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Der Burggräfler
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Seite 2 von 8
Datum: 28.10.1922
Umfang: 8
. Wie j»ch in meiitenl Buch „Europa ohne Frieden' dargelegt habe, sind die Verträge, die in Paris gcschlos- jöji und nach den kleinen Orten, wo sie nnterzeichntt wurde;', wie Versailles. Saint-Äerrnain. NeuUly und Le vres benannt worden, die Negation aller vom der En tente feierlich verkündeten Prinzipien. Durch fast ein Jahrhundert an Siege gewöhnt, hat Deutschland, wenn das Waffenglück ihm günstig, war, sich nie solcher Miß bräuche oder solcher Angriffe gegen die Ziviltsaiion schul dig gemacht, tvie

sie die Friedensverträge der Entente und ihre Anwendung brandmarken. Es kann nicht'ge- I«ignet werden, daß Deutschland die größere Anzahl rot Schlachten gewann, noch daß cs schließlich durch Hunger und den Mangel an 'Rohmaterial. der der Be völkerung harte Opfer aujcrlegte. zuiammenbrach. aber auch weil die Proklamalioneu der Ententemächte uird be sonders die feierlichen Versprecht»,, gen, de in den Erklärungen Wilsons einen gerechten und entsprich, nden Trieben verbürgten, die innere Widerstandskraft des Landes

und, wenn auch unwillig, zu einer Einigung gekommen wären; zum erstenmal in der mo dernen Geschichte w »irden Deutschland und die anderen (besiegten Nationen nicht einmal der Beratung zngezogen. Das Resultat ivor. daß statt der vierzehn Punkte Wilsons folgende vierzehn Punkte der Entente heraus- Lamen: 1 . Keine klaren Verträge, die offen am Bcratungs- tisch abgeschlossen »vären. 2 . DemWand wurde ol,ne irgendweHe Abstimmung Vieler deutscher Gebiete beraubt und alle besiegten Staa ten ivurden in offener Mißachtung

des Nationalitäteu- Prinzipcs um bedeutende Territorien gebracht. 3. Nachdem Deutschland, nach Wi-sons Versicherung, ldatz die Rüstungen iii Europa auf das Minimuin redu ziert würden, das die innere Sicherheit erlaube, seine Waffen ausgelicfert hatte, hat Frankreich seine Armee verdreifacht Md die vexenrigten Armeen der Lipgerlän- Lcr sind viel Lroßtzr als vor dem Krieg. 4t 'Deutschland sollte nur Elsaß-Lothringen heraus- geben. es »vurde aber rein deutscher Gebiete beraubt und Ostpreußen wurde

wurde Deutschland aller seiner be weglichen Werte, seiner Kolonien, seiner Handelsflotte, seines rollenden Materiales, seiner ansländ-schen Besitz tümer usw. beraubt. 7. Autzerdem und immer im Gegensatz zu den «ingegangenen Verpflichtungen der Entente, nur durch KLortverdrehung. »vurde das Prinzip der Reparationen Mgeschmuggelt. Diese Kriegsentschädigungen waren ab sichtlich übertrieben ivorden. u»n eine Kontrolle über d.s Beben Deutschlands auszuüben und das deutsche Volk h«abzudrücken

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Der Burggräfler
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Seite 3 von 12
Datum: 07.06.1919
Umfang: 12
die Zuweisung Moresnet, Eypen und Malmedu an Belgien ohne die entsprechende Volksabstimmung. Mir Luxemburg muß sich Deutschland mit dem Grundsätze der Gegenseitigkeit über die Wirtschaft» Uchen B Ziehungen verständigen. Bezüglich des Saargebietes wird die bereits angebotene Lösung wiederholt, wonach der französische Kohlenbedarf oor allem durch L'eferungsverträae und Betcilungen stchergestellr werden soll. Bezüglich Elsaß-Lothringen schlägt die Delegation gegenüber dem Ententevor- 'chlag

vor, Eisaß-Lothringen ohne Abstimmung an Frankreich abzutrrten, eine Volksabstimmung aber auf der Grundlage der Fragen, ob Elsaß-Lothringen mit Frank, eich oder als Freistaat mit Deutschland aereinigt werden wolle oder sich für die Unabhängig keit, insbesondere Freiheit des wirtschaftlichen An schlusses an einen der Nachbarn, ausspreche. Deutschösterreich muß nach dem Selbstbestimmungsrecht die Möglich keit haben, sich aus freiem Entschlüsse und ohne Zwang Deutschland anschlteßen zu dürfen

. Der Gegenvorschlag weist sodann im Hinblicke auf die jahrhundertelange Zusammengehörigkeit auch eine Abtretung des grüßten Teiles von Ober- s ch l e s t e n hin und daß Deutschland die Verpflich tungen aus dem Weltlrtege niemals erfüllen könnte. Bezüglich Posens und Westpreußens willigt Deutschland in die Abtretung jener Gebiete, die unbestreitbar polnisch sind. ein. Danzig und Hamburg müssen bet Deutschland belassen werden; dagrgen ist Deutschland bereit, Memel, Königsberg und Danzig zu Freihäfen auszugestalten

mit weit gehenden Rechten für Polen. Die Lostrennung ostpreußischer Gebietsteile, sow'e gewisser Kreise in Wkstpreußen lehnt Deutschland ab, da deren Be völkerung niemals Lostrenvungswünsche bekunde» hat. Bezüglich Schleswigs schlägt die deutsche Regierung eine bestimmte Bolksabstimmrmgsmethodr vor. Die Entfestigung von Helgoland wird zu gestaubt n unter der Voraussetzung notwend'ger Schutzmaßnahme« für die Küste und Fischerei häfen. D'e Bestimmungen des Friedensentwurfes über die deutschen Kolonien

bezeichnet der Ge genvorschlag als unvereinbar mit dem 5. Wilson- ichen Punkte. Deutschland braucht die Kolonien ünsiig notwendiger als früher für seine Volks wirtschaft. Die deutsche Delegation schlägt vor, öie Kolonial frage einem besonderen Ausschüsse zu überweisen. Materiell hält Deutschland seinen llusprach auf Wiederhernrsgabe seines Kolonial Besitzes aufrecht, ist aber bereit, falls der Völker bund zustandekommt und Deutschland dessen gleich berechtigtes Mitglied wird, die Verwaltung

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Der Burggräfler
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Seite 3 von 10
Datum: 08.11.1924
Umfang: 10
nen erst nach vollzogenen Tatsachen erfuhr. Die Handelsvertrags-Verhandlungen aber, die demnächst auch zwischen Italien und Deutschland beginnen wer den, scheinen in die öffentliche Diskussion gezogen werden zu sollen, woraus man bereits schließen kann, daß im Lande selbst verschiedene Interessen ge gensätzlich über dieses Thema denken. Der Wider- streit der Anschauungen ist dabei begründet einerseits durch die Forderungen der italienischen Landwirt schaft, die mit großer Ungeduld darauf wartet

, den ehemaligen Absatzmarkt nach Deutschland wiederzu gewinnen, und anderseits durch die hier erst in und pach dem Kriege entwickelte Industrie, die sich davor schützen möchte, daß Deutschland wiederum, wie vor dem Kriege, die Kompensation für seine umfangreiche Einfuhr italienischer landwirtschaftlicher Erzeugnisse in der Ausfuhr von Jndustrieartikeln nach Italien suche. Die italienischeLandwirtschaft er wartet die Oeffnung der deutschen Zollpforten, sei es in Erinnerung an die früheren goldenen Zeiten

, de ren Reminiszenz in der besonderen Sympathie er kenntlich wird, die man auf dem italienischen Lande für Deutschland hat, sei es infolge der verringerten eigenen Aufnahmefähigkeit, die besonders der Wein bau beklagt, da die gewaltigen aufgestapelten Wein vorräte, selbst nach der Aufhebung der nach dem .Kriege eingerichteten Verbrauchsabgabe für das In land, die Ausbeutung der neuen Ernte immer mehr vehindern. Der deutsche Warenabsatz nach Italien wiederum ist. wie auch in den anderen ehemaligen

