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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 10
Datum: 09.09.1922
Umfang: 10
, dies alles nur si»d Ausflüchte vor der — Tatsache Oesterreich, die bestehen blei- tm wnö, wen» sie auch in keinem Staate «5 m keinem Nolle mehr in Erscheinung tckt. Oder haben wir noch einen österreichi schen Staat, oder ein österreichisches Volk? Nm mSchj« es bezweifeln und doch besteht vcherreich zum Schrecken vieler Nachbarn, «ich wenn sie so gerne dieses Gespenst — klammeren möcl^en. Sir Wilhelm Goode. loschsur, der Völkerbund — sie alle haben PSne zur Rettung Oesterreichs ausgearbei tet. Man hat Kommissionen eingesetzt

. Er hat noch einmal als Anwalt Oesterreichs gesprochen. Er hat die »erantwortlichen Staatsmänner und die Der» ireier im Bundesrate auftnerksam gemacht, »eiche Afugabe der Völkerbund zu lösen ha be, die Herbeiführung des Friedens unter im Rationen. Es mag dem Bundeskanzler rcrgeschwebt sein, der bittere Anblick, daß in Wen drüben Türken und Griechen sich bis wss Messer bekämpfen, während man hier in Europa mit noch furchtbareren Waffen WSer vernichtet — mit den sogenannten Friedensverträgen. Ohnmächtig

gegen diese und ohnmächtig gegen den Krmnmsäbel er veist sich der Völkerbund. Seipel hat darge stellt, daß mit dem Untergang Oesterreichs die Nachbarstaaten in den Wirbel hineingerissen »erden, diese Nachbarstaaten, die ein System «on Be«achvngsmaßnahmen um Oesterreich ausgestellt haben: aus dieser Umschnürung misse Oesterreich herausgeführt werden. Z«ar würde sich Oesterreich eine Kontrolle «sollen lassen, aber nur unter den Bedingun- M. daß sofort und wirkliche nicht etwa bloß Echeinkredite gegeben

werden, daß durch eine solche Kontrolle die Hoheit des Staates nicht «izetastet werde und daß sie nicht demüti- gend für das Volk sei „denn sonst würde es seine Selbständigkeit ausgeben.' Nun liezt es am Völkerbund zu dieser kla ren Rede nicht bloß Stellung zu nehmen, Mdern die befreiende Tat folgen zu lassen. TiÄ er es können? Wir möchten wenigstens »Zveiseln, ob er in der nächsten Zeit einen Mz ausfindig machen kann, aus dem — Zta- atv, die kleine Entente mit Frankreich und Enziend gemeinsam gehen können — oder od einer allein

Maßnahmen nur durchgeführt werden sollen, wenn der Völkerbund keine Lösung zufiandebringt. Die Anwälte Oesterreichs beim Völkerbund. Genf, 9. September. Die Völkerbundsoer sammlung hielt gestern und vorgestern Voll sitzungen ab. in denen hauptsächlich das österreichische Problem zur allgemeinen De batte gestellt war. Für Oeslerreich traten ein der Schweizer Bundesrat Malta, der Norweger Frithsof Nansen, der englische De legierte Lord Balsour und besonders der italienische Delegierte Senator Scalosa

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 18.09.1925
Umfang: 8
, habe kinsÄei Wert, weil auf Grund der bestehen- ! dm Verträge der Anschluß ohne Italiens Zustimmung nicht eintreten könne und weil > <u> der Verhinderung des Anschlusses Frank- l rsch noch mehr interessiert sei als. Italien. > D« Scheitern der Konferenz würde die Be- zründiDz eines friedlosen Zustanides in ^ Knvpa bedeuten, denn Deutschland würde ! nicht mchr «m den Völkerbund herantreten, l sondern sich RuUand nähern, um gegen Frankreich, Polen unÄ die Kleine Entente ! eine besondere Mächtegruppe

ins Leben zu NisiN.' Die Deutjchnationalen gegen Pakt und Völkerbund. Berlin. 18. Sept. (AB.) In einer stark besuchten Wähleroersamm- üiiiZ sprach gestern der deutschnationale Frak- iisnsoorstand Hergt über die politische Lage und erklärte sich gegen den Eintritt des Deut schen Reiches in den Völkerbund und gegen eine Beteiligung Deutschlands an den Ver handlungen über den Sicherheitspakt. Es dürse in keiner Form deutsches Land preis gegeben werden. Die deutschnationale Partei würde in die schärfste

und »n ^'ossen aufgetragen wird, mit ^en Mitteln für den Anschluß Oesterreichs an Du-tschland zu arbeiten. Beim Böllerbund. MiMMWUM Die Arbeiterfrage in Italien Genf. 18. Sept. (AB.) Einer Einladung Albert Thomas folgend, besuchte gestern die italienische Völkerbund- delegation das internationale Arbeitsamt. Unterstaatssekretär Grwndi wies in seiner Be grüßungsansprache auf die große Bedeutung dieses Bureaus hin und auf die Tatsache, daß die italienische Regierung alljährlich die wich tigsten Beschlüsse

sei. Galoanauskas hatte seinen Antrag zurückgezogen. Für Ausdehnung des Minderheitenschutzes. Bozen, 17. September. Dem „Eorriere della Sera' wird aus Genf benchtet: Beim Völkerbund (6. Kommission) hat der rumänische Außenminister Dura in einer Rede die brennende Minderheitenfrage berührt. Wenn den Minderheiten die Pflicht der Loyalität gegen den Staat obliegt, er klärt« der Minister, so hat der Staat aber auch die Pflicht, die Minderheiten nn Geiste der größten Freiheitlichkeit zu behandeln

und sicherte ihnen zu. daß er für die Einsetzung eines Zusatzkredites im Staatsetat sorgen werde, um größere Bezüge gewähren zu können. Vorläufig soll den Be amten ein Vorschuß ausbezahlt werden, um ihre schwere wirtschaftliche Lage M bessern. Genf. 18. Sept. (AB.) Beim Völkerbund sind Klagen über Christen- Verfolgungen in Anatoliep eingelaufen. Tür kisches Militär habe alte Männer, Frauen und Kinder verjagt und vertrieben und die jungen Männer meist niedergemetzelt. Die türkische Skgienmg dementiert

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 13.10.1925
Umfang: 8
, Stresemann und Arzynski statt. Um 1V.30 Uhr begann die Lolloersammlung. Nachstehend die amtliche Lerlautbariimg darüber: »Die Konferenz hat die allgemeine Bs» j sxrechung der Fragen wieder aufgenommen, ? i^e durch die Teilnahme der eventuellen ! Unterzeichner des Sicherheitsvertrayes am ' Völkerbund entstehen. Die von der deutschen Delegation gewünschten ergänzenden Aus- Lnmgen führten zu smer Debatte, in wel- hr die Arbeiten der Konferenz hinsichtlich tk Erreichung einer befriedigenden Lösung

