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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 7 von 10
Datum: 29.09.1923
Umfang: 10
Nr. 2 soupierte die Gräfin mit ihrem Manne. Eo war eine Begegnung selbstverständlich. Ephor benutzte die Gelegenheit, die Gräfin zu begrüßen und dem Paare die beiden Freunde vorzustellen. Die Gräfin war nicht so frisch wie sonst. Eie sah ermüdet, sast krank aus. Ihre Augen flackerten nervös, und die weige Schminke, welche sie aufgelegt hatte, konnte die dunklen Ringe unter den Augen Ämsowemg verdecken wie die rötlichen Flek- lv>. welche das Fieber auf ihre Wangen ge zeichnet hatte. Sie schien

inne. Er schaute verwundert auf seine Frau, die scheinbar ihre Umgebung vergessen hatte und schreckensstarr auf einen Herrn blickte, der sich über die Brüstung einer Loge beugte und interessiert herübersah. Was hast du denn? fragte der Graf Die Gräfin zuckte bei der Ansprache zu sammen, strich sich über Augen und Stirn und sagte bloß: Mir ist nicht wohl, gehen wir nach Hause! Aber gleich! Ohne die zustimmende Antwort des Gatten abzuwarten, stand sie auf und ging zur Lage vor, um ihren Mantel

wie festgebannt an dem Fremden, der ausgestanden war, als er sah. daß die Gräfin zur Loge ging, und d s m a n n' belsäule verlagerte. Mit Hilfe von Röntgen strahlen konnte die Lage des Objektes festge- stelli und die Zahnbürste entfernt werden. Unglücklicherweise aber führten die Mikroben der Bürste, und des Speichels eine Blutver giftung herbei, deren Folgen die Unglückliche erlag. ' Das Orakel. Ehe der deutsche Kaiser sich zum Krieg entschloß, telegraphiert er noch rasch an König Konstantin von Griechenland

gezahlt? fragte sie nochmals Aber geh', so bleib' doch noch ein bißchen! Den Grafen traf ein zorniger Blick, Sie griff nach dem Fächer und antwortete hastig: Nein, ich muß nach Hause! Du kannst bleiben, wenn du willst! Baron Sphor wir» die Freundlichkeit haben, mich zum Wagen zu führen. Gewiß, Gräfin. Wenn Sie gestatten — Der Baron bot ihr seinen Arm an. Campobello ergriss die Hand seiner Frau Ich möchte wirklich noch ein wenig Bleib' nur, bleib'! unterbrach die Gräsin ihren Mann hastig, der Anstalten

machte, sich zu erheben. Der Baron wird schon so freund lich sein Violetta nickte den drei Herren flüchtig zu und wandte sich rasch ab, um zur Haupttreppe zu gelangen. Da stand drei Schritte vor ihr der Fremde, Ein sehr eleganter, junger, hübscher Mensch in tadellosem Salonanzug. Er hatte die Anns über die Brust gekreuzt und blickte die Gräfin ernst und forschend an. Gehen wir — durch die — andere Tür! stammelte die Gräfin und kehrte dem Frem den den Rücken. Doktor Martens verließ seinen Platz

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 06.02.1924
Umfang: 8
bin ich, ein Löffel, deiui alles führt Moritz Silber baum auch mit mir zum Munde. Aber die Äwne setz? er dem Mahle auf, wenn er mit mir die Sauce auf seinem TÄler zusammen kratzt und mich dann mit Hochgenuß durch Mie selten n»ten Lippen zieht.' „Es war schon arg.'' begann wieder der Löffel, „wenn ich zurückdenke, wie es abwärts ging mit »ms, seit uns die arme Lebe Gräfin Elisabeth mit der großen Bonbonniere und den Leuchtern susamrilentat und auf de» Tisch ins Schlafzimmer stellte m>d d«m eines Tage? der alte

Heinrich meldete: Lch bitte, Frau Gräftn» es ist schon wieder diese Frau W«? dann «K »? fqgtr die« f« «« «echslk» teilen Aergers und traurig zugleich, „erin nert Ihr euch noch?' Und die Gräsin Elisabeth sagle gleich: „Es ist schon gut, Heinrich, führen Sie mir die Fvau mir herein.' Daim kam mit kriecheri'cher Geste «iie häßliche fette Person zur Türe herein. „Ich küß die Hand Frau Gräfin. Leider ist nichts zu inachen mit 'ni Juwelier Mayer; er fa^i, uin das Geld hm er viel schönere Kassetten

in sein Geschäft und Leuchter, sagt er, kaufen die Leut hsut nimmer gern und die Bonbon niere war'auch so a Stück, das man fast -nicht oerkaufen kann, es ist wirklich schwer, leider Frau Gräfin. Frau Gräfin werden entschul digen. ich Hab mir die Füß abglaufn, dreimal war i dorten beim Mayer, denn nit wahr, i »ersteh doch, was die Sachen wert sind, was die Herrschaften hergeben. Wie i Kammer- jungser war bei der Gräsin R.. da sind wir jv im Sommer iinmer a paar Wochen zur Frau Gräfin Mutter nach Ischl kommen

und die Leuchter, die sind auf ihrem Toilettentisch gestanden, mir kommt grad vor, i seh's noch, o Gott, o Gott!' ^Ja, was machen wir mm?' unterbrach die Gräfin Elisabeth den Redestrom. »Wenn Frau Gräfin warten möchten, mstnt der Herr Mayer, oder wenn —' »Rein. nein, das geht nicht, ich möchte das jetzt abschließen', mlterbrach wieder die arme Gräfin EkfaSeth. „Ja — ich wüßt dann halt noch ornon Weg. Wenn die Frau Gräfin Vertrau«! zu «i? Hab«, und nÄr emmol das Besteck m-t- geben täten

, ich könnte es dann noch !>er Fr« Heller zeigen, wissen Frau Gräfin von da großen Wäschegeschäft: der ihre Tochter de- rat', das wär leHj möglich, daß sied»! Sachen nimnck. Nur halt wegen dem Mi grannn ist das Besteck recht entwsriet, öL I müßten holt Flau Gräfin b-Äenken de^I Preis und wie gesagt, man kriegt halt m» schöne ganz billig jetzt'. Zum drnien erinnert Ihr Euch, unterbrach unsere Träsis Elisabeth, und diesmal war unser beschlossen. „Nehmen sie das Besteck lagte sie mit ganz leiser Stimme und «'! statt 11VV sagen wir domn

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 6 von 8
Datum: 27.02.1902
Umfang: 8
den 22. d. Mts. in Lienz abgehaltene Markt hat leider den Er wartungen der Verkäufer nicht recht entsprochen. Wo der Grund hiefür zu suchen ist, wissen wir nicht. Besonders bei Mastvieh gieng das Geschäft flau, gutes Lebvieh erzielte immerhin noch j mittelmäßige Preise. i ! Deodat, oder: Keldenhastigkeit der Ließe. (23. Fortsetzung.) Die Gräfin erbebte. Sie warf einen durchdringenden Blick auf die bleiche Brigitta und auf Deodat, der still und ruhig vor ihr stand. Sie prüfte nun Mathildens Schnur, scheu

hat?' „O glaubt ihm nicht, edle Frau, er lügt, wie ein Schelm,' schrie Brigitta mit dem Muthe der Verzweiflung; „die Schnur hat er gestohlen! O wartet nur, bis Heymeran kommt, und Ihr werdet diesen elenden Verleumder zu Schanden gemacht sehen!' „Heymeran kommt nimmer,' sprach ernst und traurig ein Jäger, der ans dem Walde herkam und Brigittens Worte gehört hatte. „Heymeran ist todt; ihn hat ein Bär auf der Äagd zerrissen!' Da sank Brigitta ohnmächtig zu Boden. Erschüttert eilten Mathilde und die Gräfin

des Baumes stand. Er eilte zur Gräfin und fand sie mit der Ohnmächtigen beschäftigt. „Weiß sie das Unglück?' fragte er seine Gemahlin lebhaft. „Sie weiß alles,' erwiderte diese traurig.. ^Ätigitta erholte sich; sie sah mit starren, glanzlosm Augen umher. „Heymeran ist todt, ist todt; jetzt, Kind,' sprach sie zu Mathilden, „müsst Du Dich schwarz anziehen ; Du musst trauern um Deinen Vater!' „Großer Gott,' rief der Graf, „was spricht sie? Der Schmerz bringt sie von Sinnen !' Man trug Brigitten fort

