6.072 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1904/15_11_1904/BRC_1904_11_15_2_object_133862.png
Seite 2 von 8
Datum: 15.11.1904
Umfang: 8
das Ansuchen an ihn, daß sämtliche italienische Studenten, die an der deutschen Universität inskribiert sind und an den Vorfällen in der Nacht zum 4. November beteiligt waren, relegiert werden mögen. — Der Rektor erklärte: der Senat werde die schuldigen italienischen Studenten mit der größten Schärfe der akademischen Gesetze bestrafen. Der akademische Senat der Grazer Uni versität hat am 11. November folgende Beschlüsse gefaßt: 1. an den akademischen Senat der Jnns brucker Universität folgende Zuschrift

zu richten: „Der Senat der Universität in Graz vemrteilt die in Innsbruck geschehenen Untaten auf das schärfste und gibt derdeutschenSchwester-Universität sein tiefstes Bedauern kund. Der Senat bringt seine Enwörung insbesondere darüber zumAusdruck, daß auch Angehörige der Grazer Universität an jenen Ereignissen beteiligt waren, und wird die strengste Ahndung eintreten lassen.' — 2. Eine Kommission, bestehend aus dem Rektor und vier Dekanen, einzusetzen, welche die Beteiligung von Grazer

Universitätsstudenten an den Jnnsbrucker Exzessen zu untersuchen und dem Senat die Strafanträge zu stellen hat. — 3. Alle jene Studierenden, die wegen ihrer Beteiligung an den jüngsten Jnnsbrucker Vorgängen von der Aniverfität relegiert wurden, find an der Grazer Universität nicht aufzunehmen. — 4.DieAbschaffung italienischer Prüfungen an der juridischen Fakultät in Graz soll beantragt werden, sobald die italie nische Rechtsfakultät gesetzlich existiert. — Am 12. November erklärte der Rektor der Grazer Universität, auf die Forderung

der deutschen Studentenschaft nach Entfernung nichtdeutscher Aufschriften und Anschlagtafeln aus der Universität nicht eingehen zu können. Die slawischen Studenten in Graz erklärten die Gerüchte über die von ihnen geplanten Demonstrationen für aus der Luft gegriffen. Was eine angebliche Sympathiekundgebung für die Italiener betrifft, so hätten die slawischen Studenten keinm Anlaß, in dieser Frage Stellung zu nehmen. Der akademische Senat der Wiener Universität gab am 12. Nov. die Antwort auf die Forderungen

der deutschen Studentenschaft bekannt. Hiernach wird gegen alle italienischen Studenten der Wiener Universität, die an den Vorgängen in Innsbruck beteiligt sind, mit ernsten Strafmitteln vor gegangen; die wegen Teilnahme an den Unruhen in Innsbruck auf anderen Universitäten relegierten Studenten werden an der Wiener Universität nicht aufgenommen; die Frage der Anbringung italienischer Anschläge ist einem eigens eingesetzten Ausschuß zugewiesen worden. Am 12. November erschien eine Abordnung italienischer

1
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1901/12_11_1901/BRC_1901_11_12_3_object_151303.png
Seite 3 von 8
Datum: 12.11.1901
Umfang: 8
Jahrg, XIV. Dienstag, „Vrixener Thron!«,' IS, November 190l. Nr, lSS, Seite Z. Die Frage der italienischen Umerjität. In der Sitzung des Abgeordnetenhauses WM 7. November beantwortete endlich Unterrichts minister Dr. v. Hartel die Interpellation des Mg. Malfatti über dis Vorgänge an der Inns brucks Universität in folgender Weise: Er habe, sobald ihm die „nicht scharf genug zu miss- billigenden' Vorkommnisse an der Jnnsbrucker Universität bekannt wurden, den akademischen Senat sofort

Lehrkanzeln der ursprüng liche Charakter der Jnnsbrucker Universität in keinerlei Weise berührt werde. Ueber Nacht lasse sich keine Faeultät, geschweige denn ein Complex von Faeultäten errichten. Voraussetzung sei die richtige Wahl des Standortes und das Vor handensein bewährter Lehrkräfte. Um letztere für den Augenblick der Entscheidung bereit zu haben. Wurden italienische Lehrkräfte nach Innsbruck berufen. Nach der in kurzer Zeit zu erwartenden Completierung des italienischen Lehrkörpers an Her

juridischen Faeultät solle die Berathung den -akademischen Behörden der Universität Innsbruck anheimgegeben werden, ob die italienischen Do centen als selbständige Faeultät organisiert werden fallen, was augenscheinliche Vortheile für die Stadt Innsbruck, für die italienischen und auch für die deutschen Studenten zu bieten schien, -ohne nationale Befürchtungen oder Gehässigkeiten aufkommen zu lassen. „Wenn diese Voraussetzung, wie es nach den jüngsten Vorgängen den An schein habe, nicht zutrifft

der Deutschen Volkspartei und die Socialdemo kraten, aber nicht die Italiener. Während die Deutschnationalen in Inns bruck der Forderung der Italiener, dass in Lriest eins italienische Universität errichtet werde, ohne Vorbehalt zustimmen, will das alldeutsche Blatt des Abgeordneten Wolf vor dieser Forde rung nichts wissen: denn Trieft müsse eine deutsche Stadt werden. Wir halten diese letztere Ansicht für einen ebenso frommen Wunsch wie die Germanisierung Wälschtirols. Mit der Er richtung einer Universität

in Trieft können wir uns aber aus dem Grunde nicht befreunden, weil dieselbe die schon dort bestehende Jrredenta übermäßig verstärken würde. Wir halten darum die Einführung einer italienischen Faeultät in Innsbruck für das kleinere Uebel, zumal von einer nationalen Gefahr hiebei doch nicht ernstlich die Rede sein kann. Die Slovenen haben sofort das Beispiel der Italiener nachgeahmt und verlangen eine flovenische Universität in Läibach. Was den einen recht ist, muss den andern billig scheinen

2
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1908/28_11_1908/BRC_1908_11_28_3_object_158310.png
Seite 3 von 8
Datum: 28.11.1908
Umfang: 8
protestierte gegen ?das Urteil und rief: „Nicht eine Stunde nehm' ich an, ich habe nicht gestochen!' Er wird vermutlich die Berufung einbringen lassen. Die blutige« Zusammenstöße auf der Wiener Universität. ver amtliche vericht über Sie Kevolverexaelle. Die amtliche Darstellung der montägigen Vorfälle an der Universität lautet: Am 23. No vember 1908, vormittags 9 Uhr, erschienen zirka 180 bis 200 italienische Studenten, die in der letzten Zeit wiederholt in Straßendemonstrationen ihrem Unmut wegen

*. Die gegenseitige Erbitterung führte schließlich zu einem heftigen Handgemenge, in dessen Verlauf Revolverschüsse gegen die an drängenden Deutschnationalen abgefeuert wurden. Von den Vorfällen, die sich in der Aula abspielten, hatten die vor der Universität im Dienste gestandenen Polizeibeamten keine unmittel bare Kenntnis. Es lag für sie anfänglich, da die Aufrechterhaltung der Ordnung auf akademi schem Boden zunächst der Universitätsbehörde zu kommt, kein Anlaß zum Betreten des Universitäts gebäudes

vor. Als jedoch die behördlichen Or gane auf der Straße die Schußdetonationen ver nahmen, wollten sie sofort mit gezogener Waffe zu den Toren, um in die Universität zu ge langen, doch konnten sie sich durch den Knäuel der aus dem Gebäude drängenden Studenten keinen Weg bahnen, zumal das mittlere Tor ge schlossen war und nur die beiden kleineren Seiten-- tore offen standen. Die Aula war in wenigen Augenblicken geleert und mußte nun die Wache aus der Rampe und auf der Straße Vorsorge treffen

