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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 4 von 8
Datum: 28.12.1905
Umfang: 8
t- frage in Prad.) Wer die Verhättnisse unserer Gegend kennt, die weite Entfernung von Sulden, Trafoi, Stilfs bis nach GlurnS, die im Winter durch Mangel an Fahrgelegenheit und durch äußerst ungünstige Weg- und Witterungsverhältnifse noch bedeutend unangenehmer empfunden wird und zu dem auch ansehnliche GeldauSlagen verursacht, wird leicht begreife», daß schon seit langen Jahren Ge suche um einen Arzt in Prad der Statthalterei ein gehändigt wurden. Endlich tragen sich die Ge meinden Prad. Tschengls

, Eyrs, TanaS, Lichtenberg und StilsS samt Sulden und Trafoi mit dem ernsten und wirklich lobenswerte» Gedanken, einen neuen SanitätSspreugel mit dem Sitze in Prad zu gründen. Gewiß dmckbar werden die Gemeinden ihren gegenwärtigen Gemeindehäupter» sein, wenn diese Idee günstig gelöst wird. Was hatten bisher die Gemeinden Prad mtd StilfS mit Sulde» und Trafoi für einen Nutze» vom Arzte? Sie mußten Wartgeld mitzahlen, hatten aber am Krankenlager nicht selten erst zu spät den Arzt oder gar

keine», da die schlechten Weg- und Fahrgelegenheiten, der große Zeitverlust und nebenbei die hohen Unkosten das rechtzeitige Rufen des Arztes zum Teil unmög lich, zum Teil sehr schwer machten. Ist in Prad ein Arzt, so können die Gemeinden das Wartgeld dem Arzt in Prad zahlen, dm sie dann schneller und billiger beiziehen können, zahlen dagegen nach GlurnS und MalS nichts mehr. Lichtenberg hat gleichfalls dm größten Vorteil vom Arzt in Prad, da sicher der Weg nach Prad unvergleichlich kürzer und be quemer

ist als der Weg nach GlurnS. Manche sind der Anficht, weniger brennend sei die Frage für Tschengls, EyrS und TanaS, da ja ein Arzt in LaaS sei. Der SanitätSsprengel in LaaS Lst ein bedeutend kleinerer, als der in Prad geplante, wes halb die ewzelnen Gemewdm ein höheres Wartgeld zu entrichten haben und nebenbei gerade wegen des kleinen Sprengels nie sicher sind, überhaupt einen Arzt zu haben. LaaS ist immer nur ein Posten in der Not sür einen Anfänger, der nur so lange bleibt, bis sich ihm ein anderer besserer Posten

bietet. Dr. Pan z. B. soll eben gekündet haben, um den günstigeren Posten in Prad zu erobern, was sür ihn aussichtloS ist. Daß es von ungeheurem Vorteile ist, einen Arzt länger zn habm, zweiselt niemand, denn der Erfolg guter Kuren hängt mit genauer Kenntnis des Klimas, der Lebensverhält nisse und auch der Naturen innig zusammen. Diese Kenntnis kann nur ew Arzt, der viele Jahre im gleichen Sprengel wirkte sich erwerben. So lange die Gemewdm Tschengls, EyrS und TanaS auf den Arzt in LaaS angewiesen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 16
Datum: 24.12.1904
Umfang: 16
würde, wenn wir auch für seinen mutmaßlichen Nachfolger, welcher ebenfalls kein Lienzer ist, nicht die gewünschte Sympathie aufzubringen vermögen. Prad. 22. Dezember. (Die Arztfrage für Prad und Umgebung.) NeuestenS be spricht man wieder die Notwendigkeit eines Arztes für Prad und Umgebung; anläßlich eines sehr dringen den GeburtSsalleS in StilfS ist diese Frage wieder WS Rollen gekommen, sind doch jene Gemeinden, die da in Frage kommen, von dem nächsten Arzt viel zu weit entfernt ; so ist schon Prad von seinem Arzt in GlurnS eineinhalb

Stunden entfernt, das große Dorf StilfS beinahe drei Stunden, Trafoi gut vier Stunden, Sulden gar fast sechs Stunden; wie soll es da möglich sein, besonders zur Winterszeit, einen Arzt rechtzeitig zum Kranken zu bringen? Dem würde nun bedeutend abgeholfen werden, wenn in Prad ein Arzt seinen ständigen Sitz hätte. Die Opfer, welche die interessierten Gemeinden zu sammen bringen müßten, wären wirklich im Ver gleich zu den Vorteilen und dem Nutzen eines Arztes in Prad, sei eS im Interesse der leidenden

Mensch heit. sei eS in materieller Hinsicht, verschwindend kleine; man muß allerdings selbst krank gewesen sein, um daS sofortige Erscheinen eines Arztes am Krankenbette voll würdigen zu können! Wie lange Zeit aber geht herum, bis der Arzt z. B. von Sulden oder Trafoi aus verständigt ist und trotz größter Eile — abgesehen von Verhinderungsfällen in diesen weit entlegenen Orten von GlurnS oder gar Mals aus erscheinen kann! Wie viel Zeit und Geld würde den Leuten, erspart, wenn sie Arzt und Apotheke

in Prad hätten! Die pazr Sechser, die die Leute mehr in den 'Gemeindesäckel steuern müßten, würden sich wahrhaftig rentieren! Was würden denn die Gemeinden zu leisten haben? Ich bin überzeugt, wenn man einem Arzt eine standesgemäße Wohnung mit Apotheklokal, daS Holz und etwa 1000—1200 T Wartegeld geben würde — man würde für Prad einen tüchtigen Arzt bekommen; dann wäre Armenbehandlung frei und könnte die Ordinationstaxe billig festgestellt werden, so daß eS auch dem kleinen Mann möglich

würde, sich einen Arzt im Bedarfsfalle zu verschaffen. Es kämen in dieser Frage aber folgende Gemeinden in Betracht, welche sich zur Bestreitung obiger Leistungen für den Arzt zusammentun müßten: Prad, die große Ge meinde StilfS mit den Fraktionen Sulden Im Korridor begegnete sie der Kammerzofe der Gnädigen, die maß daS Kind von oben bis unten mit höhnischem Blick und schleuderte, ihr die herben Worte entgegen: .Nun wird wohl das seine Püppchen hier die längste Zeit residiert haben, die Gnädige ist zu sromm