- »«trag: „Es scheint, daß Italien sich der ^Züschen Haltung bezüglich des Rheins an paßt, weil es selbst erkennt, wie die Brenner- penze an dem Tage gefährdet werde, an wel chem Deutschland nark genug wäre, um die ^eingrenze wieder in Frage zu stellen.' Blatt meint, es handle sich nun nicht '>ehr um Inselmächte, die sich am Rande Europas halten, sondern um zwei große Ra inen, die sich die Schiedsgerichtsbarkeit über großen europäischen Fragen vorbehalten >uid dem Völkerbund nur die untergeordne ten

durchziehen zu lassen. Die Schwierigkeit besteht jetzt noch darin, für diese U-ebereiMmft die juristische Formel zu finden, welche mit dem Geiste und den Buchstaben des Artikels 16 des Völkerbund- staktts nicht in Widerspruch stehen darf. Der gestrige Nachmittag war dem Problem - des Ostpatts gewidmet, worüber schon m zahlreichen privaten Zusammenkünften der KoniwrenzterlnVhmer verhandelt worden ist. Es fand hierauf eine Zusammenkunft zu Vieren zwischen Luther. Stresemann, Briand und Chainberlain statt

von der interalliierten Schulden frage und den inneren Finanznöten Frank reichs. Mt aller Deutlichkeit muß gesagt werden: So ungeheuerliche Verzichte, wie sie die deutsche Regierung von sich aus ange boten hat, können überhaupt nur erwogen werden, wenn die Gegenseite einen ganz rea len und. wie wir offen zugeben, für sie viel leicht hohen politischen Preis dafür bietet. Es kann gar keinem Zweifel unterliegen, daß ein deutscher Eintritt in den Völkerbund (übrigens nach dessen eigenen Satzungen) vollkommen unmöglich

ist. solange die erste Rheinlandzone nicht geräumt ist. Nach wie vor hält die deutsche Oefsenilichkeit auch an den Bedingungen des deutschen Memoran dums über den Völkerbund fest, das vom Rats in durchaus unbefriedigender Weise be antwortet wurde. Die Bedenken hinsichtlich des Artikels 1k sind nicht im geringsten ent kräftet worden. Die Einsetzung von „Jnve- stigationskommifsionen' und die Verewigung der Militärkvntrolle unter Einschalttmg stän diger Ententeorgan« im Rheinland findet

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 12.09.1923
Umfang: 8
durch Griechenland und mit der Erklärung Mussolinis, Korfu und die übrigen besetzten Inseln zu räumen, ab geschlossen zu sein. Ue Räumung steht nicht unmittelbar be» vor. »Es erübrigt noch', schreibt der „Po- polo d' Jtalia', „die Durchführung der Wie- dergulmachungen, indes aber bleiben wir auf Korfu, um ein Pfand zu haben.' In diesem Abschnitte des italienisch-grie chischen Konfliktes stand die Stellung des Völkerbundes in Fragen der internationalen Politik zur Diskussion. Der Völkerbund sah

sich vor einen Konflikt gestellt, dessen vor läufiger Ausgang sein Prestige nicht erhöht hat. Die Absage Mussolinis an denselben 'änd die Bestreitung seiner Zuständigkeil, seine unschlüssige Haltung Griechenland ge genüber, das ihn zur Entscheidung aufrief und zugleich erklärte, sich auch dem Spruch des Botschafterrates und im weiteren Ber lins dem Haager Schiedsgericht zu unter werfen, endlich die Annahme der letzton Bot- Wfternote durch die hellenische Regierung Wen den Völkerbund, wie die „Giustizia' schreibt

, als ein überreifes Produkt der Nach kriegszeit ausgeschaltet. Er hätte nichts mehr zu bedeuten, als daß er einige Millionen koste... Bon der Note der Botschafterkonferenz nahm er Kenntnis und drückte den Wunsch aus. weiter über den Gang der Verhand lungen unterrichtet ,zu werden. Er fei er freut, daß seine Einflußnahme der Botschaf terkonferenz von Nutzen gewesen sei und er hoffe aus eine gütliche Beilegung des Kon- sllcktes. Die gestrigen italienischen Blätter begra ben den Völkerbund und feiern den Sieg

der italienischen Diplomatie, die die Ansicht ver trat. der Zwischenfall Italien-Griechenland Hab« mit dem Völkerbund nichts zu schaffen. Zugleich aber betonte die römische Presse diesen Erfolg auch England gegenüber, das die Erledigung des Konfliktes dem Völker bünde zusprach. Nach dieser Richtung hin hat Italien je denfalls in der ersten Phase des Streitfalles «neu diplomatischen Erfolg errungen. Eine Lanze für den Völkerbund bricht aber der .Mondo'. wenn er schreibt: „An gesichts der Annahme der Pariser Note

: »Was konnte der Völkerbund machen? Konnte er Italien zwingen? England hat Üch beeilt, in Rom durchblicken zu lassen, daß es keineswegs an die Zwangsmaßnahmen dächte, von denen unvorsichtigerweise gespro chen worden war. Es blieb also nichts übrig, Äs die Verständigung zwischen Italien und Griechenland mit Hilfe Frankreichs wieder ^rzust-llen. Diese Aufgabe konnte allein der «olschafterrat erfüllen, und das hat er ge- »ui. Selbst in seinem eigenen Interesse und um seiner zukünftigen Autorität willen mußte

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 6
Datum: 22.09.1922
Umfang: 6
, weil man noch nicht weiß, welch Harle Jedingungen daran geknüpft sind. Seipel ist gestern zur letzten Entscheidung nach Genf gereist. Seine Aufgabe wird es sein, die Ehre Oesterreichs zu wahren, die Unannehmbar- leiten in den Bedingungen der Kredithilfe zu beseitigen. Zwar betont der Völkerbund, die Bedingungen seien begrenzt durch die Un verletzlichkeit der Selbständigkeit Oesterreichs. Aber er verlangt gesetzliche innere Reformen und eine vom Völkerbund selbst eingesetzte Kontrollkommission. Die Frage geht daruni

, seine Voraus setzungen, seine Bedingungen und darum auch seine Ziele sind — politisch. Die Gläu biger werden den ganzen künftigen Finauz- dienft Oesterreichs überwachen. Damit hört Oesterreich auf, ein selbständige. Staat ,.i lein und die Versicherung. Oesterreich müsse selbständig bleiben, enthält, an der Wirklich keit gemessen, einen Widerspruch. Nach St- Termain müsse Oesterreich selbständig blei ben, der Völkerbund in Genf schreitet über dieses Diktat hinweg, denn er ist zielsicher auf dem Wege