Gebrauch gemacht hatten, wurden sofort dem Gedränge entzogen und dem Amte über stellt. Die feststellbare Zahl der Verletzten und Verwundeten beträgt 33. Schatte liunömachung cles «Mors. Der Rektor der Wiener Universität erließ am Dienstag folgende Kundmachung: Die Vor halle der Wiener Universität hat am gestrigen Tage den Schauplatz von Szenen abgegeben, die eine tiefe Verletzung der Heiligkeit des aka demischen Bodens, ein Hohn auf die akademische Ordnung, eine Schmach für die Schuldigen

der brutalen Gewalt akte die tiefste Empörung zum Ausdruck und werde gegen dieselben mit den schwersten Diszi- plinarmitteln vorgehen. Das Universitäts-Haupt-- gebäude bleibt bis auf weiteres geschlossen. Prüfungen und Promotionen bleiben aufrecht. — Vormittags wurde in der Aula ein gerichtlicher Lokalaugenschein vorgenommen. Wie lange die Sperrung der Universität dauem wird, steht noch nicht fest. Keinesfalls wird jedoch die Universität im Laufe dieser Woche wieder eröffnet werden. ein Memorsnclum Ser

3
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1891/01_05_1891/BRC_1891_05_01_13_object_148084.png
Seite 13 von 16
Datum: 01.05.1891
Umfang: 16
in einer Zeit der Vereine. Aber ich muß offen gestehen, daß derjenige Recht hatte, der vor 4 Wochen in einem Briefe schrieb: „Wenn irgend ein Verein in Oesterreich für das Hans Habs burg-Lothringen und für den Fortbestand unseres Vaterlandes wichtig ist, so ist es der katholische Uni versitätsverein von Salzburg.' Ich gehe zum zweiten Punkte über, den wir in unsrer Angelegenheit zu besprechen haben, zu der Be zeichnung: Katholische Universität. Meine Herren, haben Sie denn noch nicht genug Universitäten

, und zwar höchst blühende? — Aller dings! höre ich von allen Seiten, von Freund und Feind, antworten; allerdings, aber katholische Uni versität haben wir keine. Nun. gut! Was verbinden Sie denn für einen Sinn mit dieser Bezeichnung? Wann denken Sie sich denn eine Universität „katholisch'? Etwa, wenn alle Professoren und Studenten einen katholischen Taufschein aufweisen, ob auch manchmal die Tinte darauf noch nicht trocken ist! — Ich merke wohl, das genügt Ihnen nicht. — Verlangen

Sie also zu einer „katholischen' Universität, daß alle Professoren so recht in die Wolle hinein gefärbte „Ultramontane' sind? Ich sage, auch dies genügt nicht! Die katholische Universität Löwen hat lauter entschiedene Katholiken zu Professoren gehabt und hat sie noch, und dennoch war sie die Wiege eines philosophisch-theologischen Irrthums, der vom Papste verurtheilt werden mußte. Was ist also die Signatur einer katholischen Universität? Wann nennen Sie eine Universität eine katholische? — Wir alle nennen eine Universität

können sich gegenseitig ebensowenig widersprechen, als das absolute Wesen, Gott, die Quelle des Glaubens und des Wissens, sich selber widersprechen kann. Wenn wir also von einer universellen Stätte der Wissenschaft Garantie verlangen, daß nichts dem katho lischen Glauben widerstreite, so verlangen wir schon dadurch eine Garantie, daß keine Wissenschaft im Ge gensatz zur objectiven Wahrheit der lernenden Ju gend beigebracht werde. Und hiemit stellen wir Katho liken an eine Universität dieselbe Forderung wie unsre

Gegner nur mit soliderem Fundamente, daß sie näm lich eine Schule objectiver Wahrheit und nicht blos subjectiver Wahrscheinlichkeit sei. Es entsteht nun die hochwichtige Frage: Wann haben wir Katholiken eine Garantie, daß auf einer Universität die Wissenschaften nicht in einem der christ lichen Offenbarung, dem katholischen Glauben und darum der objectiven Wahrheit feindlichen Sinne ge lehrt werden? — Auch in der Antwort auf diese Frage sind wir Katholiken vollständig klar und voll ständig

4
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1903/10_03_1903/BRC_1903_03_10_3_object_143642.png
Seite 3 von 8
Datum: 10.03.1903
Umfang: 8
Jahrg. XVI. Dienstag, „Brixene r E hroni k.' 10. März 1903. Nr. 30. Seite 3. Bezjrkshauptmann v. Arbesser fand sich am Brandplatz ein. Wegen des Windes war die Gefahr für die Nachbarhäuser nicht gering; es gelang aber den Feuerwehren, diese Gefahr ab zuwenden, fo daß das Feuer auf die Mühle beschränkt blieb. — Die Mühle war Eigentum von drei Parteien, darunter auch f. b. Mensa. Der Schaden wird auf 5000 X geschätzt, dem keine Versicherung gegenübersteht. Für die Aatholische Universität in Salz

vor der Berührung mit dem Gefängnis bewahrt blieben, achtzig Prozent die erhofften Erfolge gezeitigt haben, indem sich die Verurteilten während der nächsten Jahre keiner neuen Straftat schuldig machten. In den Fällen dagegen, wo oer Strafaufschub mit Aussicht auf spätere Begnadigung erst ein setzte, nachdem der jugendliche Uebeltäter bereits einige Zeit im Gefängnis gesessen hatte, ist nur bei 55 Prozent der erwartete Erfolg eingetreten. Das PapstjMiium Feo xiii. und bis katholische Universität in Salzburg. Wer

will eine katholische Universität? Papst Leo XIII., unser Jubelgreis auf dem Stuhl Petri, der erleuchtete Stellvertreter Jesu Christi, der Wächter über die Reinheit des Glaubens und der Sitten, der die Gründung der katholischen Universität empfohlen und das Unternehmen ge segnet hat; die Bischöfe von ganz Oesterreich, welche im Herbst 1901 die Gründung beschlossen und das ganze katholische Volk zur Beitrags leistung aufgefordert haben; das katholische Volk, das wiederholt in Katholikentagen die Errichtung

einer katholischen Universität verlangte, aus dessen Mitte sich im Jahr 1884 ein Universitätsverein gebildet hat, der bereits viele Mitglieder, Wohl täter, Gründer und Stifter zählt und l^/z Mil lionen Kronen gesammelt hat. Wirbrauchen eine katholische Universität, weil die bestehenden Universitäten anerkannter maßen nicht mehr aus katholischer Grundlage stehen. Wirbrauchen eine katholische Universität, weil jene verderblichen Anschauungen und Grund sätze, die im öffentlichen wie im Familienleben

von den traurigsten Folgen begleitet sind, an den modernen Hochschulen ihren Ursprung haben. Wirbrauchen eine katholische Universität, damit die studierende Jugend rein bewahrt bleibe vor den verderblichen Lehren, welche weithin alles anstecken, und damit einigermaßen die Schäden gutgemacht werden» welche die unbe schränkte, zügellose Lehrfreiheit angerichtet hat (Leo XIII., 1885). W ir brauchen eine katholische Universität, damit der katholischen Wissenschaft-ein Heim ge schaffen werde, in dem sie sich frei

5
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1890/23_05_1890/BRC_1890_05_23_2_object_150744.png
Seite 2 von 8
Datum: 23.05.1890
Umfang: 8
Heilkunde. Alles das kann man auf der Universität oder Hochschule lernen; in dieser Schule erhalten demnach die Studierenden die letzte nnd eigentliche Vorbildung und Vorbereitung auf den erwählten Beruf. Solcher Hochschulen gibt es gegenwärtig in Oesterreich acht, und zwar sind sie sämmtliche in den Händen des Staates. Zu die sen acht soll nun die neunte kommen als freie, katholische Uni versität; eine Universität, in welcher die Vorbildung auf den Be ruf geboten wird entsprechend

als diese; und gern oder ungern, jeden falls ohne Begeisterung, wird die Zahlung geleistet. Es muß eben sein. Soll es hier nicht gelingen, dem Volke die Ueberzeugung bei zubringen: Es muß sein! Eine katholische Universität ist uns durchaus nothwendig. — Ich einmal glaube» nicht mit dem Hinweis auf die Schwierigkeiten und mit dem Ausdruck eigener Mnthlosigkeit soll man darangehen, diese Angelegenheit zu besprechen; sondern an allererster Stelle müssen wir die Frage be antworten: Ist die katholische Universität

nothwendig oder ist sie am Ende gar Nur ein überflüssiger Luxusartikel? Die Ant wort darauf lautet: Ja, sie ist nothwendig, unumgänglich nothwendig. Blicken wir außer Oesterreich hinaus! Der Episkopat von Bel gien hat bereits in den Dreißiger Jahren die Nothwendigkeit einer katholischen Universität erkannt. 1834 wurde der Gedanke ausge sprochen, eine solche zu gründen; ein Jahr darauf stand die Uni versität Löwen mit allen Fakultäten schon da. In Frankreich ist seit 1875 das Nämliche geschehen

