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Brixener Chronik
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Seite 1 von 8
Datum: 14.05.1918
Umfang: 8
lS18. i Sl. Jahrgang W StW il! her Mme. Der englische Ministerpräsident und Knegsfanatiker Lloyd George befindet sich mit seiOm Kollegen Bonar Law in einer Klemme. Mr englische Premier hat nämlich im engli schen Unterhaus über Truppenstärke und über die Erweiterung der englischen Front und ähn liche Dinge unrichtige Mitteilungen gemacht. Daraufhin hat General Maurice, der ehemalige Direktor im Großen Generalstab, an die Zei - jungen ein Schreiben gerichtet, worin er die Regierung beschuldigt

, das Parlament über die Kriegslage falsch unterrichtet zu haben. Im ejnzÄnen sagt Maurice, es sei erlogen, was Lloyd George und Bonar Law über die Er weiterung der englischen Front in Frankreich, A»er dte Stärke des englischen Heeres vor der weißen Truppen bei den orientalischen Armeen HstglaÄs mitgeteilt haben. Aus diesen drei Punkten kann man deutlich entnehmen, wo - rum es M handelt. Die englischen Niederlagen lverden von militärischen Sachverständigen dem Umstände zugeschrieben, daß die englische Front

sind u. wohl den allgemeinen Anschauun gen der Generalität entsprechen dürften. Es scheint mithin ein Zwiespalt zwischen den Gene ralen u. der Regierung zu herrschen, hauptsäch lich seit der Entlassung des Generalstabschefs Robertson. Ein Vorspiel zu dem Auftreten des Generals Maurice war schon der Fall des Ober sten Repington, der die Regierung scharf an - üriff, weil Lloyd George im Kriegsrate vor Clemenceau die Segel strich, was zum Rücktritt von Robertson führte. Asquith, der Führer der Opposition

würden. Diesem Gerichtshof werde die ganze Menge jener wirklich vertrauenswürdigen In formationen zur Verfügung stehen, die absolut keinen Zweifel an der Wahrhaftigkeit der mi nisteriellen Erklärungen übrig lassen. Das Unterhaus war mit dieser Erklärung Lloyd Georges einverstanden und überwies die ein gehende Prüfung des Falles einem unpartei - ischen Gerichtshof und nicht, wie Asquith vorge schlagen hatte, einem parlamentärischen Aus schuß. Lloyd George hat aber eine öffentliche gerichtliche Untersuchung nur deswegen

vorge schlagen ,um sich augenblicklich aus der fatalen Lage zu retten und den Antrag Asquith, der eine parlamentarische Untersuchung begehrte, zu hintertreiben. Das Zufluchtsmittel zu einer gerichtlichen Untersuchung hat jedoch seine be - derrkkichett Seiten. nur vor, wo zu es führen kann, wenn wichtige Fragen der Kriegführung bei offenen Türen verhandelt Verden. Lloyd George selbst hatte den Eindruck, daß er die Verantwortung hiefür ablehnen müs se, darum hob er hervor, daß er durch die Par

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Seite 1 von 8
Datum: 08.01.1918
Umfang: 8
. Reuter meldet aus London: Premiermini' ster Lloyd George hat gestern eine Erklärung Aber die Kriegsziele abgegeben. Er sagte, E n g- 5 and hat jetzt den kritischesten Augen- h l i ck erreicht und ehe irgend eine Regierung sich Wer die Bedingungen, unter welchen der Kampf ^ fortgesetzt oder beendet werden müsse, entscheidet, müsse sie davon überzeugt sein, daß das Gewis sen ihrens Volkes diesen Bedingungen zustimme. Er habe mit der Arb.-Partei, Asguith »md Grey über die Kriegsziele beraten. Seme

- mächten und Rußland in den Friedensoerhand- ! lungen in Brest-Litowsk eingetreten ist, hat der > englische Ministerpräsident Lloyd George im ! Namen der englischen Regierung und, nie er ! i sagt, auch im Namen der englischen Arbeiter- ' i par^tei, sowie Asquiths und Greys eine genauere ! Erklärung über die Kriegsziele Englands abge geben. Damit scheint auch für die englische Re gierung der Zeitpunkt gekommen zu sein, mit ih ren Forderungen nicht mehr länger Verstecken zu spielen und Freund wie Feind

, dem eigenen Volk wie den Verbündeten, klar und deutlich zu sagen, was sie will und wr^ sie sich die zukünfti ge Gestaltung Europas vorstellt. Nach der An- . schauung Lloyd Georges muß Belgien wieder ! hergestellt und der ganze. Schaden, den es im z Verlauf des Krieges erlitten, von Deutschland ! wieder gutgemacht, Serbien und Montenegro». ! die besetzten Gebiete in Frankreich. Italien und i Rumänien müssen zurückerstattet werden. Di» I Rückgabe von Elsaß-Lothringen an Frankreich ! fordert der englische

Premier nicht kategorisch^ ^ sondern begnügt sich mvt der Erklärung, Eng- > land beabsichtige, die diesbezüglichen Forderun- ^ gen Frankreichs zu unterstützen, eine Erklärung die cr abgeben, mußte» wollte er Frankreich nicht ' abstoßen. In dem, was Lloyd George über Ruh land sagt, zeigt sich so recht die engl. Diplomat». Er will der russ. Regierung und den Völkern Rußlands zu verstehen geben, wie gut es Eng» land mit Rußland meint und wie besorgt es um das Fortbestehen der russischen Demokratie

ist, Lloyd George droht aber auch der gegenwärt^ gen russischen Regierung für den Fall, daß st» den Edelsinnn und die Uneigennützigkeit Eng lands nicht erkennt und Wege geht, die den Vr^ ten nicht behagen. Die Forderungen, die Lloyd George an Oesterreich-Ungarn und Deutschland stellt, sich — sollen die beiden Reiche als Großmächte for5 bestehen — einfach unannehmbar. Nach dem englischen Ministerpräsidenten soll die Habs» burger Monarchie zwar fortbestehen, aber in einer Weise, die einem vollständigen