, Oesterreich in eine Satrapie einiger Bankgrößen zu oerwandeln. Seipcl hat gedroht, die Selbständigkeit aufzugeben und hat damit das legte Los in die Wag- Ichale geworfen — nun ist auch dies zu einer blinden Karte geworden. Die Selbständig keit, die der Völkerbund in Genf in sein Sa nierungsprogramm für Oesterreich auf- mmint, gilt nur für die Kreditgeber — als 'Umgrenzung ihrer Machtgier und als äußer ster Spielraum für ihre Rivalität. Aber der Genfer Vorschlag schreitet noch weiter, die Selbständigkeit

der Assimilierung des Post- und Telegra phenpersonals. welches unter Oesterreich ge- dient, erscheinen wird. Weiterhin betonte er die Notwendigkeit, den reichsitalienischen ^ Beamten, welche in den neuen Provinzen tä tig sind. Sonderzulazen zu gewähren. Reparation. M?tta für die Aufnahme Deutschlands in den Völkerbund. Genf. 22. September. In der gestrigen völkerbundssihong trat der schweizerische Bundesrat Motla entschieden für die Auf» nähme Deutschlands in den Völkerbund ein. Deutschland habe das Recht

einzulösen. Wiederaufbau in Arankreich. Berlin. 22. September. Die Blätter ver öffentlichen neue Sachleistungsabkommen zwischen französischen und deutschen Bau firmen. 40.000 deutsche Arbeiter sollen im kommenden Frühjahr im Wiederausbau- gebiete Arbeit finden. Völkerbund in Gens. Minderheiten-Schuh in Genf. Genf. 22. September. Zm Völkerbunde kam gestern die .?'üge des Schuhes der na tionalen Minderheiten zur Sprache. Es wurde eine Resolution angenommen, in der es unter anderem heißt, daß bei Meinungs

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 07.09.1923
Umfang: 8
sowohl in Genf wie in Paris Gsgen- < stand der Berawn-z gewesen. In Genf nahm der Völkerbund die Erklärungen Griechen lands und Italiens zur Kennntms. Wenn Lord CecU feine Ansicht, daß der Völkerbund vermitteln müffe. aufrecht erhält, so würde nach der Erklärung der römischen Regierung Italien aus dem Völkerbünde austreten. Es warte aber, wie Mussolini im Ministerrat sagte, ruhig auf die Beschlüsse des Völkerbun des, der seine Beschlußfassung, um sich genau zu informieren, verlegte. In Paris

am 8. September. (Telegramm unseres Lorrsipondenten h Roin. 7. September. Nachrichten au» Genf besagen, daß sich der Völkerbund in der griechisch-italienischen Streitfrage am S. September entscheiden werde. Der Völkerbund will keine Macht demütigen. London. 7. September. (Ag. Br.) Reuter meldet, daß die Lage im italo-griechischen Konflikte gleich geblieben sei. Die britische Tätigkeit sei, weiterhin den Völkerbund z« unterstützen, was immer für eine Aktion der Völkerbund für nützlich hält

, sie wird die Förderung Englands finden. Der Völker bund habe keinen Wunsch, irgend eine Macht zu demütigen und es kann keinen Augenblick angenommen werden, doch an eine Demüti gung Italiens gedacht ist. kleine Entente und Völkerbund. Genf, 7. September. <Ag. Br.) Der rumä nische Delegierte im Völkerbünde Tikulescn hat die von einer Genfer Zeitung gebrachten Meldung, daß die kleine Entente auf der Kompetenz de» Völkerbundes im ilalo-grle- chischen Konflikt befiehl als vollkommen falsch erklärt

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 11 von 20
Datum: 09.07.1921
Umfang: 20
Leute noch heute vom Völkerbund ent täuscht. Seiner Ansicht nach seien zwei Dinge daran schuld' erstens die Land karte. Wenn man das Gebiet ansehe, das die Länder einnehmen, die nicht zum Völkerbund gehörten, dann wisse man. was im Völkerbund nicht in Ordnung sei. Wenn man daran denke, welchen Platz Deutschland und Ruß land in der Welt eingenommen haben und welche Bedeutung die Vereinigten Staaten besitzen, könne man verstehen, bis zu welchem Maße der Völkerbund verkrüppelt sein müsse, solange

so große Länder auf der Karte von der Fahne des Völkerbundes nicht bedeckt werden. General Smuts erklärte unter großem Beifall: Wir sind vielleicht immer noch von den Nachwir kungen und Leidenschaften des Krieges beeinflußt. Aber gebt Euch keiner Täuschung hin. Wenn wir den Völkerbund zu einem Erfolge machen wollen, dann ist es besser, wir lassen alle früheren feindlichen Länder sobald wie möglich beitreten. Es scheint, daß der Völkerbund von den Großmächten nicht genügend unterstützt

wird. Die Großmachte behiel ten alle ihre Energie und Gunst für die rivalisie rende Einrichtung, nämlich den Obersten Rat. Dem Völkerbund fehlt die Autorität, die hinter ihm stehen müßte und die ihm nicht gewährt wird. Wenn der Völkerbund die Abrüstungsfrage auf nehmen und dem übrigen Teile der Welt die Ent waffnungsbedingungen auferlegen würde, die Deutschland auferlegt sind, dann würde er der Welt einen großen Dienst leisten. ^eäen Lona- u. ? eiertsA sd chllkr aaclim. sm-llnterWiiilz ^tusilc Saloa-XspeUo

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 15.07.1919
Umfang: 8
Führung, das ihnen sten wurde, nicht zurückweisen, ohne die Heit in die tiefste Enttäuschung zu stürzen, pa hat mit Eifer dSe Teilnahme der Verer - n Staaten an der FriedenskoT^erenz ange - t, weil man wußte, daß diese Teilnahme un- MD. Im weiteren sprach er wemger vom Fne- .rtrag als vom Völkerbund, den er Ln eifrig- Weise verteidigt. Selbst die wöderhaarigsten lrtiker hatten sich schließlich für den Völkerbund innen lassen, für diesen Völkerbund, der an- ein Ideal schien, schließlich

ihr auch — sich den bösen lüssen, den entsittlichenden Strebungen, jenen veln zu entziehen, welche der Kulturboden der ngen Pläne Deutschlands wäre. Und weiter führt er aus. „Jede Regierung, sich um das Wohl des Voltes kümmert und Geiste der Gerechtigkeit beseelt ist, muß sich Kampfe gegen die alte Ordnung der Dinge 5en. Diese Aufgabe wird für die Staats - . er schwer sein, aber das Volk findet darin e Schwierigkeit. Der Völkerbund ist nicht ein 'ftstück. das dem Friedensvertrag beigefügt k, um alte Ungerechtigkeit

noch rschk abgeschlossen. Aus Deutschland. Kaiser Wilhelm» Hochgericht. Wie der „Secolo' aus London, 11. Juk, be richtet, stoßt die Auslieferung Kaiser Wikhelms auf große Schwierigkeiten. Auf den bloßen Antrag Englands wird Holland nicht eingehm und eme Forderung der AWerten ist nicht M erwarten, weil die Beteiligten über die Verantwortung und Aburteilung des Kaisers keineswegs einig sind. Die einzige Macht, der Holland nachgeben müßte, ist der Völkerbund, aber der Völkerbund ist noch lange

nicht ein Völkerbund und wenn er einmal tatsächlich Kraftgestalt annimmt, so werden die einzelnen Völker sicher nicht mit England ein Leib und eme.Seele sein. Der König von England verlangt die Auslie ferung und Aburteilung des Kaisers, weil er durch die „Grausamkeit deutscher OfWere einige liebe Freunde verloren hat.' Die UmgebMg des Kö - nigs teilt jedoch nicht fein? Auffassung, mindestens niO die näheren Verwandten des Kaisers im englischen Königshaus«. Auch der Kaiser von Japan hat sich gegen die Auslieferung

