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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 23.05.1915
Umfang: 8
durch die großserbischen Umtriebe ein Ende zu bereiten, fiel ihm Rußland in den Arm. Während noch Deutschland auf Anrufen des Zaren bemüht war, den zwischen Wien und Petersburg drohenden Konflikt friedlich zu schlichten, machte Rußland seine ganze Militär macht mobil und entfesselte so den Weltkrieg. Die Provokation lag also auf russischer Seite. Gleichwohl erachtete die italienische Regierung mit der Behauptung, daß Oesterreich aggressiv gegen Serbien vorgegangen sei und dadurch das Eingreifen Rußlands veranlaßt

bestimmte Angebot Öster reich-Ungarns von Ende März, das bereits Ab tretung des italienischen Sprachgebietes in Siid- tirol in Aussicht stellte, ging die italienische Re gierung nicht ein, sondern gab ihre eigenen Forderungen erst am 11-. April der österreichisch ungarischen Regierung wie folgt bekannt: Italiens Forderungen. Die absolute Preisgabe des Trentino auf Grund der im Jahre 1811 festgesetzten Grenzen, d. h. mit Einschluß des weil außerhalb des ita lienischen Sprachgebietes liegenden urdeutschen

von Oester reich-Ungarn einen gleichen Verzicht auf die italienische Besetzung der Inseln des Dodekanes. Obwohl diese Forderungen über das Maß dessen weit hinausgingen, was Italien selbst zur Befriedigung seiner nationalen Ansprüche verlangen konnte, brach doch die k. k. Regierung die Verhandlungen nicht ab, sondern versuchte Weiter mit der italienischen Regierung zu einer Verständigung zu gelangen. Die deutsche Regierung tat alles, was in ihrer Macht stand, die italienische Regierung zu einer Mäßigung

sich die italienische Regierung darauf, die in Wien am 4. Mai abgegebene Erklärung in Berlin zur Kenntnis mitzuteilen. ^ 1818 Ein letzter Versuch, den Uebertritt des bisherigen Bundesgenossen in das feindliche Lager zu verhindern, wurde am 10. Mai mit den noch beträchtlich erweiter- ten Zusagen der österreichisch-ungarischen Re gierung gemacht, die der Reichskanzler am 18 Mai im Reichstag verlesen hat. Soweit der geschichtliche Hergang. Nack dieser sachlichen Darlegung wird kein Grünbuck etwas daran ändern

können, daß, wenn die ita lienische Regierung zu den Waffen gegen die bisherigen Bundesgenossen riefe, sie dies unter Bruch von Treu und Glauben und um einen Machtzuwachs tun würde, der dem italienischen Volk mit allen möglichen Garantien freiwilliq und ohne Blutvergießen dargeboten war. Antwort Burians an die italienische Regierung. Wien» 22. Mai. (KV.) Der Minister des Aeußern, Baron Burian, übergab gester» nachmittags dem italienischen Botschafter Avar- na die Antwortnote der österreichisch-un garischen Regierung

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 22.06.1909
Umfang: 8
waren sich einsichtsvollere Politiker schon lange im klaren. Beweis dessen ist ja die Errichtung der Fakultät in Innsbruck im Jahre 1904. Freilich hatte damit die Regierung einen großen Fehler begangen, daß sie es versuchte, eine italienische Rechtsfakultät auf fremdnationalem Boden zu errichten. Die sehr bedauernswerten Straßenexzesse im November 1904 und die Demolierung des Gebäudes, in welchem die Fakultät untergebracht worden war, zeigten der Regierung nur zu deutlich den Fehlgriff, den sie gemacht hatte. Die ganze

haben könnten, und ihre Forderung in drei präzisen Worten ausgedrückt: /Q issts o müla.« In den letzten Tagen wurde die Angelegen heit im Budgetausschuß behandelt und dabei hielt Unterrichtsminister Graf Stürghk eine Rede, in der er durchblicken ließ, daß die Regierung gegebenenfalls eine italienische Rechtsfakultät in Wien errichten wolle, aber auch gegen Trieft keinen direkten Grund habe. Entscheidung wurde noch keine getroffen, ob Wien oder Trieft-, gewiß ist aber Trieft vorzu ziehen, zumal

Seite 2. Nr. 74. Dienstag, „Brixen er Chronik.' 22. Juni 1909. Die italienische Rechtsfalmltiit. Wie eine endlose Seeschlange — um einen Ausdruck des Abg. Prof. Dr. Mayr zu ge brauchen — zieht sich die Frage der italienischen Rechtsfakultät hin. Soll überhaupt den Italienern eine Universität gegeben werden oder nicht, ist die erste Frage; wenn man ihnen eine gibt, wo soll dann ihr Standort sein? Die zweite, daß man den Italienern eine eigene Rechtsfakultät gewähren könne und fast müsse, darüber

folgende Zeit hindurch ließen die Italiener die Frage nicht fallen und nach dem sie einmal gesehen hatten, daß die Regierung bereit sei, ihrem Wunsche nachzukommen, ver suchten sie für Rovereto oder Trient als Stand ort Propaganda zu machen. Freilich konnte solchen Wünschen niemand Rechnung tragen, wenn man nicht selbst den Jrredentismus dadurch noch mchr kräftigen wollte. Während nun die Regierung Wien als Standort in Aussicht nahm, hatten die Italiener endlich eingesehen, daß sie in Tirol kein Glück

. Das jetzige Verhalten unserer Abgeordneten betrachten wir als eine schwere Schädigung des Deutschtums und ver urteilen es auf das schärfste.' Welch Vergnügen muß es wohl sein, so ein geplagter deutschfreiheitlicher Abgeordneter zu sein, wenn Leute, die hinter den Ohren oft nicht einmal trocken sind, von ihnen „verlangen', sie verurteilen und sie kollegial unsere Abgeordnete bezeichnen! . ^ ^ Me Vahle» in rrielt unä ckie italienische ttniverMtsfrage. Man schreibt uns aus Trieft unter dem 18. Juni

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Seite 1 von 4
Datum: 22.07.1916
Umfang: 4
dung» daß die italienische Regierung den Han delsvertrag mit Deutschland für Null und nich tig erklärt hat. Das diesbezügliche Korr.-B.- Telegramm vom 20. Juli lautet: „Der italienische Schatzminister Car- cano begibt sich vor seiner Rückkehr nach Rom ins Hauptquartier, um dem König über die Ergebnisse seiner Londoner Rekse Bericht zu erstatten und die Auffassung der obersten Heereslewung, die^ für die Ent scheidung des Ministerrates Wichtig sein könnte, kennen zu lernen. Inzwischen erläßt

, daß SalandraSonnino nicht'die starken Män ner seien, als das sie gelten möchten. In jeder ihrer Handlungen offenbare sich vielmehr zag hafte Schwäche, denn nur die Furcht vor Eng land habe die italienische Regierung bewogen, am Weltkriege gegen seine bisherigen Bundes genossen teilzunehmen. Italiens Zukunft sei von Schwächlingen ei nem Angstphantom geopsert worden. Des wei teren »lachte Diotte in seiner Angst auf das Wokn einer politischen Bereinigung aufmerk sam, die in auffallender Weise der russischen Ochrana

. Die Omer der ..Unione Nazionale' betrü gen schon über 200. Die Schrift Diottes er regte 'N Spanien großes Aufsehen und begreif- lichelw.'ise trachtete die italienische Regierung darnach, «ich dieses Versassers zu bemächtigen. Des gelang i!.r auch durch einen infamen Be trug. Bor kurzem erhielt Diotte von seiner Tochter ei«: Telegramm mit der Nachricht, daß seine Mutter im sterben liege. Sofort reifte Diotte >.'.ach Genua. Hier wurde er bei seiner Anlunft im Hafen - obwohl er vorsichtshalber