; dort sind mehrere katholische Hochschulen entstanden. Nordamerika hat eine katholische Universität in Kanada und eine in den Vereinigten Staaten zu Washington. Und sogar die kleine Schweiz hat seit Heuer eine katholische Uni versität zu Freiburg. Ueberall an diesen Orten hat man die Grün dung katholischer Universitäten für ein Gebot der Nothwendig keit erklärt. Soll es bei uns anders sein? Ist bei uns die bessere Aus sicht für den Unterricht an den Hochschulen als anderswo? Ach nein! An der Nothwendigkeit fehlt

es bei uns wahrhaftig nicht; wenn irgendwo, so ist gerade bei uns eine katholische Universität durchaus nothwendig. Einsichtsvolle Männer haben dies schon lange erkannt; in den Jahren 1849—1857 wurde es auf vier deutschen Katholikentagen ausgesprochen, die Gründung einer katholischen Uni versität sei für Deutschland ein unabweisbares Bedürfnis. 1863 wurde auf dem Katholikentag zu Aachen ein Universitätsverein ge gründet. Da kam das unglückliche Jahr 1866 inzwischen, Oester reich wurde außer den deutschen Bund

6
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1893/23_06_1893/BRC_1893_06_23_3_object_139475.png
Seite 3 von 8
Datum: 23.06.1893
Umfang: 8
seine dunklen Schatten wirft um die heutigen Hochschulen. Dieser Materialismus aber ist kein Feind des Socialismus, sondern eher sein etwas schüchterner Bruder. Wie sollen also von den modernen Universitäten Männer kommen, die unserer Zeit gewachsen sind? Es gibt glänzende Ausnahmen, die Katholikentage haben es gezeigt, Und diese Versammlung zeigt es auch; aber Aus nahmen sind eben nur Ausnahmen. Die katholische Universität wird dem Vaterlande jene Männer heranziehen, Beamte, Juristen, Aerzte

u. s. w., die mit Opfermuth die Gefahr des Socialismus ab zuwenden imstande sein werden. Auf der katho lischen Universität Löwen haben die Studenten einen Vincentiusverein gebildet, der 1889/90 bei nahe 10.000 Franken an die Nothleidenden aus theilte. So löst man auf der katholischen Universität praktisch die sociale Frage. Aber nicht bloß praktisch, sondern auch durch die gesunden Grund sätze des Christenthums, wie sie in der Encyclica von der Arbeiterfrage niedergelegt sind. Das Christenthum hat schon

gegen uns Menschen brennt, auf die Erde geschleudert, und er ist zur Feuer mauer gegen unsere Feinde geworden. Es ist in 2) Hirtenschreiben vom 7. Juni 1359. H Hirtenschreiben vom 19. November 1866. „Briseener Chronik.' der altheidnischen Welt einen ganz neuen, wunder bar organisierten Bau aufgeführt. Das Christen thum, das ausgeht von einer katholischen Universität, kann und wird die Gesellschaft retten. Die andere Gefahr, die Oesterreich bedroht, ist die Nationali tätenfrage. Es ist von hervorragenden

umstehen. — Von der katholischen Universität wird und muss der Friede ausgehen und hinausfliegen unter die ver schiedenen Sprachen unseres weiten Vaterlandes. Kaiser Napoleon I. hat die von Görres heraus gegebene Zeitschrift „Mercur' eine fünfte Groß macht genannt. Hochverehrte Zuhörer! Eine Großmacht wird die freie katholische Universität sein, eine Großmacht für den katholischen Glauben; denn wie ein Leuchtthurm wird sie dastehen und hinausleuchten über das öde und sturmbewegte Meer unserer Zeit

und hinüberleuchten in die andere Welt; eine Großmacht wird sie auch für unser Vaterland; denn aus ihr werden die Männer kommen, die in geschlossenen Reihen den drohenden Gefahren entgegentreten werden und, Wenn 's nicht zu spät sein wird, ganz gewiss siegreich. Also eine freie katholische Universität in Oesterreich, wir müssen sie gründen, weil wir Katholiken sind, wir wollen sie gründen, weil wir Patrioten sind. Wir haben einen Diöeesan-Universitätsverein. Ein ruhmreicher und hochehrwürdiger Führer steht

7
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1894/14_09_1894/BRC_1894_09_14_1_object_134305.png
Seite 1 von 8
Datum: 14.09.1894
Umfang: 8
, Freitag, den ^.September W4. VII. IcrHvg. M offenes Wort zitr Hrüuduug der neuen katholischen Universität. Aus Vorarlberg. Im Mai d. I. fand in Sulzberg eine Pastoral-.Cynferenz statt, bei welcher ein Vor trag über die zu gründende neue katholische Universität gehalten wurde. Der Wortlaut dieses Vortrages, den unsere „Brixeuer Chronik' hiemit zu veröffentlichen ersucht wird, ist, einige Ab änderungen und Zusätze ausgenommen, folgender: „Hochw. Herren! Es ist Ihnen bekannt, dass unser hochwürdigster

Fürstbischof S im o n für die Diöcese Brixen schon im Jahre 1892 einen katholischen Universitcitsverein ins Leben gerufen und im vorigen Jahre einen dringenden Aufruf zur Gründung einer katholischen Universität', er lassen hat, in welchem es heißt: „Mögen also die Priester, dann aber auch wohldenkende Laien der hohen Aufgäbe der Förderung und Verbreitung dieses Vereines sich unterziehen, so kann selbst mit Aufwand von geringen Mitteln Großes ge schaffen Werden.' Weiter ist Ihnen bekannt, dass

eine katholische Universität zu gründen, eine unter stützende und empfehlende Stellung ein. Zwei Sätze waren es damals, welche die „Reichspost' als Grundlage für weitere Verfolgung des er habenen Zweckes festgestellt hat. Diese zwei Sätze lauten: , ' , 1. Eine katholische Universität ist für Oester reich zur Erhaltung und Wiederbelebung seines katholisckjen Glaubens eine höchst dringende, ganz unabweisbare NothwenHigkeit. 2. Die Katholiken Oesterreichs müssen sich die katholische Universität selbst gründen

; vom Staate können sie einen solchen Schritt nicht erwarten. Ueber den ersten Satz, dass, es eine dringende Nothwendigkeit sei, in Oesterreich eine neue katholische Universität zu errichten, sind wohl alle wahren Vaterlandsfreunde längstens einig; denn es ist ja .soiVcnklar, dass unsere jetzt bestehenden Universitäten fast ausnahmslos Haupt stützen des Liberalismus, der Socialdemokratie- und des Anarchismus sind; und diese giftigen Samen, ausgestreut in das fruchtbare . Erdreich der studierenden Jugend

, müssen, wie die „Reichs post' sagt, endlich aufgehen und bald die schlimmsten Früchte zur vollen Reife bringen, Also von dem Bedürfnisse einer katholischen^ Universität sind wir. alle vollständig überzeugt. Was aber den zweiten Satz betrifft: Die Katho liken Oesterreichs müssen sich die katholische Uni versität selbst gründen, da fehlt bisher unter uns Katholiken leider die nothwendige Einigkeit und ernstes, thatkräftiges Zusammenwirken. Darum hat der UniversiHtsverein.von Salz burg mit Einrechnung

