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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 7 von 8
Datum: 29.01.1901
Umfang: 8
Seite K »»Der Tiroler' Dienstag, 29. Äänner 1S01 Der Ufarrer im Juragebirge. (Ein Lebensbild aus der Culturkampfzeit des 19. Jahrhunderts.) (6. Fortsetzung) „AVer ich liebe dich um deiner Herzensgüte um deiner Treue willen, und ich würde dir infolge dieser Liebe sogar verzeihen, wenn dich deine Ordens obern einst entsendeten, um mir wie ein zweiter Jakob Müller den Gnadenstoß mitten in das Herz zu versetzen.' Oskar empfand die Tragweite dieser Anspielung — aber in seiner Leichtlebigkeit gieng

. „Aber das kann ich dir gestehen, dass das einzige Mädchen, welches mir in meinem Leben außerordentlich imponierte, dasjenige war, auf welches ich das angezogene Lied gedichtet.' „Könnte man dieses Wunderkind nicht sehen?' schmeichelte Oskar. „Ich, wirklich, wäre sehr neu gierig auf den Gusto eines so poetischen Gemüthes wie du.' , „Wenn es noch lebt,, warum denn nicht?' meinte Arthur bewegt, „mit dieser Ware hebt man Nie einen Spott aus.' >,Also wo und wann?' fragte OSkar. „Reise morgen mit in das Juragebirge.' < „Morgen

bil deten das Außerordentliche' an diesem Gesänge, sondern die jungfräuliche Keuschheit, die kindliche Andacht und die tiefgefühlte - Demuth. Das war Gebet in seiner schönsten.Äolle^ung.. - „So vermag keine gefallsüchtige Dirne, keine Königin des Theaters zu singen. Wer so singt, muss. em . Engel sein,' so lispelte OSkar seinem Freunde Arthür in'S. Ohr -7^ denn diese waren die Fremden unter dem Pfeiler — und wartete voll Ungeduld auf das .Ende der hl. Messe, um diesen Engel leibhaftig.vor

zu sein. Der Gottesdienst war zu Ende. Das Gottes haus leerte sich. Sofort drang Oskar in Arthur, ihm die holde Sängerin ausfindig machen zu helfen. „Dort geht der alte Lehrer,' sagte Arthur ganz gleichgiltig, „frage ihn, wenn du erfahren willst» wer sie sei.' Oskar that, wie ihm gerathen wurde. Er kehrte aber schnell wieder zurück und bemerkte mit einem ziemlich langen Gesichte: „9km weiß ich wohl, wie sie heißt und wer sie ist — aber der alte Zelot dort hat mir verboten, ihr in den Weg zu treten — denn, meinte

er, die unschuldige Seele würde mir kein einziges Lied mehr singen, wenn sie wüßte, dass sie sonst auch noch wem gefiele, außer dem lieben Gott.' „Siehst du also, Oskar,' belehrte Arthur, „dass es auch noch edlere Naturen gibt, als unsere^ bla sierten Stadtdinger, die flein höheres Vergnügen mehr kennen, als sich öffentlich begaffen und ins Angesicht- bewundern zu lassen?' „Aber gerade dieser Gedanken steigert meine Ungeduld sie zu sehen,' gab Jener ärgerlich zurück. - „Nur nicht so hitzig, Oskar,' tröstete

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 7 von 8
Datum: 31.01.1901
Umfang: 8
Arthur und Oskar, ohne sich von der Stelle zu bewegen. Dann schlichen sie lautlos bis zur nahen Biegung, um nach der Kapelle, und den Sängerinnen zu sehen. Ergreifend war der Anblick der zwei hübschen Mädchen in der kleidsamen, einfachen Landestracht, wie sie mit ge falteten Händen keinen Blick vom Muttergottesbilde abgewendet ihr Abschiedslied sangen, nachdem sie wahrscheinlich den Rosenkranz gebetet. Der letzte Ton war verklungen. Die Mädchen wendeten sich zum Gehen. Da traten die zwei Fremden

vor. Ein lauter Angstschrei verkündete, wie sehr die züchtigen Jungfrauen erschraken. Doch Arthur trat freundlich aus sie zu und erklärte ihnen, dass sie nichts zu sürchten hätten, indem er und sein Be gleiter vielmehr ganz erbaut wären durch ihren nicht bloß schönen, sondern auch andachtsvollen Ge sang. Oskar drückte ihnen die Verwunderung aus, wie es zwei so hübsche Mädchen über sich bringen könnten anstatt am Kirchtag zum fröhlichen Tanz zu gehen, hier in abgelegener Einsamkeit heilige Lieder zu singen

Seitenblick auf ihre Gefährtin.' Gabriele ist zwar noch ein wenig jünger als ich, aber sie hat'sich bereits entschieden.' „Das glaub' ich auch,' sagte Oskar beipflichtend, „sonst wäre sie heute sicher nicht hier, sondern wo anders.' .< „Kommt ihr öfter herauf zu dieser Kapelle?' fragte Arthur mit bewegter Stimme. „Sooft als es halt geht, mein Herr,' ant wortete die weibliche Wortführerin. „Einst kam ich des Sommer fast alle Tage ein oder zweimal hieher. ich daran denke — einige Klafter unter meinen Füßen

mitten über den Abgrund einen Knaben hängen. Mit GotteS Hilfe und dem Beistand Mariens gelang eS mir den armen Knaben zu retten. Wenn ich Ihnen aber zeigen würde, wie ich eS angeschickt hatte, so würden Sie die Köpfe schütteln und mich auslachen — es war ein wirk liches Wunder. Doch der unglückliche Knabe...' „Ist er schon gestorben?' fragte OSkar, die feuchten Augen der Erzählerin bemerkend. „Ich weiß eS nicht, er ist schon lange fort und nie wieder gekommen.' „War er also kein geborner Bnndruher

?«.»»^ Je lieber, als ich ihn hätte, um so lauter Jetzt geht's nur noch an Sonn- und Feiertagen mit Selbstbeherrschung verrieth: meiner Freundin da.' ' Bei diesen Worten wurde Arthur leichenfahl. „Bertha! Bertha!' riefen tausend Stimmen in ihm. aber er musste sich überwinden, denn er hatte sich vorgenommen, sich nicht zu erkennen zu geben. Oskar half ihm aus der ersten Verlegenheit/ indem er das Mädchen fragte, warum es überhaupt so gerne hieher käme? Ob denn an diesem Platze etwas Außergewöhnliches sei

