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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 3 von 8
Datum: 13.03.1906
Umfang: 8
««l, Meraa: l«I4fiüh ^ lü früh ^ 3) vorm^ ü. 15 nachm. ^ 2t nachm. ^ — nachm. ll. 35 abends abends ^»Nnm: ist »m Kaltem: ^11.22 früh >11.40 vorm. U.U8 nachm. ll. abends. ^ Mendel: ^ 52 nachm. Donnerstag, 15 März l!>'l! .Der Tiroler' Seite 3 jene Punkte enthielt, die der Anzeige des als Zeugen erschienenen Herrn Baader zu Grunde lagen, fragte der Richter die Angeklagte, ob sie da» Kind öfters mißhandelt habe. Angeklagte: Nein- nur gestrast habe ich eS, da eS öfter das Bclt beschmutzt

hat, und dann habe ich es mit der Hand geschlagen. Richter: „Haben S:e den Georg nicht so gerne gehabt wie ih e anderen Kinder?' Angeklagte: Zuerst habe ich es nicht so gerne gehabt; aber zum Essen habe ich dem Georg wie den anderen gegeben. Er hat auch immer mehr gegessen wie die anderen. Ich habe ihn wohl gezüchtigt; aber das Züchtigungsrecht nicht überschritten. Der Richter befragt das Kind, ob eS Schmerzen habe, worauf dasselbe die erfrore nen Hände vorzeigt. Ter Richter zum Kinde: Hast du hie und da Prügel bekommen? DaS Kind

verneint durch Kopfschütteln und sagt: Der Vater hat mehr gehauen. Richter: Hast du die Mutter gerne? Kind: Ja. Richter: Du hast gut auswendig gelernt. Dr. KinselealS gerichtlicher Sachverstän diger sagt, daß er keine Spuren von Miß handlungen gesunden habe bei der Untersuchung des Kind?S. Sodann wurde das Protokoll der polizei lichen Erhebungen oerlesen, welche ergaben, daß die polizeilich einvernommenen Personen mehrfach über rohe Behandlung deS kleinen Georg durch dessen Mutter aussagten

die Mutter des Kindes auf ihre Frage, eS werde das Jörgele wohl von den anderen Kindern an die Wand geschlagen worden sein. Richter zur Zeugin: Haben Sie gesehen, wie die Verletzung am Auge verursacht wurde? Zeugin: New. Richter: Haben Sie gesehen, wie das Kind von der Mutter geschlagen wurde? Zeugin: New wohl aber, wie eS ein mal von dessen Vater geschlagen wurde, als es im Winter um 9 Uhr abends nicht Holz ti ug, wie eS der Vater haben wollte. Damals hieb der Vater auf das Kind mit einem Strick

und schimpfte aus dasselbe und der älteste Bruder des Jörgele nahm ein Scheit und schien auch draufschlagen zu wollen, obwohl da? Kind vor Kälte und Schwäche zitterte. Tie Mutter hat später einmal gesagt: „Das Kind ist so boshaft, eS beißt und kratzt', ob- nohl sie damals, als es mit roien Augei zu Hause bleiben mußte, gesagt halte, da« Kind sei sein. Richter: Können Sie noch mehr sage-i? Zeugin : Nein, nur, daß ich das Kind öfters schreien hörte. Richter (zur Angeklagten): Haben Sie zu diesen Aussagen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 6
Datum: 14.05.1901
Umfang: 6
33.- 34.- 29.— 25.— 20.— 20.— 14.— 24.— 21.— 18.— 31.- 29.— 20.— 21.- 19.— 12.— 9.— 59.— 28- 30.- 30.- 30— 76— 72. 192' 130— 130— 130 81— 70— 32.— 30.— 21— 22— 20— 13— 11— 60— 30- 31— 31— 31— 83.- 74.- 204.- 140.- 140.- 140.- 90.- 74.- 72.- 175.— 205— 38 33— 48— 53— 210— 215— 160— 236— 166. 136— 170— 26— 180.- 210.- 43.- 38.- 53.- 63.- 215.- 220.- 240.- 256.- 186.- 156.- 190.- 32. 2°,- 32 - Dienstag. 14. Mai 1901 „Der Tiroler' :eite 5 In der Kößkechütte. Eine Erzählung von Franz von Friedberg. (8. Fortsetzung.) Dem Richter waren die Verhältnisse der beiden Köhler schon von Anfang an sehr verdächtig ge wesen

bank saßen die beiden Kohlenbrenner. Die Ver handlung war bereits vorgeschritten. Es kam dazu, dass ein Zeuge schwören sollte. Der Richter legte demselben, wie es seinem Amte zukam, die hohe Bedeutung und Wichtigkeit des Eidschwures ausein ander, ermähnte ihn, also nicht das Verbrechen eines falschen Eidschwures zu begehen. Der Richter hatte zu Ende gesprochen, da erhob sich Simon von seiner Bank, richtete sich hoch empor, kehrte sich an die anwesenden Zeugen und sagte laut und bestimmt: „Habt

ihr ihn gehört, meine Herren, wie er geredet hat? Habt ihr ihn gehört? Ich habe noch keinen Eidschwur gebrochen, aber er, der Herr Richter, er hat es gethan! Wenn ihr's nicht glaubt, so höret!' Dann wandte er sich an den Richter und sagte: „Herr Richter! Sie kennen mich vielleicht nicht mehr, aber ich kenne Sie noch, ich weiß auch, was sie damals geschworen, vor etwas mehr als zehn Jahren! Weiß es der Richter noch? In meine Hände legte er den Eid ab, ein Geistlicher zu werden, ja, ein Geistlicher

und kein Richter! Weiß es der Richter noch? damals hat er einen falschen Eid abgelegt, der Herr Richter, weiß er es noch?' „Ich weiß es, guter Mann!' sagte der Richter, nachdem er seine Erregung niedergekämpft und sich Ruhe aufgezwungen hatte, „du hast dir dein eigen Urtheil damit gesprochen. Denn nachdem du den Eidschwur, den ich gethan, erwähnt hast, muss ich die Umstände, die ihn bedingten, den Herren da klarlegen und indem ich das thue, muss ich selber als Ankläger gegen euch auftreten

; ich muss auch den zweiten Eid, den du mir abgezwungen und der deshalb ungiltig ist, brechen! Nun denn, so höret!' sprach dann der Richter weiter zu den anwesenden Leuten, die den Köhler anfangs für verrückt ansahen, dann aber, als sie den Richter sprechen hörten, starr dastanden vor Staunen. Der Richter aber erzählte alles, was in jener Nacht vorgegangen war in der Kohlenbrennerhütte, so haargenau, ja, noch genauer als ich es ihnen jetzt vorerzählte. Das arme Köhlerweib stürzte dabei zu Fußen des Richters, umsieng

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 8 von 20
Datum: 15.04.1922
Umfang: 20
man damit verschont! '.I:Q zum Schluß verurteilt emen nach der Strasrichter Iran eines solche» Äesetzesparagraphen wegen Uebertretung der Wachebeleidigung zu 48 Stunden Arrest und man muh fr od sein, daß der Richter auf; er ordentlich Milderuiias^riinde gelten löfit. O. du Nebe Unschuld, du! Eine 52ju!inge Dertrcterui des zungenfertigen (Geschlechtes in Untermais, deren Wiege Nüst in Niederöjtcneich schauleltc, kkm letzten Dienstag »or den Strasrichter wegen Ehrenbelcidigung. Ein Meraner Vürg^rsohu

an, daß alles nicht wahr sei. „Ich habe nur zur Frau ges.igi,' erklärt sie, „Es wäre besser gewesen, S>!e wäre» in Berlin geblieben und hatten don Blumen verlaust, anstatt hier eine arme Winue zu plagen. Aber ich habe die Dam« geehrt und ikr die Hai'.d geküßt imd ich schäle sie Ixme ebenso hoch Ich kann nur be dauern, daß man mir so envas nachsagt.' Es toimnt nact) eine Zeugin, die inner Eid die An nage vollkommen bestätigt, Richter zur Ange nagten: ,/iorei! Sie, Ilire Salt»? steht sehr schlecht Könnten

