5.674 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1916/01_08_1916/TIR_1916_08_01_4_object_1954170.png
Seite 4 von 8
Datum: 01.08.1916
Umfang: 8
von fast 12 Millionen Kro nen erzielt. Das sagt alles! Der Zusammenbruch der fran zösischen Bolkskrast im Wett kriege. Es ist zweifellos, das; der Weltkrieg, was immer seine politischen Resultate sein mögen, für das französische Volk den endgiltigen Zu sammenbruch seiner Volkskrast bedeuten wird. Dieses Volk zählt im eigentlichen europäischen Frankreich kaum 3g Millionen gegen 7V Mil lionen Staatsbürger im benachbarten Deut schen Reiche. Mag Frankreich auch große Ko lonien mit zahlreicher farbiger

Bevölkerung besitzen und diese auch nach dem Weltkriege be halten, so wird doch die Kraft des französischen Volkes nach Beendigung dieses Krieges in weit erheblicherem Maße geschwächt sein, als diejenige des deutschen Volkes. Deutschland hat eine jährliche Zunahme der Bevölkerung von 899.999, wovon etwa die Hälfte männlichen Geschlechtes ist. Frankreich weist aber einen Bevölkerungsüberschusz von jährlich kaum 39.999—49.999 auf. Dabei ist zu beachten, daß Die meisten und reichsten De partements im Innern

dem endgilti gen Triumphe der kirchenfeinÄlichen RepubliL in Frankreich Platz gegriffen hat, brachte es zustande, daß die Jugend in Frankreich viel spärlicher geworden ist, als in anderen Län dern, und daß die französischen Soldatenkon- tingente für die Armee von Jahr zu Jahr im mer mehr mit Farbigen ausgefüllt werden mußten. Frankreich kämpft seinen jetzigen Krieg in bedeutend größerem Maße als das Deutsche Reich mit älteren Männern, die be reits vor dem Jahre 1889 geboren sind. Die riesigen Verluste

, die Frankreich in diesen Kämpfen des Weltkrieges erlitt, haben aber die französische Volkskraft fast ausgeschöpft. Die französischen Männer, die noch eine bessere Er ziehung genossen haben, als die heranwachsen de Jugend, bildeten das Rückgrat des franzö sischen Heeres. Nach vorsichtigen Berechnungen sind auf dem Westlichen Kriegsschauplatze in Belgien und Frankreich bereits über eine Million Franzosen gefallen und zwei Millionen ver wundet worden. Dies geschah, obwohl sich Frankreich eigentlich

in der Defensive befindet und eine englische Millionenarmee ihm zur Seite steht. Man kann damit rechnen, daß nach dem Weltkriege Frankreich infolge der Todesfälle zahlreicher Verwundeter und an derer mit dem Kriege verbundener Unfälle bei der Einrechnung der bereits Gefallenen um 3, vielleicht sogar um 4 Millionen Männer är mer sein wird wie früher. Da aber Frankreich eine von Jahr zu Jahr geringer werdende Be völkerungszunahme aufzuweisen hat und diese infolge der durch den Krieg verursachten To desfälle

1
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1923/27_08_1923/TIR_1923_08_27_1_object_1989278.png
Seite 1 von 6
Datum: 27.08.1923
Umfang: 6
: Er will das politische Te stament des großen Napoleon erfüllen. Herrn Poinare ist es zunächst gelungen, England selber als Vorspann bei der Ausführung sei ner Pläne zu benutzen: das Versailler Dik tat und die nachfolgenden Friedensschlüsse von St. Germain. Trianon, Neuilly schufen eine französische Vormachtstellung in Europa, welche viel stärker und überragender ist, als zur Zeit der höchsten Machientsaltnng Napo leons l. Der Krieg hat Frankreich viel Geld ge kostet, und es mußte bei seinem Bundesge nossen England

und später in Amerika Schulden ausnehmen. Poincares Plan zielt zunächst darauf ab, diese Schulden überhaupt nicht zu bezahlen, und wer aufmerksam seine Reden verfolgt, merkt genau, daß seine Zah- lungsoersprechen von so vielen Bedingungen abhängig gemacht werden, daß es praktisch sür England und Amerika noch billiger ist, auf irgendein? Zahlung von Frankreich kur zerhand zu verzichten. Poincares Absicht und politisches Ziel gipfelt in folgendem Punkt: seinen ehemaligen Alliierten überhaupt

keine Kriegsschulden abzuzahlen. Der erste Angriff aus England erfolgte auf dem Kontinent durch seine Rhein- und Ruhrpolitik. die zunächst von England in ihren Konsequenzen nicht- voll und richtig eingeschätzt wurde. Der zweite, viel gefährlichere und daher stärkere Angriff erfolgte aber in Afrika: und auch dort wandelt Poincare aus napoleoni schen Pfaden. Frankreich rüstet zur Wieder- eroberung Aegyptens, das unter Frankreichs Schutz „vom englischen Joche befreit werden soll'. Wer Aegypten beherrscht, ist Herr

des Suezkanals, und der kürzeste Seeweg nach Indien käme unter französische Kontrolle. Mehr noch: Frankreich würde der Beherr scher des Mittelmeeres. Planmäßig wird dieser französische Auf marsch gegen Engalnd betrieben, und Glied an Glied reiht sich in der Kette, die Groß britannien sich selber zu schmieden begann, als es die französische Marokkopolitik begün stigte. Der Besitz von Marokko war entschei dend für die Stärke der französischen Kolo nialmacht in Afrika. Wenn Frankreich seither die Kabylen

am spanischen Riff mit Geld und Waffen unter stützt, um die spanische Enklave, die nur dem Schutze Gibraltars zu dienen hat, auch noch in französischen Besitz zu zwingen, wenn Frankreich die Tangerfrage aufrollt und da bei strategische Poswlate stellt, wenn endlich durch Dekret der französischen Kammer die in Tunis ansässigen Italiener in der dritten Generation gewaltsam zu Franzosen ge stempelt werden sollen, so sind alle diese Handlungen nur die Ergänzungen eines ein deutig bestimmten Planes

2
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1923/20_01_1923/TIR_1923_01_20_1_object_1986467.png
Seite 1 von 8
Datum: 20.01.1923
Umfang: 8
verhandeln die französischen Ge neräle getrennt mit den Grubenherren und mit den Arbeitervertretern. Die großen In dustriellen lassen sich lieber vor An Kriegs gericht stellen, als den Befehlen der Reichs» regierung zuwider zu handeln. So über brücken sich in der Stunde der Not die Kla- senzegensStze, denn vor dem Vaterland sind alle gleich. Wie das Immer weitere Vordringen der Franzosen bereits alle Staaten beunruhigt, so auch der anwachsende Widerstand der Deutschen. „Der Weg. den Frankreich

kommen, lassen zwar erkennen, daß man dort nicht mit ^swcare einverstanden ist. Die „Times' ver öffentlicht eine Zuschrift Mr. O. T. Falks, in der es heißt: „Ich bezweifle sehr, daß Ihre Behauptung, die Freundschaft zwischen un- s»em Land und Frankreich bestehe fort, eine richtige Beschreibung der Haltung der Mehr heit hier ist. Es wäre gut, wenn Sie die bri tische Ansicht etwas offenherziger aussprechen würden, in der Hoffnung, daß die Franzosen begreifen mögen, daß unsere Neutralität

doch nicht so sehr wohlwollend ist, und daß es einen Punkt gibt, über den hinaus wir die Anwendung ihrer heutigen Politik nicht dul den würden.' Ueber die Politik Frankreichs urteilt der „Spektator', die seltenste eng lische Wochenschrift, folgendermaßen: „Es ist eine Politik, die den wesentlichen Inter essen der Menschheit zuwiderläuft. Und wie sie daher weiterschreitet, wird sie immer mehr ilräste gegen sich ausbringen, welche sie sicher schließlich überwinden werden. . . Frankreich hat einen Aktionsplan