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 7 von 8
Datum: 24.01.1901
Umfang: 8
Mann ins Zimmer, i ^ „Arthur', rief er, diesem an die Brust stürzend, „laß dich umarmen, laß dich erdrücken. Dein Glück ist riesig groß — aber dein Freund Oskar beneidet dich nicht. Er ist nur gekommen, um dir recht von Herzen Glück zu wünschen?' „Bist du über Nacht närrisch geworden. Oskar?' lachte Arthur, sich seines Freundes ent ledigend, laut auf: „WaS hast du denn?' „Was ich habe?' lachte der OSkar. „Du bist doch immer ein allerliebster Schelm. Glaubst du denn vor deinem Freunde verbergen

Staunen wurde noch größer. „Wie,' murmelte er, „du müßtest ...' „Ja M, Bruderherz! unterbrach ihn Oskar. Keine weiteren Umstände. Ich weiß, dass du gestern bei Lebrecht warst, und dir durch den einzigen genialen Streich, wie man ihn nur von dir erwarten kann, seine schöne Tochter und reiche . Erbin er rungen^ hast.' . „Jda?' athmete jetzt Arthur leichter auf. „Ja Jda', bestätigte Jener. „Jda, welche schon lange für dich schwärmte, ohne dass du sie erhörtest — bis endlich gestern das innere Feuer

, das ich schon vor 19 Jahren gedichtet habe, unmittelbar nach einem Ihrigen, das vielleicht neueren Datums ist, aber denselben Gegenstand in anderer Auffassung und Ausführung behandelt; die eiserne Zwangsjacke der Etikette erpresst meiner Kehle einige Artigkeiten — also müssen ich und Jda ein Paar werden, mir mögen wollen oder nicht.' „Aber am Wollen wird eS da wohl auf keiner Seite fehlen,' bemerkte OSkar etwas verblüfft. „Wenigstens mein Vater sagte mir, Papa Lebrecht wünsche die Verbindung.' „ES mag

sein, dass er nichts dagegen hätte,' fuhr Arthur wärmer werdend fort, „es mag auch sein, dass mir Jda nicht abgeneigt wäre — aber sage mir, mein Freund, sieht denn Arthur Weltton wirklich darnach ans, als könnte er eS über sich bringen, sein Leben lang nichts anderes mehr zu thun, als CourS^Zettel zu studieren und Zahlen zu versetzen? Würde mir aber Vater Lebrecht seine Tochter unter einer anderen Bedingung geben? Nein OSkar, du hast mich nie gekannt, wenn du glaubst, ich könnte mich je glücklich fühlen

', pflichtete Oskar bei, „aber wo gibt es solche Engel, wie du sie träumst?' „Es gibt deren schon,' sagte Arthur bewegt, „nur muss man das Glück haben sie zu finden, und sich vor allem durch kein Vorurtheil täuschen lassen. „Nach deiner heutigen Laune zu schließen', neckte jetzt Oskar, „hast du dich gestern unter den Damen schlecht unterhalten?' „Sage Neber unter den Männern.' „Wie so?' „Kennst du die Geschichte von Leu schon?' Ja.' Mas hältst du davon?' „Dass es ein gemeiner Meuchelmord

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 9 von 10
Datum: 02.02.1901
Umfang: 10
„Der Ttroler' Seite 9 Der Afarrer im Juragevirge. (Ein Lebensbild aus der Culturkampfzeit des IS. Jahrhunderts.) (8. Fortsetzung.) Oskar! ich «erde — Katholik. Aber nicht, wie du vielleicht meinen könntest, anS unedlen, niedrigen Beweggründen — etwa weil von den Reizen einer schönen Bertha bestrickt — nein, sondern aus heilig ster Ueberzeugung, dass ich nur als katholischer Christ zeitlich und ewig glücklich werden kann. Du belächelst die ausgesprochene Zuversicht, weil Du gar wohl weißt

und empfindest, was ich durch diesen Schritt verliere? Aber Oskar, was helfe mir auch die ganze gewonnme Welt, wenn mich in ihrem Be sitze täglich das Bewußtsein quälte — an meiner Seele Schaden zu leiden? oder glaubst Du wohl im Ernste, dass man zwei Herren — Gott und der Welt zugleich dienen könne? Nein, Oskar ich würde schändlichen Verrath an meinem Gewissen üben, widerstrebte ich noch länger der erkannten christ lichen Wahrheit. Aber mein Vater? Ja, mein lieber, guter — unglücklicher Vater

Du Dich äußerlich ihren Bestimmungen;, denn dieses äußere Fügen ist Dir Mittel zur Erreichung gemeiner, selbstsüchtiger Zwecke. ' Entschuldige — aber mir fehlen die Worte, eine solche Handlungsweise entsprechend zu charakterisieren. Aber Oskar! Hast Du deswegen als Person, als Freund je von mir etwas zu leiden gehabt? Liebe ich Dich nicht in diesem.Augenblick noch, was die Thränen in meinen Augen bezeugen, weil ich Dich nicht mitnehmen kann in das wiedergefundene Paradies? ' „So ahme also wenigstens

, und in dem katholischen Priesterthum nicht die einzelnen Per sonen verfolgt, sondern Gott selbst, der sie mit semer Machtvollkommenheit ausgerüstet hat. Noch schauderst Du bei diesem Gedanken zusammen, unglücklicher OSkar, denn Du bist noch nicht verhärtet genug. Aber täusche Dich nicht. Die herzlosen Furien, denen ' Du dienstbar geworden, werden ftmher oder später die unentschiedene Weichheit Deines Gemüthes be merken und Dich mit blutigen Geißeln hohnlachend bis an jenen scharsbegrenzten Abgrund peitschen

, den Du bisher,blind lings gegangen.— OSkar, lieber OSkär, wirst Du diese letzte Gnadenprobe glücklich überstehen? Ach, wenn nicht — dann wirst Du mit Dir selbst zer fallen, alles hassen, was Dich an diesen Zerfall erinnert. Daher vor allem mich, Deinen treuen Jugendfreund. Dann, ja dann könnte sich wohl der Fall ereignen, dass Du in der Meinung ein großes Heldenstück zu vollführen, mit Gendarmeriebegleitun g in mein Zimmer kännst, um mir friedliebenden Mann als Polizeivorstand der „Rothen' die Hand schellen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 8 von 12
Datum: 21.05.1904
Umfang: 12
nach Amerika und nach einigen Jahren ließen sie mich als Waise hilf los auf fremder Erde zurück. Oskars Vater nahm sich meiner an; ich war erst 1b Jahre und unfähig, selbst für mich zu sorgen. Er nahm mich mit in die Grube, er bildete mich später weiter aus, kurz, bei seinem Tode hatte ich schon bedeutende Fort schritte gemacht auf dem Wege meines Berufes. Oskar und ich waren stets ein Herz und eine Seele gewesen, trotzem wir in den Jahren verschieden waren. Schwerlich hätte ich das Ziel erreicht