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 4
Datum: 18.02.1919
Umfang: 4
des Reiches mittels einer starken Zen- iralgctvalr wieder her v ''teilen, am Proaramnr Wsons sesnuhalten ' ' - ^ ' die deutschen Kriegsgefangenen möglichst bald Meder zurückgegeben werden, Deutschland als ein dm anderen gleichgestell. Reich jn den Völkerbund MWnounnen werde und eine möglich^ gegensei- lige und gleichzeitige LlbnisNing erfolge. Außer dem forderte er, um zukünftige Kriene zu vermei den, die Einführung eines obligatorischen Schiedsgerichtes und die Abschaffung der Gehe'nn- vcrlrcige. Sodann

Wilson die Per - sassnng u. die Statnren für die Völkervereinigung, wie sie von der Kommission für die Völkerverein - gung angenommen worden waren, darlegte. Den Ausführungen Wilsons stinunicn die Vertreter der Großmächte und der kleinen Staaten bei, so - daß die Vorschläge des amerikanischen «Präsiden - ten über die Grundsätze des Völkerbundes nach erfolgler Debatte zur Annahme gelangten. Mit der Annahme der Wilson'schen Vorschläge sind die Grundmauern sür den Völkerbund geschaffen

, der sich zur Zeit nur auf die alliierren Länder erstreckt nnd heute bereits eine Milliarde Menschen nm faßt, iväter aber auch die neutralen und die der Entente feindlich gegenüberstehenden Reiche in sich schließen soll. Die Verfassung und Aufgaben der Völkervereini. gung. In dem von Wilson der Friedenskonferenz znr Annahme vorgelegten Entwurf für die Völker vereinigung wird folgendes bestimme: l. Die Tä tigkeit der Völkervereinigung umfaßt Sitzungen der Vertreter der dem Völkerbund angehörenden Staaten

. Beratungen eines Exekutivrates uud die Errichtung eines dauernde« internationalen Sekre tariates am Sitz des Völkerbundes. 2. Die Ver sammlung der Staatenvertrerer tritt von Zeit zu Zeit zusammen. In der Versammlung sind alle Staaten, die den Beitritt zum Völkerbund erklärt haben, vertreten, von denen jeder eme Stimme und nicht mehr ats drei Vertreter hat. 3. Der Ere- kntivrat setzt sich aus den Delegierten der Groß mächte und vier Vertretern der anderen Staaten ',uiannueu. Der Erekutivrat

die Organisation des internationalen Seke- rariaies. dessen Vorstand vom Eretutivrar ernannt ra-rd. 7. Staaten, welche gegenwärtig nicht der Völkervereinigung beitreten lDas wären die neu tralen ü. die der Entente feindlich gegenüberstehen den Staaten D. R.). können uur mir Zustimmung von ^wei Dritteln der Vertreter der Staatenver- iammsnua in den Völkerbund aufgenommen wer den. Kein Smar wird in die Völkervereiniaung aufgenommen, der nicht Garantien dafür bietet, saß er die imernationalen Abmacluuigen einhält

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 19.12.1924
Umfang: 8
Hunderte van Dele-giorlen aus aller 5).rren Länder teilnehmen. Im Jahre 1924 <27. Juni bis 2. Juli) sand bereits die 8 Volltagung in Lyon statt und es beteÄigien sich daran gegen 4M Delegierte LAS ollen 3 Wcl'e?!sn. In jedem Lande soll eine Li<?a für Völkerbund l-esbeyen, aber satzungsgeniäß auch nicht mehr als eine. Trotzdem gibt es heute Sivatcn, in denen?. mich 3 L^gen anerkannt sind, w'e z. B. in der Tschechoslowakei, wo sowohl die Tsci?echen, wie die DeutsäM mrd die Ungarn je eine Liga gebildet

haben. Diese Ligen sind aileiÄings inoffizielle VeibönSe, aber da durch, daß sie in der Regel dusch Persönlich keiten vertreten werden, die in ihren Ländern Rang und Anseü>en haben 'ehemalige Mmi> ster, Senatoren irnZ> Abgeordnet«) reicht ihr Emstuß über d-en ge-wöhMcher Verbände r>a!urgemäs> weit hinaus. Und wenn auch der Völkerbund mit den Völkerbundligen in kei nem Zusammenhang sieht, !o hat die Ligen- union insolge il>rer guten Beziehungen doch schon so manchesmal Einsluß nehmen können aus dejscn Beschlüsse

. Au«i) die Deutsci^en iin Italien !>aben am 3. September 1923 ein« solche Liga, die deutsche Völkorbundliga in Italien, gegründet, die bisher wenig m die vesfent'ichleit getre- ien ist, weil sie sich vorerst die Anerken nung der Völkerbund! igen union sichern wollte. Oinnamr der deüt'lchsn Aölker- lnnMiga ist der Abgeordnete Dr. Tinzl, und war unsere Liga bereits im Zürich, im Haag und in Lyon vertreten, wo (Lyon) mich Ver treter der il2Üewiä>en Ligen erschienen waren. Heute bestehen in Italien crußer

der deutschen Liga noch drei italienische Ligen für Völkerbund, melrix? von den Herren Abgeord neten Baron Dianc (Rümerliga), Abg Mario Lerganro (Maiiäivderldga) und Universitäts- proscssor Peano (Turinerliga) vertreten wer ken. Der Vereinigungsproze jz dieser itolieni- sä>en Ligen dürste in nächster Zeit 511 gewär tigen sein, woraus dann «mich Italien durch eine italienische Liga in der Union vertreten sein wird. Die Gliederung der Union ist analog der des Völkerbundes, auch sie Hai einen Rat

und verschieden« Kommissionen. Insbesondere befleht auch die für uns Deutsche wichtige Minderheitskommission, bei der die Minder heiten ihre Beschwerden Volbringen können. Um nun einerseits die deutsche Liga für Völkerbund auf breitem? Basis zu stellen und andererseits unsere wichtigsten kulturellen Bedürfnisse, besonders nach den heul« so teuern deutschen Schulbüchern und um dem kostenlosen deutschen Nachunterricht für ärmere Kreije unseres Volkes Keffer befriedi gen zu können, hat die deutsche Vötkerbund

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 6
Datum: 13.08.1925
Umfang: 6
erklären. Die Regierung werde in Marokkoangelegenheiten nicht eingreifen, auch unterhalte sie keine Art von Beziehun- ZM zu den Marokkanern. Der Sowjetbotschafter geht alsdann auf >ie Lorwürfe ein, die gegen die Sowjetre- Zierung wegen ihrer Haltung in der Frage Zes Sicherheitspaktes und des Eintrittes Deutschlands in den Völkerbund gerichtet würden. Diese Angriffe verstehe man in Moskau nicht. Man müßte vor allem er klären, daß die deutsche Reichsregierung ihre Aternationale Politik nach ihren eigenen