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 06.07.1923
Umfang: 8
und die Wlrkrmg !>er 5>'i>nnttel zu ziehen oer mochte, kennzeichnet» für den dama ligen SwiH der ..Wissenschaft' ist ein Aus spruch, «ii dc«r ein berübmter Arzt seine Vorlsstmzie» r»r einem gelehrten Audito- rnmt einleitete: „Manche halten die Seele für ««sterblich, andere glauben dies niii/t. Die W«h»'heit kegt hier, wie gewöhnlich, ge rade w der Mitte!' Eine alie Net>erlieserung berichtet aus Schotlimiii, daß dort ein weiser König einst die Destüninlung getroffen habe, jeder Arzt, der sein Ce»verbe

in Schottland ausüben wolle, nvisse cr't M Jahre in Feindesland tätig geivcsen sein. Napoleon I. würde sich gewiß nicht Imtge begonnen haben, einen Miliaren Vori»ehalt gegen die franzosischen Aorzte z« treffen. Dafür spricht sein Wart: „AerztetuM — Wissenfcl>aft der Meuchel mörder.' Sein Arzt, Dr. Dcsgeircttes, fer- W'mUereatssitzung. Rom, 6. Juli. Der Ministerrai beendete gestern die Prä- fuag des Pensions-Resormgeseizes. hernach wurde Un'erslaalssekrelSr Rocco beauftragt, noch innerhalb des Monats Juli

des Eroberers?' — Eine ähnliche Antwort erhielt Friedrich der Große, als er auf einem seiner frühen Mc>rgenspir.ziergängc den Leibarzt des Kö nigs von Hannover traf und ihn fragte: „Sagen Sie mir, Doktor, wie viele Menschen haben Sie eigentlich schon ums Leben ge bracht?' Worouf der Arzt ganz bescheiden zurückgab: „Ach. lauge nicht so viele wie Turc Mäsest«i, und ich habe mir damit auch keinen solchen Rubm erworben' — Das Mißtrauen gegen Aerzte scheint überhaupt ein Eharokterzug vieler großer Männer

schröpfen ließ, fragte er: „Wird Ihnen die Hand nicht zittern, während Sie mich zur Wer «lassen?' — „Nein, gnädiger Herr', versetzte der Arzt, „dam? ist es an A>nen, zu zittern ' — Ludwig XIV., Molieres ho her Gönner, begegnete der ärztlichen Kunst womöglich mit ? mehr Mißtrauen, als der große S !bst. Er war daher nicht wenig ? er eines Tages, da ren wurden aus Deutschland finanziert. Da es mit den systematischen Putschplänen zu langsam ging, war, wie festgestellt werden konnte, ein Attentat

gegen den Abgeordneten Dr. Deutsch und seinerzeit gegen den französischen Mar schall Foch gelegentlich dessen Durchreise durch Wien nach Warschau im Schilde führte. ; er seinen witzigen Günstling besuchte, diesen in freundschaftlichem Gespräch mit einem Doktor Mauvillien fand — übrigens dem selben, der Moliere eine Reihe von wissen schaftlichen Ausdrücken für den »Eingebilde ten Krauken' beigebracht hatte. Verblüfft 'ragte der König: „Sie haben einen Arzt bei sich — was macht der hier?' Moliere antwortete

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 6 von 10
Datum: 30.08.1902
Umfang: 10
Landesausschuß mit einer Prämie von je 100 X beteilt: 1. Dr. Majoni Angelo, GWeinde-Arzt in Ampezzo; 2. Dr. Gerber Franz, Gemeinde-Arzt in Leifers; 3. Dr. Liebl Alois, Ge- Weinde-Arzt in Sterzing; 4. Dr. Mader Hermann, Gemeinde-Arzt in Wilten; 5. Dr. Franz Angelo in Vermiglio; 6. Dr. Gallina Attilio in Cusiano; 7.^ Dr. Scarperi Silvio in Serravalle; 8. Dr. Ri- gotti Giovanni in Aichholz. Ferner wurde einer An zahl Aerzte und anderen Personen aus gleichem An lasse die öffentliche Belobung ausgesprochen

. Aus Deutschtirol find es folgende: Dr. Grießer Alois, Gemeinde-Arzt in Aramin; Dr. Sembianti Peter, Gemeinde-Arzt in Kurtatsch; Dr. Seeber Wilhelm, Gemeinde-Arzt in Neumarkt; Dr. Peer Johann, Ge meinde-Arzt in Brixen; Dr. Erlacher Jakob, Gemeinde- Arzt in Sand; Titular-Profeffor Dr. Lantschner in Innsbruck; Dr. Zimmerling Karl in Innsbruck; W.-A. Staufer Franz. Gemeinde-Arzt in Zirl; Dr. Wechner Daniel, Gemeinde-Arzt in Fieberbrunn; Dr. Horngacher Josef in Kitzbühel; Dr. Plattner Rudolf in Kufstein

zwei Kilo gramm wiegenden Stein am Kopfe getroffen, so daß sie bewußtlos zu Boden stürzte. Mit Hilfe einer Frau ensperfon, welche gerade zugegen war, konnte die Verwundete nach Hause gehen, wo der sofort herbeigerufene Gemeinde-Arzt die sechs Zentimeter große Wunde vernähte und verband. Zwei früher herabgelassene Steine trafen glücklicherweise niemand; die Frau — eine Deutsche — gab den Buben mit Zeichen zu verstehen, sie mögen von diesem gefähr lichen Spiele ablassen — es war aber alles umsonst

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 8
Datum: 30.11.1905
Umfang: 8
und die Musikkapelle konzertierte. Heil den wackerm Musikanten! Die H em mide- Arztens kelle in Hlurns. Aus Obervintschgau, 24. November Die Gemewde-Arztensstelle in Glurns ist nicht mehr so verlockend wie früher. Wer die Verhält nisse genauer betrachtet, wird zugestehen, daß der bisherige Arzt eine schöne Stellung hatte, daß aber der kommende auf die besten Teile verzichten muß. Bevor der neugewählte Arzt noch den Vertrag unterfertigt hat, werden ihm schon Schwierigkeiten gemacht, die vielleicht eine Wendung

, wollte N seiner Heimatsbevöikerung önigegenkömmen und itt P^ad eine Notapotheke einrichten. Damit wäre dem ganzen Tale eine Erleichterung geschaffen. Die Hoffnung auf das baldige Zustandekommen dieser Einrichtung mag der Hauptgrund sein, daß sie den Protest nicht unterfertigten. Wie man hört, wollen nun die Glurnser ihrem Gemeinde Arzte die Freude nicht machen, daß seine Heimat eine Erleichterung finde, sondern erklären sich dagegen, daß der Gemeinde-Arzt von GlurnS eine Notapotheke in Prad errichte. Wie sieht es für dm neuen

Arzt aus, wenn er wirksam auf die Errichtung seiner Hausapotheke in Prad verzichtet und Glurns eine Hausapotheke zu gesagt erhält? Dann hat er gar nichts. ES ist nämlich aus gemacht, daß dem Dr. Plant die Führung der Apo theke in Glurns überlassen wird; erst dieser kann dann nach Belieben gegen eine Entschädigung, deren Höhe er selbst bemißt, die Apotheke an den Gemeinde- Arzt abgebm. Wie lange dabei der Gemeinde-Arzt auf diese Uebergabe warten mag, ist nicht abzusehen. Wie geht

es nun den Patienten, die zum Ge meinde-Arzte gehen wollen? Die Rezepte des Dr. Wallnöfer müßten von Dr. Plant ausgefertigt werden. Der Patient wäre also wieder gezwungen, um die Medizin nach MalS zu laufen oder über haupt gleich zu Dr. Plant zu gehen. Wozu soll aber da noch ein Arzt in Glurns sein? Ist schnelle Hilfe nötig bei weit entfernten Kranken und schlechten Wegen (dazu zur Nachtzeit !), dann dürfte meist der junge Arzt die Ehre habm, zu gehen, dem Kranken ist'aber erst geholfen, wenn er auch früh genug

