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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 10.10.1905
Umfang: 8
Seite 2 „Der Tiroler' Dienstag, 10. Oktober 1905 Magyarische Zkrechyetteu. Bevor ich über diesen Gegenstand noch weiter spreche, will ich auf die Frage antworten: Was geht gegenwärtig in Oesterreich vor? Dean ohne Berücksichtigung gewisser Dinge ist das, was in Oesterreich gegenwärtig geschieht, überhaupt nicht verständlich. Die Debatte dreht sich um eine Er klärung des Ministerpräsidenten bezüglich unseres Verhältnisses zu Ungarn. Auf der Tagesordnung steht nämlich gegenwärtig die Frage

einer Revision der Verfassung, einer Revision des Verhältnisses Oesterreichs zu Ungam. Wenn wir uns über die Frage der Revision klar werden wollen, so müssen wir uns vor allem die Frage beantworten: Was wollen die Ungarn? Die Antwort scheint jehr leicht zu sein/wenn man die Ungarn hört oder ihre Zeitungen ließt. Da heißt es: Die Ungarn wollen nichts anderes als eine. nationale Armee, Kanonen mochten sie haben, die Militärmacht möchten fie in der Hand haben und zur Begründung führen ' fie an, daß fie

dann recht gute, königStreue Patrioten, dann erst brave Oesterreicher sein würden. Wenn . man aber wissen will, was die Ungarn wirklich wollen, darf man die Antwort nicht in ihren Zeitungen suchen, darf man die Antwort nicht von den Führern der Koalition erwarten, sondern man muß die Antwort anderswo suchen, nämlich dort, wo fie wirklich offen und ehrlich ausgesprochen ist. Was uns die gegenwärtigen Führer der Ungarn, die Revolutionäre sind und nichts anderes, das sagen

uns die K l a s s i k e r der Revolution und es kann nicht oft genug darauf hingewiesen werden, weil uns darin die Erklärung für das ge boten ist, was gegenwärtig in Ungarn angestiftet und gewollt wird, was dort geschieht. Ich habe hier einen Klassiker der Revolution, dessen Autorität niemand, auch kein Anhänger der Revolution be- streiten wird. ES ist Lassalle, der Begründer der Sozialdemokratie. Lassalle hat seinerzeit in einer Rede über die Verfassung von Verfassungen folgendes gesagt fliest): „DaS politische Machtmittel

eine ziemlich liberal geschriebene Verfassung. Womit fing er aber damals im November sofort an, welches war seine erste Maßregel? Nun, meine Herren, Sie erinnern sich dessen ja, er begann damit, die Bürger zu entwaffnen, ihnen die Waffen abzunehmen. Sehm Sie, meine Herren, den Besiegten entwaffnen, das ist die Hauptsache sür dm Sieger.' Und nun frage ich Sie: , Wenn Sie darüber nachdenken, was die Ungarn getan habm, was die Ungarn wollen, so müssen Sie sich sagen: Tun die Ungarn

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 26.09.1905
Umfang: 8
.D« Tiroler' erscheint jedm Druck und Lerlag: ^Thrslia', Bozeu, Sdlsmmstraß« V »ez«g»Pr«tse F« Oesterreich-Ungarn mit Post» ersendung: ' gcayjSirig ^ ll'20 halbjahrig . » Kl »ierteljahrig , S — Für Bozen samt Zustellung: ganzjahr^ X10'— halbjährig » s — vierteljährig, 2°S0. ?»r alle anderes Länder mrter Anrechnung der höher« Postgebühren. Sinzckte Nummern lo Heller. Laufende Bezugsamneldungen gelten bis zur Absage. ^ Hchristteituug m»d Uensalwng Bozen, Museumstraße Nr. 32 Verantwortlicher

ist nicht ohne eine Weltregierung, verständlich. Humboldt. Dr. Lueger — Dr. Derfchatta — Dr. Lueger. Die in Ungarn herrschende Halbrevolntwn drängt Oesterreich immer energischer, sewe wirt schaftlichen und politischen Rechte für die Zukunft zu wahren. Die Ungarn leisten heute dem Reiche die sogenannten Staatsnotwendigkeiten nicht. Ungarn stellt keine Rekruten, Ungarn zahlt keine StaatS- stenern. Man versichert, daß dadurch der öster reichisch-ungarische Staat nickt aus dem Gleich gewicht komme. Die Steuern, die die Ungarn

jetzt verweigern, werden von den Ungarn später nach gezahlt werden müssen. Ans diese Art kommt der Finanzminister zu den Steuergeldern, wenn auch später. Der Kriegsminister behalte einfach die dienende Mannschaft so lange unter den Fahnen, bis neue Rekruten einrücken und so habe der Staat trotz der Rekrutenverweigerung die notwendigen Soldatm. Diese Versicherungen klingen sehr beruhigend, find es aber nicht. Tatsache ist, daß sehr viele Steuerbeträge in Ungarn anläßlich ihrer jetzigen Nichtbezahlung

nach ew bis zwei Jahren auch auf dem Wege der Exekution nicht einbringlich sein werden und somit von dm „braven' Steuerzahlern werden erlegt werden dürsen. Eine zweite Tatsache ist, daß in Oesterreich auffällig viele Stellungs pflichtige assentiert wurden, so daß die normalmäßig Heuer im Herbste zur Ausbildung berufenen Reser visten erst im Frühjahr zur Ablichtung einberufen werden können. . Dr. Lueger hat die jetzt in Ungarn herrschen den Verhältnisse seit Jahren kommen gesehen. Er war der erste

, der in Oesterreich sewe warnende Ctiwme erhob. Die Ungarn sahen ihr Spiel, das sie mit Oesterreich und der Dynastie treiben wollten, durchschaut. Namenlose Wut ergriff sie und aus Rache dasür wollten sie cS beim österreichischen Hose hintertreiben, daß Lneger je Bürgermeister von Wien werden dürse. Nur wenn Dr. Lucger seinen Kamps gegen die Gelüste der von Juden geführtm Ungarn aufgeben würde, sollte die Wiener Hofkamarilla Dr. Lueger den Weg zum Bürgermeisterstuhle frei geben. Lange tobte der Kampf

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 4
Datum: 24.01.1917
Umfang: 4
kiajtwt Kummtrn 10 k. Bezugkoret s«: Fir Oesterdeich «Ungarn mit Poftoersendung: »r. 22- zanzjihrig halbjährig ZterteliShrig monatlich. Für Soj«n aaniiShrig Zaldj hrig ÄerteltiSrig monatlich . tt — SM 2 — »UM Abholen: . . Kr. is.— . . . S- ... 4- ... 1.« Zustellung ins HauS monatl. um 20 Heller mehr. Zausende »ezugtanmeidlmges gelt«, bis,ur Absage. Ach^istMtuuz usd Z»«»««, Musmmstralj« Ar. 42. — H«r»vym» Ar. 46. ,^er Tiroler^ erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Zseiertage. Eluzellle

auch mehr gegenüber ! Ungarn vermag und daß er vielleicht durchset- ! zen wird, daß uns die Ungarn eher als Brü der denn als Stiefbrüder in der Lebensmittel- ! Versorgung behandeln werden. Wir wollten dadurch der allgemeinen Anschauung Ausdruck l oerleihen, daß in der Ernährungsfrage Oester reich und Ungarn geradeso als Einheitsgebiet ' zu betrachten sei, wie in den Fragen der ge meinsamen Armee und Kriegsführung. Daß , diese erwünschte gleiche Behandlung in der Er nährungsfrage bisher leider

— aber das alles war doch zu kaufen und oh ne Karte. Selbst der berühmte Kugler stellte noch die feinsten Bäckereien aus, hergestellt aus reinem Weizenmehl, Milch, Zucker, Butter und Lbcrs . . . Ungarn hat an nichts Mangel. Dieser agrarische Staat sorgt für sich selbst, wacht aber ängstlich, daß kein Stückchen Wen über die Grenze geht, selbst nicht nach Oester reich.' — Und der holländische Journalist zieht verwundert die Parallelen zwischen den Kriegsopfern und der Bereitschaft zu Entbeh rungen verschiedener Staaten

