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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 7 von 8
Datum: 21.02.1901
Umfang: 8
werden? Sie schweigen, habm es mir versprochen — ich werde Winand Wybell heiraten'. Morgen wird unsere Verlobung oeröffentlicht werden.' Dr. Schneider schwieg eine Weile. „Aber was soll das?' V , ^ Thea' fühlte aus dieser Frage die bedauernde Verwunderung heraus, die in ihr lag. „Der Stadt baumeister meint, dass die Gefahr an ihm vorüber- gehen würde, wenn er meinen Vater an sich fesselt.' „Der geriebene Fuchs! Das wäre nicht un mögliche - wld Sie geben) sich zum zHisn'her, mm eine Schurkerei zu verdecke;^ geben

, als sie nach dem Abendessen einen Augenblick allein blieben. „Ich gebe dir morgen meine Antwort.' Der Cömmerzienrath stöhnte tief auf. „Es kann noch alles gut enden, Väterchen.' So.dachte Thea auch, als sie sich auf ihr Zimmer zurückgezogen hatte. Schneider würde am folgenden Tage mit ihrem Vater sprechen. Alles müsste sich aufklären. Sie staunte über ihre Ruhe und Zuver- sichtlichkeit; noch mehrmals trat das Bild Doetor Schneiders in ruhigen, reinen Zügen vor ihre Seele, während sie ihr Abendgebet verrichtete und mehr

als je um die Gnade bat, bald in den stillen Friedm eines Klosters für immer einkehren zu dürsen. Dr. Schneider übergab am gleichen Abend seinem Vorgesetzten, dem Stadtbaumeister, die fertiggestellte Arbeit, welche ihm aufgetragen worden war. ES hielt ihn keine Nacht mehr im Hause des Mannes, der ein Betrüger war und ein Schurke obendrein. In seiner Junggesellenwohnung vermochte er erst wieder frei aufzuathmen. Er setzte sich an seinen Studiertisch und zog ein Päckchen Papiere aus der Seitentasche seines RockeS

sich die Thür, und Dr. Schneider trat ein. Er gieng nicht weit ins Zimmer, verbeugte sich und redete NeuMnn höflich an. ^ 7 Der Cömmerzienrath führ erschreckt empor; seine Züge verzerrten sich, das Gesicht nahm ein fahles Gelbgrau an, die' Hände streckten sich mit krampfhaft gespreizten Fingern wie zu Abwehr nach vorn, nni bald kraftlos auf die zitternden Kniee gesenkt zu werden. Kein Gruß kam über die zucken den Lippen. ' „Sie scheinen zu ahnen, weshalb ich komme?' fragte Schneider. „Beruhigen

Sie sich. ES kann noch Alles gut werden.' „Noch Alles gut werden!' - stöhnte Neumann verzweifelt. Sein Kinn begann zu zittern, und er. brach in ein convulsivisches Weinen aus. Einen Mann weinen zu sehen, der vielleicht sein ganzes Leben hindurch außer den Kinderthränen keine Thränen vergossen hat, den sein Stand stets zurückhaltend und selbstbewusst erscheinen heißt, ist etwas Eigenthümliches, fast Unheimliches. Schneider empfand dies, und eK machte ihn milder, als er hatte sein wollen. Er redete auf Neumann beruhigend

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 3 von 8
Datum: 20.02.1924
Umfang: 8
- chiniz d!e no^vcnÄizen Vckrausjctzung^n geüsier: Auch in diesen be,Sen Vorführungen !>ibsn wir nichts uuMtnannncu. um den Rudi Schneider so^usQgen aus frischer T<il z,i eri>io- ?«i. Wir haben d'eshalb wc onn «ner „Entl^ir- vmi?- gesprochen — da- ist eine von einzelnen Zeitu-igm beigenuich:^ ZeigiUx — i'enn „ent. haben a>ir nicht. F>ir haben uns nur be- ilinimt« Anschauungen gebildet Md daraus ^chWe gezogen. Nach dieien ist sllerümg^ Rudi Schneider ein Schindler. Al5 ich einem Nreis von unbeiangeuen

Zeu gen W' Grund luiserer Theorie als unbskannies «ipebllches Mediuni di? ^ogen^mren Zchioebe- phä'ivniene mir ,?>ilfe des geschilderien Tricks Mier denselben Aer!uch-Äied!n <tUNZen ausiühne, '«terlaz die ganz? Zuschz^erichast restlos Zerfs!- «n Täuschung, die Wir bei 'lZudi Schneide? an- »ehnien, Warmn sollte ^lso nichc Rudi Ech.i«de? Einigen s«n. was nachweisbar mir gelungen Die llvm die ZNediea eutdeiktc. Dr. Lothar Lenkey, der ül>»r dreißig Sixun- isi Willi und RlSi Schneider oecanstalter ^ttr

. äußert flch «M Wiener „Achtuhrblatt^ über TrleSirisi« mit den beiden Medien wie folgt: «wiarius Dr. Holub (der vor wenigen Tagen verstorben« Primarius der Irrenanstalt Stein- - ich hatten ln Erfahrni? gebracht,, daß Braunau die FainiLe Schneider lebt, deren 5-2hne mediale Fähigeren blitzen. Der eine von r?nen ?>or Willi, dirmals nach in der Hand des berühmten Professors Schrerck-Notzi:>z der ^oe!:e ^ '.ni: ined'.alen Eigenschanen beharl??? Sohn wo? . der daniüls kumn dreizehn Äahrl. Mto

Ri^li. Wir 'chrieben au den Barer, od cr ber.'i: sei. uns seine beiden Söhne ;u inetttalcn Vo''ul?ungen zur 'Lersügu>ig ;n stellen. Siau einer Antwort kam Ämer Schneider AZien 'ind brachte uns 'ilud: mir, der u;rs in einer Reih- von Ätzun gen Mar nichr ailzustar??, eber dennorb sickrliche Beweis.» oon medialer Begalum-i '.sigte. Unsere Versuche Aingsn schlschr und rech: »onstarren. Btötzlich iei'.u uns Aaver Schneide? inii, Sah '^illi mir seiner nkneriille» Position bei Säirenck. Notzing nich: zufrieden sei

, und wir nerwchien ibn Saher nach Wien KU bekommen, was mich schließlich gelang. , Primarius Holub h« in der '«Uinlosesten ! Weife Willi Schneider in -«ne Fanrile au'g«. l ncnnmsn. In einer Reih? »an S'ßunsen, meist nor streng wtssenschaAichem Forwn. hat Will' Sch:i.'Ä?r die denkbar über's!:z«nd!re-i Beweise feiner medialen Fähigkeiten zeüeser:. Anders verhiÄt es sich ober be« Äudi. Diese? wurde nou einer Menge spiritistischer und okkultistischer Ge sellschaften zwecks Ausbeiltung »einer medialen i Fährgkei