, z Die bestehenden Hindernisse wären nicht .m- i überwindlich, wenn die beiden Regierungen sich bemühten, sie zu erkennen, und aus dem ! Wegs zu räumen. heitssront gegenüber sehen werde. Was die Zulassung Deutschlands zum Völkerbund an belange, werde man Deutschland keine Privi legien gewähren: besonders in Bezug auf seine Völkerbundverpflichtungen. Der Ein tritt Deutschlands in den Völkerbund könne erst erfolgen,, wenn die Militärkontrollkom- mission und/die Botschafterkonferenz über einstimmend, erklärt

haben würden, daß Deutschland entwaffnet sei. Frankreich habe vorgeschlagen, daß, wenn bis nächsten Monat dieses Gutachten nicht vorliege, der Eintritt Deutschlands in den Völkerbund auf nächstes Jahr verschoben werden müsse. Die englische Regierung dagegen habe eine solche Verlegung als bedauerlich erklärt und ihrerseits vorgeschlagen, wenn Deutsch land um den Beitritt zum Völkerbund nach suchen würde, müsse dies vom Völkerbund grundsätzlich gewährt werden. Oer Beitritt würde automatisch endgültig, sobald die deut sche

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 08.10.1925
Umfang: 8
» wenn es gilt, sranzösische Interessen im Osten, das sind eben die polnischen und tschechischen Interessen, zu verteidigen. Wenn Skrzynski also aus dem Nebenzim mer gerufen wird, so wird es sich in erster Linie um den Artikel 16 der Völkerbundsokte handeln. Die durch einen Eintritt Deutsch lands in den Völkerbund aktuell werd«ch« französische Forderung des Rechtes aus Durch marsch durch Deutschland im Falle eines pol nischen Konfliktes mit einem anderen Staat steht hier im Vordergrund. Artikel

1k würde Frankreich, sobald Deutschland dem BAk«- bund angehört, ohne weiteres das Durchzugs» recht durch deutsches Gebiet gewährleisten, u« seinen Verpflichtungen aus dem politischen Abkommen nachzukommen, dos Frankreich und Polen „zur Verteidigung ihres Territo riums und ihrer legitimen und wirtschaft lichen Interessen' am 19. Februar IVA ab schlössen. Deutschland würde also wieder wie zur Zeit Napoleons l. zur sranzöflschenEtappe werden. Artikel IS legt aber einem zum Völkerbund gehörenden Deutschland

vom IS. April 1922 nicht nur als wirtschaftlicher, sondern auch als politischer und militärischer Feind Rußlands austreten. Die deutschen Vertreter werden daher in Locarno voraussichtlich den Borbehalt für den Eintritt Deutschlands in den Völkerbund ma chen, daß Deutschland von den Verpflichtun gen des Artikels IS befreit wird. Es ist von Ententeseite oft betont worden, daß Deutsch land nur unter den allgemein gültigen Be dingungen dem Bund beitreten und kein« Ausnahmebehandlung erfahren könne

, und doch hat der Bölk«rbund bereits eine beach tenswerte Ausnahme in bezng auf Artikel IS gemacht. Di,- Schweiz ist durch ihren Beitritt zum Völkerbund verpflichtet, sich an Zwangsmaß nahmen wirtschaftlicher Natur gegen vSlker- bundsrechtbrechende Staaten zu beteiligen, dagegen wurde ihr vom Bölkerbundsrat durch die Londoner Erklärung vom Februar 1920 ausdrücklich zugesichert, daß der Beitritt zum Völkerbund sie niemals verpflichten würde, gegen einen Staat die Waffen zu ergreifen, von dem sie nicht angegriffen

würde. Wa» dem einen recht ist, ist dem anderen billig. Deutschland befindet sich nicht nur etwa in der gleichen Lage wie die Schweiz, sondern viel mehr in einer Situation, die weit prekärer ist, sowohl in militärischer, wi« in politischer und wirtschaftlicher Hinsicht. Deutschland muß also als Vorbedingung für seinen Eintritt in den Völkerbund nicht nur Befreiung von de» mik« tärischen, sondern auch von den politischen und wirtschaftlich^ Verpflichtungen des Art, IS fordern.

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 04.09.1923
Umfang: 8
, daß Mussolini setz: beweisen müsse, ob » ein Staatsmann sei. „Westminster Gazette' schreibt, Italien verde erkennen, d?ß in dieser Frage Größe res auf dem Spiele steht, als seine natomale !hre. „Daily Telegraph' hält es für vollkom- England sür den Bötterdund besorgt. Die Londoner Regierung gibt den Aufkrag, eine Vermittlung durch den Völkerbund im ital^-griechischen Konflikt zu erreiche«. Paris. 4. Sept. Ag. Br. meldet: »Echo de Paris' meldet aus London: Die englische öffentliche Mei, ullng

das beste Organ zur Behandlung der italo-griechischen Frage ist. Die Regierung erwartet für heute die Antwort de» Völker bundes. Lord Curzon, der sich nach seiner Rückkehr nach London aufmerksam mit dem Konflikte beschäftigt, hat gestern den italieni schen Botschafter empfangen. Paris. 4. Sept. (Ag, Br.) »Temps meldet aus London, daß der englische Delegierte im Völkerbund, Lord Robert Cecil, von seiner Regierung den Auftrag erhalten habe, alles zu tun. um eine Intervention des Bundes in der italo

-griechischen Angelegenheit herbei zuführen. Aber was tun. wenn Italien sich weigert mitzutun? Man hofst darauf, daß Italien noch nicht sein letztes Wort gesprochen hat. Ablehnung des BSllerbundes? «Telegramm unseres Korrespondenten.) Rom. 1. Sept. Gestern verhandelte der ital. Delegierte beim Völkerbund Giuriati in Rom mit Mussolini und reiste hierauf sofort wie der nach Gens ab. Man glaubt, daß Italien auf der Unzuständigkeit des Urteils des Völ kerbundes bestehen werde. Der „Mondo' schreibt

, daß die italienisch!: Regierung in vol ler Freiheit vorgehen könne, denn das ganze italienische Volk stehe hinler ihr in der Sorge um das Leben und die Ehre der Nation. Der Internationale Gerichthof im Haag soll entscheiden? Die italienische Regierung besteht nach den neuesten Nachrichten aus Genf darauf, daß der Völkerbund nicht kompetent sei. über de« Streit Italien-Griechenland zu entscheiden. Wohl aber scheint sie zuzustimmen, daß der Streit über die Zuständigkeit des Völkerbun des dem internationale

für die Gegenwart die zwei jetzt in aller Mund be findlichen Probleme, der Friede im Orient und die Besetzung des Ruhrgebietes. Es sei zu hoffen, daß beide Frage« bald einer fried lichen Lösung zugeführt werde«. Zm weite- ren Verlaufe der Rede gab er der Genug tuung Ausdruck, daß es dem Bunde gelungen sei. Oesterreich vor dem Zusammenbruch zu retten. Zwar langsam, aber doch sicher schreite der Völkerbund vorwärts. Der neue Präsident. Nach Schluß der Rede wurde die Prüfung der Vollmachten begonnen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 4
Datum: 19.07.1919
Umfang: 4
zu beschließen. Eine große Anzahl von Senatoren haben Abänderungen beantragt, deren Beratung viele Wochen in Anspruch nehmen Md. Die Senatoren Vorah und Johnson streben «in. jede Spur vom Wilson'schen „Völkerbund' aus dem Vertrage zu loschen. Diese beiden Sena toren sowie ihre Kollegen und Gesinnungsgenos sen Poindexter, Fall, Moses und Brandree sind Mitglieder der Kommission für äußere Angelegen heiten und dürsten somit guten Einblick in die eu ropäischen Verhältnisse haben, so daß lange ein - gchende