die Medizin gegen feine Leiden erhält. ES ist also wohl für die Patienten als auch für den Gemeinde- Arzt sehr nachteilig, wenn er die Apotheke eines anderen Arztes benutzen muß. Bisher herrscht erbaulich: Eintracht, man möchte fast sagen, gute Freundschaft zwischen beiden Aerzten. Oft genug aber trifft leider diesen Stand die Saat der Zwietracht, dann braucht nur noch der Weg von Glurns nach Mals verweht zu fein, wie das nickt selten vorkommt und der Kranke hat dabei den Schaden. Das hohe Ansehen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 19.10.1923
Umfang: 8
wanderten 4-480 aus und au; ganz Bayern nur wenig mehr mit 3692, sonst aus Hannover 3033, Berlin 2834. der Rhein provinz 2689. Sachsen 2310, Baden 2S^> Hamburg 2324, Westfalen 209Z, Schleswig- Holstein 1938, Hessen-Nassau 979, Pommern 904, Ostpreußen 903, Bremen 836, Thüringen 802, Brandenburg 797. Oldenburg 360, Zia gen 346 und Niederschlesien 414. Der Umgang mit kranken oder: Etwas vorsichtig, liebe Leute!- Bon Dr. W. S ch w e i s h r i m e r. I. Herr Nervensest und sein Freund, der Arzt. Herr

Nervensest schob de» Hut nur Genick, wirbelte mit seinen, Spa,Eierstock und schob den Arm in den seines Freundes, des Arztes. „Kommen Sie. Lieber Gclebrtcr, machen Sic Schluß mit Ihrer Wissenschaft und gehen Sic mit mir ein bißchen ins Freie. Auch Jbre Lungen brauchen Luft und Sonne.' Der Arzt, sein Freund, ging willig mit, ließ sich gern entführen. Herr Nervensest sog tief die würzige Lusl ein-, das heißt, er sprach erst vom Wetter, dann vom Dollar. Schließlich meinte er: „Ihr Amt, Herr Doktor

in dieser Zeit! und gehl getröstet von Ihnen weg.' Der Arzt lächelte: „Glauben Sie denn, ver ehrter Herr Nervensest, daß es so einfach ist. jedem das Richtige zu sagen? Denn daß je der das gleiche boren will, glauben Sic doch wohl selbst nicht.' .Herr Nervensest blitzte kühn: „Nichts ein lacher als das. Sie sind doch der Wahrheits- sanatiker. Sie glauben doch, mau müsse je de»! die Wahrheit sage», was ihm sehle und was nicht, dninit er selbst erkenne, was er tun und lassen mime. So braucht

man je dem nur die Wahrlieit sagen.' Der Arzt zog die Sürne kraus: „Die Wahr heit? Was ist Wahrheit? Nicht das gleiche Wori ist für jeden Menschen die Wahrheit.' .Herr Nervensest wurde ungeduldig: „Ich kenne doch viele Ihrer Patienten persönlich. Lasse» Sie mich die ansprechen, die wir tref fen. Sie werden sehen, daß ich mit wenigen Morien jeden über seinen heutigen Zustand aufkläre und ihm zeige, was er tun muß, ob er sich schonen soll, ob er heute etwas leicht sinnig sein darf. Dazu braucht man kein Arzt zu sein. Dars

ich?' Sein Freund, der Arzt, sagte: „Bitte!'' 2. Herr Herzblock. Sie gingen weiter. Es begegnete ihnen Herr Herzblock. Matt und bleich und mager streckte er ihnen die Hand entgegen. Sic begrüßten sich. Herr Nervensest sagte mild: „Lieber Herr Hcrzblock, ich finde, Sie sehen in letzter Zeit nicht gut aus. Sie sollten sich etwas mehr schonen!' Starr sab Herr Herzblock iw» an. io'me Lippen zuckten, er setzte den Hut aus — und ging. Betroffen wandte sich Herr Nervenfest an seinen Freund, den Arzt. Der aber sagte

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 6 von 16
Datum: 28.03.1908
Umfang: 16
Gerte 6 „Der Tiroler' völkerung, das; der Arzt sich dort aufhalte, wo er immer war, also in Steinhaus. Es ist ent schieden kein Punkt geeigneter als Steinhaus. EL ist zu bedauern, daß der Arzt auf drei Jahre provisorisch in St. Johann bleiben muß, weil eben das alte „DoktorhauS' den modernen Anforderungen nicht mehr entspricht. Jedoch muß das neu zu bauende Doktorhaus unbedingt in Steinhaus errichtet werden, daL ist die weit aus allgemeinere Ansicht der Bevölkerung. ES ist gewissermaßen

ein historischer Recht daraus. Mittelpunkt und Hanptverkehrsplatz deS Tales ist stet^ Steinhaus gewesen und wird es auch bleiben. K. k. Postamt hat St. Johann keines, sondern nur eine Ablage. FremdenverkehrS- station ist St. Johann nicht, Steinhaus da gegen eine bedeutende. Ferner liegt Steinhaus mitten im Tale. Für die weiter hinten im Tale liege-lden Gemeinden bedeutet der Arzt in Sankt Johann bedeutende MehrauSlagen an Kilo- Metergeldern. In St. Johann ist gelegentlich in dringenden Fällen kein Fuhrwerk

zu haben, während es daran in Steinhaus das ganze Jahr hindurch nicht fehlt. Müßte aber der Arzt ein eigenes Fuhrwerk hallen, dann gehört auch ein Knecht dazu, was bedeutende Mehr auslagen für den Arzt verursachen würde, und für die Gemeinden könnte es zu einer neuere lichen Erhöhung des Wartgeldes des Arztes kommen. Und im Sommer geht ja auf der vorzüglichen Ahrnerstraße meistens das „Radl' tadellos. Man hat gesagt, Gesellschaft muß ein Arzt doch auch mitunter haben - die hat er in Steinhaus entschieden weitaus mehr

Zudem kommen oft Fälle von sanitätspolizeilicher Seite, da ist die Gendarmerie in Steinhaus selbst. Also unbedingt der Arzt nach Steinhaus! Jüngst hat sogar ein Arzt selbst erklärt: „Stein haus ist der richtige Play, ich kenne das Tal schon lange.' Stcrxiuy, 23. März. > Glänzende Pius- Vereins versammlun g.) Nach Ueberwin- dung mancher Schwierigkeit hat endlich der Pius-Verein mii einem glänzenden Siege seinen Einzug in unsere Stadt gehalten. Nachdem Msgre. Dr. Waitz vormittags -u unserer Psarr

. welches 5 die Beschaffung der Mntel für dir Tracht sich ^ zum Zirlr gesetzt Hai. Dem Komitee gehören j auch u. a. die Herren Gemeinde Arzt Bilgeri. j Kooperator Wälder und Gemeindevorsteher - Mutschlrchner an. Durch dir Bemühungen des 5 Herrn Dr. Bilgeri, der anch H bmann der Tiroler ^ Volksbnndgruppe Toblach ist, ha: das genannte - Komiier von der Haumleitung in Innsbruck ^ bereits einen namhaften Beitrag für die Schützen ! lracht als Grundstein erhalten. Eine Tchützrn ^ kompagmr nnd Musik mil der wahren, zuge

