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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 09.11.1907
Umfang: 8
in einem längeren Aufsatze darüber berichtet, doch macht es die Sache notwendig, noch einmal darauf zurückzukommen. Wie bereits bekannt, liegen der Regierung zwecks Regelung des Schiff fahrtsverkehres nach Südamerika zwei Projekte vor, das der neugegründeten, vom „Lloyd' und der „Austro-Americana' gebildeten „Unione' und das von der „NaviAaziions likera hinter der die Länderbank und die „Avnostenskä. . danka« stehen. Für das letztere Projekt wird derzeit mit allen Mitteln gearbeitet - und es ist daher

ein Projekt des „Lloyd' und der „Austro- Americana' vorliegt, von denen der „Lloyd' den in Betracht kommenden Dienst schon jahrelang, wenn auch nicht in dem jetzt geforderten Aus maße, versah, die „Austro-Americana' aber über den entsprechenden Schiffspark und die so wichtige Erfahrung im Auswandererverkehr verfügt, so hätte man meinen mögen, daß eine Wahl nicht schwer fallen könnte. Die Gegner der „Unione' aber hatten bald einen schwachen Punkt gefunden, wo sie ihre Hebel ansetzten. Ein Teil der Aktien

der „Austro- Americana' ist nämlich in den Händen der ^Hamburg—Amerika - Linie' und des „Nord deutschen Lloyd'. Man behauptet nun, daß die Gefahr vorliege, daß die deutschen Gesellschaften eitlen übermäßigen Einfluß auf die „Unione' zum Schaden Oesterreichs gewinnen würden. Es sei daher unbedingt jener Gesellschaft der Schiffahrtsdienst zuzuweisen, welche rein öster- Leopold des erwiesenen Liebeswerkes wegen, wie er es zu nennen Pflegte, mit einem sehr demütigen „Vergelt's Gott!' Obwohl Leopold von Natur

keine Menschenfurcht und gab freimütig „Brixeyer Chronik.' 9^ reichisch sei. Wie wir bereits berichteten, fand in dieser Angelegenheit eine Jndustrieratssitzung statt, in der diese Frage behandelt wurde. Sehr merk würdig war das tags darauf verfendete Eommunique über die Sitzung. zKs erweckte nämlich den Ein druck, daß die Mehrzahl der zur Meinungsab gabe einberufenen Experten sich gegen die „Unione' ausgesprochen hätte. Dagegen verwahrten sich nun verschiedene Mitglieder des Jndustrierates und die Handels

- und Gewerbekammer versendete ein Eommunique, in welchem sie ausdrücklich betont, daß sie sich nicht gegen die „Unione' aus gesprochen habe. Da man aus dieser Tatsache ersehen kann, mit welchen Mitteln die neue Gesellschaft arbeitet, und zugleich die Gefahr vorliegt, daß sich viele durch die „patriotischen' Schlagworte beirren lassen könnten, so seien folgende Gründe ange führt, welche für die Überlassung des Südamerika dienstes an die „Unione' sprechen. Der „Lloyd' und die „Austro-Americana' verfügen bereits

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 4
Datum: 13.12.1918
Umfang: 4
zusammengeschlossen und seder handelt aus ei gene Verantwortung. So konnte es kommen, daß einer dieser katholischen Vertreter, Meda, als Minister in das gegenwärtige Koalitions- labinett eintrat, während andere katholische Abgeordnete der gegenwärtigen Regierung Op position machen. Wenn der heilige Stuhl bisher die Bil > dung einer katholischen Parlamentspartei nicht gestattet hat, so war der Grund hauptsächlich der folgende: Die größte katholische Organisa - jtion in Italien, die „Unione popolare'. steht

mit dem Vatikan insofern? in engster Verbin - düng als dieser sich die Ernennung des Präsi - denten der Unione vorbehalten hat. Eine ei gentliche katholische Parlamentspartei hätte sich Nun nicht bilden können, ohne die Mitarbeit der „Unione popolare' und damit wäre ein Teil der Verantwortung für das, was die Partei unternimmt, mittelbar auf den Vatikan gefal- len. Das wollte man vermeiden im Interesse der Neutralität des Heiligen Vaters und seines delikaten Verhältnisses gegenüber der Italien! - jschen

