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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 04.12.1862
Umfang: 6
ausge, sprechen hat. Der Kaiser dachte, daß die griechische Nation nichts besseres thun könnte als einen Sohn der Königin von Großbrittanien zu wählen, der sie konstitutionell regieren und dadurch nothwendiger Weise die Wohlfahrt des Landes befördern würde.' London. (Ist die Kandidatur des Prinzen Alfred von England Schein oder ErnstDiese Frage be schäftigt gegenwärtig die politischen Geister Haupt, sächlich, ja fast ausschließlich, und gewiß mir allem Recht; denn wie sich das Loos Griechenlands ent

scheidet, so entscheidet sich das Schicksal Italiens, und je nachdem Italien sich gestaltet, gestaltet sich Europa. Die griechische Frage aber ist das schärfste Messer, das bis jetzt an die bald zehnjährige „LiNenlo cortlwle' zwi schen England und Frankreich gesetzt wurde. Welchen Grund, welchen Halt dieselbe hat, das muß sich jetzt entscheiden. Den wenigsten Beobachtern war eö bisher gelungen, den eigentlichen Kern der englischen Politik dem mehr und mehr um sich greifenden Frankreich gegenüber

zu entdecken. Wie kommr eö, daß England ohne den mindesten Widerstand dem Kaiierreiche überall die Thore zur Weltherrschaft offen gelassen, ja selbst geöffnet hat?^ Wie kommt es, daß es die junge fran zösische Seemacht gleichsam unter seine Fittige ge nommen und mit sich in die fernsten Länder, zu den glänzendsten Siegen, zu den wichtigsten Eroberungen geführt hat ? Unter Englands Anspicien drangen die ersten französischen Kriegsschiffe durch die Dardanellen in das bisher verschlossene schwarze Meer

; Englands Flagge deckte die französischen Triumphe vor Seba- stopol; England begrüßte die französiichen Adler in Syrien, in Suez, in Abpssinien; England zeigte den kaiserlichen Admiralen den Weg nach Ehina und ließ französische Zuaven in Peking sich die Taschen süllen; England lieh der französischen Expedition gegen Siam seine Ullterstütznng uno gab dem Kaiser ein ziveireS Indien; England hat seit dem italienischen Fcldzuge bis auf den heutigen Tag gegen die factische und ab solute französische

Oberherrschaft in Italien nicht einen Finger erhoben; England begleitete freundlichst das erste kaiserliche Geschwader an die me>ricanische Küste und machte sich zum Mitschuldigen dieser Invasion, um schließlich die allerdings schwer zu erringenden Früchte dem treuen Alliirten zu überlassen; England hat selbst dem französischen InterventionS-Projekt in Amerika, wenn nicht zugestimmt, doch eine gewisse mora lische Sanktion verliehen, jedenfalls nichts gethan, um es zu hintertreiben. So ist Frankreich groß

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 4
Datum: 16.12.1859
Umfang: 4
in die »ugen springt): England besitzt 62V KriegS- Ichiffe. Lrankreilti 44S. !/iußland l04. Schwede» 311. Nor wegen 14Z, Dänemark 120, Bereinigte Staaten von Amerika 7S, Holland IZS, Belgien 7. Spanien 82, Neapel 121, Oesterreich I^S, Portugal S7, Sartinien 28, Preußen SS, «Äriechenland 2<Z, Türkei 49, Brasilien 27, Peru 15, Ehili 5. Mexiko 5. . Der englische Expreß sagt: Wichtig, wenn eS wahr ist! Ein Brief dbo. St. Petersburg 17. Nov. (1. Dez.) meldet: »Ein Courrier ist in 42 Tagen vom Amur

der Abfassung der offiziellen Zeitungsberichte, ein ModuS, der rasch und, wenn auch nicht erschöpfend, so doch verständlich und übersichtlich von der Thätigkeit deS Bundes Kenntniß gibt, denn daS ist gewiß, daß diese Berichte, wie sie gegenwärtig an die Oeffentlichkeit treten, geradezu ein Scanval genannt werden müssen. Und hierauf dürfte, wie wir hören, der Bund allerdings zunächst fein Augen merk richten. Frankreich. Der ZeitungSkrieg zwischen England und Frankreich Hot allerdings für ven Augenblick

, welche die ernstesten Befürchtungen für die Zukunft verrüih. Der ehemalig« Minister LouiS Philipps, Herr v. RSmusat, und der bekannte Publiclst Foreade, welcher immer nur am Vorabende oder beim Abschlüsse großer Ereignisse auftaucht, entwickeln diesmal beide ein und denselben Gedanken: man möge den bri tischen Löwen nicht reizen und zwingen, der Politik untreu zu werden, die er seit 45 Jahren konsequent verfolgte. ES gebe für England zwei politische Systeme, und be harre Frankreich in dem Irrthum

, den «S mit den be kannten Adressen der Obersten der Armee an den Kaiser beging, so zwinge eS England zu einer Umkehr, welche für die französischen Interessen gefährlich, wenn nicht verderblich wäre. DaS eine politische System, welches England üben kann, ist die kriegerische und eigenfinnige Politik ChathamS und PitlS, die Politik der Einmischung in die Continental-Angelegenheiten, der Coalilionen gegen Frankreich. AIS England diese Poliiik des Hasses und Krieges übte, sah eS von allen Principien- und Frei- heilSfragen

ab. Damals betrachtete es Rußland, Oester reich, Rom selbst als seine natürlichen Bundesgenossen. ES gab für England nur einen Kind — Frankreich; wer gegen Frankreich stand, war sein Alliirter. ES rich- tele seine Finanzen zu Grunde, um die Feinde Frank reichs mit Subsidien zu versehen; eS opferte.seine eigene Freiheit, wenn eS die Erniedrigung Frankreichs galt. So arbeitete die Politik gegen Frankreich im Jahre 17K3 und im Jahre 1315. Seit 1315 war ein Umschwung eingetreten; die Engländer wandten

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 01.12.1859
Umfang: 6
hinlänglich bekannt ist, sind England, Nußland und Preu ßen in Berathungen über eine Grundlage für die Kongreß- verhandlungen getreten, lind bevor diese nicht beendet sind, wird natürlich eine Eröffnung des Kongresses, wenn auch die Einladungen erfolgt sind, nicht stattfinden.« Dagegen gtauvt die N. Pr. Z. versichern zu können, daß die hier behaupteten »Berathungen« zwischen den drei Mächten Preußen, Nußland und England nicht stattfinden. Die M. Post erklärt, daß daS Gerücht, die Mission Lord Cowley's

beziehe sich auf den Antrag einer gleichzeitigen Ent waffnung Frankreichs und Englands, völlig ungegründet ist. Ein solcher Antrag, fügt die M. Post bei, ist sogar unmög lich und wäre das letzte der Dinge, waS Frankreich verlangen und England gewähren könnte, da Englands Rüstungen nur auf die Vorbereitungen Frankreichs süßten. . Wenn England Maßnahmen defensiver Natur ergriff, so geschieht dies, um sie jedem Angreifer entgegenzuhalten. Jedes englische Mini sterium müsse in der Lage

sein. den Combinationen auswär tiger Mächte entgegentreten zu können, und nach den zahl reichen Veränderungen, welche bei seinem Nachbarn vorgingen, wird Großbritannien seine Plane nicht modificiren. Die M. P. sagt schließlich, daß die von England bean tragten Kongreßxräliminarien auf gutem Wege seien, und die Einladungen Frankreichs und Oesterreichs zur Absendüng in Paris bereit sind. Man könne sohin die Vereinigung eines Kongresses als nahe bevorstehend erachten. Das Londoner Journal »the Preßr glaubt

