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Der Burggräfler
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Seite 9 von 14
Datum: 29.09.1897
Umfang: 14
als regelmäßige Boten zwischen Bozen unv M-ran, und zu Herbstzcitcn allerdings sehr viele zwcispännige Priratsuhrwcrle mit Frachten. — Thatsache ist. daß keiner dieser Botenfuhrwerksinhaber bei seinem saueren Geschäfte zu reichlicherem Verdienste kam; denn die Konkurrenz veranlaßte kurzsichtigerwcise die Boten, anstatt einen „Ring' zu bilden, zu einem derartigen sich Unterbieten mit den Frachtsätzen, daß dieser oder jener lieber allmälig aus dies Geschäft ver zichtete, ehe er seinen Namen auf der schwarzen

Taiel lesen wollte, w ährend gar mancher die exekutive Veräußerung von Roß und Wagen vielleicht sogar noch alS eine stille Erlösung aus seinen Mühen und erfolglosen „Schindereien' begrüßte. Unter den Binstgauer Boten waren die Verhältniffe allerdings in so seine günstiger, als sie zwischen dem Aus- und Abladen des Wagens zwischen Bozen und MalS, oder Eyrs, ja selbst Schlanders größere Strecken zu durch'ahren halten, daß also von den verdienten Frachtsätzen ein größerer Prozentsatz auiS Führen

der Frachten selbst kam, dagegen ein bedeutend kleinerer auf daü Aus- und Abladen, während die Bozen- Meraner Frachter, kaum hatten sie ausgeladen, wieder abladen mußten, und sür's Verfrachten selbst bei den kargen Tarifen für sie wenig übrig blieb. Nur der beute noch unverwüstlich fahrende Heinrich Rapp hält ein ständiges vier- bis sechsspänniges Boten- suhrwerk zwischen Bozen und Meran und dankt sein Fortkommen neben seiner eisernen Ausdauer und einigen durch direkte Zustellung in's Haus den Kunden

gebotenen Vortheilen den hohen Frachtsätzen der Bozen 'Meraner Bah» sein Fortkommen. Gar manchen aber jener Binstgauer Boten zwischen Bozen und Mittel- oder Ober-Vinstgau, der nicht auch zugleich von Hause aus überhaupt zu den bester situ- irten Leuten zählte und seinen Eigenhandel mit und durch das Fuhrwerk nebenher betreiben konnte, er eilte das LooS so vieler Bozen-Meranerboren; er stellte es, ehe er bei seinem Geschäfte zu Grunde ging wegen Unrentabilität ein. DaS Umstehen oder Fallen

eines der Pferde glich häufig dem Entgange eines mehrmonatlichen Verdienstes, besten Ausfall dem Manne manchmal Jahr und Tag nachging. Die Folgerung aus dieser Darstellung der that sächlichen Verhältniffe, wir erinnern nur an die Namen der Bozen - Meraner Boten Christanell, Parolini, ohne noch Lebender zu erwähnen, ist leicht und richtig zu ziehen. Diesem oder jenem Fuhr- knechte mochte oder mag das FuhrmannSlcben wohl behagen, dem Fuhrwerks i n h a d e r dagegen — ist er nicht Proprehändler, d. h. kauft

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Der Burggräfler
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Seite 4 von 10
Datum: 23.10.1886
Umfang: 10
(?) und solide (?) Erwiderung des„Pust. Boten' in der letzten Nunimer las, erinnerte er sich unwillkürlich an den Spruch: „Wen'« juckt, der kratzt sich'. Nun ge juckt hat's ihn, d'rum ist er bitterböse und kratzt nicht nur an sich selber, sondern in feinem begreif lichen Aerger auch an dem Korrespondenten und dem Burggräfler selbst herum. Auch bringt das Bötl in seiner Aufregung Sachen vor, die eigentlich gar nicht zur Sache gehören. Daß der Korrespon dent als grob hingestellt wird, ist wohl nichts Neues

, das thun ja andere Menschenkinder in Er mangelung von Gegenbeweisen auch, wenn ihnen ordentlich die Wahrheit gesagt wird. In seinem Glauben an den einzigen Korrespondenten sei der Bote nun nicht mehr gestört, da es ja so am besten in seinen Kram paßt. Weilers prahlt sich derselbe um einen Beweis für seinen großen (?) Anhang zu geben, daß sich die Abonnenten des Boten Heuer um 100 vermehrt hätten (wenns nur wahr wäre). Wie viel sein Leserkreis aber abgenommen hat, be vor er aus Noth die Zuflucht

zur Politik ergriff, davon schweigt der pfiffige Bote ganz. Weiß man ja, daß im Bötl fast nur mehr Berichte über Tanz kränzchen, Feucrwehrkneipen, Batterlämpfe rc. die stehende Rubrik bildeten, so daß das Bötl selbst dem Simpelsten zu fad wurde, und seiner Zeit auch das liberale „Tiroler Fremdenblatt' die Geistespro- du'te des Boten vor aller Welt entsprechend enthüllte. Daß die Korrespondenzen im Burg- gräfler zum großen Theil im hiesigen Publi kum eine wahre Entrüstung hervorgerufen