auf die Bildung und Haltung dieser Partei von vorne herein ablehnt. Man meint, daß der Papst in diesem Falle auch auf das Recht der Ernennung des.Präsidenten der „Unione popo lare' verzichten würde. Andererseits liegt es mif der Hand, wie schwerwiegend es ist. wenn Der Vatikan bei der Organisation der Katholi- len in Italien die Zügel ganz aus der Hand gibt. Bemerkenswert ist noch, daß die Katholi ken in Italien in politischer Beziehung durch - >äus nicht einheitlich denken, sondern in vieler lei Fraktionen

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Brixener Chronik
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Seite 1 von 4
Datum: 22.07.1916
Umfang: 4
unter lebhafterem Feuer feindlicher Artillerie. De? Generalstabschef-Stelloertreter.' v. Höf er. FML. Wien, 20. Juli. (KB.) Amtlich wird Ver la ntbart: An der unteren Bojusa (Südalbanien) waren Geplänkel. Die Besatzung einer süd dalmatinischen Znsel schoh einen italieni schen Flieger ab. Das Flugzeug ist ver brannt, die Znsassen wurden gefangen ge nommen. Der Generalstabschef-Stellvertreter: V. Höfer, FML. Bunte Kriegsbilder. Die „Unione Nationale' — eine Mörderbande. Den deutschen Blättern wird aus Lugano

?on einem Zeitungsschreiber folgender interes- wnte Fall mitgeteilt, der beweist, daß in Ita- uen sich ebenso wie in England eine von der ^treffenden Regierung unrerstützre Bande öe- NtHet, die der Regierung unangenehme Leute emsach aus dem Wege schafft. In England ^ar es das jetzige Ministerium, das dem be kannten Führer der Iren. Sir Roger Case- ZUent. solange er sich im Auslände aufhielt, ^ Während nach dem Leben trachtete. Der 5/lchfolgende Fall zeigt, daß die Engländer bei italienischen Freunden schule gemacht

von großem Verständnis für die ita lienischen Wirtschaftsinteressen. Zu Beginn des italienischen Krieges gegen Oesterreich legte er mit fünf seiner Gesinnungs genossen sein Kammermandat nieder und war in der Folgezeit den niederträchtigsten Angrif fen seiner Gegner, der im englisch französischen Solde stehenden ^onnnro-Partei, ausgesetzt. Man d.'drohte ihn mir Erschießeil und zertrüm merte die Fenner seines Landhauses in Traste- bere in Rom. Man beschuldigte ihn. im Solde der Mittelmächte zu srehen

. Die Omer der ..Unione Nazionale' betrü gen schon über 200. Die Schrift Diottes er regte 'N Spanien großes Aufsehen und begreif- lichelw.'ise trachtete die italienische Regierung darnach, «ich dieses Versassers zu bemächtigen. Des gelang i!.r auch durch einen infamen Be trug. Bor kurzem erhielt Diotte von seiner Tochter ei«: Telegramm mit der Nachricht, daß seine Mutter im sterben liege. Sofort reifte Diotte >.'.ach Genua. Hier wurde er bei seiner Anlunft im Hafen - obwohl er vorsichtshalber

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 22.12.1918
Umfang: 8
des Staatsamtes für Finanzen soll die beabsichtigte große Vermögensabga be i n D e u t s ch l a n d 30 bis 50 M i l l i a r - den Mark ergeben. Die Gründung einer katholische» Partei w Italien. Die m Rom geführten Verhandlungen be hufs Gründung einer selbständigen politischen Partei der Katholiken Italiens sind am 18. Dezember abgeschlossen worden. Die bisherige Katholiken-Organisation, insbesondere die vom Pius X. ms Leben gerufene Unione popolare bleibt aufrecht und behält ihren Ausammen- hang