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 4 von 8
Datum: 20.12.1906
Umfang: 8
, das; der Arzt im Zen trum (St. Walburg) residiere. Draußen an der Grenze nützt der Arzt weder dem Volke, noch sich selbst. Nur in der Mitte des TaleS hat ein Arzt allseitigen Zuspruch zu erhoffen. Letzter Tage starb in St. Nikolaus ein junges Eheweib (Walburga Sulzer) infolge einer Ge burt. Da kein Arzt im Tale ist, war es un möglich, einen solchen rechtzeitig beizuziehen. Vor ungefähr 20 Jahren war auch kein Arzt im Tale. Ein Weib lag donselbst in selben Nöten darnieder. Man eilte um einen Arzt anfs Land

kein guter. Ich finde aber die Wirkung auf den Geist so vorzüglich anregend und klärend, daß alleö andere dagegen von ge ringem Belang ist.' „Aber überlegen Sic doch,' mahnte ich eindringlich, berechnen Sie doch die Kosten! Mag auch Ihre Hirntätigkeit belebt und an geregt werden, so ist eö doch ein widernatür licher, krankhafter Vorgang, der einen gestei- verfichern, daß, wenn er rechtzeitig zur Stelle gewesen wäre, leicht Mutter und Kind hätten gerettet werden können. Somit wäre ein Arzt in Ulten halt

Sie jedesmal befällt. Wahrlich, das Spie! kommt Ihnen zu hoch zu stehen. Um eines flüchtigen Vergnü gens willen setzen Sie sich dem Verlust der hervorragenden Fähigkeiten aus, mi: denen Sie begabt sind. Ich sage Ihnen daS nicht nur als wohlmeinender Kamerad, sondern als Arzt, da ich mich in dieser Eigenschaft gewissermaßen für Ihre Gesundheit verantwortlich fühle. Be denken Sie das wohl! —' Er schien nicht beleidigt. Seine Ellenbogen aus die Armlehnen des Stuhles stützend, legte die Fingerspitzen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 8
Datum: 12.04.1906
Umfang: 8
find, zu brechen.' Kurze Zeit darauf, kaum als sich der Direktor und die Bediensteten geflüchtet hatten, wurde das Observatorium und die Coo5fch- Eisenbahn auf den Vesuv vernichtet. freundlicher Herr, der Verwalter. Pfarrer Herrmann weist den Brief vor und bittet, mit dem Schullehrer Bräunig sprechen zu dürfen. Während der Pfarrer seine Bitte vor bringt, kommt ein junger Arzt ebenfalls in die Kanzlei. .Das trifft sich gut,' meint der Verwalter zu demselben. „Herr Doktor, der hochwürdige Herr

und das Fräulein hier möchten gerne mit Herrn Bräunig sprechen. Ich glaube, derselbe steht in Ihrer Behandlung, nicht?' „Ja, ja!' sagt der junge Arzt und wendet sich dann zum Pfarrer. „Der Herr Pfarrer von Mariensee, nicht wahr?' „Zu dienen?' meinte der Geistlich, und verbeugt sich respektvoll. „Und hier das Frau . . . aber, was sehe ich, oder kommt eS mir nur so vor,' meinte der Arzt zu Finchen und blickt sie erschrocken an. „Sie find ja blind.' „Ja, Herr Doktor, daS Mädchen ist blind,' sagt Herrmann

. ,Ja, lassen Sie einmal sehen,' und er nimmt Finchen an der Hand und führt sie zum Fenster, wo er die Augen untersucht. .Sie sahen schon, nicht?' .Ja.' „Wie find Sie blind geworden?' Finchen erzählt, wie alles geschehen war. Der Arzt schiebt die Stirne in Falten. Nach einer Weile fragt er das Mädchen: Professor Matteucci berichtete an den Bürger Meister von Refina, daß der Hauptkrater des Vesuv Meter seiner u!> sprüngliche n Höhe verloren hat. Der Kegel erscheint wie mit einnn Rasier- messer glatt

doch die Möglichkeit vorhan den, daß Sie wieder sehen werden. ' Finchen zuckt bei den Worten des Arzte» zusammen, dann stammelt sie mit bebenden Lippen: „Wenn Sie Hoffnung haben ...' „ES wäre ein Glück für die Arme,' meint Pfarrer Herrmann, dessen sich ob des Ge hörten eine große Freude bemächtigt. „Sie hat viel gelitten ... sie hat ihr Unglück mit seltener Kraft und starkem Male ertragen . .. wie eine Heilige.' „Hat man denn nie versucht,' srägt der Arzt den Pfarrer, „dem Mädchen wieder zu helfen

?' „So viel ich weiß,' antwortet der alte Geistliche, .alles. Als das Unglück geschehen war, hat ihr Vater gar manchen Arzt ge fragt, aber alle haben die Köpfe geschüttelt und gemeint, daß alles vergebens sei.' „Nun. wir werden ja sehen,' und zu Finchen fich wendend, meint er: „Sie können ja gleich heute hier bleiben.' Das Mädchen wendet ihr Gesicht wie fra> gend zum Pfarrer. ,DaS Beste wäre es wohl, Finchen,' sagt er. „Also, Sie wollen?' srägt der Arzt. „Ja!' haucht Finchen hervor und ein tiefer Atemzug ringt

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 4 von 12
Datum: 27.05.1922
Umfang: 12
aus rin Jahr zurückgestellt und 5 S'ellungs>nlichtiqe zur Konstatierung ins Militär- ipirn! n,ich L.'rana bestimmt, m, Gemütsmenschen. In einem Mittel- gebin^di'rfl des Burggrafenamtes wurde ein Kleinhäusler von einer Krankheil heim- gesuch:. Als er den Arzt zu Rate ziehen wollie, meinte seine iartsühlende Tochter: „<5ür das Heidengeld, das du dem Toitor zahlen mußt, laus mir lieber einen Kittel!' vorgestern hat man den Mann begraben. War er zum richtigen Arzt gegangen, so hätte sich die liebe Tochter

Konsulat die ersten Musterungen der hier auf Studien weilenden Südtiroler statt — der Prozent satz der „Tauglichkeit' ist derzeit noch nicht feststellbar, sicherlich stehl er nicht dem in Südtirol zurück. Die ärztliche Untersuchung nahm anscheinend ein Deutscher, jedem'ells das Deutsche vollkommen beherrschender Arzt vor. Als die Stellungspslichtigen das Gesuch um Hinausschiebung des Antrittes der even tuellen Militärdienstleistung mit dem gefor derten Beitrag von 5 Lire vorlegen wollten, teilte

ihnen der Konsularbeamte mit. daß die jenigen, die sich ohne Untersuchung für „°bi> le' (tauglich) erklären, die ö Lire erlassen sein. Niemand machte von diesem Angebmc Gebrauch. Die Untersuchung selbst unterschied sich ziemlich stark von der im alten Oesterreich gepflogenen Genauigkeit. Der Arzt fr°g!e jeden einzelnen, ob ihm was fehle. Der ein gab dieses, der andere jenes Gebrechen an. Manche aber wollten es einfach auf die Un tersuchung ankommen lassen. Bei lederen machte sich der Arzt nicht viel Mühe. Di- meisten

wurden sür „tauglich' befunden, ei nige sollten noch vorher zur Konftaiicruni kommen, mir einer kam ganz frei. Währen) der Arzt untersuchte, lobte der ital. Konsul die „den nutriti e bei tipi (die wohlgenähr ten, hübschen Gestalten) der Leute. Als einem beim Anziehen das Schuhband riß und ?r diesem Mißgeschick durch dine Knüpfung der gerissenen Teile abhelfen wollte, lobte ikn der Konsul: „Bravo, schon ganz Soldatenart!' n Die Beerdigung des Altbundeskanzlers Dr. Michel ZNayr sindet heute Samstag