, ist nichts anders als eine unwahre Behauptung und wohl auch ein frommer Wunsch des Boten. Thatsache ist nur, daß bis auf eine Handvoll Gegner es all gemeinen Beifall findet, daß im Burggräfler öfters unumwunden die Wahrheit gesagt wird. Der beste Beweis hiesür ist wohl der, daß der Leserkreis des Burggräslers sich hier fortwährend erweitert. Dann brüstet sich der Bote, daß er mit der Preßbehörde niemals in Kollision gerathen sei. Ja das glaubt man ihm recht gerne; denn wegen saftiger Berichte

über Faschingsunterhaltungen rc. tlagt der Staats anwalt nicht, wohl aber wenn ein Blatt den Muth hat, über staatliche Behörden und verschiedene llebelstände ein ernstes Wort zu schreiben. Daß beim Burggräfler seit 4 Jahren Preßlingen im lleberfluß vorkommen, ist einfach eine boshafte, un wahre Behauptung des Boten oder ist der Schreiber desselben so genügsam, daß wenn er 4—6 sl. in der Tasche hat, er sich schon wegen Ueberfluß an Geld rühmt. Wetters sei bemerkt, daß es dem Kor respondenten um keine allgemeine Verdächtigung zu thun

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Der Burggräfler
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Seite 2 von 12
Datum: 16.04.1902
Umfang: 12
stimmten nebst einigen Laien der anwesende Clerus und die drei einberufen den Abgeordneten, hie zum Danke dafür den Schimpf von Seite einer gewissen Gattung von Lehrern ernten. Das ist der Thatbestand der Versammlung von Glurns. Das Publicum möge urtheilen, ob die Abgeordneten sich dabei die Behandlung verdient haben, die ihnen im „Pasterthaler Boten' und andern liberalen und liberalisierenden Blättern zutheil wird. Die drei Abgeordneten nahmen den Standpunkt ein, dass in Geldsachen

nicht nur der jenige zu befragen ist, der empfangen will. sondern auch^>erjenige^ dLr z«hleu-^soll._ .DaS-äst chier-ge schehen, und zwar in einer für dik'Ährer sehr wohlwollenden Weise. Zu wundern ist-nür) dass selbst die „Katholische Volksschule'-anf den-tendern ziösen Tratsch eingegangen -ist. Was soll au« der Frage werden, wenn sie-gerade von-Lehrern-auf eine so unwürdige Fährte gezerrtwird? Das „Eingesandt' im „Pusterthaler Boten' weiß zu berichten, dass für jedwede Ausbesserung „Nie mand' gestimmt

zur Verbesserung der Schul-und' Lehrerverhältnisse gestillt hatte, erlaubt gewesen wäre, die harmlose erklärende Bemerkung zu machen. Ich' hatte mich getäuscht. In einem Theile der tirolischen Lehrerschaft hatte die einfache Bemerkung eingeschlagen und' Blitze des Zornes und Aergers hervorgerufen. Das „Eingesandt' des „Pusterthaler Boten' deutet heute noch 'fast rachesüchtig aus jene Bemerkung hin. War meine Bemerkung unrichtig? Wozu eine solche Leidenschaftlichkeit? Verträgt denn die Gehaltsfrage dir Lehrer

eine ruhige und all seitige Erörterung -nicht? Was soll der Landtag unter solchen. Umständen für eine Freude haben, an die Lösung der Frage zur schreiten? Wahr haftig alle guhen, ruhigen und intelligenten Lehret in Tirol müsstensich/) gegen ein so leidenschaftliches und intolerantes '.Vorgehen' ihrer Entlegen ver wahren, es schadet niemandem mehr als dem Lehrer- stairde selbst. — Im „Pusterthaler Boten' ist zu lesen, dass'„es eben die Art des Decan Glatz sei, in Versammlungen gegen Lehrer und deren

gerechte Forderungen' zu predigen:' So also werden die. jeaigtn behandelt,' die' sich am meisten Mühe ge gebdn haben, damit die Rechtsverhältnisse der Lehrer in Tirol endlich'gekegelt wurden, Ich bin genöthigt,' gegctn eine solche Verleumdung zu reagieren' und Muss den Einsender im „Pästerthaler Boten' so lauge einen. Lügner nennen, bis er seine obige Äsissage bewiesen hat. Ich' bin mir nicht bewusst, je 'eine'solche „Predigt' gehalten zu haben.' f Das'sind meine Bemerkungen zur niederträchtigen Hetze

