Universitäten ihrem Schicksale überlassen wollen, um dadurch die Schaffung einer neuen — katholischen — Universität für die Zukunft zu retten, was noch in unserer anti religiösen Zeit für die Zukunft hinüber zu retten ist. Man hatte das persönliche Empfinden, daß es Auf gabe aller jener, die auf fester katholischer Weltan schauung stehen, unserer hochwürdigsten Bischöfe, unseres katholischen Hochadels und niederen Adels, unserer Gelehrten und Studenten, unserer katholischen Bürger und Volksvertreter
, mit einem Worte des ganzen großen katholischen Volkes sei, die glaubens los gewordenen Hochschulen, die ihre Existenz der Bildungsfreundlichkeit der Katholiken zu danken haben, wieder der Einflußnahme atheistischer Professoren zu entreißen, statt an den Neuaufbau einer Universität zu denken, die ein Machtspruch des Staates sofort vernichten kann, sofern ein einflußreicher Staatsmann es versteht, die Karten so zu mischen, wie sie in Frankreich ein Heer von Ohnegottleuten zur Zeit zu mischen verstehen
zu erreichen. Wann und ob dieses Ziel, die Errichtung einer katholischen Universität, erreicht werden kann, wird neben Gottes Willen auch Sache der Katholiken der ganzen deutschen Lande sein. Je energischer sie sich um diese zu gründende Hochschule annehmen, desto eher wird in der geographisch und klimatisch in Hinsicht seiner künftigen Kinderschar erstaunen? — Und wie kam es, daß die junge Stellvertreterin so schnell begriff, welcher Dienst von ihr gewünscht wurde, und daß sie so gutwillig bereit
und nicht mit Unrecht, daß eine katholische Universität, ist sie nur erst erstanden, dem Oester reicher in der Praxis zeigen wird, daß Religion und Wissenschaft sich nicht gegenseitig ausschließen, sondern im Gegenteil deren schwesterliche Vereinigung die wissenschaftliche Forschung fördert und der Wahr heit zum Siege verhilft. Doch nicht nur die Sorge um den wissenschaft lichen Ruf der bestehenden Universitäten macht ge wisse Herrschaften bange, sondern auch die Sorge, daß Kotterie- und Gevatterwesen
, das bei Besetzung der Universitäts-Lehrstühle in Oesterreich eingerissen ist und selbst von liberaler Seite zu bitteren Klagen Anlaß gab, gefährdet werden könnte. All diese Erwägungen zeitigten auf Seite der Gegner den Plan, der katholischen Universität in Salzburg eine glaubenslose Universität in Salzburg selbst entgegen zu stellen und deren Lehrkanzel mit aus gesprochenen Los von Rom-Gelehrten zu besetzen. Der Plan wäre verteufelt schlau, wenn es so leicht wäre, eine Universität zu gründen, wie deren Gründung