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 6 von 8
Datum: 27.02.1923
Umfang: 8
nicht dazu bestimmt sei. diesen Platz auszufüllen. Insgeheim em pörte cr sich gegen diesen Zwang. Das mon archistische Prinzip umfaßte so vieles, dem er sich nicht anpassen konnte. Es bedingte auch eine politische Heirat, also eine Zwangs- heirat, eine Verbindung ohne Neigung. Und Nclla — was sollte aus Nella werden?' 5)ans kehrte zurück. „Ich habe um den nächsten Arzt geschickt und auch um einen Spezialisten.' sagte er. „Gut. Ick) hofse, sie werden sich beeilen.' — Aribcrt ging an den Schreibtisch und schrieb

. Ich -verde heißes Wafser, einen kräftigen Mann und eine Pslegerin brauchen.' »Wer braucht eine Pslcgrvin?' — Nella war leise eingetreten und fügte, zum Arzt ge richtet, hinzu: „Ich bin eine Pflegerin und steige zu Ihrer Verfügung.' Die nächsten zwei Stunden füllten ein er bitterter Kampf zwischen Leben unid Tod aus. Der Arzt, der Spezialist, Nella. Prinz Ändert und der alte Hans bemühten sich mit verein ten Kräften, dem Tod som Opfer zu «ndreiHen. Kein Mensch im Hatel ahnte, was in dem Staalszirnmer

, aber sogar Kokaineinspritzungen und das Einführen künstlicher Atmung waren erfolglos geblieben. Nach diesem Ausspruch zog sich der Spezialist zurück. Es war gerade ein Uhr nachts, und durch einen jener selsamen Zufälle des Schick- slas begegnete der Arzt Theodor Racksolc, als dieser mit seinem Gefangenen das Hotel be trat, ohne daß einer von ihnen ahnte, wer und was der anderlei. Im Staatsschlaszimmer umstanden vier Menschen angstvoll wartend das Lager des Prinzen. Wieder verging eine stunde, da regte

sich die bis daPn bewegungslose Gestalt auf dem Bette — ihre Lippen öffneten sich. Der Arzt flößte dem Kranken ein Bele bungsmittel em, das Nella ihm reichte, und sagte: »Jetzt dürfen wir hoffen.' Nach einer Viertelstunde hatte der Kranke dos Bewußtsein wiedererlangt. Die kräftige Institution hatte wieder einmal ein Wunder vollbracht, das all den Erfahrungen und Er rungenschaften der Heilkunst nicht gelungen war. Nach einiger Zeit zog sich der Arzt mir di! Versicherung, Prinz Eugen sei auf dem be^n Wege

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 4 von 8
Datum: 14.05.1904
Umfang: 8
Wolldorf zu: „Ich hole den Arzt!' und ehe er ein Wort erwidern konnte, war das erregte Mädchen verschwunden. Hellborn trat ihr an der Tür entgegen, er wollte seine Dienste anbieten sür seinen Freund Sondern. „Helfen Sie mir des Fräuleins Pferd satteln,' bat fie, „es muß rasch ein Arzt zur Stelle.' „Lassen Sie mich gehen, gnädiges Fräulein, es ist Nacht.' „Ich kenne jeden Weg, Hellborn, und der Mond steigt schon herauf; kommen Sie.' In wenigen Minuten hörte man den flüchtigen Hufschlag des-Pferdes

, und als gälte es, dem Tode sein Opfer abzujagen, in so rasender Eile ging es der Stadt zu. Der Doktor war in kurzer Zeit aus dem Wege zur Hütte, da Ella mit hinreißender Be redsamkeit zur Eile gemahnt. Lange bevor jedoch der Arzt dort eintraf, stand Ella schon wieder am Lager des Kranken. Den Vater hatte sie schon im Vorzimmer begrüßt, er fühlte sich wieder wohl, nur die Angst um Sondern lag wie ein Alp auf seiner Brust. „Lebt er, Herr Direktor? Kommt der Arzt nicht zu spät?' Sie kniete am Lager nieder

sich mit Bertha in liebevoller Sorge um dieselbe. Die Untersuchung war vom Arzt beendet. Edle Teile wären nicht verletzt, aber der rechte Arm war zweimal gebrochen und auf der Stirn floß aus einer klaffenden Wunde das Blut. „Gefahr für das Leben ist nicht vorhanden, aber die äußerste Ruhe und sorgsamste Pflege is erforderlich.' „Die soll ihm werden, Herr Doktor, ich selbst will nicht von seinem Bette weichen,' sagte Frau van der Felden. „Und ich will Ihnen treu zur Seite stehen, gnädige Frau, Sie wissen

ich durch ihn selbst — aber Sondern! Sei doch barmherzig und sage mir, ob er lebt.' „Beruhigen Sie sich, armes Kind, der Arzt er klärte jede Gefahr für ausgeschlossen, nur Ruhe, äußerste Ruhe ist notwendig. Er bleibt hier in guter Pflege.' „Ich weiß es; aber kann, darf ich denn gar nichts tun für — den Retter meines Vaters?' „Vielleicht noch recht viel; ich werde Sie rufen, sobald ich Ihrer bedarf, und Frieda soll Ihnen täg lich Nachricht geben, wie weit die Besserung fort geschritten.' „Ja, es ist wahr — Frieda pflegt ihn, Frieda

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 12
Datum: 06.10.1906
Umfang: 12
aufzufassen und zu ! trachten, sich möglichst bald die Säcke mit dem > Gelde der Kranken zu füllen und sich damit ! sehr zu beeilen, da sie merken mußten, daß ihr ^ Vorgehen dieBeoölkerung in Erbitterung brachte. > Tatsächlich dauerte es auch nicht lange, bis — ! die Bevölkerung ihnen in sehr veritändlichsr ! Weise zu erkennen gab. wie gro^e Freude sie an der Abreise der Hebräer hätte. ^ Der eine dieser Juden ist der galizische > Jude Dr. L. W e i s>, Gemeinde-Arzt in WennS ^ i im Pitztale. Er kam erst