und Mathilde folgte ihr auf den Wink der Gräfin. Da trat Deodat vor und begrüßte ehrfurchtsvoll den Grafen. „Deodat, mein Deodat,' rief der Graf mit der innigsten Freude, „Du bist es? Wo kommst Du her? Ja, ein treuer Diener ist mir gestorben,' fuhr er fort und drückte Deodats Rechte; „bleibe bei mir, Du Retter meines Lebens! Siehe, Anna, da ist Dcodat, der unschuldig verleumdete und wunderbar gerettete Deodat! Ihm danke ich es, dass ich Dich und unsere Tochter wiedersehen durfte!' „Unsere Tochter?' fragte

die Gräfin. „Deodat, Deodat,' rief sie erschüttert, „wo hast Du die Schnur her?' Sie reichte Annas Schnur dem Grafen und erzählte mit gebrochener Stimme, von innerem Schauer ergriffen, was vorgefallen war. Der Graf erbebte in düsterer Ahnung. Deodat reichte ihm schweigend die Briefe. Der Graf, höher gebildet, als die meisten seinesgleichen, las; er stand erschüttert, fast vernichtet. „Heiland, wie wurden wir betrogen! Kuno, Kuno! Wenn Mathilde mein Kind nicht ist,' rief er mit heftigem Schmerz

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 8
Datum: 05.10.1923
Umfang: 8
. Am R. August d. I. entfernte sich hier aus ihrem elterlichen Hause die dreißigjährige Louise Tamiler und ist bis heute noch nicht zurück gekehrt. Alle Nachforschungen nach ihrem derzeitigen Aufenthalte waren bisher ergeb nislos Wem zweckdienliches bekannt ist. Das grüne Auto. Roman von August Weißt. «Schluß.) Einundzwanzigstes Kapitel. Die Gräfin aber sah in ihrem Zimmer, den Kops in die eiskalten Hände gestützt und karrte fassungslos zu Boden. Das erste Morgengrauen kroch über das Dach

des gegenüberliegenden Hauses und vars fahle Lichter durch die Scheiben. Da... was war das? Hatte es nicht ge läutet? Woletta fuhr in die Höhe. Die Kammerfrau trat ein und meldete: Eräflich Gnaden, bitte, es sind zwei Her ten da, die gräfliche Gnaden sofort sprechen vollen. Violetta erbleichte... Sie griff nach dem Toys, dessen Schläfen wild hämmerten, preß- k d!e Fäuste gegen die Brust und seufzte lies aus. Was soll ich den Herren ausrichten? frag te das Mädchen. Weck' den Trafen! befahl die Gräfin Die Herren

wollen aber mit der Frau Zläsin — Wer sind die Herren? fragte Violetta leij? Bon der Polizei, antwortete das Mädchen. Gräfin fuhr mit der Hand.zum Her zen. 5o war also alles aus... Man kam be> re ts. sie zu holen... Das Verbrechen war möge solches der tiefbekümmerten Murtsr des Mädchens, Frau Kathi Gafriller, St. Sig mund, Pustertal. gütigst mitteilen. p Der Stausee in Rein. Tauferertal, Z. Oktober. Das Stauseeprojett im Reinlaie, worüber bereits oiele und umfassend? Ver handlungen, Prüfungen. Messungen

Sphor wurden in den Salon geführt uüd gebeten. Platz zu neh men. die Gräfin werde gleich erscheinen. Zehn Minuten oergingen. Die Sache dauert mir ^u lange, sagte end lich Würz. Ich werde kurzen Prozeß machen. Fort kann sie nicht, denn alle Ausgänge find besetzt. Bitte, rufen Sie das Mädchen! Wo ist die Frau Gräfin'.' fragte der Poli zeirat die eintretende Kammerfrau. In ihrem Schlafzimmer, bitte. Führen Sie uns dahin. Sofort! befahl Würz in so dezidiertem Tone, dag das Mäd chen keinen Einwand

sind hieb« zwei angezogene Dekrete unrichtig zitiert, jodaß wir vorläufig nicht in der Lage sind, diese Be triebe anzuführen. D. Red. Gräfin.- ersparen Sie uns weitere Gewalt- , j taten! Zwingen Sie uns nicht. Hand an Sic ! zu legen! , Im Zimmer blieb alles still. Merkwürdig > still. j I Der Polizeirat konnte die Ecke eines Bet- ^ , tes sehen! darüber ein Heiligenbild. Der matte Schein einer Kerze, die in der ande- > i ren Ecke des Zimmers stehen mußte, warf ^ j zittrige undeutliche Schatten

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 8
Datum: 19.05.1914
Umfang: 8
. Die erste Frage, lautend auf Ehrenbeleidigung, wurde von den Geschworenen mit 12 Ja beantwortet. Auch die zweite Frage, die Zusatzfrage, ob der Wahrheitsbeweis er bracht worden sei, wurde mit 12 Ja beantwortet, wmuf Dr. Heller frcigefprockien wurde. Ein sensationeller Erpresserprozeß. Vor einem Wiener Erkenntnissenate wurde in den Tagen zwischen dem 12. und 14. Mai ein Er- pressungsprozeß durchgeführt, iu dem es sich um die Entwendung des Tagebuches der Gräfin Esterhazh durch den verarmten Baron

Strahlendorff uud der K«mmerzofe der Gräfin, Emma Böjty, handelt. Die Gräfin Esterhazy lebte seit längerer Zeit in Wien im Hotel „Meißl u. Komp.', woselbst sich auch Ba ron Strahlendorff, der sich der Gräfin nähern wollte, einlogierte. Als aber feine Bemühungen an dem Widerstande der Gräfin scheiterten, sann er auf Rä ch^, Wissend, daß man die Gräfin unter Kuratel stellen wolle, wozu sich jedoch kein Llnlaß bot, trach tete er nach dem Tagebuche der Gräfin, worin sie nicht nur die Tagesereignisse

verzeichnete, sondern auch ihren innersten Gefühlen Ausdruck gab, und außerdem sein Inhalt jenen dienstbar wäre, die die Gräfin entmündigen wollen. Als er nun von der Gräfin in seinen Liebeswerbuugen abgewiesen wur de, knüpfte er mit deren Kammerzofe Emma Böjty ein Liebesverhältnis an, mit deren Hilfe ihm die Entwendung des erwähnten Tagebuches gelang. Baron Strahlendorff erklärte nun dem Vertreter der Gräfin, Dr. Mahler. den Täter zn kennen, der für die Herausgabe des Buches 80.000 K, verlange. Er 'elbst

gebe sich mit der Anstellung als Privatsekretär der Gräfin zufrieden. Die nun gepflogenen Ver handlungen führten jedoch zu keinem Resultate. Die ser Tatbestand wurde nun zum Gegenstände der ge gen den Ba.rou Strahlendorff und der Kammerzofe Einum Böjty eingebrachten Klage genommen, die nuu zur Verurteilung Strahlendorffs zu 1 Jahr Kerkers und Adelsverlust führte. Die Kammerfrau Böjty wurde jedoch freigesprochen. Land- und Volkswirtschaft. Generalversammlung der Brixener Bank. Kürzlich fand

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 3 von 8
Datum: 14.05.1923
Umfang: 8
hatte er die Gattin eines sehr im englischen Fahrwasier seaelnden Gesandten, des Grafen G.. zu? Tischdame. Ihr in allen Äußerlichkeiten stark den Engländer kopierender Gatts — zu mehr langte es nicht — war herzlich unbedeutend und hatte als Gesandter bereits mehr Unh-il angerichtet, al-z Gutes gestiftet. Seine Gattin, die Gräfin, war zwar als gute Deutsche gebo ren, pflegte aber an ihrem Vaterland? sel.en ein gutes Haar zu lassen. Dabei kam sie :<un allerdings bei General T.. der ein warmher ziger Deutscher

T.. „Würden Sie die Güte hacen. Frau Gräfin, mir ein Beispiel für Ihre An sicht anzuführen?' Die Gräfin: „Gern, zehn für eines. So z. B. „essen' und „speisen' General T.. „Doch nicht ganz, Frau Kiä- fin. Sehen Sie, in der Bibel steht: „Christus speiste fünftausend Mann.' Er hat sie aber nicht gegessen...' Die Gräfin: „Nun gut, dann mag ich mit diesem Beispiel unrecht haben. Aber ein an deres: „schlagen' und „hauen'. General T.: „Auch dies dürfte nicht so ganz zutreffen. Sehen Sie. Frau Gräfin, die die Uhr

dort? Diese Uhr schlägt, abei sie haut nicht.' Die Gräfin (schon etwas ärgerlich): Memer. wegen: aber noch ein Beispiel: „senden' und „schicken'. General T. (leise lächelnd): „Auf die Ge fahr Ihres Zornes hin, Frau Gräsiii. muß ich abermals widersprechen. Sehen Sie. Fia» Gräfin. Ihr verehrter Herr Gemahl ist zinar ein ..Gesandter', aber kein „Geschickter'. Die Gräfin (diesen kleinen Stich tapfer oc.- beißend): ..Gut. aber wie steht es damit: „sicher' und „gewiß'? General T. (schmunzelnd): „Frau Gräfin

ich bedauere herzlich, aber auch das trifft wich zu. Sehen Sie. gesetzt den Fall, es brach« jetzt hier Feuer aus, dann würden Sie mu ohne Zweifel dankbar sein, wenn ich sie einem „sicheren' Orte brächte. Aber od lu-t zu einem „gewissen'. .?' 2eht zog die Gräfin aber doch einen Wech sel des Gesprächsstoffes vor.