, daß der dem Lord Cowlep zuge schriebene Antrag wegen Entwaffnung verworfen werden wird. Dailp NewS sagt, daß daS Gerücht von einem Entwaff- nungSantrag, obwohl unbegründet, immerhin ein Zeichen der Zeit sei, und die guten Beziehungen zwischen Frankreich und England beweise. Dasselbe Journal sagt, daß die Rüstungen Englands nöthig seien, weil da« VertheidigungSsystem schwach ist. Der Kaiser Napoleon begreife dieses zu wohl, um einen Vorschlag zu machen, welcher eine Friedenspolitik eher stören, als befestigen

könnte. DaS Interesse deS englischen Handels ist die beste Garantie für die FricdenSwünsche Englands. Der eigentliche Zweck seiner Mission besteht nicht darin, inS reine zu kommen , sondern darin, John Bull zu verhin dern, die Geduld früher ,u verlieren, als «s wünfchenSwerth ist. ES muß noch Zeit gewonnen werden, und dazu ist da« beste Mittel einige Besänftigung der öffentlichen Meinung in England und die Cooperqtion in China. Lord Cowlep. heißt eS in einem Pariser Briefe, wird in London mehr Glück als in Wien

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 21.03.1850
Umfang: 6
, über welche der Kontinent von England Rechenschaft zu verlangen das Recht hat. Die russische Note scheint zwei einander entgegengesetzte politische Sy steme bezeichnen zu wollen, von denen das eine das eng lische und das andere das russische System ist. In die ser Note interpellirt das russische System entschieden das englische und sragt es um sein Ziel. Zu gleicher Zeit, da sie diese Frage an das englische System richtet, läßt sie auch das Ziel des russischen Systems durchschimmern. Auf die einander entgegengesetzten

Charaktere dieser zwei Systeme wollen wir einen Augenblick die Aufmerksam keit des Publikums lenken. Was ist der russischen Note zu Folge das englische System? Dieses System ergibt sich aus der Beschaffenheit der englischen Macht und aus der Art ihrer Ueberlegenbeit. England, die Jnselmacht, glaubt sich daheim unangreifbar, und England, die See macht, glaubt alle Staaten des Kontinentes angreifen zu dürfen. Das Meer dient ihm gleichzeitig zur Ver theidigung und zum Angriffe; es ist. Dank dem Meere, immer

. Der europäische Kontinent ist seit den letzten zwei Jahren den Aufregungen deS Revoln- tionsgeistes dahingegeben, und dieser der Gesellschaft feindliche Geist ward nun mit Mühe durch die gemein schaftliche» Anstrengungen aller Mächte des Kontinents bekämpft und niedergehalten, in Mittelitalic» durch die Frankreichs uud Spaniens, in Deutschland durch die Preußens, in dem östlichen Europa durch die Oester- reichs^nnd Nußlands. England selbst mußte den Rück schlag dieser europäischen Bewegungen ans den jonischcn

und die gesellschaftliche Solidarität nicht vergesse, welche in diesem Augenblicke alle Mächte Europas ver bindet ? Und England schlägt in der griechischen Ange legenheit gerade das entgegengesetzte Verfahren von dein ei», welches die russische Note angedeutet hat. Es läßt es, gelinde gesprochen, daraus ankommen, einen Aus stand in Griechenland hervorzurufen, und behandelt diese Möglichkeit der Revolution mit einer leichten und barschen Entschlossenheit, wie wenn es selbst von der Nachbarschaft einer demagogischen

Revolution nichts für seine ionischen Inseln zu fürchten hätte; denn wie soll heut zu Tage irgend eine Revolution der Welt anders als demagogisch und gcsellschaftSfciiidlicli sein? Oder wenn England auch sicher wäre, diese demagogische Re volution, die eS so leichtsinnig in Griechenland herauf beschwört, immer hart lind grausam in Eorsn lind Ee- phalonien unterdrückeii, ja sogar im hellenischen Reiche niederhalten zu können, so würden die Britten die Rä cher sein, nachdem sie die Anstifter

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 01.08.1859
Umfang: 6
schen Oesterreich und Frankreich in Betreff Italiens eine mili- tärische Konvention abgeschlossen worden. Von Lonton meldet eine Depesche, daß'Oesterreich sich ent schieden der-Zulassung Piemonts zur Züricher Neunion wi dersetzt. Paris, 24. Juli. Die Hoffnungen ans den Zu sammentritt eines europäischen Kongresses haben durch die letzten günstigen Nachrichten, welche Herr v. Per» signy auS England mitgebracht, an Konsistenz gewon nen. ES heißt nämlich: „England nehme einen Kon greß unter Bedingung

einer vorhergäugigen allgemeinen Entwaffnung' ' an. Diese verändene Stellung Frank reichs zu England wird auch eine andere Haltung der französischen Presse gegenüber England zur Folge haben. Die sranzösischen Journale werden.nun, wie der „Eon- stiiutionnel' ihnen mit gutem Beispiele vorangeht, sorg fältig ein doppeltes England in'S Auge zu fassen haben. Das eine, daS England Palnierston'S und der „Mor- ning Vost,' wird mit äußerster Zuvorkommenheit zu be- handeln sein ; aufdaS andere, das England Lord Derby'S

und der „Times,' ergießt sich fortan die Schale deS offiziösen Zornes. In Bezug auf das letztere England wird sicherem Vernehmen nach der französischen Presse alle mögliche „Laiilude' gelassen werden. — 2t5. Juli. Nach der vom „Moniteur' veröffent lichten neunten Liste beiragen die Beiträge für die Ver wundeten Zc. der itallciii'fchen Armee K30.020 Fr. Eine Ablheilu.rig Verwundeter ist aus Italien in Tonlvn an gekommen — Das „Journal deS DebatS' nennt die gegen die Rüstungen Englands gerilteie Moniicurnote

eine beruhigende; sie habe ,urn Zweck, den englischen Wünschen auf gegenseitige Verminderung der Rüstungen den Weg zu bahnen, indem sie zci^e, wie man jetzt die französischen Rüstungen zur See ebenso übertreibe, ^alS man die militärischen Vorbereitungen vor dem italieni schen Krieg- überirieben habe. !) Diese letztere Be merkung der DebatS wird übrigens England genugsam ausklären. Im Jänner und Februar d. Js„ hieß eS auch immer: Frankreich rüste nicht; wie ei? gerüstet, hat man seither gesehen Großbritannien

den Code Napoleon als Gesetzbuch proklamirt. London, 2S. Juli. In der heutigen Sitzung des Unterhauses hofft Lord I. Russell von der, Verminde rung der französischen Armee die Befestigung deS Frie dens. England werde sich an einem Kongreß beihei- ligen, wenn die Bedingungen deS FriedenSvertrageS in Zürich annehmbar erscheinen und wenn Oesterreich selbst daran Theil nedme. Vorher sei eine Verständigung über die weltliche Herrschast des PapsteS nothwendig. Er bittet, den Antrag Lord Elcho'S

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Der Bote für Tirol
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Seite 6 von 8
Datum: 18.11.1852
Umfang: 8
zwischen Oesterreich, England und den überseeischen Ländern. Zwischen der k. preußischen nnd der k. großbrittani- schen Postverwaltnnq ist ans den Grundlagen des deutsch-österreichischen PostvereinsveitrageS im Juli l. IS, ein Additional-Postvertrag wegen Ermächti gung des Porto' für die zwischen Deutschland und England ans dem Wege über Belgien ;nr Aus wechslung komiiisuden Korrespondenz abgeschlossen worden. Nach Maßgabe dieses Vertrages wird setzt bei der Korrespondenz zwischen Oesterreich und dem vereinig ten