Sie nicht Abbitte leisten?' An geklagte: ,O nein, o nein! Unschuldig. wie ich bin! Ich abbitten? Wo ich soviel auszustehen habe in dem Hanse!' Da die Beklagte vor kür zerer Zeit wegen der gleichen ..Fachausdrucke' vom Richter eine entsprechende „Anweisung' be kommen hatte, so erschwerte sich diesmal der Fall und sie erhielt 14 Tage Arrest. „Einmal wird es schon an den Tag kommen.' erklärt die Ver urteilte. Der Vauerndoktor vor Gericht. In einer sonnigen stillen Gemeinde des Burg grafenamtes waltet schon seit

waren er und der Richter an derer Ansicht. Richter im Derlausc des Verhöres: „Wenn jemand kommt mit einer so gefährlichen Geschichte, dann schickt man ihn hall zum Arzte'. Angeklagter: ,Zcmm war's nou lötzer gwesn'. Richter: ...Haben Sic für die Operation etwas ge rechnet?' Angeklagter: „Gekriazg hon i nicht: obr angschriebn hon i eppas'. Richter: Wieviel denn?' Angeklagter: „A Kran!, oder holt a Lira: weil i mit'n Baur zalösl in Lohr wögn Aiech vrechn,' Nichter: „Und da schreiben Sie alles zu sammen, für Leu

: und Dich?' Vielleicht mar schiert der ZZjühriM Jörgl in der Rechnung zwi schen einem Stierlein und der großgehörntcn Blaß oder Scheck mir einer Lira sür Daumenschnitt aus. Richter: ..Mein Lieber! Dos geht aber nicht. Als Nottierarzt dürfen Sie keine Operationen an Leuten vornehmen'. Angeklagter: ,L lassen iner's joa gearn gsolln, wenn i noar gmitziget war. Odr sechn's, Hear Richter! Dös isch grod a!nu. Nemmen mer u:>, miar zwoa gangen mil- nondcr in Sprons innen und Sie oerunMckatn derbei

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 7 von 12
Datum: 10.06.1922
Umfang: 12
Ser galeu Zicl>eruiig »ugerahrlicl» ist Die Wai'Z iili .,!>eren '>>>.,lie»ich»s, ,s, 'e,chier. Zeitbilder. Micterschiedsgericht Bozen. Enter Lerhandungsgegenstand: Äündi- !Zimg wegen Zinsrückstand. Es erscheinen ein biederes Bäuerlein a!s !xmiielcr und ein Bauernknechr, verehelicht, ^»Mlienstand 3 Personen, als Mieter. Richter (nach Verlesung der Anklageschrift» !pm Beklagten: Warum zahlen Sic nicht den s Rieizins? Teil i net zahln kon»! Ja. warum können Sic nicht zahlen? Teil i net jool verdiean

. Was oerdienen Sie? Ä, diebet amol kriag i fiinf bis sögs dreien in Tog und die Kost und der Bauer, i az Quartier hon, der zohlt mar gor lei ^jsoii Lire in Tog. Nchler: Ja. da können Sie allerdings »ni Familie schwer leben? I izrciii, moant der Beklagte, konn i net I^bn. aber mos will i inochn, zun essn muag ^ Nr holt evbes steahln. stehlen, das ist strasbar, das dürfen nichi. in Bauer, den nimm i a nigs. Richter: Aber auch andern dürfen Sie Ischls nehmen. I.Ao, sögn Sie, wenn i net steahln derf, nor IHes

miar erscht recht net mögli, den Lins darzohln. ^egen solcher Logik war auch der Richter ^ochlos. ^us das erwiderte der Bauer: Wenn du schun nit .zohln konst, muagt di ocrpslichln, bis Martini auszuziachn, nocher brauchst miar überhaupt koan Zins net zan zohln. Beklagter (schmunzelnd!: Io. sell bin i einverstondn! Vergleich wurde unterschrieben und beide gingen wohlbesriedigt nachhause. Zweite Verhandlung: Kündigung wegen Nichteinhaltung der Hausordnung. Vor dem Richter eine Hausfrau

und eine Taglöhnerin. Richter zur Hausfrau: In welcher Weise besteht die Verlegung der Hausordnung? Die Partei hält die Srjegenreinigung nicht ein, spaltet Holz in der Küche und der größte Grund besteht darin, daß sich die Partei oer pflichtete und zwar schriftlich, daß sie die Hühner entferne, weil es deswegen mir den andern Parteien immer Streit gab. Richter zur Beklagten: Was haben Sie zu sagen? Taglöhnerin: Von den erster» zwoa Su chen wögen Stiag putzen und Holz hockn, dös isch net wahr, weil i högstens afn

Heard a poor Spanien zun au suiern hock und die Stiag hon i no olm geköhrt. Rchter: Was ist es mit den Hühnern? Io. Hennen hon i schun. aber dö san souvl schian und thian a sleißi Oar lögn, deswögn gib is a nöt hear. Aber Sic haben sich doch oerpflichtet, daß Sie die Hühner fortgeben? Sell isch schun wohr, ober i hon miar ge denkt, die Frau werd wohl nöt so z'nicht sein und mi döswögn oun Quartier außischmeißn. Richter zur Haussrau: Sind Sie einver standen, daß die Partei die Hühner behallei? Rein

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 3 von 8
Datum: 31.03.1924
Umfang: 8
E-genschaft nach Bozen-, Johann v. 5 i- e > n i. Richter in Tri«rt. als Leiter der Prä- tur nach Meran', Karl Neubauer. Nichter in Vezzano tJudikarien), als Richter nach Sterzing: Matthias Pardatscher, Rech ter 'n Klausen, als Richter nach We'.sbecz-. Pins Conci. Tribunalrat in Brixen, zur Präuir nach. Trient: Jshann Baptist Faust.is Dellantonio. Auskultant in Mezzolom^ d-trdo. als Anwalt-Stellvertreter nach !5o- zen: Anw» Bucchich. Rechtspraktikant n Zara, als Anwalt-Stellvertreter nach Boien; Karl

Tegelhofer. Auslultant in Bozen, als Richte- nach Kaltern; Lea Borzaga. Auskultant in Trient. als Richter nach Bo zen. Guido Magnago. Auskultant in Trient. als Richter nach Laim; Josef T c » niolati >. Auskultant in Trient. als R^ch-- ter nach Briren: Justus Ehiletto. 'tus- kultan: n Strigno, als Richter nach Bruneck: Ariur Unering, Rechtsprattikairt in Bo zen. .-,!s Anwalt-Stellvertreter nach Pola: Karl Matscher, Auskultant in Bozen. a!s Leiier der Prätur nach Klausen; G'or^i Zeller. Rechtspraktitant

in Trient. als !>i:chter nach Glurns; Johann Gozl Aus kultant in Trient. als Richter nach Feistritz (Küsten!.): Cesar Bönen ti, Auskultant in Trient, als Richter nach Klausen-, Oskar Groschup, Rechtspraktikant m Bozen, als Richter nach Emiale <Küstenland)'. Werner v Fischer. Rechtspraktikant in Bozen, als Leiter der Prätur nach Tolmein (Kan^tali: Gustav Schober. Auskultant in Rovereto, als Richter nach Tolmein: Hugo v. Erlo- cher. Auskultant in Welsberg, als Richier nach Pinguento (Jftrient: Eduard

von Vintschger. Rechtspraktikant in Bozen, als Richter nach Adelsberg. a Wein- und Vierausschank am Wahltag. Wie wir dem „Gazzertino' entnehmen, wurde sür den Wahltag der Ausschank von Wein und Bier gestanei. a Telephonabonnenten. Die Telephonabon nenten werden aufmerksam gemacht, daß die Abonneiiientsgcbührc» sür dos zweite Qua ' tat, des 1. Jahres, d. i. April—Mai—Jum IN2i bis zum l-l. Juni 1924 bei der AmtZ- kasse des Bozner 5?auptpostamtes «Zimmer Nr. -!> während der Amtsstunden

