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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 16
Datum: 08.06.1911
Umfang: 16
M. Sonntag Montag Dienstag Mittwoch Die telephonischen und telegra phischen Nachrichten befinden sich aus Seite 9. Sturm zwischen Ireitumigen und Sozialdemokraten. Am Freitag, den 2. Juni, abends hielten die Bozner Deutschnationalen im großen Bürgersaale eine Wählerversammlung ab, in der sich ihr Kandidat Emil Krast als Wahlwerber vorstellte. Die Ver sammlung war gut besucht, auch von zahlreichen sehr jungen NichtWählern und solchen, die in Zwölfmal- greien wahlberechtigt sind. Seitens der Christlich

der Sozialdemokraten ihnen das Mene-Tekel entgegenrief, daß sie, die Dentschnationalen, am 2<>. Juni erkennen werden, daß sie einen falschen Weg gegangen seien; die Sozialdemokraten würden ihnen zeigen, daß sie sich nicht mir nichts, dir nichts Gesindel schimpfen lassen. Wohl versuchten die Dentschnationalen in ihren Reden wiederholt einzulenken, indem sie ausfallend ostentativ die Berührungspunkte zwischen Freiheit lichen und Sozialdemokraten, den gemeinsamen Frei sinn und Antiklerikalismus, recht warm betonten

, wie zum Beispiel Bürgermeister Dr. Perathoner, der die „klerikale Gesahr' als „ungleich größer' darstellte, als die sozialistische Gefahr. Dr. Schlesinger versuchte die Sozialdemokraten wegen der Duldung der Beschimpfung der Sozialdemokraten als Gesindel in der am vorigen Montag stattgefnndenen Rohr- acher-Versammlnng mit der Erklärung zu versöhnen, daß er den Ausdruck nicht gehört habe (obwohl das Schimpfwort in die Verfammlnng mit dröhnender Stimme geschlendert worden war! Die Red.) Und derjenige

, der den Sozialdemokraten den Schimpf an getan hatte, Verhone, wollte das Schimpfwort eini germaßen umdeuten. Allein, die Sozialdemokraten waren nicht zu versöhnen. Der Krawall, den die bei den Parteien gegeneinander machten dauerte bis znm Schluß und es schien wiederholt zn Tätlichkeiten kom men zu sollen. Die Sozialdemokraten wurden, ganz wie bei jener berühmten Hnber-Wählerversammlnng im Jahre 1^07 die Christlichsozialen, von den voll zählig erschienenen Deutschuationalen einfach nieder geschrien, und so ward

er, daß der g e f ä h r- l i ch e r e F eind als die Sozialdemokratie der K l e- rikali m n s sei. Die Gefahr des Klerikalismus stehe unmittelbar vor der Tür, und wenn derselbe siege, dann wäre es ans mit der Freiheit! Die im späteren Verlause der Versammlung wiederholt nie dergeschrieenen Sozialdemokraten höhnten mit beißendem Spotte über die „Freiheit', wie sie von den Freisinnigen verstanden nnd betätigt wird. Wieder holt haben diese Art Freiheit anch die Christlich- sozialen seitens der „Freiheitlichen' zn verspüren be kommen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 3 von 8
Datum: 23.06.1910
Umfang: 8
sind. Diese Festlichkeit wäre aber auch dazu angetan gewesen, jenen, welche die Sozialdemokraten in Bozen gerne als Huamit» ne^ligo-rble ansehen möchten, um ja nur bequem hinter dem Ofen bleiben zu können, endlich einmal die Augen zu öffnen; sie sollte aber aber auch eine ernste Mahnung in der zwölften Stunde sein, daß das Zusammengehen der christlich en Elemente ein GewissenSgebot ist, soll nicht irreparabler Schaven an den idealsten Gütern angerichtet werden. Die Sozialdemokraten haben alle Ursache, das Fest

dem Landtagsabgeordneten Dr. Willy v. Walther dem Begrüßungsabende im neuen sozial demokratischen Arbeiterheime einen offiziellen Besuch abstattete und die Sozialdemokraten namens der Stadtvertremng begrüßte. Es war sehr interessant, wie er das tat: Er habe eS sich, als er die Ein ladung bekommen habe, überlegt, ob diese Einladung nur als -in Akt der Höflichkeit gegen ihn als Bürger meister anzusehen sei, oder aber ob er wirklich willkommen wäre. Er habe sein Gewissen erforscht und da habe er verschiedenes gefunden

, wodurch der Stadtmagistrat das Wohlwollen der Arbeiterschasc erworben haben könnte. Dann entschuldigt: er sich vor den Sozialdemokraten: Vielleicht sei der Stadt magistrat den Arbeitern nicht genug radikal. Aber das sei darauf zurückzuführen, daß tiefgehende wirt schaftliche Gegensatz: ihn und den Großteil der Bürger von den Sozialdemokraten trennen. Es gäbe aber trotzdem Gebiete genug, wo die freiheitliche Stadtve» tretung mit den Sozialdemokraten Hand in Hand gehen könne. Da sei in erster Linie

der Kampf gegen den KlerikaliSmuS, die Demo kratisierung der Verwaltung u. a. m. Zum Schlüsse seiner einschmeichelnden Rede wünschte Dr. Perathoner den Sozialdemokraten mit ihrem Heime Glück und Gedeihen. ES sprachen beim BegrüßungSabende auch meh rere Sozialdemokraten, so der Obmann des „Gewerk- fchaftSverbandcS' Trost, Abg. Abram und Seitz, welch letzterer dem Bürgermeister verschiedene Kom plimente machte und wiederholt hervorhob, daß die Sozialdemokraten mit den wirtschaftlichen Gegnern

einen anständigen Kampf führen wollen. Diese Er klärung hinderte ihn aber nicht, schon am nächsten Tage über die „wirtschaftlichen Gegner' den Kampf wieder in nicht „anständiger' Form fortzusetzen, indem er in seiner Rede am Sonntag vormittags von der „Borniertheit' und dem „Hasse' der bürgerlichen (wirtschaftlichen) Gegner sprach. Den musikalischen Teil beim BegrüßungSabende besorgte die Eichborn-Kapelle, die Eichborn, der größte Wohltäter des Heimes der Sozialdemokraten, persön lich dirigierte

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 8 von 12
Datum: 27.04.1912
Umfang: 12
dazugewmnen.' Sie alle haben sich gründlich getäuscht. Die Stichwahlen haben den Christlichsozialen nicht bloß S—3, sondern noch mehr als doppelt so viele Man date gebracht, als die mißgünstigen Prophezeiungen lauteten. Die Sozialdemokraten, welche in ihrer Siegeszuversicht gar keine Grenzen mehr kannten, mußten sich bei den 11 Stichwahlen mit drei Mandat«, begnügen, und die I u d e n- liberalen, welche in allen Tonarten die Auferstehung des Liberalismus schon lange vorher feierten und nicht Worte genug

wurden als vor zehn Mo naten: erhielten die christlichsozialen Kandidaten am Dienstag doch um4185Stimmenmehralsim Juni, während die Sozialdemokraten um 27.KS4 Stimmen weniger erhielten, wobei allerdings in Betracht gezogen werden muß, daß die tschechischen Separatisten 11.500 Stimmen auf sich vereinigten. Seit zehn Monaten predigten die Gegner aller Schattierungen täglich, die christlichsoziale Partei, besonders in Wien, sei im unaufhaltsamen, rapiden Niedergang begriffen! Die Ziffern

es Sozialdemokraten gibt, und solange der soziale Kampf dauert, muß sich die christliche Bevölkerung in jener Partei sammeln, durch die den Sozialdemokraten auf christlicher und demokratischer Grundlage ein vollwertiges Gegen gewicht entgegengestellt werden kann. Mögen die Resultate der Wahlen in den übri gen Wahlkörpern sein wie immer, und mag es den Sozialdemokraten und Liberalen auch gelungen sein, drei Mandate den Christlichsozialen im 4. WahWr- per abzunehmen, was bedeutet bei dem ungeheuer skrupellosen

der Christlichsoziale Weidivger gegen den Sozialdemokraten Müller (Mehrheit 1232 Stim men). L. Bezirk der Christlichsoziale Schwarz gegen d«, Sozialdemokraten Bretschneider (Mehrheit KW Stim men). 7. Bezirk der Christlichsoziale Fratz gegen d« Judenliberalen Reitmann (Mehrheit 1523 Stim men). S. Bezirk der Christlichsoziale Angeli gegen de» Judenliberalen Wolkan (Mehrheit 728 Stimmen). 11. Bezirk der Sozialdemokrat Hedorfer ge gen den Christlichsozialen Marz (Mehrheit 348 Stim men). 12. Bezirk der Christlichsoziale