Hauptabsatzländcrn Deutschlands, in ge waltiger Weise zurückgegangen. Im letzten Vor kriegsjahre stand Deutschland auf beiden Seiten des italienischen Außenhandels als Führer da, indem es 13.6 Prozent der gesamten italienischen Ausfuhr im Werte von 343 Millionen Lire aufnahm und 17 Prozent der italienischen Gesamteinfuhr für 612.7 Millionen Lire deckte. Die deutsche Metallindustrie, die chemische Industrie, aber auch die Gewerbe, die ssür den täglichen Bedarf des Haushalts, der Beklei dung und der Büros sorgen

nach Deutschland mit 775 Millionen Lire um beinahe 60 Millionen Lire höher als die Einfuhr von Deutsch land. Deutschland steht heute mit seiner Einfuhr nach Italien an vierter Stelle hinter den Vereinigten Staaten, Großbritannien und Frankreich, während es dagegen als Abnehmer italienischer Waren be reits an zweiter Stelle hinter Frankreich, aber noch vor der Schweiz, England und Amerika rangiert. Einfuhr aus Italien nach Deutschland Die wesentliche Veränderung des früheren deutsch- italienischen

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Der Burggräfler
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Seite 2 von 10
Datum: 27.11.1925
Umfang: 10
Deutfthlanö und seine Vertragspartner Pie ungeheure Tragweite des Locarno-Paktes für die Westmachte. England und Frankreich sind auf Deutschland im Rahmen einer großangclegten Weltpolitik ange wiesen. Betrachten wir einmal die weltpolitische Lage Englands und Frankreichs, um uns klar zu machen, was für beide Mächte von den Ver handlungen in Locarno abhing und abhängt. Eng land steht seit dem Verluste des Weltkrieges — denn England hat durch den Krieg eine Weltposition verloren — in starkem

und der Pole Skrzynski als Freunde Frankreichs haben in Locarno ihre Zusttmmung gegeben. Wenn Deutschland unterschreibt, ist der Eu ropablock unter englisch-französischer Führung fer tig. Der- deutsche Reichskanzler und Außenminister treten energisch für diese Unterschrift ein. Sie beto nen. daß eine Aera friedlichen Zusammenlebens in dem allen Europa folgen werde. Das wird ganz bestimmt der Fall sein, wenn die bcrcchttgtcn deut schen Ansprüche Befriedigung finden. Aber da be stehen die schwersten Bedenken

. Zunächst muß man im Auge behalten, daß das ircundschastliche Verhältnis zu Rußland sich schwer aufrecht erhalten läßt, wenn Deutschland dem Bunde beirretet. Skrescmann hat das zwar bestritten, aber andere behaupten es und die Rüsten selber auch. Im Konfliktfallc mit Rußland werde Deutschland einfach nicht neutral bleiben können. Im gegebenen Falle werden die andern oben das tun, was man' sich dem cnttvasftteten Deutschland gegenüber erlau ben kann. Der rechtliche Vorwand ist leicht zu be schaffen

. Bei diesen Betrachtungen darf man nicht aus dem Auge verlieren, daß England kein großes Interesse an Deutschland hat, so lange es mit Frank reich einig ist. Das Interesse Englands wird immer nur so we it gehen, Frankreich nicht übermächtig wer- den zu lassen. Der Kernpunkt der V.rhandluugcn von Locarno scheint aber ganz besonders in der Frage der Ab rüstung zu liegen. Deutschland ist entwaffnet und wird weiterhin militärisch kontrolliert, vielleicht durch den Völkerbund. Glaubt ein Mensch, daß Frankreich

auf eine Abrüstung cingehcn oder einer Neurüstung Deutschlands zustimmcn würde, die Deutschland auch nur die entfernteste Möglichkeit gäbe, sich wenigstens gegen die Ucbergriffe der Tsche chen und Po'cn zu wehren?! Frankreich wird nie mals freiwillig an seiner militärischen Uebcrmacht auf dem Festlandc rütteln lassen. Das bedeutet, daß Mutschland dem Europablock nur als Mitglied zw.itcr Klasse angehören könnte, ganz gleichgülttg, ob man ihm einen Ratssitz im Völkerbunde ein- räumt oder nicht. Trotz all

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Der Burggräfler
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Seite 2 von 10
Datum: 11.04.1925
Umfang: 10
, als es im vaterlimdischen Interests erwünscht sein konnte. Die Parteifii^er haben sich weder durch ein großes taktisches Geschick, noch durch rasche EntschlutzfähiAeit ausgezeichnet. Mm hätte wünschen müssen, daß sie sich an der Linken ein Beispiel genommen hätten. Nun aber ist der Handel vorbei und nun ist Einigkeit vonnöten. Einigkeit und nichts -anderes. Das Volk kann und muß sich sammeln im Zeichen Hindenburgs. Wenn ein MoSnn- in Deutschland lebt, der aus den Ehrentitel eines getreuen Eckart seines Volkes Anspruch

u. a.: -Da wir die Verteilung der Parteien in Deutschland kennen, so wissen wir, woran wir uns zu halten habär: die Hälfte oder beinahe die Allste derselben ist imperialistisch, die -andere Hülste ist demokratisch. Die Republik steht also aus ziemlich schwachen Füßen. Wir können und dürfen das nicht vergessen, wenn wir mit Deutschland verhandeln, um die durch den Ver trag von.Versailles geschaffene Situation zu ver bessern. Aber wir werden auch nicht den Fehler begehen, -das Schicksal der deutschen Republik

tei, spricht sich noch deutlicher aus. Es fei klar, baß es im Interesse der Deutschen liegt, den an deren Nationen noch mehr Äertrcmen «inzuflö- tzen als bisher, und das werden sie nicht errei ch«!, wenn sie ihr Staatsoberhaupt aus den Reihen der Rechten wählen. Wir in Frank reich wünschen.' ohne uns in die inneren! Fragen zwischen don Parteien in Deutschland einmengen (?) zu wollen, -natürlicherweise den Erfolg eines Kandidaten der Lin ken. Was werden diese französischen Räte in Deutschland

für Wirkung Hecken? Mäßigung gegenüber Deutschland. In einer Auslegung des deutschen Wahlergeb nisses vom 29. März kommt der ehemalige englische Ministerpräsident Lloyd George zu dem Ergebnis,' eine Politik der Mäßigung gegenüber Deutschland zu empfehlen. Die Gedankenreihe und Auffassung, welche Lloyd George seinen Lesern austischt, wird in Deutschland nicht ohne Widerspruch bleiben, sie ist auch gar nicht besttebt, der Politik der. Reichspar teien Verständnis und Gerechtigkeit 'entgegen zu bringen

. Mag der Dawes-Bericht viel Geld aus Deutschland herausholen oder nicht, jedenfalls hat er einstweilen zu einer Beruhigung der Gemü ter geführt. Als eine Art Brompulver hat er unzwei felhaft seinen Erfolg gehabt. Es bleibt nun abzu warten, ob seine belebenden Ingredienzen ebenso wirksam sein werden. In den angstvollen Tagen vor seiner Annahme gediehen die Parteien der Ge walt: der Kommunismus gewann Millionen von Stimmen und die Hitler-Leute wurden in- Süd- deukfchland eine Macht

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Der Burggräfler
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Seite 3 von 10
Datum: 09.07.1924
Umfang: 10
9. Juli 1924 Seile 3 Grenz-S- chutz! Wie gerade Frankreich dies Wort „Grenzpolizei' auslegt, Hube' Deutschland bereits 1921 erfahren, als General le Rond scgar die Ab wehr der räuberischen Polenbanden Korfantys den Deutschen untersagte und Frankreich schon diesen Versuch mit offener Drohung als Kriegsursache hinstellte! Nun haben in diesen Tagei: der englische und der französische Ministerpräsident — allerdings in ei ner Form, die sehr wohltuend aosticht von den Rü peleien der letzten Jahre