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 7 von 12
Datum: 12.12.1912
Umfang: 12
Donnerstag, den l!^. Dezember „Der Tiroler.' Seite 7 Gerichtssaal. Ei» Widerhaariger. Hegen gerichtSbekanrtten und derzei: wicdt'r segen VerdrechenS des Betruges in Untersuchung gehenden Ägenten Heinrich Schneide: suz Mälm^ch-Ostra» liefen beim Polizemmte in Sozen Beschivcrden wegen unbefugten Hausierers und gleichzciÄg verübter kleinerer Berrügerei^n c-in Infolgedessen erhielt der Polizeiagent Franz Adamle Sm Austrag, den Schneider im Betrerungöfalle zur Aiisweisliistillrg zu verhalten, zumal

er vom Be- zirKgcrichte IM nxgen Betrug, ausgeschrieben Nir, Ädamlt- begab sich dein Auftrags entsdr-chenö am l^. November um Uhr vormittags in lernen Gasthof in Bozen, wo Schneider logierte, traf ihn aLer noch im Bette liegend an. Unter Vorweisung sauer Legitimation forderte der Po!izci.agcnt den Zämeider auf, sein? Dokumente, auf Grund deren ,r sein Gewerbe ausübe, vorzulegen. Schneider »eigene stch aber unx> erilärre in gewohnter Ar:. sich ui bcschn>eren und die Sach- in den Tagesblättern ^ veröffentlichen

. ^ldamle öed-.'utet^ ihm, dag ihm dies freistehe, bccharrte aber im übrigen aus seinein Lorl>iben und kündigte ihm schließlich, als allx Be- -«Hungen erfolglos blicken, die Verhaftung an. Als Schneider '5er auch darauf nicht reagierte, drohte Lxr Polizeiagent mit Brachialgervalt und sab sich Mißlich genötig:. ihn an der .Hand zu fassen. mid zum Mfftehen zu zwingen. Schneider widersetzte 5liz j-dlxh mit Gewalt, in der offenkr'.ndigen Absicht, Iii^7 Verhaftung zu vereiteln, indem er mit Händen mid Füßen

gegen den Polizeiagenten schlug imd ihn Schließlich in den Finger biß. Nunmehr verweigerte -Schneider das Mitgehen mi: der Vorgabe, er stu ttcnk und benötige einen Arzt, ^ldamle erklärte sich ivreit, einen solcher aus Kosten. Schlünders herbeizu- boleir, worauf Schneider aber entgegncre, nnes so!- chen nicht zu bedürfen. Auch als Wachmann Simma erschien, war Sctmcid?r nicht zu bewegen, stch auf Sas Wachzimmer bringen zu lassen, indem er neu erlich Ll'vankheit vorschützte. Nun verständigte de': Polizciagent Wachinspeko

-r imd wartete selbst Wf di'm Korridor. Jetzt stand Schneider rasch auf Und Lcidete sich cm. Nach dem Erscheinen deH Wache üihrers Kofler gelang es, die Esiorre durchzufüh- irn, nicvi aber, ohne daß Schneider hiebe: fortwäh- rmd mit Beschwerde und Veröffentlichung drohte, abfällige Aeutzerungen über die Vozner Polizei - > ^ i machte und sich äußerte, es sei vom 5creisgerichte Bozen ein Schreilvn ergangen, wonach er weder kontrolliert noch verhaftet werden dürfe. Die Wach leute llc^tzen sich natürlich

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 11 von 16
Datum: 20.09.1913
Umfang: 16
, Drarlwirt, lnrt kerte Toni noch verschiodenemale znr Kellnerin, nnd als Schneider endlich zum Aufbruch mahnte, hatte er eine ganz erkleckliche Wirtliausrechnung zu be gleichen. Der Holzner Toni ivar aber nicht undankbar. Er begleitete Schneider so weit, daß dieser, ohne sich aber mals zu verirren, den Weg finden konnte. Schnei der kalkulierte, während er dann allein heimzuging, das Ergebnis seiner heutigen Expedition. Zehn Kronen Einkaufspreis, siebeu Kronen Zeche, dann die verlorene Uhr

, es war freilich nur die silberne, aber in Rechnnng stellen mnßte er sie doch, dann die Nackerei den ganzen Tag, ^ Schneider schupfte mit den Achseln den Rucksack höher und brummte- „Rol ler, du bist teuer bezahlt!' — — — -- — So hatte Schneider noch sein Lebtag nicht renommiert, als wie er diesen Abend heimkam. „Alte', sagte er zn seiner Frau, „da gibt's Schwämme auf dem Berg, ich sag dir, mit einer zweistimmigen Fuhr könnt' man sie nicht wegführen. Und frisch wie die Rußkern, riech' uur, das seine Aroma

! Ich l>ab mir nnr von deu Schönsten so viel ausgesucht, als ich beguem Hab tragen können, aber so gnte fünf Kilo werden's schon sein.' Lw.se brachte geschäftig die Kstchenwage herbei und legte den Rucksack daraus. Er wog samt In halt schwache drei Kilo. ^ «Na, so genau kann man die Geschichte nicht abschätzen,' erklärte Schneider, als er sich von der Richtigkeit des Gewichtes überzeugt hatte. Im Stil len aber verlieh er dem Holzner Toni raxsrei den Ti'.ci uud Charakter eines Tbererzganners. Am nächsten Tage gab

es mittags ein delikates Schwämmegericht. Das mnßte man der Luise las sen, tocheu konnte sie wie nicht bald eine. Aber sie konnte noch viel mehr. Nachmittags brachte sie .Herrn Schneider den gereinigten Anzug, den dreier bei seiner gestrigen Exkursion ziemlich stark strapaziert hatte, „Da ist im Hosensack eine Rochuuug driuu ge wesen', sagte sie mit der unschuldigsten Miene nnd überreichte ihrem Herrn den bewußten Zettel. „Wenn es dem gnä' Herrn recht ist. s» laß ich sie saldieren, weil ich die alte

Schmiedin alle Tag am Markt treffe,' Gleichzeitig hielt das Mädclmi in nicht miß- znverstehender Weise dem gnä' Herrn die offene .Hand hin. Schneider ;erriß rasch den Zettel in kleine Stücke, dann entnahm er seiner Brieftasche eine Zehnkronen- note. „Da, geben Sie dies der alten Schmiedin,' sagte er. „Saldieren ist gar nicht notwendig, denn ein Drittesmal zahl' ich diese Rechuuug auf keiueu Fall, merkeu Sie sich das!' „Gelrens, gnä' Herr, jetz sehn's, daß man am End die Schwämme doch nach am Markt

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 16
Datum: 20.09.1913
Umfang: 16
. Von Karl Neckermann>. »Was? Mir scheint, Luise. Sie sind plötz- M nch herrückt geworden?' fragte ganz erstaunt der pmsioinerte Kanzleidirektor Schneider die vom Markte heimgekehrte Köchin, welche soeben mit sei- Frau den Einkauf verrechnete. Ohne eine Antwort abzmvarten, fuhr er empört halten Sie mich vielleicht für'n Roth- Ichild seinen Bruder, das; Sie da. fiir ein Kilo ^chwäimiie eine Krone aufrechnen ?' '^ch rechne das auf, was ich ausgegeben Hab'', entgegnete Luise pikiert. „Gott sei Dank

