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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 10.10.1921
Umfang: 8
. Das Wiesbadener Abkommen. Der Versailler Vertrag bürdete Deutschland die Wet>j!'chtung auf, an Geld- und Sachschäden die Zerstörungen in den besagten Gebieten und die Pensionen an die Invaliden, Witwen u. Wai sen zu ersetzen. Tatsächlich ist diese Forderung nichts anderes als eine Kriegsentschädi gung, um deren Betrag die schwersten politisch- wirtschaftlichen Kämpfe der letzten Jahr« entstan den. Ihren vorläufigen Abschluß fanden sie in der Annahme des Londoner Ultimatums durch Deutschland

. In dessen Ausführung zahlte Deuffchland bis zum 81. August eine Milliarde Goldmark teils in Gold (68 Millionen) teils in Devisen der valutastarken Länder. Der starke Ankauf von Fremdendeoisen durch Deutschland stürzte die Mar? auf etwa 60<A> ihre» Frühsommerwertes und vernichtete danvt mehr und mehr die Hoffnung Englands-Amerikas, den vormaligen guten Kunden Deutschland in absehba rer Zeit wieder als bedeutenden Käufer auf fei nen Märkten zu sehen. Noch größer aber war die Enttäuschung Frank- »eich» bei dMser

und man sprach auch von Rücktrittsabsichten Doumers, dessen nachträglicher Versuch, durch per sönliche Verhandlungen in London eine Aenderung in dem Finanzabkommen zu erreichen, ebenfalle mißlang. Diese bitteren Erfahrungen beschleunigten nicht jene Entwicklung in Frankreich, die auf eine Ver ständigung mit Deutschland in der Frage der Sachlieferungen abzielte. Die Bewohner der zerstörten Gebiete drängten wohl sck)on lange daraus, endlich den Borschlag Deutschlands anzu nehmen, Material für den Wiederaufbau

Be schädigten u. dem deutschen Lieferanten bestimmt. Die Lieferung selbst ist dann nach dem vorge zeichneten Wege der Auftragserteilung nur mehr eine reine B«-kehrsfrage. Der für DeutsGand ungünstig« Teil lxr Ab machungen besteht i» der Wei^e der Zah- Montag, de« Zw. vttob« long. Den deutschen Lieferanten muß die lxH 'che Regierung bezahlen. Da» einfachst« rvör« »q gewesen, daß Deutschland der Wert der in ein«, Jahre gelieferten Waren einfach von d«r im gH chen Jahre in bar (Gold und Fremddevisen

sich also wohl die Möglich, keit ergeben können, daß Frankreich an Sachgii. tein von Deutschland in einem Jahre mehr beloin- men hätte, als es die Borgeldsumme ausmacht. d!» ihm von der deutschen Zahlung gebühr Frankreich hätte also in einem solchen Fall, Deutschland bezahlen müssen. Dies verhindert nu, das Abkommen; es setzt nämlich fest, daß de» Deutschen für ihre Sachlieserungen höchsten«, eine Milliarde Goldmark aus das Wiederguimz-^ chvngskonto zu Losten Frankreichs gutgeschrieben

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 03.03.1921
Umfang: 8
und leitet sie mit einer Nci» he von finanziellen Ausführungen ein, deren we sentlicher Inhalt folgender ist: 1. Deutschland kann nicht für eine so lange Zeit für die Wieder gutmachung arbeiten und kann auch keine so gro» ßsi Jahresraten bezahlen. 2. Die in Paris fest gelegte Summe von 11 Milliarden Lva Millionen Pfund Sterling entspricht einem Ursprungskapital von 2 Milliarden 5l)l) Millionen Pfund Sterling zu 8A? verzinst. 3. Deutschland ist bereit, 2tH Mil lionen Pfund Sterling — Sl) Milliarden

Eo^>- mark in 30 Iahren zn bezahlen. 4. Die Alliierten empfingen von Deutschland bereits für 2l> Milliar den Eoldmark. Kriegs- und Zndustriematerial: dieses muß nach dem Versailler Vertrag auf die Reparationen angerechnet werden. Deutschland schuldet also nunmehr SV Millionen Eoldmark. 5. Deutschland schlägt vor, ihm eine internationale Anleihe von 8 Milliarden zu gewähren, um die Reparationszahlung zu erleichtern, v. Diese An leihe soll in Gold zu verzinst und in keinem Lande einer Steuer unterworfen

werden. 7. Deutschland zahlt in den nächsten 5 Iahren 1 Mil liarde Eoldmark. 1Z26 werden die neuen Jahres raten festgelegt und zwar so. daß Deutschland seine Eesamtschuld in 3l) Jahren abträgt. 8. Während der ersten 5 Jahre hat die Bezahlung in Waren und Dienstleistungen, vor allem in deutscher Ar beit auf französischem Loden zu ersolgen. Nach den italienischen Blättern mackten die Aus führungen Simone einen austerordentlich schlechten Eindruck auf die Alliierten. Lloyd Ecorge ließ den deutschen Außenminister

Georg« dagegen bestand wie immer auf seiner Meinung- daß wirtschaftliche Strafmaßnahmen geeigneter seien. Sforza verwies zunächst darauf, daß einer militärischen Aktion jeder Nichtstitel mangle, und erinnert daran, daß der Termin für die Vorle gung der alliierten Rechnungen an Deutschland mit 1. Mai ablaufe' vor der Vorlage der Rech nungen dürfen Strafmaßnahmen rechtlich nicht ergriffen werden. Die Alliierten würden sich da mit ins Unrecht setzen. Die Konferenz entschied sich dahin, dret Kom

missionen xusammenzuberufen. die das ganze Pro blem nach seiner militärischen, juridischen und wirtschaftlichen Seite hin zu prüfen haben. Die Deutschen werden die Antwort am Donnerstag erhalten. Die Stimmung kn Deutschland, fest bleiben. Berlin, 3. März. Die Blätter stimmen darin iiberein, daß Deutschland in seinen Gegenvorschlä gen bis an die Grenze seiner wirtschaftlichen Lei, stungsfähigkeit gehe und fordern Dr. Simons auf, unter allen Umständen fest zu bleiben. Dem »Ber, liner Tageblatt' zufolge

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 14
Datum: 17.10.1925
Umfang: 14
L. IZ.—. Oesterreich S 3L0. --- Postscheck --- Fortlaufende Annahme des Blattes oerpflichtet zur Zahlung. Nr. 2Z7. — 2K. Jahrg. Samstag, 17. Mober INS Lonto eorronto eon ls posts. Jer Eicherheitsvertrag besiegelt. Schlutz der Soafereuz. — Eudgillige Unterschrift in Lonvou. Telephooisch« MlkeAuug unseres röm. Vertreters. Rom, 17. Oktober, gestern um 4 Uhr nachmittags fand in Lo carno statt. die Schlußsitzung . Zuerst wurde der Text der Schiedsgerichts verträge zwischen Deutschland und Polen und Deutschland

und der Tschechoslowakei ge nehmigt. Dann wurde der Entwurf eines Schluß- protokolles über die Konferenz von Locarno genehmigt, in dem die Ziele dargelegt sind, die sie erreichen wollte, die erzielten Ergeb nisse und die Folgen, die sich für die Konso- Z Wierling des Friedens und der Sicherheit in » Europa aus den Verträgen ergeben müssen. ! Me Verträge und Abkommen tragen das ! gestrige Datum: es handelt sich um folgende Dokumente: 1. Rh-invsrirag zwischen Bel gien, Frankreich, Deutschland. Großbritan nien

und Italien: 2. Schiedsgerichtsverträge zwischen Deutschland und Belgien, Deutsch land und Polen, Deutschland und Tschecho slowakei und Schiedsgerichtstonveniion zwi- Hen Deutschland und Frankreich. Der sran- Mfche Außenminister teilte der Konferenz die Abkommen zwischen Frankreich, Polen und der Tschechoslowakei zur Sicherung der wohltätigen Auswirkungen der Schiedsver träge mit. Auch diese Abkommen werden beim Völkerbund registriert werden und lie gen den Äonferenzmächten in einer Abschrift oor