Königreiche Großbrittanie» und Irland, soweit dieselbe durch Preuße» nnd Belgien befördert wird, und ebenso bei der Korrespondenz zwischen Oester reich und den überseeischen Ländern, welche auf d m- sclben Wege befördert durch England transitirt» nach folgenden Bestimmungen vorgegangen: . Oesterreichisch-brittische Korrespondenz, l. F r a n ki rung 6 frei b e it. P orto g e b üh r e n. Die Korrespondenz zwischen Oesterreich »nd dem vereinigten Königreiche Großbrittanie» und Irland kann nach der Wahl

adressirte rekomitiandirle Brief SeitetiS der briiti'schen Postanstalten in das hiezit bestttiimte Buch eingetragen wird, vorausgesetzt, daß dieses Verlan ge» innerhalb eines Jahres vom Tage der Absenkung des kraglichen Briefes gestellt wird. Nekommaudirte Briefe aus England, welche sämmt lich den Stempel ..Negistclrd-» tragen werden, eben so behandelt, wie vereinslündisclie rekommandirte Briefe mit dem Unterschiede, raß eine Empfangsbe- cheiiiiqung nicht zurückgesendet wird. Ucbcrseeische Korrespondenz

, welche Vnrch England transitirt. 6. Seeporto. Für alle Briefe anö Oesterreich nach brittifchen Kolonien und andern überseeischen Ländern, welche durch Großbrittaukcn transstiren. kommen nebst dem ür die Korrespondenz nach dem vereinigten König, reiche selbst festgesetzten Porto von 2l Kreuzern noch Seeportvzcbükren Zu entrichten, welche aus den bei jedem k. k. Postamte zur Einsicht des Publikums affizirten Verzeichnissen zu entnehmen sind, in welche zugleich eine Zusammenstelln»-; aller übrigen Ver

- seiidnngswege und Vcr betreffenden Portogebühren für die überseeische Korrespondenz nnfgetiommen ivird, wobei nur noch 'bemerkt wird, baß die darin aiifoiesührten S e ep orto sä tz e bei der Jnstradirnng über Preußen nnd England für die Beförderung der Korrespondenz in brittifchen Negieruugs- P a cke tb o tl> e » gelten. Die Beförderung nach den darin aufgeführten Ländern kaun aber auch inPri vat schiffe» stattfinde», in welchem Falle das Secporto nach und auS allen diesen Landern ohne Unterschiede

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 8
Datum: 17.09.1859
Umfang: 8
, dennoch innerhalb des Rayons von Deutschland zu bleiben, Oesterreich in Ver bindung mit den Mittel- und Kleinstaaten wird nicht mehr zögern, diejenigen Vorschläge zur Reform der Bundesverfas sung zu machen, die unumgänglich nothwendig sind, und die Nation zufrieden stellen werden. Die Times hat in ihrer neuesten Nummer ihren allerhöchsten Unwillen über den Angriff der Chinesen in drohende Worte gekleidet, und sich dahin ausgesprochen, daß England den angethanen Schimpf entweder im Bunte mit Frankreich

oder allein mit voller Macht rächen müsse. Die Debals sprechen die Vermuthung aus, daß England wie Frankreich in diesem Augenblick zögern würden, einen so große Kräfte erfordernden Krieg, wie den gegen China, auf eine so ungeheure Entfernung zu beginnen. Wenn man mehr erreichen wolle, als einen werthlosen Vertrag, der doch nicht gel,'alten würde, so müsse man Peking erobern, und die bei den Mächte dürften gegenwärtig ihre Aufmerksamkeit ernstern Angelegenheiten zuwenden. Welche ernsteren Fragen

die bei den Mächte abhalten könnten, belieben die Debats nicht zu sagen. Die Presse Frankreichs bringt immerfort noch aufreizende Artikel gegen England. So sagt der Monikeur Industriell: Gibraltar und Hongkong sind zwei Punkte an den äußersten Enden der Welt, von welchen aus die englische Contrebande die überseeische Halbinsel wie das himmlische Reich überfluthet. Um jeden Preis und durch alle Mittel, legitim oder nicht, überschwemmt ter englische Handel mit seinen Protukten die Nationen, die nicht hinreichend

vorsichtig oder zu schlecht or- ganisirt sind, um ihre Pforten wahren zu können. Gewiß hat China einiges Recht gegen den Gebrauch einer Besitzung zu protestiren, die es sicher nicht an England über laden hat, um auf seinen Küsten olle Unordnung des Schmug. gels und der Seeräuberei zu treiben. Dann heißt es weiter, daß auch 1830 die Seeräuberei der Baibaresken im Mittelmeer nur einen Fürsprecher gefunden habe, und der sei England gewesen. England beschütze ein jedes Verbrechen, wenn eS ihm nur Geld

abwerfe; Geld, habe schon Veipasian gesagt, sei immer gut, aus welcher Quelle es auch fließe. »Da habt ihr die wahre britische Sen timentalität.« Der Constilutionnel beweist den Franzose», daß ?das eng lische Volk eigentlich gar kein- wirkliche Volksvertretung hat, daß man sich täusche, zu glauben, England habe eine kon« stitutionelle und repräsentative Regierung, Nichts schlechteres gebe es, zumal auf der Welt, als eine Regierung, die dem Namen nach repräsentativ, der That nach aber ganz

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 10.09.1851
Umfang: 6
Feuilleton. Einige Worte über die große Industrie- Ausstellung zu London lind ihrem Nutzen für England. Resierivnen «inet Augenieug«». Unter allen Ereignissen des Innres lLSl hat wobl keines so viele Viranlassnng zum Sprechen gegeben al6 die Welt-Jndustrie-Ausstellung z„ London. Mit allgemeiner Theilnahme waren die Blicke der übrige,, Sünder dahingcrichtet, den» dort sollte ja nach dem vorherrschenden Begriffe unserer Zeit eine der wich tigsten Frag,», der aufblühende Znstand der In dustrie

aller Völker geprüft werden, dort sollte Eng. land in brüderlicher Eintracht mir den andern Nationen um die Palme deS Fortschrittes.ring?». Wie aber dasselbe England, welches noch in den jüngst verflossene» Jahren mit aller Hinterlist die revolutionären Tendenzen ans dem Koniinenle im Geheimen unterstützte, ja die politische Aiifregnng fortwährend zu erhalten wußte, um nnter Begünsti gung der allgemein daruiederliegeudeu Geschäfte für die eignen Waaren einen neuen Absatzweg ZU bahnen, und so bedeutende

Vortheile zu ziehen, nun auf ein mal den Beweis eines uneigennützigen Entgegenkom mens liefern sollte, mufile ein um so größeres Räihs'l bleibe», alS doch allgemein bekannt ist, daß England von jeher die industriellen Bestrebungen,deS Auslan des mit feindseligen Singen betrachtet', überdies? seine Maiiufaktur-Erzeiignisse steiS zum J^achlh ile anderer Länder zu verbreiten suchte. Diese letztere Thatsache ist außer allem Zweifel, und es entsteht natürlich die Frage: Halte England bei dem großartige

englischer Industrie, wie anch von den industriellen Bestrebungen der übrigen Volker gewinnt. Aber schon bei dem ersten Blicke muß er über die riesenhaften Kräfte Englands staune», schon im ersten Momente dringt stch ihm die Ueberzeugung auf: Bei einem solchen Höhenpniikte der Ausbildung uud bei so kolossale», Neiciithume hat England die Bestrebungen fremder Industrie nicht mehr zu fürchten! — Bedarf es noch eines ander» Beweises von der riesenhafte» Prodnk- tiouSsähigkeit alö: daß England

war und ist es Englands eifrigste Sorge stets neue Verbindungen anzuknüpfen, seinen Waaren Verkehr i» de» verschiedene» Ländern auf alle nur erdenkliche Weise zu befördern, über haupt feinen Welthandel, die Quelle seiner unermeß lichen Reichthümer zn hebe». Dieß erkannte Napoleon mit seinem Scharfblicke ganz richtig, daß die Kraft und Stärke Britraniens auf seinem Welthandel be ruhe, »nd daß e ile Konlincntal.Sperre das sicherste Mittel' sein müßte, England, welches so zu sagen in seinem eigenen Fette ersticken

