ihres Urhebers. Da» geserligle Institut hat gar keinen i Anlaß, sich derartiges bieten zu lasten, daher wird der Sachverhalt veröffentlicht: Am 2. d. M. s.ieg i« Hotel Central hier ein Herr Wagner, Fabriksbefitzer aus Lodz, Rußland, ab, der, obwohl leidend, nur von seine« 13 jährigen Töchterchen begleitet war. Der Zustand deS Kranken verschlimmerte sich und wurde am 9. September besorgniserregend. Es wurde eine Krankenpflegerin gerufen, die auch mittag» die Pflege übernahm. I« Laufe de» Nachmittag» wurde
Aerzte alle Wertsachen, die in der Wohnung herumlagen und verschloß sie in einer Reise tasche des Kranken. Am 10. zirka 8 Uhr morgen» starb Herr Wagner, der schon seit de» Abend deS vor hergehenden Tages in völliger Agonie gelegen hatte. ES wurden nun olle Sachen der Verstorbenen. Kleider, Wäsche rc. in den Koffern verpackt, diese wurden ge schloffen und i« Zimmer stehen gelassen. Die Kranken schwester wollte hierauf, nachoem auch alle vorge schriebenen Formalitäten erfüllt waren, mit der Tochter
de» Verstorbenen, die selbst darum gebeten h a t t e, sich nachhause begeben, wobei Fräulein Wagner ihre Handtasche bei sich trug. Auf der Treppe trat ihnen Herr Hotelier Wagner entgegen, frug fie, wohin sie gehen wollten und erklärte sovonn der Kranken schwester gegenüber, sie müffr doch wisten, daß sie nicht fortgehen dürfe, bis der Notar da gewesen sei. Ob wohl der Schwester in ihrer langjährigen Kranken pflege eine derartige Borschrist noch nicht bekannt ge worden ist, und obwohl eine solche auch gar
nicht be steht, fügte fie sich und ging mit Fräulein Wagner, der Tochter der Verstorbenen, in das Krankenzimmer zurück, woselbst beide trotz Müdigkeit fitzen blieben, bis der Herr Notar gekommen war und seine» Amte» ge waltet hatte. Dann allerdings nah» die Schwester da» Töchterchen de» Verstorbene» mit sich nach Villa Wallenstein, woselbst da» arme Kind blieb, bis besten telegraphisch herbeigerusene Mutter eintraf. Frau Witwe Wagner fand den ganzen hiesigen Nachlaß de» Verstorbenen, den die Krankenpflegerin
mit dem kleinen Fräulein Wagner verpackt ünv verschlosten hatte, voll ständig in Ordnung; nur der vor Eintritt der Schwester schon abhanden gekommene Geldbetrag war und blieb verschwunden. Die Witwe de» Verstorbenen hinterließ übrigen» folgende schriftliche Bestätigung, welche der Redaktion in Urschrift vorgelegt wird: „Ich wiederhole hiermit, daß die Schwester nur im Sinne «einer Tochter gehandelt hat und ich ihr sehr dankbar bin, daß sie de« Kinde beigestanden hat. Frau A. Wagner, FabrikSbesitzerin in Lodz