das Datum: „Locarno, 1k. Oktober INS.' Hierauf wurden mehrere Schlußreden gewechselt: von besonderem Interesse sind die Reden Slresemanns und Irlands, die beide >nit bewegter Stimme Worte des Friedens >Uld der Versöhnung gefunden haben. Be sonders Lriand tat alles, um eine möglichst sympathische Form zu finden, die Deutschland «n neuen Weg erleichtere. Das Ergebnis der Konferenz von Locarno ist ein neues europmsäzes Gleichgewicht, zwar unsicher noch in seinen Teilen und nicht allen Forde rungen

der einzelnen Nationen angepaßt: es fehlt noch eine völlige Gleichheil, insofern als tatsächlich nur das heutige Deutschland voll ständig entwaffnet ist, eine Gleichheit, die untrennbar von einer wahren Garantie und einer wahren Schiedsgerichtsbarkeit ist. Das Gewirr der einzelnen Verträge ist derartig, daß es wohl sehr schwer ist. sich darin zurechtzufin den (darum bieten wir unseren Lesern einen Ariadnefaden: siehe Leitartikel. D. Sch.) und so bedeutend auch die Fachkenntnis der einzelnen Juristen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 27.06.1921
Umfang: 8
ierten an die Vereinigten Staaten einerseits und die deutschen Verpflichtungen in der Wiedergut machungsfrage andererseits behandelte. Mac Kennar schilderte ausführlich die Frage der Wiedergutmachung und kam dabei zu folgen dem Schluß: Im ganzen müsse Deutschland an seine Gläubiger jedes Jahr 15V (Minimum) bis 400 (Maximum) Millionen Pfund Sterling bezah len, das sind in Goldlire 3 Milliarden 73V Millio nen bis 10 Milliarden. Deutschland kann seine Verpflichtungen erfüllen durch Ausfuhr, den Han

delsverkehr, die Banktätigkeit und das Versiche rungswesen. Zahlt es seine Schulden durch Wa ren. muß es um ca. 200 Millionen Psund Sterling wenigstens ausführen und um ca. 5g Millionen Psund Sterling dem inländischen Konsum zufüh ren Es wird schwer sein, auf diese Weise vollstän dig die Verpflichtungen einzuhalten, da Deutsch land auch Rohstoffe einführen muß. Wenn es 400 Millionen Pfund Sterling, das Maximum, zahlen muß, so wird Deutschland seine Ausfuhr aus 1200 Millionen Pfund Sterling im Jahre

Industrie wieder einen ungeheuren Aufschwung nehmen werde und zwar so. daß sie den Forderungen der Wiedergutmachung entspre chen kann. Nach Mac Kenna wird Deutschland, wenn es seine Verpflichtungen erfüllt, dein eng. tischen Außenhandel bedeutenden Schaden zufügen. Darum wäre es im Interesse Englands, daß Deutschland nicht mit Waren zahlen dürfe, sondern mit Kohle, Holz und Pottasche. Dadurch könnte die deutsche Konkurrenz unterbunden werden, was vom englischen Standpunkt aus zu begrüßen wäre

, als ob ein jeder im Gelds er trinke. Sind den« die Berichte über den Hunger i« Deutschland aefalscht? Gewiß nicht, aber der Montag, Seil 27. Ju ni IM. Hunger verschwindet unter dieser blendenden llvi gebung. Die Reste vom „Wohlstand' Deutschland werden in diesem letzten wilden Rausch verschweiß det. Der Wohlstand Deutschlands? Nein, die Aus. Nutzung Deutschlands von dem Wohlstand des Aus, lande». Deutschland tanzt am Rande der Fallit, ertlärung. Man muß sich selbst fragen, wie in aller M hat Deutschland nach dem Kriege

Zahlungsoermögen, doch weder in Frm!, reich, England, noch Deutschland scheint „mW wirkliche Lage zu verstehen, am weniMn j, Deutschland selbst. Deutschlands leitende Mmq sind über die Forderungen der Entente tief W zweifelt, weisen jedoch auf die Arbeitskraft dg Volkes hin. Sie sehen die Finanzmisere wie ei« Gewitterwolke über ihren Häuptern hängen, dH sie verlassen sich darauf, daß, sobald die NaÄ, freie Hände bekommt, sie ihr Aeußerstes tun Mü, um den Schadenersatz zu bezahlen und Deutscht eine Kaufkraft

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 10
Datum: 07.01.1922
Umfang: 10
, dann von den übrigen ver bündeten Staaten aufgenommene Forde rung auf. Es sei, wurde so fast nebenbei wj der Konfetenz zu Paris erwähnt, doch billig, daß Deutschland die Schäden wieder gutmache, welche durch die Kriegführung entstanden seien. Da sich im Verlaufe der Beratungen die Stimmung gegen Deutsch land immer mehr oerschärst« und weder Deutschland selbst, noch ein Freund Deutsch lands bei jenen Beratungen mitwirken konn te so war es kein Wunder, daß stüeßlich in dem Vertragsentwurf selbst über diese soge

nannten .Reparationen' Bestimmungen ausgenommen wurden, welche Deutschland »auf Grund seines eigenen Schuldbekennt nisses für sämtliche Schäden der verbündeten feindlichen Staaten haftbar' erklärten. Die se Bestimmungen des Unfried-ns von Ver sailles enthalten zwei Ungeheuerlichkeiten. Einmal das Schuldbekenntnis, welches die Vertreter des deutschen Volkes unter den Folterqualen einer unerbittlichen militäri schen Besetzung und der immer grausamer werdenden Blockade ohne jeden Protest un terzeichnen

mußten. Dann die Verpflich tung, den Feinden sämtliche Verluste zu er- fchen und zwar nicht bloß jenen Feinden, welchen Deutschland den Krieg erklärt hatte, sondern sogar jenen, welche vollkommen freiwillig gegen Deutschland in» Feld gezo gen war,», z. N. Italien und Rumänien. Die Siegermächte befanden sich in einem «ilden Rausche. In sinnloser Verblendung tlaubten sie nicht nur von Deutschland ichwindelnde Kriegsentschädigungen verlan- Nn. sonder» hoftten auch ernstlich, diese .DrahtberiKt

. Deutschland und Rußland werden wahr scheinlich zur Teilnahme eingeladen werden. ohne daß jedoch die Einladung Rußlands die Anerkennung der Sowjetregierung bedeuten soll. Vielleicht ist auch Amerika bei der Kon ferenz vertreten, wenigstens wird es einen stillen Beobachter entsenden. » « » Die Sysiemiflenmg der Neamt«> des alten Regimes. Rom, 7. Jänner. Die interministerielle Kommission zur Systemisierung der Stoats- bediensteien des alten Regimes erhielt einen weiteren Monat zweck» Beendigung

zwischen Oesterreich und Ungarn gesprochen werden. unbegrenzten Kontributionen auch wirklich bekommen zu können. Sie behielten sich da her im Friedensvertrag« von Versailles das Recht vor, die genaue Ziffer der von Deutschland zu leistenden Zahlungen später einmal zu bestimmen, wenn sie ihre Verluste selbst festgestellt hätten. Man oerlangte von Deutschland vorläufig einmal eine Anzah lung von 2lZ Milliarden Goldmark und rech nete damit, das deutsch« Volk werde dann für eine Zeit von etwa KV Jahren

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 10.05.1919
Umfang: 8
. Ksmrtag, 11. Hieronymus. Montag, 12. Pankrat. Dienstag, 13. ServaziuS. Donnerstag, 15. Joh. de la S. Freitag, 16. Joh. v. Nep. Mittwoch, 14. Bontsaz. Die Uedergabe der Friedensbedin- gungen an die deutschen Delegierten. Am 7. Mai wurden, wie wir bereits gemeldet haben, im Frühstücksaal des Trianon-Palastes in Versailles den deutschen Delegierten die Friedens- bÄingungeil in feierlicher Weise überreicht. Der Zeremonie wohnten die Vertreter aller jener Staaten bei, die Deutschland den Krieg erklärt