May gegen des Sozialdemokraten Wutfchel Mehrheit 465 Stimmen). 13. Bezirk der Christlichsoziale Kmrfchak gegen den Sozialdemokraten Polke Mehrheit 1868 Stim men). 15. Bezirk der Sozialdemokrat Forst er gegez den Chrisllichfozialen Gebhardt (Mehrheit 3 Stim men). 17. Bezirk der Christlichsoziale Rhkl gegen dm Sozialdemokraten Schramme! Mehrheit 1017 Stim men). über die anderen 10 Bezirke hat schon der erste Mahlgang die Entscheidung gebracht. Von den A Mandaten des 4. Wahlkörpers haben die Christ

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 29.10.1908
Umfang: 8
. Das wäre dann doch eine Frist gewesen, mit der sich etwas hätte machen lassen, — Ter Landtag soll anfangs Jänner 19« >9 wieder einberufen werden. Ein Teil der jetzl in Durchberatung befindlichen Gesetze kann erst dann der endlichen Erledigung znge- führ: werden. Zum Waylkampf in Innsbruck. Innsbruck, '^7, Oktober Nachdem die Sozialdemokraten den Anfang gemacht haben, beginnen jetzt auch die anderen Parteien eine rege Agitation einzuleiten. Ver sammlung aus Versammlung wird angekündet. Redner

werden aus Nah und Fern herbeigerufen, um für die Kandidaten Stimmung zu machen. Obenan sind natürlich die Sozialdemokraten, die schon vor Monaten alles für den 1»'. No- vomber vorbereiteten. Wie schlau sie jede Ge legenheit zn ihren Gunsten auszunützen ver stehen, kann man ans folgendem Beispiel gut ersehen- Innsbruck besitzt bekanntlich zwei Mandaie, deren territoriale Abgrenzung im ganzen nicht schlicht ist: das Wahlrech', hat nun jeder, der ein Jahr in Innsbruck sich aus ! hält und am 25. September

der durch die neue Land- ^ tagswahlordnnng aus l 24 festgesetzten Zahl der , Mandate — die drei Virilstimmen natürlich j nicht mitgezählt. Die Deutschnationalen, Juden- liberalen und Sozialdemokraten waren gemein sam gegen die Christlichsozialen in den Wahl kamps gezogen, um diese niederzuringen. Doch obwohl die Christlichsozialen ein neues demo-1 kratischcs Wahlrecht geschaffen hatten, aus Grund ^ dessen diesmal Hunderttausenden das Wahlrecht verschafft worden war, erlitten die geeinten freisinnigen Gegner

in die Leopoldstadt geflüchtet, um dort ein Mandat zu ergattern, aber selbst hier ohne Ersolg. Auch der neunte Bezirk, vor l 8 Monaten noch die Hochburg des Baron Hock, wurde von den Christlichsozialen im Sturme genommen. Damit ist der jüdische Freisinn in Niedervster- reich vollständig vom Boden vertilgt, kein Ver treter dieser Richtung wird den niederöster reichischen Landtag verunzieren. Aber auch die Sozialdemokraten haben eine vernichtende Niederlage erlitten, Sie haben fünf Wiener Bezirke

, die sie bei den Reichsratswahlen nur durch ihren Terrorismus errangen, schmählich verloren. Bloß drei Bezirke Wiens haben sich noch von den sozialdemokratischen Lügen und Verleumdungen betören lassen. Insge samt wurden in Wien 4', Christlichsoziale, 5 Sozialdemokraten und kein einziger Freisinniger gewählt. Ader anch aus dem Lande hm die Sozialdemokratie an Boden verloren. Von den drei Städtewahlbezirken mit großer Industrie konnten die Sozialdemokraten nur einen einzigen behaupten, so daß aus diesen Wahlbezirken nenn

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 27.07.1911
Umfang: 8
nicht brin gen sollte? Werden dann diejenigen, denen wir heute treue Gefolgschaft leisten in ihrem wirtschaftlichen Kampfe auch uns hilsreich zur Seite springen und ihre Unterstützung nicht versagen, wenn wir gegen jene zn Felde ziehen, die in unseren Augeu die eigentliche Ursache aller Not nnd Teuerung abgeben? Diese Frage wird wohl offen bleiben müssen. Rundschau. Der cinbekanntc Volksbctrug! Die Sozialdemokraten sind noch immer recht jämmerlich gestimmt. In Nummer 13 der sozialdemo kratischen

Gewertschastcn; sein Urteil ist nichts anderes als das Einbekenntnis des großen Betruges, deu die Sozialdemokraten an ihren Anhängern begingen, als sie diese nötigten, ihre Stimmen sür die .Kandidaten des Deutschen Nationalverbandes abzugeben und so diese in deu Sattel zu heben. Der Krebsschaden Österreichs. Der Krebsschaden Oesterreichs sind die Inden und ihre Presse. Noch haben es die Christen nicht vollständig eingesehen, denn noch immer halten sie sich die großen Indenblätter

nichts anderes sind. Welche von den Tiroler Blättern dazugehören, weiß der geneigte Leser. Daß diese „Pelzer' auch bei der Wahl sich bemerkbar machten, ist klar. Die Wie ner Jndenpresse verlangte da^ Niederkämpfen der Christlichsozialen um jeden Preis und ihre Nachbeter in der Provinz taten desgleichen. Umso mehr muß es einem Wunder nehmen, daß jene Presse, die zuvor mit Sozialdemokraten und Iudeu gegen die Christ lichsozialen eins ging, nunmehr Vernunft anzuneh men scheint. So zieht zum Beispiel die gestrige „Bozner Zeitung

mit der christlich- sozialen Partei zum Zwecke der Herbeiführung eines ge meinsamen Vorgehens gegen die Sozialdemokraten gepflogen wurden.' „Die Wiener Börsen p r esse hat es denn auch ausdrücklich abgelehnt, für das Nompromih einzutreten, ging nicht blosz ihre eigenen Wege, die paraiel! lansen mit jenen der Abgeardneien Ä u r a n d a, Zenker und Genossen, ja sie nahm sich auch noch heraus, deu Nationalverband wegen des bloszen Versuches, eine ähnliche Form zur Bekämpfung der Sozialdemokratie '>u finden, anf

, daß er in die Stichwahl gedrängt mit einem Sozialdemokraten um das Mandat kämpsen niükte. Was würde da geschehen? Die Presse, die er durch seine Mitarbeit moralisch fördert, wäre dir e r st e, die ihn fallen liesze, weil sie sich bei ihrem ganzen bisherigen Verhalten nnd nach der Struktur ihrer ganzen Redaktion für den jnden- frenndlichen Sozialdemokraten entscheiden würde.' „Der Deutsche Nalionatverband handelt also gege u seine Interessen, wenn er seine Mitglieder nicht durch »lubbefchlujz verpflichte