Erörterungen vorauszusehen sind. Tat sächlich hat Senator Borah Erfolge hinsichtlich Schantung erzielt, das gewiß noch eine amerika nisch-japanische Geschichte wird. Senator Norris nennt den Völkerbund und die Abtretung von Schantung das „schwarze Blatt in der Geschichte der Union.' Die meisten anderen Antrage, von Senator Roots zusammengefaßt, zielen darauf hin, die Wirkung des Artikels 10 einzuschränken, dagegen jene der Moroe-Doktrin in voller Kraft zu erhalten und den Verewigten Staaten

auch vor dem Völkerbund volle Handlungsfreiheit zu sichern. Ein eifriger Freund des Friedensvertrages ist Senator Swanson, der auf alle demokratischen Senatoren rechnen kann. Swanson will den Frie densvertrag in seinem ganzen Wortlaut gelten Wen. desungeachtet gleich Wilson es nicht ver stehen, daß der Völkerbund oder sonst jemand in Amerika etwas drein rede. heftige Gegner des Vertrages sind die So - Demokraten in Frankreich. Die „Bataille', Or- M» der Srndikalisten, wendet sich mit bitteren Worten

gegen die Friedensfeier in Paris und ist »er Ansicht, daß Frankreich' keine Ursache habe, sich Zu freuen: das Land ist halb zerstört. Sieger ist Ar der Engländer und der Friedensvertrag AM «keinen haltbaren Völkerbund, keine Si cherheit für die Zukunft, keinen gerechten und dau erhaften Frieden.' Bei einem Sozialistenkongreß wollte der sozialdemokratische Abgeordnete Jng- h«s geltend mächen, daß der Friedensvertrag NÄe Fehler habe, aber für Frankreich große Vor teile biete. Es gelang ihm nicht, in dem furchtba- Lärm

Grundsätze Mt verworfen werden könnte. Niemand darf be haupten, daß der Völkerbund des Vertrages jener ist. den die Völler erwartet haben: aber er ist doch mindestens der Anfang von dem. was den Frieden garantieren kann und schon um dessen willen ist er die Annahme wert. Der Kongreß hat schließlich den soziald«notratischen Abgeordneten den bindenden Austrag gegeben, bei der Abstim mung im Parlaments den Vertrag abzuweisen. Es ist aber trotzdem an der Ratifizierung durch die fra»Mststhe Kammer

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 08.09.1925
Umfang: 8
nach 2« kulturellen Autonomie.' Die Eröffnungsrede oo» Valnleve. — Aufforderung m» Deutschland zum Eintritt in de» Völkerbund. Gens. 8. Sept. MB.) Gestern vormittags fand die feierliche Er öffnung der sechsten Generaloersammlung des Völkerbundes statt. Der französische Minister präsident Painleve begrüßte die Delegationen der 54 vertretenen Mächte sowie Mistreß Wilson, die als Gast zur Eröffnungssitzung eingeladen war. Painleve gab dann einen kurze» UeberbLck über die bisherig Tätigkeit des Völkerbund«. erinnerte

nicht ohne das Zutun der Zeit und ohne langwierige, ständige Arbeit vollendet wer den. Wenn heute Verhandlungen zur Siche rung des Friedens im Gange sind, so sind diese nur möglich als Folge der vorjährigen Bemühungen um das Sicherheitsprotokoll. Der Völkerbund stehe also jetzt wieder vor dem Problem der Sicherheit, allerdings in anderer Form als im letzten Jahre. Heute dränge sich das Problem allen in Genf ver tretenen Nationen auf. Man kann über die Methode debattieren, niemand oerkennt aber mehr

die Wirklichkeit. Die Tatsache, daß 29 Mächte, darunter solche, die nicht dem Völ kerbund angehören, wie z. B. di« Bereinigten Staaten, Konventionen über den Waffenhan del und gegen den chemischen Krieg unter zeichnet haben, stellt ein vielversprechendes Anzeichen dar. Vielleicht wäre es nützlich, daß die Versammlung die Entschließung vom Bor jahre erneuerte und den Völkerbund beauf tragte. wenn er es für gut hält, die Bedin gungen für die Veranstaltung einer Abrüstungskonferenz auszuarbeiten. Frankreich

, das so leiden schaftlich am Protokoll mitarbeitete, bleibt dessen Geiste treu: es kümmert sich nicht um die Form, es kümmert sich nur um den Frie den und daher ist es bereit, alle Modalitäten von Konventionen gründlich zu studieren, die sowohl den kleinen als auch den großen Län dern das Recht sichern, ruhig in Arbeit und Ehren zu leben. Bezüglich de» Eintrittes Deutschlands in den Völkerbund erinnerte der Redner an den bis- alles getan werden, um den künftigen Frieden auszubauen. Der Redner schloß

anschließen. Painleve schloß mit der Erklärung, daß Männer, Völker. Leitende daran arbeiten, di« Atmosphäre des Mißtrauens, in der wir «eben, zu zerstreuen. Die gegenwärtige Lage Europas ist nicht eine Lage de» Gleichgewich tes. Bor der Gefahr neuer Konflikte muß nach dem Worte Pascals oerlangt werden, daß die Gerechtigkeit euch die Tür sei. Der Völkerbund glaubt nich! i» blindem Optimis mus, daß «ach de» allgemeinen Massaker eine idyllische Aera komme, sonder» « muß werden. Sümpfe an der Tetuan-Zfront

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 29.10.1924
Umfang: 8
. — Druck: -Zuchdr ucke«! Tqrolia Bo,e» » o flichtst ,ur Zabluix, Ser »?>uqzqel,iihr Nr. 24S. — 85. Jahrg. Äozen-Meran, Mittwoch. 2g. Mober IM ,!M lÜIISillZ lill! ^ :ÄZ. Jeutschiaud und der Bölterbmd. Italienische Blätter meldeten gestern, es stehe IbÄiens Antwort auf die Denkschrift beoor, womit Deutschland um Aufnahme in 5« Völkerbund ansuchte. Bekanntlich gaben Mac Donald und Herriot schon auf der heu rigen Völkerbundstagung Deutschland sehr Gütlich zu oerstehen, daß es jetzt im Völker bund überaus

willkommen wäre. Aian hätte « schon während der heurigen Tagung auf genommen, aber die deutsche Regierung über legte sich's bis nach deren Schluß. Deshalb verdächtigt der Franzose Henry de Iouvenel die deutsche Regierung in der „Neuen Zürcher Zsüung' der Unaufrichtigkeit. Die deutsche Aezierung hat aber Grund genug, in dieser Sache mit äußerster Vorsicht vorzugehen. Bor noch nicht langer Zeil stand Frank reich auf dem Starckpunkt, das Deutsche Reich dürfe man in den Völkerbund nicht aufnehmen, .zuerst

müsse es Beweise seiner ernstlichen Besserung liefern. Woher nun dieser Gesinnungswechsel? Sind die Deut schen auf einmal solche Musterknaben? Oder ist Herriot und mit ihm das radikale Frank reich wirklich so überaus friedliebend? Die Sache liegt ganz anders. Wie man vom Deutsche» Reich seinerzeit Ergebung auf Gnade und Ungnade verlangte, so oerlangt man jetzt dessen bedingungslosen Eintritt in dm Völkerbund. Einen Garantievertrag mit EnFand konnte Frankreich nicht erreichen, dieses hält vielmehr