Thronfolgers Franz Ferdi nand. Die russische Mobilisierung hat den Eindruck erweckt, daß man den Augenblick zum Eingreifen wr gekommen halte. Deutschland weist die An - Ichluoigung. es sei für den Krieg verantwortlich, Mriick. Vrockdorff wies sodann auf die Erklärung ves deutschen Reichskanzlers hin, die er zu Be- Mn des Krieges im Reichstag gemacht, worin Anmarsch in Belgien als Unrecht hingestellt mg versichert wurde. Deutschland werde Belgien ^'M'lchtetcn Schäden wieder vergüten, und ' ?te dann, es sei

nicht richtig, daß Deutschland cm allen Kriegsschäden Schuld trage. Rantzau kommt dann aus die Schäden zu sprechen, die Deutschland durch die Verzögerung»! und die Po litik der Entente nach Abschluß des Wassenstill- des zugefügt worden sind und sagte, daß infolge der Handlungsweise der Entente Hunderte und Tausende den Tod fanden. Er protestierte sodann gegen die ungleiche Behandlung, die man Deutsch land im Gegensatz zu seinen früheren Verbünde ten erweise und einen Gewaltfrieden anstrebe, obwohl

werde.' Nach diesen Darlegungen Brockdorffs, die wegen der ständigen Uebersetzungen ins Französi sche und Englische 45 Minuten dauerten, erklärte Clemenceau die Sitzung für geschlossen. Die deut schen Delegierten entfernten sich zuerst und dann in wirrem Durcheinander die Vertreter der Alli ierten. Der oberste Wirtschaftsrat der Alliierten be hielt am 7. Mai eine Sitzung ab. in der über die wirtschaftlichen Maßnahmen beraten wurde für den Fall, daß Deutschland die Unterfertigung des Friedensvertrages verweigert

. Man will Deutsch land vollständig isolieren u. aushungern, wenn es den Frieden nicht unterschreibt. Der Völkerbundsverlrag. Die Agenzia Stesani bringt nun in einem Auszug die Friedensbedingungen für Deutschland. Der Friedesoertrag umsaßt 44V Artikel auf 208 weiten. Eingangs wird Bezug genommen auf das Ersuchen der Deutschen nach Abschluß des Waffen stillstandes und Friedens, dann hingewiesen auf die Entstehung des Krieges und deren Ursachen, und erklärt, daß mit der Unterfertigung des Ver trages

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 12
Datum: 11.05.1919
Umfang: 12
, 11. Hieronymus. Montag, IS. Pankraz. Dienstag, 13. ServaziuS. Mittwoch, 14. Bonifaz. Donnerstag, 15. Joh. de la S. Freitag, 1k. Joh. v. Ney. SamStag, 17. Bruno. Die Friedensbedillgungen für Deutschland. Der Friedensvertrag für Deutschland, der in 13 Abschnitte zerfällt, enthält eingangs einige Be merkungen und dann das Völkerbundsstatut. Wir haben bereits in der letzten Nummer unseres Blat tes das Wichtigste hervorgehoben. Sodann folgen die Bestimmungen über die neuen Grenzen Leutschlands

, über die wir ebenfalls schon berich teten. Am dritten Abschnitt werden die politischen Beziehungen zu den angrenzenden Staaten gere gelt. Im Einzelnen wird darüber folgendes be stimmt: . .M Allgemeine Grenzbestimmungen. Die gesamte UnabhängigkeitDeutsch- »ster reichs wird von Deutschland anerkannt. Die Grenzen der Tschechoslowakei gegenüber mens im Jahre 1914 folgen. Deutschland tritt Zeutschland werden der alten Grenze Böh- inPolen den größeren Teil von Oberschlesien, Posen und der Provinz Westpreußen auf dem lin

ken Weichselufer ab. Die südliche u. östliche Grenze Wcstpreußens gegenüber Polen wird durch Volksabstimmung bestimmt. Danzig wird mit seiner unmittelbaren Umgebung Freistadt. Die deutschdänische Grenze wird in Ueberein- stimmung mit den Wünschen der Bevölkerung fest setzt. Belgien. Deutschland stimmt der Aufhebung der Ver läge von 1839, durch die Belgien als tzin neutraler -taat errichtet und seine Grenzen usw. festgelegt wurden, zu und heißt im voraus jede Konvention Mt. mit der die Alliierten

sie zu ersetzen beschlie- W. Deutschland hat die volle Souveränität Bel gien über das strittige Gebiet von Moresnet und einen Teil des preußischen Gebietes von Mores net anzuerkennen und muß zugunsten Belgiens aus alle Rechte über Molpen und Malmedy, deren Einwohner das Recht haben werden, binnen sechs ! Monaten gegen diese Aenderung im Ganzen oder j einzelnen Teilen davon zu protestieren, verzichten, i Die endgültige Entscheidung darüber wird dem ^ Völkerbunde vorbehalten bleiben. ! Luxemburg. ! Bezüglich

Luxemburg widerruft Deutschland j die verschiedenen Verträge und Konventionen mit > dem Großherzoge von Luxemburg und anerkennt. ! daß Luxemburg vom 1. Jänner 1919 an aufgehört ! hat .einen Teil des deutschen Zollvereins zu bil- ! den. Deutschland verzichtet auf alle Konzessionen z bezüglich der Eisenbahnen, stimmt der Aufhebung ' der luxemburgischen Neutralität zu und nimmt im ! voraus alle auf Luxemburg bezüglichen internati- ! onalen Abmachungen der alliierten und assoziier- ' ten Mächte

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 01.12.1904
Umfang: 8
des Tiroler Bauernbundes UM 10 6br vormittags, die öffentliche Vauernversammlung um i <Zbr nackmittags abgehalten. Programm und Redner bleiben gleich. Exkönigin NataUe von Serbien. Die Weyausfuyr und die Kandels- vertrage mit Deutschland. Die HandelsvertragSverhandlungen zwischen Oesterreich-Ungarn und Teutschland sind eben in vollem Zuge begriffen. Damit man lin dieser An^ gelegenheit klar sehen und unsere Interessen wahren könne, muß man zuerst mit Deutschlands Zollpolitik ins Reine kommen

. ES ist eine bekannte Tatsache, daß es in der Geschichte der Zollpolitik kein Ereig nis gibt, welches größeres Aufsehen erregt hat, wie der neue Zolltarif, auf dessen Grundlage wir jetzt mit Deutschland inS VertragSverhältnis treten wollen. Dieser neue deutsche Zolltarif übt wohl aus keinen anderen Staat eine so tiefgehende Wirkung wie auf Oesterreich und wenn der Zolltarif in un veränderter Form ins Leben tritt, so wird er nicht nur störend auf unseren Handelsexport einwirken, sondern unseren Viehexport vollkommen

lahm legen. Welch große Interessen da auf dem Spiele stehen, das zeigt am deutlichsten ein «Blick in die Verkehrsstatistik, nach welcher der Export vom gemeinsamen Zollgebiet nach Deutschland an 800—900 Millionen Kronen ausmacht. Der Export des lebenden Gutes beträgt 59,000.000 X. DaS rapide Anwachsen der Bevölkerung s hat Deutschland zu einem Industriestaat gemacht. Der immense Fleischkonsum hält mit dieser Völkerver mehrung Schritt. Mit dem Anwachsen des Kon sumes ist auch der Import

nach Deutschland ge wachsen. Der große! Import hat die dortige hei mische Produktion unrentabel gemacht und hier be ginnen die Klagen der deutschen Agrarier. Sie sagten, wie bisher der Schutzzoll für die Bodenpro dukte zu einem zollpolitischen Bedürfnis geworden sei, so bilde jetzt der Schutz der Viehzucht die drin gende Notwendigkeit der nationalen Produktion. Der Viehzoll des neuen Zolltarises beweise, daß sich die deutsche Regierung ^.vom den Anforderungen der Agrarier gebeugt habe. Das j Bestreben

der Verdrängung des Vieh- jmpmtks hat sich zuerst bemerkbar gemacht, als Deutschland in den neunziger Jahren die Einfuhr der russischen Cchase und des Hornviehes verboten hatte. Die Motive des Verbotes bildeten damals Veterinäre Gründe. Als aus Amerika die Schweine pest nach Deutschland eingeschleppt würbe, untersagte man 4893 den Import von Borstenvieh aus Wiener- Neustadt und 1895 am 5. Juni auch aus Köbanya. Nachdem aber unser ganzer Export von Köbanya aus erfolgte, so war mit einem Schlage der gesamte