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Der Burggräfler
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Seite 9 von 20
Datum: 05.05.1906
Umfang: 20
mit dem „Bolks- vereinsboten' hieß es bei Versammlungen, hieß es im Bauernbundskalender und in allen christlich- sozialen Blättern des Landes. Welcher Sturmlauf ging gegen den bestverdienten Volksverein und und seinen Bolen los! Welche abscheuliche Hetze! Welch ein entehrender Kamps für die Feinde dieses Boten! . . . Man agitierte von Haus zu Haus und bearbeitete die Einzelnen, den „Volksvereins boten' nicht zu bestellen. Der Gegner verschmähte kein Mittel, um ihm zu schaden. Man empfahl sogar von der Kanzel

? Ist also dieser Sieg nicht zugleich eine große Ehre für unser überzeugungstreues Volk von Tirol? Ein Hoch dem edlen, treuen, stramm katholischen Volk von Tirol! Ein Hurra dem katholischen Volksverein und seinem Boten! Ein Pfui den ver werflichen Mitteln der Macht und Lüge, mit denen die Feinde des „Bolksvereinsboten' gegen dieses echte katholische Tiroler Blatt ankämpsten! Der wackere Volksverein und sein Bote für das Tiroler Volk, seine Bischöfe und seinen Glauben. Das treue Tiroler Volk für seinen Volksverein

und dessen Boten, so soll es gehalten werden, so soll cS bleiben für und für! In diesem Sinne adaptiert, können wir uns die Ausführungen der „Brixener Chronik' schon ge fallen lassen. Der schwülstige Stil dürfte freilich manchem Widerspruch begegnen. Die „Chronik' beliebt aber so schön zu singen.' Chronik Sommerfahrordnung der Südbahn. Die mit 1. Mai in Kraft getretene Sommerfahrordnung! der Südbahn weist gegenüber der bestehenden nach-, stehende Aenderungen aus. Durch eine neu erstellte, Zugsverbindung Köln

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Der Burggräfler
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Seite 1 von 8
Datum: 30.10.1907
Umfang: 8
sich vor genommen, auch diese Frage zu losen und zwar wie er schon auf dem Würzburger Katholikentag ange- kündigt hat, durch Organisation der ländlichen Dienst boten- Diesen seinen Plan hat er nun auf der Generalversammlung des „Christlichen Bauernvereines für Oberbayern' am 23. Oktober in München ein gehend dargelegt. Abg. Dr. Heim führte aus: 1. Dienstbotenfrage keine Lohnfrage. Die Dienstbotennot auf dem Lande ist groß, begann Dr. Heim feine Ausführungen, denn Zahl und Güte der Dienstboten ist zurückgegangen

des Vereines, über Fragen des ländlichen Dienstbotenstandes und ihn berührende soziale Gesetze gesprochen wird. Die Dienstboten müssen über die Gefahren der Stadt aufgeklärt und über die zu ihren Gunsten bestehenden gesetzlichen Einrichtungen belehrt werden. b) Dienstbotenblatt. Ein ins Leben zu rufendes Dienstbotenblatt soll alles behandeln, was auf dem Gebiete des öffentlichen Lebens die Dienst boten interessiert, selbstoerständlich auch wirtschaftliche und gesetzliche Gegenstände. Das Blatt muß neben

, da hat er niemand, an den er sich wenden könnte, höchstens den Pfarrer oder den Lehrer. ä) Stellenvermittlung. Der Verein wird die Stellenvermittlung in die Hand nehmen, welche für die Mitglieder unentgeltlich fein mutz; sie wird ein reiches Feld der Tätigkeit bieten. s) Erholungsheime. Erstrebenswert ist es besonders, daß für ländliche kranke Dienstboten, viel leicht in Verbindung mit Altersheimen, Erholungs heime ins Leben gerufen werden, die solchen Dienst boten eine Heimat bieten, welche durch Erkrankung

des Bauernvereins eine plan mäßige Austeilung größerer Besitzungen in die Hand nehmen und Ansiedelung landwirtschaftlicher Dienst boten durchführen. Gedacht ist diese Setzhastmachung der Dienstboten als kleine Bauern, nicht etwa als Hätslergehörige von Großgrundbesitzern, die in Häusern wohnen, welche den Gutsherren gehören, ohne alle Habe, nur um sie dadurch in größere Abhängigkeit zu bringen. so Altersheime. Für jene Dienstboten, männ lich und weiblich, welche zeitlebens im Dienste der Landwirtschaft bleiben