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 22.04.1859
Umfang: 6
S8R wollten. Die telegraphischen Depeschen find hauptsäch lich, wie eS scheint, daran schuld. Diese werden meist von denselben Bureaur allen Journalen mitgetheilt. Jede Fälschung konnte also überaus leicht kontrollirt werden. Den Klagen des „SiScle' über Deutschland und England gesellt sich der „Constitutionnel' zu. Die ,,Jnd6pendance Belge' macht zwar darauf aufmerksam, daß man sich sehr wohl in den bezüglichen Blättern von dem Umschwung in der öffentlichen Meinung Preußens zu berichten hüte

' in dem Augenblick die „Revolution' zur Unterstützung anruft, wo er selbst eingesteht, daß Eng land sich von Frankreich abwendet. „JcneS England, sagt er heute, welches so oft der Heid der Eonspiratio- nen und Revolutionen, der entschlossene Beschützer aller Mazzinisten der Welt war, jenes England, welches die öfteneichischen Staatsmänner beschuldigten, pieces e» mm'ns seit zwanzig Jahren eine wilde Propaganda in Italien zu machen, dieses England, welches sie zu hassen erklärten, weil eS die ewig fließende

Quelle aller Agi tationen Europa'S ist, dieses England, welches stelS so bereit ist, die Völker gegen ihre Regierungen zu unter stützen — dieses England paralyfirt beute die glänzende Bewegung der Italiener, eS bedroht Piemont, welches für dasselbe fein Blut vergoß. ES ist aus einmal von einer treuen Liebe für die Verträge ergrissen, und wenn die, welche >eS trotz deS Votums deS Parlaments regieren in der Macht bleiben, so werden wir binnen Kurzem England mit feinem mächtigen Einfluß Oester, reich

decken, zu Oesterreichs Gunsten die Humanität, das Recht, die Civilisation, und alles, was England «inst anbetete, verrathen sehen.' Der „Siöcle' wird ordentlich geistreich, indem er sich über England ereifert. (Allg. Z.g.) Italien. Man schreibt der „Opinione' auS Rom unterm 6. April: „Vorgestern ging eine Deputation zum Ge neral Goyon und beschwerte sich, daß die Polizei Pässe (zur Reise nach Sardinien) verweigere. Der General nahm sie mit außerordentlicher Freundlichkeit auf, lobte

als ein äußerst günstiges dargestellt. Der Landtag ver tagte sich heute wegen deS Osterfestes und wird am 23. April wieder zusammentreten. Den Redaktionen der hiesigen Zeitungen ist heute der Wunsch der Regierung ausgedrückt worden, über Truppen bewegungen keine Nachrichten zu veröffentlichen. (Presse.) London, 19. April. (Gestrige UnterhauSsitzung) DiSraeli eiklärt, Lord Cowley'S Reise sei erfolgreich ge wesen, doch habe England den mittlerweile eingebrachten Kongreßvorschlag Rußlands unter den bekannten

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 10
Datum: 28.04.1823
Umfang: 10
. v. Chateaubriand die Erklärung zu machen, das; England nentral bleiben werde, so lange nicht sein Wohl und sein Interesse gefährdet wird, allein daß man zugleich in Folge der von Frankreich selbst aus gedruckten Gesinnungen hoffe, dasselbe werde keine blei bende Besitznahme des spanischen Gebietes ansprechen, nichts der Unabhängigkeit der spanischen Krone zuwider lausendes fordern, Portugal auf keine Weise angreifen, und sich auch nicht deS kleinsten Theiles der ehemaligen spanischen Kolonien in Amerika

anmaßen. — Was Por tugal betrifft, so hat Frankreich zu jeder Zeit anerkannt, daß jeder niebt von Portugal selbst veranlaßte Angriff aus dieses Reich Englands unmittelbare Dazwifchenknnft zur Folge haben würde. Indessen besteht zwischen Eng land und Portugal nicht, wie man vermuthen wollte, eine Verbindung in dem Sinne, als ob Krieg oder Frie den mit England einzig von dem Benehmen gegen Por tugal abhänge, sondern nur eine D e fenfi v - Allianz im strengen'Wortsinne, welche nämlich voraussetzt

, daß dieses Äeich sich nicht selbst einen Krieg auf den Hals ziehe » und daß die Gegenwehr nur eine rechtmäßige Vertheidigung sey; nur in diesem Falle wird England Portugal'beschützen. Ein Ang ri sss - Bünd ni ß zwi schen Portugal und Spanien wurde dagegen England zn nichts verbinden. Hinsichtlich der spanischen Kolonien in Amerika bot England seine Vermittlung an, deren Basis die UnabhängigkeitSerklärnng jener Kolonien war. Spanien erklärte, Englands Vermittlung annehmen zu wollen. Jetzt haben die Umstände

sich geändert; Spa nien hat einen Feind in Europa. Die Kolonien sind faktisch, aber nicht rechtlich von ihrem Mutterlands getrennt; England würde sich jeder Abtretung der Ko lonien von Seite Spaniens an Frankreich widersetzen. Dagegen giebt Frankreichs Angriff auf Spanien Eng land noch kein Necht zum Krieg, wie einige Parlaments- Glieder geglaubt hatten. Zwar hat Spanien Englands Hülfe angerufen; zwar läßt sich Frankreichs Einfall in Spanien durch keine ächten Gründe rechtfertigen; zwar würde England

, wenn eS in diesem Kriege Spaniens Parthei ergriffe, eben solche Streitkräfte entwickeln, wie vorhin bei der Befreiung der Halbinsel; allein der wahre Standpunkt der Frage ist nur', ob Englands Ehre und Vortheil den Krieg gebieten. Der Redner glaubt, nein. England hat alles angewandt, um zwischen zweien ihm gleich frenndschästlichcn Nationen den Frieden zu erhal ten. Der Versuch mißlang; England mußte daher die Parthei der Neutralität ergreifen. Aber diese Neutrali tät muj^nngezwungen und reell, ganz im Geiste Wil liam

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 10
Datum: 07.07.1864
Umfang: 10
den Frieden in KopenkagtN diltirte, was durchaus nicht unwahrscheinlich ist, die Konservirnng eines unab hängigen Königreichs Tänemark im Interesse Deutsch lands sein könnte. Möglich ist eö auch, daß England seinen Druck irr Kopenhagen fortsetzt und daS dortige Ministerium zum Einlenken bestimmt, für welchen Fall neue Verhandlungen unv eine möglichst »zünftige Gränze in Aussicht gestellt werden. Die SchleSwiger sind noch lang« nicht aller Gesahr des Geth-illwerdenS enthoben, denn Oesterreich will Frieden

aber zu diesem Zwecke kann er ohne die Ermächtigung der Pforte nicht unter nehmen. Ihm selber wird eS ganz erwünscht fein, wenn die Psvrte sie ihm verweigert. England wird hierfür sorgen, nnv um so medr, als eS seine Revanche für seine Schlappe in der Konferenz und sür den Hohn, womit eS von den hiesigen offiziösen Blättern überschüt. tet wird, zu nehmen Hai. Die Suezkaualftage ist da her bei Weitem noch nicht geregelt und ich kenne Staatsmänner, welche «S bedauern, daß man dem eng- «4S lischen Kabinet neuen Anlaß

gegeben hat, Frankreich Schwierigkeiten zu schaffen. Paris, 3. Juli. In den französischen Blättern beginnt jetzt schon derTvn einer Wiederannäherung der beiden Westmächte durchzuklingen. Ihre Sprache ge gen England hat sich bedeutend gemildert, seitdem die Gerüchte von dein Abschluß der nordischen Tripelallianz eine immer bestimmtere Gestalt annehmen. — Die ka tegorische Erklärung der prenßischen Gesandtschaft, daß die von der „M. Post» veröffentlichte Korrespondenz zwischen Freiherr!» v. Werther

