.' Mit diesen Worten kennzeichnet der Tondichter seine Absichten am trefflichsten Damit beging er ab», nack» damaliger Auffassung, eine schwere Sünde. Fast 2ö'Jahre dauerte