mit dem Vatikan. Daneben wird aber eine Unione elettorale (Wählervereinigung) neu be gründet und zwar in vollständig autonomer Form md ganz unabhängig vom Heiligen .Stuhle. Diese Vereinigung wird die Basis der politischen Organisation der Katholiken bilden. Man glaubt, daß der Papst mit diesem Modus, der ihn ieder Verantwortlichkeit hinsichtlich der politischen Haltung der Katholiken enthebt, einverstanden sein wird. Aus Jerusalem. Auf Anregung des Patriarchen von Jeru salem ist dort eine internationale

ihren ständigen Wohnsitz haben, haben sich, über Veranlassung der ita lienischen Behörde, unter Mitnahme des Zah lungsbogens und sämtlicher Militärdoklimente des Eingerückten — soferne sie solche besitzen — bis längstens 23. Dezember 191S beim Stadtkammeramte Brixen, während der Kassastunden von 9—12 Uhr vormittags zu melden. Wer sich bis zu diesem Zeitpunkte nicht gemeldet hat, läuft Gefahr der Unterstützung verlustig zu werden. Stadtgemeindevorstehung Briren, am 18. Dezember 1918. Der Bürger meister: Franz

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 12
Datum: 27.05.1915
Umfang: 12
Seite 2 Donnerstag» den 27. Mai Deutschlands Bundestreue gegen Oesterreich. Berlin, 23. Mai. (Wolffbureau.) Die ita lienische Regierung ließ heute durch ihren Bot schafter in Wien der österreichisch-ungarischen Regierung erklären, d.atz Italien sich von Mit ternacht an im Kriegszustande mit Oesterreich- Ungarn befinde. Die italienische Regierung hat durch diesen vom Zaune gebrochenen An griff gegen die Donaumonarchie das Bündnis auch mit Deutschland zerrissen. Der deutsche Botschafter erhielt

oder wahnsinnig zieht Ita lien das Verbrechen des Treubruches, die Ge fahr eines verheerenden Krieges, den Ruin italienischer Bürger und des Landes vor. Die österreichischen Italiener an der Grenze sehen sich überall gedemütigt und vernichtet. Nie mals hat ihr nationales Gefühl einen solchen Schlag erlitten. Die Italiener Oesterreichs konnten die abscheuliche Missetat nicht aufhal ten, aber sie bedauern, verabscheuen und ver fluchen das Vorgehen Italiens. Zum Schluß schreibt Bugatto: Der Schmerz, der uns zer

gleiche. Die Monarchie habe sich bis zum letzten Augenblick loyal verhalten, jo sogar geduldig über unerhörte Gebietsabtretungen verhandelt. Italien möge darauf achten, daß der diplomatischen Niederlage, die ihm die Note Oesterreich-Ungarns bereitete, nicht auch eine militärische, politische und dynastische Kata strophe folge. Ein dreiverbandsfreundliches Blatt über Ita liens Treubruch. Stockholm, 24. Mai. (KB.) Das ausge prägt dreiverbandsfreundliche Tagblatt „Ny- gheter' schreibt übA den Dreibund

und Ita lien nach Erörterung der Wünsche Italiens be züglich der Italia irredenta: Was die politi schen Ziele Italiens während der Zeit des Drei bundes betrifft, hat Italien keinen Grund, ent täuscht zu sein. In seiner Kolonialausbrei- tungspolitik fSnd es immer die Unterstützung seiner Bundesgenossen. Nach der schweren Nie derlage bei Adua gegen König Menelik, welche Italiens militärische Schwäche offenbarte, hätte es eine schlechte Figur gemacht, wenn es nicht Oesterreich und Deutschland

hinter sich gehabt hätte. Als der Raubzug gegen Tripolis unter nommen wurde, und die beiden Bundesgenos sen, die niemals vorher über die Absichten Ita liens unterrichtet wurden, ihm vollkommen freie Hand ließen, nur unter der Bedingung, daß der Balkan aus dem Spiel gelassen werde, betrachtete Italien die Zustimmung als selbst verständlich, die nicht der geringsten Erkennt lichkeit wert sei. Während des Balkankrieges wurden seitens Oesterreichs und Deutschlands die Interessen Italiens am Balkan mit den der beiden