Frankreich zu immer umfassenderen Maßnahmen der Gewalt und des Raubes. Eine einzige nationale Front starrt dem ein brechenden Landesfeinde entgegen. Die deutsche Taktik geht daraus aus, die verbündeten beiden Hauptmächte von einer Gewalttat zur anderen zu drängen, sie al lenthalben ins Unrecht zu setzen, sie nie zu Atem kommen zu lassen und ihnen gleichzeitig jeden Erfolg aus der Hand zu schlagen. Kein Tag darf ohne Proklamierung eines neuen Rechtsbruches vorübergehen. Wie eine end lose Reihe

aneinandergesesselter Galeeren sklaven muß sich Schandtat an Schandtat. Ge waltakt an Gewaltakt knüpfen, bis das ganze System der rechtlosen Willkür in sich selber zusammenbricht. Hier in Westphalen. wo Frankreich der Nation und ihrer, Wirtschast den Todesstreich verletzen zu können hoffte, bereitet sich die Wendung des deutschen Schicksals vor. Hier wird Frankreich sein Moskau finden. „Kein Zoll wird abgewichen.' Essen. 20. Jänner. Die französische Mili tärbehörde rief gestern wieder den Großindu striellen Thyssen nnd

3
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1920/16_09_1920/TIR_1920_09_16_2_object_1973061.png
Seite 2 von 12
Datum: 16.09.1920
Umfang: 12
Premier herzliche und intime Be ziehungen zu Frankreich einer italienischen Son- derpolilik vorzieht.' Durch letztere habe Italien bisher ständig an Ansehen verloren, Giolitti hat auch die Ueberzeugung bestätigt, das; die Notwen digkeit enger Beziehungen zwischen den Alliierten olle anderenErwägungen überwiegen müsse. Mille rand strebte seinerseits danach, die sran-ösisch-ita- lienischen Mißh.'lligieiten auszumerzen, die die Ge- fahr bedeuteten, dasz Frankreich im Obersten Rate allmählich isoliert

wurde. Die Konserenz von Lu- zern hatte in Paris Vermutungen erweckt, welche die Notwendigkeit hervorriefen, genau zu erfah ren, was über die Ausführung des Versailler Ver trages und über die gegen Rußland einzuschlagende Politik eigentlich ausgemacht worden war. Be kanntlich weigert sich Frankreich und Belgien — welches zuerst diesen Vorschlag gemacht hatte — an der Neuser Konserenz, das heißt an direkten Besprechungen mit den Deutschen über die Wieder- gutmachungssrage teilzunehmen, bevor

seien, jedoch eine politische Haltung einnehmen werde, die nicht mit der Frankreichs im Wider spruch steht. Frankreich seinerseits sagte Italien für das Entgegenlomnu'n in der deutschen und in der russischen Ftage vor al'cm wirtschaftliche Be günstigungen zu. Die Wirtschaft?- und Arbeits vertrag werden ausgebaut werden. Voraussicht lich wird Frankreich Italien größere Mengen von Phospbaten zuwenden, möglicherweise auch Eisen. Eine and-.re Frage bildete die Verteilung der österreichischen Schisse

mit möglich ster Beschleunigung auszubauen. Mas Fiume anlangt, erklärte sich Millerand bereit, dieselbeHaltung wie England einzunehmen, nämlich die, daß sich Frankreich durch jede Lösung für befriedigt erklärt, die einen unmittelbaren Ab schluß zwischen Iugoslavien und Italien bedeutet. Frankreich wird gegen die Unabhängigkeitserklä- rung Fiumes keinerlei Protest erbeben und auch diesbezügliche andere Proteste nicht unterstützen. Frankreich wird in Belgrad einwirken, daß dort eine mäßige .Haltung geübt

einer ! wirtschaftlichen oder politischen Vorherrschaft. Die Grundlage eines solchen Friedens ist die enge Ei nigkeit unter den Alliierten und die gerechte und aufrichtige Ausführung und Anwendung der Ver trüge. Liese Verträge sind innig miteinander ver bunden. Sie sind solidarisch. Sie sind die Grund lagen der künftigen internationalen Beziehungen. Die Sieger müssen vom Geiste der Mäßigung, die Besiegten von vorbehaltloser Loyalität erfüllt sein. Die Ausführung des Versailler Vertrages ist sür Frankreich

4
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1923/14_02_1923/TIR_1923_02_14_1_object_1986789.png
Seite 1 von 8
Datum: 14.02.1923
Umfang: 8
Fachsbrugger. Bozen. Notationsvriick: Buchdruckerei Tqrolia Bozen Einzelpreis 25 Cent. Für das Inland per Poll monatl L. 5.5 >. Ausland L. lv.Ztt Zum Abholen monatlich Lire S.—. Dir Austrä<,ergcdül>r wird eigen» berechnet. Nr. ZK. — 4Z. Zllhra, Mittwoch, lt. Fedruac 1W. P»S-K»»t>-R»ne»t. Wsttemolteu. von Tag zu Tag verschimmert sich die Ecsamtlage in Europa. Der Nuhreinbruch zeitigt Entwicklungen, die unvermeidlich varen. Es g»ht um den Bestand des Reiches, denn dessen Zerreißung will Frankreich

, den wir aus zugsweise wieder geben und dessen Verfasser damit rechnet, daß die Einverleibung des Ruhrgebietes an Frankreich bereits voll endete Tatsache sei. Rastignac schreckt: „Frankreich macht jetzt die Politik, welche seine Industrie verlangt. Es besetzt das Ruhr- gcbiet, um es auszubeuten. Deutschland darf sich darüber nicht beklagen, denn es hat nichts getan, um dieses Vorgehen Frankreichs zu verhindern. Statt eine Politik der Erfüllung zu betreiben, um so die Besetzung seines wirtschaftlichen Zentrums

zu verhindern, hat man mit allen Mitteln versucht, sich den Ver- xflichkmzen des Friedensvertrages zu ent ziehen. Man hat in Rapallo, den Vertrag mit Rußland geschlossen und dadurch sich und Rußland schwer geschädigt. Italien muß seine Lebensinterefsen ver teidigen. Aus dem Kongresse von Paris ist es wit leeren Händen hervorgegangen, es hat das Recht, daß ihm das. was ihm gebührt, nicht verweigert werde. Es hat das Recht, daß es nach der Eroberung des Ruhrgebietes durch Frankreich nicht beiseite geschoben

, Beginn einer nsuen Völkerwanderung gs«rächt. Frankreich kämpfte mit farbigen «Uppen gegen die Deutschen, die vordem im dunklen Erdteil das Rückgrat der führenden kochen bildeten. Mit dem immer stei genden Machtbereich der Franzosen in Frankreich wird keinen Erfolg Habs». Es scheidet sich selbst. Bonar San? hofft auf eine Intervention. London, 14. Februar. Hn der anläßlich ^ der Parlamentseröffnung gehaltcn-n Thron rede gab der König der Hoffnung Ausdruck, daß die Türkei, wenn erst der vollständige

ihres Planes begonnen. Die italienische Regierung hat deren Aktion unterstützt. Meine Regierung hat. in der Ansicht, daß sie dies? Operationen weder aiNheißen noch an ihnen teilnehmen kann, sich so geh«?!!en. daß die Schwierigkeiten unserer Alliierten nicht erhöht werden.' Die Debatte. London. 14. Februar. Zn der Debatte zur Thronrede erklärte der Itniomsl Roberts, daß hinsichtlich der Ruhraküon das Herz Englands bei Frankreich fei. Er wünsche Frankreich Erfolg, der aller- dings noch Anficht der englischen

5
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1922/19_10_1922/TIR_1922_10_19_1_object_1985297.png
Seite 1 von 8
Datum: 19.10.1922
Umfang: 8
fremde Besatzungsarmeen p erhalten. So deutlich hat sich Amerika »och me gegen Frankreich gewandt. Nicht so plötzlich, sondern mehr im organischen Zu- sommenhang des sich immer tiefer ziehenden Sezensatzes zwischen Frankreich und Eng- knd ist die Haltung Englands gegen Frank reich, die in der Auffassung des Bradbury- Lvrschlages zur Rettung Deutschlands ganz unzweideutig in Erscheinung getreten ist: indem Frankreich einen Gegenvorschlag aus- «rbeitet. Wenn man in Paris auch er» Värt, Frankreich gehe