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Seite 1 von 4
Datum: 10.08.1918
Umfang: 4
durchgeführt wurde. — Der „Zür cher Tagesanzeiger' meldet. Die Deutschen ldch nunmehr auf 20 Kilometer Länge und 10 Kllömeter Breite auf den Hügeln zwischen Ais ne und Vesle ohne eigentliche Einwirkung an gelangt und stehen jetzt auf einem für die Ver- Ädigung sehr geeigneten Stützpunkt. - - Nach einem Genfer Äericht l)atte Foch eine Unterre dung mit Elemenceau. W WW MWMMkll« S»U SiS dü WlMk, Wie unter dem 8. Auglist aus dein Haag gemeldet wird, hat der englische Ministerprä sident Lloyd Ge»rge

die. Offensiv? zur See mißglückte. Wäre sie ihnen geglückt, so wäre sie die letzte gewesen. Ueber das Wachstum des britischen Heeres sagt Lloyd George, daß sich die Ar - mee und Flotte von Großbritannien seit dem ten vergrößert hätte, die alle freiwillig men seien. (Das ist unrichtig: seit mehr ats 2 Jahren schon besteht in England die Wehr pflicht. D. Schriftl.) Falls die Vereinigten Staaten in demselben Verhältnisse Truppen lie ferten. dann würde die amerikanische Armee beinahe IS Millionen Mann zählen

Wendung, wie die vom Ä. März, wird der Feind niemals ein zweitesmal erleben. Amerika hat bereits eine große Armee in Frankreich. Der wirt schaftliche Zustand der Zentralmächte ist au ßerdem verzweifelt. Wir haben nicht die gering ste Sehnsucht, uns in ihre innenpolitischen An gelegenheiten zu mengen, aber wir dürfen nicht zögern, das Volk bei seiner- Aktion, sich zu be freien. zu unterstützen. Ueber den Frieden sagte Lloyd George, er glaube an einen.Völkerbund, aber dessen Erfolg

.' Der Schluß der Rede Lloyd Georges wur de mit lebhaftein Beifall aufgenommen. Nach einer Amsterdamer Meldung erklär te Lloyd George über den Frieden noch: Wir können keinen Frieden schließen, solange die- Md Umnämen diese Be- drgungen' MtferlW haben, Sie Leitung der Ge schäfte im Lande des Hauptfeindes haben. Es ist notwendig, Deutschland in diesem Kriege zu schlagen: denn wenn es nicht geschieht und der Völkerbund zustandekommt, würde das deutsche Schwert vor jeder Beschlußfassung

in den Krieg hineingetrieben, herrscht noch immer in Berlin. Schließlich erklärte Samuel, wir wollen den Krieg mcht aus wirtschaftlichen Gründen fortsetzen. Das „Berner Tagblatt' hat nach den letzt- hin gemachten Aeußerungen Lloyd Georges wenig Hoffnung mehr auf einen baldigen Frie den. Es schreibt. Lloyd George hat mit seiner Rede den Rest von Friedenshoffnung für den Herbst gründlich zerstört, denn wenn er den Handelskrieg gegen Deutschland nach dem Krieg verkündet, so ist schon damit erklärt

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Seite 2 von 8
Datum: 06.05.1922
Umfang: 8
wird. Die in Verhandlung stehenden Fragen seien rein religiöser Natur. Lloyd George über die interalliierten Anleihen zum Wiederaufbau. Lloyd George ist hoch befriedigt, daß es schon nach 20 Tagen nach Beginn der Konferenz ge lungen ist, ein internationales Konsortium zur Zeichnung von Anleihen zusammenzubringen, so daß es möglich sein wird, die schwächsten Staaten beim Wiederaufbau zu unterstützen. Außer Frank reich, England, Italien, Belgien und Japan nehmen an den Zeichnungen auch noch Holland, Dänemark, Norwegen

, Schweiz, Spanien, Tschecho slowakei und Kanada teil. Insgesamt wird man die Summe von zwei Milliarden Pfund Sterling aufbringen, eine Summe, mit der sich in jedem Land ernstliche Wiederaufbauarbeit in die Wege leiten läßt. Bezüglich des Memorandums für die Nüssen ist Lloyd George der Ansicht, daß es das erste präzise Unterstützungsangebot ist. Das Memo randum an Rußland darf durchaus nicht als Ulti matum betrachtet werden, es ist nur das Minimum, was Rußland zugestehen muß, wenn es die Hilfe

der Mächte haben will. Sollten die Russen auch dieses ablehnen, so erbringen sie damit den Be weis, daß mit ihnen nicht zu verhandeln ist. Lloyd George ist der Ansicht, daß die Diskussion dieser Frage nicht verschoben werden kann. Schon zweimal seien die Russen mit den Westmüchten zu keinem Uebereinkommen gelangt und Lloyd George fürchtet, daß man bei einem neuerlichen Scheitern lange nicht mehr zu ihnen zurückkehren wird und die Dinge sich anderswo abwickeln werden. An den Gerüchten, daß Lloyd George

die Konferenz verlassen wolle, ist nichts wahr. Er hat die feste Absicht, bis zum Schluß derselben zu bleiben, und sollte sie auch noch während des ganzen Mai dauern. Den Brief des Papstes hält Lloyd George von großer Bedeutung. Was die Einberufung des Obersten Rates anlange, sei die englische Delegation von französischer Seite ersucht gefährlichen Stacheldraht so schwer verletzte, daß es einging. Es dürfte nur wenigen bekannt sein, daß jeder Passant das Recht hat, Verletzungen

? Auch die Briickenwege vom Eisacktai in das „Brixner Bote.' worden, dieselbe nach 31. Mai Zu verschieben. Lloyd George besteht aber darauf, daß sie vor 31. Mai und in Genua abgehalten werde. Rußland braucht zwei Milliarden Dollar. In einer Unterredung mit dem Sonderberichterstatter des Reuterschen Bureaus in Genua erklärte Tschitscherin, die russische Regierung brauche eine Anleihe von zwei Milliarden Dollar. Vie Rriegsanleiheschulden. Die Regierung hat gerichtliche Klagen von ausländischen Banken gegen italienische