, Herrn v. BiSmarck und dem Grafen v. d. Goltz bar erlogen sei, wird mittlerweile die französischen Kreise über die angebliche Wieder, erweckung der heiligen Allianz Wohl beruhiget haben, lempvri» mulimlur. Die „France--, die noch gestern nichts als Hohn für die Politik EnglantS hatte, bringt heute einen lang- athmigen Leitartikel über „England und die nordischen Hose', der zu beweisen sich bemüht, welche wesentliche Unterschiede England von Oesterreich, Preußen und Rußland trennen, und baß liefe

England aber repräfentirt im Verein mit Frankreich die Eivilisation und die Freiheit und des halb trennt beioe ein Abgrund von den nordischen Hosen.' Und dann gelangt der Artikel zu dem Schluß, daß Frankreich und England mit einander gehen müs sen, unv dlcS wird heute in französischen Blättern ge sagt, in deren Augen England gestern noch eine er bärmliche Rolle spielte. In Paris wird seit mehreren Tagen eine große politisue Regsamkeit wahiHenonimcn. In Fontainebleau ist ein Kommen und G-Hn ohne Ende

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 21.07.1864
Umfang: 6
Deutschlands Recht zu vertheidigen und seine historisch erwachsene Ordnung mit diesen vereint in segensreicher Entwicklung zu erhalten. Großbritannien» Ueber den Umschwung der Politik im Londoner Kabinet enthält die Berliner „Revue' einen längern Artikel, in der sie unter Anderm treffend bemerkt: „Wir möchten vor der Bequemlichkeit warnen, welche sich mit der neuesten Wendung in der englischen Politik durch die Phrase, daß Großbritannien sich wieder einmal bla- mirt hat, abfindet. Falls England

noch mit dem Ausdrucke «Blamage' Herr werden dürste. ES find nur zwei Deutungen möglich. Entweder England hat fich im Gefühl der Schwäche und Hilfölosigkeit dem Gelächter der TageSpoliliker überliefert, oder eS ist durch weitreichende Zwecke geleitet worden, vor denen die Schmach deS Augenblicks als etwas GleichgiltigeS ver schwindet. DaS erstere wird Niemand annehmen dürfen, welcher sich ehrlich eingesteht, daß England bis jetzt noch kein Zeichen eines moralischen Verfalls blicken läßt. Noch sind die Stünde

entgegen, indem er sagt: „Der Einfluß eines Landes hängt ab von seiner Kraft der Selbstvertheidigung, von seinem Vermögen und seiner Wohlfahrt, von feiner Intelligenz und Bildung. So lange England diese Elemente behält, werde ich eS in Abrede stellen, daß sein Einfluß gelitten hat. Zur Be gründung eines Mißtrauensvotums muß man alle Maß regeln einer Regierung in Erwägung ziehen. Während der 5 Jahre, daß uns daS Haus sein Vertrauen schenkte, hat sich daS Land einer beispiellosen Wohlfahrt erfreut

Kabinet muß also durch tiefer liegende Motive bestimmt worden sein, ja wir sehen keinen Grund, eS zu verschweigen , daß , England durch seine jetzige Haltung nicht eine Niederlage zu erleiden, sondern einen diplomatischen Sieg zu erringen gedenkt. Der Entschluß Englands ist nämlich nach unserer Meinung nichts Geringeres als die definitive LoSfagung vom westmächt- lichen Bündniß. Frankreich spelulirt von Ansang an darauf, daß England fich wider die deutschen Mächte engagire, worauf der Kaiser Napoleon

daS unbestrit tene SchiedSrichterthum in Europa zu erringen hoffte. Alle scheinbar wohlmeinevdcn Annäherungen, die er an die Wünsche Großbritanniens machte, hatten nur den einen Zweck, England zu einem gewaltsamen Vorgehen zu ermuthigen. Wir wollen nicht behaupten, daß Na poleon fich hinterher in keinem Falle mit England ver bunden hätte; aber er wäre dann im Stande gewesen, seinen Preis für die Hilsreichung zu stellen. England jedoch wollte weder dem sranzöfischen Nachbar den Pfad zur Diktatur in Europa

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Der Bote für Tirol
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Seite 6 von 8
Datum: 15.11.1852
Umfang: 8
zwischen Oesterreich, England und den «btrseeischeu Ländern. Zwischen der k. preußischen und der k. großbrittani- schen ^postverwaltlinq ist auf den Grundlagen des deutsch-österreichischen Postl'rreinsvertraaes im Juli l. Js, cm Additional-Postvertrag wegen Ermächti gung des Porto für die -wischen Deutschland und England auf dem Wege über Belgien zur Aus wechslung .kommenden,, Korrespondenz abgeschlossen worden. ,., Nach Maßgabe,HicseH.Vertrages wird jetzt bei der Korrespondenz zwischen Oesterreich

und dem vereinig ten Königre»ch?iiMss'Lhrztta»len nnd Irland, soweit dieselbe durchPreußen, und Belgien befördert wird, und ebensoz.lÄ oer Korrespondenz zwisclien Oester reich nnd den überseeischen Ländern, welche aus d m- selbeii ^Mf^s.ijs'/'Krdfrti durch England transttirt. Iiach folgenden iAfstiiiiiiiiiilqcii vorgegangen: Oesterreichisch-brittifche Korrespondenz. 1 . F r a n k i ru ng 6 fr ei b e it. P o r t o g e b ü h r c n. Die Kotrrspvndeiiz ztvischen Oesterreich und dem vcrctnigtctt-Köni.qt'ekche Großi

rines Jahres vom Tage derAbsendnng des fraglichen Briefes gestellt wird« Rekommandirte Briefe aus England, welche sämmt lich den Stempel „Negistcred» tragen werden, eben so bebandelt, wi? vereinsländische rekommandirte Briefe mit dem Unterschiede, daß eine Empfangsbe- scheiniqung nicht zurückgesendet wird. , llkberfecische Korrespondenz, welche durch England transttirt. 6. Seeporto. Für alle Briefe aus Oesterreich nach britischen Kolonien nnd andern überseeischen Ländern, welche durch Großbrittanien

orto sä y e bei der Instradirunq über Preußen nnd England für die'Beförderung der Korrespondenz i n brit tischen Regiernngs- Packetbotben gelten. Die Beförderung Nach den darin aufgeführten Ländern kann qber auch in Pri vatfchiffen statlfinren, in welchent Falle das Seeporto nach und aus allen diesen Ländern ohlie Unterschiede 2l Krcuzcr für dkn einfachen Brief be trägt. 7 Zeitungen unter Streif- o. Kreuz band. Zeitungen ans Oesterreich nach den überseeischen Ländern und aus diese» nach Oesterreich

utiter Kreuz band unterliegen, wenn sie nach England transttiren: a) dem Vereinsporto von 1 Kreuzer für ein Loth, L L5 j«» Außerdem ist für Zeitungen nach Eüilada, nach Ncubrannschwel'g, v.euschottlanv Und der Prinz- Ednard-Infel bei der Beförderung über Ncw-Z)ork, ferner nach Kalifornien nnd Oregon nocii der Belrag von 3 Krenzern an Transit- nnd beziehungsweise Seeporto für 1 Stück zu erheben. 3. K rcn z ba nd send u n g r n und Waaren proben. Alle ^lbrlgell Drucksachen »lnter Krenzballd, sowie