: ..Zusammenfassend sei festgestellt: Nicht Deutschland, sondern Italien hat den deutsch- italienischen Handelsvertrag und die deutsch italienische Maiverständigung gebrochen. Nicht Deutschland, sondern Italien hat von durch Vertrag an fe r legt en Ve rpflichtungen ausd rück- lich sich losgesagt. Wenn die italienische Dresse die Sache anders darstellt, so ist dies eine gröb liche Irresührnng der öffentlichen Meinung Italiens.' Nun hall Italien das Handelsabkommen mit Deutschland gelöst und damit zum großen

Eidbruch, den es an Oesterreich-Ungarn im Mai UN5 begangeil hat, einen ^ Rechtsbruch an Deutschland vollzogen. Ein Judas bleibt eben ein Judas! Der Krieg mit Italien. Lebhafte .italienische Artillerietätigkeit. Drei italienische Flugzeuge herabgeschossen. Zwei feindliche Unterseeboote vernichtet. Wien, 20. Juli. (KB.) Amtlich wird Ver la utban: Die Gesechtstätigkeit war im allgemeinen gering. Nur einzelne Abschnitte der Tiroler O st f r o n t u«5 r n t n «».GpeNzW«- bietes standen zeitweife

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Seite 2 von 8
Datum: 18.09.1920
Umfang: 8
aus, daß die italienische Regierung geradezu ein Verbrechen begeht, wenn sie dem Drängen dieser Kreise bei allfälliger Ge währung der Autonomie für eine italienische und eine deutsch-südtirolische Provinz Rechnung tragen sollte. Wegen dieser 275 italienischen Familien dürfen 5164 deutsche Familien unter keinen Um ständen nicht bloß von ihrem Vaterland Tirol, sondern noch dazu von ihren deutschen Brüdern in Südtirol mit brutaler Gewalt, die jede Ge rechtigkeit mit Füßen tritt, losgerissen und dem Trentino angegliedert

einem uns bedeutend verspätet zugekommenen Promemoria des Deutschen Ver bandes entnehmen, macht dieser am Schlüsse eines öffentlichen Rundschreibens bezüglich dieser Ange legenheit die italienische Regierung in entscheidender Stunde nochmals auf die schwere Verantwortung aufmerksam, die sie mit der Mißachtung unzwei deutiger historischer und nationaler Rechte unserer Grenzbevölkerung für immer auf sich laden würde. Eine derartige unsühnbare Beleidigung und Ver gewaltigung unserer tirolischen Landsleute

und der Arbeiter die Frage der Betriebskontrolle in der Weise gelöst (?), daß er mittels Dekret eine aus Industriellen und Arbeitern zusammengesetzte Kommission ernannte und sie mit der Aufgabe betraute, einen Gesetzentwurf vorzulegen, den die Regierung der Kammer bei ihrem Wiederzusammen tritte unterbreiten werde. Italienische Truppen an der ttärntner Grenze. Von amtlichen Stellen wird verbreitet, daß an der Kärntner Front italienische Truppen Aufstellung genommen haben. Es handelt sich um eine Divi sion

deutsche Familien, 107 italienische und 5 gemischte Familien; für den Bezirk Neu markt 1802 deutsche, 168 italienische und 92 ge mischte Familien. Somit befinden sich in beiden Bezirken unter den 5536 Familien bloß 275 ita lienische und 97 gemischte. Gegenüber solchen überwältigenden Beweisen dafür, daß die Bezirke Kaltem und Neumarkt rein deutsch sind, nimmt sich das Bestreben der Signori in Trient, diese Bezirke an die Provinz Trientinien anzugliedern, so wahnsinnig chauvinistisch

einiger großer Betriebe durch das nationale Konsortium der Metallarbeitergewerk- schaften fortgesetzt. Es scheint, daß die Uebernahme der Werften von Eastellamare, die 2000 Arbeiter beschäftigen, bevorsteht. Die Neutralität der Regierung. In einer in Dronero gehaltenen Rede gab der Generalkom missär des Verbraucherwesens, Soleri, einigen Aufschluß über die Gründe, die die Regierung bestimmt haben, im Konflikt der Metallindustrie neutral zu bleiben. Die Erfahrungen der Jahre 1897 und 1898 hätten bewiesen

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Seite 2 von 5
Datum: 25.05.1921
Umfang: 5
zu verschaffen, daß sie in den Rechnungen der Mission an die italienische Regierung die österreichische Krone mit 40 Een- lesimi gleichstellten, während sie in Wirklichkeit kaum 6 Centesimi gleichkam. > Die italienischen Blätter berichten, daß die Mitglieder der italienischen Mission in Wien durch amtliche Berichte die Betrügereien solange be schönigten, bis sich, die Anklagen derart häuften. Saß die italienische Regierung sich gezwungen sah, eine Untersuchungskommission nach Wien zu ent senden.. Vit Wahlen

geregelt. Das italienische Arbeiter-Unfallversicherungsgesetz wird auf die neuen Provinzen ausgedehnt und die Versicherung auf 6000 Lire erhöht. Die Höchstgrenze der Bezüge aus der Pension für Privatbeamte wurde vsn 3600 auf 7200 Lire erhöht. Ein italienischer Genera! verhaftet. Der l>e kannte General Segre und 13 ihm zugeteilt gewesene Offiziere wurden verhaftet. Dieses Er eignis erregt natürlich in allen Wiener Gesellschafts kreisen das größte Aufsehen. Vor der Abreist General Segres aus Wien fand

eine Ueberprüsung des Lebensmittelmagazins statt, wobei ein Manko von vielen Millionen Lire festgestellt wurde. Es erregte seinerzeit großes Aufsehen, als Artikel, wie Reis, Zwieback und Makkaroni, die teils für die Wiener italienische Kolonie, teils für humanitäre Zwecke bestimmt waren, zu Preisen in den Schleich handel kamen, die die von der italienischen Mission verzeichneten Preise um mehrere hundert Prozent überstiegen. Der zum Verkauf gelangende Zwieback kostete damals 40 bis 50 Kronen das Kilogramm

, die auch ergeben bcn soll, daß die Offiziere von den Valuta- -änmggeleien ihrer Kuriere wußten und für die .- ^sttllung von Einfuhrscheinen für italienische ?e 'tilien große Beträge angenommen haben. ' -Mese Betrugsaffäre zieht immer weitere Kreise. Iie Offiziere machten auch mit Polen, Rumänien und Jugoslawien große Geschäfte und hatten in Ztalien selbst eine große Anzahl von Mitschuldigen, so daß sich die Angelegenheit zu einem Riesen- xozeß gestalten wird. Große Beträge wußten die Miere sich auch dadurch

Stimmen, christliche Wirtscha^tsverein hatte 752 Stimmen, s erscheinen daher gewählt 8 Sozialdemokraten, Großdeutsche und 6 Tiroler Volksparteiler. D Oie Anschlntzfrage. Wie in Wiener diplo- atischen Kreisen verlautet, wird dem Schritte es französischen und rumänischen Gesandten in er Anschlußfrage bei der österreichischen Regierung gleicher Schritt des jugoslawischen und tschecho- slawischen Gesandten bei der Wiener Regierung solgen. Uedersiedlung ttönig ltarls nach Spanien Wie verlautet