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 16
Datum: 09.12.1911
Umfang: 16
Einberniuna der Dele gation wird ans den '-7, Dezember nach Wien erfolgen. Auf fremden Krücken. Nach einer soeben 'on der k. k. Statistischen Zen- ratkommission herausgegebenen Bearbeitung der „Summarischen Ergebnisse der Statistik der Reichs- > ratsivahlen von ü>11' erschienen bei Fr. Irrgang in Brünn), verdanken .'L Freisinnige ihr Mandat christ- lichsozialer Gemeinbürgschast, dagegen wurden nnr drei Ehristlichsoziale mit freisinniger Hilfe gegen die > Sozialdemokraten gewählt. Dasnr wählten die Frei

- ^ niinigeu I l Sozialdemokraten, davon 1.'! gegen Ehrist- ! lichsoziale nnd einen gegen einen Deutschradikaten. ! Die Sozialdemokraten wiederum wählten 15 Freisin- nnd es eniwinelte sich die italienische Sprache als Tochter der lateinischen, beziehungsweise der alt- römischen. Im Laufe der ferneren Jahrhunderte habeu sich die Italiener mehr in Äunst und Wissenschait als dnreti .^riegstaten hervorgetan. Besonders ivar dies im Ii!, nnd 17. Jahrhundert der Fall, in welcher Zeit Italien wirtlich

nnd Sizilien zn einem König reich erhoben. Diese Neuregelung galt aber nicht lange. Alles nige gegen. Christlichsoziale; die Christlichsozialen zwei Sozialdemokraten gegen zwei freisinnige Radi- kalissimi in der Stichwahl; ein Christlichsozialer wurde mit sozialdemokratischer Hilfe gegen N?inen Freisinnigen gewählt. Nicht weniger als 13-j-3T--5i) Freisinnige verdanken ihre Mandate einer dritten Partei (Sozialdemokraten oder Christlichsozialen); bei den Sozialdemokraten sind 16 Abgeordnete Manda

tare von der Gnade fremder Parteien, bei den Christ lichsozialen nur drei (beziehungsweise mit dem Wil den Nennteufel vier). Vou den 73 der Christlich sozialen Vereinigung zngcsallenen Mandaten verdan ken 7« ihre Mandate der eigenen Kraft der Partei, bei den 111 Freisinnigen sind es nur W, bei den 44 Sozialdemokraten nur 2-?. Diese Daten, bemerkt die „Reichspost', kommen einem ärztlichen Zeugnisse über die Gesnndheitsverhältnisse der drei großen deutschen Parlamcntsgrnppen gleich. Das Verhältnis

.' Auch seitens der Dentschsreisinnigen und der Sozialdemokraten wur den znm gleichen Gegenstände Interpellationen ein gebracht. — Wie wir bereits berichtet haben, hat Ab geordneter Schrassl im Bndgetansschuß den An trag gestellt, daß die Grenze gegen Italien gesichert und Straßen im tirolischen Grenzgebiet gebaut wer den sollen. Dieser Antrag hat aber im Ministerium des Aenßern eine üble Ausnahme gefunden. Zahlreiche Abgeordnete stellten mit Befremden fest, daß in dem offiziellen Berichte über die Sitzung

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 02.05.1905
Umfang: 8
habe in der letzten Lienzer Wählerver sammlung mit den Sozialdemokraten paktiert!' Wahr ist, daß ich die Aeußerung, „daß ich von einer Person, die ich nicht nennen könne, gehört habe'. überhaupt gar nicht gemacht habe. Wahr ist, daß ich gesagt habe, Schraffl habe den Sozialdemokraten das Zugeständnis dös allgemeinen, gleichen und direkten Wahlrechtes gemacht, mit (wie er sagte) einigen Einschränkungen Unwahr ist, daß Redakteur Baader den Beweis gefordert hat für meine angeb liche Behauptung, „Schraffl

habe in der letzten Lienzer Versammlung mit den Sozialdemokraten paktiert'. Wahr ist, daß Baader den Beweis erbeten hat für weine Aeußerung. „Schraffl habe in der Lienzer Wählerversammlung den Sozialdemokraten das Zu geständnis des allgemeinen, gleichen und direkten Wahlrechtes (mit einigen Einschränkungen) gemacht'. Unwahr ist demnach, daß ich aus die angebliche Be weisforderung Baaders für meine angebliche Behaup tung, ^Schraffl habe in der letzten Lienzer Versamm lung mit den Sozialdemokraten paktiert

', geantwortet habe, „ich habe es in der ,Brixener Chronik gelesen'« Wahr ist, daß ich auf die Forderung Baaders, ich solle beweisen, daß Schraffl bei der Lienzer Ver sammlung den Sozialdemokraten das vorzitierte Zu geständnis des allgemeinen, gleichen und direkten Wahlrechtes gemacht habe, geantwortet habe, ich habe es in der „Brixener Chronik' gelesen. Josef v. Pretz Landtagsabgeordneter. — Wie es mit dieser Berich tigung steht, geht aus folgender Erklärung des Herrn Redakteurs August Baader hervor

: „Ich bestätige, daß der Bericht, den der „Tiroler' über die am 16. l. M. stattgesundene konservative Ver sammlung in Neustift gebracht hat, vollkommen der Wahrheit entspricht. Der Herr Ab geordnete v. Pretz sagte nämlich in der erwähnten Versammlung, daß die Sozialdemokraten in Lienz mit Schraffl unterhandelt hätten wegen des allge meinen, gleichen und direkten Wahlrechtes, und daß Schraffl ihnen mit einigen Einschränkungen Zu geständnisse machte. Darauf sagte ich: „Ich bitte um einen Beweis dafür, daß Herr

!' Dies sagte er jetzt, obwohl er anfänglich gesagt hatte, er habe es von einer Person gehört, die er nicht nennen könne. Dies ist die Wahrheit. August Baader, Redakteur der „Tiroler Bauern-Zeitung'. — Herr Abgeordneter Schraffl erklärt hiezu „Aus christlichsozialen Blättern ersehe ich, daß der konservative Tiroler Landtagsabgeordnete v. Pretz I bei einer Plauderstube in Neustift von mir gesagt ' haben soll, ich hätte mich in Lienz (bei einer Ver sammlung) mit den Sozialdemokraten verbündet. — Hat Herr

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 12
Datum: 22.04.1911
Umfang: 12
sein. ES ist dies auch leicht möglich. Wir brauchen nur den sozialistischen Wahlaufruf herzunehmen und werden sofort sehen, daß die Sozialdemokratie nur mit Lug und Trug arbeitet, um dt« Arbeiter nur auf ihrer Seite zu erhalten. Einig» kleine Beispiele werden dies zur Genüge beweisen. Der sozialdemokratische Wahlaufruf be hauptet, daß alle Anträge der Sozialdemokraten betreffend die LebenSmittelteuerung von den bürger lichen Parteien niedergestimmt worden seien. Kühn wird diese Behauptung in die Welt gesetzt