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 4
Datum: 10.02.1858
Umfang: 4
.) Nichtamtlicher Theil. Die Flüchtlingsfrnge. -j- M ü n ch e n, 5. Febr. Wir haben lange darauf warten müssen, bis die größern Blätter sich mit dem eigentlichen Kern der Flüchtlingöfrage zu beschäftigen anfingen. Jetzt endlich ist die einzig richtige Ansicht hervorgetreten, daß diese Frage nicht blos mehr zwischen Frankreich und England, sondern zwischen dem Con- tinent und England zu behandeln sei. Die fromme Miene, welche die englische Presse, voran die alle Wetter fahne „TimeS,' jetzt anzunehmen für gut

findet, täuscht heute keinen Menschen mehr, ja wir enlblöden uns nicht, ausznsprechcn, daß England, wenn es nicht energisch diese Frage behandelt, und gegen die Mörderrotte, die eS bisher gehegt und beschützt, mit allem Nachdruck ein» schreitet, zuletzt eS den Leuten auf dem Conlinent nicht übel nehmen kann, wenn sie eS als indirekten Mitschul digen an hochverrätherifchen Attentaten betrachten. DaS Asylrecht, wie eS in England bis jetzt geübt wurde und wird, verträgt sich in Zukunft nicht mehr

mit dem Völkerrecht, welches auf dem Continent üblich ist. Kein Staat darf und kann zugeben, daß in seiner Nachbarschaft der Mörder und gemeine Ver brecher ein Asyl finde, in welchem er nicht nur ungreif bar, sondern auch in der Lage ist, von jenem Asyl aus stets n eu e Mord» nnd Schandthaten zu begehen. Selbst die Vereiniglen Slaalen von Nordamerika haben sich diesem Gesetze gefügt und gestatten die Auslieferung gro ber Verbrecher. England allein verweigert sie und stellt damit den Wellftied-n in Frage

. Die Mazzinistifche Partei benützt ohne Scheu die eng lische Presse zur Verbreilung ihrer Grundsätze, sie benützt das Geld englischer Unterthanen, das offen zu dem aus gesprochenen Zweck der Revolulionirung Europ'aS in England, gesammelt wird. Und nun verlangt qmn in England xrst noch Beweise, daß die politischen Flücht linge daselbst sich mit Eonspiriren abgeben! Das heißt denn doch den Tartüffe in neuester Gestalt spielen und unter nichtigen Vonvänden Ausflüchte suchen. So lange man von Seiten der Contin ental

- staaten Frankreich in seiner gerechten Forderung gegen England nicht nachdrücklichst unterstützt, so lange man diese Sache Frankreichs nicht zur eigenen Sache macht, so lange man England nicht, zwingt nachzugeben, so lange wird man kein befriedigendes Resultat erlangen. Die Gefahr, welche von dortauS droht, besteht nicht blos für den Kaiser der Franzosen, sie besteht für jeden andern europäischen Regenten in gleicher Größe. Daß aber die Meuchler zunächst auf Napoleon eS abgesehen, beweist deren

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 12
Datum: 01.02.1878
Umfang: 12
erklärte ferner: er habe feine Entlassung er beten, weil daS Kabinet einen Schritt beschlossen, wel chem er nicht habe zustimmen können. Nach der Zu rücknahme dieses Schrittes habe er seilt DemissiouS-- gesnch zurückziehen können. (Beifall.) Der Antrag des Lord Stratheden fei ein rein abstrakter. Auf die Be sprechung der Friedensgrundlagen könne er nicht ein gehen, weil sie ihm nur unvollkommen bekannt seien. England beanspruche wie andere Mächte bei der schließ lichen Lösung mit feiner Stimme gehört

auch, die Pforte fei bereit, dieselben anzunehmen oder habe sie angenommen. Der britischen Regierung sei über die Unterzeichnung des Waffenstillstandes noch keine Information zugegangen. Der Grund der Verzöge-, rung fei derRegiernng unbekannt, derselbe möge aber sein, welcher er wolle, so vergehe doch Tag auf Tag, ohne daß die Unterzeichnung erfolge, während die Russen ihren Vormarsch fortsetzen. Den Wunsch, der Pforte einen Rath zu ertheilen, -habe England nicht, weis damit eine große Verantwortlichkeit

wolle selbst für Bulgarien einen Fürsten aus wählen. Sonach würde im Herzen der Türkei eine bedeutende neue Macht Unter einem, Rußland ergebe neu Fürsten gebildet. In Betreff Rumäniens, Ser biens und Montenegro'S würden die bezüglichen Fra gen anderwärts eingehender als von England geprüft werden und dort vielleicht Schwierigkeiten hervorrufen. Ferner fei die Forderung einer Kriegsentschädigung eine sehr elastische. Rußland könne demnach eine ter-. ritoriale Entschädigung in einer Form wählen

, welche für Europa von größtem Interesse wäre. Daher sei ein europäisches Conseil wegen des Friedens noth wendig. Die Stipulation. bezüglich der Dardanellen fei entwÄser von großer Tragweite, oder sie besage gar nichts; jedenfalls fei - sie für England von großen« Interesse. Ein separates Abkommen darüber würde England nicht anerkennen/ noch zulassen., Wiederholte ErÜärnngen Oesterreichs zeigen,, daß dasselbe die be zügliche Ansicht Englandk^theile^ nDie Niederwerfung der Türkei müsse' große. Veränderungen

zur Folge haben. England würde sich in. unvortheilhaster. Stel lung befinden, wenn die Mächte nur über den defini tiven Frieden befragt werden sollten. Die britische Regierung halte den Inhalt der von Lord Derby im Mai abgesandten Note fest. Die von der Regierung beobachtete Neutralität sei bestrebt, eine Erweiterung des Kampfes zu verhindern. Die britische Regierung habe Griechenland und der Pforte nur freundschaft-' liche Rathschläge ertheilt und weder einen Druck aus geübt, noch eine Bestechung

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 8
Datum: 13.08.1851
Umfang: 8
finden. Daß ungarische und polnische Flüchtlinge diesen Verbindungen nicht fremd sind, wird mit Bestimmtheit hingestellt. Feuilleton. Der Ekub der HundektebbabeQ in London. Wenn schon seit länger als einem Jahrhundert England „die Hölle der Pferde' genannt ist, so kann man «S mit eben so großem Recht das Paradies der Hunde nennen. .Keiw Land der Welt zählt nach Verhältniß so viele Hunde der verschiedensten theils einheimischen, theils fremden Nacen, als England, kein Land enthält so viele

i» ihrer Art schöne Hunde, als England, unter keinem Volke gibt es aber auch so viele Freunde lind Liebhaber der Hunde oder — wenn man will — Hundenarren, als unter den Dritten, nnd von keinem anderu Bolke werden die Hunde besser und naturgemäßer behandelt, als vou ihnen. Deshalb ist es nicht zu verwundern, daß die schönsten und merkwürdigsten Hunderacen aus der ganzen Welt in England eingeführt sind, und stch rein erhalten, denn nur hier bemüht man stch unaus gesetzt eine schöne Race zu konserviren

, und hier kaust man einen guten Hund nicht anders, als wenn man einen wohlbeglanbigte» Stammbanm desselben mitbekommt, wie bei Pferden von Vollblutrace dort allgemein und auch in Deutschland üblich ist. Aber, und es ,'st nicht übertrieben, in England wird ein vorzüglicher Hund seiner Art nicht selten zu eben so hohem Preise verkauft, als ein hübsches Pferd vo» edler Race. Die Engländer, diese großen Hunde- kenner und Hündcliebhaber, haben die besten Werke übet' die Naturgeschichte dtS Hundes, seine Behand

lung, Erziehung oder seine Fähigkeiten geschrieben, und einige dieser Bücher, namentlich Jessc's inter essantes Buch über dieses Tbi'er, sind in Großbrit tannien fast Volksbücher geworden. Schon vor Jahr hunderten waren hübsche Hunde von kleiner oder zierlicher Art in England, zumal bei den Dame» sehr beliebt, und seht stnd sie es mehr als jemals, weil die Allmacht der Mode sogenannte Schooßhunde (dort mit dem unübersetzbaren Worte ka»o/ puls genannt) seit etlichen Jahren wieder zu Favoriten

der Damen, junger und alter, geinacht hat. Nach der in frühern Zeiten die Welt beherrschenden Pari ser Mode waren auch in England garstige kleine Möpse und Bologneserhündchen die Danienlieblinge; daneben freilich auch die schon seit Karls I. Zeit dort eingeführten zierlichen spanischen Wachtelhündchen, und jetzt stnd diese letzter», nebst kleinen italienischen Windspielen, die modischen Schooßhunde der eng lischen Damen. Von England ans hat die' freilich wohl nirgends gänzlich untergegangene Mode