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Seite 2 von 7
Datum: 16.04.1921
Umfang: 7
, auch für den Staat nicht unerfüllbar. Die italienische Regierung kennt genau den Be trag der bei ihr angemeldeten Vorkriegsschulden und kann sich ihre Leistung auf den Centesimo ausrechnen. Dieser Betrag fließt in seiner Gänze wieder der Volkswirtschaft in den neuen Provinzen zu, lindert die Not der Bewohner und verringert die Geldknappheit. Es verträgt sich auch nicht mit der Würde eines großen Staates, die Zinsen von ewigen hundert Millionen Schulden dem bedürftigsten Teile seiner Bewohner vorzuenthalten, umso

weniger, da es ja schon feststeht, daß er sie einmal zahlen muß! Die italienische Regierung wird gezwungen sein, in der Frage der österreichischen Vorkriegs schulden bald eine Entscheidung zu treffen. Sie kann auch ihre Entschließung hinsichtlich der Ein lösung derselben nicht mehr lange hinausschieben, oh»e einen Teil ihrer Staatsangehörigen in schwerste Notlage zu bringen. Wir dürfen daher diese Frage nicht mehr aus den Tagesordnungen verschwinden lassen und halten e» für eine vor nehmliche Pflicht

die Insel <Dap, und auf andere in der Note aufgeworfene Fragen geben werde. Der „Secolo' meldet aus Paris, daß die fran zösische Regierung alles tun werde, damit die Vereinigten Staaten in der Frage der Insel Pap zufrieden sein könnte. Frankreich-Amerika, England- Japan — immer deutlicher werden die Umrisse einer künftigen Entente sichtbar! Mittler! Am Pfingstfonntag sollt ihr eure Abgeordneten für die italienische Volksvertretung wählen. Als ihr auf das Recht eurer Selbstbestimmung pochtet, wurdet

Äeite 2. Samstag, entstanden, hat die Handels- und Gewerbekammer von Bozen ein klar und erschöpfend gehaltenes Memorandum verfaßt, das in folgenden wohl begründeten Forderungen gipfelt: 1. nach Einlösung der alten österreichischen Vorkriegsschulden und der Kriegsanleihen durch italienische Titres zum Kurse von 60; 2. auf unverzügliche Eröffnung einer neuen Anmeldefrist für alle jene bisher nicht in den neuen Provinzen wohnhaften Besitzer solcher Papiere, welche nach dem Friedensvertrag ipso

werden, falls die heutige stimmung eine Majorität gegen die Partei sollte, ihre Mitglieder aus der Regierung as, berufen. Es würden zunächst alle drei gruppen eine Politik der freien Hand bettet' und dann würde der Versuch unternommen neue Grundlage für den Aufbau der Ressers und das Majoritätsoerhältnis zu suchen/uÄ neuerdings der Gedanke an ein Zusammenwirkt der Parteien in Form einer Konzentration venti liert wird. Jedenfalls ist der Ausbruch einer inn,- politischen Krise möglich. Ungarn. ver neue

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Seite 3 von 8
Datum: 23.05.1915
Umfang: 8
1918 Sonntag, den 23. Mai Seite 3 zufallenden Borteil nicht kenne, welche Auffas sung die italienische Regierung teilte. Als die italienische Regierung, die auch jetzt noch den Wunsch nach Aufrechterhal tung und BefestigungdesBündnis- ses wiederholte, gewisse Forderungen unter dem Titel „Entschädigungen' vorbrach te, welche die Abtretung integrierender Be standteile der Monarchie betrafen, nahm die Ssterreichisch -ungarische Regierung selbst diese Berhandlungsgrundlagean, obwohl her Artikel

7 sich niemals auf Gebiete der ver tragschließenden Teile, sondern aus schließlich auf die Balkanhalbinsel be zog. In den diesbezüglichen Verhandlungen zeigte sich die österreichisch-ungarische Regierung stets von dem aufrichtigen Wunsche geleitet, zu einer Verständigung mit Italien zu gelangen. Sie war bereit, so bedeutende Opfer zu bringen, daß sie nur der Wunsch zu rechtfertigen vermag, das seit vielen Jahren zum gemeinsamen Borteil beider Länder bestehende Bündnis aufrechtzuerhalten. Die italienische

festsetzte» seine Kündigung nur 1 Jahr vorher ge stattete und keine Kündigung oder Nichtigkeits erklärung vor diesem Zeitpunkt vor sah. Da sich die italienische Regierung alter ihrer Verpflichtungen in willkürlicher Weise entledigte» lehnt die österreichisch-un garische Regierung alle Verantwortlichkeit für alle Folgen, die sich aus dieser Vorgangsweise ergeben, könnten, ab. (Die übrigen Kriegsnachrichten siehe Seite 6.» Aus Stadt und Land. Brixen, 22. Mai. Kaiferkiche Verordnungen. Die „Wiener Zei tung

Regierung bemängelt, daß die von der österreichisch-ungarischen Regierung angebotenen Zugeständnisse erst am Kriegsende verwirklicht werden sollten, und scheint daraus zu folgern, daß diese Zugeständnisse dadurch den ganzen Wert verlieren würden. Indem die österreichisch-ungarische Regierung die mate rielle Unmöglichkeit der sofortigen Ueber- gabe der abgetretenen Gebiete hervorhob, zeigte fie sich dennoch bereit, alle nötigen Ga rant i e n zu bieten, um diese Uebergabe schon jetzt für eine wenig

entfernte Frist zusichern. Der offensichtlich gute Wille und der versöhnliche Sinn, den die österreichisch ungarische Regierung im Laufe der Verhand lungen bewies» schewt die Meinungder italie nischen Regierung, man müsse auf jede Hoff nung verzichten, zu einem Einvernehmen zu ge langen, inkeinerWeisezurechtferti- ge n. Ein solches Einvernehmen kann jedoch nur erreicht werden, wenn beiderseits der selbe aufrichtigeWunsch nach einer Ver ständigung herrscht. Die Note schließt: Die österreichisch-unga

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Seite 2 von 8
Datum: 03.10.1911
Umfang: 8
festgesetzten Frist von 24 Stunden hatten wir uns beeilt, lange vor ihrem Ablauf zu antworten, daß die italienische Regierung nicht nötig habe, zu einer militärischen Besetzung zu schreiten, um von uns in Tripolis und in der Cyrenaika Bürgschaften wegen einer wirtschaftlichen Ausdehnung zu erlangen. Wir erklärten uns bereit, diese Bürgschaften zu gewähren, soweit sie unsere territoriale Integrität nicht verletzen, wobei wir die Verpflichtung übernahmen, während der Verhandlungen unsere militärische Lage

in den genannten Provinzen nicht zu verändern. Ohne auf dieses versöhnliche Anerbieten auch nur zu antworten, schickt uns die italienische Regierung zu derselben Zeit, da sie ihre Flotte absendet und vor Ablauf sichtig von Josefine und ihrem Bruder entfernt. Nachdem er sie auf dem Verdeck untergebracht, setzte er sich neben den Steuermann, mit dem er dem Anscheine nach Bekanntschaft gemacht hatte; sie unter hielten sich ruhig zusammen, soweit es die Leitung des Schiffes auf dieser gefährlichen Küste gestattete

mit griechischer Besatzung, der 50 türkische Offiziere und 162 türkische Soldaten an Bord hatte und von Norden kam, aufgegriffen, als er sich eben anschickte, in den Hafen von Prevesa einzulaufen. Der Dampfer hatte auch viel Munition an Bord. Paris, 1. Oklober. Wie eine Kabelmeldung aus Leukas besagt, sind die türkischen Torpedoboote in den Häfen von Prevesa und Gonoriza von italienischen Kriegesahrzeugen vollständig eingeschlossen. Auf hoher See kreuzen sieben italienische Torpedoboote, die nach türkischen

von Dmazzo angegriffen worden feien. üonltsotinopel, 1. Oktober. Aus russischen Quellen stammende Berichte melden, daß die Ita liener Prevesa bereits beschossen haben. Das Fort von Prevesa soll das Feuer mit Erfolg erwidert und drei italienische Kriegsschiffe in den Grund ge bohrt haben. Aus der gleichen Quelle stammende Nachrichten besagen, daß das Fort von Prevesa sich noch in den Händen der Türken befinde. 7. Kapitel : Sie fahrt nach Lt. Loren?. Am bestimmten Tage lief der „Windhund', ein Dampfaviso