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 06.11.1917
Umfang: 8
, daß Oesterrei ch-U ngarn einer so großen Offensive nicht mehr fähig sei. Den Verlust des von Ita lien in els blutigen Schlachten eroberten Bo dens empfindet England besonders schwer, weil, wie die „Morningpost' vom 22. Sept. lobend betonte, Italien bisher der einzige Alli ierte war, der den Mittelmächten europäischen Landbesitz entrissen hatte. Nichtsdestoweniger garantiert die Entente für die Integrität Italiens. Ein Pariser Ha- vas-Telegramm meldet nämlich ous Rom: Die Botschafter Englands, Frankreichs

und Nuß lands haben in einem gemeinsamen Schritt in Rom die Integrität des italienischen Staatsge biete! garantiert. Der amerikanische Botschaf ter hat im Namen des Präsidenten Wilson die gleiche Erklärung abgegeben. Die Größe des von uns eroberten italienischen Gebietes. Ä5!en, -i, Nov. <KB.» Blätter 'e- nchten. sind bereits -1200 Quadratkilometer ita lienische!: Bodens in Besitz genommen und nicht weniaer als italienische Distrikte mit- sann den Distrit'.shaupisiädteu liegen in unse- tem

werde England durch neue Entlastungsstöße an der Westfront herbeiführen. Stockungen in der italienischen Kriegs versorgung. Troydem Italien in schmerer Not sich be findet, scheinen die Stockungen in der italieni schen Kriegsversorgung sich nicht beheben zu lassen. Nach einer Genfer MelOnng hat Ita lien von dn! 200.000 Tonnen Konten, die i!nn monatlich von England ?,naenchert morden inn ren und von denen die Hälste aus dem Seewege nach Italien gebracht werden soll, bis jetzt nur einen so kleinen Teil

. Auf dem Umwege über Malmö wird ge meldet, daß in Spezia schwere Revolten ausge brochen sind. Es fanden Straßenkämpfe zwischen Kriegs gegnern und Militäristen statt. Unmittelbare Ursache der Unruhen war das Bekanntwerden der katastrophalen Niederlage der zweiten ita lienischen Armee durch fahnenflüchtige Solda ten der Brigade Spezia. Nach einem Bericht der „Ag. Sefani' wurde der Generalverwal ter der römischen Hospitäler Balleri, ein Haupt würdenträger der italienischen Freimaurerei (die bekanntlich

Kriegsdepartement, die Entente müsse sich bis mindestens Ansang 1919 auf den Abnützungskrieg beschränken da mit Amerika Zeit für seine Rüstungen habe. Ein Armeebefehl unseres Mis rs. Kaiser Karl hat folgenden Armeebefehl erlassen: Vor zweieinhalb Iahren sendeten die Ita liener der Monarchie ihr Millionenheer in den Rücken. Es sollte den Todesstoß führen. Aber meine heldenmütigen Isonzokämpfer hielten in elf schweren blutigen Schlachten jedem An sturm siegreich stand. Kraftvoll konnten drei Sommer hindurch

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Seite 2 von 8
Datum: 23.05.1915
Umfang: 8
bestimmte Angebot Öster reich-Ungarns von Ende März, das bereits Ab tretung des italienischen Sprachgebietes in Siid- tirol in Aussicht stellte, ging die italienische Re gierung nicht ein, sondern gab ihre eigenen Forderungen erst am 11-. April der österreichisch ungarischen Regierung wie folgt bekannt: Italiens Forderungen. Die absolute Preisgabe des Trentino auf Grund der im Jahre 1811 festgesetzten Grenzen, d. h. mit Einschluß des weil außerhalb des ita lienischen Sprachgebietes liegenden urdeutschen