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Seite 3 von 8
Datum: 03.05.1922
Umfang: 8
Mittwoch, M WMW-MW IM. jlMe Erörterungen der Reparationsfrage. ' Der Kampf zwischen England und Frankreich «ird um die Aufrollung der Reparationsfrage ^liib'rt. Lloyd George und das englische Volk Assen, daß die wirtschaftliche Erstarkung Deutsch end« eine notwendige Voraussetzung ist für das Mederaufbliihen des englischen Handels. Darum M England den Reparationswahnsinn Frank reichs bekämpfen und die Frage der Wiedergut machung in Genua aufrollen. Die neuerliche Rede Poineares

in seiner Heimatstadt hat aber in aller Deutlichkeit gezeigt, daß Frankreich in der Re- «arationsfrage von seiner bisher eingehaltenen Linie auf keinen Fall abweichen will. Daraufhin bat Lloyd George die Einberufung einer Konferenz her Signatannächte beantragt, die die Reparations angelegenheit neuerdings prüfen solle. Aber wie bereits gemeldet, hat der französische Ministerrat scharf abgelehnt, mit Lloyd George über die Re parationen oder Sanktionen zu verhandeln. Nach letzten Meldungen hat nun Lloyd George

auf seinen Plan, eine Konferenz der Signatar mächte einzuberufen, verzichtet und dafür fran zösische Zugeständnisse in der russischen Frage er halten. Dieses neuerliche Zurückweichen Lloyd Georges stellt aber nicht etwa eine Acnderung seiner An sichten über die Reparationsfrage dar und ent artet durchaus nicht die Bedeutung seiner vor kurzem gehaltene!! Rede. Die Waffen, welche das diplomatische Riesenduell zwischen England und Frankreich erfordert, können nicht immer gleich scharf geschliffen sein. Lloyd

George gibt wieder einmal nach. Lloyd George hat seine Forderung nach Abhaltung einer Konferenz der Signatarmächte fallen gelassen und sich bereit erklärt, sich dem französischen Wunsch anzupassen und sich über diese Frage mit Poincare allein zu besprechen. Dafür macht Frankreich Zu geständnisse in der Frage des Memorandums an Rußland als auch bezüglich der Resolution über den europäischen Burgfrieden (Friedenspakt für M Jahre). Kurze MitiM UrMen. Zur Rekrutenaushedung in den neuen Pro villzen

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Seite 2 von 8
Datum: 03.05.1922
Umfang: 8
mit dem Tiroler Volk zu verknüpfen. inU«. Eine bedeutsame Rede Lloyd Georges. Freitag abends hielt Lloyd George vor eng lischen und amerikanischen Journalisten in der Olympia in Genua eine längere Rede. Im ersten Teil derselben bemerkte Lloyd George, daß kein Grund vorhanden sei, an dem Erfolg der Kon ferenz zu zweifeln, nachdem sie nicht in 14 Tagen die Lösung der verschiedenen Fragen gebracht habe. Die Konferenz von Washington habe doch auch Monate gedauert und niemand werde sagen

Europas ausmachen — lasset. mich frei sagen', bemerkt Lloyd George -- !! Fesseln schlagen zu können, ist unmöglich Die! zu glauben, ist eins Narretei, ein Unsinn M müssen zu einem Übereinkommen gelangen in das auch diese beiden Staaten inbeqriffen ^ Der deutsch-russische Vertrag war für viele eine Ueberraschung — ich habe ihn schon lange voraus, gesehen. Und in der Tat, schaut, ein hungerndes Rußland, aufgehetzt von einem verzweifelnden Deutschland, wie lange wird es noch dauern und über Europa bricht

Europas die- drohenden Wolken auftauchen und es ist bedauerlich, daß man vom Egoismus Aoch immer nicht ablassen kann. Ich wollte, die Kon ferenz von Genua brächte uns einen wahren Friedensvertrag.' Lloyd George bedauert es im weiteren Verlauf der Rede, daß Amerika nicht zur Konferenz erschien. Jenes Amerika, das kaltblütig, frei und unab hängig seine Meinung hätte sagen können und sicher zur Versöhnung viel hätte tun können. Mter bittet der Redner die Journalisten, an dem Wer! des Gelingens

eingeleitet. „Alles ist vergänglich' ist seine Losung. Lloyd George kennt die Stimmung seines Voltes uab weiß, daß es in seiner Mehrheit längst schon die „Segnungen' der Friedensverträge erkannt und nun Sinn sür Realpolitik und darum für d;ese Losung hat. „Alles ist vergänglich', dieser Kamps' ruf Lloyd Georges zerstört grausam die Wah»' sinnshoffnungen Frankreichs und beleuchtet am den Abgrund zwischen französischer und englisch« Politik. zum spätgotischen Stil an. Der Schild ist an den ' Seitenwänden

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Seite 5 von 8
Datum: 20.05.1922
Umfang: 8
Bibelgesellschaft wurde die interessante Tatsache 20. Mai 1922. Seite 5. berichtet, daß gegenwärtig Bibelansgaben in 550 Sprachen existieren. Damit hat sich die Zahl der von der Gesellschaft veranstalteten Bibelaus gaben seit 1913 um 100 weitere Sprachen ver mehrt. Auf der jüngsten Bibelliste erscheinen 12 neue Sprachen, darunter allein 6 afrikanische. Unpolitisches aus Genua. Dieser Tage gingen Lloyd George uud der französische Minister des Aeußern, Barthou, in einem der schönen Gärten von Genua spazieren

etwas anderes ersinnen; so kommen wir nicht weiter!' Lloyd George erwiderte: „Ich weiß mir auch keinen Rat — doch halt, da sehe ich gerade einen polnischen Juden vorbei gehen. Ich habe immer gehört, daß die polnischen Juden sehr gescheite Einfälle haben. Vielleicht kann uns dieser einfache Mann aus dem Volke einen Rat erteilen, den sich unsere Diplomatenweisheit gar nicht träumen läßt.' Lloyd George rief dem Mann zu: „Guter Freund, kommen Sie näher!' Ueberrascht folgte der Jude der Ausforderung und trat ehrerbietig

auf den Premierminister zu. „Lieber Freund,' meinte Lloyd George, „ich habe gehört, daß Ihre Leute manchmal ganz gute Ideen haben. Geben Sie auch mir einen Rat. Könnten Sie uns nicht sagen, wie wir das Deutsche Reich ganz zugrunde richten könnten?' Der Angesprochene war ganz fassungslos. „Mich, einen armen Mann,' sagte er, „fragen die zwei größten Staatsmänner der Entente um Rat? Sie müssen das doch besser wissen.' „Nein,' meinte Lloyd George, und Barthou lächelte. „Es liegt uns viel daran, Ihre Meinung zu hören