. — Die Forde rung, daß Ungarn aus seinem Ueberflusse un sere knappen Vorräte erganzen soll, ist also wohl berechtigt. Ein weiteres interessantes Beispiel von den Fleischtöpfen Ungarns bieten uns die Feststellungen eines gewiß nicht für uns eingenommenen ungarischen Abgeordne ten. Der Abgeordnete des ungarischen Reichs tages Emil Neugeboren äußerte sich im „Sie- benbürgisch-Teutschen Tagblatt' über die Möglichkeit einer ausgiebigen Mithilfe Un garns in der Frage der Lebensmittelbeschaf- sung

für das Deutsche Reich ciüs Ungarn. Der Verfasser, der eine Studienreise durch Deutsch land beendet hat, schreibt: „Den letzten Nach richten zufolge haben die deutschen Truppen schon bisher große Beute gemacht, es ist zu hof fen. daß es auch weiter möglich sein werde. Dann wäre mit einem Schlage sehr viel gehol fen. Sollte aber auch diese Hoffnung noch ir- ^ gendwie gekreuzt werden und die Möglichkeit i nicht gegeben sein, sich oer riesigen Vorräte Ru- ! inäniens ganz zu bemächtigen, so müßte

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 3 von 12
Datum: 05.10.1907
Umfang: 12
Wäre die Koffuth-Partei als regierungsfähige Partei in dm Wahlkampf gegangen, dann hätte fie gewiß mit viel mehr Bedächtigkeit gearbeitet, ein Vorteil, dm die ungarischen Minister bei den gegenwärtigen Ausgleichsverhandlungen schwer vermissen. Die Ungarn wurden im Laufe der letzten Verhandlungen von dm öster reichischen Ministern bereits derart in die Enge getrieben, daß Wekerle nur mehr mit rein politischen Argumenten den Scheinwiderstand gegen die Ausgleichsgesetze leistet. Dem biederen

Halbmagyaren Wekerle, den deutsche Ausdauer und magyarische Verdrehungskunft zu dem gemacht haben, was er ist, wäre eS wohl lieb, wenn seine Regierungsmehrheit mehr Verständnis für positives Schassen bekundete, als daß sie aus der alles zersetzenden Bannmeile einer Oppositionspartei durchaus nicht weichen will. Dieser Umstand erschwert den Ungarn das Verhandeln und fie würden sich zu einem halb wegs annehmbaren Ausgleich mit etwas Auf putz für Herz und Gemüt der Herren Hollo, BarabaL, Lengyel

u. s. w. verstehen; denn Eines der wichtigsten Kapitel bildet die Frage der Eismbahntarife. Die bescheidenen Ungarn muteten uns zu, Oesterreich möge seine Tarife schon jetzt auch für die Zeit einer even tuellen gänzlichen wirtschaftlichen Trennung feststellen. Natürlich verstand Kossuth darunter die Gewährung der Durchfuhr ungarischer Bodenerzeugnisse nach den europäischen West staatm unter den denkbar günstigsten Bedingun gen. Durch dieses Zugeständnis hätte sich Oester reich eine? seiner wirksamsten

Repressalmittel von vorneherein begeben. ES ist selbstverständ lich, daß dieses Begehren der Ungarn ein frommer Wunsch geblieben ist. Der Schwerpunkt der Verhandlungen ruht jetzt bei Bank und Quote. Die Ungarn hätten es sehr gerne gesehen, wenn diese beiden Kapitel aus den Ausgleichsoerhandlungen aus geschaltet worden wären. Dagegen sprach aber daS seinerzeitige Versprechen deS Minister präsidenten Baron Beck, es dürfe nur dann ein Ausgleich geschlossen werden, wenn alle strit tigen Punkte zwischen beiden

Staaten einer Ungarn braucht unter den derzeitigen ! unzweideutigen Klarlegung unterzogen würden. Verhältnissen den Ausgleich, will es j den Magyaren eigenen Elan hat sich sich nicht einer abentenerllcyen Kara-l^ ministerielle Presse Ungarns gz^en diese st rophenpolitik aussetzen. , Zumutung gewehrt — bis man doch die beiden Aus dem Gebaren der ungarischen 'Mnister Punkte auf die Tagesordnung setzte. Baron gewinnt man freilich den Eindruck, als ob sich Beck ist eben kein Ministerpräsident nach alt

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 16
Datum: 21.12.1907
Umfang: 16
.Der L i ? ? ? ? SamStag, 21 Dezember 19<^7 ginnen, welch letztere eigentlich der entscheideuste, wichtigste und aktuellste Vergleich der ist, der für die gegenwärtigen Verhältnisse in Betracht kommt, so mache ich zunächst aufmerksam, daß auch die pragmatische Sanktion einen Vergleich zwischen de» Ländern der ungarischen Krone (deren Ständen) und der Dynastie darstellt. Dasselbe gilt von dem sehr nichtigen Vergleich der Jahres 17öl), zwischen Kaiser Leopold III. und Ungarn gegenüber

. Änheitsbestrebungen unter Maria Theresia und Jv'c? II.; auch das Gesetz vom Jahre 1848 ist ein Vergleichsversuch zwischen Ungarn und der Dynastie, der freilich sehr übel ausgeschlagen und zur Revolution geführt hat. So kommen wir endlich zum Aus gleich des Jahres 18K7, der heute noch in Geltung ist. Wenn wir unk die Ausgleichsbestimmungen dieses Jahres genauer ansehen, so muß uns dabei gar manche sehr bemerkenswerte Be stimmung auffallen. Im Wortlaut des öster reichischen Aukgleichkgesetzes zeigt sich ganz

, welche in i^en Gesetzen früherer Zeiten sich vorfinden. („So ist es!' ) Wenn die Ungarn heute manches ver langen und auch in der Form gewisse Ausdrücke und Bezeichnungen durchgesetzt haben, so ist uns von ihrem Standpunkte aus nicht Unrecht geschehen, zu einem gewissen Teil wenigstens hatten sie auf Grand ihrer Gesetze hierauf Anspruch. Es ist nun einmal so. Und warum sollen wir uns dann so enttäuscht zeigen. Die und Bibliographie in ausfuhrlicher Weise berücksichtigt. Der gleich darauf folgende Artikel „Gotische

. Es ist interessant, in einer Mußestunde in solch Ungarn hatten die Klugheit, ihr Ausgleichs-! das Land anzusehen. eS hat nirgends eine gesetz darnach zu fafsm, in dm ersten Perioden > natürliche Deckung. Es ist ein offen daliegendes SplijirWA i Gebiet, das gleichsam jeden einladet, emzumar- j schieren und sich dort breit zu machen und ich alaube, würden die Umstände zur Trennung führen, ein Stoß von außen wäre Hinreichend. ! um die Selbständigkeit Ungarns illusorisch zu ! machen. ! Oesterreich und Ungarn hängen

Mühe. Es ist soviel darüber gesprochen werden, daß die neue Vereinbarung zwischen Oesterreich ! Staat eine Milliarde, zusammen also und Ungarn nicht mehr „SündmZ', sondern! Milliarden beträgt. Dieser Verkehr ist nicht „Derirag' heißt, aber auch der Ausdruck Ver-! erkünstelt, sondern ergab sich wie von selbst, trag finder sich bereits im ungarischen Aus- , auf ganz natürlichem Wege, gleichsgesetz, wo auch erklärt wird, daß Oester- Dieser Wechseloerkehr hat überdies seit reich :md Ungarn

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 3 von 8
Datum: 06.08.1903
Umfang: 8
. Man hätschelte die Magyaren, die, so -Age sie nicht von den Juden beherrscht waren, ja MZ angenehme, zum Teile ja recht ritterliche Nach- An waren. Sie ließen leben unti lebten selbst. Aikr entarteten die „Edlinge des Volkes' in sehr Ämllichem Maße, als sie die Errungenschaften der 'Wichen Kultur kennen lernten. Sie wurden ötnußmenschen, lebten nur mehr ihrem Vergnügen, andere für sich arbeiten und — denken. Ersteres -äßten die Armen des Landes und die in Ungarn Essigen slavischen Volksgenossen besorgen