, ich bin ^ne ehrliche Person und Hab' mir noch mein Lebtag kncn Kreuzer Körbelgeld gemacht.' »Na, na, so ist's ja auch nicht gemeint,' be- Ichwichtigk Frau Schneider die Erregte- und wandte dann an ihren Gatten : „Nebrigens finde ich ja Sache nicht so teuer.' . »Natürlich, nicht teuer! Wenn man die Narren Markt schickt, lösen die Krämer 's meiste ^ b, spottete ingrimmig Herr Schneider. „Euch ^^^irnmer fehlt halt zum Einkaufen jedes Ver- Die Köchin blieb die Antwort nicht schuldig. - besser versteh'n als unsereins

, ar s vielleicht gut, wenn Sie selber einkamen gehen, würden, Sie kriegen dann jedenfalls alles ge- säienkt.' „Vom Geschenktkriegeil ist keine Red' und Sie habe ich auch nicht beschuldigt, daß Sie der Frau was teuerer anrechnen,' lenkte Schneider ein, „aber eine Unverschämtheit ist es, fiir ein Kilo Schwämme eine Krone zn verlangen. Notabene fiir etwas, das ganz wild im Wald wächst, das gar keiner Pflege mid Wartung bedarf, um das man sozusagen sich nur zu bücken braucht. Das werden, aber die >Öerr- sclzaften

am Markr.-nicht erleben!, daß ich noch einmal so einen Preis zahle, obzwar ich Pilzlinge sür mein Leben gern esse. Diese Tage geh' ich auf den Berg hinauf mid werde mir meine Leibspeise selber holen. Ich werde den Leuten schon zeigen, daß man gerade nicht ganz auf sie angewiesen ist.' Dabei blieb es. Der frühe Souiitagsmorgen traf Schneider, wie er mit einem mächtigen Rucksack ausgerüstet den Bergweg hinanstieg. Tags vorber l>atte er sich, um ganz sicher zu gehen, eine „Anlei tung zum Auffinden nnd

Erkennen der eßbaren Pilze' gekauft. Während er nun so einüim empor stieg, üudierte er nochmals eingehend den Inhalt die, ses Büchleins. Da waren nicht nur die untrüglich sten Merkmale angegeben, a,-. denen man die eßbaren von den giftigen Schwämmen unterscheiden konnte, sondern auch h-aargenau die 'lertlichkviten beschrie ben, wo diese oder jene Pilzgatning zu finden war. Als Schneider nach einer beschwerlichen. Berg wanderung in den kühlen Schatten des Hochwaldes eintrat, konnte er die Namen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 8 von 16
Datum: 26.11.1910
Umfang: 16
,.v » r Tlcolir' SamSta«. 26. November GerichtSsaal. Gin ungtaußlicher Arcispruch. Am Ib. und 16. November fand beim hiesigen Kreis- gericht unter dem Borsch deS Herrn L.-N.-R. v. Ferrari die Verhandlung gegen den jüdischen Agenten Heinrich Schneider aus Mährisch-Ostrau wegen Verbrechens de« Betruges in ü6 Fällen und wegen Ueber- :retung der Veruntreuung statt. Die Verhandlung, zu der eine große Zahl von Zeugen aus der bäuerlichen Bevölkerung von Terlan. Andrian, Nals, TisenS, Kalternzc

. geladen war und der auch eine ansehnliche Schar von Glaubens- und Berufs- genosseu del Angeklagten anwohnte, gestaltete sich infolge der kaum zu stillenden Redelust de» Angeklagten und der nicht minderen Redegewandhcit seine« früheren ChefS Jakob Pollak aus München, der gleichfalls all Zeuge er schienen war, zu einer sehr lebhaften. Schneider ist, wie aus der Anklageschrift zu ent nehmen, trotz seiner Jugeud — er zählt erst 13 Jahre — schon zweimal wegen Verbrechens deS Betruges vorbestraft und stand

. Von dem diesen Minimalpreis übersteigenden Verkaufspreis hatten Schneider und die Firma je SV Pro zent Gewinnanteil. Daraus ergibt sich wohl von selbst, was für eine Schundware den Knoden geliefert worden 'ein muß Um uun Kunden zu sangen, ging Schneider in den meisten Fällen in folgender Weise vor: Zuerst biederte er sich bei der Frau au. Hatte er diese dank seiner Zungen- sertigkeit soweit gebracht, daß sie einiges Interesse für von ihm angebotene Photographien'VergrSßerungen zeigte, wandte er sich an den Mann

der Besteller wohl oder Übel genötigt, in den Geldbeutel zu greifen und eine Ware, die sie im Inland vielleicht um einViertel des Kaufpreises erhalten hätten, mit einem hor renden Preis zn bezahlen. Weil der Jnde Heinrich Schneider kostenlose Ueber- bringnng der Bilder zugesichert hatte, bildeten in den einzelnen Fällen die Mehrforderungen Gegenstand der Anklage. Diese Mehrforderungen setzten sich, wie die Verhandlung ergab, aus Porto, Verpackung und Zoll zusammen; ia vielen Fällen lautete überdies

. Einem anderen Lesteller spiegelte er vor, daß ihn dessen Schwiegervater schicke, und veranlaßt« ihn dadurch zu einer Bestellung. In einzelnen Fällen nahm Schneider sogar, ohne lange zu fragen, die zu vergrößernde Photographie eigenmächtig aus dem Rahmen. Besonders kraß war ein Fall, wo er vorerst einer Bäuerin sagte, ihre Schwägerin gedenke, ihr eine Photo- graphie-Vergrößerung zu schenken, und sie dadurch zur Herausgabe einer Photographie bewog. Mit dieser Photo graphie ging der Agent zum Mauu und machte

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 4
Datum: 24.06.1919
Umfang: 4
in i ^/ceran wohnhaft, wegen Verbrechens des Betru- j ges statt. i Die Anklage sührt aus: Mitte Februar 191? kam Johann Hofer, Bäuerin in Stulfs-Passeier, > in das Geschäft des Jlles Eisenstätter in Meran. ! besorgte dort Einkäufe und ersuchte den ihn be- ! dienenden Handelsgehilfen August Schneider, ! ihm eine größere Menge Zwirn nach Passeier zu ! bringen, die Hoser nach Nordtirol bringen woll- te. August Schneider kaufte von seiner Firma 5 916 Spülen zu je 11.40 K, sowie 12 Spulen zu je ' 7.80