— aufs neue die Zulas sung der militärischen Kontrollkommissionen gefor dert, „oa die angeblichen deutschen R ü st u n g e n den Frieden gefährden'. Wie ist diese neuerliche Forderung samt ihrer Begründung in Einklang zu bringen mit der feierlichen Erklärung des früheren englischen Mnisterpräsidenten Lloyd George, Deutschland habe abgerüstet und könne in seinem gegenwärtigen Zustande keinem seiner Nachbarn ge fährlich werden; es befänden sich zwar noch Waffen ii: Händen der Bevölkerung

ist bereits geschichtlich er bracht. Oder glaubt ein Mensch, daß Deutschland lvenn es genügend Waffen besäße, ruhig mit ange sehen hätte, daß französische Divisionen im Jänner 1923 mitten im Frieden und ohne Kriegser klärung nach Art der Hunnen _ oder Tartaren früherer Jahrhunderte in das völlig wehrlose Ruhr gebiet einfielen? Glaubt man, daß umgekehrt Frankreich je gewagt hätte, den Fuß auf dieses Ge biet zu setzen, wenn es nicht gewußt hätte, daß Deutschland seiner schweren Artillerie, seinen Tank

- und Luftgeschwadern nichts — geschweige denn Ebenbürtiges — cntgegenzasetzen habe? Glaubt man, daß Deutschland sonst die Vergewalti gung und Zerstörung seines wertvollsten Gebietes, die schamlose Ausplünderung und Folterung der Bevölkerung, ja die Abschlachtung ungezählter Bür ger geduldet hätte? Was sollen denn gegenüber sol chen traurigen und erdrückenden Beweisen von Deutschlands Wehrlosigkeit ein paar lumpige Ge- lvchre, die vielleicht da und dort noch versteckt sein mögen? Frankreichs Beweggründe

sind durchsichtig ge nug: es ist einmal immer wieder die Angst und das böse Gewissen. Im Hintergrund schlummert doch immer das Bewußtsein, daß man einer Welt von Bundesgenossen bedurfte, un: Deutschland nieder zuringen. Dabei hat der national empfindende Franzose ein ganz richtiges Gefühl dafür, daß ein großes Volk sich auf die Dauer „eine poli tische und militärische Enimannung' nicht gefallen lassen kann. Und damit korumt man auf den Ausgangspunkt, zugleich aber auch den sprin genden Punkt zurück

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Der Burggräfler
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Seite 2 von 10
Datum: 13.06.1925
Umfang: 10
Laune: Sie sehen, es ist so schönes Wetter, wir sind zusammen spazieren gegangen, wie hätten wir uns nicht verstän digen sollen. Auf die Frage, wÄchen Inhalt die Note habe, erwiderte Chamberlain. es ist doch bester, wenn der Empfänger einer Note deren Inhalt zu erst kennen lernt. Hierauf folgte eine neue Frage: Was glauben Sie, ob Deutschland die Note armimmt? Briand erwiderte: Ich glaube es mit aller Be stimmtheit. Es ist meine tiefinnerste Ueberzeugung, daß die Note so abgcfaßt

ist, daß sie von Deutschland angenommen werden kann und angenommen wer den .wird. Ich kann Ihnen weiter sagen, daß dieser von uns geschlossene Pakt, wennihmDeutsch- land bei tritt, ein Instrument des Frie dens fern wird, intb die Welt so weit vorwärts bringen wird, wie man es nur hoffen kann. Chamberlain fügte hinzu: Ich muß Ihnen sa gen, daß ich mich diesen Worten meines Freundes Briand voll anschließe. Auch ich bin voll guter Hoffnung. Auf eine weitere Frage, ob der Völkerbund eine Rolle in dem Sicherheitspakt spiele

, sagte Briand wieder lächelnd: Glauben Sie ernstlich, daß wir uns Genf dazu ausgesucht haben, um einen Pakt abzu schließen, nur um den Volkerbund auszuschließen. Der ganze Pakt atmet die Luft des Völkerbundes. Der ganze Pakt will nur das eine, den Frieden sichern. Auch hier schloß sich Chamberlain den Wor ten Briands vollinhaltlich an. Auf eine neue Frage, ob Deutschland dem Völkerbund beitretcn werde, erklärte Briand, Deutschland habe wiederholt seine Absicht, dem Völkerbunde beizutrcten, kundgetan

. Wir ha ben dies mit großer Befriedigung aufgenommen und wir hoffen, daß gerade der Sichecheitspakt für Deutschland noch mehr Anziehungskraft be. deuten wird, dem Völkerbünde beizutreten. Wir werden Deutschland willkommen heißen und Deutschland wird, s o h o f f e n w i r, in unseren! Kreise eine wertvolle Bereicherung bedeuten. Weiteren Fragen entzog sich Briand mit der An merkung, er und Chamberlain würden ihr möglich stes tun. um die Note tunlichst rasch nach Deutsch land gelangen zu lasten

, damit die Wißbegierde aller befriedigt werde. * Die vorstehenden Bilüer und Schilderungen stammen aus deutschen Leitungen. Eine äußert sich über den Eindruck ganz elegisch und ineint, die manchenorts in Deutschland gehegten Hoffnungen, daß England jetzt ein anderer Geist, als »er des Versailler Vertrages beseele, seien am Montag in Genf wohl für lange Zeit zu Grabe getragen wor den. Nun ja, gerade erbaulich sieht die Szene der sich umschlingenden Außenminister vom Montag abends nach der Lektüre des vom Sekretär

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Der Burggräfler
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Seite 3 von 10
Datum: 15.07.1916
Umfang: 10
schtedene Handelsuntersceboote im Bau. Die beiden ersten, die „Deutschland' und „Bremen', schwimmen bereits auf dem Ozean. Die Größe der Boote beträgt etwa 2000 Tonnen. Erbauerin der „Deutsch land' ist die Germaniawerft in Kiel. Deutschen Schiffsbauingenieuren ist es Vorbehalten geblieben, diese in die Geschichte der Seeschiffahrt tief ein schneidende Neuerung zu schaffen. Dieser Erfolg ist um so höher einzuschätzen, als er mitten im Krieg, der alle Kräfte fesselt, von einem kriegführenden

Volke errungen wurde und zwar in aller Stille, wenn auch nicht ganz unbemerkt. Denn vor Monaten, während der Streit zwischen Amerika und Deutschland sich zuspitzle, wollte eine Dame in Amerika von Deutschland sichere Nachricht er halten haben, daß man U-Boote baue, die eine Fahrt nach Amerika ausführen können. Die Vier verbandsblätter machten sich über den neuen deutschen „Bluff' weidlich lustig. Vor einigen Wochen tauchte die Meldung auf, daß zum 7. Juli die Ankunft eines deutschen U-Bootes

nicht ganz wehrlos ist. Das U-Boot „Deutschland' war unbewaffnet, obwohlnach amerikanischer Auffassung auch bewaffnete Handelsschiffe durchaus nicht als Kriegsschiffe zu be handelnsind, wenn sie die Waffe nur führen, um sich zu verteidigen. Die gleiche Behandlung der bewaffne ten wie der unbewaffneten Handelsschiffe hat Wil son Deutschland gegenüber durchgesetzt und hat sich bereits jetzt in der eigenen Schlinge gefangen, er muß, gern oder ungern, das U-Boot „Deutschland' als Handelsschiff anerkennen

, sodaß es sich beliebig lange in den neutralen Häfen, die es anläuft, auf halten kann und nicht bloß 24 Stunden, wie es Kriegsschiffen gestattet ist zwecks notwendiger Aus besserungen. Baltimore, 11. Juli. Der Kapitän des Unterseebootes „Deutschland' versicherte mit Be stimmtheit, daß die „Deutschland' das erste einer Reihe gleichartiger Schiffe sei die erbaut wurden, um einen regelmäßigen Handel mit überseeischen Ländern zu nnterhalten. Die „Deutschland' ver ließ Bremen mit eiwa 750 Tonnen kostbarer

