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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 18.12.1856
Umfang: 6
Ä«5S7 Gegenden am Drachenfels und bei Köln der Schau platz der Eckensage seien (vgl. SimrockS malerisches und romantisches Rheinland 5t und 323). Aber obwohl derselbe für seine Hypothese mehrere Gründe vorbringt, scheint mir, diese Annahme doch etwas gewagt. Der Hauptheld der Eckensage heißt Dietrich von Bern. Nach meiner Ueberzeugung ist hier der gewaltige Ostgothen- könig eben so gemeint wie in Laurin, Sigonet und andern mittelhochdeutschen Heldendichtungen. Warum sollte man nur in der Ecken

sein. Auch dieser Zug scheint für Tirol zu sprechen, denn man muß annehmen, daß Seeburg dem Reiche deS sagenhaften Königs nicht zu ferne gewohnt habe. Der Riese Ecke zieht nach Bern, findet aber den ge suchten König Dietrich nicht, sondern erhält von Hilde brand die Antwort: min lierre ist liie lieinio nilit. 2oiF !el» in vil biilllv er reit als mau in liie vergikt 'firol gün «len vailie. (Llr. -13.) Dietrich war also von Bern nach Tirol in daS Ge birge geritten. ES ist aber sehr unwahrscheinlich, daß er aus Bern

nach Tirol den weiten Weg gemacht habe. Daß wirklich von Wel>chbern im Liede die Rede fei, beweist uns die Strophe 50. Ecke verließ Bern und ilio Llscli er liia 20 bürge gie. er giv lies tnAes von Lerne un? er l'rienä ane saeli. Er wanderte demnach durch das Lägerthal die Etsch entlang nach Trient (Äk ^rienil 6!e liuro er <limnocli ßie Str. 51) auch hier nach Dietrich von Bern. Allein er fand den Gesuchten in der berühmten Stadt nicht, s! nisten in uk «les keines slü 6vr IVone» genennet (Str

die mir bekannte älteste Beschrei bung des Eckenliedes, die Laßberg 1332 veröffentlicht hat. Gegner meiner Ansicht werden vielleicht dagegen ein wenden, man solle die Eckensage in der Gestalt, wie sie uns in der Wilkinafage entgegentritt, zur Hand nehmen und danach die Sachlage beurtheilen. ES möge ge schchen i Mir scheint auch die Wilkinafage meiner Ansicht nicht feindlich, zu sein. Nach ihrer Mittheilung reitet Dietrich von Bern durch bebaute und unbebaute Gegenden, bis daß er an den Wald kam, der Osning

an OnitS Reich, also nicht weit vom Gaida- see gesessen war, härtete daS Schwert im Strome Tray. Schon v. d. Hagen denkt dabei an die Drau (f. feine Wilkina- und Nifluugafage, 2te Aufl., S. 151.) — Dietrich band ferners nach der ältesten Handschrift der Wilkinasage seinen Hengst an einen Oclbaum, olivetrc (HagenS Ausgabe S. 154), was auf eine südliche Ge- gend deutet. ES eignet sich dieses aber für Südtirol, da die Oelbaumhaine bei Arco und Riva heutzutage noch einen bekannten Namen haben. Die Namen

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 8
Datum: 17.09.1874
Umfang: 8
, daß es keinen küh neren Helden gebe, als Dietrich von Bern, und keinen weiseren, als den alten Hildebrand. Dies verdrießt Eggen, er will versuchen, dem Dietrich den Ruhm der Kraft undTapferkeit abzugewinnen, ihn zu über winden oder sein Leben zu lassen. DieS erfuhren drei schöne Königinnen, die in der Nähe saßen (Nr. 17 — der Ort ist hier wieder nicht genannt) und die höchste von ihnen, Frau Seburk, die zu Jochgrim Krone trug (19). wird von solcher Begierde, Die trich zu sehen, erfaßt, daß sie Eggen auf das hef

tigste zu seinem Unternehmen antreibt, ihn herrlich dazu ausrüstet und ihm eine von ihnen dreien zur Gemahlin verspricht, wenn er ihnen Dietrich lebend bringe. Egge zieht au« (36). erreicht in zwei Tagen Bern (39 und 41) und hört hier von Hildebrand, daß Dietrich nach Tirol in den Wald gegangen sei (48). Da wandert Egge — reiten wollte er nicht — die Etsch hinauf nach Trient (50 und 51). wo er erfährt, daß Dietrich im NonSberg sei (51). Am andern Tage begibt er sich dorthin (52), findet hier Dietrich

(72) und sagt ihm, daß er von drei Königinnen auSgesandt sei, nm ihn nach Jochgrim zu ihnen zu bringen (95). Natürlich lehnt Dietrich diese eigenthümliche Einladung so wie Egge'S Auf- reizungen und Spottreden ab. entschließt sich aber endlich, mit diesem zu kämpfen (101); er überwindet Hggen und gibt ihm noch die Wahl frei, entweder als Gefangener mit dem Sieger zu den Königinnen Nach Jochgrim zu gehen (135, IZ6, 138) oder zu sterben. Da Egge sich nicht ergeben will, tödtet ihn Äietrich, nimmt