Ende Dezember lM)ii > dorthin, und zwar aus Margreid iu Südtirol, ! ! wo er vom I. bis U). Dezember Gemeinde-Arzt ^ war und ob der horrend hohen Preise ein sehr unliebes Andenken hinterlassen hat. Auch in Wenns, wo ihn der Gemeindevorsteher ganz und gar gegen ven Wunsch der Bevölkerung ausgenommen hatte, übte er sich im „Rechnen'. Die ohnehin ziemlich ärmlichen Leute machten entsetzte Augen, wenn sie die Doklorrechnungen bekamen, die ungeheuerlich hoch waren. Um nur ein Beispiel zu nennen, rechnete

der Jude Weiß sür den Weg von Wenns nach St. Leon hard, d. i. drei Gehstunden, Kronen «!) Ganggeld i er „salzte' die Medizinen l Aniswas- ser! > in der unerhörtesten Weise und rechnete sogar noch — nur der Tod ist umsonst! — sür das Zeitungspapier zum Einwickeln der Medizin- flascheu einen besonderen Betrag Heller!>. Endlich verschwand der Jude im vorigen Monate aus Wenns und die Bevölkerung atmete erleichtert aus. Ter andere Jude, Dr. F l e t s ch u e r, wirkte als Gemeinde-Arzt von Pfands

wieder in anderer Weise, daß ihm die Psundser und Nachbarn in alle Hinkunst ein sehr ungesegnetes Andenken bewahren. Dieser befaßte sich zwar auch mit der Füllung seines Geldsackes, aber er betrieb die Geschichte schlauer und einträg licher als sein Stammesgenosse aus Galizien. Dr. Weiß. Wir entnehmen über diese seine Tätigkeit einem Berichte der „Tiroler Bauern-Zeitung' solaende Details: Dr. Fleischner kam mit seiner Familie in der ersten Hälfte des Monates November lWb alS Gemeinde-Arzt nach Pfunds. Gleich

als er ankam, trat er mit echt jüdischer Arroganz auf. Vor allem andern war den noblen Herrschaften keine Wohnung gut genug, sie mußten daher im Hotel „Zur Post' wohnen. Außerdem kamen auch die Möbel an, nach Angabe schöne, teuere Sachen, für die die Zimmer in Pfunds alle zu niedrig sein sollen. Aus diesem Grunde verlangte der jüdische Arzt von der Gemeinde, daß ihm ein neues Haus gebaut werde, und siehe da, der Gemeinde- Ausschuß (allen voran der damalige Gemeinde rat und gewesene Postmeister von Pfunds

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 12 von 16
Datum: 14.04.1906
Umfang: 16
.28. Martin Stabinger, Schuhmacher, Bozen, Göthe straße 42. prompt, Aiit lind 2425—152 Ginxer O«., Äli»seiRn»8ti'. 3R. — lllltörv 8 SätZ M, Ikievt, Vl-i ?ävlo 088 LmmMa 13, kovereto, ?iä I-oretto k, LmolowImSo, Korso krillviMs S8K, Innsdriivll, NarZärktillpI. 1, krM!, üzismti'. 18. Gin Kampf um die Keimat. 45) Erzähl ng von Pankraz Schuk. .Und nun werde ich Sie zu Herrn Bräu nig fühi en/ nimmt der Arzt das Wort. Durch lange, lichte, weis; getünchte Korri dore führt der Arzt die beiden. Finchens Herz

und vernichtet hatte. Sic denkt an Wilhelm und nur an Wilhelm. Ihr ist, als fühle sie schon den warmen Druck seiner Hand und höre sie seine Stimme. Por einer braungestrichenen Tür macht der Arzt jetzt Halt. Er ersuchte den Pfarrer und das Mädchen, dem Kranken keine Aus. regungen zu bereiten, die möglicherweise eine Verschlimmerung seimS Befindens nach sich ziehen würden. Dann treten sie in den Krankensaal. Wilhelm Bräunig, mit einem weißen rauhen Krankenkitiel angetan, saß bei einem Fenster

, das in einen alten Garten Ausblick gewährte. Das Haupt mit dem bleichen ein gefallenen Gesichte lag in seiner Rcchien, während er sich mit der Linken auf einen Stock stützte und wie traumverloren in den sonnengoldigen Tag hinauSblickte. Er war ganz allein im Krankenzimmer. AIS die Tür aufging, wandte er sein Ant litz leicht nach derselben und als sich die drei, zuerst der Arzt, dann Fincden und der Pfarrer, durch die weiie Spalte in daS Zimmer schoben, stand er auf und starrte nach den Angenomme nen

... du auch/ und er streichelte dem weinend an seiner Brust liegenden Mädchen die Wangen. Der Pfarrer hatte kaum Zeit ge unden, ihn zu begrüßen. Auch ihm waren Tränen in die Augen gestürzt, als er den Schullehrer wieder sah. Der Arzt hielt sich während der ganzen Szene im Hinternrunde. „Weine nicht, Finchen,' beruhigte der Lehrer daS schluchzende Mädchen, „ich bin ja wieder gesund .... und alles, alles wird wieder gut werden.' Leidenschaftlich warf daS Mädchen ihre Arme um seinen Nacken. .W lhelm .... Wilhelm

! Wenn ich dich sehen, sehen, sehen könnte I' .Vielleicht wird dies bald der Fall sein,' warf der Arzt ein. „Herr Doktor Herr Doktor.... ist'S möglich.... ist Hoffnung vorhanden?' kam eS zitternd über Wilhelms Lippen. .Wir werden ja sehen, was sich machen läßt/ meinte dieser. .Diese Freude, Herr Pfarrer, daß Sie ge kommen sind/ wendete sich der Lehrer wieder an den Geistlichen, „eS wird nicht mehr lange dauern, dann komm' ich wieder heim. Der Kampf, den ich gekämpft, wird hoffentlich zu Ende

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 4 von 12
Datum: 17.10.1908
Umfang: 12
Dankesworten schloß der Vorsitzende, Obmann Dwo» schak, nach mehr als dreistündiger Dauer die Ver sammlung. Prad, IL. Oklober. (Arztsrage.) „Jetzt bekommen wir wiederum einen Arzt, denn in der Zeitung stand es schwarz auf weiß,' so hallt eS überall freudig wieder. Allein leider ist der freudige Ruf diesmal etwaS verfrüht. Dem „Burggräsler', der die Nachricht aus Innsbruck unter dem 8. Oklober brachte: Dr. Hirn fei als Gemeindearzt von Prad angestellt, ist ein Druckfehler unterlaufen, es sollte Pradl statt

Prad heißen. Jedoch aus diesem Rufe geht der sehnlichste Wunsch der hiesigen Bevölkerung hervor, auch wiederum einen Arzt zu erhalten. Und dieser Wunsch Hai seine volle Berechtigung. Ganz Bintschgau, von der Haid bis Schlünders mit seinen IS Gemeinden und ungefähr 10.300 Einwohnern, besitzt gegenwärtig einen einzigen, wenn aucki sehr tüchtigen Arzt in MalS in der Person des Dr. Steiner. Dr. Plant von GlnrnS ist auch in seinen wohlverdienten Ruhestand getreien und ist nach Algund übersiedelt