». Der Wahlaufruf behauptet weiter, die Sozialdemokraten hätten die Herabsetzung des ge setzlichen Maximal-ArbeitZtagkS zunächst auf zehn Stunden, dann schrittweise auf 9 und 8 «stunden gefordert. Die bürgerlichen Parteien hätten diesen Antrag am 19. April 1910 abgelehnt. In Wirklichkeit ist dieser Antrag im Plenum deS Abgeordnetenhauses überhaupt nicht zu Ver handlung gelangt. Der sozialpolitische Ausschuß deS Abgeordnetenhauses hat diesen Antrag an die Fachbeiräte zur Begutachtung überwiesen

brochenen Betriebe, das Schutzgesetz für die Bäcker, die Abschaffung deS Arbeitsbuches für die Ar beiter abgelehnt haben, so ist darauf zu erwidern, daß alle diese Anträge nicht einmal in den be treffende« Ausschüssen, geschweige denn im Plenum deS Abgeordnetenhauses zur Erledigung gelangten. DaS find nicht weniger wie drei Lügen auf ein mal. Weiter behauptet der Wahlaufruf, daß fich die Sozialdemokraten für die Erhöhung der Be züge der Eisenbahner, der Postbediensteteu und der GtaatSdiener eingesetzt

haben. Dabei wird verschwiegen, daß die Sozialdemokraten gegen das Budget gestimmt haben, daß sie jede Be deckung ihrer eigenen Forderung abgelehnt haben und so eS der Regierung unmöglich gemacht haben, eine Verbesserung der Lage dieser Bediensteten- kategorien eintreten zu lassen. Dagegen nimmt der sozialistische Wahlaufruf eine ganze Reihe von sozialpolitischen Ecrungen- schasten als Verdienst der Sozialdemokraten in Anspruch, die in Wirklichkeit von den so viel v»r- lästerten Ehristlichsozialen

jauchzt laut auf vor Vergnügen! Gleich heut Nacht wird er daS versuchen. Und von Morgen ab ist er dann Herr uud Meister auf seinem Hof. Iuchul DaS Herz hüpft ihm im Leib vor Freud. Aver der Knecht ist gescheiter als der Herr. Er gibt ES ist gewiß tief bedauerlich, daß all die Arbeit, die der SozialverficherungSauSschuß geleistet hat, sozusagen umsonst war, wenn nicht die Re gierung die Beschlüsse dieses Ausschusses ausgreift. Allein, die Sozialdemokraten haben gewiß nicht das Recht, in dieser Frage

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 16
Datum: 22.06.1919
Umfang: 16
folgendermaßen: Tiroler Volkspartei: 74.337 (Feber 82.814) Stimmen. Deutschpberale 12.211 (26.231), So zialdemokraten 23.894 (32.347), Wirtschaftspak te! 4335 und Partei der Kriegsbeschädigten 2768. Wahlzahl 3932. Daher gewAK: Tiroler Bolls - parte! 18, Sozialdemokraten 6, DeutscMberale 3, Wirtschaftspartei 1. Die sozialdemokratischen und dentschliberalen Ab geordneten der Tiroler Landesversammlung. Sozialdemokratische Partei. 1. Josef Holzhammer, Maschinenschlosser in Inns bruck; 2. Simon Abram

. Zu den Mahlen im Lienzer Bezirke. Bei den Wahlen in die Wiener National versammlung erhielten im Bezirke Lienz die Tiroler Volkspartei 13.611, (in die Landes, Versammlung 12.657) die Sozialdemokraten 185V -.ol) und die Deutschuveralen 871 (634) Stim men. In der Stadt Lienz erhielt die Tiroler Volkspartei bei den Wahlen in die Landecoe? - sammlung 1223 Stimmen, die Sozialdemokraten 1080 und die Deutschliberalen 388. Bei den Wah len in die Nationalversammlung erhielten in der Stadt Lienz die Tiroler

Voltspartei 1218, die Sozialdemokraten 1369 und die Deutschliberalen 518 Stimmen. Lienz scheint die einzige Stadt zu sein, in der die Tiroler Volkspartei mehr Stimmen aufbrachte für die Wahlen in die Lan desversammlung als für die Wahlen in die Wie ner Nationalversammlung, während die beiden Gegenparteien einen nennenswerten Abgang zu verzeichnen haben. Das Ergebnis der Gemeindewahlen in Innsbruck. (Amtliche Feststellung.) Von den abgegebenen Stimmen erhielten: die Sozialdemokraten

die Deutschfreiheitlichen die Voltspartei die Wirtschaftspartei Mandate erhallen demnach: die Sozialdemokraten dÄe DQltschfreiheitlichen die Bolkspartei die Wirtschaftspakte! 8548 7204 7670 638 14 12 13 1 Verschiedeue Nachrichten. Die Donaudampffchiffahrt einer internationalen Kontrollkommission unterstellt. Nach einer Meldung des „Slovenec' aus Bel grad hat die Friedenskonferenz in Paris beschlos sen, die Donauschiffahrt einer internationalen Kon trollkommission unter Vorsitz des englischen Ad - mirals Troubrigde zu unterstellen

. Das Ergebnis der Münchner Gemeindewahlen. Die Münchner Stadtrat- und Bürgermeister wahlen gingen am 15. Juni unter ziemlich flauer Beteiligung der Wähler vor sich. Die unabhängi gen Sozialdemokraten hatten auf Kosten der Mehrheitssozialdemokraten einen gewaltigen Stimmenzuwachs. Es erhielten die Unabhängigen 16, die bayrische Volkspartei 15, die Mehrheitsso zialisten 10, die Deutschdemokraten 7 Sitze; die Hausbesitzern eremigung erhielt einen und die li berale Bürgerpartei auch einen Sitz. Die beiden

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 03.12.1907
Umfang: 8
Entrüstung hin wies, hat in der letzten DonnerStagsitzung eine Komödie aufgeführt, die nahe an Wahn sinn grenzte und das neue Haus grob entehrte. Nach langen und eingehenden Debatten über die von den Sozialdemokraten Schramme! und Tr. Renner eingebrachten DringlichkeitS- aniräge auf Verbilligung der Lebensmittel kam es endlich zur Abstimmung, ob dem Antrage Schrammles die Dringlichkeit zuerkannt werden solle oder nicht. Das Resultat der Abstimmung lautete aus Nichtzuerkennung der Dringlichkeit. Kaum

demokraten sitzen, auch von der oberen Galerie herab zeigte sich das gleiche wüste Treiben. Die Sozialdemokraten hatten nämlich — und das ist etwas besonders Charakteristisches an der Sache — den Mob. die Gosse in das Parlament geführt, um daS HauS des Gesetzes, „das HauS des Volkes- in unverantwortlicher Weise zu entweihe». Oder ist es nicht eine frevelhafte Entweihung des hohen Hauses, eine herausfordernde Entwürdigung der Volksver treter, wenn von der oberen Galerie herunter

eingriff, da setzte man sich zur Wehre und forderte energisch die Räumung der zweiten Galerie. Auch die Deutschsreiheillichen — zu ihrerEhre sei'S gesagt —, die unmittelbar vorher mit den Sozialdemokraten für die Dringlichkeit deS Antrages Schrammel gestimmt hatten, einigten sich mit dm Christlichsozialen im Proteste gegen eine so bodenlos niederträchtige Hetze. Namentlich war es der gewesene Minister Prade, der mit voller Kraft die Räumung der zweiten Galerie forderte. Und nun fragen

wir: Was soll denn eine solche widerliche, allem Anstand hohnsprechende Hetze bezwecken? Meinen etwa die Herren Sozialdemokraten, sie können durch einen solchen TerroriSmuS das übrige Parlament ein schüchtern? Da täuschen sie sich. Noch ei« paar solche Szenen mü> alles, was noch Gefühl für Anstand, was noch einen Funken Patrio tismus im Leibe, ein Glümmchen Verstand im Gehirne hat, muß sich von ihnen abwendm. Und haben es die Sozialdemokraten nicht gesehen, wie bei der zweiten Abstimmung über den Antrag Dr. Renner so mancher ew ver