können, daß, wenn die ita lienische Regierung zu den Waffen gegen die bisherigen Bundesgenossen riefe, sie dies unter Bruch von Treu und Glauben und um einen Machtzuwachs tun würde, der dem italienischen Volk mit allen möglichen Garantien freiwilliq und ohne Blutvergießen dargeboten war. Antwort Burians an die italienische Regierung. Wien» 22. Mai. (KV.) Der Minister des Aeußern, Baron Burian, übergab gester» nachmittags dem italienischen Botschafter Avar- na die Antwortnote der österreichisch-un garischen Regierung

auf die Mitteilung Ita liens, daß es den Dreibundvertrag als aufge hoben betrachte. Die Note drückt über diese Mitteilung peinliche Ueberraschung aus, da die italienische Negierung ihre Entscheidung mit Tatsachen begründet, die auf mehr als 9 Monate zurückgehen und die italieni sche Negierung seit diesem Zeitpunkt wiederholt den Wunsch kundgab, die Bande der Allianz zwischen beiden Länder« aufrecht zu erhalten und noch zu verstär ken, ein Wunsch, der in Oesterreich-Ungarn immer günstige Aufnahme und herzlichen

Wi derhall fand. Das Vorgehen der Monarchie gegen Serbien bezweckte nur de« Schutz geges umstürzlerische Machenschafte» Serbiens und konnte die Interessen Ita- liensin keiner Weise berühren. Es wurde i» Rom ausdrücklich erklärt, daß Oesterreich-Un garn nicht beabsichtigt, die Gebiets-Zn- tegrität oder Souveränität Serbiens anzuta sten, wenn der Krieg lokalisiert bliebe. Erst infolge des Eingreifens Ruß lands nahm der rein lokale österreichisch-ser bische Streit gegen unseren Wunsch europäische« Charakter

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Brixener Chronik
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Seite 10 von 16
Datum: 15.07.1915
Umfang: 16
, wie der italienische Generalstabsbericht seinerzeit meldete, d^n Monte Altissimo in der Monte Baldogruppe^ erstürmt. Das mußte ein herrlicher Anblick gewesen sein, als die Alpini, um mit ihrem Generalsstabschef zu sprechen, „mit Elan den Gipfel nahmen', unter „Sa- voya'-Geschrei natürlich, und schließlich nie mand vorfanden, dem sie zu Leibe rücken konn ten. An den stillen Fluten des Gardasees herrscht also vollkommene Ruhe, selbst der ita lienische Schmuggel hat aufgehört. Das unter ste Etschtal

Ortes hat sie auf Wochen hinaus befriedigt. Jedenfalls ein anspruchsloser Gegner. Etwas reger war die Tätigkeit der Italie ner auf der Hochfläche von Vielgereut, dem Fe stungsgebiete, dessen natürliche Lage die Ita liener in ungleichem Maße begünstigt. Da die Stellungen der Italiener hier alle höher als die unseren liegen, können diese auch beinahe ausnahmslos eingesehen werden. Die Ita liener haben deshalb uns gegenüber ganz au ßergewöhnliche Vorteile, deren Ausnützung sie aber anscheinend

vorbei, und hier beschlossen sie zu rasten. Diese Rast dauert nun schon bald fünf Wochen, sehr gegen den Willen der Unseren. Den Kreuzbergsattel ha ben sie wiederholt gestürmt und besonders in den letzten Tagen eine lebhaftere Tätigkeit dort entwickelt. Greifbaren Erfolg haben sie aber keinen errungen, höchstens daß sie die Nie derbrennung der Zsigmondyhütte als solchen ansehen. Sonst steht die Offensive der Italie ner in Tirol überall stille. Das Urteil über den Offensivgeist der Ita liener in Tirol