Ottomane' meldet: In Konstan tinopel sind Meldungen eingetroffen, daß zwei italienische Handelsschiffe, die von Salonichi aus nach Genua unterwegs waren, von türkischen Tor pedobooten abgefangen worden seien. Die Ladung beider Schiffe bestand aus Getreide rumänischer Provenienz. Die genannte „AgenceOttomane' berichtet ferner: Die italienischen Kriegsschiffe nahmen ein unter bel gischer Flagge fahrendes, Kriegskonterbande für Tripolis führendes Schiff weg. Das Schiff ist Eigentum einer Antwerpener Firma

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Seite 2 von 12
Datum: 29.05.1915
Umfang: 12
aus sicherer Quelle, daß die italienische Regierung ein Dekret erließ, wo durch die Militärdienstpflicht, die bisher bis zum 39. Lebensjahre dauerte, bis zum 42. ver längert wird. Das Dekret werde nicht sofort in Kraft treten. Auch Italien bekommt von Amerika Kriegs material. Rotterdam, 26. Mai. Die „Deutsche Ta geszeitung' meldet aus Newyork: Zn hiesigen finanziellen Kreisen wird behauptet, daß New- Vorker Bankhäuser der italienischen Regierung einen Kredit von 90 Millionen Dollar einge räumt

: In der Gemeinde Tivoli zog das Volk vor die dem österreichischen Kaiserhaus gehörige Villa d'Este, zerschlug Fensterscheiben, riß die kaiserlichen Wappen herab und zog die italienische Flagge auf. Dann versuchte man. in die Villa einzudringen, doch gelang es dem Bürgermeister von Tivoli schließlich, die Leute daran zu verhindern mit dem Versprechen, daß Samstag, den 29. Ma i die Regierung die Vill^ der Gsmeinde als Ge schenk für ihren „Patriotismus' (?!) überlas sen würde. Lugano, 26. Mai. (KV.) Aus Rom

vorgekommenen Angriffe der Italiener abwehren, ist unsere Regierung jetzt mit einem Buch vor die Öffentlichkeit getreten, in welchem die hetzerischen Angriffe auf unsere Monarchie seitens der italienischen Freimaurer regierung und der Kriegshetzer zurückgewiesen werden. Die österreichisch-ungarische Regierung hat wieder einRotbuch herausgegeben, wel ches als historisches Dokument des italienischen Treubruchs bezeichnet werden kann. Es ist die Antwort unserer Regierung auf das italienische Grunbuch

wird berichtet: Auch das Schloß Cattaio bei Este, Eigentum des Erzherzog-Thronfolgers, wurde von einer großen Menschenmenge überfallen, die Schloßgitter eingebrochen, die Wächter über wältigt und die Menge tat sich im Schlosse güt lich. Polizei war nicht zugegen. Drei italienische „Berühmtheiten' beim Heere. Wie englische BMter melden, haben sich der bekannte Sänger Enrico Earus o und der Komponist Giacomo Puccini dem italieni schen Roten Kreuz zur Perfügung gestellt. Der ber... Maulheld Gabriele d'A nnunzio

fielen. Etwa 20 Personen, darunter 7 Solda ten, wurden verwundet. Eine Anzahl der De monstranten wurde verhaftet. Was wird in Tripolis vorgehen ? Lugano, 26. Mai. (KV.) Wie verlautet, sollen sich deutsche und türkische Offiziere nach Libyen begeben, um dort einen großen Auf stand zu entfesseln. Oesterreich wolle eine Tor pedoflottille nach Libyen schicken, um die dort stationierte italienische Küstenflotille zu ver nichten. Des Kaisers Dank an unsere Flotte. Wien, 26. Mai. (KV.) Der Kaiser hat fol

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Seite 9 von 12
Datum: 27.01.1912
Umfang: 12
mit der österreichischen oder ungarischen Regierung zu verhindern. Wir haben schon oft genug der ungarischen Regierung nachgeben müssen — siehe Einfuhr des argentinischen Fleisches — so daß wir gar keine Veranlassung haben, der un garischen Regierung in ihrer Verlegenheit wegen der Obstruktion der Herren Justh und Genossen zu Hilse zu kommen! Die italienische SeepolW. Die italienischen Kriegsschiffe verursachen im Mittelmeere eine nicht unerhebliche Störung der Schiffahrt der anderen Staaten. Es ist ja Brauch, fremde

von italienischen Torpedozerstörern angehalten. Die „Schleswig' wurde nach summarischer Durchsuchung freigelassen, die „Manouba' jedoch nicht. Angeblich hatte die italienische Regierung durch Spione Nachricht er halten, daß türkische Offiziere und Soldaten auf der „Manouba' nach Tripolis gingen und Geld für die türkischen Truppen bei sich führten. Der Kapitän des Schiffes telegraphierte nach Marseille, daß die gefährlichen Türken harmlose Krankenpfleger vom Roten Halbmond seien. Aus Tunis wird glaubhaft

gemeldet, daß die letztere Lesart durchaus richtig ist. Nichtsdestoweniger wurden die angeblichen türki schen Osfiziere als Kriegsgefangene ans Land gebracht. Natürlich hat die Nachricht vom Vorgehen Italiens in Frankreich große Erregung hervorgerufen. In den Couloirs der Kammer verlangen die Abgeord neten, daß die italienische Regierung unverzüglich zur Rechenschaft gezogen werden müsse; die gesamte Presse greift Italien aufs heftigste an und vielfach wird der Regierung der Rat erteilt

eikage z« Wr. 11 der „Arirener Hljronik' 1912. KWervstDd und Mijiihrjge DienWcht. Von einem christlichsozialen Reichsratsabgeordneten. Wie verlautet, will die Regierung die zwei jährige Dienstpflicht noch im Jahre 1912 unter Dach bringen und es sollen in Wien mit den Deutschnationalen und Deutschfreisinnigen Unter handlungen gepflogen worden sein, welche die Konzession an die ungarische Regierung beinhalten, daß die Assentierungen in beiden Reichshälften Heuer auf den Herbst verschoben

Gefühlsäußerungen Siegesnachrichten wartet, die billigen Lorbeeren von „Zwischenfällen' zur Beschwichtigung vorgesetzt werden. Oder ist wirklich die Besorgnis vor der anfangs so verachteten türkischen Macht fo ungeheuer groß, daß ein verdächtiger Aeroplan konfisziert werden muß? Uns interessieren die Zwischenfälle im Mittelmeere nicht so sehr, daß wir ihnen spaltenlange Berichte widmen, aber wir können durch die wildgewordene italienische Marine ebenso in Mitleidenschaft gezogen werden wie gegenwärtig

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Seite 10 von 16
Datum: 20.11.1915
Umfang: 16
, den Tobsüchtigen von dem am Boden liegenden Mi nisterpräsidenten wegzureißen. Pasitsch hatte keinen Schaden genommen und flüchtete; zwei Schüsse, die der Major ihm nachfeuerte, gingen fehl. Der wahnsinnige Major wurde sofort im Hofe des Hauses, in welchem diese Szenen statt fanden, hingerichtet. Die Regierung Pasic fetzte gleich darauf die Flucht nach Montenegro fort. Fortdauer der heißen Kämpfe am Jsonzo. Unsere Kampflinie nach wie vor in unseren Händen. Mehrere italienische Städte von unseren Flie gern

serbischen Armee dauert auf das energische ste fort. Unsere Armeen haben sich in erbitterten Kämpfen vom Norden, Osten und Süden Pristina genähert. 18W Mann und eine halbe serbische Eska dron wurden gefangengenommen. Ein Attentat eines Generalstäblers auf Pasic. Aus Bukarest wird gemeldet: Anläßlich des Aufenthaltes der serbischen Regierung in Raska, welche Stadt die Regierung auf der Flucht nach Montenegro berührte, ereignete sich ein aufregender Zwischenfall, über welchen die hiesigen Blätter

ausführliche Einzelheiten be richten :Bei einer gemeinsamen Beratung zwi schen der Regierung und dem Generalstab griff ein Major des Generalstabes, dessen Name nicht genannt wird, die serbische Regierung in heftig ster Weise an. Er nannte die Regierungsmit glieder eine ehrlose Bande, eine Horde von Va terlandsverrätern, die, während sie die Nation zur Schlachtbank führt, nur auf die Rettung ih rer eigenen Haut bedacht ist; während Serbien Äie.PeH^rung in Aot und.Tod hinein gehest — in Todeszuckungen liege