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Der Burggräfler
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Seite 5 von 10
Datum: 08.06.1887
Umfang: 10
. Daß die bewußten Korrespondenzen von der Partei der 150 Wafferleitungsgegner ausgehen, ist ja gut bekannt. Ob nun also der x, der z oder der b dazu seine Feder leiht, um den Anschauungen und Be strebungen dieser Partei Ausdruck zu verleihen, bleibt sich doch einerlei und ändert an der Sache nichts. Durch das Bekenntnis des Boten, daß „wo man nicht anders zukom mt, er seinen Eindrücken in derber Weise [rette Schmähwortenj öffentlich Ausdruck zu verleihen, als Pflicht halte', kann sich der b Korrespondent

und wohl die ganze Partei nur geschmeichelt fühlen. Also sachgemäße Widerlegung ist keine möglich, daher muß man mit Ausdrücken, die wohl ziemlichen Mangel an An stand und Bildung verrathen, wie „jounalistischer Buschklepper', „charakterloser, heimtückischer Feig ling' rc sich aus der Klemme zu helfen suchen. Uebrigens sind dergleichen Liebenswürdigkeiten im Boten nichts Neues, wenn er mit der Gegenantwort „Marhäus am Letzten' steht, das ist man schon so gewohnt, und pflegen „Leute von der gemeinsten

3, welcher auch für gewiffe Herren bei AuSschuß- sitzungen im mündlichen Wege sehr zu empfehlen wäre, der da lautet: „Sei in deiner Schreibweise (kann auch „Redweise' gesetzt werden) manierlich, da du mit Grobheiten und Gemeinheiten sicherlich nie etwas ausrichtest.' Die angeblich konservativen Fragsteller im Pusterthaler Boten erhalten zu ihrer Bequemlichkeit die gewünschte Antwort gelegentlich „separat'. y Innsbruck, 1. Juni. (Schreckliches Ende. — Todfall.) Am Freitag nachts 11'/. Uhr stürzte vom 4. Stock eines Hauses

. Das Geräusch des herab stürzenden Körpers und der Lärm des Falles veranlaßte gar manchen späte» Gast aus den benachbarten Wirtshäusern herbeizueilen, wobei es, wie ich höre, nicht an rohen Aeußerungen fehlte! — Vorgestern verschied hier der ehemalige landsch. Sekretär Herr Vinzenz Wassermann. Derselbe war auch in weiteren Kreisen als lang jähriger Redakteur des „Tir. Boten' v. 1852—69 bekannt. Er hatte eine nicht ungewöhnliche lite- rarische Bildung und war namentlich auf dem Gebiete der deutschen

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Der Burggräfler
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Seite 4 von 10
Datum: 11.02.1891
Umfang: 10
hinaus verpflanzen, j so daß wir insgesammt von den Annehmlichkeiten j der Durchführung der Wafferlcitung noch lange Zeit genug zu losten bekommen. Die neue Waffrr- leitung wird aber nach zwei Seiten hin auch die soziale Frage nicht blos streifen, sondern ernstlich in ihre Nachwirkung hineinverwickeln. Die Dienst boten, die Mägde und Köchinen, werden ohne Zweifel in ihrer Neigung zur Bequemlichkeit bei der Aussicht auf die Möglichkeit, das Wassertragen über die Stiegen in die oberen Stockwercke

werde durch Einrichtung der Wohnungsbrunnen überslüffig, nur mehr in solchen Familien im Dienste Kleiden oder Dienst suchen, welche sich die Auslage für einen Stockbrunnen losten lasten. Andererseits wird eS Familien geben, die bei der Bequemlichkeit des Brunnens in der Wohnung selbst keines Dienst boten mehr bedürfen und für die Zukunft auf besten Dienstleistungen verzichten. Wir dürfen uns also auf eine tiefergehende Bewegung unter den Dienst boten gefaßt machen. Es wird dazu kommen, daß die Hauseigenthümer

gezwungen werden, Auslauf brunnen nicht blos für das Haus, sondern auch für jede Wohnung, oder wenigstens für jeden Stock einzurichten, da die WohnungSmiether die Bedingung eines Wohnungsbrunnen stellen müsten, weil sie ohne diese Brunnrneinrichtung einfach leine Dienst» boten mehr erhalten. Die Nachfrage nach Bon- und Zugeherinen wird sich dagegen jedenfalls ver mindern. Die Wasterfrage wird unS also noch viel fach und dauernd belästigen. -u. Arzl, 9. Febr. (Unglücksfallund eine Hochzeit.) Gestern

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Der Burggräfler
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Seite 3 von 14
Datum: 06.11.1886
Umfang: 14
, aber aus Rücksicht auf gewisse Jäger sei daher daS i ohne Tüpferl geschrieben. d. Bruneck 2. Nov. (Nochmals dem „Bötl.') Wie sehr der Korrespondent in Nr. 85 des „Burggräfler' mit seiner Charaklerisirulig des „Pusterthaler Boten' den Nagel auf den Kops getroffen, be weisen wohl am besten die rohen Kraftansdrücke (wie z. B. „Raufbold') des „Bötl', woiiuc es einigermaßen an dem verhaßten Korreipoudenten Revanche zu nehmen sucht, es aber woiilwe slich unterläßt, sich noch weiter vergeblich jii recht fertigen