8
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1901/07_11_1901/BRC_1901_11_07_3_object_151227.png
Seite 3 von 8
Datum: 07.11.1901
Umfang: 8
I. Fcitz in Hall zum Post Conceptspraktikanten bei der k. k. Post- und Telegraphendirection für Tirol und Vorarlberg ernannt. Demonstrationen in Innsbruck. Montag, den 4. November, gegen 1 Uhr mittags,, vsr- ssmmelten sich die italienischen Studenten vor der Universität und zogen dann in der Stärke von etwa 60—70 Mann vor die Hofburg, um dort durch Pfeifen und Schreien, wie »^.bbasso il ADveiNÄtors«, gegen Regierung und Statthalter zu demonstrieren. Die städtisch? Sicherheitswache versuchte

die Demonstranten zu zerstreuen, wobei drei Personen verhaftet wurden. Hierauf zogen sich die Studenten in die Universität zmück, um ' ihr Schreien und Pfeifen von Thor und Fenstern aus fortzusetzen; bald begäben sie sich aber wieder vor die Hofburg, wurden jsdoch von der Sicherheitswachs verdrängt. — Füc 7 Uhr abends war vor der Hofburg wieder eins Demon stration geplant, und es versammelte sich dort eins große Menge Neugieriger. Thatsächlich kam gegen 7 Uhr abends eine Schar italienischer Studenten

die Ruhe hergestellt war, wieder in die Kaserne ab. Nachmittags war am schwarzen Brette der Universität die Kundmachung angeschlagen, dass zwecks baldigster, im Interesse des arbeitenden Theiles der Studentenschaft gebotener Wiederherstellung der Ruhe die Vorlesungen des Dr. Menestrina bis auf weiteres unterbleiben. — Die Studenten schaft von Rom sandte an die italienischen Studenten m Wien ein ZustimmungsLelegramm. worin die baldige Errichtung einer italienischen Universität, in Trieft gewünscht

wird. — Die italienischen Studenten in Innsbruck, Graz und Wien wollen gemeinsam eine Kundgebung zur Errichtung einer eigenen Universität in Trieft veranstalten, und zwm im Einvernehmen und unter Theilnahme der deutschen Hörer der Universität Innsbruck. Es ist ein Massenbesuch italienischer Studenten aus Graz und Wien in Innsbruck geplant. — Zu den Demonstrationen an der Universität Innsbruck beschloss der aka demische Senat, den an diesen Ruhestörungen betheiligten Universiiätshörern feine ernstliche Missbilligung

auszusprechen und die Demon stranten im Auftrage des Ministeriums für Cultus und Unterricht auf die Folgen ihres gesetzwidrigen Verhaltens aufmerksam zu machen. Unterzeichnet ist die Kundmachung von Reetor Cathrein und Pcoreetor Myrbach. — Infolge der Jnnsbrucker Vorgänge beschlossen die italienischen Univcrsitäts- stndsnten in Graz, in der Aula der Universität eine Versammlung abzuhalten, eine Abordnung zum Rock zu schicken und dann vor der Hof- durch in Graz zu demonstrisren. — Die italienischen

9
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1895/17_05_1895/BRC_1895_05_17_2_object_131392.png
Seite 2 von 10
Datum: 17.05.1895
Umfang: 10
Katholiken. Im Jahre 1890 studierten von den rund 2000 Juristen 1000 Juden und von den circa 260Medicinern Vs Juden. Diese Zahlen sprechen eine deutliche Sprache. Ist es da nicht höchste Zeit, dass Hilfe geschaffte werde, ist dem Gesagten zufolge die Errichtung einer freien katholischen Universität nicht noth wendig ? Ich komme nun zum zweiten Punkt und sage, wenn sie so nothwendig ist, sind wir nicht auch verpflichtet, helfend einzugreifen? Jeder, ich sage jeder von uns Katholiken hat diese Pflicht

. Geehrte Versammelte! Einzelne, ganz wenige in einer Nation verrichten die eigentliche Geistes arbeit. Die Resultate dieser Arbeit beschränken sich nicht nur auf die Universität, sie dringen hinaus über die Kreise der Gelehrten, der Ge bildeten, bis deren Wirkung selbst bis in der kleinste Dorfschule, in der unansehnlichsten Ge meindestube sich geltend macht. Die Schöpfer unserer ungeordneten Freiheit, die Königsmörder Frankreichs im Jahre 1793, sind sie nicht die Schüler der Encyklopädisten

Sie durch Ihre thätige Mithilfe zur Errichtung einer freien katho lischen Universität. Ich könnte noch vieles zur Begründung anführen, dass jeder von uns ver pflichtet ist, nach seinen Kräften beizutragen. Ich glaube, es würde mich aber zu weit führen und auch dem Gesagten zufolge nicht nothwendig sein. Nur auf eines möchte ich noch verweisen. Wenn wirklich jemand meinen sollte, die Social demokraten und Anarchisten, wären nun einmal da und könnte man nicht mehr rückgängig machen, ihn gehe die Sache

nichts an, er habe keine Söhne, die die Universität besuchen und hören, so möchte ich den nur kurz noch daran erinnern, dass es für ihn denn doch nicht gleichgiltig ist, ob er einen gottgläubigen, katholisch überzeugten Richter, Advocaten oder Arzt hat, ganz besonders letzteren, von der von Gott ihm auferlegten Verpflichtung gegenüber der Gesellschaft will ich nur schlechthin Erwähnung thun. Nun komme ich zu dem dritten Punkt, zur Frage, ob es auch möglich sein werde, eine freie katholische Universität zu errichten

? Ich antworte darauf mit: „Ja'. Unser geliebter Kaiser Franz Josef ist per sönlich gewiss nicht gegen die Gründung einer Katholischen Universität, die natürliche Schützerin des Autoritätsprineips und somit auch des an gestammten Thrones. Lehrkräfte und Lehrmittel werden wir bekommen, wenn sich thatkräftige, gutgesinnte Männer annehmen und ihnen das nöthige Geld zur Verfügung gestellt wird. Nachdem sich Se. Excellenz unser Fürst bischof selbst an die Spitze unseres Vereines stellen ließ

10
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1893/23_06_1893/BRC_1893_06_23_2_object_139469.png
Seite 2 von 8
Datum: 23.06.1893
Umfang: 8
sehr zahl reiche Mensuren, aber sehr selten Duelle im eigentlichen Sinne des Wortes vor. Ob die Mensuren auch zur ritterlichen Genugthuung nach militärischer Denkungsart ausreichen, weiß ich nicht. Vor wenigen Jahren ist der Rector der Innsbrucks Universität im Landtage warm für die Mensuren eingetreten. Er stellte dieselben als etwas Ungefährliches, Harmloses, gleichsam als ein Waffenspiel hin und verwahrte sich dagegen, dass Mensuren Duelle seien. Er erklärte, dass das Duell sich vom Standpunkte

Umsturz des gesetzlichen Bodens hinarbeiten den Elemente immer mehr sich emporringen und an Bedeutung und Macht sichtlich gewinnen. Das Rechtsbewusstsein des Volkes, das auf diesem Boden verlorengeht, wird schwer wiederzuge winnen sein. Der Reichs-Kriegsminister hat eine Remednr in Aussicht gestellt. Möge dieselbe im Geiste der Gesetzlichkeit und Moral erfolgen!' (Sehr gut! Bravo!) Giue katholische Universität. (Schluss.)' Weiter heißt es: Eine freie katholische Univer sität. Man sagt