, das Me ^ ^s Denken — besorgten die Juden. Schmeicheleien liehen die Ungarn seit je sehr ? Hr Ohr. Wer kann aber das Schmeicheln ^lr als der Jude, wenn er dadurch hofft, Vorteile Erringen? Erklommen die Slaven durch ihre '^vcicheikunst diesseits die Staatsbeamtenkarrieren, ^ es heute nach 30 Jahren ihres Eindringens ^ m den Zentralämtern des Reiches bedenklich ' so brachte es jüdische Schmeichelei dazu, ungarische Volk samt seinem ehrver- ^en Adel zum Sklaven der Judenherrschaft ge- ^ wurde. Land, ist heute daran

, seinen bankerott anzusagen. Der Land- und ^ größten Teile dem ungarischen Lf. ^ ^ ^ef den Juden verschuldet, so man- ^ seinen: Gut nur mehr den ^Ärft^- Revenue, die ihm sein Hausjude das tatsächliche Erträgnis in die ^ ^'den fließt, die für den Magnaten »arbeiten-. Das Handwerk ist auf . angelangt, den unsere deutschen ^ st.r ^ traurigsten Epochen noch nicht ^it ^ haben und was sich in Ungarn Jn- eine Gründerspekulation er- die schon lange alle Geldkreise ^ lene Summen fürchten lassen, die sie Unternehmungen

wird. Straßenaufläufe und Straßenskändale bilden seit Jahren in Budapest eine ständige Einrichtung. Nie hatte man die Courage, die außer Rand und Band gelangte politische Bewegung beherrschen zu wollen, nur wenn sich. die durch die Ausbeutungs sucht von Juden bis zur Verzweiflung getriebenen Landarbeiter und Industrie-Bevölkerung ihrer Blut sauger erwehren wollten, dann schoß die Flinte stets mit unverschämter Sicherheit und hieb der Säbel jede Volkserhebung nieder. Daß man in Ungarn die österreichischen Truppen

haßt, so daß die ungarischen Chauvinisten und Verräter an der österreichisch-ungarischen Monarchie ein begeistertes Echo mit ihrer Forderung nach nationaler Gliederung des Heeres in Ungarn finden, ist begreiflich, m u ß t e n doch die deutsch en und slavische »Regimenter daz »die nen, das Tyrann enjo ch zu schützen, das die Juden dem schönen Ungarland und seinen Völkern auferlegt.hatte. In Ungarn bewahrheitet sich das Mahnwort: „Die Sünden der Väter rächen sich an den Kindern.' Vor über 30 Jahren

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 25.10.1921
Umfang: 8
, den Eisenbahnverkehr mit Ungarn zeitweise einzustcl, len. Das hiesige Heeresministerium hat einen ein gehenden Aufmarschplan ausgearbeitet, der dann zur Durchführung kommen soll, wenn die Ungarn sich anschicken, gegen die österreichische Grenze vor zudringen. « » « Die Stärke des ungarischen Heeres. Belgrad, 23. Oktober. In Offizierskreisen oersichert man. daß die Ungarn schon seit 1. Okto ber Truppen einberufen hätten. Schon damals wurden die Jahrgänge 1895 und 189k einberufen. Kurze Zeit darauf wurde

die Rekrutierung der Jahrgänge 1897 bis 1991 angeordnet. Die Trup pen wurden an die jugoslavische Grenze geworfen und mit tadelloser Artillerie versehen. Das sei ein Zeichen, daß Ungarn über die Intentionen Karls schon auf dem Laufenden war. Wie die österreichischen Behörden auf oertrau lichem Wege in Erfahrung brachten, kann Un- l garn auch nach erfolgter formeller Durchführung der ihm durch den Friedensvertrag auferlegten Bedingungen ganz bedeutende Kräfte ins Feld stellen. Die Nationalarmee zählt

bezüglich Heeresstärke und Organi- vur auf dem Papier Rechnung getragen. Die Schweizer einhellig gegen eine Rückkehr König Karls. Bern. 24. Oktober. Die Schweizer Zeitungen stellen einmütig fest, daß diesmal sich das ganze schweizerische Volk gegen die Rückkehr Karl in die Cckweü auflehnen würde. Ne ersten Urteile. Aus den Wiener Sonntagsblättern. Dl» „Reichspost': Was sich gestern ereignet hat, wurde für kurz rder long doch einmal erwartet. Ungarn ist seiner Verfassung nach Königreich und die unga

eingetreten ist. Ministerpräsident Graf Vethlen hat erst letzten Sonntag in seiner bekannten Fünftirch- «e^ Rede darauf hingewiesen, daß schon die Verpflich tung Ungarn» zum Vertrag von Trianon die pragmati Ich« Sapjion tn dem dort ausgesprochen«, ReHtsgrund- satz der Unteilbarkeit und llntrennbarkeit der bisher Habsburgischen Länder endige. Der erklärte Wille der ungarischen politischen Fakto ren und die von König Karl in der Proklamation vom 2. April bezeugte Rechtsauffassung begrenzen das dies malige

Erscheinen König Karls w Ungarn noch Narer wie sein erstes als eine reinungarische Angele genheit. Niemand I st bedroht, in keines Nach bars Verfassung ist an eine Einmischung zu denken.' Ruhiger als die andern, die ihr schlechtes Gewissen drücken mag. kann Oesterreich dem Lauf der Dinge fol gen. Auch die glühendsten Republikaner werden dabei nicht vergessen können, daß es auch in Ungarn um das Recht der freien Selbstbestimmung eine» Volkes geht, jenes Recht, dessen hundertfache Verge waltigung

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 23.10.1906
Umfang: 8
»2 Ä ee. . . Mg Der.Tiroler' erscheint jedenLienstag.Donners tag und -s am-tag. Druck und Verlag: ..Torolta', Bozen. M»seumstraße ZZ. Bezugspreise: Für Oesterreich-Ungarn mit Postversendung: ganzjährig T halbjährig , bso vierteljährig . FürBozensamtZustellung ganzjährig ic lv — halbiährig . S-— viertcliährig . 2 ,0. Für alle anderen Länder unter Anrechnung der höheren Pougebührcii. Einzelne Nummern u? k,. Lausende Be^ugsanmel- dungcn gelte» bis zur Absage. Schriftleltnng und Aerwaktung: ZZozeu, Musenmllratze

« und Landragsabgeordne ter ^ Josef Schraffl, Bauernr^lt Karl Niedrist, Sekretär Peter Unterkircher und Bauer Alois Bauhofer. Aie Stoß ins Kerz-H'oritik. Die Ungarn schreiten von Erfolg zu Erfolg. Nun muß Gras Goluchowski, der Minister des Aeußern, weichen und einem Manne den Platz einräumen, den die Ungarn wollen. Tie Ungarn sind dem Minister Goluchowski solange nicht feindlich gesinnt gewesen, als er ihnen ihre Ansprüche erfüllte. Und dies tat er auch reichlich. Seme magyarische Liebe dienerei bestand darin

, daß er den ungarischen Aristokraten die Vertretung unserer Monarchie im Auslande anvertraute, die deutsche Reprä sentanz unserer Monarchie zurückdrängte, es stillschweigend gestattete, daß der Einfluß Un garns im Auslande immer mehr zu Ungunsten Oesterreichs zur Geltung kam. Ferner hatte er gernegefällig zu Gunsten der Ungarn, zu Ungunsten der Oesterreicher eingegriffen, wenn die Politiker diesseits der Leilha den An sprüchen der Söhne der Pußta nicht in jenem raschen Tempo folgten, als sie wünschten

wski nie den Trennungsbestrebungen der Magyaren, die seit zehn Jahren von Ofen» pest mit beharrlicher Konsequenz betrieben wer den, im Interesse der Gemeinsamkeit der Mon archie entgegengewirkt. Im Gegenteile, er war für die Ungarn in boSnifch-herzegowinischen Fragen der Schutzherr der Ungarn und der stete Widersacher der Wahrer der österreichi schen Interessen im Okkupationsgebiete. Trotz dieser vielen Dienste, die Goluchowski den Ungarn erwies, lassen sie ihn jetzt fallen. Fragen wir warum

, so hören wir zur Ant wort, daß die Differenzen, die Oesterreich mit Serbien hat, die Ursache waren. Die Ungarn betrachten die Serben schon lange als ihre zu künftigen Bundesgenossen, wenn die Scheidung von Oesterreich und Ungarn zur Tatsache ge worden sein wird. Nun ist Oesterreich — nicht Ungarn — ein treuer Abnehmer serbischer Exportartikel seit Jahrzehnten gewesen. Millionen Kronen wanderten von Oesterreich nach Serbien, die österreichischen Viehzüchter litten schwer durch die Einschleppung

