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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 6
Datum: 27.08.1923
Umfang: 6
, ausgenommen an S,nntagen nnd Feiertagen. I Für dl« Schriftleltuag oerastwortlich: Peter ffuch-brsgger. Bozen. — N-tatioa-druck: Buchdrnckerei Tqrolia Bozen S v,lichte! zur Zatilani, Zezuffsn-bNkr. Nr. 133. — 23. Fahrg. Bozen-Meran, Montag, 27. August 1323. Post-Kouto-Korreut Frankreichs WsltvokM. Im Streit zwischen England und Frank reich dreht es sich um ganz andere Din^e, als bloß um das Reparationsproblem oder die Lösung des Ruhrkonfliktes. Die Politik des Herrn Poinare läßt sich kurz so skizzieren

: Er will das politische Te stament des großen Napoleon erfüllen. Herrn Poinare ist es zunächst gelungen, England selber als Vorspann bei der Ausführung sei ner Pläne zu benutzen: das Versailler Dik tat und die nachfolgenden Friedensschlüsse von St. Germain. Trianon, Neuilly schufen eine französische Vormachtstellung in Europa, welche viel stärker und überragender ist, als zur Zeit der höchsten Machientsaltnng Napo leons l. Der Krieg hat Frankreich viel Geld ge kostet, und es mußte bei seinem Bundesge nossen England

und später in Amerika Schulden ausnehmen. Poincares Plan zielt zunächst darauf ab, diese Schulden überhaupt nicht zu bezahlen, und wer aufmerksam seine Reden verfolgt, merkt genau, daß seine Zah- lungsoersprechen von so vielen Bedingungen abhängig gemacht werden, daß es praktisch sür England und Amerika noch billiger ist, auf irgendein? Zahlung von Frankreich kur zerhand zu verzichten. Poincares Absicht und politisches Ziel gipfelt in folgendem Punkt: seinen ehemaligen Alliierten überhaupt

keine Kriegsschulden abzuzahlen. Der erste Angriff aus England erfolgte auf dem Kontinent durch seine Rhein- und Ruhrpolitik. die zunächst von England in ihren Konsequenzen nicht- voll und richtig eingeschätzt wurde. Der zweite, viel gefährlichere und daher stärkere Angriff erfolgte aber in Afrika: und auch dort wandelt Poincare aus napoleoni schen Pfaden. Frankreich rüstet zur Wieder- eroberung Aegyptens, das unter Frankreichs Schutz „vom englischen Joche befreit werden soll'. Wer Aegypten beherrscht, ist Herr

. Unter doppeltem Druck fall England ge zwungen werden, zunächst Frankreich die Bezahlung seiner Schulden zu erlassen. Ge lingt dieser politische Schachzug, dann ist Frankreich erst recht in der Lage, seinen höchsten machtpoiitischen Ansprüchen die Zü gel schießen zu lassen. Auf dem Kontinent, in Frankreich, im Rheinlands und an der Ruhr hält eine wohl ausgerüstete g?oße französische Armee die Wacht, und die von englischen Truppen be setzte Zone ist militärisch bereits derart um zingelt. daß die gesamte

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 19.09.1922
Umfang: 8
cin Symbol, daß die Zeit ihrer Befreiung kommen wird. Fa' n mint es den Anschein, als sollte d>:r Veltkrieg an seinen Ursprung — am Balkan — zurückkehren. Engla^ steht in Gefahr, die Früchte seines Sieges, darum es am ZZeltkrieg teilgenommen Hot. zu verlieren, «ins Vormacht im Orient ist gefährdet. Das Mg England zu gut. Es versucht deswegen noch einmal, die zerbrochene Entente zu einer Einheitsfront gegen die Türkei zu vereinigen — um feiner eigenen Interessen willen. Ob es geling:? Es versucht

wieder sein altes Propzgandamittel, Stimmung gegen die ürken zu machen, durch Lanzierung von Gerüchten über die Grausamkeiten der Ke- mausten. Wer glaubt es? Kemal ist ein zu gMcgter Siaatsmann. als dag er im Nau- ich- des Sieges ein System von Mordbrenne reien duldete. Ueber den Vandalismus fei ler Freunde — der geschlagenen Griechen — jchseizl England. England will, das; das Ergebnis des türkischen Sieges auf Klein- »ßm beschränkt bleibe. Aber schon hier kreuzt ßch feine Politik mit Frankreich. Dieses stimmt

zwar in der Meerengensrage mit England überein. andererseits aber fordert e- für die Türken eine entsprechende Berück sichtigung ihres Sieges — also die Rückgabe Konstantinopels und Thraziens. Die Rioali- tm zwischen England und Frankreich tritt hier ohne Maske zu Tage. Aber auch Frankreich kommt in Wider spruch mit der Kleinen Entente. Eine lleber- kagung des griechisch-türkischen Krieges auf de» Zalkan bedeutet eine Gefährdung Ru mäniens imd Jugoslawiens. Diesen Gegen satz stell! England wieder in seine Karte ge gen

Frankreich, indem es Rumänien und Augoslawien auffordert, Griechenland bcizu- suhen und mit Gepränge verkündet, an der Lösung der orientalischen Frage seien nicht wir «Frankreich, Italien, England und die Türkei beteiligt, sondern auch Griechenland <!»gar!), Rumänien und Jugoslawien. (Eng land als Anwalt der kleinen Staaten, man kennt die traurige Komödie.) Rumänien -.r- kärt. eine Störung des balkanischen Gleich- gewichtes würde es nicht zulassen und versteht ^runter die Rückkehr der Türken nach Europa

. Belgrad erklärt aber ziemlich kühl °us seiner französischen Orientierung u.i England: Sobald Frankreich und England über die Festsetzung einer gerechten ^kze der Türkei in — Europa ins Einoer- »chinen gesetzt haben, werden wir uns di'>- >im anschließen. Die türkischen Siegs werdcn »us niemals beunruhigen. Und Bulgarien? Das Zünglein an der «age? Die Nachricht der offiziellen Tele- iraphenagentur ist vielsagend. Sie erklärt: , griechischen Quellen ausgehende und ?^klgrad verbreitete Nachricht von bulga

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 3 von 12
Datum: 15.11.1914
Umfang: 12
Agence Ottomane veröffentlicht in. Erwide rung auf Las von England publizierte Manifest, worin die Tatsachen entstellt werden mid die mnsel- luanijche Welt iu Irrrnm geführt wird, eine Ver lautbarung, um die ivahreu Tatsachen, darzulegen und um zu beweisen, in welchem Grade England ein Feind der Muselmanen sei. Di. Verlautbarung stellt fest, daß England der Türkei den Ankauf zweier deutscl)er Kriegsschiffe zum Vorwurfe machte, aber kein Wort über die Gründe verliere, die die Türkei zu diesem Kaufe

, so hat England trotz der Neutrali tätserklärung der Türkei unter dem Vorwand.', daß deutsche Offiziere im Dienste der Türkei stehen, sich erlaubt, offiziell zu erklären, daß die türkischen Kriegsschiffe vou seiner am Eingänge der Meerenge Verankertelt Flotte als seindliche Schisse werden: be trachtet und angegriffen- werden. Angesichts einer solchen feindseligen Erklärung, war die Türkei ge nötigt, die Dardanellen zu schließen, nm die Ver teidigung der Haieptstadt zu sichern. Es steht außer Zweifel