ist, wann man die zwischen Polen und Rußland schwebenden Streitfragen mit dem Schwert austragen wird. Was nützt Frankreich in «üiem etwaigen Krieg gegen Deutschland ein im Rücken von Rußland angegriffenes Polen? Eo möchte nun Frankreich Deutschland durch die Schlinge eines bedingungslosen Kntnus in den Völkerbund einfangen und unschädlich machen. Die Mitglieder des Völkerbunds gewähr ten einander ihren Besitz. Frankreich hat sich dos deutsche Elsaß-Lothringen einver- es forderte Deutschlands Nachbarn

ge rade anderswo braucht, warum soll es sie für den Völkerbund einsegen? Soll Deutsch- Ilnw mit seinem kleinen Heer Verpflichtun gen eingehen, von welchen England mit sei ner großen Flotte nicht viel wissen will? Ge setzt den Fall, der Völkerbund würde zugim- sten Polens gegen Rußland vorgehen: da müßte Deutschland als Völkerbundsstaar den Truppendurchinarsch gestalten, das deutsche Gebiet würde Kriegsschaupwtz und mußte mir seinem lM.MV Mann hilflos Mschcn. !ln!z oas alles für Polen, jenes Polen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 06.08.1919
Umfang: 8
, daß er in allen großen Städten über den Friedensvertrag und den Völkerbund spre chen werde. Die Republikaner beschränkten ihre Opposition auf einzelne Bestimmungen und verlangen die Aufnahme von Vorbehal ten. Wilson macht ihnen Vorstellungen und mahnt mit derVerdemütigung, die in dem Ansuchen an Deutschland um Aufnahme von Verhandlungen liegen würde. Die Republika ner stutzen zwar, aber zu einer Verzichtleistung haben sie sich nicht entschließen können. Wilson wird vermutlich mit Drohungen einsetzen

: es ist aber nicht vorauszusehen-, daß die Ratifizierung in wenigen Tagen erfolgen werde. Mit dem Friedensoertrage stehen der Völkerbund u. dasSchutzbündnis mitFrcmkreich in inniger Beziehung. Lie Forderungen der Republikaner haben auf alle drei Fragen ge meinsamen Bezug. Nun aber steht das Bündnis mit Frankreich in offenem Widerspruch mit dem Völkerbünde und auch mit der nord - amerikanischen Verfassung und darum findet es nicht nur bei den Republikanern, sondern auch bei den Demokraten entschiedenen Wider stand

- . tung und andere in ähnlichen Bedrängnissen ha- s ben den amerikanischen Senat um Hilfe ange- i rufen. Der Senat hak es jedoch für besser ge - ! funden, schweigend darüber hinwegzugehen, um ! dem Völkerbund nicht unbefugter Weise oorzu- . greifen. Nur in einem Falle denkt der Ameri- j kaner anders, weil die Verhältnisse Amerika : selbst berühren und weil er in dieser Sache kei- . nein Völkerbund traut. Es ist die irische' Frage, die Freiheit und Selbständigkeit Irlands. Aus denselben Gründen müßte

sich an Amerika, da- - mit dieses die Freiheit Irlands erzwinge. Und ! Amerika geht nicht kalt darüber hinweg, son- ! dern ist willens, sich der Sache semer „Mitbür ger' anzunehmen. Aber einer solchen „Annah me' steht der Friedensvertrag mit Deutschland als das Muster für alle anderen Friedensver träge des Weltkrieges, sowie der Völkerbund u. das Schutzbündnis für Frankreich entgegen, sie widerspricht aber noch mehr der Auffassung des Senates, daß Amerika^ den Völkerbund und das Schutzbündnis ablehnen müsse

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 12
Datum: 01.09.1918
Umfang: 12
j Bozen, Sonntag, den 1. September 1918. > S7. Jahrgang Wschcttkalendev: Sonutag September Aegidius. MönLag. ?. Stephau. Dienstag, 3. Mansuet. Mittwoch, 4. Rosalia. Donnerstag, Z. MKdriä. Freitag, 6. Zacharias. Samstag, 7. Regina. Der Völkerbund. > Der Gedanke eines Völkerbundes, der in jüngster Zeit von der Entente: mit Eifer propa giert wird, hat bei uns begreiflicherweise — uÄ berechtigterweise — eine recht skeptische Aufnahme gefunden. Wir wissen, was wir von dm Schlagworten, mit denen unsere

von den benifenen Führen, der Christenheit immer und immer wieder detont, verherrlicht und den Völkern gepredigt worden ist. De? verlockende und verheißungsvolle Ii: - halt dieses Gedankens eines Völkerbundes macht es der geschickten Propaganda der En - knie leicht, ihm überall Anhänger zu werben ober sie oersteht es auch mit der Fertigkeit ei - nes Taschenspielers, diesem Gedanken seinen Ans,alt zu nehmen und m seiner Forin ihre Ab sichten zu verstehen. Der Völkerbund, wie er im christlichen Be wußtsein

der Gnade unserer jetzigen FeiMe ausztlliefern. Nichts könnte die Unehrlichkeit der Propaganda der Völkerbundsidee durch unsere Feinds besser be leuchten, als gerade die Tatsache, daß sie ihren Völkerbund mit dem von ihnen ^geplanten Wirtschaftsbund für durchaus vereirwar halten. DaßMx Ms Weil Mm solchen Völkerbund zur Wehr set zen nnissen. ist selbstverständlich und wird cnuh von uilseren Feinden als selbstverständlich hin genommen. Gerade darum aber ist es unsere Pflicht, den unverfälschten Sinn

der Völkerbundsidee hervorzkuehren und. soweit wir es vermögen. für ihre Geltendmachung und Verwirklichung uns einzusetzen. Wir sind dazu lim so mehr be rechtigt. als wir uns schon häufig genug und seit langcm, noch ehe die Entente das Schlag - wort vom Völkerbund ausgegeben hst. uns für die Idee eines Völkerbundes eingesetzt haben. ehemalige österreichisch-ungarische Außen minister Graf Ez.'rnin besprach bereits am 28. Juli 1917 bei einem Presseenrpfang in Wien d.is Thema der dauernden Versöhnung der Völker

mir Hilfe ihres Völkerbünde-.' zu isolieren und ihm durch wirtschaftliche G-'- waltaten den Lebensnerv cwznschneidsn. das vom Präsidenten Wilson auf seine sniheren Ausführungen bco!»achte!e Schweigen aller dings auch eine Antwort sei. In Wahrheit kann ein Völkerbund nur ein Bund freier, g!e chgcitellter Völker sein: denn nur ein solcher Bund ist ein Fi-iedensbund Für die Schafs' lg eines solchen Friedsnsvöl - kerbundes werden wir nns j?tln',eit einisyen Turm betritt man vom Burghof aus an üer LMeite