Stein (Hohln- stein? Höllenstein? 208. 213), wo einer seiner Dienstmannen Walrich wohnt (226). in dessen Ab wesenheit der junge Eggenot (210, 213) den Ort hütet, welcher, von Vasolt aufgestachelt, Dietrichen anrennt, aber von diesem erschlagen wird (22 l). Auf der Weiterfahrt nach Jochgrim bringt Vasolt wieder in böser Meinung Dietrichen noch zur schönen Burg seiner Mutter, der starken Frau Birkhild (230 ff.), welche den Helden Dietrich, als Mörder ihre« SohneS Egge, mit Baumstämmen anfällt; ebensg

macht pS dtzreq herbeieilende, gleich starke Tochter Uodelgart und Held Dietrich, um sein Leben vor diese« gewaltige» Weibern zu erretten, ist ge nöthigt, di« Mutter Birkhild »« tödten (233), wäh rend er die Tochter Uodelgart bei den Haare« fängt (239, 245). — Hier bricht leider die Er zählung dieser ältesten Handschrift ab, ehe noch von Dietrich» Ankpnftz in^ Jochgrim die Rede gewesen. Wie aber quch. der Schluß, de« Liehe« il^ dieses Gestalt gewesen sein mag. ' der! Schauplatz seines Geschichte

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Der Bote für Tirol
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Seite 9 von 14
Datum: 08.02.1890
Umfang: 14
von Hochstraten war. Niemand hatte aber eine Ahnung davon, wie sehr man sich irrte, dass gerade dieser unbehilfliche Gelehrte ein schwärmerischer Verehrer der Frauen war. Ja, Dietrich schätzte das ganze weibliche Geschlecht sehr hoch, so hoch, dass eben die größte Verehrung eS war, welche ihn scheu, unbehilflich in dessen Gesellschaft machte. — Seine verstorbene Mutter war ein Engel au See- lengüte und HerzenSreinheit gewesen, und Tante Vero nica konnte sich getrost an ihre Seite stellen. Nach > diesen beiden

geltend, durchschritt Dietrich die Banketthalle. Dann gieng er über einen großen, grasbewachsenen Hof, auf deni verkümmerte Kastanienbäume ihr traurig Dasein fristeten, und wandte sich nach dem linken Seitenflügel de» Schlosses. Äber schon hatte das greise Factotum der letzten Hochstraten seinen geliebten Herrn bemerkt. Mit einer großen blauen Schürze angethan und noch das Messer in der Hand, mit dem er die Kartoffeln für das Abendessen geschält, stürzte Friedrich aus der Thür der herrschaftlichen

Behausung: „Um Gott, Herr Gras, wen bringen Sie denn da?' rief er mit einer Vertraulichkeit, die nur der gemeinsame Kampf um das Dasein erzeugt. „Ich habe das arnie, ohnmächtige Kind im Walde gefunden!' erwiderte Dietrich keuchend. Dann über, setzte er schnell hinzu: „Wirf das Messer weg, Friedrich, und trag Dn nur die Kleine gleich in das Wohnzimmer, zu Tante Veronica. Aber nein^ lass mich lieber erst allein vorausgehen: Die Gute könnte gar zu sehr erschrecken, wenn Du so unangemeldet

mit dem todtblassen jungen Wesen vor sie hintrittst.' Der Alte hatte indessen bereitwilligst seinem Herrn die liebliche, bewegungslose Last abgenommen, und Dietrich eilte nun, so rasch eS ihm seine wirkliche Ermüdung gestattete, die Tante vorzubereiten — In einem hohen, großen, mit altmodischer Pracht ausgestatteten Zimmer fand er die Comtesse. Sie saß in ihrem unmodischen grauen Kleide, das schlichte schwarze Tüllhäubchen auf dem silbernen Lockenhäar, an einem wundervoll ausgelegten Tischchen, daS scho

hatten, wer t>ie Verfertigerin dieser wundervollen Schleier, Kra gen, Manschetten und Spitzen sen DaS Entgelt «her für die Mühe so vieler, vieler Tage wanderte in die Hochstratenische WirtschaftScasse. Friedrich musste davon alles das beschaffen, wozu die Honorare, die der gelehrte Herr Dietrich von seinen Verlegern er hielt, nicht reichen wollten. Beim Eintritt des Neffen schob Comtesse Veronica ihre Brille auf die Stirn hinauf. Als die alten Augen aber Dietrich erkannten, nickte sie ihm freund lich

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Der Bote für Tirol
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Seite 7 von 8
Datum: 24.09.1885
Umfang: 8
. Der k. k. BezirkShauptmann: Sardagna. 2 Kundmachung. Nr. 6579 Vom Jahre 1835/36 an, werden zwei vom Pfarrer Stegmund Dietrich aus Raggal gestiftete Stipendien im Betrage von je 131 fl. 25 kr. neuerlich verliehen. Auf den Genuß dieser Stipendien haben ohne Unter schied deS Standes und Geschlechtes Anspruch ähnliche Abstämmltnge der drei Schwestern des Stifters Anna verehel. Hartmann wtederverehel. Hetm, Magdalena verehel. Pruschl tn Netz und Maria verehelichte Dietrich, welche sämmtliche Abstämmltche des Stifters

im Betrage von jährlicher 33 fl. 37 kr. 2. Ein HandwerkSstipendium auS der sog. Alpen- stistung im Betrage von jährlicher 26 fl. 25 kr. Auf dte unter 1 bezeichneten Stipendien habcn An spruch die in Vorarlberg befindlichen, ein Handwerk, be^w. eine weiblicke Berufsarbeit erlernenden männlichen und weiblichen Nachkommen der zwei Geschwister deS Stifters, nämlich dcS Franz Engstler und der M. ver ehelichte Dietrich. Der Genuß deS einen dieser beiden Stipendien hat nach vem Aller unter den Nachkommen