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 24.08.1916
Umfang: 8
, daß das italienische Element in Südtirol mit Riesenschritten vorwärts dränge, und infolgedessen noch vor kurzem fast rein deutsche Gemeinden ganz oder größtenteils ita- lienisiert worden seien, daß die welschen Ge lüste, bis zum Brenner vorzurücken, alles mit Schrecken erfüllen müsse, die Zuteilung aller deutschen Gemeinden zur Diözese Brixen ver langte, weil -auch die wenigen deutschen Prie ster in Trient unter Leuten erzogen werden, die Italianissimi seien. In der Folge wurde die deutsche Sprache

an den Gymnasien in Trienr und Rovereto als obligater Gegenstand eingeführt, aber die Leh rer der deutschen Sprache waren vielfach Ita liener oder gar eingefleischte Irredentisten, wie jener Malpaga, der früher in Salzburg, I dann in Vicenza war, um für die Vereinigung ! Südtirols mit Italken zu arbeiten, nichtsdesto- weniger sich aber darauf um die Stelle des Professors der deutschen Sprache in Trient be warb. Im Jahre 1860 richteten die Gymna sialschüler von Trient eine anonyme Beschwer deschrist

an den Kaiser, weil angeblich im deut schen Unterricht zu viel von ihnen verlangt würde. Ein Geistlicher, der sich 1848 als ita lienischer Freischarenführer hervorgetan, er hielt trotzdem später eine Seelsorge im Fassa tale. ebenso kamen andere politisch anrüchige Priester gerade auf die besten und einflußvoll sten Posten. Dies zöitigte das Ergebnis, daß die gut österreichisch gesinnte Bauernschaft in ein gefährliches Fahrwasser geführt wurde. Bei den 1861 abgehaltenen Wahlen für den Tiroler Landtag

Demonstrationen, an denen sich die k. k. Beamten des Bezirks amtes Strigno offen beteiligten. Der Gerichts adjunkt Johann Graf Firmian sang überdies bei der Rückkehr des Hochzeitspaares aus Ita lien in Tezze so anstößige politische Lieder der italienischen Kreuzfahrer von 1848 gegen Öster reich. daß sich die kaisertreue Bevölkerung in Tezze dagegen auflehnte. Wille es versuchte, ihnen bewaffneten Wider stand zu leisten, so würden sich die welsch- schweizerischen Kugeln zuerst gegen die Wider standleistenden

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Brixener Chronik
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Seite 1 von 16
Datum: 24.08.1915
Umfang: 16
.) Der italienische Botschafter Marquis Earroni hat heute der Pforte eine Note überreicht, in der erklärt wird, daß Italien sich als mit der Türkei im Kriegszustand befindlich betrachtet. Zugleich hat der Botschafter seine Pässe verlangt. Als Gründe für Italiens Kriegserklärung werden angegeben: Die Unterstützung des Aufstandes in Lybien durch die Türkei und die Verhinderung der in Syrien ansässigen Ita liener an der Abreise. Rom, 21. August. (Agenzia Stefani.) Die Regierung richtete an die Vertreter Italiens

war, den gegen die italienischen Behörden in Lybien revoltierenden Senussen- Häuptern Geschenke zu bringen, sei von franzö sischen Seestreitkräften abgefangen worden. Da letzter Zeit offenbare Verletzungen der Rechte und selbst der Freiheit italienischer Bürger in der Türkei vorgekommen seien, richtete der ita lienische Botschafter am 3. August an die tür kische Regierung ein Ultimatum, worin die freie Abreise der Italiener aus der Türkei ge fordert wird, welches die türkische Regierung annahm. Aus Nachrichten amerikanischer

in den Dardanellen zu Hilfe zu kommen, schon längst nach einem Kriegsgrund — d. h. nach einem Vocwand, um mit der Türkei den Streit vom Zaune brechen zu können. Sicher ist, das; Ita lien einem Unternehmen gegen die Türkei lie ber fern geblieben wäre, wenn es frei gewesen wäre zu handeln. Allein es hat sich von Eng land und von Frankreich einmal ans Leitseil nehmen lassen, und so mutz es — das eben ist der Fluch der bösen Tat, datz sie fortzeugend Böses mutz gebären —nach dem ersten Verrat . einüz^ ^yler

müssen, wenn sie schon mit allen ihren Anstrengungen bisher ihrem Ziele nicht näher kommen konn ten. Aber, wie gesagt, England und Frank reich haben Italien mit Geld gekauft, und Ita lien hat den Kaufpreis genommen, und nun mutz es tun, was die Geldgeber von ihm ver langen. So ist also die Kriegserklärung nach wochenlangem Herumsuchen nach Ausreden, welche gegen die Türkei sprechen sollten, erfolgt, und die bezahlte Dienerin tritt ans Werk. Wie die Stimmung des Landes sich zum neuen Kriegsabenteuer