. Seither war mau immer gewohnt den „Pust. Boten' als das offizielle Organ des löbl. ZladtmagistralS zu betrachten. War ja der „Bote' stets der Anwalt und Vertheidiger aller magistratliche» Projekte nich Anssührnngen, insbesondere war er es, der für die ins Trockene gerathene Wafferfrage am melstcn Reklaute ge macht halte. Und jetzt, da die Sache sch es steht, geht ihn aus einmal Alles nichlü mehr an, wie er aus die vorwitzige Frage des Korrespondenten bezüglich der Wasserröhreit vorgibt

. Dies ist sicher sehr charakteristisch für das „Bötl' und wohl der beste Beweis, daß es um die fragliche Sache wirklich schlecht sieht. Der „Bote' be merkt weiter, daß die Majorität der Gemeinde vertretung für das, was sie beschließt und ausführt, verantwortlich ist, sobald für die Gemeinde ein Nachtheil erwiesen werden kann. Nun eiir solcher braucht wohl nicht mehr erwiesen \u werden, der ist doch schon handgreiflich da. Also wenn man aus der Behauptung des „Boten' einen logischen Schluß ziehe

» wollte, so ivären die Herren liberalen Stadtväter verpflichtet, die sinnlose Wassergraberei, sowie die verrosteten Eisenröhren aus ihrem Beutel zu zahlen. Das wäre auch das Richtige, vielleicht wären selbe ein anders Mal bei ihren Beschlüssen weniger leichtsinnig und verschweilderisch. Den „Boten' kennen wir nun, und wenn derselbe nächstes Jahr vor den Wahlen iviedernm wie gewöhnlich mit Leib und See! für das materielle Wohl der Stadtbürger eingeiiommen ist, so mögen sich dieselben nur an sein Verhallen

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Der Burggräfler
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Seite 4 von 10
Datum: 05.07.1924
Umfang: 10
btzkanntgegeben: Einwandern dürfen: aus Deutschland 51.237 (160,607 im Vor jahr); Oesterreich 785 (7342); Tschecho-Slowakei Die Boten holten die Briefe bei den Ueberneh- mern, welchen sie eine Gebühr (in Meran wöchent lich vierzig, in Lana zwanzig Kreuzer usw.) ent richteten, ab. Für die Beförderung an die Postämter erhiel ten sie von den Korrespondenten pro Brief sechs Kreuzer, davon sie wieder die Postgebühr bestrit ten. Bei der Abgabe eines Briefes bezogen sie von dem Empfänger einen Kreuzer. Die Mehrzahl

der Korrespondenten hielt diese — übrigens sehr unsichere — Entlohnung der Boten in Anbetracht der Beschwerlichkeit, ja mitunter Ge fährlichkeit des Weges nicht als zu hoch bemessen, wünschte aber doch selbstverständlich, daß eine Er niedrigung der Brieftaxcn herbeigeführt werde. In der Eingabe an die Regierung und Hof kammer beklagten sich Bürgermeister und Rat zu Meran über die Saumseligkeit der Boten. Dem gegenüber kann darauf hingewiescn werden, daß die Parteien selbst häufig die Boten über Gebühr aufhielten

. Das Eintreffen der Boten in die an der Landstraße gelegenen Orte'war durchaus nicht ihrer Willkür überlassen. Der „Vinschgauer' mußte die Strecke Finster- münz-Meran bei jeder Witterung in drei Tagen, der „Bozner' die Strecke Meran-Bozen in einem Lage zurücklegen. Die Bewohner Merans waren also wöchentlich 3iur einmal in der Lage, Schreiben verhältnismäßig billig abzusenden oder zu empfangen, die Bewohner der näher an der Poststraße liegenden Orte hin gegen wöchentlich zweimal. Dringende Expeditionen

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Der Burggräfler
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Seite 1 von 14
Datum: 06.03.1901
Umfang: 14
man nur an die Administration des .Burggräfler' (Telephon-Rufnummer 842.) Meran, Berglauben Nr. 82, zu richten. (Telephon-Rufnummer 848.) Nr. \% Meran, Mittwoch, am 6. März XIX. Jahrgang. Kalender: Donnerstag 7. Thomas v. Aquin. Freitag, 3. Johann von Gott- Samstag, 9. Francisca, Katharina. Märkte: 8- Lajen VK.; Hötting; Dro (Arco). Ueber die Landflucht der Dienst boten. i. Von jeher war es der Brauch, dass solche, welche sich dem Handwerke oder Handel und Gewerbe widmen wollten, zur Erlernung und Ausübung ihres Berufes

, die vom Lande in die Stadt kamen, nicht selten wohlhabende und wackere Bürgerssamilien hervor, die für Kirche und Staat gleich nützlich wirkten. Heute noch werden wir durch die Hofnamen auf dem Lande vielfach an die Herkunft und ursprüngliche Abstammung solcher Bürgersfamilien erinnert. Das war ein berechtigtes, in der göttlichen Bor- setzung begründetes Ausstichen der Stadt. Ganz anders ist die sogenannte Landflucht der Dien st boten zu beurtheilen, wie sie heute platzgegriffen hat. Die Dienstboten