deS Franz Engstler, nämlich unter den Linien des Sig mund und der Magdalena Engstler, der Genuß deS anderen unter den Nachkommen der M. Anna Dietrich verehel. Hartmann, wtederverehel. Heim abzuwechseln. Unter den Nachkommen deS Franz Engstler kommt dies mal zunächst Magdalena Engstler an die Reihe, unter den Nachkommen der Maria Dietrich entscheidet bet vor handener Taugltchkett daS Alter deS ZwetgeS und deS Bewerbers. In Ermanglung dtesbezügltcher Bewerber an der einen Linie, treten dte

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 8
Datum: 14.02.1890
Umfang: 8
gehabt hätte, so wäre sie in der kurzen Zeit des Bestandes (seit August) in ein Deficit hineingekommen; aller dings muss hier wohl, wie Herr Holzhammer bemerkte, die Influenza in Beträcht gezogen werden. Aber eben dies sei zu bedenken, dass so kleine Genossenschasts- caffen (Mitglieder von der Genossenschaft sind circa 55) im Falle einer Epidemie leicht in Ealamitäten Feuilleton. Im alten Schloss. Von M. Brand rnp-Widdern. (12. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) Dietrich erwiderte nichts. DaS schöne

hat! — So — und nun geh mit rem Herrn Grasen und hils ihm recht fleißig. — Aber begeistere sie mir nicht zu sehr für Deine Wissenschaft.' wandte sich die Comtesse dann lächelnd zu dem Neffen. „Ich will nicht, dass Elisabeth ein Blaustrumpf wird. Im Gegentheil, alle meine Kunststücke sollen mir die lie ben Blauaugen absehen. Und dazu muss das Kind auch in die Küche — zu nnserm alten Friedrich in die Lehre. — Es ist ein Segen, wenn ein armes Mädchen überall Bescheid weiß. — Doch ich will Dich nicht aufhalten, Dietrich

— meine Predigt kann ich auch ein anders Mal halten.' „Ich denke wie Du, Tantchen,' sagte Dietrich mit seinem eigenthümlich wehmüthigen Lächeln. Elisabeth aber führte noch einmal die Hand der alten Dame an ihre Lippen. Dann aber verließ sie, von dem Grafen geführt, das Wohnzimmer der Comtesse. Von diesem Tage an nannte sich Elisabeth Brown nur noch die „Geheimsecretärin' Gras Dietrichs. — Regelmäßig um die dritte Nachmittagsstunde fand sie Roman Kelber» unterhalten sich nicht besser, entzweien und versöhnen

des in Prettau verunglückten Berg knappen und dessen fünf unmündigen Kindern zugewendet werden wird. Mit Rücksicht auf den inenschensteundlichen Zweck, welcher durch diese Unterhaltung verfolgt wird, lässt sich ein starker Besuch erwarten, umsomehr als Heuer das Feuerwehrkränzchen in Wegsall kommt. sich, nachdem im Wohngemach der Comtesse der Kaffee eingenommen worden, im Studierzimmer des Gelehr ten eiu. Dietrich hatte zwischen dem auf dem Boden ange sammelten Urväterhanörath einen kleinen Damen

- schreibtisch entdeckt und ihn für seine Gehülfin auf gestellt. Freilich, Friedrich musste vorerst seine ganze Geschicklichkeit zur Geltung bringen — eine Menge von Schrauben — Stiften und Leim verwenden, ehe das alte Möbel so weit gebracht worden war, dass es fest auf seinen spindeldürren Beinchen stand. Elisabeth aber war denn auch voller Entzücken und konnte sich gar nicht genug über die vielen geheimen Schublädchen freuen, die sie in dem Tisch entdeckte. Gras Dietrich hatte sich außerdem noch die Freude

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 6
Datum: 18.02.1890
Umfang: 6
auf ein halbes Stündchen in ihr Schlaf- stübchen gehen wollte, schlug Dietrich vor, einen Spaziergang in den Wald zu machen. Eigentlich war es Elisabeths Absicht, daheim zu bleiben, um dem Alten in der Küche bei Reinigung des Geschirrs zu helfen und vielleicht auch eigenhändig den Kaffee zu bereiten. Aber der Assessor sah sie so bittend an, und Graf Dietrich sagte auch, „begleiten sie uns, Elisabeth!' dass sie nur schnell ihren Hut holte. Im Nu sprang sie aber auch noch einmal in die Küche, um zuzuflüstern

schweigend neben einander dahingeschritten. Ihre Füße sanken tief in das weiche Moos, während zitternde Lichter vor ihnen hin- und hertanzten. Da endlich sagte der Assessor leise: „Graf, ich will es Ihnen unumwunden gestehen. ich bin entzückt von dem Liebreiz und der Unschuld ihrer jungen Verwandten.' Dietrich presste die Lippen aufeinander — dann aber erwiderte er in seltsam schroffer Weise: „Ich muss Sie bitten, Herr Assessor, nicht zu vergessen, wie Elisabeth noch ein Kind ist — ein Kind, das erst