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 8
Datum: 20.12.1867
Umfang: 8
, Morato rien, Repndiirnngen einzelner Theile der Staatsschuld. Es sind seit der Zeit viele Jahre verflossen, man hat alles Mögliche gethan, um den verlorenen Kredit wieder aufzurichten, man hat säfularisirt, hat Natio- nalgüter veräußert, allerlei neue steuern eingeführt — die Nation ist heute noch siech, wird lange Zeit noch siech bleiben, und hat eS nur ihrer günstigen Lage zu verdanken, daß sie nicht schon zusammenge brochen ist. Nehmen Sie von der anderen Seite England. Nach den langen Kriegen

mit Frankreich zu Ende deö vorigen und zu Anfang dieses Jahrhunderts war England in eine greuliche finanzielle Verwirrung ge rathen; England und Schottland hatten damals t2,200,000 Einwohner, ganz Großbritannien eine Ab- aabenlast von 70 Millionen Pfund Sterling und eine Einkommensteuer von 9 Perzent, die allein t5 ^Mil lionen Pfd. Sterling und etwas darüber, also t50 Millionen Gulden abwarf. Die Staatsschuld betrug 840 Mill. Pfd. »Sterling mit 3t Mill. Pfd. Sterling Zinsen und auf den Kopf kam eine Auslage

von -t Pfd. t2 Shilling, das ist 46 fl. So war eS in den Jahren t8t5 bis 18t7. Die Nc.iction nach Beendignng des Krieges war eine furchtbare P>inigue, Falliments, HnngerSnoth, niedergeschlagene blutige Pöbelanfstände; allein daö Volk und die Regierung sind standhaft geblieben bei ihren Verpflichtungen, sie haben sich ans dieser un günstigen Lage aufgerafft, »nd wie steht England' heute da? Heute hat es noch cinc Staatsschuld von 777 Mil lionen Pfd. St. mit 29 Viill. Pfd. St. Interessen

, aber eS hat 20 Millionen Einwohner, und es fällt auf den Kopf nur 2«/^ Pfd. St., also 25 fl, die mit Leichtigkeit getragen werden; und England hat das nicht gethan zu einer Zeit, wo eS im Vollgenusse seiner politischen Freiheiten, in der Entwicklung seiner maritimen nnd commerciellen Größe stand, eö hat an gefangen zn sparen und zn arbeiten nnd auS seiner schwierigen Lage sich herauszureißen, und hat mittler weile vnrch die Reformbill im Jahre t830 seine poli tische Freiheit errungen und später durch die Abschaf fung

der Korngesetze, dnrch die Peel'sche Bankakte und sein treo tr»6«z-Systcin sich zu dieser materiellen Höhe emporgeschwungen. Nun wird man nur sagen: Zwischen England und Oesterreich ist ein ungeheurer Unterschied. (Nnfe: Ja wohl!) In den Nationaltugenden aber, in derStand- haftigkeit und Festigkeit im Worthalten können wir England wohl nachahmen. UebrigenS handelt es sich nicht um England allein, auch Holland, auch Preußen nach den Tagen von Jena durch die Stein'schen Reformen geben uns ein ähn liches

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 14.11.1859
Umfang: 6
bat Oesterreich bei den Verhandlungen in Zürich allerdings Zugesiäntnisse gemacht, welche die na tionale Organisation DenetienS und rie Verwandlung Man- tua'S und PeSchiera'S in Bundesfestunge» betreffen, aber nur bedingungsweise, nämlich unter der Voraussetzung. daß die Restauration wirklich zu Stande koinnil und nach ilir die Fö deration. Diese letztere wird aber nickt nur von England' Rußland und Preußen für bedenklich gehalten, weil sie den . Einfluß Frankreich» auf die Halbinsel verewigt

, sondern sie stößt au» in Rom unv Neapel bis zur Stunde auf entschie dene Abneigung, wen» nickt auf Widerspruch. Daneben aber tauchen noch gan; andere Fragen auf. welche den Be stand der Verträge in Europa im große» und ganze» berühren. In England, sagt das Journal des Debats, ist es unver meidlich. daß jedesmal — wen» eine der Großmächte ihre Zivilen beträchtlich vermehrt. England sofort das gleiche thut. Der Instinkt der Selbsterhaltung treibt es schon dazu. Zn diesem Moment des UebergangS, wo die Einführung

des Dampfes die Bedingungen eines Seekrieges gänzlich ändert, und wo alle Flotte» erneueil werten, glaubt England es fei von der Zahl der großen Kriegsschiffe eingeholt, vielleicht über holt worden, und die zur Prüfung dieser Frage ernannte Kom mission erklärte: die Sache verhalte sich in der Thal so. ES wurde nun eine große Summe ausgesetzt, um Linienschiffe und Festungswerke zu bauen. England will eine Flotte haben, welche ten Flotte» der übrigen Seemächte gleichkommt, und sie sogar übertrifft

, wenn man die entfernlen Station?« mitrechnet.« DaS heißt aber nichts anteres als, daß die englische Flotte zahlreicher sein niuß. als die vereinigte» Flotten Frankreichs und Rußlands. Sobald aber England ein solches Resultat will. kann eS ihm nicht entgehen. ' Es ist sür England gewiß leichter in einer gewisse» Zeit ZOO Linienschiffe vom Stapel zu lassen, als Frankreich und Rußland zusammen deren fünfzig bauen könne». Es ist daher nicht anzunchme». daß irgend eine Macht es versuchen wird sich auf einen unmöglichen

Wellkampf mil England einzulassen; tenn Englanv würde sie bald hinler sich fassen. Daher ist wahrscheinlich, daß England bald seine Rüstungen. die wie gesagt rein defensiv sind, mäßigen wird. Erst poo- wenigen Tagen haben sich cie beide» Kabinette vo» Paris unv London über die Art nnd Weise geeinigt, in welcher Frankreich sich an der neue» Expedition gegen China zu be> theiligen haben wird. LouiS Napoleon beantragte ursprünglich ein französisches Hülfskorps von zehiitausend Man» zu den briltischcn

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 4
Datum: 05.12.1859
Umfang: 4
durch die Lombardei, die eS einzig und ollein dem französischen Bundesge nossen und keineswegs seiner Krast verdank», im Rausche seiner Großmachtsuchi und Ländergier ganz.Italien, unv nicht blos die Herzogtümer und die Romaglia ver schlingen'möchte, Vie 'eS recht sysiematifch revollirte und noch revoltirt, ist ebenso bekannt, wie daß England diese Gelüste PiemoutS stachelt und protegirt, und so wohl Frankreich als Oesterreich entgegenarbeitet, daS die einzige der europäischen Mächte ist, die' sür daS Recht

belheiligten Mächten die Bah» ihres Verhallens vorzuzeichnen. England will den Italienein das Recht der Selbstbestimmung gewähren, und stellt mithin daS Prinzip der Nichleinnnschung auf. Ein großes Blatt bemerkt dazu treffend Folgendes: „DaS Prinzip der Nichteinmischung, welches England aufstellt, kann weder von Frankreich noch von Oester reich in Italien zugelassen werden. Ihre Politik und ihre Geschichte weisen Oesterreich und Frankreich darauf hin, in Italien zu mtelijeniren; die zirei katho ischen