, daß das Engagement deutscher Offiziere für türkische Dienste, das eine innere Angelegenheit der Türkei sei, von einer auswärtigen. Macht nicht zum Anlasse eines Einspruches gemacht werden- könne. Was die Versiä)erung anlangt, die England betreffs der territorialen. Unversehrtheit dcr Türkei abgegeben zu lzabeir erklärt, wissen- mir, heißt es in der Verlautbarung, wieviel diese Versiclzernngen wert sind, .ixtt niclit England zuerst die im Ber liner Vertrag feierlich versicherte Integrität der Türkei

durch die Besetzung Aegytens verletzt ? Ge beten, t-er Türkei während des Balkankrieges bei zustehen-, England im Gegenteil alles getan, mn den Untergang der Türkei herbeizuführen. Es be reitete mit Hilfe der Brüder Buxton und anderer d?in Islam feindlich gesinnter LeMe die Vereinigung der Balkaustaaten vor, und entfaltete nach Beendi gung des Krieges allen- Eifer, um die Abtretung aller Gebiete der europäischen Türkei an die Balkanstaaten zu sicl>eru Damals, wie vor dein Kriege, erklärte England, daß, wie immer

werben würde. Gelegentlich der Wieder- c.nuahnic Adrauopcls durch die türkischen Trlippen trug Asguith keine Bedenken, die Türkei mit dem europäischen Pulver zu bedrohen, wenn die türki schen Truppen diese Stadt nicht räumen würden. Die Verlautbarung weist auf dic engliscl)en. Äia- cheuschasreu. im Persischen Golf hin, die dein Zweck verfolgten, die türkische Souveränität in diesem oiolse zu becuilrächtigen, sich ein Eiufalltor iu Ara bien ;u schaffen, nach welchem es England schon seit langem

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 4 von 8
Datum: 03.08.1916
Umfang: 8
, den 3. August ISIS Die BlutkSkfer Europas. In Frankreich sind vor einigen Wochen russische Truppen gelandet worden. Sie wur den von den Franzosen, diesem leichtsinnigsten Volke der Welt, bejubelt. Diese russischen Truppen kommen über Veranlassung Englands nach Frankreich. England bewog den Zaren, etwas von seinem Menschen „Material' auf den westlichen Kriegsschauplay abzugeben. Das Menschen„material' ist nun eingelangt, und wird jetzt auf französisch-englische Kriegskunst eingeschult. England sorgt

weiter in seiner Ar: sür seine Verbündeten. Bekanntlich Hai es die Lenker der portugiesischen Republik soweit zu bestechen vermocht, daß diese unselige Republik sich auch als „kriegführend' erklärte. Es aab darum Unruhen in der' Republik. Diese wurden im Zeitalter der Maschinengewehre aber, wie es vorauszusehen war, bald niedergeschlagen, ha ben ja nur noch Militärrevolten einige Aus sicht, durchzugreifen. Weil jetzt in Portugal „Ruhe' herrscht, besteht England auf feinem Scheine und zwang die bejammernswürdige

Republik, Hilfstruppen nach Frankreich abzu geben. England sorgt weiter. Spaniens Regie rung hat sich über Einfluß seines Königs be müht, nicht in den europäischen Kriegsstrudel gerissen zu werden. Allen Lockungen und Drohungen konnte man bis heute widerstehen. England greift nun zu dem alterprobten' Mit tel der Mietung von Führern revolutionärer Bewegungen. Es bestach in Spanien einige der dort nicht wenigen unruhigen Geister. Diese setzten einen Generalstreik ins Werk - die „Generalprobe

' für revolutionäre Bewe gungen aller Art —, so daß in diesem ohne ihm zerwühlten Lande der Belagerungszustand verhängt werden mußte. Doch England sorgt weiter. Es kauft in Kanada, in Australien und in Schweden und Rumänien alle greifbaren Lebensmittel auf, uivd verbietet den Neutralen, Waren, die sie mach Deutschland und Oesterreich liefern könn ten, auszuführen. Die Preise, die England zahlt, sind hohe. Doch die Briten halten sich als gewiegte Geschäftsleute dadurch schadlos

, daß sie diese Waren an ihre Verbündeten mit einem „angemessenen' Profit weiterverkaufen. Frankreich, Italien und auch Rußland kommen solcher Art in immer tiefere finanzielle, und handelspolitische Abhängigkeit. Die hohen Preise, die England bezahlt, bringen in diese Länder eine große Teuerung für die einheimi sche Bevölkerung. .England sorgt weiter. Englisches und amerikanisches Kapital ist vielfach verfilzt, die / führenden Charaktere der beiden Kapitalgrup pen sind von dein gleichen Seclendrange rück sichtsloser Profitgier

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 15.06.1923
Umfang: 8
, nicht als Vorbedingung für Verhandlungen an. Es begründet d'cse Erklärung damit, daß man keiner deutschen Regierung «inen solchen Schritt zumuten dürfe >md daß eine kommunistische Reaktion di« Folge fem könnte. England wünscht, einen Bruch in der Entente zu vermeiden und aus Grund der deutschen Vorschläge in Ver handlungen zu treten. Es schlägt ein« Sach verständigen konferenz vor, die Gesamtla-gs Deutschlands zu überprüfen und auf Grund des Ergebnisses die Reparationssumme zu kstiunen Falls die Sachverständigen

zu mu Einigung kommen, würde England die Zlujgabe des passiven deutschen Widerstmides zu vermitteln suchen. Allerdings wird es mcht ohne weiteres Ächt sein, eine Annäherung in der englischen und französischen Auffassung der Ruhrfrage zu «reichen. Man spricht aber von der Mng- Weit, daß ein belgischer Plan die Brücke zmjchM Frankreich und England schlagen Jedenfalls strebt England eine gründliche Aussprache zwischen den Alliierten an, bevor eine gemeinsame Note Deutschland auffor dert, den passiven Widerstand

aufzugeben. Viell-icht ist durch den Schritt Englands doch ein Wendepunkt zum Besseren einge treten. Es ist ein Erfolg, daß England nach allzu langem Warten endlich aus seiner Re serve heraustritt und zu einer aktiveren Politik greift. Eine andere Frage ist, welche Stellung Frankreich nunmehr einzunehmen gedenkt. Auch dieses steht vor einer Eilt- hhcÄung. Von Frankreich ist bisher kein einziger Schritt des offenen Entgegenkom mens gemacht worden und es ist keineswegs klar, ab Ausficht besteht

, daß Poincare, um das Einvernehmen mit England wieder her zustellen, an dem der Pariser Politik von Tag zu Tag mehr gelegen sein dürste, irgendwelche namhafte Konzessionen zu leisten bereit ist. Es ist aber jedenfalls sicher, daß. wenn nicht Ms, so das meiste davon abhängen wird, mit welcher Kraft England sich für feine Forderungen «insetzt und wie weit es zu gehen entschlossen ist, um fein Ziel zu errei chen. Es ist nicht mehr fraglich, daß dieses Ziel der Friede für Europa ist, den die eng lische

Volkswirtschaft aufs dringendste braucht und den alle Kreise ersehnen. Und es ist also wch nicht mehr fraglich, daß England eine Äsung der Reparationsfrage will, die dickes dornenvolle und die ganze Welt schwer be lastende Problem so rasch als möglich klärt und den Beginn der Frwdensarbe'rt nicht noch weiter verzögert. Dazu ist zweierlei nötig: Deutschland muß wissen, wieviel es zu zahlen hat. und diese Zahlung muß im Bereich des Erfüllbaren liegen. Beides, die Festsetzung der Summe und der Zahlungsmethode