. Sagen Sie freimütig Ihre Meinung, wie Deutschland vollkommen und für Jahrzehnte hinaus zugrunde gerichtet werden könnte.' Der Gefragte überlegte einen Moment, dann schlug er mit der Hand auf die Stirn und sagte: „Ich hab's. Könnte man nicht die dzt. russische Re gierung veranlassen, die Verwaltung in Deutsch land zu übernehmen ?' Lloyd George blickte Barthou an und meinte: „Das ist wirklich wahr. Das könnte man noch versuchen.' Eine österreichische Silberkrone SS0 Papier kronen. Die sinkende Tendenz

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Seite 2 von 8
Datum: 19.02.1918
Umfang: 8
sich 63 Sozialdemokraten und diese ieien selbst in der jetzigen bedrohten Lage des Deutschtums nicht zu bewegen, auch nur das Vudgetprovisorium zu bewilligen. Das all gemeine Stimmrecht habe in der gan zen Welt Niedergang und Verwü stung hervorgerufen. Der britische Generalstabschef General Sir William Robertson ist zurückge treten. Zu seinem Nachfolger als Chef des ^eneralstabes wurde Henry Wilson er nannt. Der Rücktritt erfolate wegen eines Konfliktes, der infolge der Zustimmung Lloyd Georges zur Einsetzung

eines französischen Ge- neralilsimus für die Entcntetruppen zwischen Robertson und Lloyd George ausgebrochen ist. Obers! R e pin g ton, der ehemalige mi - Atärischs Mitarbeiter des „Times'. M ver haftet worden. Die Ursache seiner Verhaf tung ist auf die Veröffentlichung von cmaeb- Ach ge^e;m?n Beschlüssen des VersaiUer Kneas- rates zurückzuführen. Durch diese Verölsentli- Hungen war L/ond Genrge in a?, setzt worden Am Ist. Februar hat der Prozeh gegen Oberst Nepington begonnen. De? Kvnaretz de? russischen Sowjets

eine gedeihliche Fortentwicklung W sichern. Englische Kabinettskrise wegen des VersaAch Kriegsrate». Wegen der vom Obersten Kriegsrat detz Entente in Versailles gefaßten BejchlüU scheint das Kabinett Lloyd (Äeorges in eine a» ge Klemme gekommen zu sein. Es geht nät» lich in Londoner Kreisen das Gerücht, daß G Versailles die englischen Staatsmänner über» Ohr gehauen worden seien und Clemenceatz mit seiner Forderung ngch einem Obergentt» lissimus durchgedrungen sei. Diesem müßte M natürlich der englische

Generalstab unteroÄ> nen, ein Gedanke, der für den englischen K» gendünkel einfach unfaßbar ist. Die Folge WO' ren sehr heftige Angriffe auf Lloyd George iH Unterhaus, in welchem ihm die Liberalen «-De» Mission? Demission!' zuriefen. Lloyd GeorO geriet in solche Wut. daß er schrie, wenn maß kein Vertrauen mehr zu ihm habe, so solle maß doch in Gottes Namen die Regierung wech». seln. Die „Westminster Gazette', das Org<H Asguiths schreibt, daß die Unzufriedenheit mß der diplomatischen Führung des Krieges

keß» neswegs beschränkt ist auf die kleinen Gru?» pen der radikalen Sozialisten, die als Pazifi» sten bekannt sind. In anderen Blättern wk» der Vorwurf erhoben, daß Lloyd George sich als unfähig erwiesen habe, den Krieg N» gß' Winnen. Todesurteil w einem französischem Hochvk»' ratsprszes^ Das französisch« Kriegsgericht hat V»' lo Pascha wegen Hochverrat zum To^ de verurteilt. Dieser war angeklagt, miß Deutschland zwecks Förderung seiner Unter» nehmungen im Einverständnis

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Seite 3 von 8
Datum: 23.03.1921
Umfang: 8
. In St. Petersburg ist der größte Teil der Notgardisten entwaffnet; man hat ihnen sogar ihre Schuhe abgenommen, um ihnen das Verlassen der Kaserne und den Anschluß an die Revolutionäre unmöglich zu machen. England. Sie „Schuld' der Deutschen am Kriege. Nach dem Lloyd George das deutsche Volk zum alleinigen Schuldbekenntnisse am Weltkriege zwingt, stellt der „Bayrische Kurier'' folgendes fest: Ein Herr Hans Fischer, München, Schwindstraße 20/0, welcher Ik Jahre in England als Kellner weilt?, war vor dem Kriege

im Great Central Hotel als Oberkellner angestellt. Im Frühjahr 1913 war Fischer Zeuge, wie bei einem Prioatdiner auf Zimmer 205, wo Äoyd George mit seiner Gattin, seiner Tochter, verrn Rutha! (Lloyd Georges bester Freund und Mitglied des Unterhauses) mit seiner Gattin und >wn Töchtern anwesend war, in der Unter haltung Lloyd George u. a. sagte: „Die Umstände angen an in Serbien. Wir Alliierten halten aus, bis Deutschland absolut zerstört ist.' Bei dieser Bemerkung gab Ruthal Lloyd George einen Wink

und bemerkte, daß der Oberkellner Deutscher sei. Diese Tatsache kann jederzeit unter Eid genommen werden. Eine Gegenüberstellung der Personen müßte volle Wahrheit ergeben. Zu dieser Zeit war Lloyd George Finanzminister und der größte Deutschenhasser, den es gab^ War beispielsweise auf einem Speiseteller eine deutsche Fabrikmarke, so warf ihn Lloyd George in eine Ecke. LMl- UNd WlW-MlWel!. Eine städtische Verkaufsstelle wird in Kürze auf Grund des Sitzungsbeschlusses des Gemeinde-, Wirtschaftsrates