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 11 von 16
Datum: 21.12.1921
Umfang: 16
Mittwoch, den 21. Dezember 1921. ^ Mrm-er Mzzx M?M. Dös isch an übls Ding, joa frcila! Zwei alte Weiblein vom Land betreten den EenäM-jaal, tief in die Wiiuerschal vermummt. Richter': „Vertragt Ihr Euch noch immer nicht miteinander?' Klägerin: „Z konn mi nit ver- trogn, wenn sie mi ollaweil die Schwindlerin hvag: und i woah nit wcum.' Gemutzt wird sie es schon haben, daß es sich um Mihhelligkeiten an läßlich einer Verlsssensckafl handelte- aber der. Nichler ist ja kein Beichtvater

. Die Angeklagte scheint die Sanftmut selber zu sein. Richter: „Ha ben Sie für jemand zu sorgen?' „Joa. i hon of mi selber za schaugn und mei Schwestr, und kron- ka Madler hob mer ungnummen.' Der Richter fragt sie, ob sie zur anderen gesagt habe: „Du sag- giische Schwindlerin, Du!' „I wocch gor nicht', erwidert sie. Nichter: „Aber möglich ist es schon, das geben Sie zu?' Sie: „Joa. joa. zuagebn tui is leicht- in Zourn, wissn's woU, Herr Richter, in Zourn'. Da die Klägerin von einem Ausgleich nichts wissen

will, wird die Angeklagte zu W Geldstrafe verurteilt „Joa. dös zahl i ihr ae >rn', sagt die Betroffene. Richter: „Sind Sie vorbe straft?' Angeklagte: „Nua, nua, nia nit. Konn inci niamad nicht nochrödn,' obr in Zourn. dös scchn sa woll selber, wias geat. Dös isch an übls Ding, joa sreila'. Der Richter klärt sie nun auf. dag ihr infolge der Amnestie die Strafe geschenkt sei. T^oil will sie aber nichts wissen. ..Na. na, dös zahl i ihr schun.' Wie sie jedoch hört, dast sie die Kosten des Verfahrens tragen

soll und dann noch die Rechnung des Zeugen dazu komme. der 32 Kilometer weit her mußte, wosür er wenig stens 5» Lire beanspruche, da schnürt es der sanft mütigen Taube oder vielmehr ihrem Heldbeutel doch etwas den Hals zu. „Den zoh! i nit,' erklärt sie, „i hon en nit gruafn'. Aber schließlich läßt sie mit sich reden. Richter zum Abschied: ,.So geht Euch mit der Geschichte das ganze Erbteil in Fransen.' Angeklagte, ins Unvermeidliche sich er gebend: „Joa. joa. s' isch an übls Ding, der Zourn!' Recht hat sie schon

, aber zu spät einse hen hat sie es „Wenn er miar schmöckt» trink i holt.' So sagte er, der arme Häusler, als er wegen Lhrenbeleidigung kürzlich vor dem Strafrichter stand und dieser ihn fragte, ob er damals vor dem Gasthaus in Eargazon betrunken war. Der Wein hat ihn jedoch dem Anschein nach zu einen recht komischen Kauz gemacht. Der Richter fragt ihn: „Wollen Sie nicht um Verzeihung bitten?' Ange klagter?' Angeklagter: „Weil i von olln nix woaß.' Merkwürdig! Zwei Minuten darauf sagt der Angeklagte: „Er Hot

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 12
Datum: 17.06.1922
Umfang: 12
gegen Ehe männer. In Chicago besteht ein eigener Gerichts hof für „häusliche Beziehungen', der schon viel Gutes gewirkt Hot. Die Urteilssprüche Wgen allerdings nicht immer nach dem Ge- Hmack der gestrengen Herren Ehegatten sein, denn in den meisten Staaten Nord amerikas sind Gesetze wie Richter den Frauen Mstig, und so mancher Gatte ist in Amerika schon um Vergehen verurteilt worden, für i-e unsere Richter höchstens ein mitleidiges Lächeln übrig hätten. Einmal klagte vor dem genannten Ge richtshof

eine Abeiterfrau ihren Mann der Vernachlässigung an. Zum Termin erschien mit einem hübschen, gesunden Baby aus kn Arm. Als erstes befahl der Richter dem Hzeklagten Gatten, ihr das Kind abzuneh- wn und es so lange zu halten, bis er „die vache mit ihr besprochen' habe. Das Kind wr sehr zärtlich gegen den Vater: es patschte Hm die Wangen und zauste ihm den Bart, der Richter sagte anerkennend: „Recht so! Tie können gar kein so schlechter Gatte und ^er fein. Ich verurteile Sie, direkt von 5>er mit Frau und Kind

heimzugehen und 6er Wochen lang das Baby alle Nacht zwei dtwlden lang herumzutragen.' Es ist wohl anzunehmen, daß das gesunde Kind sich nicht nachts herumtragen zu lassen brauchte: aber Äenfalls hinderte der Richterspruch den Ar biter, wie früher seine Nächte außer dem Haufe zuzubringen, und damit hatte der Richter seinen Zweck erreicht. In Kalifornien gibt es Gesetze, die sehr unangenehm für solche Ehemänner sind, welche ihre Frau schlecht behandeln. Wer seine Frau mißhandelt, wird verurteilt

, der an das luxuriöseste Leben gewöhnt war: doch der Gerichtshof behandelte ihn nicht besser als einen beliebigen anderen, und er mußte sei nen Monat als Straßenkehrer abdienen. Ein Richter zu Brooklyn, der einer Ehe- verlassenen zu ihrem Rechte verHelsen wollte, packte das Uebel gleich bei der Wurzel und sprach gegen den Ehemann folgendes Ur teil: „Ich verurteile Sie, mit Frau und Kind einmal wöchentlich auszugehen, ihr wenig stens einmal täglich einen Kuß zu geben und ihr das Wirtschaftsgeld auf zehn Dollars

! wöchentlich zu bemessen. Auch wäre es paf- i send, wenn Sie ihr ab und zu ein paar Blu- > men mitbrächten. Sie haben nicht zu dulden. ! daß ihre Schwiegermutter in Haushaltungs angelegenheiten mitspricht. Nach Verlauf von vier Wochen werden Sie sich hier melden. Haben Sic dann dem Urteilsspruch nicht Ge horsam erwiesen, so werden Sie wegen Nicht achtung des Gerichts'bestraft werden.' Auf eine sonderbar? DDrafung für einen Mann, der seine Frau ^vschlagen hatte, ver fiel ein Richter in New Jersey

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 16
Datum: 14.04.1906
Umfang: 16
- kanten, auch unter einer nationalen Erschei nung. Bei uns in Tirol sind in rein deut schen Gebieten italienische Richter, so in TauferS, Sarntal und Bludenz. In Meran sind von sechs Richtern vier Italiener. In ganz Tirol und Vorarlberg, in diesem kleinen Lande, sind nicht weniger als 27 selbständige italienische Richter in deutschen Gebieten, wo deutsche genügen würden. Das hat bei uns zur Folge, daß das Fortkommen der deutschen Beamten im Richter stande extra noch erschwert

wird. Das hat aber noch eine weitere Folge. Es werden dadurch die Deutschen im Verhältnis zu den Nichtdeutschen, den Italienern, benachteiligt, und zwar deshalb, weil die Reziprozität fehlt. Die Italiener find klug genug, in ihren Be zirken keine deutschen Richter zu dulden und die Regierung findet eS für gerecht, daß in italienische Bezirke kein, wenn auch beider Landessprachen mächtiger deutscher Richter hinkommt, dafür aber in deutsche Bezirke viete italienische Richter. Ich erinnere daran, daß nicht nur in Tirol

und 4. durch Einführung der nationalen Rezi prozität. Wollen die Italiener in Tirol, daß in italienischen Bezirken nur italienische Richter amtieren, gut, sei eS, wir haben nichts da gegen; aber dann werden die Italiener auch uns recht geben, wenn wir für die deutschen Bezirke daS Gleiche verlangen; was dem einen recht ist, muß für unS billig sein. DaS italienische Gebiet den Italienern, daS deutsche aber den Deutschen. Diese meine Stellungnahme ist eine rem prinzipielle, die mit dm einzelnen Personen, die in Tirol