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 9 von 20
Datum: 29.09.1900
Umfang: 20
Samstag, 29. September I9V0 „Der Tiroler' Seite 9 Donauwörther katholische Aalender für das Jahr 19V1. Monika-Kalender. strationen, einem prächtigen Farbendruckbild: „Die leiblichen Werke der Barmherzigkeit von M. Fuhr mann, mit kernigen Erzählungen und kurzen Be lehrungen aus dem Leben und für das Leben, Märkte- Verzeichnis usw. usw., sowie mit einem Gratis- Wandkalender. preis 5l> Pfg. oder 65 Cts., in Oesterreich-Ungarn 60 Heller. AonauwSrlher Heilig - Kren? - K l PN 5 Jahrgang. 17 Bogen

stark, F» »»», ! » vl. t.. mit emem prächtigen Titelbild in lithographischem Farbendruck, schönen Erzählungen u. Illustrationen, ferner einem Gratis-Wandkalender, Märkte-Verzeichnis usw. Preis 50 Pfg. oder 65 Cts., in Oesterreich-Ungarn 60 Heller. Kalender für katholische Lehr amtskandidaten. Taschenbuch für alle, die sich auf den Lehrerberuf ' vorbereiten. In eleg. Leinwandband, preis Mk.1.— oder Fr. 1.25, in Oesterreich-Ungarn Kr. 1.20. Kinder-Kalender. Märchen/Gedichten, Rätseln usw., vielen

Textbildern und emem farbigen Titelbild, preis 20 Pfg. oder 25 Cts., in Oestereich-Ungarn 24 Heller. Katholischer Lehrer-Kalender. XXHI Jahrg. Illustriert. Mit Lehrer-Biographien und Abhandlungen für und über den Beruf. In eleg. Leinwandband, preis Mk. 1.— oder Fr. 1.25, in Oesterreich-Ungarn Kr. 1.20. Nalburga-Kalender besonders für Dienstmädchen. XXIII. Jahrg. Mit lehrreichen Erzählungen, vielen Textbildern und einem hübscheü Farbendruck-Titelbild, preis 20 Pfg. oder 25 Cts., in Oesterreich-Ungarn

24 Heller. Kaphael-Kalender einem farbigen Titelbilde, schönen Erzählungen und lehrreichen Abhandlungen, preis 20 Pfg. oder 25 Cts., in Oesterreich-Ungarn 24 Heller. Der Soldaenfreund. Ä-uA-T daten. XVI. Jahrgang. Enthält hübsche Bilder, sowie nützliche Schilderungen aus dem Soldatenleben und für dasselbe, preis 20 Pfg. oder 25 Cts., in Oesterreich-Ungarn 24 Heller. Taschenkalender für die stu dierende Jugend. Studierende äußerst belehrend und wertvoll. Der Kalender kann zugleich als Notizbuch benützt

werden. Einband in Leder-Imitation, preis 40 Pfg. oder 50 Cts., in Oesterreich-Ungarn 48 Heller. Deutscher Tierschutz-Kalcndcr. XIX. Jahrgang. Mit unterhaltenden und belehren den Geschichten aus der Thierwelt und vielen Bild chen. preis 10 Pfg. oder 13 Cts., in Oesterreich- Ungarn 12 Heller. Her;-Iesu-Kalender. 15 Farben ausgeführt, mit verschiebbaren Monats tafeln mit Raum für kleine Notizen, preis 50 Pfg. oder 65 Cts., in Oesterreich-Ungarn 60 Heller. Nonatstafeln des Herz-Jesu-Wandkalenders könnm

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 23.08.1904
Umfang: 8
„Der Tiroler,, «AeiutjedmDienStag, Donners- ^ tagnnd Samstag. Druck und Berlag: „Tyrolia', Bozen, Museumstr.32 Bezugspreise: Für Oesterr eicb-Ungarn mit Post- Versendung: ganzjährig X 1120 halbjHrig „ 560 viertel? abria » 3'—. Für Bozen samt Zustellung: ganzjährig X 10°— halblÄrig ^ b'— vivMjShrig „ L 80. FSr alle anderen Länder unter Zln- rechmmgder hvherenPostgebühren «wzelue Nununern 10 Heller. , Laufende Bezngsamneldnngen gelten bis zur Absage. Zchristleituvg und Nerwaltunz Bozen

. 6. Montag 29. Johann Euthauprung, Sabiua M. Geht'eS rückwärts, welche Schmach, Mit der Krebse Troß zu geht?! Geht eL vorwärts, wer will brach Auf dem grünen Anger stehn'. Weiß. Wereinöamngen üöer die Zuckersurtaze zwischen Hesterreich und Ungarn. ES ist geradezu unglaublich, mit welcher Zähig keit die ungarische Regierun g ihre Ziele verfolgt und mit welchem Zielbewußtsein dieselbe einen emmctl gefaßten Plan bei der österreichischen durchzusetzen versteht. Einen klaren Beweis hiefür bietet

die volkswirtschaftlich einzig dastehende Geschichte der Surtaxe für Zucker, welche schon die verschiedensten Phasen durchzumachen hatte. Diese famose Maß regel verdankt ihre Entstehung der Pression, welche die ungarische Regierung auf die unsere ausübte, da erstere durch die Auferlegung dieser Gebühr den österreichischen Zucker gewissermaßen aus Ungarn hinauswerfen wollte. Die in Rede stehende Ver einbarung der beiden Regierungen ging bekanntlich dahin, daß bei der Ausfuhr von österreichischem Konsumzucker

nach Ungarn und vice versa eine Gebühr von X 3 50 und für Rohzucker eine solche von T 320 pro Meterzentner seitens jener der beiden Regierungen einzubeheben sei, aus deren Lande Zucker in das andere eingeführt wird. - Diese Abmachung wurde mit vollkommenem Rechte als ein ganz offenes Attentat Ungarns auf unsere Zncker- industrie aufgefaßt, da wir bis zu diesem Zeitpunkte jährlich ungefähr 800.000 Meterzentner Zucker nach Ungarn ausführten, während die Zuckerausfuhr Ungarns nach Oesterreich eine ganz

minimale war. Unseren Freunden jenseits der Leitha, welche bei allen Abmachungen mit Oesterreich gewohnt find, das längere Ende in der Hand zu behalten, war diese Taxe gleich vom Anfang an viel zu nied rig bemessen, aber die ungarische Regierung gab dennoch ihre Zustimmung, da sie hoffte, daß die Bestimmung einer Uebergangsgebühr überhaupt schon genügen dürfte, um die österreichischen Zuckerindu striellen abzuschrecken, Zucker nach Ungarn zu liefern. Gleichzeitig wurde aber der Plan, eine direkte

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 18.01.1900
Umfang: 8
Seite 2 „Der Tiroler' Donnerstag, 18. Jänner 1900. besonders wenn man bedenkt, dass die Ungarn im Commandieren 70 Procent für sich beansprucht haben. Aber nehmen wir an, das Verhältnis 70:30 sei damals gerecht gewesen. Dann müssen wir aber sagen: jetzt ist dasselbe ungerecht; und zwar deshalb ist es ungerecht, weil sich Ungarn wirtschaftlich viel mehr als Oesterreich entwickelt hat. Also muss auch seine Beitragsleistung zu den gemeinsamen Ausgaben im Verhältnisse zur unserigen größer

werden. Zur Beleuchtung dieses Schlusses geben wir dem christlich.socialen Abgeordneten Jax das Wort. Der- selbe hat am 24. November 1899 im Abgeordneten - Hause folgendes*) vorgebracht: „Betrachten wir nun das Verhältnis, wie es sich zwischen Ungarn und Oesterreich seit dem Jahre 1867 entwickelt hat, so wird jeder Mensch, der die öster reichischen Verhältnisse, insbesondere die in den Alpen- ländern kennt, zugeben, dass unsere Landwirtschaft ent schieden zurückgegangen, unsere Production an Getreide gegenüber