Firmen empfehlen sich bestens be- votkommendem Bedarf und sichern prompte, solide Bedienung zu. H. Coradini, Rasier- und Friseur-Salon, „Hühner» äugen- und Nägel-Operateur'; aufmerksamste Be dienung. Laubengasse 2, Bozen, Bindergasse 28, vis- a-vis Hotel Mondschein. Der Kommerzienrat hatte Wolldorf gebeten, sein erstes Zusammentreffen mit Oskar ohne Zeugen geschehen zu lassen. Oskar schien einen ähnlichen Wunsch ausgesprochen zu haben, denn Ella und Frieda führten die Gäste in das Besuchszimmer

und Ella flüsterte Bertha leise zu: „OSkar erwartet deinen Vater.' „Lass' mich erst zu ihm gehen, Ella, bitte.' „Dort im Wohnzimmer findest du ihn.' Schon war Bertha gegangen und in wenigen Sekunden stand sie dem Jugendfreunde gegenüber. „Bertha!' — „Oskar!' Das waren die ewzigen Worte der Begrüßung. „Du weißt alles durch Max, fei gut gegen meinen alten, gebeugten Vater. Er hat ein schweres Kreuz getragen. Alles, was deine Großmut mir geschenkt, ich gebe es dir zurück, nur gib meinem Vater

, München. „Sohn meines Freundes, ist das die Vergeltung, die ich sür deine armen Eltern verdient, die ich über den Ozean getrieben in Elend, Not und Tod!' „Onkel Huber, nun sind es der Anklagen genug, nehmen Sie meine Hand, Sie bringt Ihnen die Verzeihung meines Vaters.' „Und deine Mutter, Oskar? Hat sie eS mir denn nicht vergeben, daß ich ?s wagte, das Heiligste einer Gattin und Mutter in den Staub zu ziehen? Wenn sie die Qualen in meiner Brust gesehen, sie würde mir vergeben

, nun bitte ich, wünschen Sie mir Glück; und du, Mama, hole mir Ella und die Freunde.' Als man sich gegenseitig begrüßt, begann Oskar: „Vielen ist die große Neuigkeit keine solche mehr, aber die Mama, Ella und Frieda kennen sie noch nicht, darum präsentiere ich hier meinen Freund Max Wolldorf und Bertha Huber als glückliches Brautpaar.' (Schluß folgt.)

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 8
Datum: 14.01.1904
Umfang: 8
!. Einer meinte, diese Zeitung solle in jedem Hause gehalten werden, weil sie das Aus dunklen Jergesgründen. 2) Bon Nelly Franz. (Nachdruck verboten.) Kaum hatte Frau Huber sich etwas erholt, da Znbelte eine helle Stimme vom Garten herauf: „Bertha, komm und sieh, Papa ließ mich mit meinem neuen Wagen zu euch fahren, Oskar Thalau ist auch hier. Darfst du kommen? Papa hat dem Johann erlaubt, recht- lange zu fahren.' ^ Es' war ein'rosiges Kindergesicht, welches lachend zum Fenster hinaufgrüßte. Braune Haarwellen

fielen aufgelöst üb« ihre Schultern und die munteren Augen ließen es ungewiß, ob sie braun oder dunkel blau seien. Als Bertha noch auf sich warten ließ, wurde sie ungeduldig und der kleine Fuß trat ziem lich energisch aüf. als sie sich an Oskar wandte: „ES ist gar nicht schön von Bertha, mich so warten zu lassen, und ich hatte mich so sehr gefreut; ^hr meine kleine Equipage zu zeigen.' „Sei nicht gleich so. böse, liebe Ella, Bertha ist gut-/ „Dann sollte sie mir die Freude auch nicht ver Herben

, doch sie hat mich fortgeschickt. Guten Tag Oskar, ich glaube, wir haben uns heute noch nicht einmal begrüßt' „Mein Lehrer war mit mir zur Stadt gefahren um neue Schulbücher für mich zu kaufen, ich sol jetzt tüchtig lernen,' setzte er ernst hinzu. OSkar war der einzige Sohn des Direktors Thalau, die älteren Geschwister starben alle an einer epidemischen Krankheit/ nur er allein war vor An steckung bewahrt geblieben. Er war ein sehr be gabter Knabe und die größte Freude seiner Eltern Er mochte eben sein zehntes Jahr

auch nicht jeder feiner Tochter schenken, dazu gehöre von Eschenbruchs Geld.' „Das sollte die Tante dir gar nicht sagen, wenn du so sprichst, dann denke ich, wir wären dir nicht gut genug,' sagte OSkar traurig. „Nein, daran denkt die Ella nicht, lieber OSkar, Üie spricht nur der Tante nach.' „Nein, so meinte ich eS nicht, ich habe euch ja so herzlich lieb. Seid mir nur nicht böse.' Wehmärkte-Katendarium bis 3t. Jänner 1S04. Tirol. Um 16. Jänner Abfattersbach;. am 18. Koll- Untermn, Qörgl; am 27. Kurtatsch

; am SS. Kössen; am 29. LaviS; am 30. Cafiiw, UntcrmaiS bei Meran. Vorarlberg: Am 18. Jänner Bregen, (und 19.); am IS. Felvkirch; am 23. Sregenz (und 26.); am 26. Feldkirch; am 27. Nankwcil. „Das find wir auch nicht,' tönte es üus dem Munde der Kinder. Bald hatte man die kleine Szene vergessen und plauderte und freute sich nach Kinderart. „Darfst du mit nach der Hütte fahren, Bertha? OSkar hat auch Erlaubnis.' „Ich glaube, daß ich eS darf, ich habe freilich nicht gefragt, aber Mama schläft jetzt sicher