Besetzung der Aheinland« als Garantie in Betracht käme. Wie lange Frankreich sein altes Spiel treibt, »der wann und wie es vielleicht a>Ä>ere Kar ten ausschlägt, um sich endlich am Rhein fest zusetzen, wird wohl davon abhängen, wie sich die russisch-französische Allianz, von der !» den letzten Tagen so viel gesprochen wurde, und der italienisch-französisch« Akkord be währen wird. Jedenfalls sucht Frankreich »üch neuen Genossen, die es wie die Türken «igen England in Bewegung letzen kann. Vielleicht

ist es eben selber lange schon inner lich überzeugt, daß es wie unter Nikolaus II. Rußland die Haick reichen müsse. (Denn Frankreich und England wissen ganz genau, daß sie ewig im Gegensätze zu einander ste hen, und daß die Vernichtung Deutschlands im Sinne Frankreichs nichts anderes ist, als «ine Stufe für die „große Nation' auch über knglaiH zu herrschen. Wenn Frankreich auch scheinbar mit Hilfe Kemals eine solche Stufe erstieg, so dürste diesmal die Reparations frage. oder eine der beiden Allianzen

als Sprungbrett kaum geeignet fein.) Der fran zösische Delegiert« Herriot. der von Rußland Zurückgekehrt ist. erklärt, er sei begeistert tmpsantzen worden: Frankreich könne, wenn « wolle, wieder die erste Rolle in Rußland spielen, beide Länder hätten gemeinsame In teressen; ein Bündnis zwischen beiden liege im Bereiche der Möglichkeit...Ob alles ge meint ist, wie es die französische Seele gerne verstehen möchte? Die Sowjeimänner haben noch viele Ueberraschungen bereit. Daß Ruß dvd den Urquhart-Vertrag

Ministerium. Rom. IS. Oktober. Die Verhandlungen zur Bildung eines Ministeriums Siollttl — Orlando — Aascisteu — Popolari find leb. hast im Gange. Lvbers« in Berlin. Berlin. IS. Oktober. Der frauzSfifche Se nator und Großindustrielle Luberfac, der be kanntlich mit Sklnnes ein Abkommen über den Miederausbau der zerstörten Gebiete in Frankreich abgeschlossen hat, wnrde gestern vom Reichspräsidenten und vom Reichskanz ler empfangen. Frankreich oerlangt die Zina^koatralle Deutschlands. Paris. IS. Oktober

6
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1923/27_02_1923/TIR_1923_02_27_1_object_1986956.png
Seite 1 von 8
Datum: 27.02.1923
Umfang: 8
durch aktive Mitarbeit milerstützt: das italienische und lateinische Tlationairecht sei durch die freiwillige pro duktive sranzösisch-italienische Zusammen arbeit betont worden; Italien müsse die be reits begonnene Einkreisung Zrankreichs durch Deutschland verhindern, indem es der Schwesternation den Uebcrschuß an Men- schsnmaterial zur Verfügung stelle. Soweit dn „Messaggero' damals. Nun beginnt dieses Blatt mit neuem Eiser vcn den Lorteilen eines wirtschaftlichen Wndmsses zwisckzen Frankreich und Italien

zu predigen, hinter dieser Propaganda steckt die italienische und französische Großindustrie. Nach den Ausführungen des italienischen Abgeordneten Leoione in der frankophilen .Zezzetta del Popolo' fände aber das Lie- ti-werben Frankreichs wenig Gegenliebe. C'smso meint der „Corriere della Sera', die Nüon Frankreichs sei gegen die innere Ver- nM und gegen jede Weitsicht, als daß Frankreich folgen könnte: überdies hW Frankreich jede Vermittlung verpönt. Ein T<!l der Pariser Presse fährt fort

, einem Mrtschasisbündnis zwischen Italien und Frankreich das Wort zu reden. Frank reich möchte das bis jetzt noch unschlüssige und zuwartende Italien auf Tod und Leben verbunden an seiner Seite wissen; denn Frankreich beginnt zu erkennen, daß nicht blosz seine Nuhrattion bis jetzt einen zroeisel- lolen Mißersolg darstellt, fondern daß es immer mehr und mehr von den ehemals Verbündeten oerlassen wird. Die Zeit, in ^ die Staaten der Entente entscheiden müssen, reist heran. Auch Italien, dessen Außenpolitik

sich in w»-jzselvollen Bildern ausze 'int, wird Klarheit in seinen Beziehun- g-n zu den übrigen Staaten bringen müs- !cn. Die italienische Presse, getreu der von Muswlim ausgegebenen Parole. Vorsicht In de7 Außenpolitik walten zu lassen, hat sich lediglich darauf beschränkt, die Ereignisse a.i der Nuhr einfach zu registrieren, ohne aus die damit zusammenhängenden europäischen Probleme nach einer entschiedenen Bestim mung und Wertung einzugehen. ssin. daß Frankreich nun die Un- Ich-u sizkoit Italiens ausnützend

, die öffent lich. Jos Königreiches sür ein Bündnis vorbereiten will. Es ist aber eine in Valien allbekannte Tatsache, daß die Volks- mcmung eine andere ist als die von einer klimmten Preise gemachte. Diesmal aber nimmt es den Anschein, als decke sich Volks- me-cung und Presse in der Ablehnung eines öündnii>.-s — allerdings nur soweit, als eren noch nicht bekannt ist, was Frankreich ms Gegenleistung bieten würde. Die ossizwse „^.ribuna' läßt sich aus Pa us berichten, der von römischen Blättern °use,.Zangen

7
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1924/19_01_1924/TIR_1924_01_19_1_object_1991168.png
Seite 1 von 12
Datum: 19.01.1924
Umfang: 12
Augriffe auf Poincare. Paris, 19. 1. tAB.) Im Parla»nentc hat gestern Ministerpräsi dent poincare eine lange Rede gehalten, die vom gebräuchlichen Redestil dieses Mannes und besonders seiner früheren Sonntags- reden nicht in» geringsten abweicht. Erst Bezahlung — dann Räumung. Frankreich mußte die Ruhr besetzen, weil Deutschland nicht bezahlte. Die besetzten Ge biete werden erst geräumt werden, wenn der Vertrag von Versailles durchgeführt ist. Die Rnhr als Pfand ungenügend. Heu ist die Erklärung

, daß dos Ruhrge biet nicht ein ausreichendes Pfand darstelle. Belgien Hobe bereits die Möglichkeit der Ausbeutung anderer Pfänder in Deutschland geprüft und auch Frankreich habe sich diesem Tun angeschlossen, doch auf alle Fälle sei ein Späh in der Hand besser als zwei auf dem Dache. Frankreich wünsche die Bildung neuer deutscher Staaten. Bezüglich des Sonderbnndlcrwesens in den besetzten Gebieten erklärte der Redner, daß die französische Politik sich in dieser Hinsicht nie geändert habe, was auch Herr

Lloyd George immer sagen möge. Frankreich sei entschlossen, der deutschen Bevölkerung volle Entscheidungsfreiheit zu lassen. Das angeb liche Ziel Frankreichs, die westlichen Gebiete Deutschlands unter seinen Einfluß zu brin gen. sei eine lächerliche Fabel, mit der man nur Kinder erschrecken könne, so sehr auch Frankreich die Formation friedlicher deut scher Staaten gerne sehen würde. Von Deutschland werden Zugeständnisse erpreßt. hinsichtlich des Reparationsplanes Rech- bergs erklärte

der Ministerpräsident, daß die- ser Plan alle Qualitäten mit Ausnahme der der Existenz habe. Das beweise, daß alle private« Verhandlungen beiseite gelassen werden müssen und nur von Regierung zu Regierung verhandelt werden wird. Zn dentsckien Vorschlägen werde die immer stär- j kere Ausbeutung der Ruhr führen, dabei j werden weder diplomatische Manöver, noch Stürme aus den Franken Frankreich zum Aachgeben bringen. Seine Herabsetzung der Wiedergutmachung»- schuld. Von den Beratungen dex Sachverstäüdi- genausschüsse

, daß alle Gerüchte über eine Unzufriedenlzeit Frank- reichs wegen dieser Tatsache reine Erfindun gen seien, denn damit sei die Bestrebung i Frankreichs, aste antideutschen Kräfte unter ^ einem Banner zu sammeln nur weiter ge stärkt und gesesttgt worden. Bezüglich Englands erklärte der Redner, daß Frankreich mit diesem Staate nickt mehr ! in Uneinigkeit sei. Die vrientfrage sei kein Zankapfel mehr und das Statut von Tange? ! werde noch Beilegung einiger rein formeller Meinungsverschiedenheiten mich unterzeich net