? Nnd von den bedeutensten Trägern derselben erzählte ihn» nun Herr Wangern. Er berichtete von den neuesten Entdeckungen seines berühmten Vaters, dessen Borsegnngen auch Dietrich vor einen Jahrzehnt und darüber mit glühender Begeisterung gelauscht. Darüber vergieng die Zeit, Dietrich bemerkte es kaum, aber sein Begleiter desto mehr. Er war nicht in den Wald gegangen, um sich mit dem Grafen zu unterhalten, und er langweilte sich in seiner Gesell schaft. Da aber huschte ein weißes Kleid

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Der Bote für Tirol
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Seite 8 von 8
Datum: 13.09.1886
Umfang: 8
, «in Handwerk beziehungsweise eine Leibliche Berufsarbeit erlernenden männlichen und weiblichen Nachkommen der zwei Ge schwister deS Stifters, nämlich der Franz Engstler und der Maria verehelichten Dietrich. Der Genuß deS einen dieser beiden Stipendien hat nach dem Alter unter den Nachkommen deS Franz Engstler, nämlich unter den Linien deS Sigmund und der Magdalena Engstler, der Genuß deS andern unter den Nachkommen der Maria Anna Dietrich verehelichten Hartmann, wiederverehelichten Heim abzuwechseln

. Unter den Nachkommen des Franz Engstler kommt diesmal die Linie deS Sigmund Engstler an die Reihe; unter den Nachkommen der Maria Dietrich entscheidet bei vorhandener Tauglichkeit daS Alter deS ZweigeS und Bewerbers. In Ermanglung diesbezüglicher Bewerber an der einen Linie treten die der andern ein. Auf daS unter 2 genannte Stipendium haben über haupt arme Knaben aus der Gemeinde Raggal Anspruch, welche ein Handwerk lernen. Größere Armuth, und unter gleich Armen die Verwandtschaft zum Stifter gibt den Vorzug

in denselben in den letzten 2 Semestern, bestandeue Impfung und Dürftigkeit bis längstens 39. September l. IS. HieramtS ein zureichen. Bludenz den 1. September 1336. Der k. k. Bezirkshauptmann: Sardagna. 2 Kundmachung. Nr. 589 s Vom Jahre 1336/37 an werden zwei vom Pfarrer Sigmund Dietrich aus Raggal gestiftete Stipendien im Betrage von je 131 fl. 25 kr. neuerlich verliehen. Auf den Genuß dieser Stipendien haben ohne Unter schied deS Standes und Geschlechtes Anspruch ehelicht Abstämmlinge der drei Schwestern deS Stifters

: Anna verehelichte Hartmann, wiederverehelichte Heim, Magda lena verehelichte Pruschl in Rez und Maria verehelichte Dietrich, welche sämmtliche Abstämmlinge deS Stifter» in 11 Linien getheilt und hiernach abwechselnd zum Genusse berufen sind. Jeder Stistling muß gut gesittet, geimpft und noch minderjährig sein. Die Stiftlinge sollen sich den Studien widmen oder zu einer Kunst oder einem Handwerke und zwar i>r Vorarlberg oder in einem Nachbarland? sich heran bilden. Die VerleihungSgesuche

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Der Bote für Tirol
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Seite 4 von 10
Datum: 20.04.1835
Umfang: 10
Nordwest. Schnee . wolkig Regen trüb Nvrdwestw. )!etlicb von König Laurin in Südtirol. (Fortfetzung.) tcvr, Pitrclfs Sohn, lustwandelte einst mit zahlreichem Gefolge hiuauS in die Schatten einer Linde. Plötzlich verschwand aus dem Kreise der Hoffrauen durch Zander seine Schwester Siuiilde, und Niemand wußte, wohin sie gekommen. Wißlaunig über diesen Unfall ritt Dietlieb nach Bern (Verena) zum ruhmgekrönten Dietrich, um an dessen geräuschvollem Hefe den Gram seines Herzens zu ver gesse». Als daselbst

und die linke Hand. Gewiß hat der Arge mit seinen Zauber- listeu DietliebS schone Schwester zur Braut in den hohlen Berg entführt. Diese Rede fuhr allen Gegenwärtigen glühend durch die Seele, allen gelüstete die Rosen des Königs Laurin zu schauen, alle schwuren entweder den Rosengarten zu er obern, oder im grünen Walde von Tirol zu sterben. Es ritten also Dietrich, Hildebrand, Wittig, Wolfart und Dietlieb 7 Meilen weit in die Alpen Tirols hinein, und erreichten an einem hellen Frühlingsmorgen

den Rosengarten LaurinS. Er duftete so lieblichen Wohlgeruch, daß jeder, der ihn an schaute, aller Traurigkeit vergaß. Goldne Pforten, aus dem Kernmetall der Gebirge , mit einem Seidenfadön in wechsel seitigem Verbände, umschlossen die üppige Fülle des Nosen- flors, sein und durchsichtig wie der Gedanke und die Em pfindung der Unschuld vor der verbothenen Lust. Dietrich und Dietlieb stürmten mit wildem Sinn in die Rosen hinein, zerstörten die goldnen Pforten und ließen ihre Pferde auf dem grünen Anger grasen

mit sprnnglustigen Leoparden darstellend. Mir dem Ausrufe: Den rechten Fuß> die linke Hand! fiel der gewaltige Fürst der Gebirge stürmisch über die Verwüster «eines NoiengarteiiS her. Wittig stellte sich ihm muthig ent gegen , aber von Laurin unsanft mit der Lanze angerannt, vur^eltc er schwer verirnndet in den grünen Klee. Zornig fuhr Dietrich aus, leinen guten Gesellen zu rächen. Es erliob sich der fürchterlich>le streit, den je Helden mit einander ge- käinpst. Laurin konnte sich mit der Nebelkappe