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 8 von 20
Datum: 09.07.1921
Umfang: 20
Seife k Xle-tee- Samstag — Sonntag. S. und 10. Juli igzi pan ursprünglich gegen Rußland und Deutschland geschlossen hätten, und darum habe man in den Vereinigten Staaten ursprünglich nichts dagegen gehabt. Würde es aber jetzt beibehalten, so richte es seine Spitze offenbar gegen Amerika, und letz teres müsse dann die Konsequenzen daraus ziehen. Nun hat der neue amerikanische Botschafter in England. Coloncl Hanvey, sich in London dadurch gut eingeführt, daß er aus dem Begrüßungsban kett

der Pügrimgesellschaft eine Nede hielt, in der er für die engste Freundschaft zwischen beiden Nei chen und ihr treues Zusammengehen in allen welt politischen Fragen eintrat. Er nannte England das „Mutterland' der Amerikaner, und schon des halb sei jeder Konflikt zwischen beiden Nationen undenkbar. Hinsichtlich seiner Mission in London sagte er, daß sein Chef sehr von ihm enttäuscht sein würde, wenn es ihm nicht gelänge, die Bande der Freundschaft und Hilfsbereitschaft so zu stärken, daß die beiden Regierungen sofort

in seinen Liebeserklärungen an Eng land weit über das gewünschte Maß hinausgegan gen, viel weiter als Präsident Harding od.Staats- sekretär Hughes es je getan hätten. Außerdem .habe er auch über die Motive Amerikas für seine Beteiligung am Weltkriege und für die Freund schaft mit England allzu undiplomatisch und indis kret gesprochen, indem er erklärte, die amerikani schen Soldaten seien nach Europa geschickt worden, die Vereinigten Staaten zu retten und nicht den einen oder anderen europäischen Staat, der Deutschland

feindlich gegenüberstand. Nichts sei mehr in die Irre führend, als die Annahme, daß Amerikas Anerbieten einer hilfreichen Hand in erster Linie auf zarte Gesühlsschwärme- rei zurückzuführen sei. Wenn Amerika sich bereit finde, mit England zusammenzuarbeiten, so ge schehe dies zunächst aus dem Grunde, daß Amerika dadurch profitiere, und zweitens, weil beiden Län dern dadurch Vorteile erwüchsen. „Wir haben nichts dagegen einzuwenden, als Idealisten be zeichnet zu werden, wie es zuweilen von denen geschieht

, daß zwischen den beiden Weltreichen doch eine ganze Reihe von Reibungs flächen beständen und diese aus der Welt zu schaf fen, scheine England am allerwenigsten geneigt zu sein. Es sehe in Amerika seinen Rivalen im Welt handel. Es wolle Herr der Meere bleiben — unter allen Umständen. Das irische Problem, das eng lisch-japanische Bündnis und noch viele andere Dinge böten reichliche Gelegenheit zu Differen zen. Die britisch-amerikanische Handelsrivalität ist gerade in diesen Tagen wieder drastisch in die Er scheinung

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 6
Datum: 28.07.1922
Umfang: 6
der deutschen Reparationen — bisher stst nur von der fi n an z i e l l en Seite her behandelt wurde. Die finanziellen Vorgänge ii Deutschland — Marksturz, Moratoriums- zesuch, Finanzkontrolle der Entente — ha- kn blitzlichtartig die drohende Katastrophe usgczeigt, der Europas Wirtschaft und Fi- vmzen entgegeneilen. In England, an leinend überhaupt dem einzigen Lande des Kontinents, wo man über den politischen Gängeleien noch nicht den Wirtschaftsver- ßmd verloren hat, wird in der Oeffentlich- leit

und den führenden Kreisen mehr und mehr eine Radikalkur besprochen, die de?. Alp des Mißtrauens, der die europäische AMtfähigkeit beeinträchtigt, wenigstens mlmeise heben soll. England geht ernstlich Mt dem Gedanken um, den Franzosen ihre Schulden, gegen England zu' erlassen, wenn grmkreich dafür in eine Herabminderung der deutschen Reparationen einwilligt und sonstige politische Zugeständnsse macht. In letzterer Hinsicht wünscht England anschei nend ein Entgegenkommen Frankreichs in der Rheinlandsrage

und m der Orientpoli tik. Die Schuld Frankreichs an England be trägt etwa eine halbe Milliarde Pfund Sterling, das sind etwa 10 Milliarden Eold- vmk oder 12.Z Milliarden Eoldsrancs. Ge gen Erlag dieser Schuld sollte also Frank reich in die Herabminderung der deutschen Reparationen einwilligen. Man denkt da bei — wenigstens lassen englische Blätter dies vermuten — an den Verzicht aus die Obligationen der Serie C. Der Londoner Zahlungsplan diktierte Deutschland eine Schuldsumme von insgesamt 139 Milliarden Eoldmark

herausgegriffen: die Schuld Frankreichs an England und ein Teil der «Hülben Deutschlands Ueber die Schulden Italiens an England im Betrage von ctoa 12 Milliarden Eoldlire ist dabei ebenso n>emg die Rede wie von den Schulden Eng- «nds, Frankreichs und Italiens an die ««einigten Staaten. Die Frage ist drängend. Im Oktober be ginnt England mit den Zinsenzahlungen für mne «chuld an die Union (etwa 1 Milliarde ^lllnd Sterling). Und die englischen «aatsmänner haben den Franzosen und Italienern mehr

Provinzen erhielten strikten Auftrag, jede Massenbewegung in die unruhigen Provin zen zu verhindern. Za Forli und Ravenna wurden deshalb starke Truppen und Polizei kontingente zusammengezogen. Noch Rimini, Aorli und Ravenna wurde ein Inspektor für öffentliche Sicherheit gesandt. Der llnterprä- fekt von Rimini wurde wegen der letzten Vor fälle versetzt. Zer Pettolemnsch acher. Der Schacher um die russischen Petroleum felder. Berlin. 28. Juli. Zn London finden zwischen England und Rußland gegenwärtig

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 07.03.1915
Umfang: 8
Seite 1. Sonntag, den 7. März. Wie jetzt aber der Hase läuft, sind Eng lands Handel und Industrie von schweren wirtschaftlichen Schäden dedroht und wer die Empfindlichkeit der Kaufmannschaft in Wirt- schastsangelegenheiten kennt, der wird es sich mit wenig Phantasie ausmalen können, wie schnell die Stimmung in England zu Ungun sten der Kriegspropaganda umschlagen kann. Für jeden Penny, den die englischen Krämer verlieren werden, werden sie die englischen Staatskünstler verantwortlich

machen und der Hinweis, man müsse für die nationale Ehre und das Ansehen des Staates Opfer bringen, wird in England nur ein ablehnendes Lachen auslösen, denn Krämerseelen haben kein Ver ständnis für Heldengeist. England steh! erst Tage unter Verpro- viantierungsschwicriglciten und schon rumorl es in den Arbeiterkreisen. Die bürgerliche Presse beginnt eine Sprache, die erschüttertes Vertrauen in die Zukunft und die Weisheit der englischen Staatslenker verrät. In England sind eben die Geschäftsrücksichten stets

die Hauptgrundlage des Ganzen. Wo es nun Staatsmänner gewagt haben, die Grundlage der Betätigung eine!' Volkes zu erschüttern, dort hat es noch immer Katastrophen gegeben. Englands Staatsmänner haben sich eingelullt in dem Gedanken, die England umspülende See, der Menschenreichtum seiner Kolonien, die Kapitalkräfte, die es gebunden hat. die Schlau heit seiner Staatsverträge böten ibm einen un überwindlichen Schutzwall, die der englischen Diplomatie ein Kriegsspiel in Europa ein mal aktiv mitzumachen, ungestraft

erlauben. Wie aber auf vielen Gebieten Englands Krä mergeist manches übersehen hat und ungenützt entwickeln sah. so auch die technischen Behelfe aus dem Gebiete des Landes und der Volks verteidigung. Die See um England ist heute nicht nur ein Schutzfeld für England, sondern auch zu einem Feld geworden, durch das man England in eine Kriegsnot stürzen kann, die stärker und zerfressender wirkt als verlorene Schlachten eines Söldnerheeres. England ist von der See umspült. Die See führte ihm Reichnnn

, der angesichts des Schicksals seines Vaters willig tat, was England sorderte. Damit sehte er sich in Widerspruch mit den Aegypten:. Es kam l881 und 1882 zu Militärrevol ten und nun erschien, angeblich zum Schutze der Europäer im Mai 1882 eine englische Flotte vor Alexandrien. Dies gab Anlaß zu Kra wallen, und in diesen wurden beiläufig 59 Eu ropäer getötet und verwundet. Am ll. Juli 1882 bombardierte die englische Flotte Ale xandrien. setzte am 15. Juli Truppen ans Land und nahm „vorläufig' von Aegypten