- abschiedendeS„Nein!' gerufen hat, der vor der Hetze bei der Abstimmung über SchrammelS Antrag noch wacker zu ihnen gestanden? Und haben die Herren Genossen noch nie nachgedacht, daß gerade sie das HauS des Volkes, ihr Ideal und ihre erfüllte Sehnsucht, vor Entwürdigung und Mißachtung schützen sollten? Und nun find sie es selbst, die eS so entweihen, die das HauS des Volkes, das HauS der Gesetze zum HauS des Pöbels und der Gemeinheit gemacht haben. — Tatsächlich! Wir hätten dm Sozialdemokraten mehr

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 19.10.1920
Umfang: 8
Leulllh'Lilerreich: Zm Mon.Il X ^ihldar dei der Hliuvilu'ie der A?i- in ^unibrui» «11 s^e'lige» -5ug^s?iirs. Wien, 18. Oktober. In Wien ist die sozialdemokratische Borherrschast niedergerungen. Die Ehristlichsozialen sind dort Wiederum die stärkste Partei geworden. Sie gewinnen bisher: In Wien 5 Mandate, in Nieder- Ssterreich 4, in Oberösterreich 8, in'Salzburg 1. Das ist das große Ergebnis des gestrigen Volksentscheides. Anstelle der Sozialdemokraten rücken nunmehr die Ehtistlichsozialen als stärkste Partei

in die neue Nationalversamm lung ein, wählend sich die Sozialdemokraten mit der zweiten Stelle begnügen müflen. In Wien wurden diesmal um 68.000 Stimmen mehr abgegeben als bei der Februarwahl 1S19. (Die ersten Wahlresultate verkünden einen großen Sieg des christlichsozialen Gedankens. ES muß tber bemerkt werden, daß sich diese Resultate verschieben können, da die großen Endziffern noch nicht bilannt sind. Tie ersten Meldungen lassen demnach noch kein abschließendes Urteil über das Gesamt- iralzlcrgebnis

anarchistischer Redal> teure in Mailand. Rom» 17. Oktober. Die „Epoca' meldet aus Mailand: Die Polizei hat in der Redaktion des Anarchistenblattes „Umanita nuova' die dort an wesenden Redakteure verhaftet. Gleichzeitig wur de» in den Wohnungen der Redakteure Hausdurch suchungen vorgenommen. Der Herausgeber des Blattes u. ein Redakteur wurden nicht angetrosfen. ' Jas Heim der Sozialdemokraten in Fiume augezündet. T r k est» 17. Oktober. Aus Fiume wird ge meldet: Hier haben die Fascisten aus Rache

über die Vorfälle in Trieft wo der Fafcist Pictro Belli von den Sozialdemokraten verletzt wurde, ei nen Angriff auf die Lokalitäten der sozialdemokra tischen Organisation unternommen. Zuerst wurde das Gebäude beschossen. Hernach stürmten die Fas eisten das Haus, richteten in den Räumlichkeiten bedentende Verwüstungen an nnd schürten es schließlich an. Die Sozialdemokraten, welche im Hause sich aufhielten, flüchteten durch eine Hin tertür. Wer regiert in Stallen? Mailand, 17. Oktober. Der „Corriere della Sera

' bespricht in einem Leitartikel die Folgen des letzten Eisenbahnerstreits und klagt über die Schwäche der Regierung und der bürgerlichen Krei se. Das Blatt schreibt dann: Die Regierung fürch tet sich vor den sozialdemokratische» Abgeordneten, die Sozialdemokraten wieder vor denKommunisten und diese schließlich vor den Anarchisten. Die ganz radikalen Elemente Ztaliens hpben das Heft in der Hand und regieren das Reich. Falls dieses System weitergeführt wird muß Italien zugrundegehen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 12
Datum: 29.06.1911
Umfang: 12
die Dentschsreiheitlichen mit v!)3» Stimmen (11!^ '5) nnd an letzter Stelle die Sozialdemokraten mir !)U!«! Stimmen, das ist lv'/.. Vergleicht man diese Ziffern mit denen von 1VV7, ergibt sich die sehr bedauerliche Tatsache, daß die Stimmenzahl des Freisinns um l/5, die der Sozialdemokraten um rund 15^ stieg, während sowohl die Christlichsozialen, als auch die Konserva tiven einen S t i m m e n r ü ck g a n g verzeichnen. Das ist offenbar der Ausdruck der infolge des un aufhörlichen Bruderzwistes iu manchen katholischen Kreisen

anf Bürgermeister Egger von Kusstein allein 1127; Heuer erhielten sie bloß 16«7 Stimmen, obwohl sieben Kandidaten aufgestellt waren nnd jener im Wahlkreis Kaltern-Neumarkt-Tramin von l«2 anf 518 Stimmen aufrückte. Besser schnitten die Sozialdemokraten ab, die die einzige Partei waren, welche in den Landgemeinden einen absoluten Stimmen- z n w a ch s erfuhr: vou 217!> Stimmen im Jahre 1907 stiegen sie Heuer auf .'1^!',. Eine Betrachtung der ein zelnen Wahlkreise ergibt, daß die Sozialdemokraten

geschlossen wurde, in den Wahl kreisen des i n d u st r i e r e i ch e n U uteri nntal, kommen die Sozialdemokraten nicht vorwärts: Ge nosse Filzer hat Heuer um 7 Stimmen mehr (1l)M statt 995) als vor vier Jahren, lind im Wahlkreise Schwaz- Fiigen-Ratteuberg haben die Sozialdemokraten sogar >^7 Stimmen verloren: sie erhielten hener 3«!9 gegen 15«! Stimmen im Jahre 1907. Ebenso büß ten die Sozialdemokraten im Wahlkreise JnuSbruck- Land u, s. w. eine Anzahl Stimmen ein. Zu betonen ist, daß die Vertreter

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 3 von 8
Datum: 22.04.1913
Umfang: 8
Dienstag, den 22. April 1U13. „Der Tiro le r.' seite 3 Der sozialdemokratische Terror ismus. Der roten „Volkszeitnug' ist unsere Mitteilung, km' es die Sozialdemokraten in Bozen einem nicht- sozialdemokratisÄien Faßbiudergehilfen gemacht ha ben, wie es scheint, arg ans die Nerven gegangen. Mit großem Gebelfer über den „Tirvler' leugnet daS sozialdemokratische Blatt wieder einu^al alles ab und meint die Sache dadurch aus der Welt scl>asfen zu können, das; es schreibt, der „Tiroler' habe ge logen

in anderen .Dreisen in Bozen, wo für wir Zeugen anführen können, wie die sozial demokratischen Gehilsen es zuwege gebracht haben, daß er die Arbeit, die er bereits gefunden hatte, wie der verlassen mußte. Wir haben das ja bereits mit geteilt. Tatsächlich hat sich der bedauernswerte junge Mann denn auch gezwungen gesehen, Bozen inzwi schen wieder zu verlassen. Wir werden uns übrigens durch keine noch so klobigen Schimpfereien des gcnics der Sozialdemokraten in Tirol abhalten las sen, anch fernerhin die Gewaltakte

wollen wir vor allem bcmerkeu. das; die „freien', d. h. sozialdemokratischen Gewerkschasteu durch aller lei 'Nittelchen es zu bewerkstelligen gewußt haben, in Bozen schon vor Iahreu die meisten Werkstätten mit ihre,! beuten zn besetzen. So war es für die christ lichen Gehilfen immer schwerer, in Bozen überhaupt noch Arbei! zu bekommen. Doch schließlich machten Iich die Sozialdemokraten gerade dnrch ihren Ter- rorismns in einer Werkstätte unmöglich, uud so ge lang es den christlichen Gehilfen, in diese Werkstätre

hineinzukommen. Seither haben in dieser die Christ lichen zwar die Mehrheit, doch verabscheuen sie es, l!'M'nnber Andersgesinnten unkollegial zn sein, sie Imiansiret'en oder ihnen die Arbeit zu veriie!!!. wie Sie Sozialdemokraten es überall ma- rl>en. >vo sie die Mehrheit haben. Ein solches Bei- spiel ren l>)e>valttäiigkeii verübten die „Genossen' erit im vorigen Jahre bei der Iirma .^toch. Ter! ivnrde nämlich ein christlicher Gehilie einge stellt. winde a0er über Verlangen der „^'reorgani sierten' irieder

des Genossen Mathe ist nur deshalb ersolgt, weil er nicht das leistete, was man von ihm als Arbeiter verlangen konnte. Uebrigcns, warum ist dieser nämliche Genosse auch oou der ^irma Lard- schneider und von der Möbelfabrik Wachtler eben falls entlassen worden ? Es wird doch niemand be haupten wollen, das; dort die Christlichen die Mis setäter gewesen waren? Der Genosse mag einmal darauf antworten, warum ihn der Vorarbeiter der ^irma Ing nicht einstellte, obwohl dort doch nur Sozialdemokraten Arbeit finden