. Man kann sich nun denken die Angst und Sorgen der Kranken und deren Angehörigen in Notfällen, wie diese in Prad in letzter Zeit des öfteren vorgekommen, vier bis fünf Stunden zu warten, bis der Arzt kommt, und dies noch mehr in dem sechs bis acht Siunden von MalS entsernien Suldcu und Trasoi — wenn er kommt, denn Dr. Steiner kann nicht überall zugleich sein. Es ist wohl in GlnrnS ein neuer Arzt ernamu, Dr. Ferrari, aber dieser ist auch noch nicht erschienen, weil er noch beim Militär dienen muß; zudem, waS nützt

uns und dem noch weiter entfernten, bislang noch durch keine elektrische Bahn verbundenen Sulden, Trafo! unt StilsS ein Arzt in GlurnS, das nur eine schwache halbe Stunde von MalS entfernt ist? Es ist auch zu bedenken, daß für die hiesige Bevölkerung, die auch nicht im Ueberfluffe schwelgen kann, die Bezahlung eines Arztes von so weit kein kleines Opfer ist, und daß die Medizin auch vom Doktor in GlurnS aus der Genchtsapotheke Mals bezogen werden muß — also doppelter, teurer und zeitraubender Weg, besonders für Sulden

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 3 von 8
Datum: 01.06.1907
Umfang: 8
SamStag, 1. Juni 1907 .Der Tiroler' Seite 3 Eigenberichte. Arzt bei Jmst, 29. Mai. (Die „Im st er Zeitung'), von der sich schwer sagen läßt, ob sie mehr leistet im Verdrehen oder im Leugnen oder im Verschweigen, hat die Kühnheit, den fei gen, nächtlichen Ueberfall auf die Bauernbündler von Ried und Leins, wobei einer (Josef Gun dolf) von einem Stein getroffen und verletzt wurde, einfach frech wegzustreiten. Die Gewährs männer der „Jmsterin' scheinen sich aus das .Abstreiten' so gut zu verstehen

der Blitz dreimal nacheinander einschlug, jedoch ohne Schaden zu bringen. — Die Fronleichnams- Prozession konnte heute wegen regnerischem Wetter nicht abgehalten werden. — Die Felder stehen im großen und ganzen sehr schön; für die Kornblüte wäre aber trockenes Wetter er wünscht. Die Obsternte dürfte jedoch nicht besonders reich ausfallen. Pretta«, 26. Mai. iE in Notschrei.) Schon jahrelang sind die Ahrntaler ohne Arzt und noch immer ist keine Aussicht, daß dieses von Sand weg sechs Stunden lange Tal

einen Doktor bekommt. Jüngst haben einige Geise eine „bedenkliche' Krankheit bekommen, da mußte nach dem Gesetze sofort der Tierarzt an Ort und Stelle gerufen werden, wie er denn auch bei jeder „amtlich bedenklichen' Viehkrankheit zur Stelle ist. Aber wie steht s mit den Menschen in unserem Tale ? Es find in letzter Zeit sehr traurige Fälle von amt licher „Fürsorge' bekannt geworden. Fälle, in denen es leicht mit 30 bis 40 L abgegangen wäre, wenn ein Arzt in Steinhaus wäre, so aber haben 200 bis 240 kaum

ausgereicht. Es ist ein Fall da, daß der Arzt in Sand — der einzige im Tal — selbst krank war; eS begaben sich drei Radler zur Bestellung eines Arztes auf den Weg; in Bruneck war keiner zu bekommen; die Hebamme war in höchster Angst; endlich kam einer direkt von Inns bruck^!) nach Prettau! Es ist ein eben solcher Fall von St. Jakob bekannt, wo ein Radler um 2 Uhr in der Früh zum Arzt nach Sand fuhr, und nachmittags um halb 3 Uhr endlich kam der Arzt, um den fast verzweifelnden Leuten auS der Not zu Helsen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 6 von 12
Datum: 01.11.1906
Umfang: 12
eine berechtigte Vorschrift ist, aber gleichzeitig kon statieren wir, düsz dort, wo eS die Verhältnisse erlauben und der behandelnde Arzt keine Bedenken hat, der kleine Patient in häuslicher Pflege zu belassen ist. Andernorts wird auch in dieser Art verfahren. In Bozen aber scheint man neuester Zeit anderer Ansicht zu sein, denn diese Woche hat man in der Mn- seumstraße ein Kind, das an Diphtheritis er krankt war, mit Gewalt der Spitalpflcge überantwortet. Krankenträger erschienen unter polizeilicher

Begleitung und dem Vater wurde bedeutet, daß die gewaltsame Transportierung des Kindes vorgenommen werde, nachdem der Vater des Kindes das Kind — einen äußerst lieben 5jährigen Knaben — nicht freiwillig in Spital pflege abtreten wolle. Auch der polizeilichen Intervention gegen über erklärte der Vater, er gebe das Kind nicht ins Spital, da gar keine Gefahr einer Ansteckung für andere Kinder vorhanden sei und der Arzt überdies bereits schriftlich erklärt habe, daß das Kind schon im Genesen sei. Er Pflege

, sondern mnßle aus dcm Korridore belassen werden, bis der Arzt kam. Nun ist aber zu bemerken, daß sowohl der Bevölkerung wie auch den Aerzten in der Stadt nicht bekannt ist, daß eine Verordnung existiert, die unter allen Umständen und ohne Rücksicht auf eine mögliche Isolierung von an Diphthe ritis erkrankten Kindern die Abgabe solcher Kinder in die Spitalpflcge vorschreibt. ES existiert keine alte, etwa unter dein Aktenstanbe hervorgeholte Verordnung, noch aber ist von Seite des Stadtmagistrates in letzter

wird nicht in dieser Weise vor gegangen. Ein hochangesehener Arzt, der hier in Bozen weilt, und der eine öffentliche Stelle innehat, erklärte, eS gäbe keine gesetzliche Hand habe, Eltern diphtheritiskranker Kinder zur Abgabe ihrer kleinen Patienten an die Spitäler zu zwingen, so lange sie für ew.e sichere Iso lierung sorgen. Was aber dem ganzen die Krone aussetzt, ist, daß das obbesagte Kind bereits soweit im HeilungSprozesse vorgeschritten war, daß die Gefahr schon behoben war, und als der Spital arzt deS Kindes

ansichtig wurde, erklärte er, daß dasselbe bereits fast gesund sei und drückte über diese Ueberantwortung deS Kindes großes Erstaunen aus. Zur Beruhigung der Eltern wollen wir übrigens noch mitteilen — und vielleicht ist es gut, daß auch andere hievon Kenntnis nehmen —, daß die Diphtheritis heute gar nicht mehr der Würgengel der Kleinen wie einst ist. Die Wissenschaft ist heule so fortgeschritten, daß sie — wird der Arzt nicht zu spät gerufen — den Kampf mit dieser Krankheit aufnehmen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 16.06.1925
Umfang: 8
seien die Flugzeuge bei der Landung beschädig« worden. ßin Arzt als Raubmörder. In Marseille herrscht große Erregung we gen der Entdeckung eines Raubmordes, den ein Arzt namens Pierre Bougrat verübt hat. Dr. Bougrat wurde vor einigen Tagen ver haftet, weit er Schecks ohne Deckung aufge geben hatte. Der Untersuchungsrichter hat eine Hausdurchsuchung bei Dr. Bougrat an geordnet. Bei dieser Hausdurchsuchung, die am 12. Juni stattfand, fiel dem Polizisten ein furchtbarer Leichengeruch auf und man ent