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 6 von 8
Datum: 14.01.1904
Umfang: 8
schenke ihr bald die Gesundheit wieder, liebes Kind, mußt nur fleißig darum bitten. Und du, Oskar, was macht denn dein Studium? Hast du wieder einmal neue Experimente gemacht oder irgend ein neues Kunstwerk erfunden?' „Spotten Sie nur, ich habe nun einmal Freude daran, und wenn ich groß bin und recht viel gelernt habe, dann erfinde ich eine Maschine oder dergleichen, ich träume jetzt schon davon.' „Spott sollte das nicht sein, guter Oskar, macht eS mir doch selbst Vergnügen, dich so unermüdlich

schaffen zu sehen. Gib mir die Hand, mein Junge, bist du einmal groß, dann sollst du mir eine von dir erfundene Maschine aufstellen.' „DaS ist herrlich, prächtig, der Oskar soll eine Maschine bauen! Sag', Oskar, da baue mir lieber ein PuppenhauS, das ist viel schöner,' meinte die Leine Ella. „Wenn dir daS Freude macht, das kann ich schon jetzt, dazu brauche ich nicht viel zu lernen.' „Bitte, bitte, lieber Oskar, aber ja recht bald!' rief die kleine Ungeduld. Bertha hatte in den schönen Garten^ geschaut

und sich der reizenden. Teppichbeete gefreut, die so malerisch dort angelegt waren. Jetzt mahnte fie OSkar, er möge Abschied nehmen, fie dürfe nicht länger verwetten, ihrer Mutter wegen. „Adieu, Kinder, grüßet mir die Eltern,' sagte Herr von Eschenbruch, beiden eine Hand reichend. „Adieu, Herr Direktor,' klang es freundlich aus dem Munde der Kinder, „adieu, liebe Ella, und tausend Dank für die schöne Fahrt.' „Morgen hole ich euch wieder.' „Sind das gute Kinder, man könnte fie für Geschwister halten. Sei

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 7 von 12
Datum: 21.05.1904
Umfang: 12
in Bautzen ein Testament, aus dem wir folgende Stelle mit teilen: „Wenn ich mich frage, was mich zum Mör der gemacht, so weiß ich nur eine Antwort: der Ans dunklen Aergesgrnnden. Bon Nelly Franz. 46) (Nachdruck verboten.') Als das Testament eröffnet wurde, sah fich Frau van der Felden als Universalerbin des im mensen Vermögens. Nun konnte Oskar seinen Wunsch befriedigen und zur Heimat kehren. Er hatte durch den Pfarrer über die Verhältnisse auf der Grube Auskunst erhalten, und so lag

, als man fich endlich trennte. Jeder hatte so viel zu fragen und zu er zählen, daß Stunde um Stunde verrann, ohne daß man der Heimkehr gedachte. So glückliche Menschen hatte Ella gewiß lange nicht gesehen. Als Ella zu Hause das Wohnzimmer betrat, saß die Tante schlafend im Sessel am Ofen. „Tante Friederike, du schläfst?! Ich bringe dir srohe Kunde — ich bin Braut, glückliche Braut von Oskar Thalau!' „Treibe keinen Scherz mit mir, Kind — oder meckt mich ein Traum?' „Ich scherze nicht und du träumst

, wenn du mich verstießest.' — Früh am folgenden Morgen war Herr von Eschenbruch schon auf der Grube. Er konnte die frohe Kunde nicht länger im Herzen verschließen. Ella wurde schon von Oskar erwartet; gestern hatten fie so wenig Zeit zum Plaudern gefunden und sie hatten sich doch so unendlich viel zu sagen. Bertha und Huber saßen noch beim Frühstücks tisch, als von Eschenbruch eintrat. „Guten Morgen, Herr Kommerzienrat, guten Morgen, Fräulein Bertha! Ich bringe eine frohe, doppelt frohe Neuigkeit.' „Ich weiß, Ella

ist Braut vom Maschinenmeister Sondern.' „Weit gefehlt, liebe Bertha! Ja, fie ist Braut, aber von —- Oskar Thalau!' Huber war wie elektrisiert aufgesprungen. „Von wem, sagen Sie? Höre ich denn recht — von Oskar Thalau?' „So ist der Gespiele der Kindheit wieder da? nun kehrt auch alles Glück auf der Grube wieder.' „Und niemand hat ihn erkannt, trotzdem er so lange fast täglich mit uns verkehrte. Ist Ihnen nie eine Aehnlichkeit aufgefallen?' »Ja, ja, es waren Thalaus Züge; gleich, als ich ihn das erstemal

sah, mahnte er mich an den toten Freund. Gott sei Dank, daß ich diesen Tag noch erlebt habe. Nun wird mir die Erde leicht sein, wenn ich sterbe.' „Oskar läßt Sie bitten, mit seinem Freunde Wolldorf und Fräulein Bertha ihn heute noch zu besuchen, er sehnt fich danach, Sie wiederzusehen.' „Ja, ich komme, er soll nicht lange warten — es verlangt mich nach Frieden, nach Glück.' >,Dann fahren wir also zusammen und werde ich Sie nach Tisch mit dem Schlitten abholen.' Dankend nahm Huber das Anerbieten

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 6 von 8
Datum: 19.05.1904
Umfang: 8
kennen. Ella, bitte, rufe die Mutter.' „Siehe, Papa, das ist nun meine Mutter. End lich soll ich wissen, wie süß es ist, von einer Mutter geliebt zu werden.' „Ist es denn möglich, kein Traum? Sie find es selbst, Frau Thalau? Und du, Oskar, nun auch mein Sohn?' „Wahrheit, volle Wahrheit, mein Vater.' Herr von Eschenbruch schloß, vom Gefühl über wältigt, bald Oskar, bald seine Tochter in die Arme, sogar Frau Thalau ließ es geschehen, daß er in seinem Jubel fie aus die Stirn küßte. Der Onkel hatte Ella

, Feuerwehrübung für die Steiger-^ Schlauch- und Spritzen-Mannschaftsabteilungen in der Zollstange. Versammlung vor der Gerätehalle. Vollzähliges Erscheinen not wendig. Das Kommando. Oskars Braut, und das hat mW fast das Herz ab gedrückt.' ^ / - »Ja, ja, sahest traurig genug aus.' „Dafür aber jetzt um so glücklicher, nicht wahr? Nun müssen die Mutter und Oskar aber erzählen, wie es ihnen ergangen^' „Also das war dein Geheimnis, Oskar, darum stieg dir stets das Blut bis unter die Locken

, welche nach Ihrer Abreise zu uns gelangten, find so karg, daß ich begierig bin, alle5 zu hören.' Oskar übernahm es, zu erzählen, und so er fuhren die Herren, was wir bereits gehört. Frau- Thalau hatte eS nie bereut, van Felden geheiratet zu haben. Er war ihr ein liebender Freund, ihrem Oskar ein zärtlicher Vater geworden. Als er sterbend- Abschied genommen von Weib und Kind, da flossew Tränen des tiefsten Leides auf seinen Grabeshügel hernieder. (Fortsetzung folgt.)