, denn durch die Land arbeit werden dem Boden jene Früchte ent lockt, durch welche sowohl das Land als auch die Stadt ernährt wird. Da ferner der Land mann in seinen Bemühungen mit jedem Schritte auf die Gunst und den Segen des Himniels an gewiesen ist, so ist es besonders die Landarbeit, die auf das Herz des Menschen religiös an regend und veredelnd wirkt. Es gibt also in der Sache selbst keine Begründung, warum die Dienst boten das Land fliehen und die Stadt aufsuchen sollten, und wenn dies heute dennoch

- wie einschneidend die Dienstbotenfrage geworden -ist.- In der Meraner Gegend ist sie besonders brennend; sie hat ihren Grund in der erwähnten Landflucht der Dienst boten. Die arbeitsamen Hände wandern in die Stadt und der Landmann ist nicht mehr im Stande, die geeigneten Dienstboten zu finden und selbst für weniger geeignete muss er über spannte Löhne zahlen. Wie jede Krankheit, so hat auch diese ihre Ursachen. Eine solche ist vor allem der hohe Lohn, der in der Stadt, besonders von den fremden Herrschaften

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Der Burggräfler
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Seite 5 von 10
Datum: 17.10.1923
Umfang: 10
Saison eröffnet wurde, hat der Ver nein einen sehr glücklichen Griff getan und durch die prächtige Wiedergabe des Stückes einen vollen Er folg erzielt, auf den Vereinsleitung. Mitwirkende und auch der neue 'Spielleiter mit 3techt stolz sein können. Das Stück war vortrefflich einstudiert, das Zusainmeuspiel zufriedenstellend, einzelne Darsteller boten wahre Prachtleistungen (Äntiochus, Marzel lus, Petrus. Milo nsw.) Recht nett waren auch all die kleinen jungen Freunde des Venantius. Die schönste

italienischen Forstsachblatt. dem „Giornale d'Jtalia' Forestale' hat Ing. Adriano Risco gegen die Ver wüstung der Wälder in Oberetsch sich ausgesprochen. Der italienische Forstfachmann schreibt u. a.: „Ich hatte das Glück, den heißen August in unseren Al pen verbringeit zu können, wobei mir Gelegenheit ge boten war, zu konstatieren, wie die Wälder — schon beschädigt durch die Raserei und die Notlage des Krieges — verurteilt sind, durch frische Abholzun gen ihr Leben einzubüßen. Wenn damit fortgefah ren

. daß sie kaum noch Schatten zu bieten vermögen. Für jene, welche den Eindruck des Waldes, voll von süßer Schwermut, fühlen, muß diese Verwüstung - einen wahren Schmerz auslösen. Außer den Gefühlen muß Oie Vernunft uns oas Interesse uns An regung geben, dagegen Einspruch zu erheben, auf Saß jene Berge nicht ihres schönsten Schmuckes ent blößt werden. Es ist notwendig, daß wenigstens für ein Jahrzehnt sie Abholzungen der Wälder ver boten oder äußerst beschränkt werden; jetzt aber herrscht dort die Tendenz

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Der Burggräfler
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Seite 5 von 8
Datum: 01.03.1913
Umfang: 8
, der Gemeinde vertretung oie endgültigen Anträge stets erst oann vorgelegt, wenn alle Gemeindeväter zu Wort gekommen waren, sooaß Gelegenheit ge boten war, oas Für und Wider genau und sorgsam gegeneinander abzuwägen. So wurde stets ein gangbarer Pfad gefunden, auf dem Sie mir, weil in den Marschplan vollends eingeweiht, allezeit treu zur Seite blieben« Unsere gründlichen Vorerhebungen führten mich auch oft in fremde Orte, selbst ins Aus land, zumeist freilich nach den uns verwandten Städten Bozen, Innsbruck

ich als Geschenk einer gütigen Vor sehung allerdings zu besitzen. Das aber war auch Alles. Und doch erwies sich dieses ge ringe Rüstzeug: Gründlichkeit, bedächtige Ruhe und Umgänglichkeit als hinreichend, um die früher angedeuteten Gebrechen meiner ! Persönlichkeit auszugleichen und sogar dev Beihilfe eines eigenen dem Meraner Ratyause dienenden PreßorganeS entraten zu können« Die ungescheute Offenheit, mit der alle Ange - legenherten der Stadtgemeinde behandelt wurden, boten wohlgemeinter Kritik durch Presse

dieser offenkundigen Tatsache meine Mitarbeiter jetzt mir das Ehrenbürgerrecht zuerkannt haben, und ich mich dieser Abstimmung füge, so nehme ich die verliehene Auszeichnung hin als Anerkennung einer fast durch ein Menschenalter hindurch geübten Geduld, welche ich daran verwendet habe, die in unserer Stadt allseits regen Kräfte zu deren Besten zu sammeln und zu lenken. Daß mich Ihre Auszeichnung hoch erfreut hat, brauche ich hier nicht zu wiederholen; Ihre Boten, Herr Bizebürgermeister Gemaß- mer und Kurvvrsteher