deckte dann in ein«m Wandschrank ein« schon stark verweste Leiche. Es handelt sich um die Leiche eines Kassenboten, der seit dem 14. März spurlos verschwunden war. Der Bote hatte an dem betreffenden Tage ins gesamt 30.000 Franks für eine Großhandlung einkassiert. Am 13. Juni wurde der Arzt unter starker Bedeckung in seine Wohnung gebracht, um bei einer Hausdurchsuchung in Gegenwart einer Gerichtskommission an wesend zu sein. Man sand den Hut, die Tasche und das Kassenbuch des Toten. Dr. Bougrat sah

von einem Sessel aus der Hausdurchsuchung zu, ohne irgend welch« Erregung zu zeigen. In der Angelegenheit wird weiter bekannt, daß der Kassenbote al lem Anschein nach durch eine Einspritzung getötet wurde, die der Arzt ihm unter irgend einem Borwand gemacht hat. Der Arzt ist laut Erklärung seiner Verteidigung im Kriege sechsmal verwundet worden. Er soll infolge einer GeHirnverletzung nicht zurech nungsfähig sein. Auch die Geliebte des Arz tes wurde unter dem Verdacht der Mitwisser schaft verhaftet. t Schweres

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 8 von 12
Datum: 28.06.1924
Umfang: 12
werden kann. Das österreichische Handlungsgehilfengesetz hat die Fälle dieser Vertragsauflösung taxativ und eindeutig aufgezählt. ^Weitere Aufsätze folgen.) Leste keiuZsqllette ?aul er . '<5 kur ^VieäerverkZliker! Elena fühlte, was in dem Arzt und Freun de vorging, und ihre Herzensangst wuchs noch mehr. .Joktor — mein Freund —' schluchzte sie, .ich flehe Sie an — täuschen Sie mich nicht. Ich muß — ich will alles wissen!' „Mein Gott! Elena — gnädige Frau, ich verhehle Ihnen nicht, daß der Fall schwer, sehr schwer

. Gegen drei Uhr nachmittags, nach dem Unterricht, fing er an, über heftige Kopfschmerzen zu klagen. Ich glaubte zuerst, daß es sich um eine unbe- de»ltcnde Erkältung liandle, die schnell vor übergehen werde; aber ich hatte mich ge täuscht. Bald daraus traten Fieber, heftiger Schüttelfrost und Brechreiz ein, so daß ich zum Arzt schickte.' In diesem Augenblicke stieß das Kind, welches einige Minuten ruhig gelegen hatte, einen Schrei aus, noch furchtbarer, als zuvor. Halb ohnmächtig vor Schmerz warf

gezwungen hätte, plötzlich von Newyork abzureisen und das ge liebte Mädchen in der amerikanischen Welt stadt einer ungewissen Zukunft zu über lassen. Ein leises Wimmern, gefolgt von einem Röcheln, rief die Mntter und den Arzt in die grausame Gegenwart zurück. „Mein Jose! Mein lieber Pepito!' jam merte die Baronin, als sie das Kind in Zuk- kungen auf dein blutbefleckten Kopfkissen sich winden sah. Plötzlich streckte sich der Körper, die Gesichtszüge glätteten sich, die Haut schien durchsichtig, wächsern

zu sein. Lemoine hatte sich über das Bettchen ge beugt. „Weder das Eis noch die Blutegel haben Wirkung gehabt,' murmelte er. „Es war zu spät.' Elena hatte es nicht gehört, aber als sich der Arzt wieder aufrichtete, die Stirne ge runzelt. den Mick verschleiert, da ward es ihr zur Gewißheit. „Er ist tot. nicht wahr, Doktor, er ist tot?' fragte sie tonlos. Statt aller Antwort senkt« der Arzt den Kopf. Die arm« Frau hatte zu weinen aufge hört. Eine eigentümliche Flamme blitzte in ihren Augen auf und leuchtete

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 11 von 20
Datum: 15.04.1922
Umfang: 20
vor > wenig Monden sine Braut zum Aktare ge- i führt hatte, die schöne Gertraud vom Iu- ! denstein. Bald nach der Hochzeit war der ! Steiger mit seiner Neuvermählten nach ^ Hall gekommen und hatte sie dem Herrn I Cnstsarzt vorgestellt, hatte seinen-Wohl- ! töter auch gebeten, doch einmal am Steiger- , Hofe einzukehren und sich sein Eheglück sel ber anzusehen, , Der Arzt hatte es versprochen und eben ! Heute, wo die Märzensanne so freundlich ! lockte, wollte er eine Wallfahrt zum HZ. Rz- ! medws

sie. ihn genommen zu haben, weil er nun ihr Unglück teilen müsse. Zuweilen senfze sie leise: „Ostern! Ostern!' Und dann schütt le es sie am ganzen Leibe, als sehe sie etwas Schreckliches. Der Arzt war aus dem Berichte des Men nes nicht klug geworden. Er welle einmal selber nach dem armen Weibe sehen, sagte er. Märiel möge unterdessen rnhig weiter- ackern: auf dem Rückwege werde er ihm be richten, wie er die Gertrud gesunden habe. Am runden Ertertische in des Steiders großer Stube saß ein junges Weib, blaß

, der in seinen W^len lag schien sie auj-urütteln. ..O iterben ist schwer!' murmelre sie. ,.Ls i?t ui.ser aller ^.'05 vom .:lten Siainmvaie: Adam he:/' tröstete lächelnd der Arzt, „und wenn sie Sumd? gekommen ist, dann steht Galt den Seinendas; sie die lange Reise frohgem»! antreten. '>',laub mir. >i)enraud, an man.l>em S:er''e!ager bin ich tthon geiland.n, und znnieilkn war mir's so froh n id selig zu Mute, d'.is; ich ger ne mit den Sierbenden getauscht hätte, denn es ist nichts Schrecklicheres, hinüber- zuwandern

sie, Er ivideisprach nicht. Er -ra!'e nur, mar- um sie das me'üe und ob iiir >emaiw 'tivas dergleichen gesagt habe. Da wurde ^-e im mer zutraulicher und erzählte -5m alles, A,n jeneni ^veihnnchtsfrile. nw >i? rilein '-'M'. H^ll nach Thrur ivanderie, war ein ilnvekaunte? >yr -n den Weg getreten »nd tmlis sie sofort mit itirem qnner.'X't. „Sleigerbä'-tsrin, brüste S:ch lichr «it oei- ner fugend uno deinen vollen raten lan gen. sondern Senke dura!. ,v-e dn ieine men Gruß Als der Arzt näher kam. sah

'er, daß es in kr Tat der Steiger war. der mit seinem Hnechre ackerte. Rüstigen Schrittes eilte Tsariiumi über die aufgeworfenen Schollen hm und bot dem Bauer die Hand. Der schlug wohl ein und grügte; aber ein frohes Besicht war es nicht, in das der Arzt schau:e. Euarinoni war nicht einer, der Um schweife machte. Er fragte ohne weiteres: ,Mörtel, was fehlt dii>?' Und dann erhielt er gar traurigen Be scheid. „Ach. Herr, mir selber fehlt nichts, °b« mein Weib ist unsinnig geworden.' »Hilf Himmel.' rief Guarinoni

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