Maria Gstrein ein graues und el weißes Kleid. 1 Paar Schuhe, 1 Armbandch und andere Geschenke gekaust und ihr 30 K Bai geld gegeben. Seiner Mutter sandte er 300 Bargeld, 100 Kilo Mehl, S0 Kilo Polenta, 53 Kßw, lo Nudel und 47 Liter Wein. Er selbst ließ si«^' auch fein ausstaffieren. Als August Schneider von Raffeiner erfuhr daß Prünster auch das zweite Paket jZwirn Ä geholt hatte, stellte er Prünster darüber zur Rek und verlangte die Bezahlung von 4214 K 5V Ii die Alois Prünster zu leisten versprach

können. Der Großteil der deutschen Kriegsschiffe verfenkk. Nach einer Stefanie-Meldung aus London Wurde der größte Teil der deutschen zu Scapa» slow internierten Kriegsschiffe von den deutschen Hann Hofer brachte den von Schneider geliefer ten Zwirn zu Josef Raffeiner, Administrator beim „Burggräfler' in Meran, zur Aufbewah rung, die 3000 K versprach August Schneider in einigen Tagen zu zahlen. Hofer könne das Geld selbst abholen oder von jemandem abholen lasser> Von dieser Abmachung erlangte Alois Prün ster

durch Johann Hofer Kenntnis, und diese>- Umstand benützend, begab er sich zu August Schneider, sagte diesem, Johann Hofer habe ihn beauftragt, die 3000 K Anzahlung, oder die die sem Betrag entsprechende Zwirnmenge zu holen. Schneider, durch diese unwahre Nachricht ge täuscht, ging zu Raffeiner, ordnete dort den Zwirn in zwei Pakete, eines im Werte von 3000 I(, das andere im Werte von 4214 K50 d und be- ouf der Frag, mit Frl. Atarie Protzliner aus TaguseaZ, Gemeinde Kastelruth. Am 1k. Juni hat in Salzburg

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 6
Datum: 19.02.1901
Umfang: 6
. Wir haben viel zusammen gearbeitet, viele Jahre lang, und er hat mir Vortheile gewährt zu Ungnnsteu der städtischen Verwaltung. Der Dr. Schneider, der den alten Wybell während unserer Winterreise vertrat, Hat'S herausgebracht und will die Sache anzeigen. DaS bricht Wybell den Hals, und er will mich mit in sein Verderbeu reißen, wenn diese — diese Verlobung nicht zustande kommt. Durch diese Verlobung bindet er sich an unser Haus, an meinen Namen, und da durch glaubt er sich gesichert — Du musst, Du musst seinen Sohn

heiraten, sonst vernichtest Du deinen Vater — aber was ist dir, Kind? Sei stark —' Thea war lautlos an der Seite ihres VaterS auf den Boden geglitten und lag todtenbleich in tiefer Ohmnacht auf dem Smyrnateppich, der den Boden bedeckte. III. Dr. Schneider gieng unruhig und kopfschüttelnd in seinem Arbeitszimmer im Hause des Stadtbau Meisters auf und nieder und las eine knappe brief liche Notiz, die ihm frühmorgens zugegangen war. „Ehe Sie irgend etwas unternehmen, gewähren Sie mir eine kurze

und Beängstigungen wach wurden. Ob Schneider ihr Billet erhalten hatte? Ob er folgen würde? Ob der Schritt, den sie nach langen schweren Kämpfen wahnsinniger Angst unternommen, ohne gehofften Erfolg bleiben sollte? ES war fast dunkel, als Thea hastige Schritte hörte und plötzlich Dr. Schneider vor sich auf tauchen sah. „Fräulein Neumann?' Thea nickte stumm. „Sie baten mich hierher? Darf ich fragen, zu welchem Zweck?' Jetzt erst trat dem Mädchen das Ungewöhnliche ihrer Handlungsweise voll vor Augen. Sie zitterte

und begann statt jeder Antwort zu weinen. Dr. Schneider wurde misSmuthig. „Wenn Sie nicht sprechen, gnädiges Fräulein, werde ich Ihnen gewiss keinen Dienst erweisen können. Was soll'S also?' TheaS Stolz erwachte beim barschen Klang der Worte des Architekten. Sie bemühte sich, ihre ver lorene Fassung wiederzugewinnen und begann ernst' und zurückhaltend: „Sie werden einsehen, Herr Doctor, dass mir etwas ganz Besonderes mich um eine Unterredung mit Ihnen bitten ließ. Ich danke Ihnen von vorn herein, dass

Sie gekommen sind. Wollen Sie mich noch mehr verpflichten, indem Sie mir auf Ihr Manneswort hin versprechen, von dem, was ich Ihnen mittheilen muss, nie und unter keinen Um ständen Gebrauch zu machen?' ' „Sie haben mein Wort, gnädiges Fräulein.' „Dann hören Sie!' Und Thea vertraute Dr. Schneider alles an, was sie wusste. „Hat der Stadt baumeister wahr gesprochen?' Obwohl eine unsägliche Furcht in dieser Frage lag, mit der Thea ihren Bericht schloß, der Architekt musste^ dieselbe bestätigen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 20.02.1924
Umfang: 8
. Wir iess,! „An? S, Dezeiubtr li^!I ivar ich eiiige^id:!!. kaibkli»' sich iini Experiinenie :nit dorn in jiingsl»!r Zett ausqetci»chicn, stärkste» der.zr!: ic- i'endcn Mcd<um. don, iechzchnsähilgcn Schneider aus Är.umau am Inn, der das stark nniinie „kamglichc Phäiicnncn' dcs Medimni^- >nus, das völlig freie Sthinebe» des Medilmi- wi-jin-u in der Lirsi, Teilnehmer veriaminclren sich ain 8 llhr an^> wurden durch den Beriuchsi«ker ?arz all^«gcwöt>nllkt>o» Sidwierigkcüe» so!- lticr Vixperinieiiu

geheimnisvolle Lei stungen n!s Zchuiindel entlarv: worden seien. W»e es sich verhalt, erfahren wir aus Mittei lungen der beteiligte» Gelehrten: „Unweniiiitsprssessar Dr Sieian Mai)er »id Prose^o.- ^ . !iarl Pribram zählten .daß sie « drei Äariüyrungen mit dem Rw»i Schneider ')il tun hatten. erst? Sitzung sand in der Wohnung des Leders des MetaphiMcticn In- 'tikrtes Herrn Erich Czarnin-Dirkenou statt. Diese Sitzung ergab vor diesen' wissenschaftlichen Kreise dieselben unerklärlichen Erifcheinungen