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Seite 4 von 14
Datum: 13.09.1884
Umfang: 14
großer Theil un serer Bürger nicht ohne Ursache bei den heurigen Wahlen so sehr gegen di^'liberale Herr schaft gewehrt. Nicht der konservativen Agitatto», nein, ihrer Parteiwirthschaft haben eS unsere Libe ralen zuzuschreiben, daß sie heuer im III. Wahl- körper so gründlich unterlagen und auch im II. eine so starke Opposition erfahren mußten. Bnmeck, 9. Sept. Dem „Pusterth. Boten' und seinem Gefolge scheint es sehr unbequem zu werden, daß unsere ungesunden Gemeindezustände fortwährend etwas anS Licht

nicht zufrieden waren und sohin nur dasjenige, was ich geschrieben, bestätigt. Was verlangt der Schreiber i« „Pust. Boten' also »och nach einem Namen, hat er deren nicht an den kon servativen Wählern genug, unter denen er auch ganz getrost den Korrespondenten des „Burggräsler' suchen kann, da ihm an seiner Person scheinbar so viel gelegen ist. Also Herr „Bote' sammt Anhang, ob Sie den Korrespondenten einen Revolver- Journalisten, oder einen Buschklepper nennen, genirt denselben gar nicht, sondern zeigt

nur, daß der Artikelschreiber im Boten kein besonders geistreicher Mann sein muß; denn mit Schimpfworten herum werfen kann ja ein Gassenbube auch. UebrigenS wird sich unsere Opposition nicht damit befassen, mit ihren Gegnern auf gemeine Art zu zanken, sondern mit allen gesetzlich zulässigen Mitteln dahin zu wirken trachten, daß die Wünsche und Beschwer den aller Bürger möglichst berücksichtigt und die Steuerlast derselben nicht durch eine übertriebene Berschönerungsmanie fortwährend erschwert werde. Man weiß schon

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Der Burggräfler
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Seite 1 von 16
Datum: 20.11.1907
Umfang: 16
am 29. November 1997. «4. .bi , »Mail Kalender: 20. Mittwoch, Felix von Valois Bk. — 21- Donnerstag, Mariä Opferung, GelasiuS P. — 22. Freitag, Eöcilia I. M. „Laas oder Göflan'. ! 2n dem „Vinschgauer Boten' des „Master Wochen blattes' vom 9. November wird die aus die Vinsch gauer Marmorindustrie respektive -Gewinnung Bezug habende, plötzlich in die Oessentlichkeit gezogene Rivalität zwischen obgenannten beiden Oitschasten unter dem Anlässe besprochen, um dem von Herrn Fridolin Plant herausgegebenen „Führer

durch Vinschgau' eine angebliche Korrektur des Tat sächlichen dahingehend angedeihen zu lassen, daß der Ruhm des Laaser Marmors eigentlich den Göslanern berechtigterweise gebühre. Die Kirchtürme der beiden Ortschaften stehen wieder einmal etwas zu weit von einander entfernt, daher der Streit. Run verläßt der Ton des angezogenen Artikels im „Vinschgauer Boten' ganz un nötigerweise den Rahmen einer an und für sich ja ganz berechtigten korrigierenden Aufklärung; denn das wiederholt angewendele, den Laasern

über die eigenen vier Pfähle hinaus nicht zu richten vermag. Wir können es darum auch kaum für die Güj- laner Interessen zweckdienlich halten, daß dieser Ton, in welchem dem „Vinschgauer Boten' bloß eine angebliche Korrektur des Plant'schen „Führers' hätte zugehen sollen, für eine derartige Berichtigung hätte gewählt werden dürfen. Man kann bekanntlich mit Manier sein vermeintlich verkürztes Recht auch vertreten und braucht darum nicht vor aller Welt über eine vom ganzen Lande hoch eingeschätzte In dustrie

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Der Burggräfler
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Seite 2 von 8
Datum: 28.12.1895
Umfang: 8
, und zwischen dem 26. und 30. werden noch vier Jnsanteriebataillvne, ein Jägerbataillon und eine Batterie eingeschifft werden, so daß Bara tieri Mitte Jänner über eine Gesammtstärke von 22.000 Mann und 42 Geschützen verfügen wird. Während RaS Mangascha angeblich auf eigene Faust mit der Besatzung von Makalle Fühlung nahm, schickte Ras Makonnen zwei Boten mit FriedenSvorschlägen nach Adigrat. ES ist nicht anzunehmen, daß General Baratieri diesen Vor schlägen irgend eine Bedeutung beilege. Jeden- falls ist da» Gerücht, daß die Regierung

gegen Anerkennung des Vertrages von Utschalli und Räumung des Tigre bis zum Mareb zum Friedensschlüsse bereit wäre, unbegründet. Die Boten Ras Makounens wohnten der zum An denken an Agordat stattgehabten Parade bei. Einer von ihnen ist jener Zögling der franzö sischen Mission Uola Emanuel, welcher Ras Makonnen al» Dolmetsch nach Italien begleitete. Das war also der angebliche französische Offzier, welcher die „Tribuna' bei dem Eintreffen des Briefes des Lieutenants Scala so sehr in Har nisch brachte. Die Lage