Färb stoffe. Als das Boot am Sonntag in die Nähe des Virginia-Vorgeoirges kam, beschloß der Kapitän, unter Wasser die Dunkelheit abzuwarten, ehe er auf die Küste zusteuerte. Als sich dann das volle Mondlicht auf die Erde ergoß, fuhr die Deutschland mit voller Kraft zwischen dem Virginia-Vorgebirge hindurch. Berlin, 12. 7. Wolffbnreau schreibt: Zu den Erfolgen der Unterseeboote als Waffe ist nun ein neuer auf einem anderen Gebiete hinzugetreten. Eine Ladung wertvoller Güter wurde im Handels

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Der Burggräfler
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Seite 4 von 10
Datum: 30.05.1925
Umfang: 10
©i^cr^ekefcagc. ' Englische ^BesorMffe. Dex StanL» der Verhandlungen über vieSiche- ; rungsfrage wird an Londoner maßgebenden Stel len mit immer größerer Besorgnis- verfolgt- Frank reich scheint die Warnung -des englischen Kabinetts betreffend die Teile, der Note an - Deutschland, die nach englischer Ansicht einer Verständigung nicht förderlich waren, -nichts gerade befriedigend beant wortet zu haben. Man verhehlt ferner in. England nicht, daß der größte Deutschenfeind in Belgien

den Krieg bekom me» wird. Die englische Regierung hält noch in elf ter Stunde daran fest, daß Frankreich sich mit Deutschland und England als Partner zu einein wirklichen Friedenspakt zusammenfinden wird, statt die allerverhängnisvollste Alternative zu wäh len, Mitglied einer antideutschen Kombination zu werden. Der diplomatische Berichterstatter des „Obser ver' weist ferner darauf hin, daß Frankreich in seiner Antwort an Deutschland verlangt, daß in den Sicherungspakt eine Bestimmung ausgenom men

haben, da nach englischer Mei nung die Gerechtigkeit dieser Grenze bezweifelt wird. Frankreich hat jetzt zu wählen. Die Wahl liegt zwischen einem Frieden, den Deutschland, Frankreich, Italien und Broßbritannien auf Basis der Dauerhaftigkeit der gegenwärtigen Grenze im Westen garantieren, während die Ostgrenze nur inncchalb der Bestimmungen der Völkerbundsat- zung zu irgendeinem Zeitpunkt revidiert werden kann, oder Frankreich bildet einen europäischen Block gegen Deutschland an dem Eng land sich unter keinen Umständen

zu Fall gebracht. Die Frage sei heute, ob Briand die Pläne, wie sie von Poincare entworfen seien, wieder aufleben lassen wolle. Wenn dies der Fall wäre, so wären die Bemühungen um einen Sicherheitspakt wohl vergeblich. Deutschland, das zum Wiederaufbau seiner militärischen Macht Jahre belwtigen würde, könne -nicht als unmittelbare Gefahr angesehen werden. iSchwierigkeiten wüchen'stch vielmehr im Stillen Ozean oder im'Mittelländischen ' Meer ereignen können, als am Rhein oder Nordsee. Es sei indessen

, z, B. auf versöhnliche Mittel aur Regelung , dieser Grenzen zu verzichten, würde cs unange bracht sein, auf diese Frage im Augenblick zurück- zukommcn, da Polen ja durch eine Bestimmung, geschützt sei,'wonach eine freie Zustimmung aller Signatarmächte für die Abänderung der Verträge erforderlich ist. Wenn Deutschland im voraus mit geteilt würde, daß sein Ersuchen um eine schieds gerichtliche Entscheidung in irgend einer, von den Fricdensverträgen vorgesehenen Fragen und be sonders in der der Ostgrenzen keinesfalls

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Der Burggräfler
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Seite 2 von 12
Datum: 29.10.1892
Umfang: 12
und Italien im Zuge befindlichen Verhandlungen fortgesetzt werden, und daß man deren gedeihlichen Abschluß wohl in einigen Tagen zu erhoffen hat. Das Telegramm fährt dann wörtlich fort: „Es macht hier Eindruck, daß der Import italienischer Ber- schnittweine und italienischer Weinmaische nach Deutschland statt für einen Schaden erachtet zu werden, dort allgemein für einen großen Vortheil, der dadurch der deutschen Oenologie erwiesen wird, gilt. Man hat deshalb wohl Ursache zu hoffen, daß sich ein ähnlicher

, denn dann ist leider als sicher anzunehmen, daß die Verhandlungen wohl bald zu einem zufrieden stellenden Resultate, aber nur zu einem für Italien zufriedenstellenden Resultate gelangen werden. Es ist ganz unstatthaft, unsere Verhältnisse mit denen Deutschlands zu vergleichen. Davon abgesehen, daß Deutschland in den letzten 20 Jahren in industrieller Hinsicht ein so reiches und starkes Land geworden ist, daß wir uns mit dessen Konsumptionskrast nicht im Entferntesten messen können, wird in Deutschland ein großer

Theil des italienischen Exportes nur Weine anderer Provenienz verdrängen, und da Ungarn enorm unter der Reblauskalamität seufzt und derzeit so gut wie außer Konkurrenz steht, so drückt der italienische Wein zum großen Theile gar nicht aus die in Deutschland bestehenden Verhältnisse und okkupirt heute in erster Linie nur denjenigen Platz, den früher Ungarn eingenommen hat. Deutschland produzirt zudem vorwiegend nur feine, bouquetreiche Weine und es hat seine guten Wege — auf diesem Gebiete

kann und wird es durch Italien nicht ver drängt werden. Wo aber in Deutschland minder- werthige Kreszenzen in Betracht kamen, da hat es an der Opposition der Bevölkerung ebenso wenig gefehlt wie bei uns, und manche Gegenden in Deutschland werden von dem gesteigerten italienischen Weinimport gleichfalls Schaden haben, aber einen Schaden, der viel geringer ist als der, welchen wir erleiden. Denn in Deutschland stand man klaren Verhältnissen gegenüber. Man wußte, daß der Zoll auf Maische 4 Mark

sein würde, und daß der Transport derselben immerhin an sehr vielen Umständen, die keinem Fachmanne hier erst auseinander gesetzt zu werden brauchen, und an sehr vielen Fährlichkeiten (man denke sich nur einen Train Weinmaische auf einer überschwemmten Linie, z. B- zwischen Ala-Bozen eingezwickt, und von ähnlichen Ereignissen weiß ja hier jeder aus seiner Erfahrung, was sie zu be deuten haben) seine genau umschriebene Grenze findet. Auch stellen sich der Verarbeitung der Maische in Deutschland selbst so manche, darunter ganz

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Seite 1 von 8
Datum: 28.03.1922
Umfang: 8
, den 28. März 1922 60 lilMeii Mark neue Steilem zu den. bisherigen Lasten fordert die Reparatiouskoiiimis-! fron von Deutschland, so daß cs also ans den Kops 1000' Mark 'lteue Stenern treffen würde. Und über diese 60, Milliarden sollen bis zum 31. Mai schon durch eine. Steuergesetzgebung sichergestcllt sein. s Die delitsche Reichsregierung hat am 24. ds. zu. die- o fer und den anderen ganz lingehenerlichen Forderungen der' - Reparationskoinmission Stellung genommen, der Reich;-. kartier legte

die Richtlinien der von der Regierniqg eirs- tzuschlagenden Politik dar und der Reichspräsident stellte fest, daß die gesamte Regierung mit diesen Richtlinien einl-' verstmrden ist. j Im Reichst Lg fanden Unterredungen unter den Par teien in nichtoffizieller Form statt. In allen Parteien bis hinüber zu den Unabhängigen verhält man sich scharf ab lehnend gegenüber der Forderung von 60 Milliarden neuer Steuern, ebenso ivird die Forderung der Finanzkomtralle über Deutschland als unmöglich bezeichnet

. > Die amtliche Aussprache und Stellungnahme beginnt im Reichstag erst anr Dienstage 23. März, int Anschlüsse an die Regierungserklärung. Die bisherige entschiedene Ablehnung der Fordern^ gen in-Deutschland wird in den Ententeländern nicht tra gisch igenbmiufen. Man rechnet dort so: Roch jedesmal, beim Friedensvertrag — „die Hand soll verdorren!' — >, beim Londoner Ultimatum, beim Mkommen von Spaa, kurz jedesmal, wenn es Deutschland an den Lebensnerv ging, hat man sich dort erst „geziert' und ein „unmöglich