Richter sind, nichts zu tun hat. Ich anerkenne vielmehr, daß die italienischen Richter in anderer als nationaler Beziehung meines Wissens keinen Anlaß zur Beschwerde gegeben haben und habe selbst die Ehre, mehrere Richter italienischer Nation persönlich zu kennen und hochschätzen gelernt zu haben. Wenn ich mich recht erinnere — und da mit komme ich zum Schlüsse — so hat ein Abgeordneter Tirols, der Abgeordnete von Zallinger, hier im Hause einmal gesagt, in Bozen gebe es ein Haus, das Kreisgericht

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 7 von 8
Datum: 16.01.1902
Umfang: 8
1685 vor Jhro gestrengen Herrn Richter Johann Baptist Locherer von Angerburg. Sintemalen abermalen dem Herrn Richter vor getragen worden, wasmaßen Katharina K sich in der sträflichen Unzucht mit Josef MedordeS auf Gfrill vergriffen und dem Vernehmen nach bei ihme großleibs sein soll, zu dem Ende er Herr Richter sie auf äato durch den Gerichtsdiener für ihme kommen äffen und ihr selbig vorgetragen, um dieselbe zu vernehmen, ob sie sich also dergleichen mit dem Me dordeS vergriffen, auf wellich

beschehenes Vorhalten ie es also wahr zu sein bekannt, dass sie sich in fleischlicher Unzucht mit besagtem Josef M. vergriffen und also bei ihme und keinem andern schwanger worden. Dahero auf solch gethan BekanntnuS und trafmäßige Sach hat voreinkommener Herr Richter dahin sie bei so grassirendem lasterhaften Leben, wie ein Zeit her in diesem Gericht verspürt worden andern und allen zum Exempl, sich dran zu spieglen, mit einer wolverdienten Straf angesehen und con demnirt, dass die Delinquenten

vor gesehen, und ohne das ein ring und ordinäre Person, also dass sie ihres, da es wäre, habendes Vermögen elbs hegstens nothwendig, nit einwilligen wollen, ondern es also bei ein Zeit hero grassirenden Laster der Unzucht allen andern zum Exempl es bei der gefällten des Herrn Richter Sentenz dabei bewenden lassen. Hierüber ist dem diesortigen Gerichtsdiener Josef Wißhanzer anbefolchen worden, vordiktirte Strafe zu exequiren und dass derselben Vollzug ge leistet worden Relation zu erstatten. Testes (Zeugen

) Karl Pedroth Schuster und Mathias Lechner Binter. II. Testes Karl Pedroth Schuechmacher und Hans di Cristini. Loäeni ä!s (am nämlichen Tag). (Zoruiv wie vor. Ist auch Herrn Richter bedeut worden, dass die Saugamb (Amme) Ursola, so bei ihro gestreng Herrn Franzisken Länser in Dienst gewest, auch ebenfalls sich mit dem bei wolgedachtem Herrn Länser gewesten Hüeter (Hirt) in lasterhafter Unzucht Vergriffen Hat und bei ihme Hüeter N. N. großleibs worden sein soll, dessentwegen sie vor dem Herrn Richter

Länserisch Töchterles mit öffentlicher Straf zu verschonen und selbe in ein Geltstraf zu verändern. , Haben daraufhin ihro gestreng vorher ange führter Herr Pfleger im Namen der Gerichtsherr schast in Ansehung ersagter Herrn Länser, ein alt adelich und matrikulirte Person, gleichwolen im Namen der Gerichtsherrschast nachgeben und dem Herrn Richter remittirt, dass die vorgemelte Corporal (kor perliche' Strafe) in 4 Pfund Geltstrafe solle ver ändert werden, maßen aus habende Ursachen eS auch also beschehen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 4 von 8
Datum: 28.04.1922
Umfang: 8
Mietzinses und begründete dies damit, daß durch den Ausfall jeglichen Frem denverkehres der «Nrjchäflsgang kein guter ist. Das l^esuch wird dein Finanzausschüsse zur Be- ratnng zugewiesen. Hierauf wurde die Sitzung iür vertraulich erklärt. Bezirksgericht Mersn. Eine sensationelle Gerichtsverhandlung spieüc sich oni 25. d. bei dein Bezirksgericht Meron ad. Die Verhandlung leitete Bezirks- richter Dr. Karl E g g c r. Als Kläger erschie nen Joses'und Johann Pircher ans Ris- sian, vertreten durch Dr. FasoIt

wegen Ehrenbe- leidi.'inici wieder sich selbst verteidigte. Zunächst kam der Fall Pircher gegen Dr. Laszewcr zur Verhandlung, der sich mit dem Fall Dr. v. Dinllcr gegen Dr. Laszowcr deckt-?. Der Richter verlas das Protokoll, :vo- Dr. Laszower gelegentlich einer im Vor- jah.v s»ottgcsundenen Verhandlung der dur^ Dr. v Vinller o'? Konzipient des Dr. Rich. PodiMr vertretenen Gegenpartei Pircher be- irügerisciies Vorgehen vorgeworfen und mit der Anzeige bei der Advokatenkammer ge droht habe. Dann fragte

, Gerichtsossiziant Frz. Falk, weiß nichts von Belang auszusagen. hieraus wird Dr. v. Visitlsr als Zeuge ein vernommen. Richter: „Was war der Anlaß zu jenem Wortwechsel?' Dr. o. Vintler: „Ich brachte damals einen Schriftsatz ein. Dr. Laszower wurde vom Richter gefragt, ob er den Schriftsatz kenne. Er antwortete: Ja, ja, er renne die Prozeßführung schon. Dann sagte Dr. Laszower ohne weiteres: Da wird betrügerisch vorgegangen. Meiner Entgeg nung, daß ich mir solche Aeußerungen ver bitte, erwiderte er mit den Worten

: Sind Sie ruhig! Ich werde Sie bei der Advokatenkam mer anzeigen, worauf ich entgegnete: Be nehmen Sie sich als Advokat, dann sag ich nichts.' Zeuge Dr. Max v. Vintler wird auf seine Aussage hin beeidet. Der Richter erklärt, dag das Gleiche wie in der Sache Dr. v. Vintler auch sür den Pro zeß Pircher-Dr. Laszowcr gilt. Hierauf kam der Fall Dr. v. heppcrger gegen Dr. Laszowcr zur V.'handlung. Ge legentlich einer im Vorjahre erfolgten Ver handlung hatte Dr. Laszowcr in einer Ein gabe an den Kaffationshof in Rom

dem Dr. r>. Heppcrger, der mit der Vertretung der Advokatenkammer betraut war, unstatthaf tes Vorgehen, gewis!ermatz:n Pflichtverlet zung vorgeworfen. Der Richter verlas die Anklage und fragte Dr. Laszowcr: „Wollen Sie Abbitte leisten?' Dr. Laszowcr: „Ich habe dem Dr. v. Heppcrger bereits erklärt, daß ich bereit bin, mich zu entschuldigen. Er verlangt jedoch, daß ich bei der Kammer wi- derruse. Aber was soll ich denn widerrufen?' Dr. v. Hcpperger: „Dr. Laszowcr behauptete früher, er wisse nicht, was in dcr Eingabe

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 8 von 12
Datum: 29.04.1922
Umfang: 12
als Beleidigung.' — Richter zum Kläger: „Finden Sic es uneh renhaft. wenn ein orthodoxer Jude zum Ka puziner sagt: Gelobt sei Jesus Christus?' Eifenstädtcr: „Unehrenhast nicht, aber unan ständig: denn ich müßte das als Frozzelei ausehcn.' Richter: „Lassen Sie mich einen Aermittlungsvorschlag machen! (Zu Dr. Las zower) Sie geben zu, daß Sic nicht die Ab sicht hatten. Herrn Eifenstädtcr weder in fei nem Gcfchäftslcbcn noch in Glaubenssachen zu beleidigen.' Dr. v. Zallinger: „Herr Eifen städtcr