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 13.05.1919
Umfang: 8
. Mittwoch, 14. Bonifaz. DounerStag, 15. Joh. de la S. Freitag, 16. Joh. o. Nep. SamStag, 17. Bnmo. Sonntag, 18. Erich, Felix. Montag, 19. Petrus Cölest. DeuLschlands Knechtung. i! NR M tö. ( für es, !V67 Z9 öS kl j von leite« zzen. Niederschmetternd, nicht bloß für Deutschland Mm für alle, die einen Frieden des Rechtes id nicht der Gewalt erhofften, wirkt die Kunde dem Inhalte der Friedensbedingungen für kitschland. „Deutschlands Todesurteil' könnte M als Ueberschrift über diesen 10 OVO Worte Haltenden

Friedensvertrag setzen. Einen «Htsfrieden hatte man erhofft lind nun soll es zi Gewaltfrieden werden, wie ihn die Weltge - Ute grausamer nicht kennt. Militärisch soll Deutschland völlig «hrlos gemacht werden. Es darf nur mehr ein eer von 100 VW Soldaten halten. Alle seine efestigungen an der Westfront, aus Helgoland »d am Baltischen Meere muß es zerstören: alle n Bau befindlichen Unterseeboote vernichten und lh verpflichten, keineLuftschiffe zu erbauen. „Dies beutet für Deutschland, schreibt der „Secolo

' , ntwaffnung, Ohnmacht. Knechtschaft'. Außer- m soll es alle seine reichen Kolonien verlieren, die sich England und Frankreich teilen wollen, on dem europäischen Territorium l Deutschland einen Gebietsstreifen an Belgien Ä einer Einwohnerzahl von 200 000 verlieren, tcmkreich erhält Elsaß-Lothringen mit 2 Millio- m Einwohnern und den Besitz der Bergwerke es Saarbeckens, das von Deutschland abgelöst nd dem Völkerbunde unterstellt wird, was einer. Mn auch nicht formellen, so doch tatsächlichen lnnexion

dieses 647 000 Einwohner zählenden ein deutschen Gebietes gleichkommt. Im Norden >Il durch Volksabstimmung Schleswig an Däne mark fallen. Hier würde Deutschland ungefähr ÜVMV Untertanen verlieren. Aber die gewal- gste Beschneidung erleidet es im Osten. Deutsch- md muß dort auf das halbe Schlesien, auf fast mz Posen und drei Viertel von Westpreußen erzichten. Die Grenze des neuen Polen soll bis ich Pommern reichen. Die alte Hansastadt Dan- g wird ein Freihafen unter dem Schutze der Al- ierten. Ostpreußen

und ein Teil von Westpreu- m wird vom übrigen Deutschland durch den pol ischen Korridor zum Danziger Freihafen voll- «ldig abgetrennt und die Bewohner dieses Ge istes sollen durch eine Volksabstimmung darüber Äscheiden, ob sie noch bei dem territorial nicht »ehr mit ihnen zusammenhängenden Mutter- inde verbleiben oder zu Polen kommen wollen, luf jeden Fall wird der Distrikt von Memel von Deutschland abgetrennt. Durch diese im Frie- msvertrag verlangten Gebietsabtrennungen im An verliert Deutschland

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 6
Datum: 17.08.1922
Umfang: 6
Post monatl. L. 4.S0, Ausland L. ii.—. Für Bozen zum Abholen monatl. L. 4.—. Zustellgebühr monatl. Bozen 50 Cent, sllr Gries. Rentsch. Boznerboden SO Cent. Bozen, Donnerstag, den 17. August MZ PoMonto'Koneut. Ernüchterung? Der letzte amerikanische Botschafter in Ber- kn vor oem Eintritt Amerikas in den Krieg gegen Deutschland war Herr Gerard. Wäh rend des Krieges hat er sich als erbittertster Deutschenhasser hervorgetan. Er ist aber Amerikaner und infolgedessen Geschäfts mann. deshalb hat er heute

bedeutend ver nünftigere Ansichten. Er sagte letzthin: .Die Lage in Deutschland ist derartig, daß seitens der Alliierten etwas geschehen muß, um die Deutschland aufgebürdeten Lasten zu ver ringern, denn es wird nicht in der Lage sein, M Milliarden Goldmark zu zahlen. Ich b'.n iiber die Zahlungsfähigkeit Deutschlands z - »au unterrichtet, da ich vor der Ermordung Kathenaus mit diesem wohünsormierten Mi- nster in regem Briefverkehr stand. Wir sind l!!e darüber unterrichtet, daß der hauptsäch lichste

Goldbestand der Welt sich jetzt in den Vereinigten Staaten befindet, so daß kein mderes Land imstande ist, sich große Wen zen Gold zu verschaffen. Eine Unze Gold M ungefähr fünfzig Arbeitsstunden :n ilmerika dar, aber in Deutschland kann man zszenwärtig damit 203 Stunden kaufen.' Äies ist kurz gesagt die heutige Situation aus der Welt. Auf der einen Seite Deutsch land mit seiner lächerlich niedrigen Valuta, Monat für Monat ungeheure Summen für die Reparationen bezahlen soll und daher ze-wungen

üt, den deutschen Markt durch die Zahlung^- umähigkeit Deutschlands zu verlieren. Deshalb mußte die Londoner Konferenz scheitern. Weder die englische, noch die italie nische Regierung konnte es vor ihrem Volke verantwonen, Deutschland ganz zugrunde zu richten: nicht aus Liebe zu den Deutschen, sondern aus reinstem nationalen Egoismus. Deshalb konnte auch Lloyd George zu Be ginn der Londoner Konferenz deren Bruch »oraussagen, ja sogar den Bruch der Entente als säst unvermeidlich erklären. Es hatte auch gar

keinen Zweck, neuerlich zu einem Kom promiß zu kommen, denn hiedurch wäre die Weltwirtschaftskrise nur auf weitere Monaie hinaus verlängert worden. Die Bankier-Kon ferenz, von der es heißt, daß sie im Septem ber neuerlich hätte zusammentreten sollen, wäre zum gleichen Urteil gekommen, wie das dtztemal, als sie erklärte, daß Deutschland unter Geltung der 13l>-Milliardcn-Goldmark- Fordenmg kreditunfähig sei. Mit Recht sagte Landerlip. daß man einen Bach, in den man eine Zitrone ausdrücke, deswegen noch lange

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 19.04.1922
Umfang: 8
. Sie studieren die neue Lage. Genua, 18. April. Heute um 11 Uhr vorm. traten in der Villa Raggio die Chefs der De- kzinonen der einladenden Staaten sowie der Kimen Entente zur Beratung der Lage, die dich den Abschluß des deutsch-russischen Ver» »izes entstanden ist, zusammen. Deutschland, Rußland und die Neutralen waren von die ser Beratung ausgeschlossen. Französischer Mßmui. Paris, 18. April. Der Sonderberichterstat ter der „Havas'-Agentur in Genua telegra phiert hierher einen Kommentar zum Ab schlug

ein« völlige neue Jnteressengruppierung uiÄ bilde einen neuen Zwietrachtspunkt. Die ganze Sache sei ein politisches Manöver, da- Zu ungetan, das Chaos noch um ein bedeu tendes zu vergrößern. Als sicher könne jedoch angenommen werden, daß Deutschland dar aus nicht den Nutzen ziehen werde, das es I>ch erhoffe. Die Völker Europas werden sich wieder einmal überzeugen können, daß die Entente nicht von ihrem Wege abgeht, son dern kaltblütig auf demselben weiterschreitet, ormkreich wird auf seinen Forderungen