!'! ausgesprochen und dann doch den harten Bissen geschluckt. - Warum soll'» diesmal anders sein? So meldet bereits istr 'Londoner Vertreter des W.-T.-B. von unterrichteter britischer'Seite, daß in London die Ueberzeugung herrsch^ -ratiönskömmissibu' in Deutschland entstandene Sturm der Entrüstung sich legen und bei eingehender Prüfung der Forderungen der Reparatioilskommission einer o p c i in i- stischerzii Auffassung Play machen werde. Wenn die letzte Note der Reparationskoinmission auch in ihrer äu ßeren

Forni ein auf die herrschende politische Konstella tion znrückzuführendes schroffes Aus sehe u habe, seien doch tatsächlich ihre Bestimmungen nach britischer Ansicht nicht so ' unannehmbar, wie dies in Deutschland aus den ersten Blick erscheine. Bor allem gehr nicht aus der Nore hervor, daß sie ein 'Ultimatum darstelle. Falls die deutsche Regierung 'mach eingehender Prüfung der Rote zu der (Ueberzeugung gelangen sollte, das; verschiedene Punkte ter Aufklärung bedürfen

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Der Burggräfler
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Seite 1 von 4
Datum: 22.09.1921
Umfang: 4
große Zurückhaltung zu beobachten. Die während des Weltkrieges und nachher die Welt angelogen haben, diese jüdischen Pressemacher sitzen noch immer an der Arbeit, ,Märchen zu dichten'.) Deutschlands Wirtschaftslage und Zahlungs fähigkeit nach englischem Urteile. Die Londoner „Morningpost' veröffentlichte am 19. September den ersten Artllel ihres Sonderkorrespondenten in Deutschland zu'der Frage: Künn Deutschland zahlen'? Der 'Artikel befaßt sich eingehend mit dem Stand der chemischen Industrie

in Deutschland. Der Korrespon dent kommt zu dem Schluß, >daß die deutsche chemische Industrie trotz der Hemmnisse» die der'Friedensvertrag der deutschen Industrie auferlege) in der 'Lage sein werde, ihren Anteil an den deutschen Reparationen aufzubringen, sofern die Maschinerie der Erzeutzung von'den Hemmnis sen. die ihr die Zoll- Dn'd politischen Schränken aufer legen, befteit wfid, sofern' ein Finanzsystem gefunden wird, das Deutschland die Rohstoffe verschafft, die seine Indu strie benötigt» und drittens

sofern die übrige Einfuhr nach Deutschland einschließlich der Lebensmittel auf ein Mindestmaß beschränkt wird und neue Industrien enr- wickett werden/ um diesen neuen Bedürfnissen zu genügen. Dies erfordere eine energische Poliük der Erhöhung ver Lebensmittelerzeugung in Deutschland selbst, damit so we nig wie möglich landwirtschastliche E^eugniffe eingeführt zu werden brauchen. Der Korrespondent fiagt zum Schluß, wer die Wa ren^. die Deutschland g^wungen wfid zu erzeugen (nach dem unter dem Zwang

des -Friedensvertrages die Erzeu gung in Deutschland zu einem bisher nicht geträumten Maße erhöht worden ist), verbrauchen wird. Rußland scheide für zehn Jahre aus. ^h'ma und Indien feien ebenso unsichere Faktoren. Wenn die Gläubiger Deutsch lands auf der vollen Erfüllung ihrer Forderungen be stehen sollten^ so müßte einer der größten Märtte für brttische Erzeugnisse gegen Einfuhr fest geschlossen bleiben, während jedoch 'die deutschen chemischen Erzeugnisse sowohl an Qualttät wie auch an 'Umfang zunehmend

schließlich die ^Märkte der ganzen Welt beherrschen würde, währeno die chemische Industrie in den andern Ländern von der Wucht dieses Wettbewerbes unterdrückt würde. Morning Post schreibt in einem Leitartikel zu diesen -Ausführungen ihres Korrespondenten, was von der che mischen Industrie ln Deutschland geltL. sei auch mehr oder weniger für die anderen Industrien in Deutschland giltig. Deutschland sei entschlossen, wieder eine Industrie macht) vielleicht die Industriemacht der Welt, zu wer den. Das Blatt

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Der Burggräfler
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Seite 1 von 8
Datum: 07.09.1926
Umfang: 8
mit Deutschland ausgenommen werden würde. Auch die Türkei und Kancida haben Ansprüche aus einen Ratssitz erhöben. Deutschen Pressevertretern gegenüber erklärte Briand, datz alles in Ordnung sei und Deutschland keinerlei Ueberraschungen zu be fürchten habe. Deutschland und Polen sollen sich di rekt zu verständigen suchen. Wie verlautet, werden 'Schweden und Norwegen gegen die Erwei terung des Bölkerbundrates durch nichtständige Ratssitze stimmen. Eine peinliche Geschichte. Die Art und Weise, wie Deutschland

in den Völker bund hineingelotst wird, gestaltet sich nachgerade für Deutschland zu einer peinlichen Geschichte. Politische Kreise des Deutschen Reiches empfinden die Sache bereits äußerst unangenehm. Das Reich ist in Gefahr, sich's mit Spanien und anderen neutralen Mäch- ten recht unliebsam zu verderben. 'Spanien ist nicht im Rat erschienen. Das bedeutet, Latz Frankreich lachen wird, weil es Deutschland von vornherein bei vielen neutralen Staaten, besonders bei ganz Lateinamerika, anschwärzen

kann. Mit eifriger Geschäftigkeit wird Frankreich seine Botschafter in der Welt anweisen, datz sie den Völkern erzählen: „Auf Kosten Spaniens drängt sich Deutschland in den Rat. Das nennt man Dankbar keit. Im Weltkrieg haben 17.000 hervorragende Spa nier eine öffentliche Kundgebung zugunsten Deutsch lands erlassen. Spanien - hat es in seiner sprichwört lichen Ritterlichkeit während des Weltkrieges ver schmäht. sich der Uebermacht gegen Deutschland anzu- schli.etzen. Auch nachher ist es dem Bund der Alliierten

serngeblieben. Aber das nützte alles nichts. Da seht! So behandelt Deutschland seine Freunde. So achtet es die Rechte drr NeutralM.' Natürlich ist das nur Humbug, wenn Frankreich das in die Welt Mausposaunt, Kein vernünftiger Mensch in Deutschland'will Spanien vor den Kopf stoßen. Aber der volle Schein spricht gegen das Reich. Und Frank reich hat es io e.ingUichtet, um -gs Reich überall wieder mißliebig zu machen. Das war Absicht; sie ist glänzend gelungen. Ehrliche Sympathie, wie sie Spanien dem Reiche

- „Das ist es, was gesagt werden mutz:' Aber >es kommt noch besser. Die „Daily News' schrie ben: Man übe erpresserischen Druck aus Deutschland, daß es'für Spanien doch zustimme. Man bedrohe es mit politischer Vereinsamung, wenn es sich weigern sollte, Spaniens Kandidatur anzunehmen und stelle ihm an derseits für den Fall der Annahme eine baldige Räu mung des Rheinlarides in Aufsicht. So ist der Ausschluß Spaniens zu verstehen: es war die geschickteste Falle für Deutschlands Ansehen. Dabei hatte mun noch den Vorteil