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Seite 1 von 4
Datum: 23.05.1917
Umfang: 4
. Auf der Karsthochfläche kam es zeitweilig A MMer Artilleriefätigkeit. ^ . In Kärnten und Tirol ist die Lage unver- ändert. Der Chef des Generalstabes. Oesterreich hat die 1v. Jsonzo- schlacht bereits gewonnen. Bern. 21. Mai. (KB.) Der militärische Be richterstatter der „Baseler Nachrichten' be spricht an der Hand der österr.-ungar. und ita lienischen Kommuniques den bisherigen Ver lauf der Kämpfe der 10. Jsonzoschlacht und sagt: Es ist zu erwarten, daß die 10. Jsonzo schlacht noch einige Zeit fortdauern

, darunter 1 Offizier, über einen 3323 Meter hohen Gebirgskamm in vollständig ersch öpfte m Zustan d na H^er ^n att. Eine zweite österreichische Offensive? Bern, 19. Mai. (KB.) In der Uebersicht zur Kriegslage schreibt das „Berner Tagbl.': Seit dem Vorfrühling war die Rede von einer österreichisch-ungarischen Offensive gegen Ita lien. Die Verwendung des überaus fähigen und bewährten Generalstabschefs Freih. von Hötzendorf an besonderer.Stelle stärkte die Hoffnungen auf der einen, löste Besorgnis

auf der anderen Seite aus. Ganz zweifellos be steht ein österr.-ungar. Plan zur Niederwer fung Italiens. Als Endziel der Auseinander setzungen zwischen Oesterreich-Ungarn und Ita lien muß dies in Wien gedacht sein; aber noch scheint die militärische Gesamtlage die Bereit stellung eines starken Offensivheeres gegen Ita lien nicht zu erlauben. Es genügt fürs erste, wenn die Oesterreicher und Ungarn an den Isonzohängen die Italiener ihre Köpfe anren nen lassen, das ist denn auch in der 10. Isonzo- schlacht

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Seite 10 von 12
Datum: 31.07.1915
Umfang: 12
unter den bewaffneten eng- lischen Regi >'rungs-Fi>chdampfern haben die Unterseeboote fürchterlich aufgeräumt. Allein aus Grnnsby werden die Namen von s i e b e n versenkten Fischdampfern genannt, deren Be sauungen zum Teil umkamen. Blutige Niederlage der Ita liener in Nordaftika. Wien, 27. Juli. Die italienischen Trup pen haben auf dem nordafrikanischen Kriegsschau platze sehr große Verluste erlitten. Der Rückzug artete in Flucht aus, denn die Aufständischen hatten die Italiener von drei Seiten umzingelt

und rissen die ita lienische Front entzwei, so daß ein Teil auf französisches Gebiet gedrängt wurde, während der andere Teil bei Solma und Sirk eine entscheidende Niederlage erlitt. Bei dem erst genannten Orte batten die Italiener 3 900, bei dem zweiten 2 3 0 0 Tote. An Kriegs material verloren sie 43 Kanonen, 50 Maschi nengewehre und viele Tausend Gewehre. Die geflüchteten Farbigen hatten außerdem zwei Millionen Lire in Silber mitge- n o m m m e n. — Die italienische Presse selbst gebebt

ein. daß die Lage in Libyen gerade zu verzweifelt ist. Die ganze Ko lonie bis auf die Küstenstädte ist verlo ren. Die ..Tribuna' klagt die amtliche Poli tik an, die sich hinsichtlich der Eroberung und Befreiung des Innenlandes kindischen Hoff nungen hingeaeben habe. ..Il Giornale' in Palermo meldet zensuriert den Beginn der Räumung der Stadt Tripolis durch die ita lienische Zivilbevölkerung. Die Grenzkampfe in Tirol. Wien, 28. Juli. (KB.) Aus dem Kriegs- vresseauartier wird berichtet: Unsere amtliche