, daß sich Deutschland nicht an der Nase herum führen läßt und daß auch die Geduld des Ce- duldigsten eine Grenze hat. Seit zehn Tagen werde schon in Genua herumdebattiert und das Resultat war nichts als ein« leere Re solution über die Lösung der Valutenfrage. Wenn Deutschland in dieses Nichtstun viel leicht auch mit allzu scharfer Hand hinein gegriffen hat, so hat es doch das Beispiel ra schen Arbeitens gegeben, das vielleicht auch die anderen anspornt, von leerem Gerede und Theoriengeplänkel abzulassen und end

zur Mittagszeit. Das Ergebnis ?er Beratung war eine Note an den Präsiden ten der deutschen Delegation; in der Note wird darauf hingewiesen, daß sich Deutschland mit der Annahme der Einladung nach Genua verpflichtet hat. das Programm von Cannes einzuhalten, was aber durch den Abschluß die ses Vertrages nicht geschehen sei. Kaum eine Woche nachdem der Präsident bei der Eröff nungssitzung erklärt habe, an den gemeinsa men Beratungen zum Wiederaufbau Ruß lands mit voller Solidarität mitzuhelfen, sei

ein Geheimvertrag abgeschlossen worden, Zer erstens einen Wortbruch bedeute und zwei tens das Deutschland entgegengebrachte Ver trauen als nicht recht angebracht erscheinen lasse. Indem Deutschland in der russischen Frage, die zur Erörterung durch alle Vor tretungen vorgelegt worden war. einen Son- derpalt geschlossen habe, der augenscheinlich von der Konferenz nicht mehr genehmigt zu werden braucht, so halten es di« Fir matarmächte nicht mehr für angebracht, daß Deutschland weiterhin an den Beratun gen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 12
Datum: 11.05.1919
Umfang: 12
SeWel Sonntag, den 11. Mai. ISIS i der Krone und der früheren Herrscher gehen an Frankreich über. Die Nationalität der Bewohner wird durch einen eigenen Vertrag zwischen Frank reich und Deutschland geregelt werden. Frankreich behält sich das Recht vor, Güter reichsdeutscher Untertanen (das sind solche, welche nicht nach El saß-Lothringen zuständig sind),, einzulösen. Deutschland muß seinerseits dje Bewohner von Elsaß-Lothringen in dem Besch ihrer Güter in Deutschland belassen. Deutschland

vorschla gen und ihre Arbeit abschließen, sobald die Gren ze festgesetzt ist u. die Behörden eigesetzt sind. O st- preuße n wird freien Zugang zur und die v o l le Benützung der Weichsel erhalten. Di? Nordost ecke von Ostpreußen in der Ge gend von Memel muß den assoziierten Mächten abgetreten werden. Deutschland stimmt zu, die mit Rücksicht aus die Neutralität der Bewohner vorzu nehmende Regelung anzunehmen. Die Grenzen der Stadt Dan zig werden von einer innerhalb-6 Monaten nach Friedensschluß

zu ernennenden Kommission abgesteckt werden, die aus drei Ver tretern der alliierten und assoziierten Mächte und einem Vertreter Deutschlands u. Polens gebildet werden wird. Die Grenze zwischen Deutschland und Dänemark. wird in Uebereinstimmung mit den Wünschen der Bevölkerung sestgeetzt werdu. Es wird eine Volks abstimmung in ganz Nordschleswig und eine ge- meindeweise Abstimmung in Teilen von Mittel- schleswig abgehalten werden. Auch hier wie in Ostpreußen wird eine internationale Kommission die Abstimmung

»otwrudigen Ergänzung unseres mehr als magere» Drkoratioiis- und Kostümfuudus erfülle» Vielleicht Iaht auch dir Tlieaterleitnng von drui fet ten Nahm, den sie Heuer von der „Äunsl' abgeschöpft bat - «an spricht immer eine sechsstellige Zahl aus einige Tröpfle?» für diesen Zwei! fliehen. Damit wäre riue wichtige Voraus, setzung für ein gedeihliches künstlerisches Arbeiten geschaffen. Dm», muh die Theaterlritnug möglichst jetzt schon sich nach Rußland. Deutschland anerkennt die Unabhängigkeit al ler

, die durch den Krieg in Mitlei denschaft gezogen worden sind. Er enthält alle Lerzichte Deutschlands auf seine ausländi schen Besitze uud Rechte. Durch ihn liefert Deutschland seine Kolonien und seine unter verschiedenen internationalen Konventionen, be sonders der Berliner Akte vom Jahre 1885 und der Brüsseler Akte vom Jahre 1895, die die militä rischen Operationen im tropischen Afrika re geln, in Afrika erworbenen Rechte an die Alli ierten aus, Heer und Alotte. Der fünfte Abschnitt enthält die innlitäri

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 24.01.1921
Umfang: 8
- cntschädigung zu zahlen hat und in welcher Art es Sie diesbezüglichen Leistungen vollbringen soll, be sprochen werde». Die Sachverständigenkoiisereiiz in Brüssel, an der diesmal von .deutscher Seite auch Herr v. Stinnes teilnehmen wird, soll die Grundlagen für die Durchführung des Wiederguti machungsverfahrens festlegen. Bekanntlich weigert sich Frankreich, eine feste Wiedergutmache: ngs- sumnie zu nennen, sondern will, daß Deutschland entsprechend seiner in Zutuns: von Jahr zu Jahr als vergrößert

betrachteten Leislungssöhiakeit aus gepreßt werden soll, wahrend Deutschland darauf , besteht, dag die Feinde, so wie es in: Fnedcnsver- ! trag vorgeschriedcn ist. eine feste Summe nennen, ^ damit endlich Klarheit 'cr seine finanziellen '.'^rpflichtungen geschafsei; u)erde. Deutschlands Bedingungen. Parie, 22. Jänner. Deutschtand hat süns Be. dingunge» bekanntgegeben, unter denen es bereit wäre, in Verhandlungen über die Borschläge des französischen Generalbevollmächtigten Steydsnc einzutreten

. Diese Beding 'igen lauten: Velusfung Oderschirsirus de« Deutschland, Herabsetzung der Lesagungskosten, FreigaSc des deu-schen Cist.'u» tunis im Ausland, Freiheit des deutschen Auijcn- Handels und NiiSgabe eines angemessenen Teiles der deutschen Handelston,tage. Frankreichs üartnälligteit. Paris, 22. Jänner. Die süns Bcdingungrn, die Deutschland für die Annahme eines sofortigen Beginnes bestimmter deutscher Jahreszahlnng-n gestellt hat, werden von de? gesamten Pariser Pres» st als unannehmbar bezeichnet

. Der „Temps' veröffent licht drei Borschläge für die Zahlungen Deutsch lands. Darnach soll Deutschland sofort in der vol len Ausdehnung seiner Zahlungsmöglichkeit mit den Zahlungen beginnen und zwar soll es inner halb der nächsten fünf Jahre 15 Milliarden Gold mark leisten. Die von den Alliierte« bekanntzuge bende Gesamtsumme Deutschlands mutz so hoch be- messen werden, dag Zinsen und Tilgung während «Ines Zeitraumes von Sit Jahren die Höhe der Summe erreichen, die Deutschland jährlich zahle

» kann. Drittens zur Tilgung der Schulden soll Deutschland die Möglichkeit gegeben werden, das Kapital vor Ablauf des Termine« abzuzahlen, in dem es im eigenen Lande oder auf fremden Märk ten Anleihen aufnimmt. Der deutsche Standpunkt. Briiffel, 24. Jänner. Der de«tsche Staats sekretär hat einem Pressevertreter gegenüber er» klärt, dah der deutsche Standpunkt in der Wisder- gutmachungsfrage stch mehr in der Richtung einer Gesamtsumme als auf die Festsetzung einiger Jah res,ahlungen hin bewege. Die ganzliche