: „Aus dem feind lichen Lager eintreffende Boten versichern, daß den abeffynischen Truppen zahlreiche Sklaven und Frauen folgen und Noth an Lebensmitteln herrsche. Ras Mangasch versuchte am 20. d. M. einen leichten Angriff auf Makalle, wurde aber ohne Schwierigkeit zurückgeschlagen. Da« Fort von Makalle befindet sich in sehr gutem Zustande. Der Negu« Menelik soll sich am Aschangi befinden und keinen RaS bei sich haben. Der Kommandant von Kaffala ent sendete eine Patrouille zur Einholung von Kund schaft

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Der Burggräfler
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Seite 4 von 16
Datum: 09.02.1895
Umfang: 16
bis auf den lehren Tropfen in die Senncrci und der Bedarf an Milchprodukten muß wenigstens theilweise auf ein p m anderen Wege ersetzt werden. ES ist hierzulande Sitte, daß die Dienst boten in der Frühe ein Milchmuß, zu Halbmiltag und aus Märende Burtermrtch oder abgerahmte Milch erholten, was auch mittags und abend- als Nachtisch der Brauch ist. Wie wird aber diese Milch den Dienstboten in solchen Häusern ersetzt, wo die frische Milch in die Sennerei wandert? Anstatt Milchmuß in der Früh erhalten die Dienst

boten Waffermuß, anstatt Milch zu Halbmittag ein Stück trockenen Brotes oder höchstens ein GlaSl „TeufelSgift'. Auf Märende ist es ebenso und der Nachtisch mittags und abends fällt einfach weg. Allerdings wird Butter- und abgerahmte Milch von der Sennerei geholt, wenn eS gilt, einen afch- trockenen „Plenten' in den Adamekanal zu würgen. Zur Bereitung der Speisen t> ägl die Hausfrau alle möglichen Schmieren zusammen, nur reines Schmalz ist nicht zu haben. Unfchlitt vom Seifensieder, Schweinfett

vom Fleischhauer, Kunstschmalz vom Krämer und wenn dann der Christtag oder der Kirchtag da ist, wo die Küche eben am meisten leisten muß, werden Boten und Bötinen bestellt, die wenigsten- soviel reines Schmalz bringen sollen. daß die Köchin diese zwei Feste nicht die ganze Apotheke von Schmieren und Salben in Anspruch zu nehmen braucht. Der Landwirth mag den. ErlöS auf anderer Seite wieder ausgeben, die Köchin soll mit schlechter Waare gute Speisen bereiten und der arme Dienstbote mag jahraus jahrein

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Der Burggräfler
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Seite 5 von 10
Datum: 21.05.1887
Umfang: 10
des Boten wegen des Ungeziefers muß als eine geradezu boshafte be zeichnet werde». Bevor das Projekt für die neue Leitung auftauchte, war nie ein Ungeziefer in der alten LamprechtSburger Leitung. Auf welche Weise jetzt solches hineinkommt, ist leicht erklär lich, da jedenfalls nicht ohne Absicht die Quel lenhäuschen in durchlöchertem Zustande gelassen werden. Doch helfe, war helfen kann und seien <S auch nur ein paar unschuldige Fröschlein. Welche Sorgfalt oder besser gesagt Nachlässigkeit seil mehreren

», z. B. die Erhöhung der Zitschläge auf die indirekten Steuern, die in den letzten Jahren durch Verkäufe von Gemeinde- gut gewonnenen Einnahmen ». s. w. Ob auch für die künftigen Jahre mit den jetzigen Zu schlägen zu deu direkten Steuern das Auskommen gefunden wird, dürfte sehr unwahrscheinlich sei». WaS nun zum Schlüsse den Borwurf des Boten wegen der ekelhaften Lüge betrifft, so erfolgte allerdings die Mahnung zur Sparsamkeit nicht in amtlicher Weise an die Gemeindevertretung, wohl aber wurde

dieselbe von berufener Seite dem bekannten Herrn Delegirtcn zur Mittheilung und Darnachachtnng an und für unsere Gemein devertretung wärmstenS empfohlen. Wenn das Wort „Sparen' nicht zur Kenntnis der Ge meindevertretung gelangte, so ist jedenfalls die nicht absichtslose Vergessenheit dieses Herrn daran Schuld, welche Vergessenheit um so auffallender erscheint, da ihm weniger mißliebige Punkte, wovon der Bote Einen erwähnt, besser im Ge dächtnis geblieben zu sein scheinen. Bevor also der Artikelschreiber des Boten

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