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Seite 4 von 8
Datum: 11.01.1921
Umfang: 8
Cbronik. recht, die in Europa und Amerika behaupten, England begünstige systematisch die Uneinigkeit in Europa, um die Seeherrschaft über die halbe Welt nicht zu verlieren. Es sei jetzt Sache der englischen Oeffentlichkeit, eine Politik zu verfolgen, die Kaiser Wilhelm II. auf den Thron nicht mehr zurück führe.' Lngland. Die §chu!d am Kriege. Die bekannte Aeuße- rung Lloyd Georges am 22. Dezember 1920, daß wir in den Krieg hineingestolpert sind, liegt nun in ihrem genauen Wortlaut vor. Darnach sagte

nicht mehr auftischen. Jene sog. Deutschen aber, die die Rettung des Vaterlandes darin er blickten, daß sie eine Schuld für'Deutschland an erkannten, welche niemals bestanden hat, sollten bei diesem offenen und freimütigen Worte Lloyd Georges erröten. Wenn es immerhin ein Fortschritt ist, daß ein führender Staatsmann der Entente solche Ge danken ausspricht, so wird eine solche europäische Erkenntnis nur dann einen praktischen Erfolg für die.Lage in Europa haben, wenn die Politik ent sprechend

dieser Erkenntnisse eingerichtet wird. „Der Krieg', sagte Lloyd George in eben der selben Rede, „hat die Welt in einen Morast ge stürzt, aus dem wir langsam und nur mit der größten Mühe uns eben herauszuziehen versuchen.' Dieser Versuch, aus dem Sumpf herauszukommen, muß fehlschlagen, solange die Politik der Entente darauf gerichtet ist, den chaotischen Zustand in den besiegten Ländern dauernd aufrechtzuerhalten. Das Instrument dieser Vernichtungspolitik ist der Friedensvertrag, der vollständig auf dem Gedanken

aufgebaut ist, daß Deutschland Weißbluten müsse zur Sühne für ein von ihm verübtes Verbrechen an der Menschheit. Wenn Lloyd George zugibt, daß diese Darstellung der Geschichte die unge heuerlichste geschichtliche Lüge ist, so muß er auch anerkennen, daß der Versailler Vertrag in seiner jetzigen Form eine Unmoralität ist. Solange Herr Lloyd George nicht den Mut hat, diese Konsequenzen aus seinen Erkenntnissen über die Sckuld am Kriege zu ziehen, solange ist der Welt mit versöhnlichen Reden wenig gedient

. Die englische Regierung soll nicht nur bereit sein, ihm freies Geleit zuzusichern, um ihm zu gestatten, einer Konferenz der Sinn feinerführer beizuwohnen, sondern Lloyd George soll sogar bereit sein, mit de Valera direkt und persönlich zu verhandeln. Als Grundlage für diese Verhandlungen dient naturgemäß die Annahme des Homernle-Gesetzes, das kürzlich von den beiden Häusern angenommen worden ist. Es sollen ge wisse Verbesserungen in Aussicht gestellt worden sein, über die man sich gemeinsam mit den Sinn

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Seite 4 von 6
Datum: 06.04.1921
Umfang: 6
Offiziere an getreten. Ein Aufenthalt in Spanien kommt heute angeblich nicht mehr in Betracht. ??uk)lsnd. Lloyd Seorße übe? Rußland. Nach Blätter- Meldungen aus London sagte Lloyd George im Unterhause in Erwiderung auf verschiedene An fragen bezüglich des englisch-russischen Handels vertrages, der Handelsvertrag mit Rußland sei ein reiner Handelsvertrag. Er erkenne die Sowjet regierung als ve-taeto-Regierung an. wa» ja auch unbestreitbar sei. Die Sowjetregierung übe über ausgedehnte Gebiete

eine Herrschaft aus, wie es irgendeine Negierung unter gleichen Umständen kaum könne. Der Vertrag sei kein Friede»svertrag. Lloyd George sprach sein Bedauern aus, daß die Sowjetregierung seinerzeit die Einladung der britischen Regierung, alle auf Polen, die Ukraine und die baltischen Staaten bezüglichen Fragen mit den Weftmächten zu beraten, abgelehnt habe, während er bemerkte, es sei von großem Vorteil gewesen, daß Frankreich damals dieser Einladung zugestimmt habe. Infolge dieser Weigerung, sagte

er, haben wir uns auf ein reines Handelsab- kommenHeschränken müssen. Alle gegen die russische Regierung gerichteten Ansprüche, sei es bezüglich Anleihen oder vorgeschossener Gelder oder erfolgter Warenlieferungen, sei es bezüglich der Forderungen unserer Staatsangehörigen wegen ihnen zugefügter Schäden, bleiben vorbehalten. Diese Frage ist sehr wichtig für Frankreich, weil französische Staats angehörige Rußland beträchtlichere und weit größere Summen vorgestreckt haben als andere. Lloyd George sagte weiter, die Voraussagung

keine Loko motiven mit den Doktrinen von Marx reparieren. Lloyd George sagte, er habe niemals daran ge- Brixener Chronik. zweifelt, daß Lenin und die anderen russischen Führer fähige Männer seien. An dem Tage, wo die Sowjetregierung sich darüber klar werde, daß ihr Land sich nach den anderen Ländern richten müsse, um zu bestehen, an diesem Tage werde sie ihre unvernünftigen Pläne nicht mehr fort setzen. Lloyd George schloß, indem er den Mit gliedern der Arbeiterpartei empfahl, dem russischen Beispiel