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 6
Datum: 06.08.1923
Umfang: 6
Feiertagen. . Annähmet Blatte» oer Zokscheik - Konto - Nummer N/712. ! ?Lr die Schriftleitu-g verauisortlich: Peter Fuch,brngger. Bozen. - Notationsdruck: Buchdrucker« Tqrolia Bozen w ,.,r ^nbluiin der Ve,u>is-iebiil,r. PM'Konto-Kmeen!. Nr. 178. - Zabrg. Montag, k. Avguft 1SZI. Britische Kontmentalpolitit. Während das deutsche Volk in diesen Ta gen das Ergebnis der Verhandbingen zwi schen England und Frankreich verfolgt und He und da vielleicht die Hoffnung hegt, daß zje englische Politik unter Leitung

des Pre- Mermnistcrs Baldwin aus ihrer passiven haliung heraustreten und dem von Poin te begonnenen Zerstörungswerk Einhalt A bieten sich entschließen werde, ist es viel- Ächt am Platze, zu beobachien, wie sich das Zerhältnis zwischen England und Frank reich seit dem berühmten Briefwechsel zwi schen Sir Edward Greiz und Herrn Cambon m November 1912 entwickelt hat.' Die von Ärrn M. Asquith in der „Sundati Times' '»eben veröffentlichten Memoiren über den Ursprung des Krieges fordern

zu solchen Betrachtungen im gegenwärtigen Augen blicke geradezu heraus. Aon offizieller englischer. Stelle wurde bis heute stets behauptet, daß die zwischen Eng end und Frankreich geschlossene Entente Ingland freie Hand gelassen habe, daß es H weder um ein militärisches Bündnis, -zch um eine Verpflichtung zur Verteidigung ssankreichs für den Fall eines unprovozier- m Angriffes von dritter Seite gehandelt, ch, mit einem Worte, die Entente zu keiner ?i den Charakter einer Allianz besessen Le, vielmehr England frei

für die Entfesselung des Weltkrieges neuerdings Deutschland aufzu- 'ürden, und ferner soll er von dem Verdachte Äes britisch-französischen Zusammenspiels -ei dem Ueberfall auf Deutschland ablenken. Wäre nämiich die französische Interpreta- ion des britisch-französischen Entente-Ueber- Äommens richtig, dann hätte nichts Sir ^ey gehindert, zur rechten Zeit seine war- Mde Stimme zu erheben und Deutschland darauf aufmerksam zu machen, daß England »einem russisch-französischen Waffengange Deutschland nicht beiseite

. Der Lokomotwführerslreik in Budapest. Budapest, 6. August. Die Regierung hat den Verband der Lokomotivführer und meh rere andere verwandte vereine aufgelöst. gewesen ist. Nicht darauf kommt es was in den beiden gewechselten Briefen Mischen Cambon und Grey geschrieben and, sondern auf die -weifellos vorhande nen. ergänzenden Ausführungsbestimmun- Pn, welche bisher nicht veröffentlicht worden , , °ber existieren müssen. Denn eine so Duplizierte Maschinerie, wie die gleichzeitige Mobilmachung in Frankreich und England

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 16.01.1923
Umfang: 8
Fnchsbruzger. Bijen. Ztotatiensdruck: Buchdruckerei Tqrslia Bozen Einzelpreis 25 Cent. Ziir das Inland per Post moiiall L. 5-.S1. Ausland 2. g.— Z»m Abholen monatlich Lire S.—. Die Austrägergebllhr mird eigen» bercchnet^ Ar. 12. — 4?. Zadrg. RMolinis lolltinentaler Block. <Von unserem römischen Vertreter.) Rastignac, der außenpolitische Leitartikler der „Tribuna', hatte in der Nummer vom 9 üälmer die Präludien gespielt: England Hab« sich freiwillig isoliert. Wolle Europa halbwegs weiterieben, so müsse

notwendig ein engeres Zusammengehen zwischen den vier großen Kontinentalstaaten erfolgen. Morelli (Rastig- nac) schrieb elegant, flüssig, klar und doch ver schleiert. Eins längere in der gleichen „Tribu nal-Nummer veröffentlichte redaktionelle No te sprach sich klarer aus: Da England anschei nend m seine beliebte „Splendidisolation' (die doch immer mir äußerliche Form warl) zu- rüÄehren wolle, müssen sich die vier großen Kontinentalmächte Italien, Frankreich, Bel gien imd — „warum nicht?' — Deutschland

hat also di« Idee des koiMienta- len Blocks wiederum aufgegriffen Neu? Ach nein, neu ist ^e Idee gerade nicht. Dante hatte jawohl was Aehnliches geträumt. Und Napoleon durchzuführen gesucht Gegen kiHland. Und mit Gewalt, Eroberung. Daran mußte er scheitern. Mazzini kämpfte für di« „Vereinigten Staaten von Europa'. Und Tirpitz wollte die napoleonische Idee wieder ausgegriffen wissen: er erzählt einmal davon in seinen Erneuerungen. Gegen England soll te dieser Block sich richten. Aber er fand bei den Franzosen

anstreben wol len. daher gegen die eben stärkste Weltmacht, Segen England, anrennen würden. England hat Frankreich und Oesterreich bekämpft, als sie sich gegen das aufstrebende Preußen wchrten: es hat Napoleons Scharen bekriegt, «l» sie den kontinentalen Traum des großen Korsen zu verwirklichen schienen: es hat Deutschland im letzten Kriege bekämpft, als dieses sich unter der ungeheuren Entwicklung sein« Industrie zur Vormacht in Europa zu Zwickel» schien. Und England wird Frank reich bekämpfen, heute

u. morgen auf dem ^plomatischen Felde, übermorgen in seiner W»Njkllen Stellung und in zehn, vielleicht in fünf od« zwanzig Ichren «ms dem «chlachtsewe. Denn England kann keine starke Kontinentalmacht wollen. Äenslkg, 18. Fümer !W. PM-Ks»to-K»nent. Frankreichs Annexionsabsichten. Passiver Widerstand der Deutschen. — Zas wahre Gesicht der Franzosen. — 8n ßngland ficht man den sranMschen Aitzsrsvlg voraus. Ter Proteststreik. Der Kampf sei schwer und könne zu bedroh lichen Verwicklungen führen. Die Ruhe

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 09.06.1925
Umfang: 8
noch anzu- jiizen sind. Frankreich, England und Bel sen haben eine formelle ResÄution oerein- dart, wonach England die durch den Ver-> vaz von Versailles festgesetzte Osdgrenze Frankreichs garantiert. England betrachtet jedwede Verletzung der lmilorlalen und militärischen Klauseln be glich der Rheiugreuze durch Deutschland als Kriegsfall. England stellt Frankreich und Schien zur Sicherung der genannten Gren- gesamten Laad-, See- und Luft- ßMäfte zur Verfügung. Deutschlands Ostgrenze. bezüglich

der deutscheu vstgreuzen erklärt England, bei den Bestimmungen des Ver- zes von Versailles zu bleiben. Die pol nischen und tschechischen Grenzen bleiben un ter dem Schutze des Völkerbundes. England läßt Frankreich jede Freiheit in der Verein- bvuag von Abmachungen, doch müssen diese » Seist und Buchstabe im Rahmen de» Völ- lerbimdpoktes bleiben. Falls die östlichen Verbündeten Frankreichs das Ziel eiues An ises sein sollten, wird Frankreich ermäch- , die eutmilitarisierte Rheinlandzone als Operationsgebiet

, aber vom deutschen Standpunkt aus von der größten Wichtigkeit sind, wird vorläufig nur andeu tungsweise und eben durch Ausstellung jener Grundsätze oersucht. Die weiteren Verhand- lungen nach der Genf«? Zusammenkunft zwischen Chamberlain und Briand sollen w«- tere Fortschritte in der Annäherung bringen. Immerhin ist durch die englische Antwort die Lage bedeutend geklärt. England erklärt sich bereit, di« gegenwär tigen Westgrenzen Deutschlands zu garantie ren. Das war, wie die Ding« in den letzten Wochen lagen