dem Jahre 1867 gesunken ist, die Erträgnisse der Landwirtschaft, wenn überhaupt dazumal ein Ertrag war, verschwunden und die meisten Landwirtschaften in den Alpenländern schon Jahre hindurch passiv sind. (Sehr richtig!) Wie steht nun die Sache in Ungarn? Im Jahre 1896 war die sogenannte MillemumS- feier, durch welche die Ungarn die vor tausend Jahren erfolgte Besitznahme des Landes Ungarn durch ihre Ur väter feiern wollten, die noch ihr Fleisch auf dem Rücken ihrer Pferde weichgerittcn haben. Anlässlich

der Ungarn und zwar der competentesten Person vcn Ungarn, des gewesenen Ministerpräsidenten und Finanzministers, benütze.« Weckerle sagt: „In Ungarn kann man im Mittel pro Joch eine Production von mindestens fünf Quin- talen Weizen annehmen und diesen rechnet er zu^inem Preise von nur 5^ fl- Pro Metercmtner, einen Preis, mit dem wir in Ciöleithanien nirgends, vielleicht mit Ausnahme der östlichsten Gebiete, also der Bukowina, einen Metercentner Weizen zu producieren in der Lage *) Wenn man diese Rede

in den verschiedenen Wiener Blättern vergleicht, so findet man, dass in den ausgleichsfreundlichen Re. dactionen sehr nichtige Stellen unterdrückt worden sind. ind, was wohl jeder Landwirt zugibt. (Zustimmung.) Daher beträgt der jährliche Bruttoertrag pro Jahr fünfmal 5V, fl-, das ist 27Vs sl. Pro Joch. Die Pro- ductionSkosten, sagte er nun weiter, belaufen sich in Ungarn pro Joch auf 15 fl., es liefert also das Joch bei diesen minimalen Preisen einen Reinertrag von 12Vs fl.; capitalisiert mit fünf Procent

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 4
Datum: 28.03.1919
Umfang: 4
einzelne Nummer« ?? 20 Heller. Bezug«preil«: Ar Oesterreich - Ungarn mit Post, oerienduug: VN .' ^erleljährig . . . , 2-— vonaNch . . . . » — für Bi^en samt Zustellung: «-nzjähriz . . . . »r. S3.S» hübjährlg ..... »ierieliahrig - - - , »La nsnatlich ..... ZU sür Bozen zum Abholen: N»?!>)hriz .... Ar. A.ta H-Ol^drig .... 14.« »ierici^ürig ... 7^0 insnaUich .... . z.« Smleade Bezugsanmeldungen gellen bizzur Abiage. Schristleituug und Berwaltnng: Bozen. Mnsemaftraße Nr. 42. — Telephon

». Kumme? 71 I Bozen, Freitag, de» 28. März ISIS. I SS. Jahrgang. MochettKaleNder: Freitag. 28. Joh. o. Capistran Samstag, ZA. Eustasius. Sonntag, Quirinus. Montag, 3t. Guido. Dienstag, April 1. Hugo Mittwoch, 2. Franz v. P. Tonnerstag, 3. Richard. Von der Friedenskonferenz. Neuorientierung. Der Pariser „Temps', ein offiziöses Blatt, sich in einem längeren Artikel mit der Revo - n in Ungarn und deren Einwirkungen auf die t. Das Organ meint, daß sich diese revolutio- e Welle auch nach Wien und Berlin

zu berufenden deutschen Delegierten vorgelegt werden wird, für die Im - perialisten der Entente eine große Enttäuschung sein dürfte. Verschiedentlich heißt es sogar, daß mit den Bedingungen des Vorfriedens fü- Deutschland noch nicht das letzte Wort gesprochen sein werde. Die Lage in Ungarn und die Friedenskonferenz. Es ist begreiflich, daß die Umwälzung in Un garn eine Störung der Arbeiten der Friedens konferenz zur Folge hatte lind in gewisser Hinsicht eine Neuorientierung in einzelnen Fragen not wendig

machen wird. Die Konferenz hat sich so - gleich mit der Frage beschäftigt und Vorkehrun - gen getroffen, daß die getroffenen Verfügungen von den Ungarn nicht ins Lächerliche gezogen wer den. Die Alliierten wollen in Ungarn nicht direkt intervenieren, sondern haben verfügt, daß die in Ungarn und auf dein Balkan freien Streitkräfte der Entente sofort in Ungarn eingreifen, um zu verhindern, daß den Rumänen Siebenbürgen und den Tschechen die Slowakei entrissen wird. Das amerikanische, tschechoslowakische und südslawische

.Heer soll hintanhalten, daß die Ungarn einen mili tärischen Erfolg erzielen u. die den Rumänen und Tschechen zugesprochenen Gebietsteile in ihre Hand bekommen. Außerdem will man Ungarn von Deutschösterreich und Rußland vollkommen abschneiden und zu diesem Zwecke alle Verbin dungen nach beiden Ländern unterbinden. Schließ lich werden auch alle Lebensmittelsendungen nach Ungarn sistiert. Dadurch hofft man die Ungarn zu veranlassen zum Kreuz zu kriechen und die von der Konferenz getroffenen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 21.03.1905
Umfang: 8
hätten, wenn sich Ungarn her beilasse, von Zeit zu Zeit mit uns ein Zoll- und Handelsbündnis zu schließen. (Zustimmung.) ES ist heute schon wiederholt betont worden, daß gerade Hiese Unsicherheit der Handelsbeziehungen zwischen Oesterreich und Ungarn eine reiche Quelle von Verlegenheiten, Verwickelungen und Gefahren in sich schließt. So etwas ginge ja an, wenn Oesterreich- Ungarn eine Monarchie wäre, eine Insel bildend, im fernen Ozean, auf Hunderte von Meilen nur vom Wasser umgeben. Dapn

könnte man ja sagen, die sollen sich ihre gegenseitigen wirtschaftlichen Bezieh ungen von Zeit zu Zeit regeln. Aber Oesterreich- Ungarn ist ja im Mittelpunkt der Staaten Europas. Wenn ein solches Doppelreich seine handelspolitischen Beziehungen der Kündigung jeden Teiles preisgibt, auch zu einer Zeit, wo die Wirtschaftspolitik, wie heutzutage, alles, auch die äußere Politik beherrscht, so ist damit tatsächlich eine Monarchie auf Kündigung eingeführte Eine solche Monarchie kann in der äußeren Politik keinen Wert

habm, sie muß auch im Reiche selbst die Wertschätzung verlieren. Darum ist es auch bereits, wie auch der Herr Antragsteller betont hat, schon so weit gekommm, daß selbst jene, die aus die Erneuerung des wirtschaftlichen Aus gleiches das größte Gewicht zu legen hätten, näm lich die Vertreter der Industrie, daran heute fast gar keinen Gefallen mehr finden. Es ist auch be zeichnend genug, daß in Oesterreich fast allenthalben schon die Parole „Los von Ungarn' erschallt, gewiß ein Beweis dafür

eine' be deutende Selbständigkeit'errungen; sie erfreuen sich ihrer eigenen Kultur, sie finden auch im Staate den Schutz ihrer Eigenart. Und drüben in Ungarn finden wir' das gerade Gegenteil. (Zustimmung) Drüben finden wir eine Nation, die in künstlicher, unnatürlicher, ganz chauvinistischer Weife immer mehr — nicht gepflegt, sondern — in die Höhe geschraubt wird, während von eben dieser^ oder besser gesagt, von ihren Stimmführern, die anderen Nationen in einer der Zivilisation und Kultur geradezu hohn

, daß, wenn man den Ungarn alles zuwirft und in allem nachgibt, man wenigstens im eigenm Kreise, in dieser Reichshälfte sich selber festigen und vielleicht da eine ähnliche nationale, ungerechte Politik betreiben kann, wie man eS drüben den Magyaren gestattet hat. Man hat aus nationalen Gründen und aus Gründen der Freiheitlichkeit das getan und hat drüben den anderen die Möglichkeit gegeben, die Freiheit mit Füßen zu treten und dann die uns stammesverwandten und stammesgleichen Nationen zu zertreten