. Aber ein kostbarer Stein in Simildes Krone erleuchtet sie wieder mit seinem unzerstörbaren Lichte. Laurin macht sie durch Zaudertränke toll, und nimmt ihnen die Waffen. Wilde Zwerge tragen die Gefesselten an Stangen in einen tiefen Kerker. Nur Dietlieb als Schwager bleibt verschont, erhält von seiner Schwester einen Ring mit unbezwinglichrr SiegeSkraft, und ruft seine erlösten Gesellen zum Kampfe. Die Klüfte des hohlen Berges hallen von den Streichen der ergrimmten Streiter. Dietrich gürtet sich den Zaubergurt

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Der Bote für Tirol
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Seite 6 von 8
Datum: 25.02.1890
Umfang: 8
erfolgt am 8. März. Feuilleton. Im alten Schloss» Von M. Brandrup-Widdern. (21. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) Zwei Paar Augen folgten wieder der reizenden Ge stalt. Als sich aber die Thür hinter ihr geschlossen, legte Beronica ihre Hand auf die Schulter des Neffen: „Dietrich,' flüsterte sie, dieses Herz gehört Dir! Elisabeth liebt Dich — Dich allein! Du darfst nur die Hand ausstrecken, um die holde Mädchenblume Dir zu eigen zu machen für alle Zeit.' „Tante!' Dietrich war aufgesprungen

ich auch wäre ich denn sonst eine alte Jungfer geworden?! Aber die herzliche Liebe zu diesem Kinde hat mich völlig umgewandelt. Heute meineich nur noch mit dem Dichter: „Dich adeln kann ein Fcderstrich, Doch edel macht kein Kaiser!' „Ueberdies,' fuhr die alte Dame hastig fort, ohne dem Neffen Zeit zu lassen, ihr eine Erwiderung zu geben, „überdies bleibt eS ja auch noch sehr fraglich, ob unser Liebling nicht von aristokratischer Herkunft ist. Ich habe Ahnungen, Dietrich, Ahnungen, die von großem Glück

für sie und Dich sprechen.' — Schon ziemlich früh war Graf Dietrich am nach' sten Morgen aufgebrochen, nm in der Stadt dem feit langen Jahren vernachlässigten Vetter seiner verstor benen Mutter einen Besuch zu machen. Die Hoch- stratenS waren schon seit geraumer Zeit nicht mehr im Besitz von Wagen und Pferden, und so mussten es denn wie gewöhnlich Schusters Rappen sein, auf denen der gelehrte aristokratische Herr den überhaupt auch nicht allzufernen Ausflug unternahm. Der Polizeipräsident war eigentlich keine beliebte

aber war seine Cousine ge wesen — die Mutter Dietrichs von Hochstraten, die er zum ersten Mal gesehen, als er nach L. kam. Der Erinnerung an sie hatte der Graf eS wohl zu danken, dass der Präsident ihn mit außerordentlicher Liebenswürdigkeit empsieng, und nachdem Dietrich sein Ansuchen vorgetragen, auch sofort gestand, dass er seit Jahren schon nach Elisabeths Verbleib forsche. „Wir sind auch sonst des Kindes wegen, das wir freilich überall eher gesucht hätten, als auf der Hoch- stratcnburg, thätig gewesen, meinte

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Seite 5 von 10
Datum: 28.02.1890
Umfang: 10
. Von M. V ra ndrup-Widdern. (24. Fortsetzung.) (Nochdruck verboten.) „Komme» Sie — kommen Sie, Lifette,' flüsterte die blasse Frau, und eS war, als wenn ein Schauer über ihren elenden Körper lief. Als das Mädchen sie dann auch langsam fort führte, wandte sich die Kranke doch noch einmal um. Ungehört, nur dabei wie ein Hauch kam es über ihre Lippen: „Wenn sie es wäre!' Und noch leiser setzte sie hinzu: „Aber sie muss es sein! Eine solche Aehn- lichkeit kann nicht zweimal existieren.' Auf Dietrich und Elisabeth

hatte der kleine Vor fall einen recht beängstigenden Eindruck gemacht. Bis in die Nacht hinein sprachen sie von der kranken Frau und gedachten des seltsamen Blicks, welchen sie auf Elisabeth geworfen. „Du musst irgend jemand außerordentlich ähnlich sehen, Weibchen,' sagte Dietrich im Laufe des Ge sprächs, „den die Unglückliche einst sehr lieb gehabt.' Die junge Frau aber schüttelte das blonde Köpfchen und meinte leise : „Lieb gehabt? nein, Theuerster, ich glaube eher, dass es eine Person

zugleich aufzustehen, nicht untreu. So war eS denn kaum sechs Uhr, als das junge Paar schon vor der Thür iu eiuem der dort aufgestellten luftigen Zelte saß und Elisabeth in lieblichster Hausmütterlich» keit dem Gatten den Kaffee einschenkte. Dietrich sah jeder Bewegung der jugendlichen Fran mit unver hohlenem Entzücken zu und nannte sich innerlich den beglücktesten Menschen unter der Sonne. Da trat plötzlich die Hotelwirtin aus der Hausthür, und ihre Schritte hastig zu ihnen lenkend, sagte sie, nachdem