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Der Burggräfler
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Seite 1 von 8
Datum: 23.03.1926
Umfang: 8
über die Tätigkeit der deutschen Dele- . gation in Genf ab. Das Bestreben sei dahin gegan gen, Deutschland seine volle Gleichberechtigung in der Mitwirkung im Rahmen des Völkerbundes zu sichern. Die deutsche Außenpolitik sei darauf gerich tet, die Bedrückungen Deutschlands zu vermindern und auf ein erträgliches Verhältnis zu den Sieger mächten zu gelangen. In dieser Hinsicht sei in Lo carno ein großer Fortschritt erreicht worden. Eine andere Politik sei heute gar nicht gut möglich. Die Art, wie man in Gens

mit Deutschland gesprochen, bedeutet eine moralische Genugtuung für Deutsch land. Obwohl die Genfer Tagung im Punkte Beitritt .zum Völkerbund für Deutschland einen erfolglosen Ausgang hatte, so brachte sie Deutschland einen mo ralischen Erfolg. Denn die erste Völkerbundskommis sion hat bei Prüfung des. Ausnahmegesuches festge stellt, daß Deutschland seine internationalen Verpflichtungen erfüllt habe. Gerade um diese Feststellung habe Deutschland jahrelang gerungen und sie ist für das Reich ein Sieg von großer

oder Amerikas werden! Entweder wird' der Völkerbund jetzt zerfallen oder er wird sich zu etwas ganz anderem entwickeln, als er war.' So seufzte kürzlich in Genf ein nichtdeutscher Völ kerbunddiplomat. Es scheint, daß die bequemen Zeiten aber nicht erst mit, sondern bereits schon vor dem Eintritt Deutschlands vorbei sind. Der Prager Senator Medinger . schreibt über die Genfer Tagung u. a.: Ich hörte in Genf wenig Vorwürfe gegen Deutschland. Seine moralische Position ist eben unanfechtbar. Es be stand einfach

, die sich in einer fast lächerlichen Kanapeefrage äußerte.. Es rächt sich, daß man die Be siegten bei der Gründung des Völkerbundes nicht entspre chen lieh, sagt Meoinger und fährt fort: Ich war seit 1022 bei den meisten Välkerbundver- sammlungen und kann daher den Unterschied oer Atmo sphäre seststellen. Die Gehässigkeit gegen Deutschland war so gut wie verschwunden; die deutsche Delegation war Ge genstand achtungsvollen Interesses. Man hörte viel Deutsch reden, delltsche Zeitungen lagen überall

sein w'id? Fugst interca, sugit irreparabile tempus! Auch die Schwierigkeiten in der Ratszusammensetzung wären bei einem .früheren Eintritt Deutschland kaum so groß gewesen. In den Minderheitenstagcn merke man heute schon Deutschland „ante Portas'. Es Uxree bei Deutschlands Eintritt gar nicht nötig, daß Deutschland in Genf Haupt- und Staatsaktionen unternimmt, es Wird durch seine bloße Anwesenheit wirken. Es kann durch gelegentliche Anfragen, durch sein Ausmerksammachen von Konserenz- kollegen usiv

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Der Burggräfler
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Seite 1 von 6
Datum: 12.01.1922
Umfang: 6
hat, das läßt sich schon heute sagen, für Deutschland einzig und allein die Be deutung, daß die Alliierten angesichts der ehernen Tat sache, daß das Reparationsabkommen vom Mai 1921 wegen seiner inneren Sinnlofigfeit für Deutschland uner füllbar ist, gezwungen werden, sich mit dein Wiedergutma- chungsprohlem überhaupt zu beschäftigen. Die Lösung, die dabei herauskommen wird, wird die augenblicksich« Lage Deutschlands nur sehr wenig oder überhaupt nicht erleichtern. Die Siebenhundert Millionen Goldmark

, die auch trotz des Friedensschlusses noch unsere Feinde von heute sind, nicht entschließen könnest^ sich mir Deutschland als gleichberechtigtem Partner an einem TW ;u setzen und in Gemeinschaft mit uns zu prüfen, was wir als besiegtes. Volk den Siegern als Kriegsentschä digung — denn wieder gutzumachen hat Deutschland nichts — zahlen können, solange wird die sog. Repars- tionspolitrk Ler Entente ein Haupthindernis für die Her beiführung geordneter Verhältnisse in Europa fein. Wenn der europäische Organismus

wieder jn Funktion treten soll, so mütz ftds Land der Mitte, Deutschland. erst wir- der frei atmen fönnen. Die guten und klugen Worte, mit Lenen Lloyds. Georges die Notwendigkeit einer großen Wirtschafts- und Finanzkonfererrz. zu der alle europä ischen Mächte eingeladen werden sollen, in Cannes begrün- !det hat. tönen in unseren Ohren als schöne Phrasen Mmge man uns die Hand an der Gurgel hält und ngen aus uns herauspressen will, die wir einfach icht feisten Dirnen. So macht die Konferenz in Can nes schlechte

wol- Es ist jedem Lande das System zu lassen, das \ s in dieser Beziehung bevorzugt.' j , Die hier proklamierte Achtung vor der Freiheit I mes jeden Landes wird durch die Bedingungen, welche die - Äahlungserleichtenmgen str das Jahr -- N2 knüpfen zu wollen scheint, zu einer Phrase enne- Tigll Wenn die Alliierten verlangen, daß die Eisen- - ^hn- und Kosttarife in Deutschland noch mehr erqhht, l K Lvhlenprcise auf den Jnnenmarkt erhöht, die -Zölle ^ Gvldmark bezahlt, der Notenmnlauf eingeschränkt

des Obersten. Rates wurde für die Lösung der Re- pavationsfrage ein ganz neues Systöm gefunden. Man ist der Überzeugung, doch die deutsche Mitarbeit, die man mit einem vernünftigen Vertrag erreichen kann, die beste Garantie für die zukünftigen Zahlungen ist. Die Hauptpunkte des noch nicht ganz festgslegten Sanierungsplanes find etwa folgende: es Deutschland Muß ein Moratorium gewährt werden, es ist nn- kmöglich, Käß man von Deutschland die ldssüllung der Werpsiichtungen des Londoner Ultimatums verlange

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Der Burggräfler
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Seite 1 von 6
Datum: 06.01.1923
Umfang: 6
aus der Wicdergutmachungskonserenz der Entente in Paris Kriegsgefahr, weil Frankreich entschlossen ist. in irgend -auch gemeinsam mit Frankreich gegen Deutschland vor- gc-hen wolle, wenn die lleberwachungskommisswn eine vorsätzliche dlichterfilllnng bei Deutschland feststellen würde. Unbedingt müsse aber England gegen die Ergreifung von yner Form das linke Rheinufer Deutschland zu entrei- j Pfändern und gegen die Besetzung des Stfymt* und Ruhr •o'^ einzuverleiden und England dazu nicht die Mbietes sein, weil sie die Herstellung

des deutschen Kre- Znstnnmuilg geben will. tbites erschwerten und Deutschlands Hauptschlagader eben Deutschland hat jüngst durch Vermittlung einer drit. jm Rhein« und Ruhrgebiet liege. r^! .kranrösisch-tt Regierungwsi-j Der belgische .Ministerpräsident Theunis hat sich sen lassen, datz es berert sei, gememsanr mit Frankreich tait Pojncare solidarisch erklärt jund den andern am Rhein interessierten Großmächten, ^ UM. T.U.1 _ ... i.. - der Zeit njicht rückwärts bewegen lassen. Sonstige stark!» Veränderungen

bockbeinige Haltung ^t die Besetzung des Ruhrgebietes erfolge, wenn stuf der Wiedergutniachungskonferenz irr Paris und sein rsrankrerchs Plan abgelehnt würde. Bestehen auf seine Pläne und Forderungen, von de- England ^scheint wieder nachgiebig zu werden. Die neu es .tveih, daß sie Deutschland niemals erfüllen kann. -englische Presse spricht davon, datz es zu einem Kom- . ... . „ . ... . - „„ ^ So sichert es sich Vonvand und Gelegenheit, um in pvomjtz kommen werde. ..Zn jedem Falle Zehen die Dinge

j ^ ^uuer-mehr^ londern n lr - '^-h» Deutschland einrücken zu können. Deutschland. Engl^.d für Deutschland sehr düster. . naliennche ^staalvb»nger stnd. Wer -uoler >^' .wlll, der Italien und Frankreich haben ihre bis ins Einzelnste' Ui fK ‘ ,c,t,c,t ' ^renper» »„o mctze den italienl,chel» #*** DnMüX ift im Em. ‘ ' !l “ ' ' * ' Mgenkominen soweit wie nur immer möglich, oielleichr AUUvjmUU, Kein Tiroler und kein Tirol? Der „Piccolo Poslo' sichk trotz aller Beschneidmiaei» noch viel zu viel Freiheiten

zu leisten, zu bekunden. Aber alt das ge- „, ivrh „, «lügt den Ententemächten nicht. - Unter den Ententevorschlägen ist der englisch.- ver- Uältnismätzig der für Deutschland mildeste, wenn auch dr alles eher als. milde ist. Er sieht ein vierjähriges Moratorium (Zahlungsaufschub) Bungen, dann jährlich neu Platz!« Wirklich? Ter Bei süsser oes „Piccolo Posto'-Artikels Milliarden steigende Zahlungen Plan hat ein höchstens zweijähriges Uitoratonum aus tzsnlvmmeu und dies nur unter Zugeständnis ivoitest