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Seite 4 von 16
Datum: 15.06.1915
Umfang: 16
um Niederlage er litten. Zum heutigen Italien hat Frankreich den Grundstein gelegt und Deutschland die Vollendung gegeben. Was es heute ist, ver dankt Italien Deutschland und dem Dreibund. Als nationales Gebilde hat Italien die höchste Vollkommenheit erreicht, denn die Ita liener außerhalb des Königreiches betragen bloß 1.750 000, also kaum 5A, des Stammes. In Frage kommen da die Italiener Istriens, Südtirols, Savoyen, Korsika, Malta und Tu nis. Das heutige Italien umfaßt einen Flä chenraum von 287.000

in sehr ärmlichen Verhält nissen leben und zur Sicherung ihrer Existenz auf weitere Erwerbszweige angewiesen sind. So bildete sich hier zum Unterschiede von an deren Ländern ein bäuerliches Proletariat. Italiens diplomatische Politik. Je größer der Ehrgeiz Italiens und je kleiner seine eigene Macht war, um so notwen diger war es für Italien, zur Deckung seiner Bestrebungen sich nach Bundesgenossen umzu sehen. Frankreich hatte im Jahre 1881 Ita lien Tunis weggenommen, auf das Italien Durch die Wüste. ^ Romtzn

Wan derer schwer zugänglich sind. Die Flucht wird in der Regel des Nachts durchgeführt. Die ita lienische Landgendarmerie reicht nicht hin und nicht her, um die Verfolgung aufzunehmen. Besonders groß ist die Zahl der Ueberläufer aus dem Bergamaskischen und aus Brescia. Im Vergell ist es noch auf italienischem Gebiet unweit Castasegna zu einem blutigen Zusam menstoße zwischen Gendarmen und Ueberläu- fern gekommen, bei dem die letzteren unter Zu- rücklässung von mehreren Toten und zahlrei chen

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Seite 1 von 8
Datum: 07.09.1917
Umfang: 8
des österreichischen Heeres brechen wollen, halten und verteidigen unsere braven Truppen jede Spanne Bodens, solange es nur möglich ist. Bei dieser Gelegenheit dürfte ein kurzer Rüüblick über die Ergebnisse der vor ausgegangenen zehn Jsonzoschlachten am Platze sein Am 23. Mai 1915 überschritten die Ita liener die Grenze und besetzten die Orte, die Auen unsere befehlsgemäß zurückgehenden Grenzsicherungstruppen überließen. Am 26. Mai versuchten sie einen Handstreich auf den Görzer Brückenkopf. Sie wurden abgewiesen

. Im Monate Juni kam es noch immer zu kei nem größeren Unternehmen: am 12. hatten die Italiener im allgemeinen den Fuß der Hoch- flache von Doberdo erreicht und versuchten im ^aufe der nächsten Tage wiederholte Teilan - griffe, die abgewiesen wurden. Vom 29. Juni 1915 bis 6. Juli 1915 dau erte die erste Schlacht am Jsonzo. Die Ita liener griffen mit 4 bis 5 Divisionen die Hoch fläche vor Doberdo an. sowie mit drei Divisi onen den Görzer Brückenkopf: sie wurden hier wie dort unter schweren Verlusten

die Be setzung von Görz sowie die Hochfläche von Do berdo. Wir verlegten unsere Stellungen auf die Höhen nordöstlich von Görz und auf die von der Doberdo-Hochfläche getrennte Hochflä che von Eomen. 100.000 Mann hatten die Ita liener in dieser Schlacht eingebüßt, überdies 6000 Gefangene verloren. Die siebente Schlacht dauerte vom 14. bis zum 18. September. In ihr versuchten die Italiener einen Durchbruch, konnten trotz aller blutigen Opfer bloß die Kirchenhöhe bei San Grado di Merna erobern. Ihre Verluste

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