, eine Universität, die von Papst vorbehalten. 1805 kam es an Baiern. Geduldig unterwarf es sich der neuen Regierung. Der König war persönlich gerecht und edel, aber seine Beamten waren Schurken. Die wortbrüchige Zerstörung der vier Jahrhunderte alten Verfassung und des alten Rechtes, Bedrückung, Misshandlung und Schindereien aller Art, all dem setzte man nur Bitten entgegen. Als aber die Freimaurerregierung sich die frevelhaftesten Angriffe auf Religion und Kirche erlaubte, da entflammte Gottes Zorn

wir die katholische Universität frei, trotz der Ober aufsicht des kirchlichen Lehramtes. Vor allem aber muss die katholische Universität frei sein von jedem unheilvollen Einflüsse des Staates und zeder anderen offenen und geheimen Macht. Nie und nimmer darf der Einfluss des confessions- losen Staates auf die katholische Universität ein solcher sein, dass oadurch der katholische Charakter und überhaupt die gesetzlich gewährleistete Selbst- ständigkeit bedroht würde, das können wir nach dem österreichischen

Staatsgrundgesetze verlangen, wir müssen es verlangen, weil uns sonst die Universität nicht katholisch erhalten würde. Dass die katholische Universität frei sein wird und muss von der Loge, das ist selbstverständlich; aber nicht selbstverständlich, sondern geradezu schauder hast ist der Einfluss der Freimaurer an den heutigen Universitäten. Das Geständnis des baierischen Universitätsprofessors Brüll ist er schreckend: „Ich stehe,' sagt er, „am Grabe und blicke zurück auf mein Leben, das erschreckend

11
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1910/27_10_1910/BRC_1910_10_27_1_object_146419.png
Seite 1 von 5
Datum: 27.10.1910
Umfang: 5
war die Stellung- nahme zu den privilegiertenKurien. Dr. Schoepfer legte den Standpunkt der christlichsozialen Partei in dieser Frage dar. Was zunächst die Virilstimmen anbelangt, erklärte er, daß die Partei für deren Aufrechthaltung eintreten werde, nur müsse er im Namen der Partei, was die Virilstimme des jeweiligen Rektors der Universität betreffe, einen Punkt be sprechen. Fast bei allen Universitäten, insbesonders an der ersten Universität des Reiches in Wien, wird bei der Wahl des Rektors der Turnus

getreten. Dies hat auch eine Rückwirkung auf die Viril stimme des Rektors. Die theologische Fakultät wird dadurch von der Vertretung der Universität im Landtage ausgeschlossen. Man glaube nicht, daß Redner dies vom Parteistandpunkte aus be trachte; seine Partei werde ihre Wünsche und Forderungen auch ohne Hilfe eines Rektors aus der theologischen Fakultät durchsetzen; aber es gehe doch nicht an, daß die Ausübung eines der ganzen Universität gegebenen Privilegiums durch ganz ungehörige parteiische

Behandlung der Rektorswahl derart beeinflußt werde. Ueber diesen Punkt müsse im Laufe der Verhandlungen Klar heit geschaffen werden, weil nicht einzelnen Fakultäten, sondern der ganzen Universität ein Privilegium gesichert werden soll. Was die Großgrundbesitzer- und Prälaten kurie betrifft, so wiederholte Dr. Schoepfer nur kurz den schon früher kundgegebenen Stand punkt seiner Partei. Diese habe schon früher die Halbierung dieser Kurien beantragt. Es habe sich herausgestellt, daß man mit diesem Schnitt

mcht, daß der Landtag das Recht habe, auf die Wahl des Rektors irgendwie einen Einfluß zu nehmen. Andererseits stellt sich allerdings die Frage vom Gesichts punkte aus, ob der Landtag bei Schaffung der Wahlreform nicht auf die Wahl des Vertreters der Universität im Landtage Rücksicht und Einfluß nehmen solle. Graf Lodron fügte bei, daß der Rektor im Landtage eigentlich nicht einen gar so ange nehmen Standpunkt habe. Alle Jahre werde ge wechselt; kaum habe sich der Rektor hineingelebt, müsse

er wieder Abschied nehmen und seinem Nach folgergehe es ganz gleich. Größere Landtagsarbeiten seien entweder schon im Zuge und dann sei es sür den Rektor unangenehm, Vorverhandlungen nicht mitgemacht zu haben, oder sie werden erst in einem späteren Jahre erledigt, dann hat es für ihn wenig Interesse, den Anfang mitzumachen und mitte« in der Arbeit das Arbeitsfeld ver lassen zu müssen. Vom sachlichen Standpunkte aus wäre es darum wohl berechtigter, daß die Universität einen von ihr zu wählenden Vertreter

12
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1894/21_09_1894/BRC_1894_09_21_1_object_134379.png
Seite 1 von 8
Datum: 21.09.1894
Umfang: 8
ebenfall» ein Freiexemplar. — Anlriindkaungrn für den »Tir»I' BolkSbote;«' Pro dreig^svsiltene Petitzeile l^'SjEm.,bre<t> S kr. > , Uv. 76.. Unterhaltungs-Blatt Nr. 38. > Briren, Freitag, den 2^. September VII. Icrhrg. Cm offenes Mort zur Hrnndnng der neuen katholischen Universität. Aus Vorarlberg. A ' ' ^ Gortsstzung und Schluss.) i.> ; 1. Vor allein anderen wird es gut sein, wenn das Volk von der Kanzel aus über die zu gründende neue Universität aufgeklärt tvird. Der Schreiber dieser Zeilen

hat am 9. Sonntage mach Pfingsten dem versammelten Volke gesagt, Was man unter einer katholischen Universität verstehe, wie -dringend nothwendig eine solche Hochschule sür Oesterreich sei, wer diese Hochschule gründen müsse, und wie die erforderlichen Mittel Zu dieser Gründung aufgebracht werden können. Und schon nach drei Stunden brachte dem Seel sorger ein zum Leichengottesdienste seiner Schwester eben anwesender-Gemeindevorsteher aus Steier- mark zwei Gulden zum anempfohlenen Zwecke. 2. Ist also das Volk

Parteien von der anderen eine Geld entschädigung,' welche aber solange hartnäckig Perweigert wird, bis beide Theile mit einander übereinkommen, einen bestimmten/ vom geistlichen oder weltlichen Vermittler vorgeschlagenen Betrag einem guten Zwecke zu widmen. ( > 5. Ist das Vorhaben der Gründung einer katholischen Universität einmal gehörig zur Kenntnis > des Volkes gelangt, werden gewiss manche katho lische Gemein de v erw altungen bereit sein, zu diesem für alle Gemeinden hochwichtigen Zwecke

mäßigsten sein, das Arbeiterpersonal Und die Mit glieder der verschiedenen Vereine zum Eintritt? m den Universitätsverein einzuladen. Diese Leute sind zum größten Theile gläubige und brave Katholiken, die zu einem guten Zwecke gerne ein Scherflein beitragen. Wenn z. B. 100 Personen, die in der Fabrik arbeiten, wöchentlich je 1 kr. zur neuen Universität bei steuern, so macht das im Jahre fl. 52, und -wenn in einem Gesellen- oder anderen Vereine 50 Mitglieder, je einen Wochenkreuzer spendieren, so gibt

das fl. 26; und wenn das ganze an einer großen Stickmaschine beschäftigte Personal jährlich -nur st. 1 beitrüge, so ergäbe das im Jahre in Vorarlberg allein eine Summe von mehr als fl. 1000. ! k 8. Ferner erlangt ^ der GründungsfondK der neuen Universität einen alljährlichen bedeutenden Zuwachs durch jene Beiträge, welche viele Persön lichkeiten aus dem geistlichen und weltlichen Stande versprochen haben. Möchten-doch diese-Gönner des so erhabenen Zweckes auch von jetzt an noch recht zahlreiche Nachahmer finden! 9. Eben

13
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1891/01_05_1891/BRC_1891_05_01_12_object_148080.png
Seite 12 von 16
Datum: 01.05.1891
Umfang: 16
schon irgend eine einzelne Wissenschaft im Stande ist, zum Falle und zur Auferstehung beizutragen, was muß erst dann eintreten, wenn wir einen Hohlspiegel nehmen und in diesem Hohlspiegel die parallel aus fallenden Strahlen all der verschiedenen Wissenschaften auffangen und reflectieren auf den Brennpunkt, auf den Focus, und diesen Brennpunkt, in welchem sich die Strahlen der verschiedenen Wissenschaften kreuzen, nennen wir Universität. Und das ist die zweite Bedeutung des Wortes ^Uniyersitäts