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Der Burggräfler
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Seite 3 von 10
Datum: 06.10.1923
Umfang: 10
das ihnen die Aussicht eröffnet, die reichen Indu strien an der Ruhr zu kontrollieren. In einem solchen Programm ist kein-Raum für Großmut. Dieser Umstand wird eine wirkliche Ver ständigung mit Deutschland unmöglich machen. Eine deutsche Regierung, die ihre Zustininiung zu einer Okkupation deutschen Gebietes und einer Ausbeu tung deutscher Arbeit gäbe, wie der französische Ehr geiz und die französischen Interessen sie Vorhaben, würde schnell von ihren eigenen Landsleuten ver- worfen

, die direkt von cincin Aufenthalt aus Deutschland zurückkehren, er zählen von wachsender Ordnüngslosigkeit. Kleider- und Nahrungsmitteldiebstähle sind an der Tagesordnung. Hungrige Strolche machen die Nacht in vielen deutschen Städten unsicher: Abgesehen von dem -Fehlen der Ruhrkohle, wird das Geschäft durch die Markkatastrophe paralysiert. Niemand kann bestellen oder berechnen. Die Hausfrau kann, wenn sie ihre Tageseinkäufe machen will, nicht sagen, ob die mageren Einkäufe, die sie vorhat, in der Zeit

, und selbst unter der Voraussetzung, daß alles geregelt ist, wird es noch Wochen dauern, bis die Ruhrminen und Fabriken wieder in Gang gebracht sind. Viel mehr Wochen würde es bedürfen, um die erschreckte .Mark wieder herauszulocken. Aber immerhin, es wäre eine Verbesserung der Situation, bevor der Winter kommt, wenn man sich jetzt auf Bedingungen einigen würde, die Deutschland nicht in revolutio nären Ansruhr stürzen. Frankreich ist überzeugt, daß die — vollständige und unzweideutige — Unterwerfung unmittelbar bevorsteht

habe, daß Deutschland auf dem Punkt stehe zu kapitulieren. Denn Deutsch lands Zustand ist wirklich verzweifelt. Die Wieder aufnahme der Arbeit an der Ruhr ist aber kein Ab schluß. Im besten Falle würde das bedeuten, daß Frankreich, Belgien und Italien vor Weihnachten wieder die monatlichen Kohlenlieferungen aus Deutschland erhalten, die durch die Ruhrinvasion unterbrochen wurden. Aber Frankreich und Belgien gingen an die Ruhr, um die rückständigen Repara tionszahlungen zu erzwingen und so lange keine Ver

wird von der Leitung der Deutschen abhängen. Deutschland wird nicht in eine Ruhrbesetzung willi gen, was immer Herr Stresemann unterschreiben mag. Es kann eine Zwischenzeit von Zerfall und lokalen Unordnungen geben, während welcher Deutschland hilflos und gebrochen ist. Aber die Deutschen sind keine Rüsten, Sie sind ein hochge- lildetes Volk von gründlicher Erziehung und einem tarken Pflichtgefühl für Gemeinde und Staat, de nen sie angehören. Sie werden sich aufraffeu und schließlich'wieder zusammenkommen

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Der Burggräfler
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Seite 1 von 16
Datum: 14.05.1902
Umfang: 16
ist für uns die Erhaltung und Förderung unseres Ex portes sowohl nach den innerösterrcichischen Ländern, als auch nach Deutschland und.der Schweiz. Oesterreich exportierte im Jahre 1899 133.000 Metercentner Wein, Weinmost und Maische nach Deutschland. Tirol hat an diesem Exporte mit 23.000 Metercentnern participiert. Viel bedeutender ist aber der Export Tirols nach Deutschland an Obst. In den letzten zehn Jahren hat Südtirol durchschnittlich 64.000 Metercentner Obst nach Deutschland exportiert, in einigen Jahren sogar

84.000 Metercentner. Endlich ist für Tirol der Export au Rindvieh nach Deutschland von der allergrößten Bedeutung. Tirol hat in den letzten zehn Jahren durchschnittlich 16.000 bis 17.000 Stück Rindvieh meist bester Qualität nach Deutschland exportiert und in Jahren, in welchen die Grenzsperre weniger scharf, und ich möchte fast sagen, vertragswidrig gehandhabt wurde, betrug der Export bis 20.000 Stück. Ganz Oester reich-Ungarn exportierte in den Jahren 1898, 1899 und 1900 jährlich durchschnittlich

126:000 Stück Rindvieh nach Deutschland. Tirol mit seinen circa 17.000 Stück ist also mit einem Siebentel amGe- sammtexport Oesterreich-Ungarns au Rindvieh nach Deutschland betheiligt, während der Viehstand Tirols sich zum österreichisch-ungarischen verhält wie 1:32. Ich führe diese Ziffern nur an, um zu beweisen, däss eben Tirol mehr als irgend eine andere Provinz des Reiches an der Erhaltung und För- 1 derung seines Exportes nach Deutschland interessiert

genannt habe; sie sind klein, weil wir eben ein kleines Land sind. Seit dem Bekanntwerden des autonomen deutschen Zolltarises sind aber unsere Hoffnungen auf einen auch für Tirol nur halbwegs erträglichen Handels vertrag mit dem Deutschen Reiche sehr herabgestimmt. Während bisher aus Grund des bestehenden Handelsvertrages Trauben theils zollfrei waren, theils, wenn sie zur Weinbereitung bestimmt waren, mit 4 Mark Zoll und Berschnittweine mit 10 Mark Zoll nach Deutschland exportiert werden konnten

des deutschen Reichstages ' durchgesetzt. Frisches Obst war bisher Deutschland gegenüber zollsrci und nur getrocknetes Obst und Südfrüchte hatte Deutschland mit einem Zoll von 4 Mark belegt. Nach dem Vorschlage der deutschen Regierungen sollen jetzt nur Aepfcl, Birnen und Quitten durch einige Monate des Jahres unverpackt oder in Säcken zollfrei sein, während in jeder anderen Verpackung und zu einer anderen Jahreszeit auch frisches Obst mit einem Zoll von 6 Mark belegt werden soll. Pfirsiche und feinere

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Der Burggräfler
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Seite 3 von 10
Datum: 09.08.1916
Umfang: 10
iftnrhrirhitm nahe alle von uns haben Frau und Kinder in Deutschland zurückgelassen. Ich bin ein Sachse, Verletzungen des Völkerrechtes. aber seit 1883 in Bremen ansässig.' Das k. und k. Ministerium des Aeußern hat ^ , einen zweiten Nachtrag zur Sammlung von Nach-^ Der letzte Bericht vom „L 13'. weisen über Verletzungen des Völkerrechtes durch' Die Kopenhagener Berlinske Tidende meldet aus die mit Oesterreich Ungarn Krieg führenden Staaten Göteborg: Ein Fischer aus Macstrand fand

und Nacht. Aus .der Gemeinde Ostra raubten die Russen 78 Schafe, 4000 Rinder und gegen 2000 Schafe, die in den Wäldern waren. Am 16. Juli plünderten die Russen den römisch-katholischen Pfarrer Berny und bedrohten ihn mit dem Erschießen. Von den Gewaltakten' der Russen ist hauptsächlich die Bevöl kerung rumänischer Nationalität betroffen. Die „Deutschland' aus der Heimfahrt. Das deutsche v-Handelsschiff „Deutschland' hat am 1. d. nachmittags seine Rückfahrt von Balti more nach Bremen angctreten