Mächte, welche im Lause der Jahihundeite obwechlelnd den übewiegcnden Einfluß auf der apenninifcheii H»'b- insel ausübten, können im Grunde ihr Recht d,ö Vor- trittS bei Regelung der italienischen Angelegenheiten so wenig aufgeben, als England daS seinige, wenn «S sich um Poitugal oder Marokko handelt. Wenn -S sich z B. im Kongresse darum handeln wird, die Reformen im Kirchenstaate zu berathen, welche Rolle wird England dabei spielen? Schlüge «S, seiner Politik getreu bleibend, die Sälularifuung

der päpstlichen Verwaltung vor, so wäre der Veitreter der römischen Regierung imK»>g'sse in der Lage, dem Vertreter Englands zu anin o t n: »Ich bin hier der Vertreter einer Macht, welche von Eng land nickt anerkannt, ja völlig ignorirt wird. Seit Heinrich VlII. hat England keinen Gesandten in Rom, und alö die englische Regierung vor einigen Iahren die ser Anomalie ein Ende machen und ihre Bezi, hangen mit Rom wierer herstellen wollte, so scheitelte sie an dem Umstände, daß sie einen Legaten, einen Priester

nicht als Gesandten haben wollte. Mit welchem Recht sührt also England in römischen Angelegenheiten das Wort? ES ignoint Rom, Rom lernt » ngland nict,t,' DaS könnte der Vcitrcter RomS dem englischen Kon greß-Bevollmächtigten antwoiten. Der Papst wird sich niemals auf Slnrathen eines Kongresses, in dem Eng. land siht, zu Reformen heibellassen. Jede politische Be theiligung Englands bei Reform der päpstlichen Ver waltung erhält sofort die Färbung einer protestantischen Einmischung. Hierin liegt eine der größten

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 6
Datum: 14.01.1898
Umfang: 6
von Stipendien für niibcmitteltc vorarl bergische Schüler nnd Schülerinnen für das Jahr 1393 gegen f. z. Nachweis über die Verwendung eine Sub vention von 200 fl. aus der Landescaffe zu gewähren. Die nächste Sitzung ist morgen nachmittags 3 Uhr. Au den Vorgängen in Ostasien. Der erst: Lord des Schatzes Balfonr hielt am 1t). os. in Manchester eine Rede,« in welcher er unter anderem auch über die Verhältnisse an der indischen Grenze sprach. England, sagte Balfonr, müsse seine Grenze vor den Bcrgflämmcn

beschützen nnd ebenso dasür sorgen, dass die istännnc nicht nmereinander ,n Streit gerathen. Um der Vertragspflicht gegen den crinir von Afghanistan, ihn gegen einen Angriff von anßen zu vertheidige«, nachkommen zu können müsse England die Mitttärstraßen durch die Grenz gebirge beherrschen. Was Ehina betresse, so seien die Interessen Englands dort nicht territorialer, sondern commcrcicller Natur. Da die Vctheiliguug Groß britanniens an dem Außenhandel Chinas 80 pEt. des Gesannnthandcls Ehiuas betrage

, liabe England einen ganz besonderen Anspruch darauf, dasür zu sorgen, dass sich die Politik EhiuaS nicht einer Abfchwächung des auswärtigen Handels zuwende. England sei durch die tieswurzelnden Traditionen seiner Politik gehindert, irgendwelche ihm gewährte Handeloprivilegien als Wasfe für den Ausschluss von Eoncurreinen zu be nutzen. Wenn England Handelsfreiheit verlange, ver stehe es darunter eine Freiheit des Handels für die ganze Welt in gleicher Weise. Es gebe nur zwei Wege, anf denen

frcmde Länder mit schntzzöllnerischen Traditionen au der chinesischen Knst' Stationen errichten und dort Zollgrenzen einfuhren oder ähnliche Einrichtungen treffen würde». Die britische Regierung werde ihr Bestes ihn», darauf zn sehen, dass auf keinem dieser beiden Wege der britische Handel geschädigt werde. Balfonr bc»>crltc schließlich, er lönne nicht verstehen, w.shalb England dem russischen Handel entgcgeutrctcn solle, vorausgesetzt, dass eS dnrch diesen nicht ver drängt werde. Der TlaaiSsecretär

des Innern, Sir Ai. W. Ridley, hielt am II. ds. in Fleetw^od eine Rede, in welcher er ausführte, England habe in den chinesischen Ge wässern eine hinreichend starte Flotte, um seine Interessen zu schützen und jeder nnr möglichen Ver einigung von Mächleu überlegen zn sein. Es gebe zwar Leute, welche behaupten, dass einige der Groß mächte über Euglaud lachten, aber diese Mächte wüsoieu auch,dass England den Schlüssel znr Lage in der Hand habe. Wenn cö zu einem Zusammenstoß käme, würde eS ciu Zusammenstoß

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 8
Datum: 12.05.1853
Umfang: 8
. Feuilleton. Eine Audienz bei Pius IX. Die orientalislsie »vrat.e und die Großmächte. III. England. (Fortsetzung.) Woher nun dieser plötzliche Wechsel in den An sichten des brittischen Kabinetes? Diese auffällige Hal tung in der drohenden Lage des Orients? Traut England in der That der Mäßigung und Enthalt samkeit des russischen Kabinetes in dieser für selbes so günstigen Lage wo nicht zur Theilung, so doch zur Feststellung seiner Obmacht für die Zukunft? Das ist schwer zu glaube». Oder ist England

wirklich erst jetzt zur Einsicht gelangt, daß ein abgelebter alters schwacher Staat, der dem Zerfalle zueilt, nicht mehr verjüngt werden kann? Das wußte man an der Themse längst, — und der inKonstantinopel so sehn süchtig erwartete Lord Redcliff, — ein tiefer Kenner orientalischer Zustände, — hat ja bei seinem letzten Abschiede aus Stambul der Türkei die politische Leichenrede gehalten! — Oder sollte sich England plötzlich scheuen, den nicht zu verhüllenden Planen der nordischen Großmacht

mit Aufbietung seiner gan zen Kraft entgegen zu treten? Das ist schwer an« zunehmen und widerspricht allen frühereu Prämissen. Es möchte nach vielen Umständen wirklich scheinen, daß England aufgegeben hat, sich den Wechselfällen eines unnützen Kampfes für die Eristenz einer Macht auszusetzen, deren Auflösung schon begonnen hat, und sich mit dem bisherigen Rivalen ^ber die seinen In» teressen zusagende Genugthuung zu verständigen suche. Die trockene Erklärung der britischen Hanptblätter, daß England

, die ungewohnt zurückhaltende Sprache der brittischen Minister in dieser Angelegenheit, und manche andere Wahrzeichen haben die Meinung be gründet, daß man sich an der Newa nnd Themse be züglich des Endlooses der Türkei verständiget habe, nnd sich einander keine Schwierigkeiten machen werde. Und in der That sind selbst für Rußland Gründe genug vorhanden, sich mit England auf gütliche Weife auszugleichen. Nußland darf seine Achillesferse an der Ostsee uicht vergessen, — es kann keineswegs geneigt

sein, sich mit England im Seekriege zu messen, u. seinen Handel und sei'e Marine sicherem Verderben Preis zu geben; zudem ist England für Rußlands HaupthandelSartikel ein z» guter Kunde, als daß es, von verschiedenen anderen Motiven abgesehen, an der Newa- nicht erwünscht sein sollte, sich in dieser Frage mit England ans möglichst gutem Fuße zn stellen. Letzteres kann den Marsch einer russischen Armee nach Konstantinopel allerdings nicht aufhalten, aber es steht ihm der Weg zn den Ostseehäfen, nach Kron stadt

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