8
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1924/28_01_1924/TIR_1924_01_28_1_object_1991295.png
Seite 1 von 6
Datum: 28.01.1924
Umfang: 6
die englische Politik tragen, lassen sich bezeichnen als ein Abrücken von Frankreich, als ein Hin arbeiten aus eine engere Verbindung mit Amerika und als eine Annäherung an Zsmschland. Dr. Grach schreibt: .Palmerston, vielleicht Englands größter Minister des Aeußern, erklärte einmal, daß c: für Großbrtiannien keine ewigen Freun>>- 'chasten und keine ewigen Feindschaften gebe, sondern nur ewige Interessen. Diese Interes sen sind es. die uns heute zwingen, die Orien tierung unserer Politik zu ändern

während des Zehres ls>23 ist der. daß die Entente mit Frankreich, die unsere Politik seit 1911 be herrscht hatte, ^u Ende ging, als Poincare > unserer Warnungen und Proteste in das Ruhrgebiet einbrach. Wenn es auch Leute gibt, die noch immer dos Wort „Entente' ge brauchen. so wissen wir in unseren Herzen doch, dag sie tot ist. Es ist wahr, daß Frank reich und England einig sind in dein Wunsch, dich Deutschland eine große Summe als Re- paranou bezahle, aber über die Methode, durch die diese Zahlungen

sichergestellt wer den könnte, sind sie durchaus verschiedener Meinung. Noch in einer anderen, weit fun damentaleren Frage stehen jedoch die beiden Länder in Gegensatz. Wir wünschen, daß Deutschland seinen Platz als Großmacht und seine wirtschaftliche Blüte wieder gewinnt. Frankreich aber will, daß es so arm, so schwach und so uneinig bleibt, daß die deut schen Armeen nie mehr imstande seien, die französische Grenze PI überschreiten. Wir wünschen, daß Deuischland in den Völker- bmide eintritt und uns Hilst

, die europäische 'Zivilisation vor Krieg, Bankerott und Bol schewismus zu retten, Frankreich aber will Deutschland außerhalb des Völkerbundes hal ten. in dem seine Stimme oder mindestens sei» Veto regiert. Wir brauchen ein wohl habendes Deutschland als wichtigen Faktor M die Wiederherstellung unseres Handel;, Ütmikreich aber kann sich selbst ernähren und !emc Bevölkerung voll beschäftigen, auch Venn das halbe Europa in Trümmern liegt. >co haben, sowohl auf politischen, wie auf °k«lmnischcm Felde England

und Frankreich ^rschiedsne Jnteres'en und verschiedene Zie- *lbcr es ist sclswieriger, mit einer Entente Irlich fertig zu werden, als sie einzugehen. ^ ollem drängen sich da die Erinnerungen °»r aus den Jahren des Vertrauens und der Mammen arbeit, der gemeinsamen Gefahren, ^««nsamell Kämpfe und. gemeinsamen Sie- N ,Engländer und Franzosen waren ja nie wlrMi intim miteinander, aber während der Lahre, in denen einige von Frankreichs Austen Provinzen von dem gemeinsamen besetzt und verwüstet wurden, haben tiefe

9
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1922/09_11_1922/TIR_1922_11_09_1_object_1985563.png
Seite 1 von 8
Datum: 09.11.1922
Umfang: 8
. Boznerboden S0 Cent. PoMooto-KoniÄ. Bo»«, ZmneisiW. den S November lSZZ. Der Kamps um die Dardanellen. Frankreich hat mit dem Sturze Lloyd Eeorges auf eine englisch-französische An näherung gehofft. Eine solche Annäherung jedoch kann nie als eine andauernde be trachtet werden. Der Gegensatz zwischen England und Frankreich ist uralt. Die französische Politik bezweckt mit der Nie derwerfung Deutschlands nichts anderes, als die Möglichkeit eines gemeinsamen Zu sammengehens zwischen England und Deutschland

für alle Zukunft auszuschalten. Mit dem Zusammenbruch Deutschlands wird Frankreich unbeschränkter Herr in Europa. Den Umstand, daß gegenwärtig in England eine Politik im Zeichen des Wahl kampfes nicht so fest und sicher nach außen wirken kann, da ein endgültiger Träger der Verantwortung fehlt, diesen Umstand will jetzt Frankreich ausnützen: Einerseits seine Rheinpläne zu verwirklichen, ander seits Englands Macht im Orient zu bre chen. Ob es ihm gelingen wird? Ob sich England seiner einstigen Machtstellung

er innern wird, durch kluge Benützung des europäischen Gleichgewichtes eine Fest- landsmacht durch die andere in Schzch ge halten zu haben? Mit der Unterschrist Äoyd Georges unter das Versailler Dik tat ist das europäische Gleichgewicht zer stört. die jahrhundertalte Macht, die Eng land auf die Festlandstaaten ausübte, ver nichtet worden. Frankreich zieht jetzt, ge stützt auf sein Heer, die Vorteile aus der Nachgiebigkeit Englands seit vier Iahren. Aber England wird sich seiner Tradition besinnen

. Wie sich seine Politik auch gestal ten mag, es wird nie freiwillig darauf ver- zichten, die erste Macht in der Welt zu sein. Doch muh diese Politik, die bisher von Deutschenhaß getragen wurde, von die ser Belastung frei gemacht werden. Der Gegensatz zwischen Englaild und Frankreich, der sich in der Orientfrage auf zeigt. wird durch die Ausführungen des englischen Arbeiterführers Mr. Ewer in helle, geradezu erschreckende Beleuchtung gerückt. Er schreibt: «Englisch-französische Feindschaft ist der Schlüssel

Widersprüche. Die Mel- ! düngen von einer Entführung des Sultans, i von Truppenzusammenstößen, stammen aus > Paris, so dag man nicht weiß, inwieweit sie im Sinne der französischen Politik gesärbl ! oder erfunden sind. Man muß aber anneh- - men, daß dieses Pressemanöver keinen ande- ^ ren Zweck hat. als die konservativen englischen Regierungsfreunde über den wahren Zweck der französischen Politik hinwegzutäuschen. Frankreich verfolgt zielsicher seinen Weg zum Orient. Die Orientkonferenz selbst rückt

10
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1925/09_06_1925/TIR_1925_06_09_1_object_1998186.png
Seite 1 von 8
Datum: 09.06.1925
Umfang: 8
noch anzu- jiizen sind. Frankreich, England und Bel sen haben eine formelle ResÄution oerein- dart, wonach England die durch den Ver-> vaz von Versailles festgesetzte Osdgrenze Frankreichs garantiert. England betrachtet jedwede Verletzung der lmilorlalen und militärischen Klauseln be glich der Rheiugreuze durch Deutschland als Kriegsfall. England stellt Frankreich und Schien zur Sicherung der genannten Gren- gesamten Laad-, See- und Luft- ßMäfte zur Verfügung. Deutschlands Ostgrenze. bezüglich

der deutscheu vstgreuzen erklärt England, bei den Bestimmungen des Ver- zes von Versailles zu bleiben. Die pol nischen und tschechischen Grenzen bleiben un ter dem Schutze des Völkerbundes. England läßt Frankreich jede Freiheit in der Verein- bvuag von Abmachungen, doch müssen diese » Seist und Buchstabe im Rahmen de» Völ- lerbimdpoktes bleiben. Falls die östlichen Verbündeten Frankreichs das Ziel eiues An ises sein sollten, wird Frankreich ermäch- , die eutmilitarisierte Rheinlandzone als Operationsgebiet

reichischer Gesandter in Paris amtierte, wurde von seinem Posten abberufen. Er er hielt jetzt für seine Bemühungen für die Her stellung guter Beziehungen zwischen Oester reich und Frankreich das Kreuz der Ehren legion. Reuer Ruutius in Bayern. Rom, 9. Juni. (AB.) Möns. Alberto Vassallo di Torr« Grossa, Erzbischof von Ennesa, wurde zum apostoli schen Nuntius in Bayern ernannt Zu den Gewässern von Agadir. Deutsche Schiffe durch Franzosen angehallen. Fez. 9. Juni. (AB.) Französische Kriegsschiffe hielten

gestern in den marokkanischen Gewässern vor Aga dir zwei deutsche Schiffe, die »Leipzig' und „Dortmund' an. Durch ein Torpedoboot wurden die zwei Dampfer nach Mogador ge bracht. (Agadir ist daher bekannt, daß Deutsch land 1311 das Kanonenboot „Panther' dort hin entsandte, um seinen Forderungen gegen Frankreich Nachdruck zu oerleihen. D. Sch.) Heißer Boden m Wua. Loydon, 9. Juni. (AB.) Reuter meldet «ms Shanghai, daß sich die Lage immer m«hr verWechtere. Der Streit greise täglich