, keineswegs selbstverständlich. Denn so sehr di« englische Politik d« deut schen Vorschläge unterstützte, so war es doch sehr fraglich geworden, ob sie angesichts der tiefgreifenden französischen Vorbehalte sich nicht eines anderen besinnen würde. Das wäre auch in Paris bedauert worden, denn Frankreich will den Garantiepakt, falls er den französischen Sonderinteressen Rechnung trägt. Garantiert England die Rheingrenze nicht, wäre von allen Verpflichtungen Eng lands gegenüber Frankreich nichts weiter übrig

gegenüber den Bestimmungen de; Vcisailler Vertrages einen sehr greiika-en und wesentlichen Fortschritt. England hat also die Garantie der Weft- arenze anerkannt, aber es hat zugleich ein« Sicherung der Ostgrenzen abgelehnt. Zu nächst: Niemand hatte wohl in Paris !m Ernst eicras anders erwartet. Für die fran zösische Politik bestand die ganze Fraj« da ob die englische Garantie der Westgienzen an Voraussetzungen geknüpft ist, die äs für Frankreich selbst unmöglich gemacht ha?«n, die Ostgrenzen zu sichern

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 13.08.1914
Umfang: 8
sich aus dieser englisch-französischen Freundschaft eine Dreimächtevereinigung heraus, das Gegengewicht gegen den Dreihund mit dem einen Ziele, dem seir vier Jahrzehnten wunderbar aufgeblühten und er starkten Deutschen Reiche bei günstiger Gelegenheit den Garaus zn machen. England hat es immer so gemacht, Ivo es einen Rivalen hatte, wandte es alle seine Kräfte an, den Gegner zn vernichten. Vor hundert Jahren war Frankreich Englands gefürchteter Gegner, und er mußte nieder. Vor dem russisch-japani'cheu Krieg

war Rußland den Engländern ein höchst uubegue- mer Nachbar an der indischen Grenze. England hetzte die Javier auf die Russen, und als die rus sische Flotte vernichtet und somit Rnszland als eine Gefahr für das englische Indien nicht mehr in Be tracht kam, trug England den Russen seine Freund schaft an, ebenso wie es Frankreichs Freund wurde, als letzteres den Engländern nicht mehr gesährlich war. Nnn sieht England Deutschland als seinen gefährlichsten Konkurrentcn an, und das ist denn auch die Ursache

, die England jetzt veranlaßt, über Deutschland herzufallen. Der Krieg gilt der Ver nichtung! der deutschen Macht, des deutsclmi Ein flusses in t>er Welt. Die .Krämerpolitik Englands kennt keine Gewissensbisse; sie zögert nicht, kalt über Blut und Leichen hinwegznschrciten, wenn es sür sich einen Vorteil zu erringen vermeint. Die ganze .Kolonialpolitik Englands hat dies immer wieder ge zeigt. England sieht den Augenblick gekommen, den lange ersehnten, über den Nebenbuhler zur See, über die zweitgrößte

Seemacht, über die Deutschen, die in vierzig Jahren sich eine gewaltige Industrie und Schiffahrt gefcliaffcn, herzufallen. Und der Kreis schließt sich, indem das neutrale Belgien, seit jeher als Brückenkopf für die englische Landung ge gen Deutschland ansersehen, seine Truppen mit dem Heere Frankreichs vereint. Das Handeln Englands und Frankreichs ist der Endeffekt, auf den das Bünd nis zugespitzt war. England stürzt sich nicht um B elgi e n s w illen in den Krieg. Nicht umsonst zahlen an die Zentralen

darstellen und dem kindlichen Gcmüte eine heitere Anregung bieten. Außer dieser Neuheit werden auf Wunsch anch Probedosen von Nestle's Kindermehl vollkommen gratis abgegeben oder zugesandt durch: Henri Nestle, Wien, I., Aiberstraße 1-11'. ist das Wort vom „persiden Albivn' entstan den. Die „Köln. Bolkszeitnng' erfährt von „beson derer Seite: „Die Ausbeulung der deutschen Nen- tralitätsverletzung in Belgien dnrch England soll verdecken, dasz England selbst von vornherein zum Brnch der Neutralität gegenül

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 18.09.1915
Umfang: 8
, uns die Friedensbedingun gen zu diktieren. Wohl in dieser Erkenntnis finden jetzt Ärberatungen zwischen Belgien, England, Frankreich, Nußland, Italien und Serbien iiett, die darauf hin abzielen, Oesterrei ch- Deutschland von dem Weltmärkte fernzuhalten. Wie die Fäden der gan zen Politik der genannten Staaten letzter Zeit ktzterhand in England zusammenliefen, so auch dieses vorhaben. England strebt die Vor herrschaft im Welthandel an, möchte vorerst haben, daß ganz Europas überseeischer Wirt schaftsverkehr

durch die englischen Kaufmanns- ichreibsluben läuft. Wie im Kriege seine Ver bündeten Geld, Waffen und Menschen in den Dienst der englischen Geldsäcke stellen mutzten, so möchte es jetzt auch auf kommerziellem Ge biete eine Koalition zuwege bringen, die Öster reich-Deutschland unter seine Diktatur wirft. England strebt d ie Weltherr schaft an. England will zum Beherrscher der europäischen Staaten werden, und gestützt auf seine Herrschaft in Asien und Afrika und auch in Amerika sich arbeitslose Einkünfte holen

wirtschaftlichen Verhältnisse nicht in ruhigerer und sicherer Entwicklung, als wir uns noch von der großen Lüge ferngehalten hatten, daß nur der Fall der nationalen Schranken uns der höchsten Kultur zuzuführen vermag? Wer wagt da heute „Nein' zu sagen? Wer hat den Krieg begonnen? — Eng land! — So sagt heute auf Grund der bekannt gewordenen Aktenstücke der europäischen Diplo maten jedermann in Deutschland-Oesterreich. Keine so einheitliche ''Antwort erhält man, wenn man fragt, warum drängte England zum Krie

ge? Und doch gibt es auch hier nur eine klare Antwort: Englands Hang an wirtschaftlichen Irrlehren. Englands angebliche „Großmacht- stellung' basiert auf dem Welthandel. Diesen für die Zukunft zu behaupten, braucht es die Weltherrschaft. Der gegenwärtige Umfang der Vorherrschaft Englands im inter nationalen Welthandel war durch die stete Ent- wickelung des Wirtschaftslebens in den Staa ten. wo England sich seine Krämergewinne hol te. gefährdet. England sah mit scheelem Auge die Ausbeute elektrischer Kräfte

zum Gleichen unter Gleichen herabsinken, nicht ein mal die Rolle des Ersten unter den Gleichen hielt es für sich gut genug. Gleichwie die Zöllner an den alten Landstraßen und schiffba ren Wasserstraßen sich für durchzuführende Wa ren eine Abgabe geben ließen, möchte England von den Bedürfnissen der Völker, die sie sich nicht selbst decken können. Abgaben erringen. den, soll über englische Stapelplätze gehen. Die Idee ist kühn — aber unausführbar, .^chon vor den Engländern haben andere uer- sucht, Handel

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 6
Datum: 02.10.1922
Umfang: 6
. Der Krieg kann nur vermieden werden, wenn sich der englische Kommandant sofort ins Einvernehmen mit Kemal Pascha fetzt, und zwar so. daß Kemal gegen Räumung der neutralen Zone seine Truppen nach Thrazien übersetzen kann, um dort Ordnung zu schaffen, denn das sei Sache der Türkei.' — In England ist man sich dieser Lage be wußt. Der Ministerrat tagt in Permanenz und bleibt in ständiger Fühlungnahme mit den Befehlshabern der See- und Luftstreit kräfte. Man erwartet den Ausbruch der feindlichen