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 8
Datum: 21.09.1923
Umfang: 8
werden Wenn Landwirt« das au» ihrem eigenen Besitz gehalten? Vieh oirkauien. üeqi lein uiarenunisatisteuerpslichtiges Gelil»äi oor An einem solchen Fall« besteht keine Li-rp'üchiiuig. eine Faktura auszustellen. Wenn aber ? ns solche 'iiiiacltell» wird, ist lie mit I, bezw. bei miem Preise über NX!» mit 2 'roniille und emmri?«» Stenipelmar.en sl-inpel» Das grüne Auto. Roman oon Auqust Weißl. SS, Fortsetzung. To. Gräfin. Das heißt, cs ist in der Nah nes Hotel Aristo!, auf dem Trottoir ein Arm- dsnd ge'unden worden

, anf das die von 'bncn gegebene Beschreibung vollständig paßt. Ob es wirklich das Ihre P, könne» nur Sie allein entscheiden. «phor legte das Armband aus das niedere Tischchen, das neben dem Diwan stand. Die Gräfin griff hastig noch dem Schmuck und riei: Ja. es ist es! Sie wissen gar nicht, wie dankbar ich Ihnen bin. daß Sie es mir wie derbringen! Pardon, Gräfin, wiederbringen ist eigent- nicht dos richtige Würt. Ich habe Ihnen 5az Armband bloiz zur Ansicht vorgelegt. Was soll das heißen

? Es ist ja mein Eigen tum. Gräfin, die Behörden sind '.imftä'.'dlich. Do alles den schwerfallen Diemt '> i> konnte natürlich nicht wissen, ob es tatsäch lich Ihr Zlrmb-.!!Z !>>. konnte m-ch auch nicht ^ls der Besitzer oliemeisen, und so wurde mir -er Schinuck nur unter der Bedingung aus folgt. de»' ich es wieder zurückstelle, da nur Eigentümerin berechtigt ist es in zu nehmen. Notabene, aienn sie ' -cr Lage ist. den Beweis zu erbringen. der Fund tatsächlich zu ihrem Besitzstand gehört. Um Gotieswillen, Sie sprechen

ja schon ganz im Amtsiiil, Sagen Sic mir stanz deut lich. was ich noch zu tun Habs, damit ein mir gehöriges Stii'k von Amlswegen wieder in meine» Besitz übergeht. Welche Fornralitäten smd also noch zu erfüllen? Sie müssen sich selbst ins Fundbureau be geben Gräfin. Es steht außer Zweifel, daß man Ihren Angaben Glauben schenken »nd Ihnen den Schmuck nach Erlegung des Fin derlohnes und Bestätigung des Empsanges ausfolgen wir-z. Ah doch, nickte die Gräfin ironisch, wird mau also die Licbtnswiirdigkeit

haben. Ich muß sagen, kompliziert sind die Dinge hier zulande bei den Behörden. Das dürfte wohl überall so sein, Gräfin, bemerkte Sphvr. Möglich, ich kenne mich nicht aus in derlei Dingen, ilederdi'^ fühle ich mich nicht w'>il. Ich hc^e fo iurn-tvare '«.'üsiräne, Und mit Behörden will '.cii nichts ',u lun haben, auch ivci:» ich geiund bin. Glauben Sie »ich' daß cs geiküg -.'N n urde. wenn ich Ihnen icn Empfang <'es Schmuckes bestätige und den Finderlohn übergebe? Ich bin leider dazu nicht ermö !',i^t, ^'.u.h

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 8
Datum: 29.12.1921
Umfang: 8
. Kriminalroman von Erich Eben st «in. fl. F«tsetzung.) ' ' 1 Helene, deren Augen bei seinem Anblick aufge leuchtet hatten, erblabte jetzt und starrte ihn er schrocken an. »Um Eotteswillen — ist etwas geschehen? Sie sehen so oerstört aus!' »Ja — ein Unglück — die Schwester der Grä fin ist — verunglückt. Aber, bitte, kommen Sie rasch. Die Gräfin muß unbedingt vorbereitet wer ben. ehe die Behörde —' Helene war bereits wieder im Zimmer ver» schwunden. Nach zwel Minuten kam fi« ohne da» Kind und ohne Hut zurück

. »Ich werde Sie anmelden.' .Ach. wozu, das toste» wieder Zettl Es ist ja Vittag — sühren Sie mich nur gleich tn den Sa lon der Gräfin.' Helene öffnete schweigend eine Tür. Die Gräfin stand am Fenster und blickte hinab auf die Piazza, llls sie die Tür gehen hörte, wandte sie sich um und starrte Lindemann stirnrunzelnd an. Dann fragte sie. Helene ansehend, scharf: »Wer ist da»? Wie können Sie mir da einen fremden Menschen hereinbringen. Fräulein?' Ehe Helene antworten tonnte, trat Lindemann vor. , »Verzeihen Sie. Frau

Gräfin — mein Name ist Peter Lindemann. Ich glaube nicht, daß ich Ihnen p völlig fremd geworden bin!' Die Gräfin errötete. »Ach. Pardon — Lindemann — fa richtig Vergeßlichkeit! Wenn ich nicht irre, wollten Ei« mich kürzlich schon in Kairo aussuchen »Allerdings. Indessen ' »Bitte, nehmen Sie Platz. Womit kam» ich Ih nen dienen?' Das war freundlich, aber kühl und mit leiser Herablassung gesprochen. Lindemann starrte sie ganz verblüfft an. Dann erinnerte er sich, daß keine Zsit zu verlieren sei

. und sagte — mm Hen- so kühl und förmlich: »Ich lomnie nicht mit einer Bitte, Frau Grit» sin. sondern habe Ihnen ein« Mitteilung zu ma chen.' Mir?' »Ja. Von Ihrer Schwester. Ich traf Miß Mor gan zufällig in Kairo und ' »Wie?' unterbrach Ihn dle Gräfin im lon« vollendetsten Erstaunens. »Harrtet ist tn Kairo? Seit wann denn?' Abermals starrte der Maler sie stumm vor Ver blüffung an. »Sie wußten e» nicht?' sagte er dann langsam und ungläubig. „Miß Morgan hat Ihnen doch gleich nach ihrer Landung

in Alexandrien telegra phiert!' »Ich habe keine Depesche erhalten. Wenigsten» Nicht von Harriet.' Lindemann war sprachlos. Warum log sie? »Sie wollten mir ein« Mitteilung machen?' vn- terbrach die Gräfin da» Schweigen. »Ja. Aber vorher gestatten Sie mir. Ihnen mein Erstaunen darüber auszudrücken. Frau Gräfin, daß dann Ihr Herr Gemahl Si« nicht von der An kunft Ihrer Schwester in Kenntni» fetzte, da «e selbst e» doch war. der Um Are -- wechselvd« Hd reDen Es fiel Helene aus, daß der Ton. in dem Linde mann