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Seite 1 von 4
Datum: 08.08.1917
Umfang: 4
wieder ausgepeitscht werden, aber auch die mit England unzufriedenen Bun desgenossen sollen wieder einmal in Erfahrung bringen, was England für den Verband eigent lich alles leiste. Ueber die Rede schreibt das „Bayerisebe Vaterland': Englands derzeitiger Diktator und Pre mierminister, Se. Großmauligkeit Lloyd G e o r g e, hat schon wieder seine Bundes lade weit geösfnet, um die Welt von neuem mit den Kriegszielen der Entente vertraut zu ma- en. Es geschah gelegentlich der ersten Ver- unlung des neuen

Kriegszielkonülees in der Londoner Queenshall. Außer Lloyd George waren noch zugegen der italienische Minister des Aeußern, „Baron' Sonnino (halb Jude, halb Engländer), der serbische Ministerresident Pasitsch, der (anglikanische) Erzbischof (!) von Canterbury u. a. Also Lloyd George tat das Maul auf und hielt hierauf eine lange Rede, deren kurzer Sinn war, daß „der Kaiser' (Wil helm ll.) zunächst die „ersten Buchstaben des Friedensalphabets lernen' müsse, deren erster Buchstabe die „Wiederherstellung' sei

-Plaidoyer Lloyd Georges vernünftiger weise nicht verstehen.. Die Zustände in Rußland. kerenski bleibi. Das Rücktrittsangebot Kerenskis hat seine Wirkung getan. Die störrischen und feindseli gen Parteien haben die Haltung gegenüber Kerenski geändert und sind für sein Verblei ben eingetreten. Nun kehrt der „rote Zar' Wieder auf seinen Posten zurück und wird ein Kabinett bilden, dem die volle Diktaturgewalt, unabhängig vom Arbeiter- und Soldatenrat, ^ngeräumt werden soll. Daß es Kerenski so ?ald

! zu schsffen, wobei er sich auf die ! von der Regierung ausgesprochenen Grund- ! sätze stütze. Gleichzeitig halte er es für uiwer weidlich, eine Aenderung in der Ordnung und Verteilung der Regiernngsarbeiten einzufüh ren. Eine Depesche Lloyd Georges an kerenski. Der „Voss. Zeitung' wird aus Amsterdam berichtet: Lloyd George telegraphierte am 4. August an Kerenski folgendes: „An dem Tag, wo England vor drei Jahren die Waffen für die Verteidigung der Rechte der freien Natio nen ergriffen hat, wünsche

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Seite 2 von 8
Datum: 09.11.1907
Umfang: 8
in einem längeren Aufsatze darüber berichtet, doch macht es die Sache notwendig, noch einmal darauf zurückzukommen. Wie bereits bekannt, liegen der Regierung zwecks Regelung des Schiff fahrtsverkehres nach Südamerika zwei Projekte vor, das der neugegründeten, vom „Lloyd' und der „Austro-Americana' gebildeten „Unione' und das von der „NaviAaziions likera hinter der die Länderbank und die „Avnostenskä. . danka« stehen. Für das letztere Projekt wird derzeit mit allen Mitteln gearbeitet - und es ist daher

von Interesse, die näheren Motive kennen zu lernen. Seit längerer Zeit wird das rasche Auf streben der „Austro-Americana' von den Triester IWIiamLLiim mit scheelen Augen angesehen, weil die Leiter dieser Gesellschaft, Dr. Schenker und die Brüder Cosulich, keine Triestiner sind. Anderer seits hat sich auch der „Lloyd' Feinde gemacht, weil er in letzter Zeit eine große Reinigung seines Personales von irredentistischen Elementen vorgenommen hatte. Als nun die Regelung der Schiffahrt nach Südamerika akut wurde

ein Projekt des „Lloyd' und der „Austro- Americana' vorliegt, von denen der „Lloyd' den in Betracht kommenden Dienst schon jahrelang, wenn auch nicht in dem jetzt geforderten Aus maße, versah, die „Austro-Americana' aber über den entsprechenden Schiffspark und die so wichtige Erfahrung im Auswandererverkehr verfügt, so hätte man meinen mögen, daß eine Wahl nicht schwer fallen könnte. Die Gegner der „Unione' aber hatten bald einen schwachen Punkt gefunden, wo sie ihre Hebel ansetzten. Ein Teil der Aktien

der „Austro- Americana' ist nämlich in den Händen der ^Hamburg—Amerika - Linie' und des „Nord deutschen Lloyd'. Man behauptet nun, daß die Gefahr vorliege, daß die deutschen Gesellschaften eitlen übermäßigen Einfluß auf die „Unione' zum Schaden Oesterreichs gewinnen würden. Es sei daher unbedingt jener Gesellschaft der Schiffahrtsdienst zuzuweisen, welche rein öster- Leopold des erwiesenen Liebeswerkes wegen, wie er es zu nennen Pflegte, mit einem sehr demütigen „Vergelt's Gott!' Obwohl Leopold von Natur

- und Gewerbekammer versendete ein Eommunique, in welchem sie ausdrücklich betont, daß sie sich nicht gegen die „Unione' aus gesprochen habe. Da man aus dieser Tatsache ersehen kann, mit welchen Mitteln die neue Gesellschaft arbeitet, und zugleich die Gefahr vorliegt, daß sich viele durch die „patriotischen' Schlagworte beirren lassen könnten, so seien folgende Gründe ange führt, welche für die Überlassung des Südamerika dienstes an die „Unione' sprechen. Der „Lloyd' und die „Austro-Americana' verfügen bereits

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Seite 2 von 8
Datum: 19.04.1918
Umfang: 8
und richtete an die französischen Kriegshetzer die entschiede ne Mahnung, lieber den Wünschen des Heili - gen Stuhles Rechnung zu tragen, um zu dem von den Völkern ersehnten dauerhaften Frie den zu gelangen und die Leiden des Krieges zu mildern. Lloyd George fleht um die HUse der Iren. Im englischen Unterhause erklärte Lloyd George: Es ist im Intersfe unserer Leistungs fähigkeit und der Mobilisierung unserer Kräfte für das beste Ziel wünschenswert, daß wir die irische Frage regeln und irgendwie

eine Zu friedenheit in Irland und das Wohlwollen Amerikas erreichen, Der Feind zielt auf die Vernichtung der britischen Armee. Er hat, wie ich leider bekennen muß, der englischen Armee schwere Verluste zugefügt, aber noch nicht be - siegt. Wenn alle Parteien in England und Irland zusammenstehen, wenn die Iren in Irland in Millionen über das Meer kommen und vereint mit den englischen Trup -- pen kämpfen, werden wir endlich siegen. — Lloyd George verließ unter stürmischem Beifall das Haus. Während Lloyd George