, seinen Sieg ausnützen zu können — und er hat das Recht dazu — andererseits wollen sie dies verhindern, denn Kemal muß, nachdem er das griechische Heer aus Klein- asien hinausgeworfen hat, zusehn, daß es sich nicht wieder in Thra-ien sammle. Maü sieht, das Recht ist auf Kemals Seite. England mißt sich hier mit einem Diplomaten ersten Ranges. Vielleicht ist es der Zweck der türki schen Manöver, zunächst jedem Zufammen- swß ausweichend, die Engländer zu ermüden. sie zu einer militärischen Aktion zu rei zen

, die Kemalisten aus der neutralen Zone zu werfen. Geschähe dies, und darüber ist man sich in England klar, so wärö das für »emal ein gewaltiger Borteil. Denn der erste Am die Dardanellen. Die Besetzung Thraziens? — Räumung der nentrale« Zone. - Englisch—türkisches Kräftemessen. Zentral- und Westasien besetzt. Angara. 1. Oktober. Der amtliche Kriegs bericht meldet, daß kemalislische Flieger griechische Kriegsschiffe bei der Znsel Mytilene bombardiert haben. Die Sladt hyvavyk ist besetzt worden

. Die telegraphische Verbin dung zwischen Augora und den befreiten Ge bieten ist auf allen Linien wiederhergestellt. Die Besetzung Zentral- «ad Veft-Sleinaflsns ist beendet. England verlangt die Räumung der neutralen Jone. London. Z. Oktober. »Daily Mail' meldst ans konskantinopel. daß General Harrington aa kemal Pascha eine Note abgeschickt hat. - in der er verlangt daß die neutrale Zone sofort geräumt werde. Der General habe in der Note auch angedeutet, daß bei Nichterfüllung dieser Bedingungen weder

die Waffeustill- standskonferenz in Mudanla noch eine Frie denskonferenz stattfinden könnte. harrington befiehlt die Räumung Gallipolis. Paris, I. Oktober. Au» Athen wird gemel det, daß der englische General harrington der türkischen Bevölkerung befohlen hat, die Halb- ! insel Gallipali zu verlassen. England befiehlt. London, 1. Oktober, wie nunmehr ver lautet, wurde im gestrigen Ministerrat die Abfendung eines Ultimatums aa kemalPa- j scha beschlossen. Die neutrale Jone muß j unter alle» Umständen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 09.11.1922
Umfang: 8
. Boznerboden S0 Cent. PoMooto-KoniÄ. Bo»«, ZmneisiW. den S November lSZZ. Der Kamps um die Dardanellen. Frankreich hat mit dem Sturze Lloyd Eeorges auf eine englisch-französische An näherung gehofft. Eine solche Annäherung jedoch kann nie als eine andauernde be trachtet werden. Der Gegensatz zwischen England und Frankreich ist uralt. Die französische Politik bezweckt mit der Nie derwerfung Deutschlands nichts anderes, als die Möglichkeit eines gemeinsamen Zu sammengehens zwischen England und Deutschland

für alle Zukunft auszuschalten. Mit dem Zusammenbruch Deutschlands wird Frankreich unbeschränkter Herr in Europa. Den Umstand, daß gegenwärtig in England eine Politik im Zeichen des Wahl kampfes nicht so fest und sicher nach außen wirken kann, da ein endgültiger Träger der Verantwortung fehlt, diesen Umstand will jetzt Frankreich ausnützen: Einerseits seine Rheinpläne zu verwirklichen, ander seits Englands Macht im Orient zu bre chen. Ob es ihm gelingen wird? Ob sich England seiner einstigen Machtstellung

er innern wird, durch kluge Benützung des europäischen Gleichgewichtes eine Fest- landsmacht durch die andere in Schzch ge halten zu haben? Mit der Unterschrist Äoyd Georges unter das Versailler Dik tat ist das europäische Gleichgewicht zer stört. die jahrhundertalte Macht, die Eng land auf die Festlandstaaten ausübte, ver nichtet worden. Frankreich zieht jetzt, ge stützt auf sein Heer, die Vorteile aus der Nachgiebigkeit Englands seit vier Iahren. Aber England wird sich seiner Tradition besinnen

zur europäischen Geschichte seit 1318. Der Streit entwickelte sich selbst, noch bevor Amerika zu stolz wurde, um zu ra tifizieren. Die Noten, welche Clemencemr und Lloyd Geotge im Frühjahr ISIS aus tauschten. trugen schon den scharfen Ton latenter Feindseligkeit?!?. England war be- «its eisersüchtig auf Frankreichs militä rische Prädominanz. Lloyd George spielte bereits, wenn auch noch kaum bewußt, mit der Idee, Deutschland als ein Gegengewicht gegen die französische Macht wiederherzu stellen. Und schon dachte

Clemenceau miß günstig an Englands große Kriegsbeute Ueöersee und im Orient. Elemenceaus Augen waren aber noch zu stetig aus den Rhein gebannt. Mit seinem «»all wurde der Orient sofort der Kamps- ichauplatz. England baute dort, auf Am Papier, wunderbares Reich aus. Palästina und Mesopotamien besaß es un- l «r en^m Mandat. Arabien, Transjorda- nien und Syrien (ausgenommen die Küste) ^ standen unter von ihm abhängigen scheri- Nischen Königen. Die Errichtung eines „un- -Shängigen' Armeniens sollte den briti

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 12
Datum: 28.02.1925
Umfang: 12
Foch ist. Bemerkenswert ist. daß Engländer zu dessen Gutachten ' kein I>Wez Zutrauen haben. Das englische Ka- nämlich für sich in Anspruch ge- Imnmen, sich ein eigenes Urteil zu bilden 1^. hat sich daher vorbehalten, den KontrM- lAcht noch bchznders durch einen englischen prüfen zu lassen. Daß dadurch die ^ freundschaftliche Stimmung zwischen Eng- I» ?? Frankreich nicht gefördert wird, I V verstaMich. I^^bcher sind die Meimmgsverschieden- IM^ulber die weitere Behandlung der England vertritt

des Ber- alle möglichen und unmög- B«w«se l^rausfinden können So hat B. in Frankreich versucht, England I?!'?^bugen, daß die Räumung der Köl- ^ n<ur von der erfolgten Ab- I ^^ischionds, also von dem Kontra ll- I??^/^chänge, sondern auch von der Ä- durch Abschluß I ^ den Bestimmungen des Vertrages di« Kölner Zone ae- .nnchgÄWi-ssen ist. daß ^l^e Berpsl-xhkingen erfüllt hat. Ist«»«. »r^Mtsen schließen aus dieser Be- 1^??' ^ ^ Räumung erst dann er- könne, wenn die Sicherheit garantiert l AMwne

-rt nicht nur durch di« deutsche Ab- 1-? ^^! sondern auch durch Abschluß eines »«m^evertrages mit England und Bei- I»/ ^ Räumung der KölTrer Zone soll I Frankreichs Willen nicht nur vom sondern auch Eng. abhängig gemacht werden. Und d« Ae DeKnmwmgeu des Ver- B«kages beMlich der Räoo»»> der besetzten Gebiete fsen von Frankreich nur angenommen worden, weil Lloyd George und Wilson m Versailles den Ab schluß eines Sicherheilsvertrages in Aussicht gestellt hatten. Nun hat sich England bereit erklärt, Frankreich

einen solchen Vertrag zuzugestehen, aber die französischen Forde rungen gingen so weit, daß England sie un möglich erfüllen kann, wenn es seine tra ditio nelle Politik beinhalten will. Frankreich verlangt nämlich, England müsse nicht nur zusagen, daß es die Ost» grenze Frankreichs gegen einen deutschen An» griffe schütze, sondern es müsse sich auch ver pflichten. die im Osten Deutschlands ent standenen Staaten, wie Polen, Tschecho slowakei. Estland. Litauen usw. gegen deutsche Angriffe zu schützen