: „Gerade Ih nen sind alle Einrichtungen unserer Religion zu wenig: das kann ich laut Protokoll nach weisen.' Dr. Laszower: „Sie haben überhaupt keine Ahnung, was ein orthodoxer Jude ist.' Eifenstädtcr: „Ich bin ein freier Mensch und habe ein sehr gutes jüdisches Herz, das jedem Menschen mit Achtung entgegenkommt.'. Der Richter versucht nun, dir erregten Gemüter zu beruhigen. Eisi-nstädter: „Herr Richter! Ich möchte dem Dr. Laszower nur sagen, was ein anständiger Jude ist. (Zu Dr. Laszower) Sic

sind derjenige, dein alles in der israeliti schen Kultusgemeinde zu unjüdisch ist.' Dok tor Laszower: „Wenn Sie Unannehmlich keiten haben wollen, könnte-ich Ihnen vieles sagen.' Eisenstädter: „Nur heraus damit! Ich lasse mir gerne die Wahrheit sagen, wie ich es auch gern habe, wenn fie andere hö ren.' Richter: „Meine Herren! Wir muffen aber bei der Sache bleiben.' Dr. Laszower: „Das hat schon mit der Sache zu tun.' Dok tor v. Zallinger: „Ich beantrage die Einver nahme eines jüdischen Sachverständigen

bensgenossen: denn daß Christus ein Jude war, muh auch ein Dr. v. Zallinger zugeben.' Dr. v. Zallinger: „Darüber sind die Akten noch lange nicht abgeschlossen.' Der Richter beschloß endlich auf Vertagung der Verhandlung zwecks Einvernahme weite rer Zeugen, die van Dr. Laszower wegen Erbringung des Wahrheitsbeweises ange führt wurden, sowie zur Einvernahme eines Hobbiners. Der vorsichtige Rabbiner. Bei der Hauptverhandlung erschienen mehrere Zeugen, die beweisen sollten, dag Herr Ciseiistädter jenen Gruß

werden: und das kann ich in meiner Stellung nicht tun.' Dr. v. Zallinger stellt hierauf den Antrag, den nächsten Rabbiner von Verona beizuziehen, was der Richter jedoch ablehnt, da auch Dr. Laszower erklärt: „Ich verzichte auf den sachverständigen Rabbiner.' Der politisch-kulturelle Hintergrund. Nach einem neuerlichen Vermittlungsoer- fuch des Richters erklärt Herr Eifmftädter: „Ich möchte feststellen, daß die Sache nicht so harmlos ist, wie sie Dr. Laszower hinstellt. Diese Aeußerung war nicht Scherz und nicht zufällig, sondern geschah

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 3 von 8
Datum: 16.01.1922
Umfang: 8
und um ää Lire verkauft kze.be. Das ist ' b zuviel für einen Schuster, der „sist ollni miln Wüüi Dottez erbatet'. Er kommt aber bald oe:n cizentlichen Thema ab und erzählt dem Nichte: ron einer Ramlzene. die er mit einer Zllsährigen üüitwe bette und wobei ihm der Angeklagte unge rechter Weise in den Arm siel. Dem Richter sind indes schwere Bedenken aufgestiegen betreffs der vollen Zurechnungsfähigkeit de? Klägers. Letzt bemerk: de? Angeklagte zum Richter, daß der an- terc öfters nicht recht bei Verstand sei

. Da zieht der Mager los: ,H? nit ba Verstand? Soll roar '0oggl! I woeß decht nou öppos va der Schul her.' Weil die voraeladene Zeuqin nicht xriehie. nen ist, erklärt der Richter, die Verhandlung uer- tizen zu müssen. Nun stellt sich aber der Kläger schwerhörig und sagt: ..Deilrmeis hsar i nix in usn ver.' Der Angeklagt: erzählt darauf dem Schier, daß Kläger die Zeugin, obgenannte Litwe, n?,t S6>Tgen bearb»i>it habe, dichter be- stazt deshalb de» Kläger, rsarum er das getan habe. Kläger: „Weil sie zearst

cm St-ckn aug«- klau? Hot. ho i mi woll a gmüagt währn; wou kam i denn sist hin?' Richter, halblaut vor sich: „Er scheint doch etwas schwach zu sein/ Kläger, rasch und laut: „Na! Zell i bin i nit. Richter: ,Fladen Sie jeden Tag solche Raufereien?' Klä ger: .Loa. miar hodn ollaweil öppas. Soulong nit a nonderer Kurater ist, hon i kuan Ruah. Dear höht und schürt ollameil. weil sie miar um mein schian Besitz neidig sein.' Der „Kurater' setzt den Richter sicher Zweifel, mit welcher Art Kläger er es zu tun

vielleicht insol^e de? Heuer all'.ust.'.' geraten:» Alkohols die Versicherungen ^.!rch'e. brannt, oder man fai'L den richtigen Kanta.'t ni-.'i:, oder die Leitungznerven waren schwach. Ter Richter scheint vom leizlzenannlen überzeugt ge wesen zu sein. Da der Wech'elktrom nie >k. tionieren wollte. ve-.-urtei!te dcr Richter de', 'n. Haber der mangelhaften Endstation Z Te'en Arrest und Tragen der Kc--te,i. .Ganz richiig aufgeklärt bin ich noch nicht', sagte der An- geklagte. Mkünölgungsn im Inseratenteil

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 8
Datum: 26.10.1923
Umfang: 8
, damit er sicher sei» könne, daß die Exekution vordnungsmäßig vor sich gehe. ' Ein schwieriger Fall. Vor einem Straf richter in Irland spielte sich folgender Bor- gang ab: Der Angeklagte, ei» Dnrsivirt. hatte einen ortsbekannten Trunkenbold, der eine Gesellschaft belästigt hatte, aus seiner Schankstube etwas unsanft entfernt und da bei dem Störenfried eine Verletzung beige bracht. Dies der Inhalt der Anklage. Der Richter fragte den Angeklagten: „Warum haben Sie sich zur Herstellung der Ruhe

nicht an den Ortsvorsteher gewandt?' — Ange klagter: „Herr Richter, entschuldigen, der Ortsoorsteher bin ich selbst!' — Richter: ..Dann hätten sie den Gemeindepolizisten ho len sollen!' — Angeklagter: „Aber das ist ja der besoffene Kerl, den ich hinausgewor fen habe!' ' Das skaatsgesährliche Gesangbuch. Die Erfurter „Mitteldeutsche Zeitung' schreibt: Auf der Straße eines Thüringer Land städtchens begegnet mir kürzlich der Diener des Landgerichts. Er trägt heute statt der gewöhnlichen Aktenmappe qjn Bündel Ge sangbücher

Maucrberg im Böh merwold. Einsam, wie es heißt, sehr schöne hegend. Bloß zwei Damen, Mutter und Achter, denen ich Gesellschaft zu leisten habe. Kuß morgen schon dahin abreisen, und schreibe alles Weitere von Mauerberg aus. heute wollte ich Ihnen bloß sagen, daß ch vor zwei Stunden am Graben zufällig ^-r, Richter getroffen habe. Er schien mich 'W zu erkennen, obwohl er mir ziemlich °kcist ins Gesicht starrte. Komisch, nicht? doch vier Wochen hindurch sich last täglich auf derselben Treppe begegnet

ist! .ebrigens sieht er ziemlich anders aus. als lniher. Wer ihn nicht so ost gesehen hat, wie 'ch, würde ihn vielleicht kaum wiedererken- 'k». Aber ich muß schließen, da tausend Din- < auf mich warten, die noch erledigt sein «ollen vor der Abreise.' hempel las den Brief mehrmals. Denn rte er nachdenklich vor sich hin. Warum schrieb sie ihm das wegen Richter? Sie war in Eile, und eigentlich war ja eine flüchtige Begegnung mit einem Menschen, Äer ihr nur als zl-fälliger Hausgenosse be kannt war, belanglos