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 24.04.1922
Umfang: 8
- MS zu sprengen. Die Schuld dafür mußte es vis andere Mächte schieben können, wollte es sch nicht vollständig isolieren und den Un willen ganz Europas auf sich ziehen. Schon in der Eröffnungssitzung trat diese Absicht zu Tage, als der französische Delegierte Barthou in eine hitzige Debatte geriet, weil Tschiische- rii> es gewagt hatte, die Notwendigkeit einer allgemeinen Abrüstung zu betonen. Das deutsch-russische Abkommen. Als aber der Abschluß des Vertrages zwi schen Deutschland und Rußland bekannt wurde

, glaubte Frankreich den geeigneten Augenblick zur Sprengung der Konferenz ge- Ismmen. Mit heimlichem Triumphgesühl und äußerer Entrüstung über die Frechheit Dewschlands und Rußlands, welche es ge wagt hatten, sich wie richtige Staaten zu be nehmen. schrie es über die ungeheuerliche Verletzung des Friedensvertrages und klagte Deutschland an, daß es die Konferenz spren gen wolle! Auch die anderen Staaten, na mentlich England und die kleine Entente, wa ren vom deutsch-russischen Abkommen pein lich

überrascht: erftere, weil das Abkommen «inen gewaltigen Strich durch Englands Plan, Rußland wirtschaftlich auszubeuten, machte: letztere, weil Polen und Rumänien unheimlich zumute wurde. Die Stellung nahme der einzelnen Staak l, zum Abkom men war darum ein Prüfstein ihrer Gesin nungen bezüglich Genua. Die Neutralen und Italien bemühten sich ernstlich, die Konfe renz zu retten, und Lloyd Gorge war gerne einverstanden, sich mit einer scharfen Note an Deutschland zu begnügen. Frankreich aber bot

alles auf. diese günstige Gelegenheit zur Sprengung nicht vorübergehen zu l»ffen und verlangte die Annullierung des deutsch-rus- tischen Vertrages. Frankreichs Isolierung. Die Forderung Frankreichs wurde nicht Mllt: kein einziger Staat trat für sie em und es blieb zum erstenmal vollkommen iso liert. In Frankreich machte sich große Erre gung bemerkbar über die „Milde' der fran- Mfchen Delegation und schon wird von neuerlichen Sanktionen gegen Deutschland gesprochen, um es zur Annullierung des Ver- zu zwingen. Po inrare

, die neuen Mächte, welche die Note an Deutschland gerichtet haben, wieder zusammenzurufen, um neuerdings das deutsch russische Abkommen und die Antwort der Deutschen einer Beratung zu unterziehen. Die Sitzung wurde tatsächlich einberufen und auf die heftigen Reden des französischen Delegier ten Barthou hat endlich Lloyd George ganz unzweideutig geantwortet, daß diese ständi gen Zwischenfälle die Arbeiten der Konferenz vollständig verhindern. Entweder müsse man auf diese Hemmungen der Konferenz verzich

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 10
Datum: 20.06.1925
Umfang: 10
. Er erklärte, Deutschland könne die franzö sischen Sicherungsoorschläge nlchk annehmen. Die Revision des Friedensvertrages und die Klärung der Kriegsschuldfrage sei weit wich tiger als Garanli«verträge. Ein Bolk, in dessen Landen der Feind stehe, könne kein Mitglied des Völkerbundes sein. Deutschland wolle seine Freiheit in Ost und West und habe es die, dann sei der Frieden am besten gesichert. »Seine neuen Selten'. K ö l n. 20. Juni. (AB.) Oberbürgermeister Adenauer sprach gestern b«i einer Rheinlandfeier

ebenfalls von den französischen Sicherungsvorschlägen und for- ! derte die Reichsregierung auf, keine neuen i Ketlen für Deutschland zu schmieden, indem es die französischen Vorschläge annimmt. Lieber wollen die Rheinländer die gegen wärtigen Ketten noch länger tragen Deutsche Pressestimmen. Bozen. 20. Juni. Im »Berliner Tageblatt' (demokratisch) schreibt Erich Dombrowski: „Nach dem deutsch-französischen Kriege von 1870-71 hat die französische Regierung zwar den Frank furter Frieden unterzeichnet

, sich aber nie mals zu einem ausdrücklichen Verzicht auf Elsaß-Lothringen verstanden. Deutschland will jetzt das Gegenteil tun, um Europa zu befrieden. Statt das anzuerkennen und einen ! solchen Pakt ohne weiteres anzunehmen, ver bindet man damit Bedingungen, die für Deutschland zum Teil unannehmbar sind. Wir fürchten, daß man mit dem Versuch, auf diese Weise die französische Eintreisungspoli- tit gegenüber Deutschland für ewige Zeiten festzulegen und Deutschland selbst darin wie ein gefesseltes Tier

über ihrem Kopf zusammenzieht.' Günstig beurteilt die Note die »Germania' (Zentrum), die u. a. schreibt: „Aber auch ohne dieses Zwischenergebnis abzuwarten. läßt sich heute schon folgendes sagen: Im Prinzip sind sich Deutschland und Frankreich einig.' Blätter der Deutschon Volkspartei und sozialistische liegen uns zur Stunde noch nicht vor. Antikroate' und trägt ein Kreuzband mit dem Aufdruck »Mussolim vor dem Straf gesetzbuch'. Sein italienischer Priester ermordet. Rom. 1V. Juni. Die chinesische

unter ihnen leugnen, daß Sorge und Unruhe wegen künftiger, noch viel furchtbarerer Katastrophen in unse ren Tagen tausendmal gröger sind, als vor dem Weltkrieg. Eine Weile oersuchte der französische Nationalismus unter Poincare, die Befriedung auf dem Wege zu errei chen, daß dieser Friede Deutschland gegen über noch verschlechtert, Deutschland noch weiter zerstückelt werde. Dies« Gefahr ist auch heute noch nicht vollständig überwun den. Aber im Hinblick auf die einstmalige Unterstützung eines separatistischen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 20.04.1922
Umfang: 8
einen Schritt bedeute zur Erreichung eines wahren allgemeinen Friedens. Von der Konferenz war aber ge rade die Erörterung derjenigen Probleme ausgeschlossen, deren Lösung allein den Wie deraufbau Europas einleiten kann: Revision der Friedensverträge von Versailles und Lt. Germain, Reparationsfrage und Land abrüstung. In langen Reden und endloser Debatte ging man wie die Katze um den hei ßen Brei herum. Währenddem aber schloß Deutschland mit Rußland einen Vertrag, welcher nunmehr klare Beziehungen

zwischen beiden Staaten schafft; denn der Friedensvertrag von Brest- Litowsk ist durch den Verfailler Vertrag auf- Schaben worden, nur die Bestimmung über dm Friedenszustand zwischen Deutschland v>d Rußland ist in Kraft geblieben. Der »we Vertrag enthält nur wirtschaftliche Be stimmungen (den Wortlaut veröffentlichen kir an anderer Stelle). Man möchte nun weinen, daß der Abschluß dieses Vertrages, weicher ja außer den vertragschließenden Par tien keinen anderen Staat berührt, als eine vkHskerständlichkeit

die Annullierung des Vertrages verlangte, die aber von den Deutschen als ein Ding der Unmöglichkeit ab gelehnt wurde. Der Reichskanzler ließ aber durchblicken, daß Deutschland bereit sei. den Vertrag der Konferenz vorzulegen, wenn die Alliierten ihre Verträge, wenn sie solche mit Rußland abschließen sollten, ebenfalls vor die Konferenz bringen. Tfchitscherin hatte mit Dr. Wirth gestern eine Unterredung und erklärte sich mir den deutschen Vertretern in der Ab lehnung des Verlangens Lloyd Georges soli darisch

