. DieThealerdirektion ersucht die früheren Logen abnehmer sich wegen Beibehaltung der bisherigen Logen bis 28. September zu entscheiden. Darnach beginnt das neue Abonnement. - 30 und läßt Dich nicht wieder hier sehen, hörst Du —' Damit schlug sie das Fenster zu, ohne sich weiter um den armen Nazi zu kümmern, der ganz starr, mit vor Schrecken offenem Mund und großen weitaufgerissenen Augen zu der bösen Frau hinaufschaule. Monika weinte bitterlich. „Aber, Tante Euphemia, der Junge hat doch nichts Böses getan', meinte
Erwin. „Weine nicht', herrscht: Fräulein Euphemia das Füchschen an, „und Du hältst den vorwitzigen Mund —' gegen Erwin gewandt. Als sich jetzt die Tür öffnete und die Frau Rat, einen langen Wollshawl in den Händen, auf der Schwelle erschien, trat Euphemia ihr mit dem Ausdruck voller Empörung entgegen und sagte, dabei mit dem ausgestreckten Arm auf Mo nika deutend. „Da hast Du die Bescheerung! — Das sind die Folgen, wenn man „so was' in Haus nimmt. Komme ich gerade dazu, wie die Monika das Fenster
aufgerissen hat und mit dem Lumpenjungen, dem Nazi, schön tut. Mit guten Absichten schleicht der hier nicht ums Haus und die' — mit einem Blick auf die Kleine — „ist auch gerissen genug, um —' Die SanitätSrätin schüttelte mit dem Ausdruck leiser Mißbilligung den Kopf. „Du siehst, wie immer, gleich zu schwarz, Euphemia, und wenn eS auch nicht recht von Monika ist, allein das Fenster aufzumachen, weil sie hinausfallen kann, so glaube ich doch nicht, daß sie oder der Junge irgend etwas BöseS vorhatten
die Rätin, „aber Du darfst künftighin, wenn Du alleiu bist, nie mehr ein Fenster aufmachen und Dich hinauslehnen, hörst Du?' „Aber ich war ja nicht allein, Erwin war doch bei mir', verbesserte das kleine Mädchen. ' ' „Nun. dann gilt «s für die Zukunft — allein sollst Du es nie tun. Verstanden?' — 21 — Sie hob das tränenfeuchte Gesichtchen empor und blickte in die großen, dunklen Kinderaugen. Monika nickte mit dem Kopf, zum Zeichen, daß sie sehr wohl ver standen, was man von ihr verlangte, und fragte
dann ganz schüchtern: „Aber der Nazi — Mama — er friert so —' „Wir wollen ihn in die Küche kommen lassen, da kannst Du ihm warme Suppe geben und ihm „Guten Tag' sagen, Füchschen.' Die Kleine lächelte unter Tränen und lief an das Fenster zurück. „Er ist fort — er ist fort', rief sie nach einem Blick auf die Straße und begann aufs Neue zu weinen, „und er friert doch so und hat nun keine Suppe und nichts.' „Ich will ihn wieder holen, weine nicht mehr Füchschen, ich hole ihn.' Mit dieser Tröstung lief Erwin