. die bei ollen, welch- bisher Zeugen geweseil waren, so außerordentliche Verblüffung erreg: hauen. „Cs war nicht Misere ?lbsicht ge^<,en. eine sen- 'atwnelle Eiirlarsung herbeizuführen^ — irklän.' Professor Dr. Mayer — „vielmehr uiolken mir Anhaltspunkte für eine Theorie gewinnen, ivelche die Erscheinungen natürlich erklären ließe Zu nächst standen wir tatsächlich vor einem Rätsel. Es war in dieser Vorführung nichts zu ein decken, das einen Humbug verraren hatte. Aus- ialleud war uns >wr. dah Rudi Schneider

des Körpers f-h, ^ ciber inöglicherweise durch du gelchick:: Z^rdre' lerung eines einzige» Beinkleides war ' Prujessoi' Prwrani ^.^ie. T>..' ^ Ärimd der A:,nähme, daß Rudi Schn^t-u ^ ?uß geschick: freijmnocken und mi: dem aÄ«» die Bewegung zweier gebmidene? Miße osrj»!»'' 'ch:n verstanden ha^, leibst die 2^' vita:ion a!s einfache TuniiibliN!? a^!Lfü^ i 'istande !ei. In der Ta? gtichen 5.' Weise vollführten Beilegungen jenen Mediunl Rudi Schneider produziert ivrazc ist also nur: H<n Rudj SchnsAe: Bewegung

mi: beiden zusammengebundenen ßen ausgeführt — in diesem Falle DÜrde» sachlich SchwebephSnomene vorliegendem — ->>r Rud, Schneider diese Bewegungen n^r mz Fuß, nnbeinerkt von den Kontrollen, unterworfen und die bisher über ihn serhäi? wurden, ausgeführt. Aicht ..Entiarming', sondern .^taÄatMwZ ^.Dic zz>ei !e unS dritte Sitzung' ^ Dr. — ..drach« nichts her: ?', «i» b Villige braad. liefern Me. Fcstgcschcai Ä- !!ets bei ( b Lichtfpiell nächit den ds Dcib des ZZH !cher Regie u> Theorie ^ Mt-nl unsere

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 7 von 10
Datum: 09.03.1901
Umfang: 10
SamStag, 9. März 1901. ,»D-r Tiroler' Seite 7 W Samuel HoldenMn s- Gomp. Von PH. Laicus. (6. Fortsetzung.) „Nein!' wütete der Schneider gegen sich selbst, „ich hätte es wissen können, wohin das führen muss. Ich hätte in die elenden Augen sehen sollen; und dann hätte ich auch gewußt, warum der Jude uns so in seine Abhängigkeit bringt.' „Aber schweig' doch still, eS kommen Leute!' „Meinetwegen kann'S die ganze Welt erfahren, wie schlecht der ist, und wie schlecht ich vorgesorgt

habe.' „Aber was ist denn? ehrsamer Philister,' fragte Munter, der die letzten Worte noch gehört hatte, als -er die Treppe herauf auf den Gang kam, und den Kopf in die halb offene Thür der Küche, des Zank schauplatzes, steckte. „Der Schuft! der elende Betrüger! wütete der Schneider. . „Ah,' erwiderte Munter. „Mir beginnt es furchtbar zu tagen, kommt einmal alle herüber auf mein Zimmer, und keiner spricht, als bis ich ihm das Wort ertheilt habe; sonst kommen wir vor Mitternacht nicht einmal zu einer sxeoies kaeti

,' als Du mich aus dem Kaffeehause heraus« rufm ließest,' bemerkte Munter, indem er spöttisch seinen Freund musterte. Jetzt erblickte auch der Schneider die Ver wüstungen. „Ja, um GotteSwillen, was ist Ihnen dyt zuge? stoßen? ziehen Sie einmal den Rock aus, damit ich denselben einstweilen nothdürftig herstelle.' Trotz aller Selbstmordgedanken wurde der Schneider in Herrn Sorger lebendig. Aber Melbeck wehrte ab und verlangte nur zu wissen, was eigentlich loS sei. Man war drüben bei Munter, die Lampe brannte. - „Nun, fangen

Sie einmal an, Herr Sorger.' Der Schneider erzählte, wie er zur Zahlung aufgefordert worden sei. „Wie hoch ist die Summe?' fragte der Assessor erstaunt. „Dreizehnhuudertneunundfünfzig Mark vierund dreißig Pfennig,' erwiderte Sorger kleinlaut. „Und wie viel haben Sie empfangen?' „Dreihundert Mark.' „Melbeck, das Geld wirst Du bei einem Notar oder bei der Staatscasse deponieren, und Sie erstatten morgen Anzeige wegen Wucher. Verstanden!' Gehört hatten das die Leute, aber verstanden

Hatten sie eS nicht. : „Ich soll zum Staatsanwalt gehen?' fragte Sorger verblüfft. „Freilich,' erwiderte Munter. Sie glauben gar nicht, Herr Sorger, welch' ein freundlicher Mann der Herr StaatSanwalt ist.' „Und der Goldenstein legt mich aufS Strohs Wenn ich daS wage!' meinte der zitternde Schneider. „Er Sie?' bemerkte Munter kaltblütig. „Nein, Sie ihn.' „Du musst hingehm, Vater,' sagte Christiane entschlossen. „Und wenn wir darüber zu Grnnde gehen. Ich kann arbeiten, uud Joseph kann arbeiten, und Du auch. DaS Leben

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 7 von 8
Datum: 04.04.1901
Umfang: 8
ist eo«? Ars !^z s 51 01 Q S S«S s l. ri « ko « V-- o kS >.Z >. ^ SO -> r^5i »a oz «>T - LN Ll».» >.o» »cz ZQQ «z »SS» T oiv, »»« I ^ i- ' s'r: ^N- * « 6» Donnerstag 4. April 1901 »»Der T iro ler' Seite 7 Sammt HoldenMn Komp. Bon PH. LaicuS. (IS. Fortsetzung.) Das vollzog sich alle vierzehn Tage genau so. Dann kam Sorger ihm nach, hielt um gut Wetter an, und eS wurde accordiert, und eS fielen stets noch einige Mark für den Juden ab. Er wartete auch diesmal; aber vergebens. Der Schneider

für die,HauS- andacht', um ,vör allem gesunde evangelische HauS schon bereut und sann eher darauf, wie er sein Geld mannSkost in die Hütten hinein' zu bringen. Er wieder vom Schneider bekam, als dass er ihm weiteres Geld dazu gegeben hätte. Aber der Schneider kam nicht. Endlich sah er nach dem Schneider und kam gerade zurecht, wie der Schneider und der Lohn mann das Karrchen zum Thor hinausdrückten. Die Säcke lagen wieder auf dem Karren. „Nu, wohin mit den Säck?' schrie der Jude. „Sie nehmen

- Arbest und Sie behalten Ihr Geld, und vor Ge richt machen wir das weitere ans. Sie haben die Annahme verweigert, und damit sind nur fertig. Gott befohlen.' 5 Die beiden drückten zu, und wenn der Jude nicht schleunigst auf die Seite gesprungen wäre, hätte der Schneider sein Wort wahr, gemacht und ihn in 5.^ eine katholische Beerdigung mitmachte. Natür die Gasse gefahren. Wüthend trat Goldenstein in I ^ ^ man sich katholischerseitS allerlei Gedanken da« Thor zurück und begegnete auf dem Flur Leo h^her

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 3 von 8
Datum: 29.05.1923
Umfang: 8
ein,ze> rückt, übersiedelt oder haben Lehrplatz ^e- wechselt. Aon den bis zum Schlüsse verbli.» benen Schülern haben 10L das Lehrziel er reicht. W.gen ausdauernden Schulbesuches, großen Fleißes und lobenswerten Beneh mens wurden besonders belobt. Meßner Leo pold. Binder: Steiner Karl. Elektromonteur: Big! Richard. Mechaniker: Eagsr Erich, Spengler: Frakaro Amon, Tischler: Carli Franz. Tischler: Bertold! Alfred. Tischler, Dalpiaz Guido, Schlosser: Mitterer AiUon. Schneider: Alber Alois, Schneider: Prodit