Lloyd George am Sonntag, 14. April» in Lon don eine öffentliche Ansprache, in der er die militärische Lage der Kriegführenden als reif für einen Verständigungsfrieden bezeichnete. Im Anschlüsse an die'Rede Lloyd Georges kam es zu Kundgebungen der Londoner Pazifisten Die Friedensbewegung in England ist infolge der deutschen Offensive angewachsen. In Lon don, Manchester und Birmingham sind starke Friedensorganisationen. Die Londoner Ge werkschaftler haben eine große Probeabstim mung vorgenommen

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Seite 1 von 8
Datum: 06.05.1922
Umfang: 8
zwischen Lloyd George und Barrere. Die Weigerung Frankreichs und Belgiens weckte in den Konferenzteilnehmer die unange nehmsten Empfindungen. Schließlich wurde das Memorandum ohne Unterschrift nur mit einem Begleitschreiben Faetas den Russen übergeben. Lloyd George besteht fest auf seinem Vorschlag, der einem Ultimatum an Frankreich recht ähnlich sieht. Wenn nämlich Frankreich ihm nicht in seiner russischen Politik bis zum äußersten folge, werde Lloyd George ohne Frankreich mit den Sowjets verhandeln

. Wenn Frankreich es ablehne, nach San Remo zu gehen, wo nach Lloyd Georges Wunsch vor dem 31. 'Mai eine Tagung des Obersten Rates abgehalten werden solle, werde Lloyd George dies als eine Art Bruch betrachten. ' Die^ AGmylung der Mc-Mchm Meinung Italiens zu den fortwährenden Hinterhältigkeiten Frankreichs kommt in der italienischen Presse immer deutlicher zum Ausdruck. Allgemein wird das Verhalten Frankreichs einer scharfen Kritik unterzogen und man gibt offen zu, daß die Entente sterben müsse

der Reparationskommission zuführen wolle. Bei dem vollen Einvernehmen zwischen Deutschland und Rußland ist aber an eine Annullierung des Ver trages in keinem Fall zu denken. Regelung der deutschen Reparationen. Barthou hat Lloyd George einen neuen um fassenden Plan zur Regelung der interalliierten Kriegsschulden und der Reparationen vorgelegt. Der Plan sieht vor, daß der deutsche Reparations betrag mit 110 Milliarden festgestellt werden soll und in zwei Kategorien zu zahlen ist. Die erste Zahlung wäre 65 Milliarden

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Seite 4 von 8
Datum: 17.07.1891
Umfang: 8
damals dachte ich mir: Armes Volk Oesterreichs, diesen Champagner wirst du theuer bezahlen! (Beifall auf der äußersten Linken.) Und es sind nun zwei Jahre verstrichen, und der Oesterreichisch- ungarische Lloyd präsentiert seine Rechnung. Ich sage Ihnen, der Champagner ist sehr theuer für die Völker Oesterreichs, und ich bin nicht willens, den hiefür verlangten Preis zu bezahlen. (Lebhafter Beifall auf der äußersten Linken.) Man sagt, es sei eine Schmach für Oesterreich, wenn man eine Gesellschaft

wie den Lloyd untergehen lässt. Es ist nicht eine Schmach für Oesterreich, ihn untergehen zu lassen, wohl aber ist es eine Schmach für Oesterreich, dass Zustände, wie sie hier geschildert wurden, ohne Ahndung jahre lang in Oesterreich geduldet werden. (Zustim mung auf der äußersten Linken.) Es ist eine Schmach für Oesterreich, dass man es einer solchen Gesellschaft ermöglicht, den Export Oesterreichs nach dem Orient förmlich zu ruinieren. Man sagt weiters, es ist im staatlichen und militärischen Interesse

gelegen, den Lloyd zu erhalten. Es ist wohl im staatlichen Interesse gelegen, eine Handelsmarine zu erhalten; aber muss denn dies der Oesterreichisch-ungarische Lloyd sein? Redner erzählt, dass er einmal in Trieft im Bureau des Lloyd eine Karte nach Venedig kaufen wollte und dieselbe in deutscher Sprache verlangte. Der betreffende Beamte habe so gethan, als ob er die Sprache nicht verstünde. (Hört! Hört! auf der äußersten Linken.) Er sei echt wienerisch grob geworden (lebhafte Heiterkeit

des Oesterreichisch-ungarischen Lloyd sei nicht in die Lüfte gegangen, sondern irgendwohin geflossen (lebhafte Heiterkeit und Sehr gut! auf der äußersten Linken)-, es sei daher die Aufgabe des Staates, den Ort zu suchen, wohin dieses Geld geflossen sei. (Sehr gut! auf der äußersten Linken.) Man werde es schon finden, und dann könnte man es den Actionären geben, und diejenigen, welche es verdienen, würden dann eine gerechte Strafe erleiden. (Lebhafte Zu stimmung auf der äußersten Linken-) Mau be zeichne