, keineswegs selbstverständlich. Denn so sehr di« englische Politik d« deut schen Vorschläge unterstützte, so war es doch sehr fraglich geworden, ob sie angesichts der tiefgreifenden französischen Vorbehalte sich nicht eines anderen besinnen würde. Das wäre auch in Paris bedauert worden, denn Frankreich will den Garantiepakt, falls er den französischen Sonderinteressen Rechnung trägt. Garantiert England die Rheingrenze nicht, wäre von allen Verpflichtungen Eng lands gegenüber Frankreich nichts weiter übrig

11
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1923/06_02_1923/TIR_1923_02_06_1_object_1986682.png
Seite 1 von 8
Datum: 06.02.1923
Umfang: 8
, d. h. im Mittel 8,277.000 Tonnen monatlich gefördert, diesem Monatsrnittel wurden 2,053.000 IMWM Die Lausanner Konferenz ist gescheitert. Durch die Jntriguen Frankreichs. Wenn die ses nun mit der Türkei einen Separatfrieden schließen will, so bedeutet dies emen Bruch des Londoner Abkommens vom Jahre 19!-!. Da- mii wäre der Zerfall der Enteirte auch formell dokumentiert und England würde seine Hal tung gegenüber Frankreich einer gründlichen Revision unterziehen müssen. Während sich so Frankreich immer mehr

de: französischen Me tallindustrie einen Erfolg haben nmß — in Baden einzubrechen und seinen „Siegeszug' eventuell bis zum Schwarzwa^ fortzuset zen. DK Ungeheuerlichkeit solchen Beginnens würde einen bewassneten Widerstand Deutsch lands mehr als rechtfertigen. Die Schuld an einem neuen Kriege fiele auf Frankreich. Es ist anzunehmen, daß die Drohung des deut schen Reichskabinekies einer letzten Notwen digkeit entspringt. Immer brennender stellt sich an die übrigen Mächte Europas und an Amerika die Frage

Einmarsch in Baden geschaffene Lage ab. Diesmal wird sich die Regierung nicht mit Protesten begnügen. Dem Reiche flehen noch Mittel zur Verfügung, die bisher mit Rücksicht auf die Auffassung im Auslande nicht angewandt wurden. Man denkt an einen Neue Bluttaten. bewaffneten Widerstand, wenn Frankreich seine Besehungspolitik noch weiter fortsehen sollte, denn die Vertragsverletzung im Falle Ossenburg ist so krag, dich jede Rücksicht zu rücktreten mutz. Der PM Wer einen neuen Krieg. Rom, S. Februar

gestern nachmitkags ein Arbeiter. In kaslell hat gestern ein Fran zose einen jungen Arbeiter erschossen. Franzosische Anficht. Paris. S. Februar. Der.Figaro' schreibt: Man muß dem Publikum die Dinge so dar- stellen wie sie sind. Seit Z Wochen ist kein Gramm kohle oder Kots vom Ruhrgebiet nach Frankreich gekommen. Die hülste unserer Hochöfen in Lothringen und einige im alten Frankreich stehen bereits still. Die Arbeits losigkeit macht sich bereits bemerkbar. FrankM will sich rmMMzeu. Berlin. S. Febr

durchschnittlich zehn Tage aus dem Wege waren, benötigte man sür den Kohlentrans port aus dem Ruhrgebiet 22V.VV0 Waggons. Damit dieses System sunktioniert. muß es geleitet wenden und muß ununterbrochen sorttausen. Es versteht sich von selber, dah der Streik im öffentlichen Dienst« als Schlußveful- tat die vollständige Verstopfung des Ruh-r- gsbietes zur Folg« haben wird. Wenn man auch annimmt, daß alles wieder regelrecht vor sich geht, was soll Frankreich mit dar 4,720.000 Tonnen Kohlen monatlich ansangen

12
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1919/05_08_1919/TIR_1919_08_05_1_object_1966791.png
Seite 1 von 4
Datum: 05.08.1919
Umfang: 4
, 10' Laurent. Montag. 11. Susanna. Die türkische Frage. England und Frankreich im Morgenlande. Bekanntlich übt Frankreich das Protektorat die Katholiken in Palästina aus, wobei es ndere politische Rechte in diesem Lande und in Syrien in Anspruch nimmt. Umsomehr tritt es M mit seinen Forderungen hervor, da es nun ilt, der sterbenden Türkei den Gnadenstoß zu den und deren Hinterlassenschaft aufzuteilen. Frankreich möchte es also nicht versäumen, sich Palästina und Syrien einantworten zu lasten

. Es re ja verständlich, wenn es in diesem Bestreben !ei den Türken auf Hindernisse stoßen würde: doch ke Türken liegen ja machtlos am Boden und venn sie jemals etwas wieder aufrichtet, so ist es pie bisher die Eisersucht der europäischen Mächte. Mit diesen Tatsachen beschäftigt sich die Pa- tser Zeitschrist „Asie Francaise'. In ihrem letz en Hefte beschreibt sie eingehend Mittel und ge, mit denen das verbündete England den tanzösischen Einfluß in den Gebieten zu zerstö- rn sucht, in denen Frankreich sein Recht

in Syrien und Erhalten auf eigene Kosten eine arabische Ver altung, wodurch sie den Einfluß des Emirs Fai- ^ für ihre' Zwecke ausnützen. Emir Faistal er- M auch bei der Konferenz in Paris in Beglei- ng seines „Sekretärs', einer englischen Figur > arabischer Kleidung, und begehrte die Selbstän- Aeit aller jener Gebiete Vorderasiens, die Eng- nicht in den Händen anderer sehen möchte. Unterstützung semer Forderungen legte die tische Administration' eine Reihe von Gesu- M und Anklagen gegen Frankreich

vor. England beeinflußt auch die Presse, die Be- An, hervorragende Persönlichkeiten und ara- He Priester, damit sie die Muselmanen gegen rankreich aufhetzen, weil dieses die Christen. He eders die Maroniten als deren Protektor im - Wie und ihnen die Vorherrschaft in Syrien Waffen wolle. Bei den Christen aber macht ?and geltend, daß Frankreich ein irreligiöses, IA?urerisches Land sei und die Schulen ent- IHulchen wolle. Bei den einen und den andern stehen es zudem die englischen Agenten, gegen französischen

Handel Stimmung zu machen. Was die Zeitschrift „Asie Francaise' beson ne hervorhebt, ist die Tatsache, daß England im ,^e 1915 mit Faistal, „dem künftigen König l^iches, dem König derAraber' einen Vertrag Mü^An ist, im welchem es Versprechungen Aund Verpflichtungen übernimmt, die mit dem ^rag zwischen England und Frankreich vom ^ A.6 m derselben Sache im Widerspruche > ?' Bitterkeit muß die Zeitschrist b^ken - ^atz Frankreich hier von den Englandern hin gen wurde zu einer Zeit, da sie ün innigsten