. Die Antwortnote der deutschen Dele gation wird heute veröffentlicht werden. Ueber den Inhalt verlautet, daß Deutschland darin den Vorwurf der Illoyalität als unbe gründet zurückweisen wird, 0a Deutschland nur in Wahrung seiner besonderen Interes sen zu einem Sonderpakt gegriffen habe, als es sah, daß man es bei den Beratungen über die russische Frage auf die Seite stellen wolle. Gegen den Ausschluß aus der politischen Kommission wird Verwahrung eingelegt wer den. Aus italienischen Delegierten'reisen ver

lautet, daß die Einigung mit Deutschland auf folgender Grundlage angebabnt wurde: Die Vereinbarungen aus dem Londoner Sach verständigen-Bericht werden unter Mitwir kung von deutschen Sachverständigen in jene!» Punkten, durch die sich Deutschland benach teiligt glaubt, abgeändert werden. Die Deut schen verschieben das Inkrafttreten des Ver trages mit Rußland bis zum Schluß der Ge nuaer Konferenz. Die Aussichten auf die Zuftandebrwgung eines Kompromisses sind sehr gestiegen, ob- ! wohl sich Frankreich

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 25.04.1923
Umfang: 8
und für Europa vorteilhaf ter. wollten sich die französischen Märchen- dichter, die sich Politiker nennen, mit der Har un Welt der Tatsachen nunmehr ernstlich auseinandersetzen: denn die Lösung der Re- xarationssrage kann niemals aus der Phan tasie, sie kann nur aus der Wirklichkeit ge boren werden! Und nur die Lösung kann und wird Bestand haben, die im Bereiche des Möglichen bleibt. Es ist nicht die Hauptsache, was etwa durch Zwang und Druck Deutschland aufgebürdet Verden kann, die Hauptsache ist vielmehr

, was und wie Deutschland dauernd effektiv zahlen kann; nur im Rahmen der deutschen Zahlungsfähigkeit ist ein wirksames Abkom men, ist ein dauernder Friedenszustand über haupt erreichbar. Natürlich gehen die Mei nungen über die Zahlungsfähigkeit ausein ander, vielleicht schon in Deutschland selbst, mehr aber noch im Auslande und vor allem in Frankreich. Tatsächlich ist aber kein Volk an der deutschen Zahlungsfähigkeit so interes siert. wie das französische: und kein Volk hat lo viel an deutscher Zahlungsfähigkeit

. In diesem Sta dium befindet sich Deutschland bereits. In Würdigung dieser Verhältnisse hat der amerikanische Staatssekretär Hughes bereits vor der Ruhrinoasion den Vorschlag einer sachverständigen Abschätzung der noch vor handenen deutschen Leistungsfähigkeit un terbreitet. Wenn Frankreich hierauf nicht eingehen will, so erklärt sich das aus macht politischen Neben- oder Hauptabsichten. Das Kabinett Cuno hatte in Paris ganz bestimmte Vorschläge bereitgestellt, die den großen Vorzug besaßen, von dem gesamten

deutschen Wirtschaftsleben garantiert zu sein. Die selbstverständlichen Ausgangspunkte die ser Vorschläge waren das Moratorium und die internationale Anleihe. Das Morato rium braucht Deutschland, um seine inneren Zahlungsverhältnisse in Ordnung bringen zu können, die internationale Anleihe verfolgte den Zweck, Frankreich alsbald eine fühlbare finanzielle Erleichterung zu verschassen. Wäre die französisch». Regierung auf diese aufrich tigen Vorschläge eingegangen, so würde sie sich und ihrem Lande

eine schwere Enttäu schung und die internationale Isolierung er spart haben. Nicht als Hintergrund, sondern als Mittel punkt jedes möglichen Abkommens in der Re- parationssrage erscheint den.nzch die Erschlie ßung des internationalen Geldmarktes: nur wn hier aus ist eine Lösung ohne nachträgliche Enttäuschung möglich und tragbar. Das Ab kommen ist gar nicht auf Deutschland und Frankreich, es ist zielbewußt aus den inter nationalen Geldmarkt abzustellen — ob die ser am Verhandlungstisch vertreten ist ider

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 6 von 18
Datum: 11.04.1925
Umfang: 18
zur Meistbegünsti gung bestand, außer Kraft getreten. Seit diesem Tage ist Deutschlands wirtschaftliche »olle Handelsfreiheit wieder hergestellt. Bis jetzt hat Deutschland nur einen einzigen Handelsvertrag abgeschlossen: mit Englano. Mit Italien kam am 10. Jänner das bekannte Modus Vivendi-Abkommen zustande, das am 31. März um weitere drei Monate ver längert wurde: mit Frankreich wurde erst «ach mühsamen Verhandlungen ein Provi sorium erzielt: mit Belgien kam vor kurzen «in Handelsabkommen zustande

anlangt, so haben wir Wie derau darauf verwiesen, welche Besorgnis die ital. Industrie vor der deutschen Konkur renz erfüllt. Die Handelsvertragsverhandlun- gen zwischen Italien und Deutschland schlep pen sich darum auch sehr longsam dahin, roe.! Deutschland die allgemeine Meistbegünsti gung grundsätzlich verlangt, die ital. Jdustrie ober von ihrer allgemeinen Anwendung nicht viel wissen will. Allerdings muß man auch bedenken, daß Deutschlands Revision des Zolltarifs noch nicht beendet ist und daher

eine sichere Grundlage für ordenülche Ver handlungen fehlt. Zur Kennzeichnung der Lage des Handels verkehrs zwischen Deutschland und Italien geben wir die zwei nachstehenden Tabellen bekannt die wir an Hand der statistischen Ausweise des Finanzministeriums zusammen gestellt haben und die sich auf die Einfuhr Italiens nach Deutschland im Jahr 1S24 lalso wo noch die einseitige Mcistbegünstigungs- tlauscl zuungunsten Deutschlands bestand! beziehen. Wir haben hiebei nur jene Waren- aruppen hervorgehoben, deren

. Lire) usw. Landwirtschaft liche Produkte führt Italien aus Deutschland nahezu keine ein: in der obigen Uebersicht sind dieselben unter „andere Waren' eingerech net, weil kein Artikel den Wert von 10 Mill erreicht. Man kann also sagen, daß Italien aus Deutschland fast ausschließlich Industrie produkte (durchwegs Ganzsabrikate) und Rohstoffe bezieht. Anders sieht das Bild der Ausfuhr Italiens nach Deutschland aus. Ausfuhr nach Deutschland. MSikonen Wre Geslügeleier 81 Kondensmilch 10 Käse 2 t Reis

nach Deutsch land betrug 1924 15S4 Millionen Lire, also nur 45 Millionen Lire mehr als die Einfuhr aus Deutschland. Den wichtigsten Ausfuhr posten stellt gezogene Seide (361 Mill. Lire): dann folgen getrockneteFrüchte (145 Mill. Lire), Trauben und Frisch obst (109 Millionen Lire), Südfrüchte (108 Millionen Lire), Hanf (98 Mill. Lire), Geflügeleier (81 Mill. Lire). Die land wirtschaftlichen Erzeugnisse machen in der obigen Tabelle einen Wert von 584 Mill. Lire aus: dazu find

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 07.05.1918
Umfang: 8
9. ßyr.Kimmelf. Freitagio. Isidor. Samstag 11. Mansuet. Sonntag 12. Pankraz. Montag 12. Servaz. Wir und das deutsche Reich. Vom Reichsratsabgeord. Dr. Schöpfer. Ich habe über diesen Gegenstand vor Mo naten im „Allgemeinen Tiroler Anzeiger' ei - neu Artikel veröffentlicht, der damals auch au ßer Landes Beachtung gefunden hat und sogar in Deutschland viel bemerkt worden ist: und doch waren die darin vorgebrachten Gedanken so selbstverständlich, daß sie als Ueberzeugung eines jeden guten Oesterreichers