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 3 von 8
Datum: 21.09.1920
Umfang: 8
.) Früher, vor seiner Verheiratung, war Graf Harro innner so vergnügt und übermütig gewesen, und mit seinen Eltern lebte er in herzlichster Eln- iracht. Dann war erst der alte Herr Graf gestor ben, und ein Jahr darauf hatte Graf Harro die Eräsin Alice heimgeführt. Mit der war der Un friede ins Schloß gezogen. Wenn auch Graf Harro die Gräfin Alice aus Liebe geheiratet hatte, so dauerte doch sein Glück kaum vier Wochen. Dann ging der Tanz mit der Gräfin an. Du lieber Gott, alle Tage Zank und Streit

und ungutes Wesen. Ein Höllenleben war das für feinen friedliebenden, sun- gen Herrn gewesen. lind die hochselige Frau Mutter, ach, was hatte die sür sorgenvolle Augen dazu gemacht. Sie war >m Herzeleid und in großer Sorge um ihren Sohn ihrem Gatten bald ins Grab gefolgt. Aber selbst »m Todestag seiner Mutter hatte Gräfin Alice keine Ruhe gegeben. Den ersten Anlaß zu ehelichen Streitigkeiten hatte der Umstand gegeben, daß die junge Gräfin sich Mutter fühlte und keine Festlichkeiten besuchen konnte

. Und in dieser gütigen Nachsicht hatte er alles verdorben. Die eigensinnige Frau nahm ihm das Heft aus der Hand und er verlor die Macht über sie. Nach der Geburt der kleinen Komtesse wurde es noch schlimmer. Das Kind war der Gräfin nur eine Last. Sie weigerte sich, irgendwelche Pflichten zu übernehmen. Tagelang sah sie überhaupt nicht nach dem Kinde und überließ es der Amme, dann der Bonne und schließlich der französischen Gouver nante. Denn eine französische mußte es sein. Ihre Tochter sollte „französischen Schick

' bekommen, wie sie sagte. Da hatte es auch Kämpfe gegeben. Gras Harro wünschte eine deutsche Erzieherin für seine Tochter, wenn die Mutter nicht selbst die Erziehung übernehmen wollte. Und das wollte die Frau Grä fin ganz sicher nicht. Sie lachte auf, als ihr der Graf das sagte, und setzte mit ihren Szenen die französische Gouvernante durch. Und Mademoiselle Perdunoir kam und fand Gnade vor den Augen der Gräfin, wenn sie auch sonst niemand im Hause leiden mochte. Auch dem Grafen war sie widerwärtig

und er beschäftigte sich viel selbst mit der kleinen Komtesse. Dann saß Mademoiselle Perdunoir im Wohn zimmer der Gräfin und erzählte dieser Pariser Hi' störchen aus der Gesellschaft. Mit ihrem leichtfer tigen, frivolen Geplauder amüsirte sie die Gräsin, so daß diese Mademoiselles Zeit mehr sür sich in Anspruch nahm als sür ihr Kind. Und das war das einzig gute dabei, denn eine gute Erzieherin war Mademoiselle ganz gewiß nicht. Graf Harra Mißte da sehr streng beaufsichtigen und behielt seine Tochter

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 28.06.1900
Umfang: 8
zu Wien eine feierliche Eideslei stung des Erzherzog Franz Ferdinand von Oester reich-Este statt. Wie erinnerlich, gieng vor Monaten schon die Kunde durch die Blätter, Erzherzog Franz Ferdinand der künstige Thronfolger Oesterreich-Ungarns, habe mit der Gräfin Sophie Chotek eine geheime Ehe ein gegangen. Wenn diese Nachricht sich auch als völlig aus der Lust gegriffen erwies, eines behielt die große, an den Vorgängen im Allerhöchsten Kaiserhause interessierte Oessentlichkeit im Auge: die Herzens

waren, die Erlaubnis zur Ehe ertheilt. . Die Ehe zwischen dem Erzherzoge Franz Fer dinand und der Gräfin Chotek wird morganatifch sein, d. h. eine Ehe zur linken Hand, eine standes ungleiche Ehe, in der die nicht ebenbürtige Frau und ihre Kinder von den Standesvorrechten des Mannes und der vollen Erbfolge ausgeschlossen find. Demnach wird auch die künstige Gemalin des.Erzherzogs im Falle seiner Thronbesteigung nicht den Titel Kaiserin führen und auch die aus dieser morganatischen Ehe hervor gehenden Kinder

werden kein Anrecht aus die Thron folge besitzen. Der eingangs erwähnten Eidesleistung des Erz herzogs, die also nur die Stellung seiner künftigen Gemalin und der dieser Ehe entsprießenden Nach kommenschaft betrifft, werden der Kaiser und die Erzherzoge sammt den als Zeugen fungierenden ob ersten Hofchargen, geheimen Räthen und Ministern beiwohnen. Die auf die Eidesablegung bezüglichen Docnmente werden am 29. Juni amtlich verlautbart werden. > ^ Die-Vermählung des Erzherzogs.Franz.Fer dinand mit der Gräfin Chotek

, diö gegenwäÄig in Dresden weilt, war ursprünglich vor der Abreise, des Kaisers nach Jschl geplant; wie eS jedoich üeuestenS heißt, ist die Feierlichkeit bis nach Beendigung der großen Manöver, die in September stattfinden, ver schöben worden. Ueber die Herzensbraut des Erzherzogs sei Nach stehendes mitgetheilt: Gräfin Sophie Chotek entstammt einer alten böhmischen Adelsfamilie, die im Jahre 1723 in. den Grafenstand und 1745 in den Reichsgrafen stand erhoben wurde Der Großvater der Gräfin Chotek

ihm 1826 die oberste Ver waltung des Königreiches Böhmen an, wo er bis 1843 wirkte. Er starb 1868 in Prag. Gräfin Sophie Chotek ist eine Waise. Sie ist als Tochter des Grafen Bohuslav Chotek und dessen Gemalin Wilhelme.Gräfin Kinsky zu Wchinitz und Tettau am 1. März 1868 geboren. Graf Bohuslav Chotek, Sohn des Oberstburggrafen in Böhmen Karl Grafen Chotek, war Herr der Herrschast Ciwitz, k. u. k. Kämmerer, geheimer Rath und Oberststabelmeister. In den Jahren 1867 bis 1869 leitete er die öster reichisch

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 16
Datum: 01.11.1919
Umfang: 16
» um di» Cräjiri zu ürgem. Wci! mm der Graf oft au: dis Jagd ging und mich sonst reißen unternahm, ja waren die Fr^uu-n vi-;l allein — zur Freuds der Läriu und zu»« großen Verrusse de? Gräfin. Es war Mai und auf dem Aedirge Lagog^oi, das über dem Turmschlosse sich erl/oö, lag -wch vi«! Schi'»», da sag« eines Tages der Äraf zu sei«» Ge:us«Ll>l: „Nun muh ich auf einige Wochen foriWchen und komme erst am längsten Tage wieder; ich pi che schon seit Jahren den ^roo ä'txuv?« ft>«n Adlerdogen), die beste aller Waffen

, mit der mcm jede»» Bogel aus der Lust herunterholen kam»: nun hat mir ein Freund fagen lasse», daß d»ei Zwerge hinter dsn gläsernen Bergen diese Waffe besäßen: ich will dorthin reiten und den Zwergen viel Gold geben, damit sie mir den .Xrev überlas sen, denn kein Preis wäre mir zu hoch für Visse Waffe.' Darauf zog der Graf noch Norden. Seme Sattin aber blieb traurig zurück und hatte viel Verdrießlichkeiten mit de? boshaften Süxl». Die Wochen wurden zu Ewigkeiten und die Gräfin konnte es gar nicht erwarten

eingeschlossen. Die ^Gräfin saß am Fenster und schaute in de» Abend. Es war aber gerade vntvr ürvk; (d. h. Dmnme- zeit) und oben auf den <Mnsr: des LaHaz^wi ver klagten die letzien Lichter der <d. h. des Nachglühe,^ Leise tönten von herüber die Glocken der hsnnteyrendsN Die Wälde? iin Kreise dluileltsn schon. Da sah ^ Gräsin den Wiesenpfad herauf ein Mm»«lein kom men mit einer (d. h. Krax«) auf d»n Rücken. Es war ein Händler. Unter dem Zkrm» blieb er stehen und rieft „Edle Schloßfrau, laßt mich hinein

und km»st mir etwas ab: ich habe schöne Sache« aus Vene dig,. Spiegel und Spangen. Werkzeug und Zierest mmnherlei!' c „Habt ihr auch den Mierbogen?' fragte di« Gräji«. „Rein, den Hab« ich nicht,' verfest« der M««, «aber ich kenne ihn wohl: es ist das di« kostbarste Waffe der Welt und wenn Ihr mir viel GvL» gevt» so will ich ihn Ench verschaffen.' La wurde di« Gräfin freudig erngt; sie eiSe in ihre Kemenate zurück, holte ein goldenes A«n- band hervor, warf es dem Manne hinuntsr und sprach: ..Da habt' Ihr eine Angabe