Hochstraten jetzt in höchster Erregung: „Sagen Sie uns schnell, schnell, wie nennt sich Ihre Kranke?' Die kleine behäbige Person sah verwundert in das aufgeregte Gesicht Dietrichs: „Frau Marie Hagemann,' erwiderte sie dann gleichmüthig, ohne Ahnung, was sie mit diesen weni- gen Worten ihren Gästen gab und vielleicht auch nahn:. „Ich ahnte eS,' flüsterte Dietrich und fasste. teilnehmend die Hand seiner jungen Frau, welche leise aufstöhnend auf ihren Stuhl zurückgesunken war. „Die Herrschaften kennen

die Kranke von früher her?' meinte die Wirtin ein wenig consterniert. Dann aber setzte sie rasch hinzu: „Nun, sei dem wie ihm wolle, was kümmert eS mich? Ich habe meinen Auftrag ausgeführt und kann nur einmal recht, recht herzlich bitten, so schnell als möglich den Wunsch der Aermsten zu erfüllen.' „Wir kommen sofort!' sagte Dietrich ernst. „Wol len Sie nur die Güte haben, uns nach dem Zimmer Frau HagemauuS zn führen.' ,, Und dann? Hand in Hand standen sie vor dem Bette der Kranken, auf deren verfallene

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 8
Datum: 14.12.1892
Umfang: 8
L379 174 II 6 und 32t) lit. s St. G. strafbar nach § 179 St. G. Der Angeklagte, welcher seit anfangs Juni 1891 in München mit seiner Zuhälterin Maria Koch lebte und dort mit dem Installateur Georg Kling ein WasserinstallationSgeschäft betrieb, scheint sich mit red licher Arbeit weniger befasst zu haben, denn er brachte sein ganzes väterliches Erbtheil durch, ja er verkauft: noch feine Forderung per 700 fl. aus jenem Erb theile, worauf feine Mutter Witwe Nothburga Dietrich der lebenslange

als Sebastian Dietrich mit Frau, Kaufmann ans Innsbruck, ein. ; > Am nächsten Tage führen beide NLch Innsbruck und kehrten in der Restauration , beim Ädambrän ein, welche in der Nähe der Wohnung der Witwe Dietrich sich befindet, und von wo aus der Angeklagte beobachten konnte, wann seine Mutter ihre Wohnung verließ. Als er gegen 3 Uhr nachmittags die Wahrnehmung machte, dass niemand -mehr in seinem väterlichen Hause an wesend war, begab er sich dahin, stieg von rückwärts aus die Altane, und da die Thür

eine Banknote von 10 fl. Mit dieser Beu^e-.pcrlicß^er das Hans und fuhrjdann mit. seiner Geliebten, nach Kufstein, wo er vergebliche die Obli gation zu verkaufen suchte; erst am anderen Tage ge lang es ihm, die seiner Mutter entwendete Obligation in Rosenheim dem Banquier Wörndl^ zu verkaufen und dafür ,1697 Mk. 60 Pfg: zu erhalten. Auf div von der Bestohlenen erfolgte Anzeige ,,wurde Seb. Dietrich in den Steckbriefen ausgeschrieben und am 13. Sep tember in Constanz verhaftet, wobei noch ein Betrag von 495

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Der Bote für Tirol
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Seite 7 von 28
Datum: 30.12.1833
Umfang: 28
Freundin, Ursula Freiin von ^Wolken- >''!btifsln zn Sonnenburg, ihn dringend auirorderte, sich wieder zu verheirathe»: so knüpfte er, zwei Jahre nach dem Tode seiner ersten Gemahlin, Verhandlungen an mir dem Edelfräulein Benigna, des Ritters Arbogast von An nenberg, und der bereits gestorbenen Euphrosina von Frei- berfl ehelicher Tochter. Am ltt, September ,55! kam die Heirath Z» Stande. Wilhelm zengre mit ibr zwei Söhne, Marx Sittich und Engelhard Dietrich und zwei Töchter Euphronna nnd Barbara

der erd geistigen Menschenrücksicht leicht au» seiner Seele. Darüber mißvergnügt, reisten seine Brüder nach Mantua, und luden Engelhard Dietrich von Bologna zu sich herauf. Er kam mit der ihm eigenen Unbefangenheit. Als die guten Worte über de» Sinn de» Widerstrebenden nichts vermochten, so schlug der Eifer seiner ältern Brüder in Unglimpf, sogar in per sönliche Mißhandlung über, und vereitelte um so mehr die beabsichtigte Werbung Sie gingen unverrichteter Sache aus einander. Die Thränen

waren, lieg Marx'Sittich Schwert nnd Hof- mantel fallen, hängte Engelhard Dietrich den Cborrocr an den Nagel, und beide Brüder siedelten sich häuslich nnd ehelich in der Seimath an; der erste auf Rafenstein, der andere auf Trostburg, sich ganz dem Stillleben der Wissen schaft und weisem Lebensgenüsse hingebend, im Geiste ihrer sanften, christlich gesinnten Mutter. Beide machten die Ge schichte ihre» berühmten Geschlechte» und einzelne Partbieir der Tiroler Geschichte zu ihrem Hauplstudium