. Mit anderen Worten, England müsse sich verpflichten, auch in Ostouropa den im Vevfailler Bertrag geschaffenen Zustand verewigen zu Helsen. Trotz der franzosenfremidlichen Stimmung, die namentlich seit Regierungsantritt des konservativen Ministeriums wioder gewach sen ist. konnte sich England zu diesen For derungen Frankreichs nicht verstehen, da das Inselreich dadurch in seiner europäischen Festtandspotitit allzusehr festgelegt worden wäre. Zur Lösung all dieser Fragen soll mm. mehr in Brüssel «ine Konserenz

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 6
Datum: 28.01.1924
Umfang: 6
. Wir sind Lgenblicklich In .einer Ilebergangsperiode. und das erklär: es, das; England in't zögern der Stünnie spricht und sich mit unsicheren Schritten bewegt. Die Welt freilich, die das nit ansieht, wundert sich über die scheinbare Nhinung eines der Sieger im Weltkrieg, und Engländer, zu denen auch ich gehöre, sehen mit Bedauern und geradezu mit einem Fcsühl der Demütigung, daß wir in einem Asina, in dem wir die Führung haben soll- mi. eins Rolle zweiten Ranges spielen. 2er Grund für die Jnaktwität

während des Zehres ls>23 ist der. daß die Entente mit Frankreich, die unsere Politik seit 1911 be herrscht hatte, ^u Ende ging, als Poincare > unserer Warnungen und Proteste in das Ruhrgebiet einbrach. Wenn es auch Leute gibt, die noch immer dos Wort „Entente' ge brauchen. so wissen wir in unseren Herzen doch, dag sie tot ist. Es ist wahr, daß Frank reich und England einig sind in dein Wunsch, dich Deutschland eine große Summe als Re- paranou bezahle, aber über die Methode, durch die diese Zahlungen

, die europäische 'Zivilisation vor Krieg, Bankerott und Bol schewismus zu retten, Frankreich aber will Deutschland außerhalb des Völkerbundes hal ten. in dem seine Stimme oder mindestens sei» Veto regiert. Wir brauchen ein wohl habendes Deutschland als wichtigen Faktor M die Wiederherstellung unseres Handel;, Ütmikreich aber kann sich selbst ernähren und !emc Bevölkerung voll beschäftigen, auch Venn das halbe Europa in Trümmern liegt. >co haben, sowohl auf politischen, wie auf °k«lmnischcm Felde England

über die Stcuerpläne dcr Regierung zum Anlaß nehmen, um die Vertrauensfrage neuerlich zu stellen. Ter englisch-französische Gecemtz. Paris. 28, l. (AB). Die Zeitungen veröffentlichen eine Unter redung mit dem englischen Premierminister Mac Donald. In dieser erklärte Mac Donald als hauptsächlichste Differenzpunkte zwischen Frankreich und England die französische Ruhrpolitik und die moralische und maierielle Unterstützung, die Frankreich einigen kleine ren Nationen gewähre. Er hoffe ober und vertraue darauf

, sondern auch in Feindschaft verwandelt. England aber will, selbst im Be wußtsein. das britische Empire hinter sich zu haben, nicht vollkommen allein stehen. De? Völkerbund ist jung und schwach, Amerika ist wert und Deutschland war vor zu kurzer Zeit unser Feind, um nun wirtlicher Freund zu werden. ObwM das ÄQbinek Baldwin die Politik Frankreichs Mgen Deutschland ein stimmig verurteilte, waren einige Mitglieder der Regierung der Ansicht, daß eine uiiai,- hängige Aktion von unserer Zeit« eine ge fährliche Lage herdeisühren

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 23.02.1911
Umfang: 8
aus dem österreichischen und ungarischen Hochadel als Begleiter nach England zu geteilt werden. Inlevel. KW christttchssziater Aeichsparteitag kv Wie». Im Laufe des April findet in Wien ein Reichs parteitag der christlichsozialen Partei Oesterreichs statt. Äm kommenden Monat wird in Wien eine Tagung der Wiener Parteigenossen abgehalten werden, der eine Konferenz der Wiener Mandatare der Partei vorangeht. Der ReichSparteitag ist für die zweite Hälfte März in Aussicht genommen. Sie Wiener ßPristttchsoziatev

, so daß es sehr fraglich ist, ob Chiua nachgeben wird. Im chinesischen Ministerium des Innern wird die Be hauptung Rußlands, daß Chiua den Vertrag von 1881 gebrochen habe, als unsinnig erklärt. Man meint, daß diese Behauptung für Rußland auch nur einen Vor wand bilden soll, um mit Japan ein Stück von China allmählich auszuteilen. In England hat daS Vorgehen Rußlands Verstimmung gegen dasselbe hervorgerufen. ES ist nicht unwahrscheinlich, daß stch diese Macht inS Mittel legt, wenn Rußland gegen China tatsächlich

kriegerisch vorgehen sollte. Freilich ^ ist England nicht gewohnt, uneigennützig jemandem Schutz anzubieten. Sehr wahrscheinlich ist eS daher, daß England nun deu günstigen Augenblick gekommen sieht, sich in Tibet festzusetzen, welchen Versuch die Briten schon wiederholt gemacht habeu, bisher noch immer vergeblich. Da nun Rußland droht, Kuldscha iu der Tschuugarei zu besetzen, tut England, als ob eS China vor einem weitere» Vorrücken Rußlands beschützen wollte. Wie der chinesische Resident in Lhassa

Staaten eine Resolution eingebracht, die Verhandlungen mit England wegen Augliederung Kanadas an die Union sofort einzuleiten. Diese Bestrebungen find durchaus erust zu nehmen. Erst jüngst hat der künftige Sprecher des Repräsentantenhauses der Vereinigteu Staaten, Clark, in der Debatte über deu handelspolitischen Gegen- seitigSkeitSvertrag zwischen Kanada und den Vereinigten Staaten den AnnexionSgedauken ebenfalls gestreist. — Kanada, daS find die beiden heutigen Provinzen Quebek und Ontario

, ist bekanntlich zuerst von den Franzosen zu Anfang v?S 16. Jahrhunderts befiedelt worden. Im Pariserfriedeu im Jahre 17K3 mußte eS jedoch von Frankreich an England abgetreten werden. Während deS amerikanischen Unabhängigkeitskrieges blieb Kanada ruhig und der Versuch der Aufständischen, eS zu er obern, war vergeblich. Im Jahre 1867 wmden die beiden Provinzen mit den übrigen englischen Territorien zur Dominion os Canada vereinigt. Die Dominion umfaßt heute S'/z Millionen Quadratkilometer mit über sieben

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 4 von 8
Datum: 31.08.1916
Umfang: 8
Seite 4. Donnerstag, den 31. August 191k. Vermischtes. ' Frauenrechtlerinnen als kirchliche Predi ger. In der anglikanischen Hochkir ch e haben der Primas von England, Erzbischos von Canterbury, und der ErBischof von Vork, um den Frauenrechtlerinnen entge genzukommen und dem von den Bischöfen in den drei skandinavischen Reichen gegebenen Beispiel zu folgen, die prinzipielle Zulassung von Frauen zum Prediger« int ausge sprochen. Beigesügt wurden jedoch die Ein schränkungen, das; die Frauen weder

würde ich mich vorzüglich eignen, da ich schon einmal über 3VM Arbeiter unter mir hatte, was wohl zeigt, daß ich die nötige Energie besitze, um Ihren Betrieb, Ihre Haus haltung, Ihr Kontor, Ihre Kinderstube usw. zu leiten. Ich kann sämtliche Gerichte von ein- sacher Kartoffelsuppe anchis zu gefülltem Trut hahn zubereiten, auch eigne ich mich bestens zu dem Zusammenstellen von MenüH. Ich habe z. B. zur Krönung des Königs von England die Speisekarte angeordnet und habe als Anerken nung dafür den Hosenbandorden erhalten