: wenn Ihr nur den Bogen bringt, bekommt ihr all meinen SchnwS: und ich besitze noch viel: aber ich mochte den Bogen in vier Tagen haben' »m meinen Ge mahl damit zu überrasche», der am fünften Zage komWt.' Ich brauche gerade zwei Tage hin und z»ve-. zurück,' versetzte der Mann, „denn ich imiß nach Fleims und voll da durch den Ltue»mr!ess«l hin aufgehen bis zur Scharte an der Roßtal)»: dort wohnt eiil Venediger, der jetzt Len Bogen besitzt.' ..Also eilt Euch,' rief die Gräfin, „und sehet zu, daß ihr am vierten Tage

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 12
Datum: 13.04.1919
Umfang: 12
»ck?-rb. von Küepach auf der Haselburg war wie schon oft «snncn Nrisigtn ausgezogen, um eine Fehde auszufechten. Gemahlin, Gräfin Hildegard, geborene von Annenberg, bei ihrem Gesinde allein zurück und spann. Sie saß im ^wgrrler des Rittersaales Tag um T-r- an ihrem Spinn- «e uild ihre weihen Finger drehten flink und fein die FS- ? »s Flachses, indes ihr zarter Fug emsig das Trittbrett- ? trat, daß das Rädchen in größter Eil: schnurrte und ^Mte.^ Wenn Sie Spulx gefüllt war.- schaute die junge sich ausruhend

würde« über Stadt und Dorf, über «K » .«»ld, über Fluß und Moos. Gräfin Hildegard sah I jutigrir Turm in Sehnsucht seiner Glocken harren. steckte sie neuen Flachs auf die Kunkel und legte «-pule ein. Sie hatte den Turm wachsen gesehe» u. lieb- ^«e« in den dielen Monden ihrer Einsamkeit auf der er reckte sich mit basemsfroh, so hoch er Är'l? mit stummem Gruße hin zu seiner Freundin, iluki ^es ber Welt abgeschieden und hundertmal des 5» ^ Zurück mit holdem Lächeln und harrte mit lH^A.^tuude, da er spreche

» würde mit tiefer, machtvoller ?e Tag um Tag km Auslugerker des Rittersaales Mtd spann und spann und lugte vergebens land- «ach der Rückkehr ihres Gemahls. I Eines Tages pochte es mit starken Schlägen an das Schloß» > tor und Gräfin Hildegard sprang hurtig von ihrem Sitze. „Er ist es! Mein Gemahl!' rief sie voll Freude durch den düster ernsten Raum und eilte ihm raschen Fußes entgegen. Bald aber mäßigte sie ihre Schritte, denn ihr uahten in wei ten schwarzen Mäntel» und Weißen Halskrausen würdevoll

Glocke, die dem stattlichen Turm ebenbürtig werden soll, so daß sie seiner Schönheit und Höhe entspricht.' Gräfin Hildegard dachte eine Weile. „Ich wüßte nichts im ganze» Schloß, was diesem Zwecke dienlich wäre. Der Graf ist fort und was a» Rüstungszeug noch hier geblieben ist, wage ich nicht zu verschenken', sprach sie freundlich, „nur dort die große» Kugeln auf den Zinnen find noch aus Erz.' Sie zeigte mit der spitzenumfäumten weißem Hand auf di^ Ringmauer der Burg. ,^Säre euch mit diese» geholfen

» Zwölfe sind es. mächtig große Globen.' Die Rat-Herren schauten empor. „Fürwahr, bie Spende kommt uns gut.' Befriedigt schüttelten sie die Lockenhaup'zr und schmunzelte». „Langt es für bie große Glocke?' fragte Sie Gräfin lä chelnd und dachte an ihren stummen Freund, den holzen schlanken Turm und freute sich, daß er nun spreche» würd? herüber zu ihr nach Küepach. „Es könnte', sprach sie. „noch lange dauern bis zu des Haselburgers Rückkehr. Wollt ihr auf ihn warte», ist es mir genehmer; könnt

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 4 von 6
Datum: 03.02.1922
Umfang: 6
vor do^i gerichte Bozen zu verantworten. Er iv.ir?: ! 8 Monaten Herkers verurteilt. Sas Geheimms vou Ivdschinka. Krimmalroman von Erich Edenstein. <ZS. Fortsetzung.) „Dann mußt du sie sehr flüchtig angesehen oder — deine Schwester vergessen haben! Ich jah die Bilder der Toten, und es besteht für mich nicht der leiseste Aweifel, dvsz es unsere arme Harnet ist!' Die Gräfin verhüllte ihr Gesicht und brach in Schluchzen ans. Dann stammelte sie un- stcher: „O, wenn du recht hättest! Es wäre ja ent setzlich! Die Tote

mich fast ebenso sehr, wie die Schreckensnachricht von Harriets Tod. dll wir in den Zeitungen lasen!' Die Gräfin sah idn mit einem seltsamen Blick an und senkte d-n Kopf. «Ich mußte Egon versprechen, dir me mehr eine Zeile persönlich zu schreiben,' sagte sic dann leisr. „Er ist sehr eifersüchtig uns kann nicht »,'rgessen, daß ich — einst beinahe deine Frau geworden wäre — und dich — sehr lieb hatte ' Ucber Parkinsons Züge zuckle ein eigen tümlich überraschter Ausdruck, Dann verfin sterte

sich sein Gesicht. „Darum trägst du wohl auch das armselige Kcttchen nicht mehr, das ich dir beim Abschied in Nervyork gab?' „Das — Kettchcn?' Die Gräfin blickte unsicher und verlegen auf. „Ah — du hast es wohl überhaupt schon ganz vergessen?' Er griff wie spielend nach ihrer Rechten. „Es war ein Dielliebchen, weißt du es wirklich nicht mehr? Und du erlaubtest mir. daß ich es dir anschmiedete, damit du es nie ablegen solltest. Noch bei dei nem Besuch in Newyork als junge Frau trugst du es. Damals war dein Mann

wohl noch nicht so eifersüchtig?' Die Gräfin murmelte verschämt: „Damals wußte er noch nicht, von wem es stammte. Ich hatte ihm gesagt, es sei von Harnet.' „Ah — du hast ihn belogen? Du — die du niemals eine Lüge über die Lippen brach test?' Des Amerikaners Stimme klang jetzt so kalt und streng, daß sic ihn erschrocken ansah. „Ich — dachte an — dich!' hauchte die Gräfin, und eine leichte Röte überzog ihr Gesicht. „Trotz allem, was später kam, war mir jene Erinnerung doch heilig, Allan

! Ich — ich wollte das Armband behalten!' „Und dennoch sagtest du ihm später die Wahrheit, denn du trögst d«s Kettenarmband nicht mehr^ „Er preßte mir die Wahrheit ab. Er war stets mißtrauisch — um des Friedens willen mußte ich mich fügen. Begreifst du das niäst?' Er antwortete nicht gleich: Erst nach einer Pause fragte er unvermittelt: „Du bist also jetzt sehr glücklich mit deinem Mann?' „Unaussprechlich!' antwortete die Gräfin mit beinahe schwärmerischer Begeisterung. „Er liebt mich genau so, wie am ersten Ta ge unserer

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 8
Datum: 22.09.1923
Umfang: 8
Sie sich gegen sechs Uhr bei mir ein, dann wollen wir das Weitere besprechen Um- halb fünf Uhr wurde der Gräfin 2i Campobello der Beamte des Fundbureaus. Würz, gemeldet. Würz, der einfache ZioilkleKung trug, wui^e in den Salon geführt, in welchem ihn die Gräfin bereits erwartete. Mit einem einzigen raschen Blick umfaßte der Polizeirat di.« Gestalt der Gräfin, die ihn, ohne aufzublicken, aufforderte, näher zu tre- ten. Ich bitte, ich komme wegen detz Armban des, begann er. Ich weiß... ich weiß