Valentin. Buchdrucker: Wild Otto, Zahnte b- niker: Lamprecht Erich, Schneider. Maier Karl. Tischler: Hendrich Aiuon. Elektrolechui- ker: Scholz Joses. Spengler: Priselitz Ernst. Spengler: holkup Karl. Schlosser: Nußb.,u> mer Vigil, Schlosser: Oberho-fer Anton, Me chaniker. Gstöttner Rudolf, Schlosser: Pichler Josef Schneider: Unterrainer Alois. Schrift setzer: Ganthaler Franz, Schuhmacher: Kris- mer Karl. Goldschmied: Thaler Albe--r. Drechsler. Lenk Karl. Tischler. Dem Beruse nach gehören

für Schneider >uid Schuhmacher eingerichtet. Nach dem Beschäs- tiAungsorte verteilen sich die Schüler wie folgt: Meran lZ6. Untermais 26, Obermais lk, Algund S. Grätsch 1. Erfreulicherweise haben die verschiedenen Gewerbegenossen schaften und Kasseninstitute durch Gsldspen- den die Beteilung braver und fleißiger Schüler mit Geld- und 'Sachprämien ermög licht: es widmeten: der Kunst- und Gewerde- verem 400 l., die Spar- und Vorschußkaise 200 1., die Genossenschaften der Tischler lM Lire, der Meidermacher l00

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 3 von 8
Datum: 29.07.1924
Umfang: 8
an der Kirche vor. t Die Heilung des „Taubstummen'. Zwei I-Hre lang hatte der Arbeiter Schneider den Taubstummen gespielt. So lange saß er näm lich schon im Zuchthaus in Brandenburg, um eine siebenjährige Strase zu oerbüßen. Die Eqängnisverwaltung hatte alle Mittel ange wendet, um den Häftling zum Sprechen zu bringen. Schneider hatte aber seine Rolle mit solchem Geschicke weiter gespielt, daß der Arzt des Zuchthauses nicht entscheiden konnte, ob es sich um Simulation oder einen Hysterie- sifall handle

. Schneider war am 26. Juli «us dem Zuchthaus dem Schöffengericht Schöneberg vorgeführt worden, um sich zu sammen mit den Arbeitern Graß und Nie- tchclk wegen eines aus dem Juli 1922 stam menden Embruchsdiebftahls zu verantworten. Auch vor Gericht spielte er den Taubstummen weiter, und suchte sich nur durch Gebärden sprache imd wie im Zuchthaus durch Nieder- Mften verständlich zu machen. Der Bor- Mnde redete dem Angeklagten ernstlich zu, die Komödie fallen zu lassen. Es habe doch keinen Zweck und es lei

für ihn besser, wenn » frei und offen spreche. Auf einen Zettel schrieb schließlich Schneider nieder, daß er sprechen könne und werde, wenn man ihm verspreche, daß er ruhig angehört werde. Nachdem ihm diese Zusicherung gegeben war, össnete er den Mund und sprach mit ern ein mal mit lauter und klarer Stimme in fließen der Rede. Den Einbruch schob er auf die bei den Angeklagten. Das Gericht nahm jedoch an, daß Schneider ebenfalls an dem Emibruch, beteiligt war und verurteil« ihn ebenso wie Erah

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 8
Datum: 02.02.1909
Umfang: 8
beehrt! Das soll doch genügen! Ter Sattler giaubt aber nicht an den Wert dieser Ehre, daß der Arbeitslohn durch dieselbe beglichen wäre; er wartete einen Monat, er hofft zwei Monate auf den Arbeits lohn, es werden fchießlich drei, dann vier und endlich gar fünf Monate und immer meldet sich Samuel nii; zum Bezahleu der Schuld. Da entschließt sich der Sattler, den Samuel an seine Schuld zu mahnen. Schneider Samuel antwortete jedoch: „Hob iach doch kein Geld nicht; nehmen Se mit die Matratzen

, wenn Se nix wollen haben ä Ratenab,Zahlung, die Se selbst bei mir können wöchentlich einkassie ren.' Ter Sattler nahm nun richtig die Mat ratzen zurück, nachdem Samuel und seine Frau fünf Monate darauf ihre Nachtruhe gepflogen hatten. Nach einiger Zeit ließ sich Schneider Samuel wieder hören: er wolle die Rahmen der Matratzen zurückhaben. Da jedoch der Satt ler die Abnützung derselben mit 25, ^ ein schätzte, die Matratzenrahmen aber nicht mehr als L 3,.W, höchstens 4 I< das Stück beim Tischler kosten

und nachdem die ganzen Ma tratzen aufgemacht werden müßten, wodurch ihm ein weiterer Materialschaden au den be nützten und nicht bezahlten Matratzen ent stünde, machte er dem Samuel das loyale An gebot, ihm zwei neue Rahmen machen zu lassen. Ter Schneider lehnte jedoch ab; er will eben den SlUtler kirre machen. Nun ging er zum Advokaten und richtig gelang es ihm, diesen zu bewegen, das Mandat zu übernehmen, und den Sattler zur Herausgabe der Rahmen auf- zuforden. Natürlich konnte

er in dieser An gelegenheit keinen Erfolg haben. Da siel dem unstreitig talentvollen Schneider Samuel ein „groißer' Gedanke ein; er setzte sich an die Kiste, die ihm als Tisch, Znschneidebrett, Fuß- schammerl zum Stieselpntzen nnd weiß der KuckuÄ zu was sonst noch dient und schrieb an den Sattler folgende Epistel; „In Ver tretung meiner Frau teile Ihnen mit, weil Sie die Matratzen Rahmen, die meiner Frau Eigentum sind (aha! der Besitzwschsel in ge eigneter Zeit bildet beim Geschlecht derer von Hebron immer eine wichtige

, der Schneider und sein Weib auf deS Sattlers Matratzen, wo er nir will dafor zahlen und stellt dann die Rechnung aus, daß der Sattler ihm l( l-l7'!>(1 schuldet, um diesen bezettele sie ihn'zur Beicklc vor, ricklete den Tisch für die Äeg'>ehii!!ig und r>:S heiUge Oel her, hielt ihm die Kerze bei ?er Au>>segnuug der Seele, so daß sie einer barücherzigen ?anvester gleichsah.' „Ich habe also ^eckl, riienn ick sage, oag vis Dinge keineswegs hoffnungslos siehe». Wenn eS ab:r mit ihrer Koketterie so sorl geht

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 27.07.1911
Umfang: 8
amal zum Fenster knmmeu tat, daß s' siechte, daß bin ich da su ganz unverhofft', sagte der Schuster ungeduldig, als in dem dreistimmi gen Lobgesang eine kleine Pause eingetreten war. „Hm, i sollt' a schon wieder z'Hans' sein', be- merlte der Schneider. „Anch ich stehe schon wie aus Nadeln!' seufzte Schmacht. Sehnsuchtsvoll saheu alle drei zu den Fenstern des ersten Stockwerks des bewußten Hauses, ob sich den,, die Erwartete noch immer nicht zeige. Plötzlich gab eS jedem von ihnen einen Rnck

