italienischen Universität', ist noch immer nicht zur Ruhe gelangt, obwohl Ministerpräsident Dr. v. Koerber im Parlament das Versprechen abgegeben hat, daß die öster reichische Regierung eine italienische Hochschule errichten werde. An fast allen Universitäten des welschen Königreichs haben die Studenten Spek takel gemacht, österreichische Fahnen wurden zer rissen und verbrannt, „Nieder mit Oesterreich !' wurde geschrien, die österreichischen Konsulate und Botschafter mußten durch Militär geschützt
werden. Diesmal hat sich die italienische Regierung korrekter benommen als im heurigen Frühjahr, als noch der alte Zanardelli an der Spitze stand. Giolitti, der gegenwärtige Ministerpräsident, hat die Universitäten schließen und sorgen lassen, daß keine Unruhen und tätliche Insulte stattfanden. Er hat auch dem Professor de Gubernatis, als dieser von Innsbruck nach Rom zurückkam, verboten, Vorlesungen zu halten, und gesorgt, daß ihn der König nicht in Audienz empfing. Man kennt in Regierungskreisen diesen Mann
vor, daß es in der ganzen Angelegenheit an dona üäss (am guten Gewissen) seitens der Veranstalter gefehlt hat; unter dem Vorwand des Schutzes der italienischen Sprache werde in österreichischen Ländern irredentistische Politik getrieben, was keine österreichische Regierung dulden könne und was auch keine italienische Regierung, sei es auch npr stillschweigend, begünstigen könnte, ohne die Loyali tät gegen eine Verbündete Macht zu verletzen; jede Entstellung dieses Sachverhalts sei Heuchelei. Das sind ehrliche Worte
; ein Resultat war nicht erzielt worden, al« daß 14 Tage kostbarer Arbeitszeit durch lange Reden totgeschlagen wurden. Am Mittwoch und Donnerstag beherrschten die Tschechen mit Obstruktionsreden das hohe Haus. Nur die Notstandsanträge wollen diese passieren lassen, sonst nichts. Regierung und Parteien sind ratlos: es bleibt somit wieder nur der bewährte Nothelfer Z 14 als einziger Retter aus dem ärgsten Elend. Die Hetze gesen Oesterreich wegen der katti ä'buisbruek, d. i. wegen des Verbots der „Freien
als fanatischen Feind Oesterreichs, als ehemaligen Anhänger des Anarchismus und nimmt ihn als Politiker keineswegs ernst. Auch die der Regierung nahestehenden Blätter, „Tribuna', „Popolo Romano' n. a., verurteilen die gemachte Hetze gegen Oesterreich; sie klagen den Professor Gubernatis an, daß er nach Innsbruck gefahren, statt sich vorher bei der Regierung anzufragen, wie es Professor Morselli getan, der auch nach Innsbruck geladen war, aber abgesagt hat. Der liberale „Popolo Romano' hält den Hetzern offen