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 10
Datum: 06.05.1925
Umfang: 10
so großen Stils gesehen hat. Am Festbankett nahmen u. a. auch Sven HMn und Dr. Eckener teil. Mar von Miller und unsere Heimat. Zum 70. Geburtstag des großen deutschen Technikers. Am 7. 2>!ai feiert Oskar van Miller, einer der hervorra-genWen Führer aus dem Gebiete der Elektrizität swirt^chaft, m Mün chen seinen 70. Geburtstag. Drei Tage lang werden in dieser Woche in München die Feierlichkeiten ans diesem Anlasse währen, die in die schönste Huldigung für Oskar von Miller ousÄingen

. Durch die Anlage der Strecke von Lauffen nach F rank- suvt machte er den ersten praktischen Versuch, elektrische Kraft auf weite Entfernungen zu übertragen und dann schuf Oskar v. Miller im Laus der Lahre Werk um Werk in vielen Ländern. Eines der ersten großen Werke, die dank dcr Initiative und Genialität des Jng. Oskar v. Miller und unter dessen eigener Leitung in unserem Lande entstanden sind, sind die im Jahre 1838 in Betrieb gesetzten Et sch wer ke, die zur Versorgung der Städte B o- zenund Meran

), oder die LokmnoLoe von Z813. noch die französikdi'n Warmluft- ballone von Montgolficre (1783) und der erste Leirdballon von Gisfard 1852. Die Eröffnluirg erfolgt am 70. Geburtstag des Schöpfers und verdienstvollen Förderers. Dr. Oskar vor Miller. In dem Deuts<l>en Museum haben mir die größte technische Sammlung der Welt vor uns. Es stellt einen gewaltigen Bau aus der von der grünen Isar umrausch ten Museums-Jnsel dar. Der Hauptba-u ist IM Meter lang und 1VV Meter breit und bietet 45.l>lX1 Quadratmeter

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 6 von 8
Datum: 21.01.1904
Umfang: 8
omptsdlsn. „Das wollen wir schon machen, ich habe noch eine leichte Kiste, da setzen wir ein Dach darauf, machen ein paar Fenster hinein und eine Tür, und dann wird das Ganze recht hübsch von innen und außen angestrichen.' »DaS ist alles ganz leicht gesagt, aber die Aus führung ist schwer.' „Nicht so schwer, wie du denkst, Geduld und Ausdauer hast du ja.' „Daran soll'S nicht sehlen.' „Deine kleine Freundin ist ein gutes Kind, aber die Tante verdirbt sie.' „Du solltest dergleichen nicht mit dem Oskar

von Eschenbruch es wüßte, ginge es dem gädigen Fräulein nicht gut. Der ist nicht stolz, der achtet auch seine Arbeiter, und darum haben sie ihn auch so gern. Doch nun an unsere Arbeit, jetzt werden wir Baumeister. Aber erst noch ein „Danket dem Herrn'.' Oskar verlebte ein paar srohe Stunden bei seinem alten Freunde und mit Freude sah er, wie geschickt Konrad alles zu machen wußte.' „So, jetzt kannst du es leicht vollenden, Oskar, ich trage eS dir hinauf, es würde dir zu schwer werden.' „Nein, nein

, du bist müde vom Arbeiten, ich will es schon selbst hinausbringen.' „Nein Kind, das geht nicht, und so müde bin ich auch noch nicht, daß ich die kleine Last dir nicht abnehmen könnte. Zudem möchte ich den Direktor auch gern spechen.' „Papa findest du zu Hause. Nun, dann laß uns gehen. Adieu, Anna, habe Dank für die schönen Klöße.' „Adieu, Oskar, vergiß deine Freunde nicht.' Voll Freude wurde die Arbeit des Nachmittags in Oskars Zimmer getragen, um dort später vollendet zu werden. Dann suchte er den Papa

aus, um ihm zu sagen, daß Konrad Hellborn ihn zu sprechen wünsche. „Laß ihn kommen, mein Kind, und dann gehe du zur Mama, eS werden wohl Geschästssachen sein, über die er zu berichten hat.' Oskar entfernte sich und Hellborn trat beim Direktor Thalau ein. „Nun, was gibt's denn Gutes, Konrad, oder wohl gar Schlechtes? Du schaust fast wie ein HiobS- bote aus. Nur heraus mit der Sprache, du weißt, ich habe es gern, wenn man mir offen sagt, wie es da drinnen ausschaut.' ^Darum komme ich eben

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 10
Datum: 26.05.1904
Umfang: 10
Aus dunklen Mergesgründen. Von Nelly Franz. (Nachdruck verboten.') (Schluß.) „Bertha, du? Seit wann?' „Schon in der Woche vor dewem Namensfeste.' „Das hätte ich ahnen sollen!' „Nicht wahr, dann wärest du vielleicht weniger melancholisch den Abend gewesen, wodurch du mich so glücklich gemacht. Aber bedenk?, hätte deine Eifer sucht dich nicht in die Einsamkeit deines Zimmers getrieben, so wäre vielleicht zu spät von dem Brande Kunde gekommen.' „Und deine kleine Frieda wäre jämmerlich ver brannt, OSkar

zu bitten. Als man endlich nach Hause fuhr, da waren es lauter glückliche Menschen, die im Schlitten saßen; der Kommerzienrat schien um zehn Jahre verjüngt. OskarS Genesung schritt nun rasch vorwärts und bald machte er in Ellas Begleitung erst kleinere und dann größere Ausflüge. Freilich waren die rauhen Wintertage nicht eben günstig für einen Ge nesenden. Eines TageS war er bis zur Kolonie gegangen und er sowohl wie Ella freuten sich schon auf Hell- bornS erstauntes Geficht, wenn Oskar

sich ihm zu erkennen gab. Hellborn hatte sewe Schicht beendet und ganz wie vor Jahre» dampfte auf dem reinlich gedeckten Tisch eine mächtige Schüssel mit Kartoffelklößen, wozu die Wurst ebenfalls nicht fehlte. Drei rot bäckige Kinder sahen erwartungsvoll die,Mutter an, als die Tür sich öffnete und Oskar mit Ella eintrat. Man wünschte ihm he^lich Glück zu seiner Genesung und die Männer schüttelten sich wie alte Freunde die Hand. „Hatten Sie mich erwartet, Mutter Anna, Sie mein Leibgericht gekocht?' teil mit 100