13
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1922/24_04_1922/TIR_1922_04_24_1_object_1982951.png
Seite 1 von 8
Datum: 24.04.1922
Umfang: 8
. Nr. ss. ^ 41. Zghrg. Sozen, Montag, den 24. April 1822 Posi-Konts-K«ne»t. Der Kamps um Genua. Einleitung. Der Plan, die große Staatenkonferenz nach Genua einzuberufen, ist dem Bedürfnis entsprungen, einen Ausweg aus dem Elend Europas zu finden. Ein einziger Staat in Europa sah die Notwendigkeit eines solchen Ausweges nicht ein: Frankreich: denn es fürchtete mit Recht, daß jeder ernstliche Wille, dm weiteren Zusammenbruch Europas zu »erhindern, notwendig zur Revision der Friedensverträge als dessen Ursache führen

müßte. Es blieben sonach nur zwei Wege: entweder eine Konferenz ohne Frankreichs Teilnahme oder eine Konferenz mit Frank reich ohne Revision der Friedensverträge. L:ide Wege konnten nicht zum Ziele führen, ins den einladenden Mächten vorschwebte. Aber der zweite Weg bor die Möglichkeit, durch Hintertüren die Frage der Friedens verträge in das Konseren.zzimmer einzu schmuggeln und man entschloß sich, ihn zu zchen. Frankreich durchschaute das verdeckte spiel und arbeitete darauf hin, die Konse

, glaubte Frankreich den geeigneten Augenblick zur Sprengung der Konferenz ge- Ismmen. Mit heimlichem Triumphgesühl und äußerer Entrüstung über die Frechheit Dewschlands und Rußlands, welche es ge wagt hatten, sich wie richtige Staaten zu be nehmen. schrie es über die ungeheuerliche Verletzung des Friedensvertrages und klagte Deutschland an, daß es die Konferenz spren gen wolle! Auch die anderen Staaten, na mentlich England und die kleine Entente, wa ren vom deutsch-russischen Abkommen pein lich

überrascht: erftere, weil das Abkommen «inen gewaltigen Strich durch Englands Plan, Rußland wirtschaftlich auszubeuten, machte: letztere, weil Polen und Rumänien unheimlich zumute wurde. Die Stellung nahme der einzelnen Staak l, zum Abkom men war darum ein Prüfstein ihrer Gesin nungen bezüglich Genua. Die Neutralen und Italien bemühten sich ernstlich, die Konfe renz zu retten, und Lloyd Gorge war gerne einverstanden, sich mit einer scharfen Note an Deutschland zu begnügen. Frankreich aber bot

alles auf. diese günstige Gelegenheit zur Sprengung nicht vorübergehen zu l»ffen und verlangte die Annullierung des deutsch-rus- tischen Vertrages. Frankreichs Isolierung. Die Forderung Frankreichs wurde nicht Mllt: kein einziger Staat trat für sie em und es blieb zum erstenmal vollkommen iso liert. In Frankreich machte sich große Erre gung bemerkbar über die „Milde' der fran- Mfchen Delegation und schon wird von neuerlichen Sanktionen gegen Deutschland gesprochen, um es zur Annullierung des Ver- zu zwingen. Po inrare

14
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1925/19_09_1925/TIR_1925_09_19_1_object_1999555.png
Seite 1 von 12
Datum: 19.09.1925
Umfang: 12
daran zu denken, daß Deutschland gegen Frankreich die Waffen ergreift. Der Fall, daß Frankreich in Deutschland ein marschiert, ist wahrscheinlicher. Ein Haupt- e> fordernis des Paktes wird sein. d«ch datt» England oerpflichtet ist, an Deutschlands Seite zu stehen. Die militärischen Verhältnisse Frankreichs sind so günstig, daß Deutschland der franzö sischen Armee kaum ernstlichen militärischen Widerstand leisten kann. Frankreich, im Be sitze der Rheinbrücken, bei seinen, erdrücken den Uebergewicht

an Fliegern, Tanks, schwe rer Artillerie, Gaswaffen und technischem Ge>-üt, mit einer Mobilmachungsvoroerei- tung, die ihm gestattet, in wenigen Tagen die gejamten perionellen und industriellen Kräsle seines Landes für sein« Zwecke dienst bar zu machen, Frankreich, das die Tschecho slowakei und Polen in völlige militärische Abhängigkeit von sich brachte, braucht keine Serge für den Ausgang eines Krieges mit Deutschland zu habe». Se't-st wenn man bei unberechtigten For derungen Frankreichs

mit der diplomatischen rechnen kann, so hat doch die Nachkriegszeit gelehrt, daß weder das diplomarische Ansehen Englands, noch seine tatsächlichen und mili tärischen Machtmittel ausreichen, seinen Willen gegen Frankreich durchzusetzen. Hat doch selbst die schärsste diplomatische Form, wie sie unter Lloyd George gegen Frankreich geübt wurde, Frankreich nicht von der Be setzung des Ruhrgebietes abzuhalten ver mocht. Auch ein scharfer finanzieller Druck Amerikas und Englands würde die nationa listischen Kreise

in Frankreich kaum von leichten militärischen Erfolgen abhalten und wie beim Ruhreinbruch würde er erst nach langer Zeit wirken. Gelänge es England diplomatisch nicht. Frankreict, von unberechtigten militärischen Maßnahmen gegen Deutschland abzuhalten, so bliebe nur eine- Kriegserklärung Englands an Frankreich. Es ist zweifelhaft, ob England das Wagnis aus sich nehmen würde, das bei dem Ver hältnis der Luftrüstung beider Länder und besonders bei der Ausgestaltung des fraiqö- sischen U-Bootwesens für England

große Gefahren für die Sicherheit seiner Jn>el in sich birgt. Aber selbst angenommen, daß England seinen eigenen Bestand für Deutsch land in die Wagschale wirst, jind die Auasich ten für eine praktisch« militärisch« Unterstü tzung Deutschlands gegen Frankreich außer ordentlich gering. Englands Heer besteht nach einer 14tägigen Mobilmachung aus k Infanteriedivisionen. 1 Marine- und 1 Ko- oalleriedivision. Von diesen Truppe» müsse» zum Schutze Englands selbst mindestens vi« Divisionen zurückgehalten

15
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1923/29_03_1923/TIR_1923_03_29_1_object_1987366.png
Seite 1 von 8
Datum: 29.03.1923
Umfang: 8
Ausnahme der Meveraufbaupolitil zu- Miüen würden. Das klingt theoretisch ganz schön. Aber woraus läuft es in der Praxis hinaus? Das wird natürlich in diesen halb- imd vierrelossiziellen „Vorschlägen' nicht ge sagt. Tarsächlich aber könnte es sich nur darum handeln. Frankreich von seinem zielbewußten Wege, die politische und wirt schaftliche Vorherrschaft in Europa zu errin- zm, abzubringen. Paris aber verfügt heute Ü!ir die größte Landmacht der Welt, hat eil»: Luftflotte, die viermal stärker

als die eng lische ist und hütete sich bisher, das Washing toner Seerüstungsabkommen zu ratifizieren, des seine Kriegsschisssbauten in geipissem Eiime eingeschränkt hätte. Als einziges Druckmittel am Frankreich bleiben die inter alliierten Schulden, besser die Schulden Frank reichs an Amerika und England. Gewiß sind dieje ein ganz gutes politisches Pressionsmittel. Lb es ausreicht, um ein Land zu einem völli gen Verzicht auf seine weitgesteckten politischen Ziele, ja zu einer direkten Abkehr

für eine Ak tion komimne. England habe sich die Freund schaft der Alliierten bewahrt und werde auch von Deutschland als ehrlicher Unterhändler angenommen werden. Vorläufig könne dle englische Regierung von ihrem bisherigen Wege nicht abgehen. Der Widerstand Englands und Italiens gegen Frankreich. „Daily Telegraf' meint dazu, daß die eng- lisch-ftanz. Beziehungen nun wohl wieder aus einem loten Punkt angelangt ftien. Hin gegen liege eine leichte Lösuagsmöglichkeit in den Besprechungen in Rom und Mcüland

vor. wo wichtige italienisch-englische Interessen im Spiele stehen. Die französische Rheinpolitik müsse auf den geschlossenen Widerstand Eng lands und Italiens stoben. Jer deutsche Widerstand bleibt. Verlin. 29. März. Reichswirlschafismlnister Becker erklärte einem Mitarbeiter des »Daily Telegr.'. daß Deutschland seine sehige Politik so lange fortsehen werde, bis Frankreich mit seinen Diktatgelüsten aufhöre. Der passive l Widerstand der Deutschen sei leichter weiter zuführen. Äs allgemein angenommen wird, well

die Ausfälle ganz durch dle Einstellung der Iahlungen an Frankreich aufgehoben werden und daher in der Wirtschast wenig oder gar keine Aenderung eintritt. Die Frauen gegen die Ruhrbesetzung. Dortmund, 29. März. Im ganzen besetzten Gebiete fanden große Frauen-Kundgebungen statt, in denen ein Ausruf an alle Frauen der Welt beschlossen wurde, in dem diese aufge fordert werden, gegen die französisch-belgische Invasion zu protestieren. Verhaftet. ^ Essen. 29. März. Der stellvertretende Vor- > sitzende