, und alle», was unter Marx Sittichs Name» »och handschriftlich vor handen ist, war die Arbeit beider. Engelhard Dietrich war rastloser Sammler der Urkunden; Marx Sittich inebr Ord ner nnd Iusainiiicnsteller- Dem Bemühen dieser ausgezeich net«» Mättner verdankt daSG«schlecht derMolkenneiiicr ihre

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Der Bote für Tirol
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Seite 7 von 8
Datum: 08.11.1897
Umfang: 8
befindlichen, ein Handwerk, bezw. eine weibliche Berufsarbeit erlernenden männ lichen und weiblichen Nachkommen der zwei Geschwisterte des Stifters, nämlich: des Franz Engstlcr und der Maria, verehel. Dietrich. Der Genuß des einen dieser beiden Stipendien, hat nach dem Alter und den Nachkommen des Franz Engstler: nämlich unter den Linien des Ziedmnnd und der Magdalena Engstlcr, der Genuß des andern nnter den Nachkommen der Maria Anna Dietrich, verehel. Heim abzuwechseln. Auf das unter d genannte Stipendium

einzureichen. Bludenz, am 22. Oktober 1897. Der k. k. Bezirkshauptmann: Alpenheim. 1 Kundmachung. Nr. 11.»30 Vom Jahre 1897/98 an wird ein vom Pfarrer Siegmnnd Dietrich aus Naggal gestiftetes Sti pendium im Betrage jährlicber 13 1 fl. 25 kr. neuer lich verliehen. Auf den Gennß dieses Stipendiums haben ohne Unter schied des Standes und Geschlechtes Anspruch: eheliche Abkömmlinge der 3 Schwestern des Stifters: Anna, verehel. Hartmann, wieder verehel. Heim, Magdalena, verehel. Priefchl in Netz und Maria

, verehel. Dietrich, welche sämmtliche Abstämmlinge des Stifters in 11 Linien getheilt und hienach abwechselnd zum Genusse berufen sind. Jeder Stistling?nnß gut gesittet, geimpft und noch minderjährig fein. Die Stiftlinge sollen sich den Studien widmen, oder zu einer Kunst oder einem Handwerke, und zwar in Vorarlberg over in einem Nachbarlande sich heran- biden. Die stempelfreien Gesuche sind mit den Nachweisen über obige Erfordernisse und über die Dürftigkeit binnen längstens vier Wochen Hieramts einzu

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Der Bote für Tirol
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Seite 8 von 10
Datum: 09.09.1890
Umfang: 10
- resp. Mädchenausbildungsstipen dien von jährlichen 39 sl. 37 kr., b) ein Handwerks stipendium aus der sogenannten Alpenstiftung im Be trage von jährlichen 26 sl. 25 kr. Auf die unter a bezeichneten Stipendien haben An spruch : Die in Vorarlberg befindlichen ein Handwerk, beziehungsweise eine weibliche Berufsarbeit erlernenden männlichen und weiblichen Nachkommen der zwei Ge schwister des Stifters, nämlich des Franz Engstler und der Maria verehelichten Dietrich. Der Genuß des Einen dieser beiden

Stipendien, hat nach dem Alter und den Nachkommen des Franz Engstler nämlich unter den Linien des Sigmund und der Magdalena Engstler, der Genuß des anderen unter den Nachkommen der Maria Anna Dietrich ver ehelichten Heim abzuwechseln. Auf das unter l,) genannte Stipendium haben über haupt arme Knaben aus der Gemeinde Naggal An spruch, welche ein Handwerk erlernen. Größere Armuth und unter gleich armen die Ver wandtschaft zum Stifter gibt den Vorzug. Die Bewerber werden aufgefordert, ihre stempel

: Arz. 3 Knndmachnng. Nr. 7949 Vom Jahre 1890/91 an werden zwei vom Pfarrer Sigmund Dietrich aus Raggal gestiftete Stipendien im Betrage vou je 131 sl. 25 kr. neuerlich verliehen.^ Auf den Genuß dieser Stipendien haben ohne Unter schied des Standes und Geschlechtes Anspruch, ehe liche Abstämmlinge der drei Schwestern des Stifters: Anna verehelichten Hartmann, wiederverehelichte Heim, Magdalena verehelichte Prusche in Retz und Maria verehelichten Dietrich,, welche sämmtliche Abstämmlinge des Stifters

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 8
Datum: 21.02.1890
Umfang: 8
. Da aber hörte er die Stimme seiner Tante wieder uud diese sagte gütig uud mahnend: „Ganz gewiss, Lieschen. DaS darfst Dn — der Herr Graf vertritt ja Vaterstelle an Dir nnd er ist auch kein so junger Mann mehr.' „Gott sei Dank!' ES kam wie eiu Jubelruf über die Lippeu deö MädcheuS. Dauu erhob sie sich rasch von ihrem Platze und vor dcm Grafen niederknieend fasste sie mit unnachahmlicher Bewegung seine Hände und drückte sie au ihr hochschlagendes Herz. „Elisabeth!' Graf Dietrich war aufgefahren: der Ausdruck