, finden die Mitglieder eben dieser ruchlosen Regierung nicht den Mut, mit der Nation ihr Leben zu opfern, feige flüchte Pasic und seine Genossen nach Montenegro. Der Major war durch die Zusprüche und Bitten und Beschwörungen der übrigen Anwesenden nicht zu beruhigen, wurde im Gegenteil immer erregter. Schließlich stürzte sich der Generalstäbler auf Pasic, schmetterte ihn mit einem Faustschlage zu Boden und wollte ihn erwürgen. Mit vieler Mühe gelang es den entsetzten Teilnehmern an der Beratung

Bruckenkopfes gegen die Straßensperre bei Z a- gor a. In Tirol schlugen die Verteidiger des Co l di Lana zwei italienische Angriffe auf die Spitze dieses Berges ab. Der Stellvertreter des Generalstabschefs: v. Höfer, FML. Vom nördlichen Kriegs schauplatz. Wien, 21. Nov. (K. B.) Amtlich wird ver lautbart: Im Wolhynischen und am Styr stellenweise Geschützfeuer, wobei die Russen Gasbomben verwenden. Sonst keine be sonderen Ereignisse. Der Stellvertreter des Generalstaöschsfs: s. Höfer, FML. Ein russischer

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Seite 2 von 8
Datum: 05.12.1903
Umfang: 8
italienischen Universität', ist noch immer nicht zur Ruhe gelangt, obwohl Ministerpräsident Dr. v. Koerber im Parlament das Versprechen abgegeben hat, daß die öster reichische Regierung eine italienische Hochschule errichten werde. An fast allen Universitäten des welschen Königreichs haben die Studenten Spek takel gemacht, österreichische Fahnen wurden zer rissen und verbrannt, „Nieder mit Oesterreich !' wurde geschrien, die österreichischen Konsulate und Botschafter mußten durch Militär geschützt

werden. Diesmal hat sich die italienische Regierung korrekter benommen als im heurigen Frühjahr, als noch der alte Zanardelli an der Spitze stand. Giolitti, der gegenwärtige Ministerpräsident, hat die Universitäten schließen und sorgen lassen, daß keine Unruhen und tätliche Insulte stattfanden. Er hat auch dem Professor de Gubernatis, als dieser von Innsbruck nach Rom zurückkam, verboten, Vorlesungen zu halten, und gesorgt, daß ihn der König nicht in Audienz empfing. Man kennt in Regierungskreisen diesen Mann

vor, daß es in der ganzen Angelegenheit an dona üäss (am guten Gewissen) seitens der Veranstalter gefehlt hat; unter dem Vorwand des Schutzes der italienischen Sprache werde in österreichischen Ländern irredentistische Politik getrieben, was keine österreichische Regierung dulden könne und was auch keine italienische Regierung, sei es auch npr stillschweigend, begünstigen könnte, ohne die Loyali tät gegen eine Verbündete Macht zu verletzen; jede Entstellung dieses Sachverhalts sei Heuchelei. Das sind ehrliche Worte

; ein Resultat war nicht erzielt worden, al« daß 14 Tage kostbarer Arbeitszeit durch lange Reden totgeschlagen wurden. Am Mittwoch und Donnerstag beherrschten die Tschechen mit Obstruktionsreden das hohe Haus. Nur die Notstandsanträge wollen diese passieren lassen, sonst nichts. Regierung und Parteien sind ratlos: es bleibt somit wieder nur der bewährte Nothelfer Z 14 als einziger Retter aus dem ärgsten Elend. Die Hetze gesen Oesterreich wegen der katti ä'buisbruek, d. i. wegen des Verbots der „Freien

als fanatischen Feind Oesterreichs, als ehemaligen Anhänger des Anarchismus und nimmt ihn als Politiker keineswegs ernst. Auch die der Regierung nahestehenden Blätter, „Tribuna', „Popolo Romano' n. a., verurteilen die gemachte Hetze gegen Oesterreich; sie klagen den Professor Gubernatis an, daß er nach Innsbruck gefahren, statt sich vorher bei der Regierung anzufragen, wie es Professor Morselli getan, der auch nach Innsbruck geladen war, aber abgesagt hat. Der liberale „Popolo Romano' hält den Hetzern offen

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Brixener Chronik
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Seite 3 von 4
Datum: 17.11.1918
Umfang: 4
eine Beunruhigung bemächtigte, als ob alle Firmenschilder, Grabinschriften nfw. nur italienisch zn inachen seien, ist daher unberechtigt. Mit der Zensur will die italienische Regierung nur das Rech: für sich beanspruchen, von allem ver ständigt zu werden, was öffentlich in Ankündigungen neu vor i'ch geht. Bezüglich der Zeitungen war ja übrigens die gleiche Zensurvorschrift bis vor kurzem seitens nnserer eigenen Behörden in Kraft. Verlobung. Fräulein Friederike Mark. Tochter des hiesigen städt. Lehrers nnd

1918. Sonntag, 17. November. Seite Z. Wir. daß der italienische Generalissimus Diaz .dem tapferen Regiments die Heimkehr in Wehr und Waffen' gestattete. Der deutschösterr. Staatsrat hat ein Rund-, schreiben erlassen, in dem älle Aemter, die den Titel k. k. trugen, aufgefordert werden, diese Bezeichnung zu unterlassen. . Nach einer Meldung des Korrespondenz-Bureau ans Wien gehe die Demobilisierung glatt vor sich. Täg lich werden viele tausend von Soldaten heimbefördert; eS besteht die Aussicht

Rohe. In Ungarn und in den südslawischen Staaten jedoch kommen in verschiedenen Gegenden revolutionäre Ausschreitungen und auch Grausamkeiten an be sitzenden Klassen vor. Die tschecho-slowalische Regierung hat die Aus hebung der Jahrgänge 1894—1898 angeordnet. Da sie in einigen Grenzgebieten in Mähren und Schlesien auch Dentiche einberuft unter Androhung strafrecht licher Verfolgung derjenigen, die dem Einberufungs befehl nicht Folge leisten, hat das deutschösterreichi- sche Staatsamt für Aeußeres

dem tschecho slowakischen Gesandten Tusar den schärfsten Protest gegen dieses völkerrechtswidrige, sowie den Grundgesetzen des Selbstbestimmungsrechtes der Völker widersprechende Borgchen überreicht. Die neue deutsche Regierung, die sich SamStag, 9. November, bildete, hat folgende Geschästsverteilnng vorgesehen: Ebert Inneres und M-litär. Hciase Aeußeres und Kolonien, Scheidemann Finanzen, Dittmann Demobilisierung, Verkehrswesen, Rechts pflege und Volksgesundheit, Landsberg Presse. Nach richtenwesen, Kunst

und Literatur, Borth Sozial politik. Hindenbnrg befindet sich noch immer im Großen Hauptquartier und steht, wie das Wolff-Bnreau meldet, auf dem Boden der Regierung. Auch Kron prinz Ruprecht von Bayern befindet sich auf seinem Posten und ist auch nicht, wie ein Blatt gemeldet hat, ans der Flucht. Der deutsche Kaiser bleibt trotz der Meinungs verschiedenheiten, die sich aus Anlag von dessen An kunft in Maastricht Holland) zwischen den ver schiedenen Kabinetsmitgliedern und anderen Behörden ergeben