16
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1923/16_01_1923/TIR_1923_01_16_1_object_1986407.png
Seite 1 von 8
Datum: 16.01.1923
Umfang: 8
notwendig ein engeres Zusammengehen zwischen den vier großen Kontinentalstaaten erfolgen. Morelli (Rastig- nac) schrieb elegant, flüssig, klar und doch ver schleiert. Eins längere in der gleichen „Tribu nal-Nummer veröffentlichte redaktionelle No te sprach sich klarer aus: Da England anschei nend m seine beliebte „Splendidisolation' (die doch immer mir äußerliche Form warl) zu- rüÄehren wolle, müssen sich die vier großen Kontinentalmächte Italien, Frankreich, Bel gien imd — „warum nicht?' — Deutschland

anstreben wol len. daher gegen die eben stärkste Weltmacht, Segen England, anrennen würden. England hat Frankreich und Oesterreich bekämpft, als sie sich gegen das aufstrebende Preußen wchrten: es hat Napoleons Scharen bekriegt, «l» sie den kontinentalen Traum des großen Korsen zu verwirklichen schienen: es hat Deutschland im letzten Kriege bekämpft, als dieses sich unter der ungeheuren Entwicklung sein« Industrie zur Vormacht in Europa zu Zwickel» schien. Und England wird Frank reich bekämpfen, heute

ersucht wurden, den Tag zu bestimmen, an dem sie die Anglisde- rung der Rheinpfalz an Frankreich wünschen. Damit sind die eigentlichen Pläne Frank reichs authentisch festgelegt. Neue Gewalt. Paris. 16. Jänner, hier verlautet, daß die Besatzungsbehörde nach der Weigerung der Deutschen, kohle gegen Bezahlung zu liesern, Einfach das benötigte 2«?a?itun: wen werden, heute wird sich auch die Repa- rationskommission und der Minister rat neuer lich mit der Lage befassen. Französische Pläne. Paris, 16. Janner

. An amtlicher französi scher Stelle wird die Meldung einiger Pari ser Blätter als richtig bestätigt, wonach man die Absicht habe, ihm Ruhrgebiete eine eigene koh!.-nverleilungssielle und ein eigenes Geld, den Taler. als Zahlungsmittel einzuführen. Frankreich flögt aus Widerstand. Berlin, 16. Jänner. Bei der am Samstag stattgehabten Unterredung zwischen den fran zösischen Ingenieuren und den deutschen kohlenindustriellen des Rohrgebietes haben die Deutschen beschlossen, wenn der Reichs kohlenkommissär

keine Einwände macht, ge gen Bezahlung die Lieferung von Sohlen an Frankreich und Belgien wieder aufzuneh- mcn. Nun hat aber der deutsche Sohlenkom missär die Lieferung von kohle an Frankreich und Belgien oerboten und die deutschen Soh lenindustriellen haben ihre Zusage zurückge zogen. hiedurch sind die technischen Schwie rigkeiten. in denen sich die französischen In genieure befinden, bedenkend erhöht worden. Dafür hat der französische Ministerrat ge stern beschlossen, die Besehungszone bis zur Ostgrenze

17
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1923/18_05_1923/TIR_1923_05_18_1_object_1988024.png
Seite 1 von 8
Datum: 18.05.1923
Umfang: 8
- Frankreich und der — vorläusg wenigstens — noch diplomatische Konflikt Rußland-Eng land. Wir haben vor einigen Tagen auf merksam gemacht, daß die russisch-englische ! Spannung vielleicht ein Anstoß war für I England, im Vereine mit Italien, die deut- I schc Note schroff abzulehnen, um so mit I Frankreich die Entente fester zu knüpfen. Welleicht beginnt damit eine neue Phase der Entwicklung im europäischen Problem, die nicht zu einer Lösung desfelben. wohl aber Immer tiefer in das allgemeine Chaos führt

Güter. Klassen» I kämpfe, Widerstreit der Veen mit dem Re- l voloer aus der Welt schaffen zu wollen, ist die Iwahnwitzige Tat des Lausanne? Mörders. iLurch Verurteilung Unschuldiger dem eige- Iven Unrecht ein Mäntelchen von Gerechtig- Ileit umhängen zu wollen, ist die Verneinung I«Ien Rechtes. „Verflucht soll sein, wer das ^Aecht beugt!' heißt es in der Bibel. Ob Europa weiß, wohin es steuert? Man betrachte Frankreich! Dort fährt der lImperialismus mit vollen Segeln: Poincare I erklärt, von der Ruhr

nicht abzulassen, bevor IZeutschland nicht den letzten Pfennig bezahlt ^hai. Foch versucht in Warschau und Prag mt den beiden Vasallenstaaten Frankreichs leine Doppelfront gegen Deutschland und Ruß land aufzurichten. General Weygand wurde Inach Syrien gesandt, Kriegspläne gegen die »Türken in der Tasche. Frankreich weiß laicht, daß es aus solcher Politik keinen fried lichen Ausgang mehr gibt. Man betrachte England! Es hat gewiß leine ungeheure Widerstandskraft. Es hat Ibis auf Lloyd George eine einheitliche

Linie Im seiner Politik verfolgt. Letzterer ist aber I durch die Entwaffnung Deutschlands Schritt lauf Schritt vor dem übermächtigen Frank- Inich zurückgewichen. Seine Nachfolger segeln Ztbenfalls im französischen Fahrwasser. Die Iwzlische Note an Deutschland hat weder Fleisch Iiüch Bein. Nach den letzten Erklärungen im INerhaus mochte man glauben, die Lon- I ioner Regierung würde nackensteifer. Lord li^urzon und Stanley Baldwin verurteilten I strenge Frankreich und Belgien: Lord Cecil l nannte

das Vorgehen Frankreichs eine Tat I.reinen preußischen Militarismus': Lord lEalisbury machte auf die gefahrdrohende I Stärke der französischen Luftflotte aufmerk- Isam. Das war alles ganz schön. Dann kam Idas deutsche Angebot, das schroffe Nein IPoincares und England fiel um. Seine IHaltung ist schlapp und seine öffentliche Mei nung lau geworden. Nur gegen Rußland »sieht es in Harnisch. England läßt sich in IEuropa von Frankreich bedrohen, nicht aber Ivon Ruhland in Asien. Rußland weiß, Iwieoiele

18
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1920/22_12_1920/TIR_1920_12_22_2_object_1974798.png
Seite 2 von 8
Datum: 22.12.1920
Umfang: 8
nicht unschuldig sind, wissen wir bereits und ei bestätigt sich un» damit nur da» Urteil, da? wir über fie von jeher hatte»». Wir zweifeln nicht, daß wir Antwort erhalte» werde»,, Venn eS steht nicht nur die Ehr« trentini« scher Gerichts sondern auch die Ehre de» Staate»» den der Generalkommissär vertritt und der be scheidene Schutz vor Willkür, de« der Staatsbürger genießen soll, auf dem Spiel > Las hysterische Frankreich. Anläßlich des Rücktritte» de» Kriegsminister» Lefevre hielt Ministerpräsident Leygue

» tn der Kammer eine Rede, worin er ausführte: „Wenn man ihn frage, ob Deutschland ent- waffuet sei, antworte er mit Nein, wenn man ihn aber frage, ob die Entwaffnung auf dem bestes Wege sei, antwortete er mit Ja. Je mehr Deutsch land Widerstand leiste, desto fester werde Frank» reich bleiben. Deutschland habe kein Kriegsma terial. Frankreich aber ungeheure Waffenmengen. In Deutschland ständen 15V 000 Man« unter den Waffen, in Frankreich 80V 000 Mann. In dieser Lage sei Frankreich nicht unfähig. Deutschland

nie« derzuwerfen. wenn es morgen versuchen sollte, de« Kopf zu erheben. Frankreich halte di» Rhein linie. die Brückenköpfe am Rhein und habe all» Eisenbahnen und Straßen in den Händen. Sein« Sicherheit laufe keine Gefahr. Die neuen Milt» tärgesetze entsprechen einer Notwendigkeit. Eis verringerten die Sicherheit des Landes in keiner Weise. Ein jedes Volk müsse auch Rücksicht auf seine Finanzen nehmen. Die Nachwehen des gro ßen Krieges seien noch nicht beseitigt. Frank reich müsse die kleinen