Gericht kennen.' „Wirklich nicht? Ich meinte doch, früher hätte einmal ein kleiner Junge von euch ewe Einladung zu diesem Essen erhalten, und der großgewordene Knabe ißt es noch für sein Leben gern.' Hellborn hatte unverwandt den Sprecher an gesehen, plötzlich schloß er ihn in seine Arme. „Oskar, mein Junge, mein Freund, so habe ich mich doch nicht geirrt!' „Aber Konrad, Herr Thalau ist doch kein Kind mehr!' mahnte Anna. „Lass' mich nur, der Oskar kennt mich.' „Da gebe ich Euch Recht, Vater Hellborn

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 6 von 8
Datum: 29.05.1913
Umfang: 8
, das; von nun an die allgemeinen. Audienzen wieder er teilt werden. Schießstandsnachrichten. K. k. Hauptschießstand Bozen. Bestgewinnerliste vom Krauzlschieszeu am Mai. Haupt: Felderer Melchior, Faller Ludwig, Meszner Ludwig, Bram- böck Peter, Rieglcr Anton, Pircher Ludwig, Pfeiser Alois, Weitsche? Nudols, Schalter Oskar, Figl Ant., v. Grabmahr Hans, Pittertschatscher Fr in, Obkircher Jngenuiu, v. Grabmahr Alois. - Jungschützenhanpt- besie: Leitter Aüchael, Pircher Josef, Schlechtleitner Joses, Mattevi Wilhelm, Pedron Joses

, Robeus I. Kranzbestr: Pircher Ludwig, Thurn^- Joses, Tai- tuari Frauz. Schlecker (Gelvehr): Pedron Joses, Faller Ludwig, Mejzuer Ludivig. Pedron Josef, Fel derer Melchior, Faller Ludivig, Ehiochetti Josef, Saltuari Franz, Felderer Melchior, Mestner Ludiv., Pernthaler Franz, Bischof Johann, Pseiser Alois, Robeus Joachim, Sckaller Oskar, v. Grabmahr H. Serienbesre sür Altschützen: Felderer Melchior. Faller Ludivig, Damian Alois, Meszner Ludwig, Sehaller Franz sen., Ehiochetti Joses, v. Grabmahr Hans

, Saltnari Franz, Pittertschatscher Fritz, Plank Karl, Lage,der Alois, Figl Anw». Serienbeste für Jungschützen: Pfeifer Alois. Pircher Joses, Schaller Oskar, Mattevi Wilhelm, Pedron Joses, Riegler A. - Schlecker ^Armee): Weitschek Rudolf, Faller L.. Bramböck Peter, Schaller Franz seil., Ehiochetti I., Schmuck Johanu, Damian Hans. Obkircher Jugeuuin, ^,an>belli Peter. Aiaier Joses, Schaller Oskar, Käfer Josef. Serien (?lrmee): Höller Alois. Schaller F. ien.. Obkirck>er Jngenuin, Schaller Oskar, Lageder

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 10 von 12
Datum: 27.02.1904
Umfang: 12
-, Zekneillsrinnon unö Klväi3tinnvn vrlisltsn vxtps kadatt. 157V—25. Z Lieferant ües k. lc. Osterrelckiscken Ltastsdeamteover-banäes Obstmarkt 7 Vbstmspkt?. 'MM ' arten vom mi l in Ostasien zu 40, 60 Heller und X ^20 hält vorrätig die Buchhandlung „Tyrolia', Bozen, Obstmarkt 2. weil wir alle Sie lieben als unseren Wohltäter. Ich werde es meiner Maria sagen, daß sie nach meinem Tode nicht verlassen ist, daß Oskar Ersatz für den Vater gefunden.' Bei den letzten Worten reichte er dem alten Herrn die Hand

war verflossen — für Maria voll Trauer und Tränen um den geliebten Toten, aber auch voll Freude über Oskar. Mit Recht konnte sie stolz sein auf ihr Kind, sah sie sein ernstes Streben, sein fleißiges Studium. Täglich hörte sie neues Lob aus dem Munde ihres Beschützers und Freundes über ihren Liebing, und immer mußte sie ihn er mähnen, nur ja Oskar nicht eitel zu machen. Heute schien die Unterhaltung der beiden sehr ernster Natur zu sein und verstohlen wischte Maria die Zmgen ihrer Bewegung aus den Augen

. .Und doch, Frau Thalau, muß es sein, Oskar muß eine gründliche technische Bildung erlangen, soll er im Leben eine seinem Talent und, sagen wir, seinen Hoffnungen entsprechende Stellung ein nehmen.' „Sie vergessen, mein Freund, daß ich arm bin, und von Ihrer Güte darf ich ein solches Opfer nicht annehmen.' „Sie dürfen nicht? Haben Sie denn ein Recht, dem Glück Ihres Kindes im Wege zu stehen? Haben Sie nicht Thalau versprochen, Ihre Hand voll Vertrauen in die meine zu legen

, als ob sie bete, dann legte sie ihre Hand in die des Freundes. „Nur mit meinem Leben endet der Dank, den ich Ihnen schulde von heute an. Ich gelobe, Ihnen eine treue Gefährtin zu sein und mit herzlicher Liebe die kommenden Tage zu schmücken.' »Dank, Maria!' war die einzige Antwort, als er sie an sein treues Herz zog. Heiter trat Oskar eben zu den beiden und blickte sie erstaunt an. „Komm, mein Kind, hier ist noch Platz für dich,' sagte gerührt die Mutter. Sie zog ihn zu sich uud flüsterte: - „Von heute