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 4 von 12
Datum: 14.07.1906
Umfang: 12
Seite 4 „Der Tiroler' SamStag, 14. Juli 1906 Aög. Ar. Schöpfer über die Wen- regelung des wirtschaftlichen Der- öältnisses zu Ungarn. In der Sitzung des Abgeordnetenhauses vom DienStag kam ein schönerianischer Dring lichkeitsantrag betreffend die Auflösung der Zollgemein schaft mit Ungarn zur Verhandlung. EL wurde hierüber viel geredet. Die beste und praktischeste Ansicht verlrat in der Beratung der Abgeordnete Dok tor Schöpfer. Leider wurde sein Antrag mit schwacher Mehrheit abgelehnt

und der deS Liberalen Doktor Licht, der minder weitgehend war, angenommen. Abgeordneter Dr. Schöpfer führte fol gendes auö: Wenn ich mich hier als l'i-u-Redner ein getragen habe, so ist es selbstverständlich nicht zu dem Zwecke geschehen, um etwa in der Frage deS Verhältnisses zwischen Oesterreich und Ungarn jenen Prinzipien die Zustimmung zu erteilen, welche wir von Seite der Alldeut schen wiederholt vernehmen mußten. Im Gegen teile habe ich mehr als einmal die Gelegen» heit benützt, um den schnurstraks entgegen

dieser Reichs Hälfte sonder bar aus. Was nun die Sache selbst anlangt, so ist die Dringlichkeit einer Regelung des wirtschaft lichen Verhältnisses zwischen Oesterreich und Ungarn ganz gewiß vorhanden. Es ist aber meine feste Ueberzeugung, daß wir zur richti gen Erledigung dieser Angelegenheit nichts Besseres und Dringlicheres tun könmen, als die Wahlresorm erledigen. (Zustimmung.) Und gerade der Umstand, das; die machthabenden Politiker drüben von der Wahlreform nichts wissen wollen, soll uns ein Fingerzeig

auf ein paar Momente aufmerksam zu machen. Ich bin Mitglied des AusgleichsauSfchufses und habe dort die verschiedenen Verhandlungen mitgemacht. Ich habe dort gesehen, welche Mühe man ausgewende:, die wirtschafiliche Einheit zwischen Oesterreich und Ungarn zu erhalten und zu welch großen Opfern man im Interesse des Zoll- und Handelsbündnisses sich herbeigelassen hat. Nun haoen sich die Ungarn trotz allem um das nicht gekümmert und stellen sich heute auf einen Standpunkt der die Lcug- nung des Zoll

- und Handelsbündnisses bedeu tet. Allein die Wohltaten desselben, die Ver günstigungen, welche ihnen im Interesse der wirtschaftlichen Gemeinsamkeit der Monarchie gewähr: worden sind, wollen sie sür sich in Anspruch nehmen, und zwar nicht bloß bis zum Ende des Jahres sondern, wie wir unlängst aus dem Munde des ungarischen Handelsministers gehört baden, bis Ende 1^)17. Sehr geehrte Herren! Ich glaube, eS ist unsere Cache, die Konseauenzen aus den Prä missen zu ziehen, welche die Ungarn durch die einseitige Lösung

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 28.06.1906
Umfang: 8
. Mit der Gemeinsamkeit zwischen Oesterreich und Ungarn ist cö bald aus. Es ist bereits die Anordnung getroffen worden, daß im nächstjährigen Hof- und StaatShandbuch bei der bisher üblichen Titelüberschrift „Gemein sames (Reich s-)M inistcrium' das in Klammern gesetzte Wort „Reich' gestrichen wird; für die Bezeichnung „Reichskriegsministerium' wird sonach „Gemeinsames Kriegsministerium' geschrieben werden. Einen. Reichssinanzminister' gab es seit dem Tode des Herrn v, Kallay nicht. Baron Burian wird iin Hof

^ und StaatShand buch von 1904 bereits als k. u. k. gemeinsamer Finanzminister bezeichnet. Weiters ist dem Verlangen der Ungarn nach Beseitigung dergem einsamen Regierung bereits entsprochen. Das Ministerium dcs Acuszern wird künstig niemals mchr „im Namen der österreichifch-ungurifchen Regierung', sondern nur „im Namen der Regierungen von Oesterreich und Ungarn' auftreten. Also gibt cs nun nicht mchr ein „österreichisch-ungarisches Reich'. Die Ungarn haben sonach abermals eine staatsrechtliche Errungenschaft

auffällig ofi — unterschlagen. Wenn ungarische Minister in Wien empfangen werden, heißt cs gewöhnlich nur, der Minister sei von „Seiner Majestät' empfangen worden. Geschieht der Empfang in Ofen Pest oder irgendwo in Ungarn, so ist cs ohnehin schon seit Jahren strenger UsuL, daß nur vom König und nie vom Kaiser gesprochen werden darf. Ja nun erinnern wir uns, daß die den Zeitungen übermittelten offiziösen Communiqucs selbst dann den Kaisertitel unterdrückt haben, wenn eL sich um gemeinsame

und sonst — auch noch jemand'? Z)r. Kramarz — Helandter in Belgrad? Ter „Naprzod' reproduziert eine in russi schen Blättern enthaltene Mitteilung, wonach Dr. Kramarz sich der polnischen Lausbahn zu wenden werde und zum Gesandten in Belgrad ernannt werden soll. „ Oer Gesandtenposten in Belgrad,' schreiben die russischen Journale, „ist die erste Stufe in der großen diplo.nati- schen Karriere. In späterer Zukunft ist Doktor Kramarz zum Botschafter in Petersburg anS- ersehen.' Das Huotenvkrhälttlis zu Oesterreich und Ungarn

, Frei herrn v. Schwege!, Rhomberg, Kaiser, Ritter v. Abrahamowicz, PovSe und Dr. StranSky gewählt. — Die österreichische Quote betrug bisher 65 6 Prozent, die ungarische 34 4. Pro zente der Gesamtbeoölkerung sind in der öster reichischen Reichshälfte 57 L, in Ungarn 42 4 ; das Rekrutenkontigent beträgt in Oesterreich 57-ij, in Ungarn 42 7 Prozent. Das quoten mäßig zu berechnende gemeinsame Erfordernis beträgt pro 1906 (nach Abzug der gemein samen Zolleinnahmen) 23027 Millionen, davon hätte

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 12
Datum: 03.03.1906
Umfang: 12
- ! schastliche Angelegenheiten zu regeln, sondern, j es ist ganz klar, daß die Absicht diescs Be- i schlnsses auf die Trennung zwischen Oesterreich ! und Ungarn hin gerichte: war. j Ich mache noch darauf aufmerksam, daß! das ungarische Gcsctz sich ausdrücklich aus! den Gefetzartikel XII des Jahres 1867 beruft, also bereits im Ausgleichsgesetze von damals die Grundlage dafür findet, ein Gesetz zu be schließen. welches die Monarchie in eine der artige Verlegenheit gebracht hat, ein Gesetz zu beschließen

, wo man chilich, offen und klar sprechen müsse, so benütze ich auch diese Gelegenheit wieder, um das zu wiederholen. Die 67er Gesetzgebung stellt uns einen ganz durchlöcherten Boden dar, auf dem die Gemeinsamkeit zwischen Oesterreich und Ungarn aus die Tauer überhaupt nicht mehr ausrecht erhalten werden kann; der Dua lismus ist heute als abgetan zu betrachten. Wenn darum Seine Exzellenz der Herr Ministerpräsident sagt, er stehe auf dem Boden der 67er Gesetze, so kann man das wohl an nehmen, insofern

Gesetze, sondern auch die Art der Persönlichkeiten, die in Ungarn drüben bisher, das heißt bis zum letzten Moment, das maßaebende Wort geführt haben; ihre Absichten und Bestre bungen sind der andere Grund dafür, das; die Dinge soweit gedeihen mußten. Die Er eignisse von gestern haben eine grelle Beleuchtung dafür geliefert, was eigentlich in Ungarn beabsichtigt ist und wer in Ungarn das große Wort führt; es sind das die Feinds Oesterreichs, die Feinde der Krone, die Feinde der Monarchie