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Seite 2 von 8
Datum: 15.07.1922
Umfang: 8
haben, stellten wir den Ausgleichsvorschlag dahin gehend, daß wir uns verpflichten, die Guthaben unserer Einleger bei den Niederlassungen in Bozen, in Meran und in Bruneck voll zu befriedigen, sobald die italienische Regierung die Stundung der Kriegsanleihebelehnungs-Schulden rückgängig macht, unabhängig davon aber unseren Einlegern innerhalb zweier Jahre 25 Prozent der Einlagen bar zurückzahlen. » Wir rechnen hiebei damit, daß es uns mit Unterstützung unserer Abgeordneten, der Handels kammer sowie

aller von den Maßnahmen be troffenen Einleger gelingen wird, die italienische Regierung, welche zweifellos an dieser Entwicklung die alleinige Schuld trügt, zu einem Eingreifen zu veranlassen. Wir fühlen uns verpflichtet, die Oeffentlichkeit in sachgemäßer Weise über unsere Lage aufzu klären und sind der Ueberzeugung, daß sie in Würdigung der vorliegenden Verhältnisse die Schuld an den traurigen Entwicklungen nicht uns, sondern der italienischen Regierung zuschreiben werde, welche in den 3 V» Iahren, die nunmehr

seitens der Besetzung Südtirols verflossen sind, der Lösung der Kriegsanleihefrage nicht näher getreten ist. Wir hoffen, daß sie nunmehr jetzt, wo sich die Opfer für ihr Verhalten in der Kriegs anleihefrage in so weittragender Weise bemerkbar zu machen beginnen, zur Kriegsanleihefrage im Sinn ihrer Lösung Stellung nehmen wird. Kurze MitiM MriWn. Die Reise Schanzers nach London ohne Erfolg. Der erwartete englisch-italienische dauerhafte Ver trag ist infolge Meinungsverschiedenheiten nicht zustande

gekommen, wenn auch England in den Hauptfragen zu Konzessionen bereit war. Auch in Paris war man bezüglich der Frage von Tanger anderer Ansicht. Man hofft aber, bei Regelung der Orientfragen in der nächsten Konferenz zu einem allseits befriedigenden Ergebnis zu kommen. Sie Südbahnionferenz in Venedig. Wie ver lautet, geht der italienische Vorschlag darauf hinaus, den Staaten jene Linien, die in ihrem Gebiet laufen, in Pacht zu geben. Als Pachtsumme ist ein bestimmter Prozentsatz der Bruttoeinnahmen

Mil liarden erreicht. Die „Westminster Gazette' schreibt, die englische Regierung erwartet stündlich den finanziellen Zusammenbruch Oesterreichs. Außerdem befürchtet sie, daß die deutsche Regierung, wenn sie nicht alle Maßnahmen ergreift, um den Mark kurs zu stabilisieren, d. h. wenn sie nicht die Bank notenausgabe einstellt und die Steuern erhöht, unvermeidlich gestürzt werden und eine autokratische Regierung an ihre Stelle treten wird. Ein Kommunisten- und ein Monarchistenprozetz in Wien

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Seite 3 von 8
Datum: 20.07.1911
Umfang: 8
zu beteiligen, wenn er auf feiten der Regierung auf eine in nationaler Beziehung unbedingt objektive Verwaltung rechnen könne. Als künftigen Hauspräsidenten habe der Ver band offiziell den Abg. Dr. Sylvester nomi niert und sich auch unter gewissen Bedingungen für die sofortige Beratung der Bankvorlage ausgesprochen. Die italienische Volkspartei wählte den Abg. Conc i zum Obmann ihres Klubs. Ueber die Haltung im Parlamente wurde verlautbart: Die italienische Volkspartei erachtet eS als Pflicht des Staates

, die italienische FakultätS frage ehebaldig einer entsprechenden Lösung zuzuführen. Ihre Stellung zur Regierung und zu den anderen Parteien wird die italienische Bolkspartei abhängig machen von der Erfüllung jener ökonomischen Hilfsaktionen und wirtschaftlichen Aktionen, die von den früheren Re gierungen in ganz bestimmter Weise zugesagt wurden, sowie von der Gewährung nationaler Rechte an die Italiener. Die erlte obwSiwerkovwea?. Am Dienstag nachmittags trat die erste Ob männerkonferenz im Abgeordnetenhaus

XXIV. Jahrg. Donnerstag, 2V. Juli 1911. Nr. 8S. Seite 3. seither gewonnener neuer Gesichtspunkte und den Ausbau der Wohlfahrts- und Schutzgesetze für die arbeilenden Schichten an und betont die Notwendig keit der Berücksichtigung der berechtigten Wünsche der Staatsangestellten nach Verbesserung der materiellen Lage und schärferer Umschreibung ihrer Rechte und Pflichten. Die Thronrede erklär», die Regierung werde alles aufbieten, um den Wert schaffenden Kräften sowohl in der Landwirtschaft

Vorbildung der Jugend für die praktischen Anforderungen des wirt schaftlichen Wettbewerbes, moderne Ausgestal tung des Hochschulwesens hervor und kündigt die neuerliche Vorlage des Gesetzes betreffend die italienische Rechtsfakultät, endlich die moderne Neugestaltung des Strafrechtes, des Strafprozesses, die Regelung des Jugend schutzes, die Teilreform des bürgerlichen Rechtes und die Entlastung der Gerichte an. Zur Sicherung und Bewältigung dieses reichen Arbeilsstoffes und gedeihlicher Tätigkeit

der Volks vertretung genüge nicht die Abänderung des Geschäftsordnungesetzes, welche die Regierung vorschlage. Hiezu sei unerläßlich, daß der Reichsrat die Bedürfnisse des Ganzen nie aus dem Auge verliere; der Reichsrat darf sich nicht der Einsicht ver schließen, daß der Widerstreit auch berechtigter In teressen nur durch deren Ausgleichung beseitigt oder doch wenigstens gemildert werden kann. Allgemein ist bereits die Erkenntnis, daß die Beziehungen der beiden Böhmen bewohnenden Volksstämme dauernder

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Brixener Chronik
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Seite 5 von 14
Datum: 14.04.1893
Umfang: 14
-uFandwirtschaftliches. Die italienische MeiirmrssteUimg w Mich. Während italienische Tages- und Fachblätter schon seit Monaten Artikel über die in Zürich, abzuhaltende italienische Weinausstellung bringen, verlautet hier kaum etwas über diesen Gegen stand. Die Delegirten der italienischen Regierung sind bereits wieder nach Italien zurückgekehrt, nachdem sie ihre Vorstudien beendigt, die hiesigen Weinhandelsverhältnisse studiert und die Local- frage, wohl die Cardinalfrage für eine solche Ausstellung, gelöst haben. - Vielfache

ausstellen, und schließlich kommen die Industriellen mit dem Begehren für Ueber- laffung des nöthigen Raumes für ein Muster lager. So hätten wir schließlich eine italienische Nationalausstellung in Zürich, sofern die italienische Regierung allen diesen Wünschen entspräche. Ueber die Organisation der Ausstellung sind noch keine Einzelnheiten bekannt; sicher ist über haupt noch nichts festgestellt. In italienischen Fachkreisen wird vorgeschlagen, die kleineren Aus steller nach Regionen zu vereinigen