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 6 von 8
Datum: 31.03.1904
Umfang: 8
! diese Worte hätten mich kaum weniger erschreckt.' „Nun bin ich fertig, mein Fräulein, die flüchtigen Konturen find entworfen, und damit ich Ihr Gesicht richtig zeichne, erlauben Sie mir, daß ich Sie ruhig anblicke.' „Wenn ich nun aber nicht von Ihnen gezeichnet sein will? Ich weiß ja nicht einmal, ob Sie ein Malerfind/ „Sehen Sie hier mein Skizzenbuch und erlauben Sie mir, mich Ihnen vorzustellen: Oskar von Felsen, ein angehender Maler, der mit all' seinen Kräften dahin strebt, ein rechter Künstler

uns nicht fremd.' „Nein, das ist zu spaßig, mitten im Walde eine Vorstellung in aller Form. Nun, ich bin die kleine Hexe, die Waldfee, der Wildsang, der Sausewind, und mein prosaischer Name ist: Frieda van der Felden.' „Nun weiß ich wirklich nicht, ob mir die ersteren oder der letztere Name besser gefällt.' „Ich auch nicht,' rief sie lachend, und „Elf' mit der Reitgerte anspornend, flog sie in raschem Galopp der Heimat zu. Oskar von Felsen schaute erstaunt der kleinen Räuberin nach, denn sein Skizzenbuch

betrachtet. Aber nein, dazu sah sie doch zu ehrlich aus. Also bis morgen muß ich mich gedulden. Vielleicht ist eS nun doch nicht so langweilig hier in den Bergen.' Am andern Tage fast um dieselbe Stunde er schien Frieda, aber zu Fuß, ohne ihren „Elf'. Oskar von Felsen war schon eine Stunde dort, er skizzierte eben eine hübsche Bergpartie und hatte die nahenden Schritte auf dem weichen Moose nicht gehört. Frieda hatte schon eine geraume Weile über eine Schulter geschaut, dann hatte das Plapper mäulchen

aber auch lange genug geschwiegen. Sie warf einen vollen Eichelzweig aus das Papier und 'agte: , „Als Lohn für die schöne Zeichnung! * ' Im Nu war Oskar aufgesprungen und begrüßte- )ie liebliche Spenderin. »Ich glaubte schon, Sie wären zur Räuberin geworden, Fräulein van der Felden, meine gesamten Skizzen gab ich schon verloren.' . „Sehe ich denn so unehrlich aus? Sie hatten mir doch gesagt, ich dürfe dieselben mitnehmen und ie heute zurückbringen. Nein, Herr von Felsen, das ist gar nicht schön

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 8
Datum: 21.01.1904
Umfang: 8
. So sollte es sein in jedem, auch dem kleinsten Häuschen. „Guten Tag, liebe Anna,' rief der eintretende Konrad, „ich habe dir einen Gast mitgebracht.' „Guten Tag, Konrad, guten Tag, junger Herr.' „Gutett Tag, Frau Hellborn.' „Das fehlte mir noch, hörst du nicht, Konrad, was der junge Herr sagt?' „So lange ich mit dem albernen Titel benannt werdet heißt du auch nicht mehr Anna. Weißt du nicht, daß mein Name Oskar und Konrad mein alter Freund ist?' „Recht so, mein Junge, so höre ich es gern. Und dein Freund bleibe ich, so lange ich lebe

.' „Sei nicht böse, Oskar/ es war nur ein Scherz.' „Konrad sagte, es gäbe heute Kartoffelklöße und da habe ich mich bei euch eingeladen. Du gibst mir doch was mit, gute Anna?' „So viel du willst, Schmalhans ist bei unS noch nicht Küchenmeister.' „Das soll uns schmecken, gelt Konrad?' „Gleich bin ich wieder hier, so will meine Frau mich nicht am Tische haben und mir würde es auch nicht schmecken in dem Arbeitszeuge.' Nach kurzer Zeit saßen alle beisammen, und nachdem man gebetet, langten sie tüchtig

zu. Oskar sah so glücklich aus und die einfache Kost schien ihm herrlich zu munden. „Was führt dich heute zu uns herunter, Oskar?' begann Konrad. „Das will ich dir sagen. Ella Eschenbruch hat mich gebeten, ihr ein Puppenhaus zu bauen. Ich habe ihr ganz stolz gesagt, dazu brauchet ich nicht viel zu lernen, aber nun habe ich es schon mehrere- male versucht, dock es wird nichts. Da dachte ich an dich, Konrad, und nicht wahr, du hilfst mir da bei. Ich möchte Ella so gerne eine Freude bereiten.'

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 8 von 12
Datum: 13.04.1912
Umfang: 12
sind herzlichst willkommen. Die Vorstehung. 2^ca«ln!»ccekl Monatsversammlung am IS. Apnl um st Uhr abends im Hotel „Erzherzog Heinrich'. Schietzstandsnachrichten. S- ». A«lptfchkezsti«d Artseriot Kus« i» Bestgewinueöiste beim Kranzgabenschießea am 8.^ Npril !31L. Haupt beste: Schaller OSkar, Mehner Ludwig. Pittertschatscher »ritz, Herbst Jos.. Plank Karl. Chiochetti I.. Aieser Anton, Salruari F.. Pernthaler F. Lageder Alois. Weitscheck Rudolf, Schmuck Johann. Jangschützen: Trebo Auton, Schmid Rich., Schäfer

Jos., Lafogler Simon. Spetzger Kari.-Matha Jos.. Wieser Heiur. Lrauzbeste: Plank Karl, Lafogler Simon, Meßner Ludw. Schleckerbeste: Schaller Ot-kar, Petermeier Peter, Girschick Georg, Schaller Oskar, Meßner Ludw.. Lageder Alois. Pittertschatscher Fritz, Herbst Josef, Planen Karl. Oberrauch Alois, Schäfer Jos.. Plank Larl, Lafogler Simon, Egger Jos. Girschick Georg, Herbst Jos.. Wieser Anton, Schaller Franz, Saltuari Franz, Meßner Ludwig. Lageder Alois. Chiochetti Jos. Serien-Ultschktzen: Faller

Ludwig, Chiochetti Jos., Lageder Alois, Schaller Franz, Feldever Melchior. Steinkeller Tl>eodor, Herbst Jos., Plant Karl, Wieser Anton. Oberrauch Alois, Eggcr Jos., Figl An ton, v. Grabmeier Alois, Petermeier Peter. Heufler David, Girschick Georg. Jungschützen: Meßner Ludwig, Lafogler Simon. C Kaller Oskar, Pseiser Alois. Wieser Heinrich, Schäfer Jos.. Singer Rud., Spetzger Karl, RobeuL Joachim, Schmid Rich.. Trebo Bntou. Armeefigurenscheibe: Chiochetti Jos.. Wieser Alois, Schaller Franz, Schaller

Oskar, Faller Ludw.. Gasser Anton. Saltuari Franz. Steinkeller Theodor. Lageder Alois, Brambvck Peter. Herbst Jos., Schmuck Zoh. j.. Heufler Dav., Schmuck Joh. s-, Pircher At. Sonntag, den 14. April HochzeiLschießen deö um daS Schießwesen sehr verdienten Altschützenrates Herrn Dr. Paul Krautschneider. Dieses Schießen gilt gleichzeitig als Pro- beschießen für daS bevorstehende große Fest- und Freischießen und gelangen alle 28 Scheibe» in Verwendung. Geschossen wird nach den Bestimmungen für da! große