, der Reichtum nicht in Protzentum ausartet, sondern ein gemeinsames Band der Zusammengehörigkeit alle, Reiche und Arme, um schlingt. Die geregelte gesellschaftliche Fürsorge ist das beste Mittel, diesen glücklichen Zustand allmählich zu erreichen. Betrachen wir von diesem Standpunkte den Reich tum der Völker ohne jedoch bestimmte Ziffern anzu führen, die immer sehr zweifelhaft sind, da sie größ tenteils auf Schätzungen beruhen. Beginnen wir mit unseren Feinde?!. England ist bekamrtlich das reichste Land

der Welt, wenn wir uns aus das eigentliche Hauptland be schränken, denn Irland ist eines der ärmsten und befin det sich fast ausschließlich in der Hand reicher Eng länder. England entbehrt gänzlich des Mittelstandes. Seme Landwirtschaft ist in den Händen weniger Elog grundbesitzer. Seine Industrie ist fast ausschließlich Großindustrie. Ein Gewerbe in unserem Sinne fehlt in England. Die Zahl der ganz Reichen ist eine große? ungeheuer groß ist auch die Zahl der ganz Annen und Elenden. In London gibt

es neben dem Viertel der Reichen, solche, in denen Schmutz und Verkommenheit herrschen und alljährlich sterben in dieser glänzenden Stadt zahlreiche Leute an Hunger. Einzig die in Ge werkschaften zusammengeschlossenen Arbeiter haben es verstanden, aus eigener Kraft sich ein anständiges Ein kommen zu sichern. Staatliche Fürsorge für die Tage der Krankheit und des Alters gibt es in England nicht, und ein Aufenthalt im Armenhaus ist mehr gesiirchtet als ein solcher im Gefängnis. Die englischen Arbeiter

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 8
Datum: 23.01.1925
Umfang: 8
Englands und der Schweiz, h« Goldparität zu erreichen, war somit von krsolo gekrönt. Das Pfund notiert an der Hnoyorler Börse 4.787 Dollar; der tantälische Kurs biegt zwar etwas höher <4L66), aber die Newyorter Notierung Ii, Pfunde- stellt bereits den sogenannten »mtiren Goldpunkt dar. d. h die Bersendungs- Mn von barem Gold von England nach sdnerika betragen mehr als die Differenz die- k Notierung zur Paritätsnotierung. In der wird in den Bereinigten Stvanm seit 5eute durch einen Erlaß des Generalpoft

- Kcister5 das Pfund im Postverkehr al pari Handeit. Der Umrechnungskurs für Postan- «sungm, welche in GroHibritmmien, Irland. Mtratien, N«iseeiand u. SüdasrLa zahlbar Dnd, ist mit 4.8LK Dollar festgesetzt. Zur vollen kiid reinen Goldwährung in England fehlt Ks, nur noch der freie Goldoerkehr; die dies- t^-Mchen Befttiränkungen werden sicher in Vö!d« verschwinden und damit wird der Weg ^-z Pfundes zur Herrschaft auf dem Welt- Kckxnarkt, den es in den letzten Iahren an lm Dollar abtreten mußte, eröffnet

mit ab- lchoächender Tendenz gegeben. Diese Bswe- ^'nz«n sind aus der folgenden Tabelle zu er- >n. in weicher wir auch jene des Pfundes > des französischen Fronten zu Vergleichs- ckn oerzeichnen: i Lollar notierten an der Newyorker Börse: England Italien Frankreich 1 Pfund 1OÜ Lir. IM Fr. MM KZ, März 1924 Kl. August 1924 V. Oitob 1924 I? Jänner 192S PZ> Jänner 192S P?, Jänner 1925 -!, Runer 192S Uiber die Ursachen der Bewegungen der k!re nach abwärts ist in den letzten Tagen fiel geschrieben und gesprochen worden

des Gerichtsgefängnisses wieder verhaftet und ins Polizeigefängnis gebracht. Gegen die Mitglieder des Präsidiums der kroatisch-repu blikanischen Bauernpartei wurde auf Grund eines neuen Dokumentes sin neues Verfah ren eingeleitet. knglisch-sranzosischer Handel. Deutschland zahlt die Zeche. London, 23. Jänner. (AB.) Eine Zeitung brinyt einen sensationellen Artikel, der einen Blick hinter die Kulissen der englisch-französischen Politik zuläßt. Da nach soll England unter Duldung Frankreichs nicht nur die Oberherrschaft

über Aegypten wieder herstellen wollen, sondern auch den ! Sudan zumindest prattiich annektieren und sich in der Türkei einen festen Boden schaffen. Frankreichs Zustimmimg werde er kauft durch eine festere Haltung gegenüber Deuljchland uno durch Enl^egentommeÄ in der Schuwensrage. England nnd die Mver Frage. Paris, 23. Jänner. (AB.) Eine Londoner Havas-Meidung erklärt, daß England in den nächsten Tagen die deutsche Protestnote über die Nichträumung der ÄÄner Aone beantworten wvd. ßxplofiön von Samevstavb

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 8
Datum: 11.02.1925
Umfang: 8
überreichen lassen. Diese Note ist die Ant wort Englands auf einen Brief des franz. Fi- M?ministers Clements! vom Jänner d. I. deMlich der Regelung der Schulden an Eng- dnd. Die englische Note enthält folgende Vor wöge hinsichtlich dieser Regelung: I. England will von seinen Schuldnern A-mtreich, Italien und Deutschland) zusam men nicht mehr erhalten, als es selber an Amerika zahlen muß (Grundsatz der Balsour- iote vom Jänner 1923). Z. Frankreich soll an England jährlich eine fixe Summe zahlen

, die der finanziellen Lei- ^gsMgkeit Frankreichs ohne Rücksicht auf S:e!e^:!ch-a Reparationszahlungen -..«spickt. Z. Frankreich soll außerdem jähruc.i eine llmie an England zahlen, welch? nach den Wungen Deutschlands an England größer oder kleiner ist. Ae Bedeutung des englischen Borschlages jst «sichtlich: er sieht einerseits einen bedeu tenden Schuldnachlaß vor. anderseits will aber England sich unabhängig von den deutschen Äiparationszahlungen einen bestimmten Teil siÄer Forderungen sichern. Der Vorschlag

ist zwar nur an Frankreich gerichtet, aber es lieg« siis der Hand, daß die Grundsätze desselben auch aus den anderen Hanptschuldner Eng lands, Italien, angewendet werden. Je denfalls stellt er eine Brücke sür Verhandlun gen zwischen England und Frankreich dar. Sie französisch« Presse nimmt zwar zum Teil den englischen Vorschlag mit gemischten Ge- Wen auf und empfiehlt der Regierung eine sehr reisliche Ueberlegung der Äntwort an England, aber das eine ist sicher, daß das Problem der Schulden unter den Alliierten

«us dem Bereich der theoretischen Erörterun zen in jenes der praktischen Politik gezogen milde. Italiens Auslandschulden betrugen noch den Stand vom 31. Dezember 1924 2Z.1 Mil liarden Goldlire (KS davon an England, 6.ö an Amerika) oder nach dem g-gntwän'ken Zur- nmd 106 Milliarden Papierlire. Es ist em'?uai'end. daß diese ungeheure Schu'.^enlast -sür welche dermalen kein Eentesimo Zinsen oder Amortisation gezahlt wird — wie ein Damoklesschwert drohend über Italiens Eiaatsfinanzen schwebt und daß der Regelung

- am Z?. M^r^ !W ? Uhr nach. i7LÄc»<is. Die l>aben ^e F>vd«rvin!i«n bei demse'^eii t^erichie Ks S. Mär,, !9N anzu melden. AnmeMm-^n in doppelter Ausfertigung mit ie Lire 6.— Aempel. Wirtschaftliche Nachrichten. — Der Galdzollansschlag beträgt bis zum IS. scbruar somit sind für 1Ä Goldlire ^ü-I Pa?öer!?-re M zahlen^ — Sinken der Getreidepreise in England. Lon don, 11. Februar <AB). Die Mehipneche sind ge ltem aus 57 Schilling gesunken. Vor «-'mixen Ta ge» war der Höchststand von S8.S Schilling «r- mcht wonden

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