; wir haben za nicht nothwendig, die gewöhnlichen Weine Italiens kennen zu lernen, beziehen wir doch schon über eine halbe Million Hektoliter italienischer Weine im Jahr. Es wäre weg geworfenes Geld, den gewöhnlichen Sorten den Zutritt zu gestatten; die italienische Regierung würde besser thun, dieses Geld auf die Belehrung April ;39S. Seite 5. der Weinbauern zu verwenden, von.denen 80 Procent heute noch nicht verstehen, ein Fass zu reinigen, die den Wein kaum umziehen und die Fässer nicht vollhalten, also die elementarsten

lange ein gesuchter Markt für alle möglichen Provenienzen; durch geeignete Ver schnitte dieser verschiedenen Provenienzen unter sich und mit unseren eigenen Weinen, sind wir eher in der Lage, richtige und billige Handels-- typen herzustellen als die Italiener, denen nur das eigene Product zur Verfügung steht. Die Delegierten der italienischen Regierung hatten Gelegenheit, sich hievon zu überzeugen, und wie wir aus guter Quelle wissen, äußerten sich die selben nicht nur in diesem Sinne

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Seite 6 von 16
Datum: 30.05.1914
Umfang: 16
der französischen und englischen mit, daß sie mit der Entsendung eines internationalen Truppeu- detachements nach Durazzo zum Schutze des Fürsten Wilhelm und der Kontrollkommission einverstanden sei. Die französische Regierung sei ebenfalls geneigt, zuzustimmen. Die italienische Regierung besteht dar auf, die österreichisch ungarische leistet keinen Wider stand. Tie Entscheidungen der deutschen und eng lischen Regienl.'kgen sind noch nicht bekannt. Vas neue Ministerium Albaniens. Die Neubildung des Kabinetts

eine Zuschrift gerichtet, worin sie als Zweck der ganzen Bewegung folgende Wünsche aus führen: 1. Der Souverän Albaniens möge den Religionsunterricht, der die Grundlage unseres Glaubens ist, heben. 2. Die Persönlichkeiten, denen der Souverän die Regierungsgewalt übertragen hat, sind Leute, die seit langem die Bevölkerung ver folgten und noch verfolgen. Während wir dies, unser Ziel, auseinandersetzen wollten, verwendete die Regierung Kanonen gegen uns und erschütterte dadurch unsere Sicherheit

und unser Vertrauen. Infolgedessen wünschen wir die Herrschaft und die Verwaltung des Ottomanischen Reiches, zu dem wir seit jeher gehören. 3. Sollte die Er reichung dieses Zieles nicht möglich sein, so legen wir unsere Sache in die Hände der Großmächte, um vor der gegenwärtigen Regierung gerettet zu werden. Wir bitten, darnach zu handeln, und bitten auch, bis unsere Forderungen zu einem Ergebnis führen, uns vor jeder Art Unterdrückung seitens der Regierung und ihrer Häupter zu schützen. vie Verhandlungen

, daß sie sich mit der Aufklärung und Zusage der Kom mission persönlich befriedigt fühle, daß sie aber vor der definitiven Abrüstung noch einen Meinungsaus tausch mit den Vertretern der anderen am Aufstände beteiligten Landschaften Pflegen möchte. Ver italienische Außenminister über die Ereignisse i« Albanien. Der italienische Minister des Aeußeren San Giuliani) gab über die letzten Ereignisse in Al banien eine offizielle Darstellung, wobei er u. a. sagte: Die gegenwärtige Situation und die noch möglichen weiteren Ereignisse

können auch be züglich der epirotischen Frage nichts ändern. Beide Regierungen werden alle Bemühungen aufwenden, um eine bewaffnete Intervention in Albanien zu vermeiden. Beide Regierungen sind übereingekommen, daß, vorausgesetzt, daß die anderen Großmächte zu stimmen, ein internationales Detachement von Skutari nach Durazzo entsendet werde. Die Großmächte und ihre Haltung. In Angelegenheit der Entsendung einer inter nationalen Truppenabteilung nach Durazzo liegt folgende Meldung vor: Die russische Regierung teilte

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Seite 4 von 8
Datum: 21.01.1913
Umfang: 8
werden wird. Eine Einberufung ist wohl leicht möglich, aber ich glaube, er wird nicht arbeits fähig sein. Vergangenes Jahr ist der Landtag un- verrichteter Dinge wegen der Fleimstalbahnangelegen- heit auseinandergegangen. Der Statthalter Baron Spiegelfeld hat schon im Jahre 1909 eine Konferenz wegen dieser Frage einberufen, welche beschloß, beide Linien, die deutsche als auch die italienische Linie, zu bauen. Die Regierung in Wien hat sich aber nicht auf den Standpunkt des Statthalters gestellt und erklärt, daß beide

aber hat sich nicht zufrieden gegeben und den vollständigen Ausbau beider Linien verlangt. Der Statthalter Baron Spiegelfeld soll dann, so wird behauptet, den welschen Liberalen erklärt haben, sie sollen nur die ganze Linie verlangen, er werde bei der Regierung den Einfluß dahin zur Geltung bringen und ihre Forderung durchsetzen. Die italienische Golkspartei war darüber erbost, daß der Statthalter diese Zugeständnisse gemacht habe und ihrZin den Rücken gefallen sei. Baron Spiegel feld leugnete aber ein solches Zugeständnis

der agrarrechtlichen Gesetzgebung in Oesterreich hin. wie vor 20 Jahren die Einführung der Rentengüter von der Regierung beantragt wurde, dann aber die ganze Aktion ins Stocken geriet; wie in Frankreich und Kanada und anderswo Heimstätten geschaffen werden, welche einen Teil des Grundbesitzes der Exekution entziehen sollen, während bei uns in Oester reich nicht einmal Ansätze zu solcher Gesetzgebung vorhanden sind. Es mußte sehr große Befriedigung erwecken, daß ein so eingefleischter Jurist wie Tr. Ofner

Linien nicht gebaut werden können. Daraufhin ist im Landtag die Obstruktion ausgebrochen. Alle italienischen Abgeordneten haben sich auf der Rednerliste vormerken lassen und hätten wahrscheinlich lange Reden gehalten und so nicht durch lärmende, sondern durch „stille' Obstruktion die Arbeiten des Landtages verhindert. Deshalb wurde hierauf der Landtag vertagt. Die Fleimstalbahnfrage ist aber nie recht zum Einschlafen gekommen und die Wiener Regierung hat neuerdings im Herbst erklärt, beide Linien

können nicht gebaut werden, es werde nur die deutsche Linie gebaut und auf der anderen Seite nur bis Crumes. Die Vertreter der italienischen Landgemeinden, die Abgeordneten der Volkspartei (Popolari), haben ein gesehen, daß beide Linien nicht zu erreichen sind, und haben sich dann mit der Erklärung der Regierung einverstanden erklärt. Ihre Vertreter haben angefangen, in Fleims und Cembra die Bevölkerung zu beruhigen, und diese hat sich auch dann für be friedigt erklärt. Der Magistrat von Trient

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Seite 1 von 8
Datum: 24.07.1920
Umfang: 8
es jetzt wenigstens mit Albanien eine Verständigung, um dann freiere Hand für Südtirol und die slawische Grenze zu haben. Anfangs Juni haben albanische Scharen die Italiener bei Valona angegriffen und sich ver schiedener Plätze bemächtigt, die für die Verteidi gung -der Stadt von Bedeutung waren. Die italienische Regierung hatte daraufhin sosort Kriegs schiffe nach Valona entsandt und eine Verstärkung der Truppen ins Auge gefaßt. Aber gerade dadurch war sie in arge Schwierigkeiten geraten. Denn während Italien

auf der einen Seite Gefahr lief, die Pforte zum Orient zu verlieren, wenn es auf seme wichtige Stellung in Valona verzichtete, geriet die Regierung innenpolitisch in Schwierigkeiten, WM es die Sozialdemokraten auf den Plan rief, b' jede „imperialistische' Aktion in Albanien ablehnten und schon damals durch einen Streik der Seeleute in Tarent die Absendung von Truppen und Munition verhinderten. Inzwischen hat Giolitti in der Kammer über die italienische Politik gegenüber Albanien die nongen Aufklärungen gegeben

man die Re gierung verantwortlich, daß man die Verwaltung des Landes den Albanesen in die Hand gegeben habe. Auf der andern Seite aber benützt die sozia listische Partei die Tatsache, daß Valona immer noch gehalten wurde, dazu, die völlige Räumung zu verlangen, und in Ancona haben unter dem Eindruck dieser Agitation Truppen, die nach Al banien gehen sollten, gemeutert. Inzwischen hat die italienische Regierung den Baron Aliotti mit außerordentlichen Vollmachten nach Albanien ge sandt