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 4 von 8
Datum: 09.07.1912
Umfang: 8
'aä> dem Blitzschlag und kam nur bis zum Röszler, wo ne Umkehrordre erhielt, weil jede Aktion schon reMl>- lich war. Wie gut wäre es, wenn wir einmal env^ lich die Televbonleitnng bekommen würde»', so lÄ man die bereits drei Jahre schon au Ort und Zicür liegenden Stangen schön verfaulen. Während die Uuteriuuer ^euerivelir am dem Wege »ach Siffian war, um beim Brnnner lösche» 9. ^oriscnnng. Nachdruck verboten. Geprüft und geläutert. Buu Ellen S v a l a. ^rau Knicks war in sehr schlechter ^aune, einmal, weil Oskar

so gar nicht mit der Verlobung eilte, nnd dann, weil ihr der mutmaßliche Grund zu dieser Verzögerung vor einigen Tagen auch von andern be stätigt worden mar. Daß Oskar von Zeit zn Zeit zu Spadens ging, war ihr nichts neues, er hatte dies von Jugend ans schon getan, daß er aber seit einige» Wochen, seit dein Balle am Nenjahrsabend, sehr ost hinging, das war ihr nichl bekannt gewesen, nnd auch durchaus nichl lieb, sie wollte nnn einmal kein^ an. dere Schwiegeriochter als Engenie Steiner, und der Grund

, warum Oskar dieser gegenüber so kall und gemessen blieb, war nur in seine» 'iebe zu einer audereu zu sindeu, und diese andere war Grete Spatz, So beschloß sie denn, Oskar ins Gewissen zu reden, durch eiue kräftige Aussprache »lil ibm wollte sie ihn zum Eingehen aus ihre Plaue uud zum raschen Hau. dein beiiimmcn. Es war Rosenmontag, Schnee und Eis waren verschwunden, aber die ^'nft war schnei dend kalt, ^rau.Hnicks hatte es sich in einem weiten Schlafrocke von blumigem Flanell beguem gemacht, trotz

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 10 von 12
Datum: 20.02.1904
Umfang: 12
ein gezogen, hat heroisch Arbeit und Sorge auf sich ge- genommen, war es doch die treue, herzliche Liebe, die gern für sich den größten Teil von Leid und Ungemach fordert. Wie zufrieden und glücklich wäre sie gewesen, hätte nicht das grausige Gespenst der Eifersucht die Reise mit über das große Weltmeer gemacht. So gingen die beiden Gatten neben einander durchs Leben, ohne einen anderen Austausch ihrer Gefühle zu kennen, als in Bezug auf ihren Sohn Oskar. Vergebens hatte der gute Junge es versucht

, den bösen Feind des Hauses zu verscheuchen, aber eben weil er ihn nicht kannte, war an kein Gelingen zu denken. Ebenso ging es der guten Frau. Sie hatte den Gatten beschworen, hatte mit Tränen ge fleht, ihr zu vertrauen, aber alles vergebens; finster und scheu wich er zuletzt einem Zusammensein aus und es schien, als wolle der liebe Gott diese armen Menschen den Leidenskelch bis zum letzten Tropfen auskosten lassen. Oskar besuchte die Schule in Pitsburg, der Direktor hatte dem braven Knaben

seiner Gattin, aber schon hatte er das Kuvert zerrissen und zu Boden ge worfen. Aber beschämt legte er die Blätter in die Hand seiner Gattin. Oskar hatte sich schon still weinend entfernt. „Es ist nicht für mich, Maria, Bertha ist es, die dir schreibt.' .Hattest du geglaubt, jemand anders würde dir oder mir schreiben? Ich gedachte einzig der Freundin, meiner lieben Hedwig.' „Sage mir, Maria, hast du nicht daran ge dacht, es könne ein anderer, vielleicht interessanterer Brief dir in die Verbannung folgen

, aber da steht der böse Schatten wieder und erhebt drohend die Hand.' „Ich bete jetzt jeden Abend mit Oskar um unserm Frieden, bete auch für die, die ihn unS ge» raubt, willst du mit uns beten?' „Beten — ja, vielleicht hilft Gott! Aber num lies, was dir Bertha schreibt.' (Fortsetzung folgt.)

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 9 von 12
Datum: 27.02.1904
Umfang: 12
erteilt, ävr Ankauf unä äio Vinkulierung provisionstrei äurebgekllbrt. Vepot-Uedornsdmv. Le! uns gelcnukts ^Vertpapiere übernehmen ^ir unenb- geltliek -ur Vorhabrung uaä Verwaltung, -welobe LintMrung ^vir spe- siell äsn ?. Ix>svereinvn sur Ovbr»uobsnablno empLeblen. Aus dunklen Bergesgründen. Bon Nelly Franz. (Nachdruck verboten.) Der Arzt hatte die Untersuchung beendet; jeder Klagelaut während derselben drang Maria tief ins Herz, und der arme Oskar kniete schluchzend am Lager des geliebten Vaters

.' Die letzten Worte hatte er leise, kaum hörbar geflüstert. „Liebe Maria, lass' uns allein, ich habe noch etwas für die Welt zu ordnen, ich möchte mit meinem väterlichen Freunde darüber sprechen.' Traurig verließ die gute Frau mit Oskar das Zimmer. „Jetzt reden Sie, Thalau; Sie nennen mich Ihren väterlichen Freund, und ich bin eS auch von ganzem Herzen.' „DaS weiß ich, und darum habe ich den Mut, meine große Bitte auszusprechen. Bald ist eS vor bei, meine arme Frau, mein gutes Kind stehen allein

in der fremden Welt. Wohl habe ich gespart, um nicht das nackte Elend über fie hereinbrechen zu sehen. Mein Oskar ist fleißig, aber er kann noch nichts verdienen, er muß noch studieren, sollen nicht seine Pläne vernichtet werden, und da richtet fich meine Bitte an Ihr edles Herz: Nehmen Sie fich meines Kindes an, verlassen Sie Maria nicht!' „Ich nehme die Ihrigen als ein heiliges Ver mächtnis aus Ihrer Hand. Oskar ist mir ja so ans Herz gewachsen, ich m^hte mich nicht trennen von ihm, aber wird Ihre Frau

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