-Verein.' Nicht immer jedoch hat sich dieser Begriff identisch gezeigt mit dem Worte „Universität.' Im Mittel alter sprach man von einer juridischen Universität zu Bologna, von einer philosophischen Universität zu Paris, von einer medicinischen zu Montpellier, Sa- lerno u. s. w. Also das Wort Universität war ur sprünglich nicht der Sammelbegriff einer Schule für alle Wissenschaften, sondern einer Schule sür alle Nationen. Alles, ob deutsch ob Slave, ob deutsch yb welsch, ob deutsch ob Franzose

: alle — universal — Nationen hatten das Recht, in Salerno Medicin, in Paris Philosophie, in Bologna die Rechte zu stu dieren. — Das war der ursprüngliche Begriff des Wortes Universität. Und damit diese Studenten auch überall, umvsrslm» anerkannt würden, darum hat jene einzige Institution, welche im Mittelalter über all anerkannt war, die katholische Kirche, die Uni versitäten unter ihren Schutz genommen und Doktor- Diplome ausgestellt, welche die Vertreter der katho lischen Kirche subsigniertxn

, und dann war der Be treffende auch überall in allen Ländern anerkannt als vootor UvivsrsitAtis. Das ist Universität in der ursprünglichen Bedeutung. Erst später kam man dazu, auch alle — rmivsrsas — Wissenschaften dort zu vereinigen, Wenn nun jede einzelne Wissenschaft zum Falle oder zur Auferstehung führt, um wie viel mehr eine ganze Universität in dieser eigentlichen jetzt üblichen Bedeutung des Wortes. Ich habe es mir zum festen Vorsatze gemacht, in dieser Ansprache keinen Stein zu werfen auf an dere Universitäten

N. an seinen Sohn, der gerade damals an der Universität X Philosophie studierte, unter dem 4. März 186*: ...... Was Du mir über die verschiedenen Baustile schreibst, habe ich mit wahr haftem Interesse gelesen ... In meiner Jugend hatte man gar keinen Sinn und noch weniger Verständniß für solche Sachen; da war die Aufgabe eine ganz andere. Ich erinnere mich ha unwillkürlich an den alten Hofrath Brüll, langjährigen Unjversitäts-Pro- fessor in Landshut, der, als ich ... in.. ..war, dort lebte und den ich gar

14
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1905/16_05_1905/BRC_1905_05_16_6_object_130826.png
Seite 6 von 8
Datum: 16.05.1905
Umfang: 8
Seite k. Nr. 58. Dienstag, „Brixener Chronik.' IS. Mai 1S0S. Jahrg. XVN, begegnen dem Verlangen der Italiener nach Er richtung einer Universität sympathisch, müßten jedoch entschieden Einspruch gegen die Errichtung einer solchen Universität in Trieft oder Jstrien überhaupt erheben, namentlich aus politischen Gründen, weil dadurch in Trieft eine Festung gegen die Slowenen errichtet werden würde. Redner trat für die Errichtung einer slowenischen Universität in Laibach ein. — Dr. Erler sprach

sich gegen jede italienische Rechtsfakultät aus. — Romancmk verlangte eine ruthenische Rechtsfakultät in Lemberg. Unterrichtsminister Ritter v. Hartel erklärte: die Regierung stehe in den letzten Jahr zehnten den Wünschen nach Errichtung von Uni versitäten sympathisch gegenüber, sie müsse aber die notwendigen Vorbedivgnisse hiefür berück sichtigen. Es werde sich noch Gelegenheit finden, über die Frage der Errichtung einer ruthenischen, slowenischen und zweiten tschechischen Universität zu sprechen. Bezüglich

treue Pflichterfüllung als Mitglied der Feuerwehr verteilt. Besondere Anerkennung wurde dem Herm Joh. Erharter Mn. ausgesprochen wegen seines bravourösen Verhaltens anläßlich des Brandes in SchalderS. Nachmittags vereinigte das Konzert der Musikkapelle der Freiwilligen Feuerwehr Brixen im Garten des Gasthoss „zum goldenen Kreuz' ein sehr zahl reiches Publikum, welches sich teils aus der hiesigen Bevölkerung, teils aus Vertretungen benachbarter Feuerwehren zusammensetzte. Das Feuerwehrfest

solche öffentliche Anstalten errichtet werden. Personalnachrichten. Architekt Dr. MI. Hermann Egger, ein Sohn des ehemaligen Gymnasialdirektors und Schulrates in Innsbruck, Josef Egger, wurde zum Privatdozenten für allgemeine Architekturgeschichte an der philo sophischen Fakultät der Universität Wien er nannt. — Der Kaiser verlieh dem Amtsdiener Josef Schonung in Sterzing anläßlich der er betenen Versetzung in den dauernden Ruhestand das silberne Verdienstkreuz. Der Leiter des Justizministeriums ernannte

ernannt. Sanktion. Der Kaiser sanktionierte den vom Tiroler Landtag beschlossenen Gesetzentwurf betreffend die Verbauung des Wildbaches Chia- vona bei Roncegno. Rechnungsafpirantenstelle. Bei der tiro lischen Landesbuchhaltung kommt eine Rechnungs- aspirantenstelle mit 2 Kr. 40 Heller Taggeld zur Besetzung. Bewerber (absolvierte Gym- naststen oder Realschüler) haben ihre Gesuche bis 25. Mai 1905 an den Tiroler Landes- auischnß zu richten. Promotionen. Am 6. Mai wurde an der Jnnsbrucker Universität

15
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1896/28_02_1896/BRC_1896_02_28_3_object_128302.png
Seite 3 von 8
Datum: 28.02.1896
Umfang: 8
der Ge meinde Natz — in Schulangelegenheiten (Ein schulung der Kinder von der Fraetion Krannebitt) «ach Mixen. 7. Personalien, Ehegesuche. (Kath .-polit. Casino.) Freitag, den 28. Fe bruar kein Casino. Mit neue Ueberraschnng!) Auf dem Exer zierplatz befindet sich zur Zeit ein sogenannter „Orientalischer Irr garten', der lebhaftes Interesse hervorrufen dürfte und auch auf der Landesausstellung in Innsbruck große Freude weitet hat. Das Eintrittsgeld von 20 kr. ist «in minimales zu nennen

des Landesausschusses der Beisitzer Herr Dr. Schorn in den Landesschul- rath entsendet. (Promotionen.) Am letzten Samstage wurden a» der Universität Innsbruck die Herren Otto v. Unterrichter aus Welsberg und Josef Lumper W Holzgau zu Doetoren der Rechte promoviert. (Eine Mondesfinsternis) wird morgen Freitag, Februar, zu sehen sein. Die Finsternis beginnt abends 7 Uhr 16 Minuten (mitteleuropäischer Zeit) und endet 10 Uhr 22 Minuten. Ernennungen. Der Landesausschuss hat im v mde des Bauamts den Landesingenieur Alois

„Hochschulen' zeitigt verschiedene Wünsche. Abg. Campi forderte die Errichtung einer italienischen Hochschule in Trieft und bis dahin Erleichterung der Nostrification der in Italien erlangten Diplome und sprach gegen die Deutschen in Wälschtirol. Abg. Burg- staller und Luzzatto überreichten eine Resolution auf Errichtung einer Universität mit italienischer Unterrichtssprache. Abg. Blazek beschwerte sich, dass den Hochschul-Deeanaten zur Pflicht gemacht sei, Beobachtungen über die Befolgung

des Kielmansegg'schen Erlasses anzustellen, was eine große Verbitterung hervorgerufen habe. Er besprach weiters die Frage der Ab schaffung des Collegiengeldes, befürwortete ferner die Errichtung einer zweiten böhmischen Universität in Mähren und erklärte, gegen die verhandelte Post zu stimmen, da die Unterrichts verwaltung den Forderungen des böhmischen Volkes bezüglich der Ho^chulen keineswegs freund lich gegenüberstehe. Ui-u-n-ichtsminister Freiherr v. Gautsch erklärte betreffs des Beamtenerlasses des Grafen