, was in Deutschland besser ist. lernen, man solle trachten, die Reichsdeutschen im Gu - ten nicht bloß nachzuahmen sondern womöglich noch zu überbieten, man solle überhaupt sich ihnen möglichst ebenbürtig machen. Wer kann uns in diesem Streben hindern? Machen wir ! uns dem Deutschen Reiche ebenbürtig, dann ist jede Gefahr der Bevormundung beseitigt. Deutschland kann es nur lieb sein, wenn wir uns möglichst zu gleicher Kraft erheben: je kräf tiger wir sind, umso mehr Wert haben wir für Deutschland

dazu Stellung genommen und ein fünfgliedri- ües Komitee eingesetzt, das über die Angele - Allheit mit der Regierung und dem Subkomi - tee des Volkswirtschaftlichen Ausschusses ver - .andeln sollte. In der gemeinsamen Sitzung hat nun der mährische Landesausschuß Dr. Plu har das Referat erstattet. Dr. Pluhar ist ein -^scheche, gehört also jener Nation an, deren pa nschen Wortführer dem Bündnis der Monar- M mit Deutschland, weil dem Deutschen Reiche >bst, sehr abhold sind: das sehr eingehende eferat Pluhars

aber gipfelte in den Worten: „Meine Herren, gehen Sie nach Deutschland, studieren Sie die dortigen Verhältnisse und lernen Sie von Deutschland „und machen Sie es Deutschland nach!' Der mäh rische Landesausschuß war vor Kriegsausbruch daran, die Erzeugung, Verteilung und Ver wendung elektrischer Kraft einheitlich und syste matisch zu organisieren. Zu diesem Zweck hat der Landesausschuß, der in der Mehrheit tsche chisch ist, eigene Vertreter nach Deutschland ge schickt, um die dortigen Einrichtungen zu stu

Weg in der Mitte. Um was es sich mir bei die ser Mitteilung handelt, ist die sehr beachtens - werte Tatsache, daß der tschechische Fachmann in dieser Frage aus voller Ueberzeugung den TeuLschösterreichern und allen Oesterreichern zu mutet. Lernet von Deutschland! Jetzt aber zu einem anderen, viel wichtige ren Kapitel. Die Monarchie und das Dentsche Reich sind gegenwärtig an das gleiche Schick sal gebunden. Sie haben dieselben Feinde, sie sichren denselben Krieg, sie werden Sieg oder Niederlage miteinander

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 19.06.1925
Umfang: 8
in de« Völkerbund, keine Änderung des Friedensvertrages, keine Milderung der »heiulaodbesetzuug. Art ist das große diplomatische Geheim- VZ der letzten Wochen enthüllt. Frankreich Hit im Namen der Alliierten auf die deutsche Sicherheitsdenkschrift geantwortet, die am S. Februar in Rom. London und Paris über reicht wurde. Eine überlange Kette von Ge- öchten und Berichtigungen. Vermutungen md Verhetzungen findet damit ein Ende, kiiwpa erfährt, was Deutschland geboten mü was Frankreich und England darauf zu hgen

Fußangeln für Deutsch'- löd stecken, die zu einer unfreiwilligen Ga- »e der Ostgrenzen Deutschlands führen idllten. Daher ist das gründlichste Studium ltt Rote unbedingt nötig. Nachdem die Al- krten sich fünf Monate Zeit ließen, bevor 5 die deutschen Anregungen beantworteten, braucht auch die deutsche Regierung sich nicht P beeilen. Die Note ist übrigens in einem Wchen Tone gehalten. Eie enthält nichts von einer Forderung m Deutschland, daß dieses den allfälligen Ämhmarsch französischer Truppen

zu ge fallen habe, ebensowenig steht darin etwas «m Sanktionen, die im Falle einer Ber ingung Oesterreichs mit Deutschland oder emer Verletzung der vorgeschlagenen Schieds- zerichtsverträge angewendet werden könn en. Die Note geht auf die Grundlagen der deutschen Anregungen ein. Ein großes und dunkles Rätsel ist noch mzMt: Was soll eigentlich Deutschland als Ligenleistung erhalten? Deutscherseits müßte kr Vertrag im schlimmsten Falle wenigstens dm Zweck haben, sich von ungerechten Vexa- ümen loszukaufen

einzutreten. Diese Boraus- n Kissen sich kurz wie folgt zusammen- 1. Ein Abkommen in der von Deutschland angeregten Form ist nur denkbar, wenn Deutschland selbst dem Völkerbünde beitritt: 2. das Abkommen dürfe weder wittelbar noch unmittelbar eine Aenderung des Frie densvertrages mit sich bringen; 3. der Rheinpakt, der zeitlich unbeschränkt sein. und dem auch Belgien angehören müßte, dürfe weder die Bestimmungen des Bersailler Vertrages über die Besehung des Rhein- landes noch die Erfüllung

. Deutschland wieder der Unruhestiftung zeihen zu können. Man bezweifelt sehr, ob eine konkrete Lösung dieser Frage erreicht werden kann. Englische Kommentare. London, 17. Juni. Die Meldungen aus Italien über die Hal tung Mussolinis in der Paktfrage werden in Londoner Kreisen als Todesurteil für den Pakt angesehen, wenn man sich auch scheut» dies öffentlich auszusprechen. .Daily Telegraph' geht heute so weit, zu erklären, daß Deutschland vermutlich seine Vorschläge zurückziehen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 27.01.1925
Umfang: 8
natürlich Kronprinz Ruprecht »ich! eingehen. Von LrUZendorffs ursprünglichen Plan, mir Hilfe der bayerischen Aolkskraft sein Preußen- Deutschland wieder aufzurichten, ist nichts richr übrig god-lieben als eine dunkle Erinne rung. Wenn man daraus aber den Schluß f-chen wollte, als seien die Beziehungen zwi schen den aktivistischen Kreisen Bayerns und picn norddeutschen Aruppen. welche die Re- iiauration in Preußen betreiben, abgekühlt o^r gar abgebrochen, dann würde man sich einem schweren Irrtum

werden wird. Reichs kanzler Luther erwiderte, daß sich die ReichsreFierring in dieser äußerst wichtigen Frage nicht nochmals eine provisorische Mit teilung erwartet habe. Die Regierung müsse die Forderung stellen, daß der unsicheren Lage baldigst ein Ende gemacht werde. Einleitend sagt die Note, daß sich die Al liierten vorläufig mit Deutschland nicht üdsr Forderungen, sie nicht anerkennen kön nen, in eine Auseinandersetzung einlassen können. Bereits am 5. Jänner sei der Reichs regierung bekannMmacht worden

, daß die Alliierten ihr später eine ausführliche Note mit den Forderungen überreichen werden, die erfüllt werden müssen, wenn man den Art. 429 (Entwaffnung) des Vertrages von Ver sailles als durchgeführt ansehen soll. Heute teilen die alliierten Regierungen mit, daß sie diese endgültige Note baldigst überreichen werden. Indessen weifen sie darauf hin, daß Deutschland anscheinend die Bestimmungen der Art. 428 und 429 des Friedensvertrages nicht einhalten wolle: denn diese Artikel setzen für den Fall

, daß Deutschland nicht getreu den Abrüstungsbestimmungen nachkommt, die Be setzungszeit mit 13 Jahren fest. Weil min mehrere Bestimmungen nicht getreu eingehal ten wurden, werden sich die Alliierten an die Klauseln des Vertrages halten. Es liege an Deutschland, seinen Verpachtungen so nach zukommen. daß die vorgesehenen Erleichte rungen im Besetzungsrogime eingeführt wer den können. Die Note schließt mit der Er klärung. daß sich die Alliierten genau an den Friedensvertrag halten werden. Die Pariser Blätter

berichten, daß der end gültige Bericht der Kontrollkommission über die Abrüstung Deutschlands erst in zwei oder drei Wochen überreicht werden kann, weshalb die letzte Note an Deutschland in der Frage der Kölner Zone etwa in einem Monat über reicht werden wird. Giorgio auf seiner Vorlage unbedingt besteht und von Konzessionen, nichts wissen will, so lassen sich heute schon einige interessant« Sit- zun^en vorausahnen. Der Ministerrat hat noch keinen Beschlug gefaßt, ob die Regierung aus die Abstimmung

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