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 30.04.1907
Umfang: 8
waren bewahe vollzählig in brüder licher Eintracht erschienen. Zum Vorsitzenden wurde von christlichsozialer Seite Herr Anton Schifferegger, Gasthofbefitzer .Zum Hirschen', vorgeschlagen, von Seite der Sozialdemokraten aber Advokat Dr. HanS Leiter. Herr Schiffer egger wurde zum Vorfitzende» gewählt. Nun ergriff Herr v. Guggenberg das Wort zu einer mehr als einstündigen Rede, in welcher er sein Programm entwickelte. Er sagte in semer Einleitung, daß eS nur vom Vorteil sei» könne

befähigt erklärte. Die Christlich- sozialen hätten auch ihr Programm nur von den Sozialdemokraten entlehnt u. f. w.' — Seine Rede war stellenweise von Seite ein zelner, besonders Sozialdemokraten, von Beifall begleitet. Nach ihm sprach Dr. Leiter, dessen Rede darin gipfelte, daß ein gewesener Militär als Volksvertreter schon gar nicht tauge. Nach seiner Auffassung wäre ein gewesener Militär überhaupt zu nichts mehr fähig. Dr. Leiters Rede war vollgepfropft von maßlosen Über treibungen. Daö Verhältnis

, so daß Dr.Leiter immer wieder in Abrede stellte, das und daS gesagt zu habe», während doch die ganze Versammlung Zeuge von dem Gesagten war. Herr Harras fer gab dann genaue Aufklärung über die falsche Be hauptung Dr. v. GrabmayrS, daß er auch von den Christlichsozialen gewünscht werde. Er zeizic an Briefen, daß die christlichsoziale Reick.Sparteileitung diese Sache ganz der christ-- lichsozialen Parteileitung in Tirol überlassen habe. Der Vertreter der Sozialdemokraten, Buchüruckereileiter Summer, erhielt

sodann daS Wol>. zu einer Rede, in welcher er bemängelte, daß der Wahl werber nichts von der „Freien Schule' geredet habe. Die Sozialdemokraten wünschten die .Freie Schule'. Wie Herr Summer von der „Freien Schule' sprach, wurde ihm am Tische der Sozialdemokraten und der Alldeutschen lauter Beifall ge klatscht. Herr Summer wurde darauf von Herrn Merkführer Radl mit seiner .Freien Schule'', ebenso auch mit semer Behauptung, daß die Sozialdem okratie die Bauern und Arbeiter retten wolle, an der Hand

von Bei spielen vortrefflich abgeführt. Der Vertreter der Sozialdemokraten gab im Namen seiner Genossen die Erklärung ab, daß sie weder für Grabmayr, nocy für Guggenberg, sondern für ihren eigenen Kandidaten eintreten werden. Nachdem Schluß der Debatte beantragt und 12 Uhr mittags im großen .Stern'-Saal statt; sast einstimmig angenommen worden war — der Saal und die Galerie waren überfüllt. eS ging schon gegen ^1 Uhr morgens — woll ten Herr Tausch und Dr. Leiter noch General» redner habe» pro und eoutr

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 13.02.1920
Umfang: 8
sclgender Beschluß gesaßt: „Die deutschen So zialdemokraten Südtirols erklären, daß sie be- rcit sind, sich als selbständige deutsche Sektion der italienischen Sozialdemokratie anzuschlie ßen.' Gibt man diesen Beschluß mit anderen Worten wieder, so heißt das soviel: Die deut schen Sozialdemokraten bilden einen eigenen Verband, gehen aber sonst mit den italienischen Hand in Hand, nehmen ihr Programm an und unterstellen sich ihren Parteibeschlüssen. Unter lassen hat die Konferenz den weiteren Schritt

, nämlich den Beschluß, zu weicher Gruppe der italienischen Sozialisten man sich bekennen soll, ob zur radikalen bolschewistischen Bewegung, die in einem radikalen Umsturz und in der Er richtung einer Proletarierregierung ihr Ziel und Ideal sieht und von den Sozialisten des Trentino und einem bedeutenden Teil der ita lienischen Sozialdemokraten vertreten wird, oder zur etwas gemäßigteren Lazzari-Grupxe oder zur Turrati-Richtung. Der Beschluß der deutschen Sozialdemo kraten. sich den italienischen

anzuschließen, ist jedenfalls von Bedeutung, wenn er uns auch durchaus nicht überraschend kam. Die deut schen Sozialdemokraten sind schon im Herbst des vergangenen Jahres aus dem deutschen Block ausgetreten und ihre eigenen Wege gegangen. Nicht wenig wurden sie dazu von ihren „Genos sen' in Nordtirol animiert, die sich gegen ein zusammenarbeiten mit den bürgerlichen Par teien tussprachen und sie zu einem Zusammen arbeiten mit den italienisch. Parteiangehörigen »munterten. In der Folgezeit sehen

im Zweifel, ob ihre italienischen Genos - scn bei den Streits. Lohnbewegungen usw. im Worte bleiben, bis sie das erwünschte Ziel er reicht haben. Was wir bei unsern Sozialdemokraten am meisten vermissen, ist die offen sich zeigende Liebe zur Heimat, obwohl gerade diese in erster Linie von uns Südtirolern ohne Ausnahme gepflegt werden sollte. Jnsolge ihrer Beziehun gen zu den italienischen Sozialdemokraten, die sich nach außen hin wenigstens für die gerechte Lösung der Südtiroler Frage und für das freie

haben sich die deutschen Sozialdemokraten um die großen Wirtschaft?- und Volksinteressen gekümmert. Sie hätten können die 15k s-^i.ildemytratisch'N Abgeordneten der italienischen Kammer auf rusen. gegen das schreiende Unrecht, das der Bevölkerung von Laag zugefügt wurde, gegen die Willlürmaßnahmen der italienischen Be Hörden, besonders des Landesschulrates in Trient. gegen die Knebelung der öffentlichen Meinung, die Vernachlässigung und Zurückhal tung der Auszahlung der Jnvalidenpensionen > und Unterstützungen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 10
Datum: 29.04.1917
Umfang: 10
in Westeuropa dessen zu besinnen,..weM^MMeMet hatte.' dortigen Nationalismus zur Verfügung gestellt hatte. ' Zu Kriegsbeginn hatten nicht nur 'Wer Belgier Vandervelde und verschiedene »ranzö- sische Sozialdemokraten für einen unbedingten Vernichtungskrieg gegen die Monarchien Mit teleuropas Stimmung gemacht, sondern selbst der hervorragende Theoretiker der russischen So zialdemokratie Plechanow und der sozialistische Revolutionär Burcew, welch' letzterer sich soaar unmittelbar in den Dienst