, und man kann auch hinzufügen, die Feinde der ungarischen Völker selbst. (So ist es!! Sehr geehrte Herren'. Ich habe schon einmal darauf hingewiesen, welcher Schwindel in Ungarn drüben mit dem Schlagworte „Nation' getrieben wird und wie traurig es ist, daß auch bei uns viele dieses schwindelhasie Schlagwort nachboien und darum die Verhält nisse in Ungarn ganz falsch beurteilen. «So ist es!» Aber der gestrige Tag hat den Beweis dasür geliefert — selbst für solche, welche sich die Augen verbinden —, was die Nation in Ungarn

ist. Würde es sich drüben in Ungarn wirklich um einen Kampf der Nation für ihre Nechte gegenüber der Krone handeln, so würde man in der Nation, das heißt also unter den ungarischen Völkern, eine Erregung finden. Aber selbst schr magnarensreundliche Zeitungen hier mclven uns. das; i^les ruhig sei. Man sieht also, daß den Kampf gegen die Krone und Monarchie eiue Gesellschaft führt, die mit ihreu Bestrebungen im Vo'ke keinen Boden hat. Bei der Entwicklung der ungarische» Politik mar das ungarische Volk

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 10
Datum: 15.07.1905
Umfang: 10
bei Beratung des autonomen Zolltarifes, die wir glücklich hinter uns hcben, war ich der An ficht, daß es für uns in Oesterreich besser gewefm wäre, einen selbstän d i genTari f vorzubereiten und durchzuberaten und den Ungarn den Beitritt zu unserem Tarif freizustellen. Es ist nicht geschehen; wir haben einen Tarif beraten, der sich auf Oester reich und Ungarn bezieht, wir haben in dem auto nomen Zolltarif den Ungarn durch die Erhöhung der Getreidezölle ein Geschenk von 60 Mil lionen

auf dem Präsentierteller entgegengebracht und der Tank der Ungarn dafür war, daß man uns den Vorwurf gemacht hat, in dem autonomen Zoll tarif seien so starke Erhöhungender In- Erfahrungen und Beobachtungen auf einer Wiener Weise. 5) (Fortsetzung.) Zu vielem Danke find mein Begleiter und ich den barmherzigen Brüdern in Graz verpflichtet. nicht bloß wegen der liebevollen Aufnahme und aufmerk samen Bedienung, die wir dort gefunden, man hat uns auch die großen Krankensäle des dortigen Spitals gezeigt, das Operationszimmer

Schindler» dustriezölle enthalten, daß diese Erhöhungen allein für die ungarische Landwirtschaft eine jährliche Mehr- auSlage von 4d Millionen bedeuten. Das ist der Tank Ungarns. Der Tarif ist in Ungarn abge- lehnt worden und wir haben daher in Oesterreich keinen autonomen Zolltarif und voraussichtlich wer- den wir auch nicht dazu kommen, daß dieser Tarif in Rechtskraft tritt, weil gar keine Ausficht besteht, daß die Ungarn in absehbarer Zeit einlenken / Ganz dasselbe Verhältnis besteht bezüglich

des deutsch-österreichischen Handelsvertrages. Auch dieser setzt wieder voraus, daß Ungarn damit einverstanden ist Auch dieser Handelsvertrag bezieht sich auf Oesterreich.Ungarn und Deutschland und die Ungarn haben den Tarif nicht einmal in Verhandlung ge zoeen. Als wir im Zollausschuß verlangt haben, daß der Vertragsentwurf mit Deutschland den Mit gliedern des Ausschusses mitgeteilt werde, damit wir doch einmal ein authentisches Elaborat vor uns haben, hat uns die Regieruns mitgeteilt, es bestehe

die Uebung, Handelsverträge mit dem Ausland, welche sich auf Oesterreich und Ungarn beziehen, im österreichischen und ungarischen Parlament gleich- zeitig einzubringen, und es bestehe die große Gefahr, daß die Ungarn die einseitige Einbringung dieses Vertrages in Oesterreich als eine Art Verfassungs bruch hinstellen. Das, was man dämals als einen Versassungsbruch gefürchtet hat, fürchtet man heute und weiter. Mir ist dabei Hören und Sehen ver gangen, es hat mir die Augen verkehrt und ab gewürgt

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 8
Datum: 06.07.1905
Umfang: 8
. Zlotgev des autonomen Zolltarifes für Firot. Bei der Beratung des autonomen Zolltarifes wurde bei uns mit Hochdruck gearbeitet und die un veränderte Annahme desselben mit der Behauptung erzwungen, eS dürfe wegen der Ungarn kein i-Tüpfelchen geändert werden. Wie nun der Tarif hier eine Mehrheit gefunden hat, obwohl derselbe durch die Erhöhung der Getreidezölle ein neues 60 Millionen-Geschenk für Ungarn bildet, haben die Ungarn denselben abgelehnt und Kossuth er klärte, daß der Tarif so viele Erhöhungen

der die Landwirtschaft belastenden I n- dustriezölle enthalte, daß der Tarif durch die Verteuerung des Eisens und der landwirtschaftlichen Maschinen sc. für die ungarischen Landwirte eine jährliche Mehrbe lastung von 45 Millionen bedeute. Nicht die Ungarn find eS also, sondern die Gr 0 ßindustrie ist eS, die keine Aenderung des Tarifes, welcher ihr wieder einen ungeheuren Gewinn sichert, zulassen will. DaS bezeugt die Aeußerung Kossuths. Die Ungarn möchten, daß wir ihnen diese 45 Millionen, welche die In dustrie

von ihnen mehr als srüher heranSpressm will, auch noch zahlen. Nicht genug, daß wir den Ungarn für Mehl und Gerreide in Zukunft jährlich 60 Millionen mehr zu zahlen uns verpflichtet habm, wurde vom öster reichischen Parlamente auch noch beschlossen, d i e erhöhten Getreidezölle auch im Falle einer Hungersnot nicht ohne Zustim mung der Ungarn herabzusetzen. Damit werden die österreichischm Völker dm virtuosen Er- pressungSkünstm der Ungarn in einer Zeit ausge liefert, wo die Begehrlichkeit

derselben auch vor den Rechten der Krone nicht mehr halt macht. Wenn ew Privater so etwas tun würde, könnte man den selben mit Grund unter Kuratel stellen. In diesem Falle aber ist das was anderes. Und trotz dieser ungeheuerlichen Dwge, trotzdem Oesterreich einen, förmlichen Fußfall vor feinen Industriellen und dm Ungarn vollzogen hat, haben die Ungarn unser Ent gegenkommen mit einem kräftigen Fußtritt erwidert und den Tarif abgelehnt. So mußte eS kommen, um die Blamage der Verteidiger deS Tarifes zu vollenden

. Ki« selbständiger Farif. Ich stehe heute, wie früher, auf dem Stand punkte, daß eS Zeit ist, Oesterreichs Interessen selbst ständig zu wahrm und mit dem Auslande selbst- ständigeVerträge vorzubereiten. Will Ungarn beitreten, ist'S uns recht, wmn nicht, find wir ge rüstet. Wir spielen Ungarn gegenüber die tragikomische Rolle eines Mannes, der seiner Frau nachläuft, die mit einem ganzen Regimmt durchgegangen ist. Je größer auf unserer Seite der Jammer, desto frecher die Antwort. Die österreichische Regierung

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 21.10.1917
Umfang: 8
32. Kordula <)iel-.«.ag 23. Joh. Cap. Mttwoch 24 Raphael. ?!?nne?Z!Ag ^ Chrysanl. ^ 'reuast 2(i. Evaiist. Sa>-lSlay 2?. Frumentius. UM ZMMiU «iS llWii. In einigen Sitzungen der vergangenen Woche beschäftigte sich das österreichische Ab geordnetenhaus mit den hohen ungarischen Fett- und Speckpreisen, wobei aufs neue als ' >>ine der tiefsten Ursachen für die Teuerung so wie für die schlechte Versorgung der Mangel einheitlicher Versorgungs - Maßnahmen in Oe sterreich und Ungarn bezeichnet wurde. Graf Tisza

, mit einer den Ungarn nachgiebigen und schwachen Regierung, kam dem Grafen Tisza sehr gelegen. Er konnte ungestört Oe- > stcrreich in wirtschaftlicher Hinsicht wie einen! Ztiesbruder behandeln und jeden Versuch, bei- i de Reiichshälsten auch in, Kriege als gemeinsa- z mes wirtschaftliches Gebiet zu behandeln, im ^ Keime ersticken. Die Folgen dieses Systems verspüren wir l mich heute noch, und heute ist keine österreichi sche Regierung mehr imstande, eine einheit lich? Lebensmittelaufbringung und -Verteilung