. Die Gräfin »egte heftig fort: Cs ist gar nichts Besonderes an dem Arm bond. Wenn ich gewußt hätte, daß das !o viel Umstände und Fragen hervorruft, hätte ich es wirklich unterlassen, den Baron zu bitten, in der Sache zu intervenieren! Verze:hen Sie, aber es ist meine Pflicht, genau nach den Vorschriften vorzugehen. Ich kann zu meinem Bedauern auch dann nicht davon abgehen, wenn ich lästig falle. Uebri- gens genügt mir die Auskunft, die ich erhal ten. Bitte, hier ist das Armband. Der Traf verschwand

im Nebenzimmer. Ich bitte Sie nur noch, begann der Polizei- rat Würz wieder, diese Empfangsbestätigung zu unterschreiben. Der Polizeirat legte ein Formular auf den Tisch, das die Gräfin rasch unterschrieb. Der Polizeirat Würz empfahl sich. Ms er über die Treppe ging, wurde «r plöizlich von oben gerufen. Ein Bedienter beugt« sich über das Gelän der. Die Frau Gräfin läßt noch einen Augen blick bitten. Würz wurde in das Zimmer zurückgeführt, das er eben verlassen. Die Gräsin di Campobello saß beim Tisch

und hieli das Armband m Hänlden. Mein Herr, iagie sie mit einem leisen Beben in der Stimme, ohne den Polizeirat anzu blicken, dieses Armband ist ni ch t »nein Eigen tum. Nehmen Sie es zurück, damit es der rechtmäßigen Besitzerin zugestellt werden kmin. Der Polizeirat war einen Augenblick b» troffen. Was war da ooi gegangen? Er sah sich im Zimmer um. Nichts Aus fälliges war zu bemerken. In höflichem Tön? wandte er sich an die Gräfin: Verzeihen Sie, aber vor wenigen Minuten haben der Herr Graf

und Sie das Armband als Ihr Eigentum erkannt. Auch Baron Sphor gegenüber haben Sie erklärt, di« Be sitzerin It sein. Die Gräfin fuhr gereizt aus. Während ihre HänS« sich zu Fäusten ballten, blitzten ihre großen dunklen Augen den Polizeirat heraus fordernd an. Ich denke, es genügt, wenn ich /.ieu sac^e. daß dieses Armband nicht mir gehört. Soll ich mir fremdes Eigentum aneignen? Ich !

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 8
Datum: 19.09.1923
Umfang: 8
. 5l. Fortsekung. Also, was zibt's? Nichts oder sehr viel. Das werden die näch sten Stunden zeigen. Sie kennen doch die Gräfin di Campobello? Ja... flüchtig. Ich kenne sie, wie man je mand kennt, mit dem man drei-, viennal je eme Viertelstunde gesprochen hat, mit dem «an aber auch nicht ein intimes Wort ge wechselt hat. 2ch bin durch ihre Worte etwas überrascht, öaronin, bemerkte Sphor. Ich habe voraus- ücsegt. daß gerade zwischen Ihnen und der Gräfin recht herzliche Beziehungen bestehen würden. Äa. weshalb

solltest denn die bestehen? «ie ist doch ihre Landsmännin und da dachte ich — Pardon, fiel die Baronin Sphor ins Wort, meine Landsmännin ist sie nicht: ihr Mann >st Italiener. Die Gräfin ist keine Italienerin? fragte sphor enttäuscht. Nein, antwortete die Baronin. Sie hieß °ls Mädchen — warten Sie nur — Vielleicht Cincimiati? Ach mo! Gobboms — Gibbon — Gobson, w etwa?, km»' ,!'?<:! an den Namen jetzt ^'ch' e7i„.icr» Aber ich weiß, daß sie die A-ter eines sehr reichen Minenbesitzers

aus ist. Also — keine Landsmännin - . das ändert eigentlich die Sache — sagte Sphor etwas kleinlaut. Nach einer Pause fragte er: Hat die Gräfin nie erwähnt, daß sie Ihren Bruder gekannt Hot? Die Gräsin — meinen Bruder? Das ist mir ganz neu. Wie kommen Sie darauf? Hat sie mit Ihnen oon Georg gesprochen? Das »licht, antwortete Sphor, aber ein Zu fall hat mich auf d-ie Vermutung gebracht. Die Gräfin bat ein 'Armband verloren, das die Polizei gefunden hat. Dieses Armband enthält ein Bitt> Uni wissen Sie, wessen Bild das ist? Baron

sie wrll meinen Tod'. — Und nun glauben Sie, daß dieses Bild der Gr6- ! sin di Campodello gehört? Wenn das walir i ist, dann ist sie die ^ Sprechen sie das Wort nicht vorschnell I aus. Vorläufig wissen wir noch gar nichts, j Ich bin eben auf dem Wege pir Gräfin. In einer halben Stunde können Sie erfahren, ob das Arinband das ihre ist oder nicht. Sphor wollte stch erheben, Warten Sie einen Augenblick! rief Meto. Sie ümgelte und befahl dem eintretenden Bedienten: Die Anna soll herüberkommen

. Das Stubenmädchen erschien. Sagen Sie, Anna, könne» Sie sich ci>, de» Schmuck Ihrer fiuhere» Herrn, eimneni?' I bitt', ,?7n,i Krä'in hat wniel Schmuck sckaiie'' L'.' sia- einmal tiefes Armvund ,»n! >»5 der Gräfin? Ah treilich! Dkl' kenn' Ich. D,IS ha» i' nnmer !rageu > hat i' »u- ui'qi)gl. ?o . gar beim hat iie's immer auf I Hand c,''' -i ' Ks !-'» M». Z!? kennen wieder qehen. das Mädchen sich entfernt hatte, iahen sich Baron Sphor und die Baronin starr u» Beide waren bl-.'ich geworden. Es scheint

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 4 von 8
Datum: 12.09.1907
Umfang: 8
lassen. Im Ablebendsalle sollte diese große Summe sewer Braut, Maria Gräfin Tarnowöka, ausgehändigt werden. An seinem vorzeitigen Tode hatte also jemand Interesse und die Vermutung lag nahe, daß auch nur von dieser Person die Idee zur Ausführung des Mordes ausgegangen sew muß, damit die betreffende Person in den Besitz der Versiche- rungSsumme gelange. Die Gräfin TarnowSka traf am 7. September auS Kiew in Wien ew und gab bei der Polizeidirektion an, der Atten täter Naumow sei in sie verliebt

, denn diese war nicht nur die Geliebte des Grasen KamarowSki, sie stand auch mit dem Rechtsanwalt Prilukow in intimen Beziehungen. Das Geld, das man bei dem verhafteten Pri lukow gefunden hat, stammt von ihr. Schließlich wurde noch erhoben, daß Gräfin TarnowSka auch zu Naumow in LiebeSbeziehungen stand. Nun liegt gerade in diesen Liebesaffären die Erklärung der geheimnisvollen Mordge- schichte. Advokat Prilukow legte nämlich das Geständnis ab, daß das Attentat auf Kama rowSki von Frau TarnowSka ausgeheckt wurde, wobei Naumow

als Geliebter ew blindes Werkzeug abgab. Durch die Ermordung wollten Frau TarnowSka und Prilukow in den Besitz der Versicherungssumme von 500.000 Franks gelangen. In den letzten Tagen drahtete die Gräfin dem Rechtsanwälte, daß sie ihn wahn sinnig liebe, daß sie ohne ihn nicht leben könne. Dieser ist arg verschuldet und hat nach eigenem Geständnis im Laufe der letzten Jahre auS Liebe zur Gräfin, die sehr verschwenderisch war, ewe Gesammtsumme von 50.000 Rubeln, das sind 200.000 IL, von Klientengeldern

. — Die jetzt 28jährige Gräfin war mit dem russischen Grasen TarnowSki verheiratet, brach ihm aber die Treue. Schließlich schoß der Graf den Liebhaber der Frau tot, worauf er die Ehe scheidung anstrebte. Mit der Vertretung ihrer Ansprüche betraute die Gräfin den Advokaten Prilukow. Nach und nach zog sie diesen in ihre Netze und er — obwohl verheiratet — verliebte sich wirklich in sie, geriet infolge der luxuriösen Ansprüche des WeibeS in Schulden, bis er sich schließlich 50.000 Rubel an Klienten geldern aneignete