Nationen unterstützen, e» müsse mit den Großmächten, die den Krieg ge wonnen hätten, wachsam bleiben.' Ueber die Brüsseler Konferenz sagte der Mi nisterpräsident: „Den französischen Unterhändlern in Brüssel seien klare bestimmte Weisungen gege ben worden. Es handle sich nicht darum. Deutsch land zu zwingen, alles in Goldmark zu zahlen, alle Vertragsklauseln müßten ausgeführt »»erden. Frankreich verlange nur, was gerecht sei. Es müsse bestimmt werden, ob Deutschland in Geld oder Wa ren bezahle

. Aus keinen Fall dürfe Frankreich aber als ein Land erscheinen, das Mißbrauch mit seinen Kräften treibe. Der Ministerpräsident sagte, Deutschland werde zahlen, weil es zahlen müßte. Zahle es nicht, dann werde Frankreich Pfänder neh men oder Sicherheitsleistungen verlangen. Eng land habe sich bereit erklärt, vertrauensvoll mit Frankreich zusammenzuarbeiten. Niemals sei da« Einvernehmen zwischen Frankreich und England besser gewesen, als jetzt. Die beiden Nationen müß ten Hand in Hand gehen, um den Frieden

19
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1921/10_10_1921/TIR_1921_10_10_2_object_1979881.png
Seite 2 von 8
Datum: 10.10.1921
Umfang: 8
und man sprach auch von Rücktrittsabsichten Doumers, dessen nachträglicher Versuch, durch per sönliche Verhandlungen in London eine Aenderung in dem Finanzabkommen zu erreichen, ebenfalle mißlang. Diese bitteren Erfahrungen beschleunigten nicht jene Entwicklung in Frankreich, die auf eine Ver ständigung mit Deutschland in der Frage der Sachlieferungen abzielte. Die Bewohner der zerstörten Gebiete drängten wohl sck)on lange daraus, endlich den Borschlag Deutschlands anzu nehmen, Material für den Wiederaufbau

) z, zahlenden Kriegsentschädigung abgezogen würd» Dann wäre der Gedanke der „Wiedergutmachung in natura' völlig durchgeführt gewesen. Gründe aber verhinderten es, daß Frankreich diese Regelung nicht einging: seine vorhin kuq skizzierte Not der Staatsfinanzen und das dam« entspringende Bedürfnis nach Barzahlungen, so, wie der Verteilungsschlüssel der Tap Zahlungen. Von diesen bekommt ja FnmkreH nur S2^, während der Rest zwischen England (22A), Italien (12A>) und die übrigen Alliierte, verteilt wird. Es hätte

sich also wohl die Möglich, keit ergeben können, daß Frankreich an Sachgii. tein von Deutschland in einem Jahre mehr beloin- men hätte, als es die Borgeldsumme ausmacht. d!» ihm von der deutschen Zahlung gebühr Frankreich hätte also in einem solchen Fall, Deutschland bezahlen müssen. Dies verhindert nu, das Abkommen; es setzt nämlich fest, daß de» Deutschen für ihre Sachlieserungen höchsten«, eine Milliarde Goldmark aus das Wiederguimz-^ chvngskonto zu Losten Frankreichs gutgeschrieben

wird. Den über diese Milliarde hinausgehen!!?» Betrag stundet Deutschland seinem Gläubig« Frankreich zu 5A>! Der Schuldner DeutläM wird also der Banquier seines Gläubigers Frank reich — wie Rothenau dies ausgezeichnet so--M. lierte. Ein Beispiel mag die ganze Tragweite die ser Bestimmungen klarlegen: Angenommen Deutschland wüjn vom 1. Oktober 1921 (an die sem Tags trat das Wiesbadener Abkommen iz Kraft) bis 1. Oktober 1922 insgesamt 3.2 Millim- den Gvldmark bezahlen; dann gebühren d-.iv?!> den Franzosen S2A> — 1K64

Millionen Coldmaii, Weiter angenommen, Deutschland lieferte im glei chen Zeitraum um '2100 Milliarden Goldiiiart Waren als Wiedergutmachung in natura. Privathandel zwischen Deutschland und Frank reich hat mit diesem Abkommen natürlich nicht, zu tun.) Dann bekäme Frankreich bei einer ein fachen Gutschreibung zu gunsten Deutschlands, wie sie Artikel 8 des Londoner Ultimatums vor sieht, keinen roten Heller in bar, sondern müßte im Gegenteil noch 43L Millionen Goldmari an Deutschland zahlen

20
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1923/26_02_1923/TIR_1923_02_26_1_object_1986944.png
Seite 1 von 6
Datum: 26.02.1923
Umfang: 6
auf Frankreichs neuesten Schlag gegen Deutschland. Der verderbliche Vertrag von Versailles, von Menschen geschaffen, die der Vedeutunz der Arbeit in der modernen Welt unwissend gegenüberstanden. enthält nicht eine Klause', dir zur Rettung Europas beitragen kann. Greise führten uns im entscheidenden Jahre ISIS, Greise, die ihr Selbst über alles '.lü den und sich gegenseitig verachten und ver abscheuen, die mit ihrem Haß und mit ihren Grillen Frankreich minieren. Ein groteskes Beispiel: Die Abfassung

Geistes und einer Humani tären Wirtschaft entgegenzuarbeiten. Man sollte Frankreich bedauern, ansratt es zu ta deln. Frankreich — das sind seine heutigen 'enilen Machthaber — will den Frieden durch alle veralteten Kriegsmittel-, es will I-ch zuerst bewaffnen, eine ..große Rüstung' -nl-gen. um nich: überfallen zu werden! Sreissnwahn! Frankreich muß mi: Recht Ä-ßtrauen einflößen. Mag es sich auch bili ar lein ..Recht' verschanzen! Juristisch sieht Frankreich „begreiflich' aus. Es will Zak- -ung, Zahlung

. Menschlich ist es jammervoll anzusehen- verbohrt in Geiz und veraltete »lmchauunzeii. Neue Ideen stürmen auf d!' ^ Frankreich ein. Was tut es aber» Es leugnet einfach diese Ideen, ohne mit eige- zu antworten. Die Menschkeil will den Mauben in den Ausbau, die hello Zukun-t Europas. Anstatt eines Glaubens posiert das mankreich, wie es offiziell zum Ausdruck nimmt, einen „Charakrer'. Seine ganze Staatsräson ist: Widerstand gegen eine ver meintliche Invasion. Es trägt auf seiner Fan- ^ die Inschrift: Gott

und mein Recht! muht mir zahlen, ,,!ch.'e.i.' Dieses Frankreich hat eine harie Gläubi- 8er>eele! Und dabei ist es ein maßlos unge- 'ch-ckiei- Gläubiger, der seine Zeil verzettelt. o>e Empfindlichkeit der öffentlichen Meinunq «m c,ne unerträgliche Probe stellt. Erinnere °>ch> damit du die nötige Entrüstung auf dringst. um Deutschland zu würgen, das ist °>e Parole der Greise. Die Völker haben je doch andere Sorgen, als die Entrüstung. Sie haben das Elend. Frankreich denkt unzeit- 8-niag

zwischen Frankreich ni d Deutschland werden vom weißen Hause aus amtlich de mentiert. Es wird erklärt, daß kein Grund zu einer Intervention vorliege. Amerika fern dem Völkerbund. Zlewyork, 2b. Februar Präsident harding hat vom Senate die Ermächtigung oerlangt, die Vereinigten Staaten beim internationalen Gerichtshof in Haag vertreten zu lassen, unter der Voraussetzung, daß diese Aktion nicht als Annäherung an den Völkerbund ausgelegt wird. Neue Bejekuvqe!!. Berlin, 26. Februar. Gestern nachmittags

21