, um dort mit der Nationalregierung zu verhandeln. Dem „Giornale d'Italia' zufolge hatten seine Bemühungen auch den praktischen Erfolg, der in den folgenden Punkten zusammen gefaßt ist: 1. Die italienische Regierung anerkennt die albanische Regierung in Tirana. 2. Albanien ver waltet das Gebiet ohne jegliche fremde Beeinflussung. 3. Vollständige Räumung Albaniens durch die italienischen Truppen. 4. Albanien ist in seinen Rüstungen für die Verteidigung seiner nationalen Unversehrtheit völlig frei. 5. Italien soll befugt

. Die Quintessenz >emer Ausführungen ist, daß Italien sich für die vomge Selbständigkeit Albaniens einsetzt und auf Mches Protektorat verzichtet, also auch das vom Obersten Rat der Alliierten ihm zunächst auf fünf Mre angetragene Mandat ablehnt. Das Be- » Ä ^aliens sei, wie Giolitti betont, nur darauf WM gewesen, daß eine geordnete Regierung !?? , ''d zu diesem Zwecke hatten die mili- .Achen Befehlshaber die in Tirana sitzende alba- ffW Regierung gestürzt. Durch die Ermordung Paschas, die man in albanischen

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Seite 1 von 8
Datum: 09.05.1903
Umfang: 8
vom Kostenpunkt, die Regierung schon darum nichts wissen, weil Trieft fast an der Grenze liegt und ohnedies ein Herd der Jrredenta ist. Die Regierung wollte viel- mehr durch allmähliche Vermehrung von italie nischen Lehrkanzeln in Innsbruck die juristische Fakultät der Universität in eine deutsche und italienische teilen. Gegm diese Absicht haben die Deutsch völkischen protestiert. In einer Versammlung am 17. April wurde sogar der Antrag des Schönereri- aners Dr. Lantschner angenommen

, welcher von der Regierung fordert, daß überhaupt keine -italienische Rechtsakademie auf österreichischem Boden errichtet werden dürfe. Der Jnnsbrucker Gememderat hat am 18. April einstimmig fol gende geharnischte Entschließung angenommen: «Der Gemeinderat der Landeshauptstadt Inns bruck erblickt in der starren Festhaltung der italienischen Parallelklassen an der hiesigen Uni versität, deren Auflassung wiederholt in geeig neter Weise erbeten wurde, eine beabsichtigte Herausforderung der Jnnsbrucker Bürgerschaft

. — Ank!indio»lng»n str den „Tiroler Volk,boten' sr» stufgesxalte« » RovxareMeieil« (51 Jentim. breit, V» Zeile» -- 2» MMm. hoch) so d. Wv. 36. Brixen, Samstag, den 9. Mai MI. XVI. Jahrg. Eigentlich ist es eine italienische Frage, ob nämlich eine italienische Universität und zwar Mächst eine juristische Fakultät (Rechtsakademie) in Oesterreich errichtet werden soll. Die Italiener verlangen bekanntlich eine Universität in Trieft, der größten italienischen Stadt in Oesterreich. Davon will, abgesehen

die volle Utraqmsiemng der juristischen Fakultät iv Innsbruck aufs entschiedenste gefordert wird. Auch wird die Regierung aufgefordert, „weitere Agitationen und Herausforderungen von deutscher Seite zu verhindern, damit die Ruhe der Uni versität nicht gestört und der Ausbruch beklagens werten Rassenhasses verhütet werde'. Da keiner der streitenden Teile so leicht nachgeben wird, ist der nationale Kampf um die Jnnsbrucker Universität somit unvermeidlich und die Regierung wiro eine harte Nuß zu knacken

haben. In der „Tiroler Post* vom 6. Mai macht ein „angesehener welschtirolischer Politiker' einen neuen Vorschlag. Er gibt der deutschen Studenten schaft in Innsbruck recht und sagt: „Im Herzen protestiert jeder vernünftige und gerechte Italiener mit'; die Italiener würden im gleichen Fall zumindest ähnlich handeln; sie „anerkennen eS als ein heiliges Recht der Deutschen, daß sie ihre Universität in Innsbruck deutsch erhalten wissen wollen'. Aber die Italiener seien von der Regierung gezwungen, dem Kampf

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Seite 2 von 8
Datum: 19.01.1892
Umfang: 8
, welche der österreichische Wein handel dnrck die Verträge erhalten habe, seien ihm nnr aus dem Umwege über Italien zutheil geworden: es sei daher natürlich, dass derselbe so eingerichtet sei, wie es dem deutschen und italienischen Handel am besten passe. Der Bericht erwähne selbst die ungeheure Entwicklung des italienischen Weinbaues in den letzten Jähren. Die italienische Regierung entfalte eine große Thätigkeit in der Förderung des Wein exportes, uud es sei natürlich, dass derartige Anstrengnngen, verbunden

Ackerbanimmster Graf Falleühayn den Sitzungen des Clnbs der Conservativcn regelmäßig beiwohnen werde. Be kanntlich hatte der nene Minister Kumburg bei seiner Ernennung erklärt, im Club der Linken auch als Minister verbleiben zu wollen, und der Club der Couservativeu hatte die Erwartung aus gesprochen, dass die Regierung nun auch mit den Conservativen in engere Beziehungen treten werde, so dass man versucht sein könnte, darin die Ur sache dieses Schrittes zu finden. Die ,N. Fr. Pr.' schreibt dagegen

, die Justiz czechisch, der Unterricht slovenisch, der Handel polnisch verwaltet werden. Folglich sei das Ganze eine neue kindlich einfache Art, die sämmtlichen Parteigegensätze von den Tafeln unserer parlamentarischen Geschichte auszulöschen — eine Regierungsmehrheit zu bilden. Im Budgetausschuss ist der Antrag des Ab geordneten Dr. Kathrein angenommen worden, worin die Regierung aufgefordert wird, die materiellen Existenzbedingungen der unteren drei Rangsclassen der Staatsbeamten nnd Diener

an diesem Vertrage werde jedoch sehr erbittert durch die Beigabe des italienischen Vertrages. Denn dieser verbinde alle Nachtheile des Schutz zolles mit allen Nachtheilen des Freihandels. Wäre der italienische Handelsvertrag so ohne Schutz des deutschen und nicht unter der Militär- mnsikbegleituug des Dreibundes präsentiert worden, so hätte sich für denselben allein nie und niemals eine Majorität gefunden. Die vorgelegten Ver träge seien übrigens ganz verschieden, und es sei kein handelspolitisches Moment

der Zusammen gehörigkeit in denselben zu finden. Darum wäre das Werk nicht gescheitert, wenn bezüglich des italienischen Handelsvertrages seine und seiner Gesinnungsgenossen Ansicht auf die Majorität hätte rechnen können. Die Regierung aber habe wohlweislich die Verträge aneinander geknüpft uud dafür keine Begründung erbracht. Man müsse zuerst den Missgriff beseitigen, um ein Werk des Friedens und der allseitigen Befriedigung zu schaffen. Die Bewegung in Tirol richte sich ein fach

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