— der über dcm Geheimnis ihres Neffen ruhte, und so sagte sie nnr mit leiser Stimme: „Gras Dietrich ist kein Frennd von Scenen, Kleine. In hohem Grade nervös, wie er seit seiner srühesten Kindheit gewesen, regen ihn Auftritte wie der war, den Du ihm ebeu gemacht, mehr als gut ist, aus.' Elisabeth deckte die Hände über das Gesicht und weinte: „Dann darf ich ihm auch nicht zeigen, dass ich ihu lieb habe,' jammerte sie. „Nein, Kind — anch ihm nichl,' erwiderte Com tesse Veronica . . . Früh am Morgen

ihres Confirmationstages hatte Elisabeth von dem Assessor ein wundervolles, spitzeu- ningebeneS Bouqnet von weißen Kamelien erhalten. Ein Reitknecht brachte cS von dem Gnte Dreieichen. Er war eS auch, der der Bitte Berthold Wangern« AnSdrnck verlieh, nachmittags bei den Herrschaften vorsprechen zn dürfen, nm feine Glückwünsche darzu bringen. Graf Dietrich hatte ganz im Geheimen anch ein StränSchen ans der Stadt besorgt, das die Consir- mandin nach der Kirche begleiten sollte. Eö bestand aber nur aus RosenknöSpchen

und erschien ihm nnu so erbärmlich gegenüber der kostbaren Gabe des Assessors, dass er beschloss, das blumige Augebinde gar nicht erst znm Vorschein zn bringen. Erst als Veronica energisch dagegen zn Felde zog, dass ihr Schützling das prahlerische Kamelienbonquet uach der Kirche nähme, überreichte Dietrich sein einfaches außer der Präsidentin, Frau Gräfin Wolkenstein- Rodenegg noch 16 ans den besten Gesellschaftskreisen erschienen. Landwirtschaftliches. Gewerbe» Handel- und Verkehr. )( Bludenz, IS. Febr

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Der Bote für Tirol
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Seite 9 von 12
Datum: 01.03.1890
Umfang: 12
von meinem Aufenthaltsort informiert war. Da — da traf ich Sie gestern — und erkannte Sie sofort an der frappanten Aehnlichkeit mit Ihrer armen Mutter. — Ich habe die Nacht kein Auge zugethan und mich endlich zu dem EntfchlufS durch gerungen — Ihnen alle» zu gestehen.' „DaS abcr genügt noch nicht, Frau Hagemanu,' warf Dietrich ein. „Sie müssen Ihr Bekenntnis noch vor einem Notar wiederholen.' „Auch das will ich thun,' flüsterte die Kranke. Dann aber deckte sie plötzlich schaudernd die Hände vor das Gesicht

Städt chens, der mittelst eines ländlichen Fuhrwerks von Dietrich selbst herbeigeholt worden, ihre Bekenntnisse gemacht, vor Zeugen dann das rechtskräftige Docnment unterzeichnet, mit dem sie der Gattin Dietrich von HochstratenS die vornehme Geburt wiedergab und den Theil ihres stolzen ErbeS, welchen die WormholdS noch nicht vergeudet. — Nun war eS still geworden in dem Krankenzimmer der reuigen Sünderin. Elisabeth-Ellen und Hoch- straten trösteten die heimkehrende Seele in ihrem letz ten Kampfe

zu entledigen. So blieb der jungen Gräfin Hochstraten immer noch ein recht ansehnliches Vermögen, das sie zur unsäglichen Freude BeronicaS dazu verwendete, einen Theil des früheren Ritterguts Hochstraten zurückzukaufen und die Burg selbst auf das gründlichste restaurieren zu lassen. Es war alles — alles anders geworden. Tante Veronica musste es nun auch aufgeben, für Geld zu I klöppeln. — Dietrich konnte wieder allein seiner.

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Seite 10 von 14
Datum: 08.02.1890
Umfang: 14
Zügen, dass Veronica und Gras Dietrich einen langen, betroffenen Blick mit einander wech selten. Erstere aber fasste schnell die Hand des MädchcnS: „Kind, was geht in Ihrer Scele vor?' fragte sie in so herzlich gütigem Tön, dass Elisabeth plötz lich aufsprang und sich der alten Dame zu Füßen warf: „Was in meiner Seele vorgeht, fragen Sie mich?' stöhnte sie und rang die Hände? „FraU Gräfin — H Frau Gräfin, ich bin so namenlos unglücklich! Ach/ und weiln Sie mir, schon in wenigen Minuten vielleicht

zurückgetreten. DüS Wort „Anstalt' hatte die hochgeborene Dame förmlich eilt- setzt. Graf Dietrich schien dagegen in seiner Theil nähme für die arme Elisabeth nicht erkältet. Sich freudlich zu ihr niederbeugend, sagte er: »Fassen Sie sich Mädchen, fassen Sie sich! Wenn Dietrich von Hochstraten anch ein armer Mann ist, so weiß er sich doch nicht ganz machtlos. Sobald er aber die Ueberzeugung erlangt hat, dass Sie seines Schutzes wür dig sind, dürfen Sie sicher darauf rechnen, dass

Krankheit streckte die Gestalt, so dass sie den Eindruck ^iuer sechszehnjährigen Jungfrau machte. Dieses liebliche Wesen schaute' nun mit Blicken zu ihm auf, in denen so viel Bewunderung lag, als wenn er die verkörperte Gottheit wäre, die zu ihr sprach. Uud'wie zn einer Gottheit hob Elisabeth auch die gefalteten Hände: . Und darf ich Ihnen alles erzählen?' fragte sie dann leise. i,Gewiss, ich ersuche Sie sogar darum!' erwiderte Dietrich, und Tante Veronica, die sich inzwischen ge fasst, setzte hinzu

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