und Dänemark gepflogen worden sind, waren eine Fracht dieser Erkenntnis, die unter den Sozial demokraten der uns feindlichen Staaten im mer mehr zum Durchbruch gelangt. Im Deutschen Reiche sehen wir die ent gegengesetzte Erscheinung und diese hängt zwei fellos damit zusammen, dag das Deutsche Reich und seine Verbündeten militärisch unbesiegbar sind. Zur Zeit des Kriegsbeginnes haben so manche deutsche Sozialdemokraten für die Mil- liardenkredite aus der Ueberzeugung heraus ge stimmt

der interna tionalen Sozialdöinokratie zum Friedenswillen von großer Bedeutung ist. Der Zarismus, der größte Feind der Sozialdemokraten der gan zen Welt, liegt zerschmettert am Boden und ein neues Rußland mit stark sozialdemokratischem Einschlag ist im Entstehen begriffen. Jetzt han delt es sich darum, ob die sozialdemokratischen Parteien aller Länder bei den kommenden Friedensverhandlungen ihre bekannten Grund sätze bezüglich der Ablehnung aller gewaltsa men Annexionen und von Kriegsentschädigun gen

zum Durchbruch bringen werden, oder ob dieser sozialdemokratische Grundsatz hinsichtlich der auswärtigen Politik wie soviele andere ei ne Aenderung erfahren wird. Die russischen Sozialdemokraten der Ple- chnnowgruppe stehen auf Seite Miljukows, des bekannten Kriegshetzers, und fordern die Kriegsfortsetzung, die Vernichtung Oesterreichs und die Vertreibung der Türken aus Europa. Die von Lenin geführten russischen Sozialdemo kraten hingegen möchten einen Frieden schlie ßen, wobei Polen selbständig

nismäßig gemäßigten Sozialdemokraten die Oberhand gewinnen werden. Die Sozialdemokraten haben nun das Wort. Jetzt können sie einmal zeigen, ob sie wirklich alles einsetzen wollen, um den Frieden herbei zuführen. Unsere Sozialdemokraten halten sich für berufen, mit. Rußland, wo die So zialdemokratie so mächtig ist, in Verhandlun gen zu treten, da ja der Freund vom Freund am ehesten etwas erreichen kann. Unsere Re gierung hat wiederholt schon erklärt, daß wir Mckshasen im Schützengraben Vom k. k. Witwen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 8
Datum: 27.03.1906
Umfang: 8
.) Man soll christliche Religion und Sittengesetz wieder zur allgemeinen Anerkennung bringen und das Volk wird den sozialdemokratischen Grund sätzen von selber entsagen. Mögen auch zwei- und dreimal mehr Sozialdemokraten insPar- ment kommen, es ist viel besser, denn sie kön nen dort auch ihre Kräfte messen. Im beut- schen Reichstag sind sie 8» Mann stark und das Deutsche Reich hat doch nichts verloren an Kraft und Ansehen. Wenn sie wirklich gut arbeiten, so ist es ja recht und es kommen gute Gesetze

. Wenn sie sich aber alz Volks feinde bewähren, so verlieren sie ihre Agita tion und wir haben den besten Weg zum Siege. Wir Christlichsoziale haben also keinen Grund gegen das Wahlrecht und begrüßen es freudig. Stürmischer Beifall lohnte diese Aus führungen. Eine Reihe Sozialdemokraten, deren ruhiges Zuhören gegenüber anderen Ausreißern gelobt werden muß, als vollehr lich, hatten von Kunfchaks Rede bis zum Ende der Tr. Schöpsers anerkennend Beifall ge klatscht, desgleichen Nationale, unter denen wir auch maßgebende

Persönlichkeiten bemerkten. Unter den ungefähr 18 0 Teilnehmern muß besonders der christlichen Arbeiter gedacht werden, sowie deS Privaten Herrn Sillöber, eines 83jährigen Greises mit jugendlichemMute. Herr Kunschak forderte entschieden zur Gegenrede auf, aber wer hätte einen Wider spruch gehabt? Als er gleich darauf auf die Bahn eilte nach Schluß der Versammlung, beglückwünschten ihn Sozialdemokraten im äußeren Zimmer. Die Versammlung hat einen tiefen Ein druck bei Parteifreunden wie Gegnern hinter lassen

' und „Tiroler Volksblatt', die den Abgeordneten Schrafsl zum Sozialdemokraten stempelten, da dessen Rede auch von den Sozialdemokraten beifällig aufgenommen wurde, über den nun von den Sozialdemokraten ebenfalls warm belobten Zentrumsführer? Die Bewegung gegen die Hyereform. Das Petitionskoinitee läßt durch das „Z. N. B.' folgendes oerlautbaren- Durch die stramme Gegenaktion der Katholiken veran laßt, bereiten die Gegner der katholischen Ehe einen abermaligen PetitionSsturm an das Parlament vor. Deshalb

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 4 von 8
Datum: 10.04.1906
Umfang: 8
Seite 4 .Der Tiroler' Dienstag, 10. April 13O6 Eine große Versammlung. Meran, 9. April, Gestern 8 Uhr abends fand in den Andreas Hofer-Lokalitä'.en hier eine große Versamm lung statt, welcher bei den Christlichsozialen, Konservativen und Sozialdemokraten mit riesi gem Interesse entgegengesehen wurde. Die Sozialdemokraten befehlen schon um 4 Uhr den Hauptsaal und als endlich um 8 Uhr die Versammlung eröffnet werden sollte, konnten die Bauernbündler und Christlichsozialen zum großen Teil

nicht mehr in den Hauptsaal hin- einkommen und mußten in den Nebenlokalitäten bleiben. Zirka Bauern konnten sick jedoch noch wie ein Keil in den Saal hineinschieben. Dte Versammlung zählte wohl an 2Wl) Teil nehmer, worunter zwei Drittel Sozialdemo kraten waren Den Vorsitz führte Landiags- abgeordneter Dr. v. Guggenberg. Es sprachen in der Versammlung die Abgeordneten Doktor v. Guggenberg, Abgeordneter Steiner aus Wien, Schrafsl und Kienzl und nach jedem Referate Sozialdemokraten. Die Herren Schraffl

und daß der niederösterleichische Landtag zum Teile ein all gemeines Wahlrecht hat. Bezüglich der Seß haftigkeit erklärte er, für die einjährige Seß haftigkeit zu stimmen, was mit vielem Gepsuie seitens der Sozialdemokraten ausgenommen wurde. Herr Schraffl bedankte sich feierlich sür jcdcS einzelne Psui und erkläite dieselben für einen erfreulichen Leweis, daß die Sozial demokraten wenigstens selbst nicht der Ueber- zeugung seien, daß er ein Sozialdemokrat sei. Das werde allerdings nicht schaden, das; dte konservative Presse die alte

Lüge wieder aus wärmen wird. Er bekenne sich offen als Ka tholtk, werde stets ein solcher bleiben und für das christlichsoziale Programm und die ka tholische Religion jederzeit eintreten, M?z gleich, wem es recht und wem eS nich'. rech: ist. Die Sozialdemokraten beantragten eine Reso lution, die Versammlung möge sich für die Eheresorm aussprechen und dem sozialoemo- kratischen ReichSverbandc das Vertrauen vo tieren. Bei der Abstimmung konstatierte der Vorsitzende, daß sich das Abstimmungsergebnis

nicht konstatieren lasse, weil sehr viele Leute in den Ncbenlokalitätcn vom Hauptsaalc aus nicht sichtbar seien und viele Abstimmende beide Hände aufheben. Diese nicht uninter cssante Versammlung endete erst nach 12 Uhr nachts. Zu konstatieren ist noch ein wichtiger Unterschied zwischen dieser Versammlung und jener in Tramin. Hier waren die Sozial demokraten in der Mehrheit; es konnte aber gesprochen werden, da die Sozialdemokraten die Redner nicht am Sprechen hinderten. In Tramin befand sich den Bauernbündlern