. Oesters versuchte er sich von der Sirene loszureißen, aber um so fester umstrickte sie ihn. Doch neben diesem Geliebten hatte sie auch noch den russischen Beamten Ni kolaus Naumow an sich gefesselt. Auch dieser war bereits verheiratet. Die Gattinnen der Beiden strengten die Ehescheidungsklage an; währenddem spielte daS gräfliche Weib mit den Männern und bestrebte sich nur, jedem einzelnen vorzureden, sie liebe nur ihn allein und sei ihm treu. Allein inzwischen hatte die Gräfin den immmS reichen Grafen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 4 von 8
Datum: 01.10.1907
Umfang: 8
- den: Vorbilde! -Sie,-d. L. e,' Fvi stsiskus verlang -j(> Millionen i .'i'a'.l. ' Madi-m« Toscüi. Ter - ^u:, vieloesprv. ck.ene Licbcsroman der Gräfin Äwntignoso hat >.lso seinen N?r»än'i-.'en AdieZiluß durch die s.'ande^mlliche Tvarung der Gräfin mi! deu-. Pianisten E/irice Tosev, qesu»-' en. Ueber diesen entscheüenoen Sc!»in der n' ufin, der einer Fülle von sici, wider?prcci::'rci: Geruch:?« ein Ende mach:, >ore über de:. Tranuilgiak selbst '-vird den. ..Lrkaian^likze:^ an? Bonden ge- iueldtt: Tie Vrsvt

»ntn-eiu n-.-.e daL Heirm^- reglster mir fester Hand, roand-e sich lachend an chre Zeuj-erl, zu dc'.ie!> sic einige scherzend? Bevierkmigen machte. uni i.-e stieg dann den Äagsn, zvela.er dac' zun: Höre! »i'rückszi!,!. Während der --anzen Zeremonie iiciAis sici! die Gräfin äu.zcrs: glücklich und t.ich-c häufig — iü>.sis-.'..e Hos wirö sich > ? > > />/^>// // -- i t Prin^cjiin Pia Noi-icn nud ihre M,itter damit begnügen, der Gräfin die kleine Prin zessin Anna Pia Monika abzunehmen. Sollte die Gräfin

die Herausgabe der Prin zessin verweigern, so würde die Hilse der rcspektiven Gerichte in Anspruch genommen werden. Sie hat daL Kind an einen unbe kannten Ort gebracht. Am toSkanischen Hose i in Salzburg ist man über die HeiratSabficht j der Gräfin geradezu empört und hat diese! keinerlei Aussicht auf Versöhnung mit ihren Eltern. In der Bevölkerung hat sich die ehe malige Kronprinzessin von Sachsen um den letzten bescheidenen Rest von Sympathie ge- Enrico Toselli. bracht. Ter Briefwechsel, den die Gräfin

mit ewigen Personen des HoseL mit Wissen deS KöniAs führte, ist seit mehr als Monatsfrist eingestellt worden. Gräfin Montiguoso er kundigte sich seit dieser Zeit auch nicht mehr nach dem Befinden ihrer andez en Kinder, nach denen sie in früheren Briefen eine grobe Sehn» sucht äußerte. — «Taily Mail' berichtet, daß! am LL. September eine hochgestellte Person-! lichkeit deö sächsischen Hose« in aller Eile in! London eingetroffen ist und mit dem Schrift steller Le Öueux, einem der Zeugen bei der Vermählung

der Gräfin Mvntignoso, eine lä'Mre Niiie-'icdvnk -u5,»!?'. da:. Ter ^ Hosbe^nup 'uchle Le Quirx '.n or stimme. criS einziger M^^'sser ! ec si!i?ei»-en Ausentln::-? der kleinen Pn::^es>i:r Mcnik.:. dieseneilet!, aber L- O.« '-x letzte dies ab. Lc Quevx :rie;nc>.i'!'/erte an 5,r.-u??'lll- nuc'- ^rc-nkreick imd erhielt sslaenok Antwort: ,Erklären d.-sz '.nein und ich fest nnsauosseu »ind unseren Manila '.uck: -em ttvn'i aukzuZic'r»'n, -r.'lci/.- Pr<ss!o! er c.nch ^ni::>en und r^elchc erl^cluncen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 6 von 8
Datum: 21.11.1916
Umfang: 8
war, führte ihm den stillen Haushalt, selbst fast zusam menbrechend unter der Last ihres Schmerzes. „Frau Gräfin haben gute Nachrichten vom Herrn Grafen?' erlaubte sich der Direktor zu fragen. Die alte Gräfin zuckte die Achseln. „Der Professor in Königsberg,' entgegnete sie kurz und hart, „gibt einige Hoffnung ' „Ich denke, hier in guter Pflege wird Herr Graf sich schon erholen,' sagte der Direktor. Die alte Gräfin schwing und Bartling wagte nicht, das Gespräch fortzusetzen. „Gott allein kann helfen

/' sprach der Pfarrer leise. Aber auch darauf antwortete die Gräfin nicht. Jetzt ertönte ein langgezogener Pfiff, und der Zug wand sich aus der nahen Schlucht hervor und verlang samte seinen Lauf. Der Stationsvorsteher eilte herbei. „Der Zug läuft ein, Frau Gräfin,' meldete er. «Ich sehe es,' entgegnete sie kurz. Der Zug hielt. Aus deni einzigen Abteil erster Klasse stieg Hasso in feldgrauer Uniform: das Eiserne Kreuz erster und zweiter Klasse schmückte seine Brust. Aber ssine Augen

waren, von einer 'schwarzen Binde bedeckt. Vorsichtig tastete sein Fuß nach dem Trittbrett des Wagens. Der Direktor, der Pfarrer, der Diener eilten her bei, um zu helfen, aber schon war ein junges Mädchen in Schwesterntracht zur Erde gesprungen und stützte Hasso beim Aussteigen. Er stützte sich auf ihren Arm, die andere Hand streckte sich wie suchend aus. „Ist meine Mutter nicht da ?' fragte er. „Ja — Frau Gräfin ist da,' entgegnete die Schwester. 99 „Führe mich zu ihr, Käte!' Die Gräfin hatte sich nicht von der Stelle

ein stilles Lächeln auf seinem durch die Brandlrarben entstellten Gesicht. „Ich bin nicht so arm, liebste Mutter,' entgegnete er, ihre Hände festhaltend und streichelnd. „Ich habe ja doch meine treue Pflegerin Käte Richter mit gebracht.' Käte stand in bescheidener Haltung zur Seite. Da streckte ihr die Gräfin die Hand entgegen. „Ich danke Ihnen, Fräulein Richter, für das, was Sie an meinem Sohn getan haben,' sprach sie. „Wir wollen vergessen, was zwischen uns vorgefallen seien Sie herzlich willkommen

auf Schloß Freiberg!' Käte küßte in tiefer Bewegung die Hand der Gräfin. Dann begrüßte Hasso den Direktor, den Pfarrer und den Stationsvorsteher durch ein kräftiges Hände schütteln. „Ja, meine Herren,' sagte er mit leisem Lächeln, „der Krieg hat mir übel mitgespielt — aber ich mutz Mfckeden sein — ich liebe noch — ich kann noch tätig sein — Sie, lieber Herr Pfarrer, haben auch schwere Verluste erlitten.' „Ich beuge mich in Demut dem Willen Gottes, Herr Graf,' entgegnete der Geistliche. „Wir alle mutz ten

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 7 von 10
Datum: 29.10.1916
Umfang: 10
, a«z» xe^eickneles ?en5iollat, eigenes lleim, massige kreise, krospelits gratis. Lckiilerauknalime auek mitten im Lemester. 26 Er ergriff, ihre Hand und küßte sie. Mit der ande ren Hand strich die Gräfin, ihm über das Haar. „Nun geht, Hasso, — ich habe noch mit Fräulein Richter zu sprechen ' „Sei nicht hart, Mama!' „Unbesorgt,' lachte die Gräfin. „Käte ist ebenso tapfer wie du, Hasso, — da sind harte Worte unnötig. Sie findet den Weg der Ehre und oer Pflicht ohne Hilfe — das beweist mir ihr Brief. — Lebe wohl