- hinter einem Fenster war eine weibliche Gestalt sicht bar geworden. „Annie!' ries Schmacht hochbeglückt aus uud schwenkte eifrig grüßend feinen Hut, um sich bemerk bar zu machen. „Anna!' rief aber ebenso freudig bewegt der Schneider aus und „Nettl!' jubelte der Schnsrer. „Erlauven Sie!' rief Schmacht entrüstet, als er das Benehmen der anderen gewahrte. „Wie können Sie sich unterstehen —das ist doch meine Annie!' „Ha, warum ner gar! mir scheint, Sö spinnen. Das is do' mei' Anna', versetzte in beleidigtem Ton

der Schneider. „Ode' was! Den ise nämlich m eine Nettl, meine anzige Nettl!' snhr der verliebte Schuster auf. Erregt saheu sich die drei Liebhaber gegenseitig an. „Ist das wahr?' ging es von einem zum andern. „Da war also meine Madl nit nur meine Madl, sondern a die Ihn'rige und die Jhn'rige?' fragte der Schuster iu komischer Verzweislnng. „Net nur das, sondern noch an vierten seine', bemerkte der Schneider, der im selben Augenblick hinter der angebeteten Annie, Anna oder Nettl, wie sie sich nannte

, am Fenster einen Soldaten gewahrte, der sie gerade zärtlich umschlang. „Meine Treu'!' rief der Schuster. „Das ise alsu deu G'sellschast, weg'u derer sie heuut kau' Zeit nit g'babt hat. Jekus, am End' geht sie gar mit den Snldat'n zum Annensest -- in meine Schlich!' „Und in mein' Klad!' lamentierte der Schneider. „Und in meiner schönen Jacke!' wehklagte Schmacht. „Blumen, die sie nicht erreichten', seufzte er nach einer Pause, aus deu schöueu Strauß iu seiner Hand blickend. „Dö Tort'n kann i jetzt selber

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 16
Datum: 20.09.1913
Umfang: 16
Brirkelkorb voll heimtragen.' „Natürlich, da kann ich lang sn6>en, wenn die alte Schmiedm die Schwämme im Buckelkorb heim tragt,' sagte sich Schneider nnd fügte laut hinzu: „Ja, ivas tut denn die alte Schiniedin mit einem gmrzen Bnckelkorb voll Schwämme?' „DaS ist wieder eine Frag'. WaS sonst als wie verkaufen.' In Schneiders Geh:rn blitzte eine Idee auf. Sie waren gerade benn Wirrshame angelangt und er lud steuern Begleirer ans ein Glas Wein ein. Der war sofort einverstanden. „Wenn der Herr ein Geld

hat. sagt der Holzner Toni bei so was nicht Neiu', meinte er. Bei vollen Gläsern redet man sich leichter und so machte auch Herr Schneider seinen Geführten mit seiner Absichr venrant, der alten Tcl'.micdin einen Teil ihrer heutigen Fechsuug abzulausen. „Hm, hm!' meinte der Toni, „wird schwer ge hen. Wissen's, die Tclnniedin verkauft ihr Sach lie ber drnnr' iu der Sradr, da kriegt's mehr dasiir. Na, i<N werd's halt probici'en, das heißt,' fügte cr noch mit besonderer Betonring bei, „wenn der Herr

ein Geld hat.' Aergerlich iiber diesen fortwährenden Zweifel an seiner Zahlungsfähigkeit übergab Schneider dem Toni eine Zebnkronennote nnd seinen Rucksack nnd sagte: „Bnngen Sie mir halt den Sack voll.' ..Werd' ich schon mactxm,' antwortete der Tom, nahm Geld und Rucksack und entfernte sich. Nach einer guten halben Stuirde kam cr wieder. Tmimphier-cnd hielt cr Schneider den halbvollen ge öffneten Rucksack hin. „Das sein .Herl»', sagte cr wohlgcfällg, frifch ivie die Nnßkern, nnd rieclxni's

. Und wenn der noch zweifelt, so Hab ich da von der Schmiedin d.e Rechnung mitgebracht.' Damit übergab Toni seinem Auftraggeber einen Zettel, auf dem in ungelenken Buchstaben gnÄricbcn stand: „Eiuen 3 !ncksack voll Schwämme zehn Kronen. Hochachtungsvoll Barbara Schmied.' Mißmutig schob Schneider diese schriftliche stätigmig feiner verfehlten Spekulation in die tafche, während Toni sich scheinbar den Schwew von der Stirne wischte nnd meinte: „Mcr jetzt sollnÄ wir die Schwämme schon noch mit einem L^r Wein begießen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 6 von 8
Datum: 29.07.1913
Umfang: 8
Seite e .Der Tiroler.' Dienstag, den A. Juli uiz. 5taltcr 11 ?. Benedikt Nemctsckick als Orga nist nach Lienz, Fr. Altfried Hell als Koch nach Hundsdorf. Sali: 1'. Rainer Llnderlan Vikar, Beniic- nnt Pöchiragcr als Pfarrprodigcr nach Jnnichen, Leonhard Sepp als Anshilsspater nach Salz burg, ?. Lcodcgar gelberer als Aushilfspater nach Rcnttc, Fr Quirin Schlick als Gärtner n. Schwaz, Fr. Roman Pfeffer als Schneider nach Äaltern, Fr. Nikolaus Pökelhofcr als 5toch nach Schivaz, Fr. Jo hann Brugger

als Gärtner nach Hundsdorf. Jnnichen: ?. Elias Riehler als Aushilfs pater nach Sctnvaz, ?. Ätikolaus Grieijenböck als NolksmWonär nach Eiins. Fr. Wilfried Gabl als Äoch nach Kaller», Fr. Eovan Henfler als Gärtner nach Schwaz. Lienz.- ?. Firmus Blasbichler als Ausl,ilfs- Vatcr nach Renkte, ?. Thomas Palla als Sammel- Vater nach L>all; p. Angelikus Reder als Organist nach Maria-EÄniollii, ?. Paul Sparer als Ans- liilfspatcr nach Hundsdorf, Fr. Hippolyt Sigmund als Schneider nach Bozen. Telfs .- p. Theobald

nach Renkte, Fr. Nevolon Kaiselgrnber als Schneider nach Tuben, I n n sbrnck : ?. Gregor Zahlfleisch nach Schwaz, Peter Regalat Trenkwaldcr als Koope- rator nach Lienz, I'. Viktor Schlechtleitner als Lehr amtskandidat nach Hall, Fr. Adrian Steiner als Gärtner nach Schwaz. Enns: p. Pirmin Hasenöhrl als Aushilfs- patcr nach Schnmz, I'. Otto Matthhs als Katechet Vach Neutte. Billach: p. Johann Josef Auer Vikar, Alois Told als Aushilfspater nach Hall, p. Anton Aseikn als Magister fiir die Kleriker

aus Albanien nach Kaltern, Fr. Elzear Thaler als Schneider nach Pupping, Fr. Kannt Demck als Gärtner nach Salz burg. Hnndsdorf: p. Remigius Ruetz als Pre diger nach Baumgartenberg, ?. Norbert Kartnaler als Anshilfspater nach Maria-Schmolln, Fr. Lnche- sins Stuppner als Kellermeister nach Jnnichen, Fr. Alban Tschiggfrei als Gärtner nach Kaltern, Fr. Palaemvii Öller als Koch nach Baumgartenberg. SnbeIi : Fr. Servatz Förg als Portner nach Telfs, Fr. Fraiiz de Panl Richter als Schneider nach PnbNing