Kielmansegg, dass an eine Schmälerung der Lesefreiheit nie gedacht wurde. Für die ge deihliche Lösung der Collegiengeldfrage sei der Augenblick, wo die Regierung dem Hause Anträge bezüglich der Regelung der Gchaltsfrage der Hoch schulprofessoren vorlegen werde, der günstigste Moment. Der Minister sprach sich für die Ver vollkommnung der böhmischen Universität in Prag aus, jedoch gegen eine zweite Universität, und meinte, die technischen Hochschulen bedürfen in den nächsten Jahren einer besonderen Fürsorge

16
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1914/05_05_1914/BRC_1914_05_05_4_object_120269.png
Seite 4 von 8
Datum: 05.05.1914
Umfang: 8
nachstehend unseren Lesern in kurzem Auszug zur Kenntnis: Warum gründet der Katholische Universitätsverein in Salzburg ein Forschungsinstitut und welche Auf gaben hat dieses Institut? Die Universität ist eine Schule oder vielmehr eine Anstalt, welche auf Grund einer alten Entwicklung gewöhnlich visr Fachschulen umfaßt; aber sie ist nicht bloß eine solche Schule. Sie würden jeden Universitätsprofessor tief beleidigen, wenn Sie von ihm sagten, er habe nichts anderes zu tun, als den Hörern das Wissen

man auch eine Universität keineswegs bloß «ach der Zahl ihrer Hörer oder der Menge der Doktoren, die sie im Jahre produziert, den Ruhm einer Hochschule begründen vielmehr die wissenschaft lichen Leistungen der an ihr wirkenden Professoren. Um dieser Aufgabe, der Forschungstätigkeit, ge recht werden zu können, bedürfen die Universitäten vieler Hilfsmittel. Dazu brauchen sie die großen Bibliotheken, die mannigfachen wissenschaftlichen Sammlungen. Im Interesse der Forschung baut man stets umfangreichere und besser

Wahrheit erkennen, findet den Weg in die breiteste Oeffentlichkeit. Die Universitäten trachten, das an ihnen angehäufte Wissensgut möglichst rasch zu popularisieren. Zeitungen und Zeitschriften bemühen sich, aus den Federn der Professoren Bei träge zu erhalten. Man kann eine Universität einem stattlichen, aber komplizierten Baue vergleichen. Am weitesten Die schlimme Zahnzeit. Frische, rosige Haut bekommen blaß aussehende Kinder, wenn die Mutter ihnen regelmäßig die leicht zu nehmende, nährende Scotts

. Es ist die hohe Schule mit den vier Stockwerken der Fakultäten. Aber dieser Mittelbau ist noch nicht die ganze Universität. Dazu gehört ein mächtiger Seitenflügel, welcher der stillen wissenschaftlichen Arbeit dient. Von dort her kommen die Professoren zu ihren Schülern in die Hörsäle und von dort her holen sie das. was sie weiter hinübertragen in den anderen Seitentrakt, der uns die Einrichtungen im Dienste der Volksbildung symbo lisiert, die mit den Universitäten verbunden zu sein pflegen

. Wenn eine Universität ein so großer Bau ist, dann ist es keine Schande, wenn die Gründung einer Universität nicht im Handumdrehen gelingt. Ein solcher Bau braucht auch nicht in einem Stücke so fort fertig zu werden. Beim Bau des großen Marien domes in Linz baute man zuerst das Presbyterium und richtete es ein und nahm es in Benützung. Dann begann man an einer anderen Stelle den Turm zu errichten und seitdem er fertig ist, baut man nach und nach die Zwischenstücke ein. Hätte man sagen können: Der Linzer Dombauverein

17
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1895/14_05_1895/BRC_1895_05_14_2_object_131347.png
Seite 2 von 10
Datum: 14.05.1895
Umfang: 10
sich vor den versengenden Strahlen der tropischen Mittags- Zwei mächtige Albatrosse umkreisen eine Zemang den Dampfer, aber auch sie verschwinden „Grwetter KwM.' Universität in Oesterreich zu gründen, gediehen, und welchen Antheil nimmt unser Diöcesanverein.' Bei der Umschau über die Thätigkeit der ver schiedenen Vereine kam zuerst der Verein zur Gründung einer Katholischen Universität in Salz burg qn die Reihe, Dabei wurde darüber Auf- klärung ertheilt, warum von diesem Verein schon gleich-.anfaiigs die Stadt Salzburg

für die Katho lische Universität in Aussicht genommen wurde., W A H. Mch bemerkt: „Wenn das nicht ge schehen Wäre, ständen'wir sehr wahrscheinlich Mch jetzt noch dort, wo man vor zwanzig Jahrey'ge- standen. Es würde sich nicht jene Zähigkeit in Verfolgung des Planes gefunden haben, wenn nicht der Localpatriotismus eines Ortes in An spruch genommen worden wäre.' Der Verein zählt in 74 Vereinen bei 6600 Mitglieder. Der Vereins beitrag istfl, 1. Außer diesenBereinendesHaüptver- eines sind mit Rücksicht

auf bestimmte Verhält nissein einzelnen Diöcesen eigene getrennte Vereine, so z. B. in Linz,. St. Pölten, Warnsdorf, Brixen. — Alle diese Vereine haben zusammen ein Vermögen von fl. 180.000, dazu kommen fl. 40.000 in runder. Summe, welche anderswo ebenfalls für die Gründung der Katholischen Universität bereitliegen, darunter in runder Summe in der Diöcese Brixen fl. 8200. Außer dem sind in sichere Aussicht gestellt für den Fall der Gründung fl. 10.000; dazu noch die Er gebnisse der jährlichen Subseription

, fl. 17.000 :c. — Die jährlichen Einnahmen des Salzburger Universitätsvereines sind in letzter Zeit in er freulicher Weise gestiegen, und man kann sie jetzt im Durchschnitt mit fl. 22.000 bis fl. 25.0M ansetzen. So ergibt sich denn als Resultat der ganzen bisherigen Bemühungen ein beiläufiges Vermögen von fl. 225.000 und für den Fall, dass die Universität ins Leben treten würde, eine jährliche Einnahme von fl. 40.000. — Dem steht entgegen ein jährliches Erfordernis von fl. 200.000 für drei Facultäten

(Universität in Innsbruck hatte voriges Jahr ein Präliminare von fl. 227.000, die in Graz von fl. 300.000). So ist denn ein Fünftel von dem gesichert, was erfordert wird für dM Facultäten. Darausfolgt die Nothwendigkeit, noch mehr als bisher das Unternehmen zu fördern, das Verständnis dafür zu verbreiten ünd zu begründen, an die Opfer willigkeit zu appellieren/ neue Vereine zu gründen und in Zeitungen und Zeitschriften für dieses Ziel zu wirken. — Der Berichterstatter entwickelte dann, warum

18
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1895/29_10_1895/BRC_1895_10_29_2_object_129659.png
Seite 2 von 8
Datum: 29.10.1895
Umfang: 8
werden, und zwar aus keinem anderen Grunde insultiert, als weil sie akademischen Vorschriften und staatlichen Gesetzen Folge leisten. Und es ist wiederum merkwürdig, dass gewisse Corps bei ihren Festlichkeiten, selbst wenn dabei die Studentenduelle und scharfen Mensuren entgegen den akademischen Vorschriften und den staatlichen Bestimmungen verherrlicht werden, sich desBeifalls derUmversitiitsprofessoren erfreuen. Ein neuer Scandal wird aus Wien berichtet: Der feierliche Act der Rectorsinauguration an der Wiener Universität wurde heute

und sie zur Ruhe und Ordnung aufforderte. Der Prorector versuchte auch, die katholischen Corpsstudenten selbst in die Universität zu führen, allein, da gieng der Sturm vom neuen los; insbesondere war es diesmal die „Finkenschaft' (die bekannt lich nicht den Muth hat, „Farbe' zu bekennen), welche die Nblegung der Schläger von den „Anstrianern' und „Noricanern' forderte und, da' diese selbstverständlich nicht gewährt wurde, den Eingang in die Universität verhinderte. Begreiflicherweise war Prorector Müllner

hat: „Anlässlich der heutigen Rectorsinauguration an der Wiener Universität habe der Senat der Universität entschieden, dass den katholischen Studentencorporationen mit studentischen Abzeichen der Zutritt zur Universität nicht verweigert werden dürfe. Es müsse schon weit gekommen sein, dass solche Entscheidungen überhaupt noth wendig geworden sind. Die anderen farben tragenden Studentencorporationen hatten dem Rector ihr Wort gegeben, dass sie dem Er scheinen der „Norica' und der „Austria