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 18.01.1912
Umfang: 8
mit der Sozialdemokratie verbinde, denn nnr in diesem Falle könne verhindert iverden, das; der bisherige Regierungsblock Mandate bei den Stichwahlen n«t) gewinne. To recht bezeich nend ist die Haltung der Bönepresse, die für ein Bündnis mit den Sozialdemokraten die Werbetrom mel rührt. Das jüdische (Großkapital marschiert mit den Sozialdemokraten in einer Schlachrlinie. DnS Haiipiorgan der protestantischen .konservativen, die ..Ärenzzeitilng', erklärte aber den Mineralen, das; u>enn die Linke in de» Stichwahlen

die schmale Hand reichte nnd wie s kam alles alles. Elend, Not, Gewissensbisse, die bösen Tage nnd onalvolle» Näcble niokraten Mandate der Rechten ausliefert, die kon servativen Wähler kaum zu bestimmen sind, die von den Sozialdemokraten bedrohten liberalen Kandida ten herauszuhauen. Die Regierung hat bereits für die Stichwahlen die Parole „Gegen die Sozialdemo kraten' ausgegeben. Große Rüstungen du Deutschen Reiche. Der neue Deutsche Reichstag wird sich sofort mit einer neuen Militärvorlage

. Wenn die deutsche Zeutrumspartei so ehrenvoll aus den ReichStagswahleu hervorgegangen ist, und wenn auch die Sozialdemokraten so grosze Siege er rungen haben, so haben beide Parteien es in aller erster Linie ihrer Surgsainkeit siir die Presse zn ver danken, Hätten die deutschen Katholiken, nur eine so geringe Anzahl von Zerrungen zur Verfügung wir die österreichischen Katholiken, so hätten sie dem furchtbaren Ansturm der verschiedenen Gegner eben so wenig standzuhalten vermocht, wie die Christlich; sozialen

in Wien bei den letzten Reichsratswahlen. In Deutschland ist man aber diesbezüglich früher er wacht und hat sich eine weitverbreitete katholische Presse geseliafscn. Freilich noch ungleich mehr balien die deutschen Sozialdemokraten für ihre Par teipresse getan. Nur so konnten sie es erreichen, daß sie von allen Parteien die größten Siege errangen nnd san nm eine Million mebr Stimmen wie bei den vorigen Wahlen im Jahre 1907 auf ihre Kandidaten zu sammeln vermochten »diesmal ^,M.9I9, im Jahre

l!^>7 Stimmen) Das Hauptorgan der österreichischen Sozialdemokraten, die „Arbeiter-Zei tung'. schreivt. „Der deutsche Arbeiter weiß zu kämpfen, er tennl das Geheimiiis der Siege! Acht- Gregor weinte und seine Trauen rannen über die gefurchten Wangen. Es war Nacht geworden, nur die Fenster leuchteten vom Schloß herab. Ge brochen nnd lrank schleppte sich der alte Gregor bin- aus. so lang nnd mühsam war der Weg noch nie Ob, läge er statt der jungen Komtesse aus der Bahre in der geräumigen Geilndestube

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 3 von 12
Datum: 16.10.1909
Umfang: 12
eines der größten Großkapitalisten ein BireinshauS erhalten. — Dieser Fall ist auch für Bozen von besonderem Interesse und zwar deshalb, weil auch hier die Sozialdemokraten! sich nicht genierten, mit den sonst bestgehaßten BourgoiS ein ähnliches Geschäft zu machen, denn bekanntlich haben sie im heurig-n Sommer den „Nenstädter Hof' samt einem daneben liegenden Grundstück: von der Aktiengesellschaft der Blumauer Bierbrauerei gekauft und dabei die Bedingung über nommen, in dem an Stelle des „Nenstädter HofeS

'' nun schon im Entstehen begriffenen „Arbeiterheime' Blumaiier Bier zu trinken. Diese Fälle zeigen wieder, daß bei der Sozialdemokratie in Geldsachen die Prinzipienfrag! aushört. Die Sozialdemokraten auf der Anklagebank. Die Sozialdemokraten pflegen bekanntlich bezüglich der Milchteuerung den Mund recht voll zu nehmen und dabei sogar den Christlichsozialen den Vorwurf zu machen, daß sie an der Lebensmittelteuerung und insbesondere an der Milchpreiserhöhung schuld seien. Da hat nun Dr. Geßmann

im niederösterreichischen Landtage am 13. Oktober nachgewiesen, daß die Sozialdemokraten das Volk mit ihrer Agitation in der schmählichsten Weise betrügen, denn der Konsum verein der sozialdemokratischen Partei, der „Vor wärts' in Wien, verkauft die Milch seinen Abnehmern ebenfalls so teuer wie die „Milchwucherer', obwohl der Konsumverein selber die Milch zu dem früheren billigen Preise aus der Molkerei bezieht. Der Obmann der nieder österreichischen Molkerei, LandtagSabgeoidneter v. Pirka, stellte auf die Ableugnungen

der Sozialdemokraten hin fest, daß der sozialdemokratische Konsumverein „Vorwärts' auf Grund eines Vertrages, über dessen Gültigkeit ein beiderseits angerufenes Schiedsgericht entscheiden wird, der Molkerei die bisherigen billigen Preise bezahle, seinen Kunden aber die Milch trotzdem um den ganzen Betrag der Milchpreiserhöhung verteuert habe. Damit waren die Sozialdemokraten nicht nur endgültig und unrettbar als die unverschämtesten aller LebenSmittelwucherer entlarvt, sondern ihre Vertreter im Landtage

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 8
Datum: 30.11.1909
Umfang: 8
ihres Glaubens, die Sozialdemokraten. Wo haben die Sozialdemokraten ihre Hauptkraft? In der Arbeiterschaft! Und die Zauberkraft, die Ar beiterschaft an sich zu reißen, worin liegt die für die Sozialdemokraten? In den großen Leistungen ihrer Organisation ? Gott bewahr'. In der Güte ihrer Lehre? Noch weniger. Worin dann ? ,In der Mithilfe der katholischen Arbeitgeber' liegt die Stärke der Sozialdemo kraten. Wieso? Ganz einfach. Sucht ein christ licher Arbeiter Stellung, kommt der Genosse pünktlich zur Stunde

und verlangt die Ent lassung deS Christen, der katholische Arbeit geber gibt nach, erfüllt bereitwillig den Wunsch des Sozialdemokraten. Der christlich organi sierte Arbeiter wird standhalten bleiben, aber Hunderte von nicht organisierten Arbeitern werden so. wenn auch gegen ihren Willen, den Sozialdemokraten in die Arme getrieben. Freilich trifft diese Mitschuld nicht alle katho lischen Arbeitgeber, aber diese Ausnahmen be weisen, daß Arbeitgeber ganz gut geschäftlich existieren können, wenn sie die rote

Peitsche nicht küssen und stch nicht der roten Tyrannei beugen. Wollen die Katholiken Tirols die Macht der Sozialdemokraten brechen — und diese liegt in der Arbeiterschaft —, dann müssen sie sich entschließen, als katholische Männer die Untere drückung katholischer Arbeiter in ihren eigenen Werkstätten mindestens „nicht zu unterstützen'. Wir verlangen für unsere christlichen Arbeiter nur gleiches Recht von christlichen Unterneh mern. Wer kann dieses Verlangen mißbilligen? Die Tat verstopft den Genossen

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