. Allem Anscheine nach ist die Ausreise glücklich vonstatten gegangen. Nach einer Meldung des Eorriere della Sera aus London kreuzte das Unterseeboot am Abend am Kap Virginia und nützte die Dunkelheit aus, um sich mit großer Geschwindigkeit an die Grenze der amerikanischen Territorialgewässer zu begeben. Die „Deutschland' war in einiger Entfernung von einem amerikanischen Kreuzer und zwei Torpedobooten es kortiert, außerdem von kleinen Dampfern, die von Ausflüglern überfüllt waren. Drei Meilen von der Küste

entfernt hielt die „Deutschland' an und die Mannschaft sang auf Deck vereint „Deutschland. Deutschland über alles', dann folgten lebhafte gegenseitige Hochrufe. Die „Deutschland' tauchte unter und verschwand. Kapitän König erklärte vor der Abreise aus Baltimore, daß er noch im Laufe dieses Monats in Bremen eiuzutreffen rechne und daß er den Weg durch den Kanal nehmen wolle trotz der Bewachung der Engländer. Die „Deutsch land' habe außer ihrer Last an Kautschuk und Nickel auch Bier für die Mannschaft

an Bord. Eine Schilderung des Kapitäns der „Deutschland'. Nach „Associated Preß' hat Kapitän König ge genüber Vertretern der amerikanischen Presse über die „Deutschland' und ihre Fahrt folgendes erklärt: „Ehe wir unsere Reise begannen, übten wir mehrere Wochen lang mit dem Schiffe in der Ostsee, um mit ihm vertraut zu werden. Natürlich wurde alles geheim gehalten, außer den Eigentümern und der Admiralität wußte von dem Unternehmen niemand In den Gewässern von Helgoland übten wir wieder und lagerten

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Der Burggräfler
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Seite 3 von 10
Datum: 05.08.1916
Umfang: 10
3 tages des Kriegsausbruches eine» Erlaß gerichtet, Kriegsjahres zu einer Krise zugespitzt haben, die verwendet. Es war eilt bescheidener aber praktischer worin er den beispiellosen Heldenmut der deutschen nach allem bisherigen entscheidend sein wird. Die Plan, der genau bis in alle Einzelheiten studiert Truppen in Taten und Leiden hervorhebt und be- Wahrscheinlichkeit spricht dafür, daß Deutschland war. 'Als die Schicksalsstunde schlug, lief alles wie tont, daß Heer und Flotte vereint

jetzt jede Einfuhr von Fett- ist ebenso zu schänden geworden wie der Plan, Feinden heraufbeschworenen Krieg bis zum endgil- waren, Getreide und Mehl nach Norwegen gesperrt. Deutschland auszuhungern. Auf Deutschlands Fluren tigen Triumphe der Alliierten durchzufuhren. Die 2 Dampfer seien mit großen Mehlvorräten ange lohnt Gottes Gnade des Landmannes Fleiß reich- 2 Kriegsjahre haben die Mächte der Entente durch kommen, deren Auslieferung England verboten habe, sicher, als wir zu hoffen wagten. „Roch liegt

Niemals hat mich die Zuversicht verlassen, daß den Feind zu bezwingen und der gerechten Sache Vormictag im ganzen Lande die Glocken eine Deutschland unbezwingbar ist, und jeder Tag best- zum Triumpfe zu verhelfen. , Viertelstunde lang ihre eherneu Stimmen ertönen, stigt aufs neue diese meine Ueberzeugung. Das _ , _ . f ^ Die meisten Kirchen waren für die Andächtigen ge- deutsche Volk weiß, daß es um sein Dasein kämpft. ENgnfche Krtegsztele. öffnet Es mürben zahlreiche Versammlungen ab- Es kennt

seine Kraft und vertraut auf Gottes In der „National Review' veröffentlicht der be- gehalten, worin Tagesordnungen für den Welt- Hilfe. Dieses Vertrauen konnte bisher nichts er- kannte Volkswirt Edgar Crammond einen Aufsatz frieden angenommen wurden, schüttern. Frei, sicher und stark wollen wir wohnen über die voraussichtlichen Friedensbedingungen. Er. - & märtet auf dem Erdbälle! Dieses Recht soll und kann beginnt mit der von Deutschland zu zahlenden, 8 5* uns niemand rauben!' Kriegsentschädigung

. Für den Fall, daß der Krieg' Im Oeuvre vom IG. Juli wird geschrieben - Am Der Kaiser richtete eine Kundmachung an die bis März 1917 dauert, sollen Deutschland und Tage des scanzösijchen Ralionalfcstes, dein 14. Juli, Wehr zu Land und See, worin er seiner Hoffnung Oesterreich-Ungarn folgende Summen zahlen: an bot ein Verkäufer in Paris Ansichtskarten feil, und Zuversicht Ausdruck gibt, daß der Geist der Belgien 500 Millionen Pfund = 10 Mlliardcn welche die ..Teilung Deutschlands nach der Kriege

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Seite 2 von 10
Datum: 07.11.1925
Umfang: 10
der Satzungen noch zwei Jahre lang Äs Mitglied gelten und es sei zu hoffen, daß nach zwei Jahren eine andere Atmosphäre herrschen .werde, wie denn auch die heutige Lage eine andere sei als vor Zwei Jahren. Mit dem Eintritt Deutschlands werde ein besiegter Staat Mit glied des Völkerbundes werden und dann könnten sich viele Dinge ändern, zumal Ungarn auch in der Minderheitenfrage gleichlaufende Interessen wie Deutschland Hobe. Sie Freiheitsbewegung in Speien. Paris, 6. Nov. Letzte hier eingelangte Meldungen

. der König Karl als Judcn'knecht be zeichnet hatte, vom Gerichte wegen Majestätsbetei- dignng zu anderthalb Millionen Kronen Strafe verurteilt. der Locarnopakt und die Mächte. Den Weg, der seit drei Jahren von der Eannes- Konfcrcnz nach Locarno begeichncl L l o y d George als einen rauhen und steinigen. Seitdem haben wir das Ruhr-Fiasko und den Sturz des französischen Franken erlebt. Die Krise in Deutschland wegen der Locarno-Verträge darf nicht als ernsthafte Bedrohung derselben angesehen wer

den. Das Nudel, das den Pakt von Locarno iw. Dickicht des Waldes angrcist, wird, obwob» nach seine», Blute lechzend, cs doch nicht wagen, die Roste anzufallcn, - die ihn hindurchtragen. Kein Land habe mehr zu gewinnen durch tue Ratifizie rung dieses Vertrages als D c u t s ch l a n d. Die Verhandlungen wurde» von der deutschen /Regie rung cingclcitet. Wenn der Pakt angenommen wird, kann Deutschland in»Ruhe an die Wiederherstel lung seines Kredits und Handels gehen. Es wird weder Ruhr-Einfälle mehr geben

Gebiet betreffen. Das ist der Grund, wes wegen das industrielle Deutschland in seiner Mehr heit für das Abkomme» von Locarno cintritt. Die Dcutschnotionalen wenden ein, daß diescs Abkoin^ nie» Deutschland für alle Zeiten verpflichtet, die Grenzen anzuerkcncn, die im Augenblick des^ ärg sten Zusammenbruches festgclcgt wurden, ' aber Strescmann weist daraus hin, daß selbst, soweit El saß-Lothringen in Frage kommt, das Abkommen von Locarno nur fcststeht, daß Deutschland nicht versuchen

soll, eine Berichtigung der Grenzen durch Gewalt herüeizuführen, daß jedoch nichts Deutschland hindert, dies mit friedlichen Mitteln zu tun. Was die Ostgrenzen betrifft, so sieht der Pakt eine Garantierung der. bestehenden Grenzen vor. Aber auch hier ist Deutschland nur verpflichtet, nicht zur Gewalt seine Zuflucht zu nehmen, um eine Aenderung oder Berichtigung zu erlangen. Von jedem Gesichtspunkt aus hält es der Englän der für ein Jntereste des deutschen Volkes, eine Unterschrift seiner Delegierten in Locarno anzuer

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