. Verband sie eine be stimmte Absicht damit? Wollte sie vielleicht bloß seine Aufmerksamkeit wieder auf Richter lenken? Weshalb? Er fand keine Antwort darauf. Aber seine Unruhe wuci)s mit jeder Minute. Und plötzlich kam ihm eine erlösende Idee. Eisler! Daß er daran nicht gleich gedacht halte! Eisler, der ja auch im Brankowschen Hause aus- und eingegangen war, der Dok tor Richter kennen und unbedingt wissen I inußte. ob Mutter Rabl irgendwelche Bezie- I Hungen zu ihm gehabt hatte. ^ Schon lange

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 6 von 12
Datum: 17.03.1906
Umfang: 12
. Von der Vereidigung der Zeugin wird in des nach der Wahrheitserinnerung durch den Richter abgesehen. Richter: Wie behandelt Ihre Schwester den Knaben? Zeugin: Streng. Sie gibt demselben nur die Abfälle zum Essen und macht überhaupt eine Ausnahme betreffs des Jörgele. Richter: Warum mag sie ihn nicht? Zeugin: Das weiß ich nicht. Sie hat das Kind schon, als es erst drei Jahre alt war, mit den nächstbesten Gegenständen geschlagen, die sie gerade zur Hand hatte. Richter: Hat eS auch Beulen bekommen? Zeugin

: Ja. Richter: WaS wissen Sie weiteres? Zeugin: Ich habe den Buben in der Nacht öfters furchtbar schreien und weinen gehört. Richter: War die Schlafstelle desselben schlecht? Zeugin: Ja. Richter (zur Angeklagten): WaS haben Sie z« diesen Aussagen zu bemerken? Angeklagte: Ich möchte wissen, waS sie mit meinem Manne gehabt hat. ES entspinnt sich nun über eine unerquick liche Affäre ein längerer Dialog, der eine Ehrenbeleidigungsklage der Zeugin gegen die Angeklagte zur Folge haben wird. Die TaglöhnerSsrau

habe. Frc>u Lorenz erklärte, daö auch gesehen zu haben, Regina Kofler, mit der Angeklagten verschwägert, bittet, sich von der Zeugenaus sage entschlagen zu dürfen, was aber nicht als gesetzlich begründet befunden wurde. Sie sagte, sie habe wohl bemerkt, daß beim Jörgele alles gleich mehr gefehlt war wie bei den andern Kindern der Köster. Richtig ist eS auch, daß dasselbe einmal in der Holzlege habe schlafen müssen; daö war im vorigen Jahre. Richter- War der Knabe schlimm? Zeugin: Nein, er war schon

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 10 von 32
Datum: 24.12.1921
Umfang: 32
ein« unschuldigen Kind« stand « da und antwortete auf di» Frage de» Richter», wa» « dazu sage: »I «oa» g« nix. Schaun Sie. wenn i zw« bi» drei viertele» trink, bin i fertig. Also i waa» 9« nix.' Nu» käme» d» Zeuginnen, die «ine 4L Jahr« alt. die andere ZS. Aach von diesen bekennt die ein«, daß der Beklagte sie a» gestänkert habe. »Ab« da» gehört nicht hieher', füg» sie gleich hinzu. Leid« bestätigen die Aussage» der A» klag«. Nicht« zu« Angeklagten: «Sind Sie vielleicht überhaupt ein Weiberfeind?' Er: »I waa

» gar nq vo» dem, wa» di« Dam«» da sage«. Ich staune gan» wie ich so ties h»adg»!vmme« dick Aus diese» Stw» nen bauend, fragt der Richter: »Sind Sie noch nicht bereit. Abbitte zu leisten?' Er: »Da» heißt, daß wit un» die Hände reichen? Ja. wenn da» beiderseitig ge» schteht...' Al» ob « fich selbst die Hände reiche» könnt«. Die Versöhnung kommt schließlich zustande und e» bildet «inen «hebenden Augenblick für die Anwesen den. wenn di« strebenden Parteien vor dem Nicht« ein ander gerührt di« Hände

reichen zum Zeichen der Ver söhnung, um — kaum au» dem Gerichtssaal heran», od« wenigst««» bestimmt wieder nach zwei bis drei Viertelea. aufeinander loszufahren wie Hund und Katz». ZNchl beten? Pellegrdii S^ von Beruf Maurer, wird aus de« Bezirksgerichts-Arrest vor den Strafrichter geführt. Er ist angeklagt wegen Betteln». Richter: „Sind Sie we gen Betteln» schon vorbestraft?' S. mit einem kindlich sanften Bollbartgesicht: „Eimol'. Nicht«: „Sie sind beim Betteln ausgegossen worden und hatten schon

l> Lire beisammen. Da» hätte doch vorläusig genügt zum Leben. Warum haben Sie da weit« gebettelt?' An geklagt« stellt sich schwerhörig: „Gebettet?' Richter: »Nicht gebetet, sondern gebettelt!' S.: .La. kein Ar beit; j«tz su kalt. At mir g«sagt bei der Etfch sein Ar beit. Ich betteln nix Geld, a bißl Brot, a bißl Supp und Leut mir geben Geld. »Richter: „Man darf ad« nicht betteln!' S. ungläubig dreinschauend: „Nicht denen?' Richter ruft ihm in die Ohren: «Beten darfst du schon, aber nicht betteln

« zum Richter: »Wenn sie a Möhr verlier« MÄ i gibs Jhnon niamer. noch« wern Sie vielleicht a aufgrögg.' Richter: „Wollen Sie ihn um Verzeihung bitten wegen d« Beschuldigung?' Angeklagter: .Loa, obr Hearentgögn, noch« mächt i a mein Mößr kriagn/ Endlich erfolgt der Ausgleich und d« Angeklagte muh SV Lire Klagegebühren zahlen. Um dieses Geld hätte « sich können wenigstens 4 Tafchenmesser lausen und hätte sich die Abbitte und den Zeitverlust wegen der Gerichtsverhandlung erspart. Wahrhaftig! Der Bur sche Hot

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 10
Datum: 04.08.1900
Umfang: 10
für 4. bis 6. September d. I. un möglich gemacht worden. Univerntätsprofessor Dr. Beck, dem ein wesentlicher Arbeitstheil am Curse zugewiesen war, ist erkrankt und darf infolge ärzt lichen Verbotes an die Reife nach Wien für die nächste Zeit nicht denken, ein anderer der wichtigsten Redner ist in den letzten Tagen mit einer amtlichen Studienreise nach Frankreich und Russland betraut worden, die ihm die Rückkehr bis 4. September un- sich folgendermaßen. Richter: „Man hat Dich an dem Orte der That gesehen

; Du warst also dort'. — Angeklagter: „Das ist unmöglich. Der Mord ist in der Nacht vom 9. zum 10. August begangen worden. Nun bin ich aber seit dem 7. August in dem Missionshause.' — Richter: „Gerade der 7. ist der Tag des Verbrechens! Gebt ihm 500 Bambus hiebe! Er muss gestehen. . ' Als die 500. Stock hiebe von dem Diener des Unterstatthalters verab reicht waren, begann das Verhör von neuem. Richter: „Willst Du nun, gestehen, dass Du an dem Orte des Verbrechens warst?' Angeklagter: „Ich versichere, dass ich in der Stadt

war.' Richter: „Höre, 500 Schläge auf die Schultern werden Dir die Zunge lösen. Du musst zugeben, dass Du da warst!' Angeklagter : „Ich konnte doch nicht zu gleicher Zeit dort unten und in der Stadt sein. Wenn ich an dem Morde betheiligt gewesen wäre, würde ich geflohen sein oder mich verborgen haben. Würde ich es noch gewagt haben, vor Gericht zu erscheinen?' Richter: „Du bist ein Schwätzer! Du sprichst zu viel! Gebt ihm 200 Ohrfeigen! Du musst durchaus gestehen, „dass Du da warst.' Angeklagter : „New