— auf Wiedersehen- morgen früh!' Als Hasso gegangen war, richtete sich die Gräfin strasf auf. Der Ausdruck des Stolzes verhärtete ihr Gesicht und verschleierte ihre Augen. Ein hochmütiges Lächeln kräuselte ihre Lippen. „Nun zu Käte Richter!' murmelte sie, hart aus lachend. 4. Als die Gräfin das Musikzimmer betrat, erhob sich' Käte von dem Sitz am Fenster, von wo sie in den sturmdurchtobten Park geschaut hatte, un-d grüßte höf lich. Der große Kronleuchter in der Mitte der Decke warf sein elektrisches Licht

aus das Antlitz -des jungen Mädchens und lieg es geisterbleich erscheinen. Ihre Mienen zeigten einen ernsten, aber ruhigen Ausdruck; nur ihre Augen hatten einen tieferen Glanz, als hätten sie vor kurzem geweint. Die Gräfin trat ihr in stolzer Haltung entgegen. „Sie haben mir d!a einen Brief geschrieben, Fräu lein Richter,' sprach sie kürz und schars, „über den ich einige Ausklärung haben möchte. Sie fordern Ihre so- fortige Entlassung, ich möchte die Gründe dieser eigen tumlichen Forderung erfahren

.' Es zuckte verräterisch um Kätes Lippen. „Ich muß um Verzeihung bitten. Frau Gräfin,' — entgegnete sie mit leise bebender Stimme, „wenn ich keinen.anderen Grund angeben kann als den Wunsch, in mein Vaterhaus zurückkehren zu wollen.' 27 Die Gräsi lachte kurz auf. „Ich will den Grund als wahrhast anerkennen,' -- sagte sie, „denn auch mir liegt daran, daß Sie mein Haus so rasch als möglich verlassen.' Die Worte wareu in solch schroffem Tone gesprochen, daß Käte erschreckt ausschaute, und nun sah

sie, daß auf dem Gesicht der Gräfin der Ausdruck des Zornes und der hochmütigen Verachtung lag. ..Frau Gräfin !' stammelte sie. Wiederum lachte diese kurz aus. „Sie möchten nun wohl auch den Grund meines Wunsches. Sie so rasch wie möglich zu entfernen., wis sen ? Ich will Ihnen diesen Grund nicht vorenthalten. Ich dulde kein Mädchen ini meinem Hause, das ein Liebesverhältnis mit meinem Sohne, — dem Grafen Hasso, — unterhält.' Ein Schrei des Entsetzens entschlüpfte den blassen Lippen Kätes. Sie streckte die Hände

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 8
Datum: 31.01.1922
Umfang: 8
. Sie Sterte an allen Gliedern. Was war das? War die Gräsin wahnsinnig geworden? Bielleicht aus jahrelang heimlich getragenem Kummer, aus Eifersucht auf die andere, die offenbar einmal in Paris au der Seite « Sratzq gejcheu Aber dann war jene andere wohl wahr scheinlich gar nicht wahnsinnig, wie man glaubte — und der Graf —. In Helenes Kopf kreisten die Gedanken wie ein Mühlenrad. Sie wagte kaum zu ar men und noch weniger, sich zu bewegen, un ter dem starr auf sie gerichteten Blick der Gräfin

. Auch Puttchen hatte sich vor Angst in einen Winkel gedrückt. Plötzlich ging die Tür aus und Mamsell Kathinka erschien wieder. Sie warf nur einen Blick auf die Situation, erbleichte, und rief dann, ihre stechenden, schwarzen Augen scharf auf die Gräfin richtend, laut: „Frau Gräfin!' Ein Zucken durchlief deren Gestalt. Der starre Blick belebte sich und nahm einen angstvoll erschrockenen Ausdruck an. Sie fuhr sich mit beiden Händen über die Schläfen, sah Helene unsicher an und murmelte dann: „Sie wollten

« M m ihrer dreijt zudring lichen Art auf einem Schemmel zu Helenens Füßen niederlassend. „Ja.' antwortete Helene kurz, „ich hatte keine Ahnung, daß die Gräfin — geisteskrqnk sei' „Geisteskrank? Um Gottes willen — wie kommen Sie aus diese Idee? Das ist doch durchaus nicht der Fall! Die Arme leidet nur zuweilen, wenn ihre Gedanken erregt sind, an Anfällen von Gedankenlähmung,. „Gedankenlähmung? Aber sie sprach doch dabei —' „Das kommt bei solchen Anfällen, die übri gens nur Minuten dauern und keinerlei

Nachwirkung haben, vor. Was sagte sie denn?' setzte sie lauernd hinzu. »Ich möchte es lieber nichl wiederholen, weil es wahrscheinlich intime Aegelegenheit berührt,' antwortete Helene abweisend. „O, gewiß nicht! Sie spricht, wie man im Traume spricht: unzusammenhängendes, sinn- soses Zeug. Uebrigens brauche ich es ja nickt zu wissen. Die Hauptsache ist. daß Sie der Sache gegen niemand im Hause Erwähnung tun. damit der Herr Graf nichts davon er fährt. Die Gräfin ist deshalb in großer Un ruhe und läßt

Sie durch mich herzlichst bit ten, zu schweigen. Sie leidet an diesem Zu stand schon seit ihrer Kindheit und hat viele Asrzte deshalb zu Rate gezogen — leider vergeblich.' .Und der Graf weiß davon nichts?' „Nein. Nur Suzette weiß es und — ich. da ich schon einmal Zeugin eines solchen An falles war. Damals schüttete mir die Gräfin i ihr ganzes Herz aus, und ich muß sagen, ich habe das innigste Mitleid mit ihr. Gewöhn lich fühlt sie es vorher, wenn ein Ansall kommt, und schließt sich ein — dies ist auch der Grund, warum

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 4 von 6
Datum: 09.01.1922
Umfang: 6
mann aus altem polnischen Geschlecht sei.' „Kennt er dich auch?' „Ich hoffe nicht. Ich treibe mich ja meist in sehr verschiedener Gestalt herum und giaube nicht, daß ich je seine Aufmerksam keit erregte. Das jam mir nun zustatten. Denn als ich ihn erblickte, stand sofort d?r Entschluß bei mir fest, ihm zu folgen, um womöglich seine erste Begegnung mit der Gräfin zu beobachten.' „Gelang es dir?' „Nicht ganz, denn sie fand in den Appar tements der Gräfin statt. Aber Helene Bi- ron war dabei

und hat mir heute, ohne es zu merken, gesagt, was ich wissen wollte. Sein Kommen erfolgte ohne Anmeldung und überraschte die Gräfin.' „Ja, das sagte mir Helene auch.' „Ich beschloß nun. den Versuch zu ma» chen, ob ich vielleicht fpäter etwas von der Unterredung hören könnte, die beide sicher lich unter vier Augen haben mußten, und die recht interessant sein würde. Ich spe- neuen Provinzen ausgedehnt wurde, auch auf die ! öffentlichen Verkäufe von Edelsteinen, Wertsachen I und Juwelen, welche vom 1. Jänner 1S22

nicht zugestellt. Zulässig ist nur die Bezeichnung „Tschechoslowakei'. Tie staatlickev Feiertage. Da es oft vorkommt, daß Personen vom Lande, die am Gerichte oder Steueram.e oder sonst an staatlichen Aemtern Besorgun gen zu machen haben, in Unkenntnis der staatlichen Feiertage lveite Wege umsonst machen und dabei Zeit und Geld vergeblich kulierte dabei aus die Bauart dieses italieni schen Hotels, die von Schalldämpsung und soliden Zwischenwänden nicht viel weiß.' „Und das gelang?' „So ziemlich. Die Gräfin

hat vier Zim mer in einer Reihe inne. Das eine Ende bildet das Kinderzimmer, in dem auch Fräu lein Biron schläft, das andere der Gräfin Schlafzimmer. Dazwischen liegt ein Salon und eine Art Wohnzimmer. An das Gemach der Gräfin stößt ein momentan leerstehendes Zimmer, und dieses mietete ich nun für mich. Es gibt da eine durch einen Schrank verstellte Tür nach dem Zimmer der Gräfin, die ich mir natürlich zuerst frei machte, nach dem ich mich „für die Nacht zurückgezogen' und dem Stubenmädchen

eingeschärft hatte, mich nicht mehr zu stören.' „Und du hörtest wirklich etwas? Konntest oerstehen, was sie sprachen?' fragte Linde mann gespannt. „Nicht alles Aber genug, um dir zu sa gen. daß diese Angelegenheit noch viel ge heimnisvoller und verwirrter ist, als ich schon anfangs dachte. Der Graf und die Gräfin sind völlig unschuldig an dem Mord.' „Ah! Nicht möglich!' „Ja, doch! Unter vier Augen werden sie sich doch keine Lügen sagen? Der Graf hatte allerdings zuerst feine Gemahlin im Ver dacht, den Mord

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