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 23.09.1925
Umfang: 8
Wirtschaft erweisen sollen. Es herrscht in ihr ein erfreuliches Streben und Landwirtschaft wie Industrie wetteifern in QualitätÄeistungen. Wenn man von den trüben politischen Verhältnissen absieht und auf die sich im kulturellen und wirtschaftlichen Leben regenden Kräfte blickt, so darf man ruhig gestehen: Oesterreich ist nicht umzu bringen. Krise im BSllerbuud? Frankreich uiü> die englische.Obstruktion'. Paris. 21. September. „Eure Krise im Völkerbund' glaubt in seinem letzten Berichte aus Genf

, als ob sie die geheime Instruktion empfangen hätte, den Völkerbund zu schwächen und dadurch ausschließlich den Interessen des englischen Volkes zu dienen. England verhindert je den Abschluß, der dem Völkerbund eine grö ßere Bedeutung und ein stärkeres Ansehen geben könnte. Frankreich unterstützte den spanischen Vorschlag, mit dsm technischen (Studium der JMtuiigsbeschrämikunAm ic>- sort zu beginnen. Sir Eecil Hurst bekämpfte diese übertrieben« Wie. Er vertangte ftir jedes Volk das Recht, seine militärischen

Tkifsassung teilt, und auf diese Weise wild durch den Widerspruch von zwei Großmächten jedes Manöver unterstützt, das den Völkerbund schwächen soll. Die Minderheiten, deren Wünsche nicht immer erfüllt weiden können, wecken sofort nach dem Beitritt Deutschlands und unter deut scher' Führung eine machtige Waffe wer den, die sich gegen die jetzt bestehende Or- gamsation des Völkerbundes richtm wird. Wenn Deutschland erst zum Völkerbund ge hört. dann wird dieser Bund bald durch eine gefährliche Opposition

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 22.01.1925
Umfang: 8
als di^omariscixm Vertreter in Dan<ig, gegen-wärüg in der Per son des Herrn Straß/burgcr. die Oberhoheit über alle Setzienenweg«, freien Gebrauch des Häsens und der Wasserstraßen, das Recht aus eigene Post und Telegraph!« noch Polen. Danzig gehört zum polnischen Zollgebiet. Ein Oberkam-mifsär des Völkerbundes, derzeit Herr Mac Donell, ist erste Instanz in Streit sachen zwischen Polen und Danzig, letzt« In stanz der Völkerbund. Gesetzgebendes Or gan des Freistaales Danzig ist der „Volts- lag': die Regierung

-.c-n mit schwarzer und weißer Farbe überstrichen, darunter auch der Briefkasten neben dem Eingang des Generalkomimissa- riais. Die Empörung aus polnischer Seite ist groß. Wie liegt die Necj/tsiage? Die Postfrage ist schon all, und es will der Zusall. daß eine amtliche Korrespondenz existiert, die gerade vor -woi Jahren stattfand, als der Senat in El abrung gebracht hotte, daß ein« ähnliche polnische Maßnahme geplant war und eine vorbeugende Entscheidung des Völkerbund- tommiffärs nachsuchte. Das Verhältnis Dan

über die Auf fassung der verschiedenen Fragen enthalten sind, so daß der jeweilig« Völkerbund-kommis- sär von seinem Vorgänger eine Erbschaft übernimm!, diese nach den Bedürfnissen des Lebens organisch weiter entwickelt und sie wieder seinem Nachfolger abtritt. Jeder neue Yberkammissär braucht daher einige Monate, bis er sowohl die Verhältnisse kennen gelernt, als auch insbesondere das ihm übergeben« Rechtsinventar durchstudiert hat. Immer wenn ein neuer Oberkommissär komm?, ent steht daher zuerst eine Pause

so ist, daß eine Danziger und eine polnische Post neben einander vollständig selbständig einherlaufen. Der Danziger Senat sieht hierin eine Ver letzung der Entscheidung des Völkerbund- komissärs vom 25. Mai 1922 und fordert die sofortige Abstellung. Es handelt sich tür ihn nach seiner Auf fassung in diesem Fall« keinesfalls nur um Brieftasten und Posthoheit, sondern um einen ersten Präzedenzfall in einer von der polnisciM Presse lebhaft befürworteten Be schränkung der Danziger Rechte. Der zweite Rechtssall betrifft

mißbilligt und bedauert. Das kleine Danzig hat inzwischen vorläu fig nachgegeben. Es verzichtete darauf, die polnischen Briefkasten zu entfernen, was der Volkerbundskommissär bewilligt hatte Die letzte Entscheidung steht beim Völkerbund. Inzwischen baut Polen ein zweites Ge leise nach Danzig, um seine Oberhoheit noch mehr auszunützen, MMIM«. Zum Tode der Königin Maria von Neapel. Die am 19. Jänner in München im 84. Le bensjahre verstorbene Königin Maria Sophie Amalie war die um vier Jahre jüngere

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 16.09.1925
Umfang: 8
der Genfer Verhandlungen über die Sanierung Oesterreichs war wie ein Reif, der aus blü hende Hoffnungen siel. Man hatte sicher da mit gerechnet, daß die Kontrolle der Staats- finanzen nunmehr für beendigt erklärt würde. Der Staatshaushalt befindet sich im Gleichgewicht. Somit mußte laut Genfer Protokoll vom Jahre 1922 auch die Aufsicht wegfallen, welche der Völkerbund während der Sanierungs^eriode eingesetzt hatte. Was aber ist in Genf geschehen? Die Herren vom Völkerbund haben wohl anerkannt

- ren zu können. Dieser Gedanke lag, wie man weiß, auch den Abmachungen zugrunde» welche die österreichische Regierung im Vor jahre zu Gens unterzeichnen mußte. Deren wesentliche Bestimmungen sind zwar ausge führt, aber gemäß diesem Abkommen hat der Völkerbund das Recht, die Kontrolle so lange zu verlängern, bis sie restlos ausge führt sind. Der Völkerbundrat hat — um es kurz zu sagen — diesmal die österreichische Regierung vor die Wahl gestellt, entweder die Kontrolle in der bisherigen schon seit

August ds. Is. gemilderten Form weiter zu ertragen oder einen Parlamentsbeschluß durchzusetzen, wonach der österreichische Na tionalrat zustimmt, daß die Völkerbunds- kontrolle wieder eingeführt werde, wenn innerhalb der nächsten zehn Jahre die Sicherheit der Pfänder für die Völkerbund anleihe oder das Gleichgewicht im Staats haushalt gefährdet würde. Als Entgelt für diese Zustimmung hat der Völkerbundrat in Aussicht gestellt, daß die bisherige Kontrolle durch den Generalkommissär mit Juni 192S

, um einen Feldzug gegen die Rsg'eiung und die Parteien, aus die sie 5i^> stütz:, einzuleiten. Ja selbst in den Kr»ilen der großdeutschen Partei werden Verst'-m- mun-ien laut, die sich bis zur Kundgebung der Absicht erweitern, die oom Völkerbund rat geforderte Zustimmung glattweg zu ver sagen. Voraussichtlich wird das Parlament schließlich doch nichts anderes tun können, als die Genfer Wünsche zu erfüllen. Hat der Völkerbundrat doch festgesetzt, daß er erst im Dezember neuerding» darüber b«jindes - - A x ' - 5 . 'Ä ' - >

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