' nichts in den Weg legen würden. Trotzdem wurden die zwei Chargierten der „Norica' bei ihrer Auffahrt vor der Universität von Studenten, welche sä koe die Farben abgelegt hatten, und von den sogenannten „Finken' in mächtiger Ueberzahl überfallen, sammt dem sie begleitenden Universitätspersonale von der Aula hinausge drängt und schließlich mit Stöcken derart ge schlagen, dass der Senior der „Norica' em pfindlich , verletzt zu Boden' sank. Es wird an den Minister die Frage gerichtet, was er zu thun gedenke

, um die katholischen Studentenver bindungen auf einer als katholisch gestifteten Hochschule vor Ueberfällen und Misshandlungen zu schützen, und ob er in diesem speciellen Falle eine strenge' Untersuchung und Bestrafung der Schuldigen durchführen zu lassen geneigt sei.' Der Minister für Cultus und Unterricht, Gautsch, hat die Interpellation Ebenhochs bereits beantwortet: „Ich habe heute einen Erlass an das Rectorat der Wiener Universität gerichtet, mit welchem ich eingehenden Bericht über die er wähnten Vorfälle

19
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1902/01_01_1902/BRC_1902_01_01_9_object_150777.png
Seite 9 von 10
Datum: 01.01.1902
Umfang: 10
Christus, des Königs der Jahr hunderte, eine freie katholische Universität in Oesterreich zu gründen. Ihr werdet aber, geliebte Gläubige, vor allem wissen wollen, was man denn eigent lich unter einer Universität versteht. Die Antwort, die wir euch geben, ist diese: Eine Universität ist eine solche Schule, welche die meisten Jünglinge, wenn sie das Gymnasium vollendet haben, besuchen müssen, falls sie Pro fessoren, Aerzte, Advoeaten oder Beamte werden wollen. An diesen Schulen erhalten sie ihre letzte

Vorbildung auf ihren Beruf. Eine solche katholische Universität oder Hoch schule wollen wir errichten. Die hauptsäch lichsten Gründe, die uns zu diesem Schritte führen, sind folgende: 1. Die Liebe zu den studierenden Jünglingen selbst. Wir müssen mit Bedauern wahrnehmen, dass so viele junge Leute, auch solche, die eine gute christliche Erziehung erhalten haben, wenn sie von Universität kommen, der Kirche und dem lösen Leben ganz oder beinahe ganz entfremdet sind, dass sie die Ge bote der Kirche offen

sich unter das Volk, leben mit demselben und theilen ihm die eigenen Anschauungen und Grundsätze mit. Es ist aber außer Zweifel, dass das Volk jene, denen es eine größere Bildung zuschreibt, gern nachahmt, ihre Ansichten aufnimmt, ins besondere, wenn diese Ansichten den verkehrten Neigungen des Herzens schmeicheln. Nicht wenige von denen, welche die Universität verlassen, haben sich das Lehrfach gewählt und wirken als Lehrer viele Jahre hindurch, fo dass die Zahl ihrer Schüler vielleicht auf taufende steigt

. Und wem wäre es unbekannt, dass die Herzen der Schüler dem Lehrer offen stehen, dass seine Grundsätze desto leichter dauernde Eindrücke machen, je größer das Ansehen des Lehrers und je tiefer die Dankbarkeit gegen ihn ist? Nimmt man dann noch dazu, dass die jungen Männer nach Vollen dung der Berufsstudien auf der Universität, und nachdem sie in ihrem Berufe ihre Wirksamkeit begonnen haben, selbst eine Familie gründen und die Kinder in dem Geiste erziehen, den sie auf der Universität eingeathmet

genossen haben. Und wir getrauen uns nicht zu hoffen, dass für unser liebes Vaterland weniger gefahrvolle, glücklichere Zeiten kommen werden, so lange wir nicht Hoch schulen haben, an denen die studierenden Jüng linge in Grundsätzen unterrichtet werden, welche der Wahrheit und dem katholischen Glauben ent sprechen. 4. Ein anderer Grund, der uns zur Er richtung einer katholischen Universität antreibt, ist, wir bekennen es aufrichtig, die Liebe zu uns selbst, die Sorge für unsere eigene Seele

20
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1905/05_10_1905/BRC_1905_10_05_2_object_127720.png
Seite 2 von 8
Datum: 05.10.1905
Umfang: 8
. Daß den Tschechen eine zweite Universität nicht verweigert werden könne, leugnen nur die Radikaldeutschen, welche vom nationalen Streit leben und alle anderen Völker als „minder wertig' erklären. Weist ja die tschechische Uni versität in Prag mehr Hörer aus als die drei deutschen Universitäten in Innsbruck, Graz und Czernowitz zusammen! Wenn aber die Tschechen durchaus verlangen, daß die zweite Universität in der bisher deutschen Stadt Brünn errichtet werde, so ist das nicht mehr eine Forderung

: das katholische Zentrum stehe nicht an, zu erklären, daß die deutsche Stadt Brünn sür die Errichtung einer tschechischen Universität nicht der geeignete Ort ist, weil dadurch die nationalen Gegensätze noch mehr verschärft werden. Dieses Schreiben wurde mit großem Beifall zur Kenntnis genommen. Dr. Lueger sandte eine Zuschrift, in welcher er mitteilt: „Alle Mitglieder des christlichsozialen Reichsratsklubs sind entschlossen, für den deutschen Charakter der Stadt Brünn zu jeder Zeit ein zutreten

und gegen die Gründung einer tschechischen Universität in Brünn und dessen Vororten Stellung zu nehmen.' Von den Christlichsozialen war Abgeordneter Schrasfl als Vertreter nach Brünn entsendet worden und er hielt auch bei der Hauptver sammlung am 1. Oktober eine Ansprache folgen den Inhalts: „Ich bin gekommen, um Sie der aufrichtigsten Sympathien unseres Klubs zu ver sichern. Wir fühlen uns in nationalen Dingen vollkommen solidarisch mit Ihnen. Wir in Tirol wissen, was es heißt, sür nationale Dinge streiten

zu müssen. Auch wir haben derartige Kämpfe durchführen müssen. Wir sühlen, daß die Er richtung einer tschechischen Universität in Brünn eine Angelegenheit aller Deutschen in Oesterreich ist. Wir werden solidarisch sein mit Ihnen in der Abwehr dieses Attentats auf den deutschen Besitzstand. Wir Deutsche haben dieses Reich gegründet und mit unserem Blute gekittet. Leider verstehen wir eines nicht, was unsere Gegner verstehen: einig sein. In dieser Stunde aber ereignet sich etwas, worauf wir Jahrhunderte

. Dr. Erler hatte am Vorabend beim Fackelzug eine Ansprache vom Balkon des Deutschen Hauses gehalten und auf das Schicksal der italienischen Fakultät in Innsbruck hingewiesen. Abgeordneter Pommer spielte ebenfalls auf Innsbruck an und rief: „Sollte gegen unseren Willen eine tschechische Universität in Brünn errichtet werden, so erinnere ich daran, daß in Innsbruck das Beispiel ge geben wurde, wie man solche Trutzanstalten los wird! Wir werden Kraft und Mut finden, um diese Universität eventuell

21