Lebensweise dein einheit lichen Wirtschaftsgebiete zuliebe nicht aufgeben will. Aus den letzten Ausführungen des Mini sters Höfer geht aber hervor, daß auch die ho hen Preise der österreichischen Jndustriepro- dukte. auf die Ungarn angewiesen ist. als Vor- Aand genommen werden, um sich dem Abbau der Preise für landwirtschaftliche Produkte zu widersetzen, so daß auch unsere Wirtschaft in den Zentralen für Jndustrieerzeugnisse mit schuldig ist, wenn uns Ungarn so unsanft be handelt

und wenn z. B. der unerhörte Preis von 32 K für ein Kilo Fett verlangt wird. Die Feuerung in einem Artikel, hat die Teuerung m anderen Produkten zur Folge Dieses wirt- lchaftliche Grundgesetz kommt jetzt in brutaler Weise zur vollen Anwendung. Bei den Ungarn ist gänzlich in Vergessen heit geraten, daß unsere Hochschutzzollpolitik und unsere Absperrmaßregeln gegen die Bal kanländer hauptsächlich ihnen zuliebe erfolgt Und, in Vergessenheit ist geraten, daß wir in »riedenszeiten 15 Millionen Meterzentner an «rotsrucht

und Mehl bezogen haben, wovon kaum ein Drittel im Kriege zu uns hereinge lassen wurde: vergessen sind aber auch manche Versprechungen, die Ungarn im Kriege unse rer Regierung machte. Für manche Lebens mittel hat man jenseits der Leitha Preisbe stimmungen ganz unterlassen und bei anderen unterläßt man es. sich um die Einhaltung der Vereinbarungen zu kümmern, um ja nicht ge wissen Händlerkreisen, die sich schamlos auf Kosten Oesterreichs bereichern, das Geschäft zu verderben. Welche Preise für ungarische

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 22
Datum: 02.04.1921
Umfang: 22
^ im — >.i! >!-.ir !^i der e»» V >'l ^ Ii, Schristlsitung und Beruf waltung: Lozeu, Auseumstrabs Nr. ^2. Telzphan «r. 4S. Nummer 75 Bozen, Samstag—Sonntag, den S. u. 3. Avril IM. 4S. Jahrgang. «»«» kochentaienvek.- Sam^t.. 2. Nröan. Sonnte 3. Richard. Moni . 4. Maris Serlündigung. Dienst , s. Irena. Miilll?., 6. «ölestin Donnerst.. 7. Hermann. Frei!.. Amamm». Sie Gerüchte von gestern- Noch immer lätzt sich kein klares Bild darüber gewinnen, wie die Lage in Ungarn steht. Die Nachrichten lauten zum Teile völlig widerspre chend. So melden

der großen Entente werde bloß formell und eine Aktion der kleinen Entente nicht zu fürchten sein, sobald sich die Na tionaloersammlung für ihn erklärt haben werde. Tatsächlich behaupten eine Reihe von italieni schen blättern unter bestimmten Anspielungen auf einzelne Persönlichkeiten, daß sowohl Frank reich wie England im Grunde genommen die Rück kehr König Karls nach Ungarn begünstigen. Es vird auf Kreise verwiesen, die zwar nicht unmit telbar in der Regierung sitzen, ihr aber sehr nahe stehen

. Auch in einer Note des „Temps' will man diesen Eindruck bestätigt finden. Das Blatt des sianzösischen Außenamts hat nämlich die freund liche Aufnahme hervorgehoben, die König Karl in Ungarn gefunden habe und bemerkt, dies sei kein Wunder, nachdem Ungarn ja eine Monarchie sei. iluch andere französische Blätter verhehlen nicht, dag es ihnen mit ihren Protesten gegen eine habs- diirnische Restauration in Ungarn nicht allzu Unst ist. Diesen Eindruck können auch die ableh nenden Aeußcrungen der französischen

und engli schen Staatsmänner kaum verwischen. Aber auch hinter den Kuljssen der kleinen En- isnte scheint allerlei vorzugehen. Während es bis- Zer hieß, es seien bereits Schritte bei der ungari schen Regierung erfolgt, besagt eine Bukarester Keldung von gestern, daß erst über einem Kollek- Üvschritt unter Führung Italiens beraten werde. Angeblich soll die tschechoslowakische Republik eine gegnerischen Maßnahmen gegen Ungarn un- einominen haben, und zwar aus zwei Gründen: l- seien noch vor kurzem

Z u g e ^st ü nd n i s s e von kr tschechoslowakischen Regierung an Ungarn in kr Königsfrage erfolgt und 2. würden. Sie inn s- ien V? r h ä l i n i s s e der tschechischen Republik Insbesondere die Stimmung unter den monar- östlich und kommunistisch gesinnten Soldaten ein I Eingreifen der Tschechen nicht empfehlen. Bon Ru mänien behauptet man, daß über einen von Frank reich ausgeübten Druck sich die rumänische Regie rung noch zu keinen Gegenmaßnahmen entschieden habe. Angeblich soll Kaiser Karl das Versprechen gegeben haben, und feierlich erklärt

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 16
Datum: 20.04.1921
Umfang: 16
hat. Der Pressedienst hofft, durch dies» «mit» liche Erklärung den Gerüchten über eine Ausspra che zwischen Credaro und Schraffl wegen der Mög lichkeit einer An Gliederung Nordtirvls an ItÄien den Boden entzogen zu haben.' Hier steht also Behauptimg wider Behauptung. Landeshauptmann Schraffl will Exzellenz Credaro besucht und gesprochen haben. Letzterer aber sagt, daß er ihn gar nicht kenne.., An SM christliche PoliM in Ungarn. Ungarn, das „regnum Marianum', mit seinem „apostolischen' König, war vor dem Weltkrieg

, während die Literatur und die Presse, wie in kei nem anderen Lande, vom jüdisch-unsittlichen Geiste durchseucht war. Die christliche Literatur befand sich noch in werdendem Zustande. Kein Wunder, daß das Land, das weder Ideale, noch ein sittliches Rückgrat hatte, den Leiden und Stürmen des Welt krieges nicht gewachsen war, und vor der Zeit zu sammenbrach. Ungarn hat seit dem Zusammenbruche eine Re volution, drei blutige Monate des Bolschewismus und die rumänische Besetzung durchgemacht. In diesen Tagen der Trübsale

hatte es genug Zeit ge habt, um einen forschenden Blick in sein Inneres zu werfen' es faßte den Entschluß, mit der Ver gangenheit abzubrechen, um ein neues Leben zu beginnen. Als dann nach dem Sturze der Sow jetregierung Ministerpräsident Stefan Friedrich das Wort christlich-national geprägt hat, wurde es gerade zu einem Losungsworte, das für das Land die Jnaugurierung eines neuen Kurses bedeutete. Von diesem Tage an kann in Ungarn nur christlichnvtionale Politik gemacht werden. Wer

mit einem anderen Programm kommt, wird vom Volkswillen hinweggefegt. Nun haben wir anderthalb Jahre christliche Po litik hinter uns. Wir können feststellen, daß der neue Kurs großes geleistet hat. Wenn heute in Ungarn trotz des.Lügenfeldzuges der Judenpresse eine Ordnung wie in keinem zweiten Lande Euro pas herrscht, so ist das ausschließlich ein Verdienst des neuen Kurses. Auch schuf er sozusagen aus nichts auf christlichnationaler Basis ein Heer, dem in den Sudosteuropaländern heute kein zweites gleichkommt

. Seinen Wert kennzeichnet am besten ^ die Angst der anderen Südosteuropaländer und die ^ Tatsache, daß sich diese alle zu einem Schutz- und Trutzbündnis gegen Ungarn zusammengeschlossen. Der christl. Kurs hat an der Universität den nume rus clausus eingeführt, und so die Vorherrschaft des Judentums auf dem Gebiete der Intelligenz- berufe gebrochen,' er hat die Freimaurerlogen auf gelöst, den Kettenhandel gemaßregelt, die Boden reform eingeführt, die Kinolizenzen den Händen gewissenloser Spekulanten

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