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 8 von 12
Datum: 02.03.1901
Umfang: 12
war es noch ziemlich frühe an der Zeit, als'Munter und Melbeck zu dem Schneidermeister Sorger ins kleine reinliche Zimmer traten, in welchem der Schneider in gebückter Hal tung auf der beim niederen Fenster angebrachten Plattform saß und emsig damit beschäftigt war Säcke zu nähen. Als die beiden Besucher eintraten, sprang er rasch herunter und fragte nach deren Begehr. Sein Gesicht wurde dabei roth, denn weil sein vor trefflicher Mieter der eine der Herren war, fürchtete er, dass ein Mietunglück ihn zu treffen

im Begriffe sei. An Glück hatte der Mann seit deck Tode seiner Frau aufgehört zu glauben. Jetzt, da er vor ihnen stand, sah man, dass der Schneider ein kleiner Mann war, mit einem von einigen grauen Schleifreben be setzten kahlen Schädel. Dem Gesicht hatte die Resig nation seinen Stempel der Geduld aufgedrückt, der den Träger schüchtern, blöde, ja selbst etwas einfältig erscheinen lässt. Munter begann: „Hier mein Freund, Herr Melbeck, möchte gern einen neuen Sommeranzug haben.' „Ich bedaure,' sagte

der Schneider mit schmerz lichem Lächeln. „Ich habe die feinere Kundschaft aufgegeben und nähe nur noch Säcke.' : „Das habe ich ihm auch gesagt; aber er capri- ciert sich darauf, einen Anzug von Ihrer Hand zu tragen.' Inzwischen war. Christiane, die in der Küche zu thun hatte, eingetreten und nicht wenig erstaunt, dass sie die beiden Herren von gestern hier fand. Ihr Vater theilte ihr mit, um was es sich handle, und sie fand gleich heraus, dass das eine in feiner Form gebotene Unterstützung sei

herunter. Herr Sorger lächelte zu diesem Hieb, wie oft mochte er mit seiner Nadel in die Luft gestochen und Herrn Samuel Goldenstein gemeint haben! Aber bald blickte er wehmütig zu Boden: „Das hilft mir nicht!' „Ich stehe für alles,' sagte Melbeck endlich un geduldig. „Ich leihe Ihnen so viel Sie brauchen, und Sie geben mir fünf Procent Zinsen.' „Aber das könnte in die Hunderte gehen.' „Was liegt Ihnen denn dran?' Der Schneider hob plötzlich seine Brille in die Höhe und sah Melbeck erstaunt

der Jude so viele Leute in Armut und Elend coujoniert hat, wollen wir uns das Ver gnügen nicht versagen, ihn auch einmal zu coujo- nieren. Ob sonst noch etwas herausspringt, das wird ja der Verlauf der Sache lehren,' „Damit bin ich einverstanden,' sagte Sorger aufathmend, „ja, von ganzem Herzen.' „So messen Sie mir einmal vor allem meinen Anzug an.' - „Nachdem das geschehen, wurde der Schneider beauftragt, das Tuch auszusuchen, dann solle er Adreßkarten drucken lassen und zu allen Honora tioren

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 8
Datum: 21.03.1916
Umfang: 8
1916 Dienstag, den 21. März Seite 5 Zmhle nicht aufkommen konnte, gigste er fuchsteufels wild den Ruhestörer an: „Wos hast g'sagt, dag i bin? A Schwindler — zu sitzengebliebene Schneiderfeel — und in Wein saufat i weg. — i beantrag als Vorstand den Parigraph 25, Zag der Schneider Michele wegen der ehrengerührmen Anwürfigkeit sofort aus unfern Verein augig'lckmissen wird.' Wer mit mein Antrag einverstanden is, steht auf, wer nit, bleibt sitzen. Unsichtbare Kräfte zogen den Lackenfepp bock

. Die Lereinsmitglieder blieben alle sitzen. „Dös is a Revolution!' schrie der Lackensepp Sie Vereinsgenossen an. I pseis auf die Vorstandschaft in so an z'sammg'suchten Lotterverein — und auf enk iist recht!' ..Dös is g'scheit,' krächzte der Schneider Michele, „nacher wer i Vorstand, für die hohe Ehr zahl i z'schwind zehn Liter Wein.' „Für 1l) Liter Wein kannst glei Vorstand machen.' Um's im Chor von den Bänken. „Dumm is er gnua dazu!' kam eine Stimme aus xii Reihen der Gäste. « ..Der Lackensepp war entthront

. Mühsam hielt er sich an der Tischkante sest. ..To,' sagte er. „außischmeißen tats mi z'wegen lumpige 1l) Liter Wein, nachher ' schwer wuchtig kam es heraus, .,— nachher — Heirat i enk in ledigen Fetzen, damit's im Verein a Freud hobts — zie Moidel — vor der Nasen weg. z'samt den Korb, den 's mir geben hat.' ..Z' feig bist.' belferte der Schneider Michele. ..Dös wer ma sech'n,' gab der Lackenseyp bedeu- i.'iw ernüchtert zurück. Rahm H'c und Stecken und isg ad, ,'lur dem Heimweg tras der Lackensepv

die Zochen barbl, Die wußte mit allem Bescheid, am meisten mit heilsamen Medizinen. Wie die Weibsleure schon neu gierig sind, hatte sie bald heraußen. wo den c:eppl der :chuh drückt. Morgen in der Fruah kommst s mir, da reden ÜIIS aus. was sich machen läßt! Helsen tu i Dir. wenn i's vermag.' Indessen stiegen trotz aller Vorstandsfreuden beim Schneider Michele arge Bedenren und eine nicht uieder- Mämpfende Eifersucht, ob der Drohung des Lacken- esp, das Moidele trotz allem zu heiraten, auf. Das konnte

an großen Salben tiegel und sagte i „Eh zum Hundsvieh kommst, tuast E'sicht und Händ' fest mit der Salben einreib'n. Nit die allerfeinste Hundsnasen derschmeckt di nachher.' „Dös is Dei letzter Gang zur Moidl,' sagte die Barbl, als die Kundschaft aus dem Hause war. Hochbefriedigt zog der Schneider Michele mir der brennenden Eifersucht im Herzen ab und traf zu Hause seine Vorbereitungen. Ileber seine Schuhe stülpte er großmächnge Filzpatschen, um ja jeden Tritt ungehört zu machen. Vor dem Hofe zog

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