, ich war nicht dort.' Richter: „200 Stock schläge ins Kreuz!' Nach dieser Bastonnade näherte möglich macht. Durch den Ausfall dieser Mitarbeiter am Curse hätte das Programm sehr unvortheilhafte Lücken erhalten, da bei der vorgeschrittenen Zeit an einen Ersatz der Ausfallenden nicht gedacht werden kann. Da das Comitö den Besuchern des Curses nichts Halbes bieten will, entschloss es sich zu einer Vertagung der Veranstaltung, trotzdem schon alle Vorarbeiten vollendet waren. Unbegreifliches aus Oesterreich

. Wie sich jetzt herausstellt, beschränkt sich der Zwischenfall darauf, dass vormittags, als der Schah die Ausstellung be suchte, das Gefolge des Schahs in der Nähe des selben ein schlecht gekleidetes Individuum bemerkte, sich ein Secräter des Mandarinen dem Unglücklichen und sagte: „Pass auf! Es gibt noch andere Mittel, Dich zum Sprechen zu bringen. Wenn Du fortfährst, zu leugnen, wird es Dir. schlimm ergehen.' Jetzt begann der Richter wieder: „Nun, wirst Du endlich gestehen?' Angeklagter: „Ta Lao Je, Ihr seht

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 12
Datum: 24.06.1922
Umfang: 12
iönuen unter Umständen verlesen wer den lsrets bei Widersprüchen), niemals dür fen dagegen die Aussagen nicht derart ver nommene!- Zeugen, Informationen über das sittliche Verhalten der Parteien oder Zeugen — mit Ausnahme der Straszertisi- kate — zur Verlesung gebracht werden. Fra- genstellungen seitens des öffentlichen Anwal tes, der Verteidiger, der Richter und der Ge schworenen an die Privatbeteiligten, Zeugen, Sachverständigen und Beschuldigte sind — durch den Vorsitzenden — gestattet

. Nach Schluß des Beweisverfahrens verliest und entwickelt die Zivilpartei ihre Anträge und halten der össentliche Ankläger und der Ver teidiger ihre Ansprachen, Wobei eine einma lige Replik zulässig ist. Ohne Unterbrechung wird daraus das Urleil gefällt und verkündet. Bei der Beratung stimmt der jüngste Richter zuerst. Der Ur teilsspruch wird vom Vorsitzenden geschrie ben. Art. 414 enthält die Erfordernisse jedes Urtciles. Der Richter kann die Tat unter ei nem anderen Gesichtspunkte beurteilen

als es im Ladungsbegehen oder Derweisungs- urteile geschah. Ist die Tat verschieden, so übermittelt der Richter die Akten der öffent lichen Staatsanwaltschaft, ebenso in den Fällen einer anderen gerichtlichen Zuständig keit. Bei Freisprüchen ist der Grund im Samstag, den 24. Juni ISA. Grund des Gesetzes vom 11. August 1921 Nr. 1074 läuft mit dem 19. Juli 1922 ab. b Die Arbeitslosenversicherung. Der Pres sedienst meldet: Das Amt für Stellenvermitt lung und Arbeitslosenunterstützung in Bo zen teilt

Richter Eligio Bertagnolli abgetreten. b Kofferdiebstahl. Am 13. Juni wurde am Bahnhose in Bozen ein Reisekorb, enchal- tcnd verschiedene Kleidungsstücke, entwendet. Derselbe halte einen Wert von 8l)l1—IlM l^ und gehörte dem Frl. Agnes Paregger in Kaltern. Der Koffer ist mit einem grau-grün lichen Tuche überzogen. Vor Ankauf d« Kofsers wird gewarnt. b Verhaftung eines Einbrechers. Ein siche rer Simon March, geb. am 27. April IM in Penzberg, zuständig nach Montan, Kell ner von Beruf, wurde

zur Eiuholun? der Paßpisa Dienstag, 27. Juni, nach Mc:- Spruche anzuführen: das Gesetz kemu m? besonders den Frcispruch mangels hinrei chender Beweise. Bei einem Urteile auf Ker ker, Gesängnis, Zwangsausenthalt oder Ar rest unter 6 Monaten sowie aus nicht P hohe Geldstrasen kann der Richter, wenn Scr Beschuldigte nie zum Kerker verurteilt w?-' den ist. die Aussetzung der Vollstreckung des Urteiles anordnen und zwar bis zu eim? Frist von 5 Jahren, wobei die Aussegw'4 vom Schadensersätze oder von der Zahlen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 8
Datum: 24.05.1900
Umfang: 8
, Entschlossenheit und Wille, nnd das sind doch die Haupteigenschaften, durch die ein Staat regiert und aus seiner Zerrüttung gerettet werden kann. «Nachdruck nicht gestatt/t.) Geläutert und gerettet. Tem Leben nacherzählt von Fr. Tschnlik. ,2. Fortsetzung.) Das allgemeine Urtheil bot Grund genug zur Verhaftung, wiewohl viele der befragten Frühwaldauer bei dem erhobenen Verdachte, Andreas Frühwirt sei der Uebelthäter, ganz ernst ihr Haupt schüttelten. Dieser selbst erkannte bei seiner Einvernahme vor dem Richter

in dem Instrumente sein Messer, wollte jedoch glauben machen, dass ihm dasselbe vor etwa 14 Tagen bei einer kleinen Unterhaltung im „Bären' zu Unterwaldau wäre abhanden gekommen; er könne aber den nicht nennen, welcher sich dasselbe an dem besagten Abende zugeeignet. „Soweit', schloss der Richter, der mit Theil nahme den bebenden Mann vor sich betrachtete, „stehen wir in der traurigen Angelegenheit. Euer Sohn gilt uns als der Verbrecher und bleibt als solcher in gerichtlichem Gewahrsam. Nichtsdestoweni ger

ohne der privaten nicht bestehen könne, wenn thatsächlich geholfen werden soll. Bürgermeister Lueger dankt, dass gerade Wien zum Orte des ersten Wohlthätigteitscongresses er wählt wurde. Er wisse sehr wohl, dass mit der öffentlichen Krankenpflege nicht alles gethan sei. Schon wenn er das Wort Pfründe höre, berührt es ihn äußerst unangenehm. Es liegt ein Zwang und „Herr Richter', kam es stoßweise mit halb er stickter Stimme ans des Köhlers Munde, „Herr Richter, mein Andreas ist unschuldig. Sein junges Leben

. Das gestand er mir gleich am nächsten Tage, als er bei nnsrer gemeinsamen Arbeit, wo das Messer nie fehlen darf, mir dasselbe leihen sollte. Er gestand mir aber auch weiter seinen Verdacht, der, heute darf und muss ich es sagen, keinen geringeren zum Diebe des in seiner Art sel tenen Messers stempelte, als den Sohn des Berg müllers von Unterwaldau.' Der Köhler Frühwirt hatte sich in eine begreif liche Glitt hineingeredet, der Richter hingegen hatte schweigend, aber aufmerksam zugehört und bisweilen sogar

be sonders von Interesse sein. Arenneröad. Für die Zeit vom 1. Jnni bis 1. October wird auch in diesem Jahre wieder das Brennerbad eröffnet werden. Denjenigen Herren katho lischen Priestern, welche bereit wären, dortselbst zu einer für die Cnr- und Badegäste günstigen Zeit die hl. Messe zu lesen, wird freie Wohnung und freies Bad geboten. Die?. '1'. darauf reflektierenden Herren wollen sich gefälligst an Hochwürden Herrn Kassian H aid, sb. Mensalverwalter in Brixen, wenden. „Möge der ewige Richter

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 7 von 10
Datum: 11.05.1901
Umfang: 10
SamStag, 11. Mai 1901. »»Deir Ttroler' Seite 7 In der KöMrhütte. Eine Erzählung von Franz von Friedberg. (7. Fortsetzung.) ^ Ich machte es zum Rachepfuhl und schwur es bei meinem Leben, dem Richter das Lebenslämpchen auszublasen leichten Herzens, wie man eine Kerzen flamme auslischt. Aber es war zu spät. Der liebe Herrgott war mir zuvorgekommen, er hatte dem Schurken längst schon den Garaus gemacht zu Nutz und Heil der Armen! Doch mein Herz war nicht gesättigt,-es verlangte Vergeltung und darum

that ich dm Schwur, weil Richter Richter ist, ob es nun dieser sei oder jener, der erste dieser Gattung, der mir unterkommen sollte, er mag meine Hand fühlen! Hier hab ich einen, gottlob einen, der noch nicht viel Unheil angerichtet hat. Aber weil er es mit der Zeit thun will und thun wird, so will ich ihm's wehren. Er soll sterben, bevor er auch ein solcher Schurke wird!'. „Jesus Maria!' schrie Trudi, „Simon, was denkst du zu 4hun! Halte ein, du irrst dich ! Der Herr da wird ja ohnehin

kein Richter; er sagte mir zuvor im Vertrauen, dass er ein geistlicher Herr würde! Simon, Simon, lass ab, du verspritzest un schuldiges Blut!' Hiebei eilte sie auf den unglück lichen Fremden hin und suchte ihn vor der rasenden Wuth des Bruders zu schützen. Er stieß sie hinweg, sie aber rief: „Er wird ja ein Geistlicher! Er wird ja Geistlicher!' „Das würde er selber sagen, das wurde er selber sagen, wenn eS wahr wäre!' gab Simon zurück. Der Student war vor Schreck » ganz betäubt. Er konnte sich's anfangs

; ich schwöre es bei meinem Motte!' „Schwören Sie es noch einmal, dass Sie kein Richter werden! Schwören Sie es!' Und noch einmal that der Student den Schwur, Hass sr Priester werde und kein Richter. Daraufhin ließ ihn der grausame Simon los, «Pand mühsam auf und wollte fortgehen. Aber Her alte Gotthärd trat ihm in den Weg und ließ Zhn nicht zur Thüre hinaus. „Nein!' sagte er, „jetzt Lasse ich Sie nicht fortgehen. Da Sie ohnehin kein Richter werden, haben Sie nicht nöthig, vor uns davonzulaufen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 06.06.1922
Umfang: 8
Gemeindeväter der Ange klagten im Gerichtssaal gegenüberstellen, da hüllt« sie sich betreffs des Wahrheitsbe weises in tiefes Schweigen. Der Richter be mühte sich daher, einen versöhnlichen Aus gleich zustande zu bringen. „Iva, Hear Rich ter.' nimmt der eine der Klagepartei das Wort, „'s war gonz leicht sogn. Obr iatz hob'n se gsechn, wia weit die Frau gongen ist, 's vourige mÄ Hot sie versprochn, in Wahrheitsbeweis ze liefern und heunt driMt sie wiedr kuan Beweis.' Drauf äu ßert

sich ein anderer Geiiieindevater: „Z hatt's ihr verziechn, wenn sie nit zan Hear Baroni sBeamter beim Zivilkommissariat) gongen war. Ol» seil kann i ihr niamer ver- zeichn.' Noch einmal versucht der Richter, einen Ausgleich herbeizuführen und die An geklagte zur Abbitte zu bewegen. Aber diese zögert unschlüssig. Hat sie vielleicht den Rich ter falsch verstanden und meint, die Ge- meindevater sollen ihr Abbitte leisten? — Endlich wird das Urteil verkündet, wonach die Angeklagte der Uebertretung der Ehren- beleidignng schuldig

gewesen wäre. Und in dieser weinerlichen Stimmung hatte er seiner Nachbarin einer ^jährigen Frau in llnter- mais. nicht aus Liebe, sondern gelegentlich eines kleinen Zwistes mehrer« Faustschläge versetzt, deren mittel- oder unmittelbare Fotzie bei der Frau der Verlust zweier Zäh ne war. Sie verlangt dafür bei Gericht 120 Lire. Der Richter verkündet das Urteil; Der Angeklagte ist schuldig usw. und wird zur Arreststrase von 48 Stmrden und Ersatz der Kosten verurteilt. Da wurde der Richter von der Klägerin

unsanft unterbrochen. „Dös gibt'^ nit,' sagte sie, noch lange bevor er mit dem Verkünden de? llrteiles fertig war! und schon lief sie davon. Bei der Tür kehrte sie wieder um, indeß der Richter mit dem Ur teil weiterfuhr: Die Klägerin wird mit dem Anspruch auf Z20 I. auf den Zivilrechtsweg verwiesen. „Dös gibt's nit; i loh es »f Voazn gian. ? wör mein Recht schun be- hauptn,' schnaubt sie den Richter an, der die Begründung des Urteils aufführt, wonach aus dem ärztlichen Gutachten nicht hervor geht

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 4 von 10
Datum: 10.11.1923
Umfang: 10
Mann neben einer schönen Dame, mit der er im eifrigen Ge spräch war. Sie kamen Silas gerade entgegen. Wie ein Gespenst starrte er den jungen Mann an. «Doktor Richter!!!' Er mußte es wohl laut gerufen haben, denn die Dame warf ihm einen halb erstaunten, halb mißbilligenden Blick zu. ches Gesetz nicht bloß die polnischen Bischöse, Parteien und Zeitungen Verwahrung ein, sondern in selber Weise auch die deutschen Bischöfe, Parteien und Zeitungen. Ehre die sen Bischöfen, Parteien und Zeitungen

Italiens. Wird uns aber nicht Recht, so bleibt uns doch der ewige und stolze Trost, daß wir nicht Unrecht getan, sondern nur Unrecht gelitten haben. Besser so vor dem Richter! Im Krieg haben wir um Sieg gebetet. Der Sieg ist uns nicht geworden. Sieg ist ein relatives Gut, d. h. seine Erwerbung kann einem Volke zum Guten aber auch zum Bösen ausschlagen. Deshalb gehört der Sieg nicht zu den Gutem, deren Erhörung durch das Gebet sicher ist. Wohl aber gehören die ewigen sittlichen und religiösen Rechte

er achtlos an Hempel vorübergegangen.wenn sich die Dame nicht mit ein paar leise geflüsterten Worten aufmerksam gemacht hätte. Jetzt heftete sich auch sein Blick erstaunt fragend auf Silas Hempel. „Er ist es!' dachte dieser. ' „Wenn auch der Schnurrbart fehlt und seinen Bewegungen das pedantisch Gemessene — die Augen sind dieselben! Jetzt begreise ich wokl, daß ich 'Melitta Braukow unrecht tor, als ich ihr schrieb, sie müsse sich getäuscht haben, Richter sei tot. Er teilt! Hier steht er ja leibhaftig

Unterredung bitten, Herr Dr. Richter. Es handelt, sich um Aufklärungen ' „Zu denen ich natürlich mit Vergnügen bereit wäre, wenn ich — Richter hieße! Dies ist nicht der Fall. Es handelt sich vermutlich um eine Ähnlichkeit —' gangenen Nacht konnten drei MilzliH verhaftet werden, als sie gerade einen P santen niedergeschlagen hatten und ihm di- Brioftasche fortnehmen wollten. Zn K Flensburger Straße wurde ein sch^ Ueberfall auf einen Kaufmann Weise an der Dortmunder Straße verübt. Ein ih„ entgegenkommender

. War die Bereitwilligkeit, ihn in eun Stunde zu empfangen, nur eine Finte, ui» jetzt loszukommen und auf Nimmerwiede:' sehen zu verschwinden? Hempel war sehr geneigt, dies anzuuehwell. Wenn das, was Richter seiner Meinung NM auf dem Kerbholz hatte, zutraf — und wen» er es war. woran Silas auch jetzt noch uÄ zweifelte, dann stand ja für den Menschen sü' zufagen alles auf dem Spiel. Daun gab es nach dieser Begegnung ^ ihn nur eins: sofortige Flucht mit JnslA lassung seiner Siebensachen. Aber das sollte ihm nicht gelingen

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