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Seite 1 von 8
Datum: 29.04.1922
Umfang: 8
, und obwohl jeder Tag neue Konflikte dringt, ist Lloyd George der festen Ansicht, daß «Mlh.Mmer möglich sei, die Konferenz zum Erfolg zu führen. Zahlreiche Anzeichen deuten indessen auf das Gegenteil hin. Nach den über einstimmenden Pressestimmen hätten die Sonder sitzungen der Alliierten unermeßlichen Schaden angerichtet und auch jetzt noch fahre diese nicht verfassungsmäßige Körperschaft, bestehend aus der großen und kleinen Entente, mit ihren getrennten Zusammenkünften fort. Die Tatsache, daß Barthou

des Interesses der letzten Konferenzsitzungen stand das ProjektLloyd Georges, einen Vertrag aller bei der Konferenz von Genua vertretenen Staaten durchzusetzen, die sich gegen seitig verpflichten sollen, während der nächsten zehn Jahre jeden bewaffneten Angriff gegen einander zu unterlassen. Lloyd George soll sich geäußert haben, daß er Genua nicht verlassen werde, ehe er dieses Projekt verwirklicht habe, von dem die Zukunft Europas abhänge. Dieser Vorschlag Lloyd Georges zur Nieder legung der Waffen

deutsche Gebiete beginnen. Hiebei müsse Frankreich durch die Alliierten unterstützt werden; „sollte sich jedoch', erklärt Poincarö, „eine Zusammenarbeit der Alliierten nicht ermöglichen lassen, so werden wir allein, in voller Unabhängig keit, die Sache Frankreichs verteidigen.' Lloyd George will nun der französischen Kriegs erklärung auf den Grund gehen und tritt für eine Versammlung der Signatarmächte des Versailler Friedensvertrages ein, um die Maßnahmen, die Poincarö in seiner Rede in Bar-le-Duc

ankündigte, zu prüfen. An dieser Versammlung soll über Wunsch Lloyd Georges auch Deutschland teil nehmen und hiebei sollen die Fragen der Sanktionen gründlich erörtert werden. Poincarö ist zwar damit einverstanden, besteht aber auf dem Aus schluß Deutschlands. Man darf mit Recht ge spannt sein, wie sich diese Sache lösen wird. Metzeleien in Belfast. In Belfast nahmen die Metzeleien gegen die Katholiken ihxen Fortgang. In den letzten Tagen wurden 14 Männer, 3 Frauen und 4 Kinder ermordet. 66 Menschen

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Seite 2 von 8
Datum: 21.05.1921
Umfang: 8
Verluste in Oberschlesien beziffern sich auf 400 Tote und einige 1000 Verwundete, Die Polen setzen trotz des Telegramms Korfantys ihre Angriffe und Raubzüge fort. . Die polnische Regierung teilte hierauf mit, daß das Ministerium entschlossen sei, zurückzutreten und nur mit Rücksicht auf die auswärtige Lage es bisher unterlassen habe, seine Demission ein zureichen. Lloyd Georges letzte Redk Die Pariser Zeitun gen wenden sich mit scharfen Angriffen gegen den englischen Premierminister. Millet im „Petit

Parisien' Nennt die Rede „gefährlich und erstaun lich'; besonders die Stellen über das Deutschtum in Oberschlesien und das Recht der Deutschen zur Selbsthilfe gegen die Aifrührer Korfantys seien beklagenswert, mnsomehr, als auch die englische Diplomatie Nach der Unterzeichnung des Ulti-' matums höchst eigenartig arbeite. Das „Echo de Paris' schreibt schärfer! „Lloyd George habe eine gute Gelegenheit versäumt, den Mund zu halten; er wolle Frankreich vor ein diplomatisches ^ accompli stellen

. Aber Frankreich werde nicht du! > daß ihm die Hand gewaltsam gebogen wird Ll-> > George habe nicht das Recht, sich zum Rick^ über die anderen zu machen. Die französisch» .v, duld sei schon durch die Londoner Konferen- ^ die äußerste Probe gestellt worden und die ^ - führer Frankreichs müßten Lloyd George die rick,^ Antwort geben.' Aehnlich schreibt das Journal'. Im „Gaulois' heißt es, daß das hefti'! Plädoyer, das Lloyd George gegen die polnisch^ Umtriebe gehalten habe, verschiedenartige Gefübl' hervorrufen

werde, die nicht dazu angetan sele. die Lösung dieses schwierigen Problems seit-n' der Alliierten zu erleichtern. Befriedigt ist man in Italien darüber, da^ Frankreich einmal der Text gelesen wurde. De- „Eorriere della sera' schreibt: Seit langem ^ man in England kein so energisches Wort geo^ die Politik Frankreichs vernommen. Lloyd sprach in diesem Tone, weil er wußte, daß er dabei Amerika hinter sich habe. England und Deutschland, so schließt das Blatt, werden Wasser in das Feuer ihres Hasses gießen. Das erste Parlament

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Seite 1 von 4
Datum: 24.03.1917
Umfang: 4
werden, daß Lloyd Georges Behauptung von der Unterstützung eines mit verschärften Mit- Äks-rus sische Volk eitel Mache ist. Daß das russische Volk und Heer sich mit der neuen Regierung solidarisch erklärt, wird durch die Tatsachen widerlegt, daß der blutige Aufstand uneinge schränkt fortdauert, daß die für die Fronten bestimmten Lebensmitteltransporte von den aufgewiegelten Arbeitern aufgehalten werden, dch die Munitionsfabriken feiern, weil die Ar beiter streiken, daß die Soldaten meutern und ihre eigenen

Offiziere ermorden und in den Straßen der größeren Städte die Ruhe nur durch die Maschinengewehre erzwungen wer den kann. Diese Tatsachen sind keine Stütze für die Behauptungen Lloyd Georges, sondern bilden vie!n.ehr die grell leuchtende Unterlage zu je- tten Aeußerungen Maxim Gorkis, welche un Mittelbar vor dein Bekanntwerden der Revo lution iu Rußland durch die Blätter gingen. Utarnn Gorki stellte fest, daß die von Tag zu im ganzen großen Moskowiterreich fühl barer werdende H u ngersnot

über die Regentschaft des Großfürsten Michael krähte, und so hat sich auch der große Lloyd George blamiert, als er am 19. März dem Unterhause die freudige Meldung machte, das; in Rußland alles wieder in Ordnung sei. Schon am nächsten Tage mußte er sich nämlich selbst richtigstellen und eingestehen, daß noch nicht alle Gefahr vorüber sei, und richtig kam am 2l). März auch schon die amtliche Peters burger Meldung, daß die provisorische Regie- runi^ sich durch die Haltung der Sozialdemo- irnten gezwungen sah

, den Großfürchen R i k o- lajewitsch des Oberkommandos über die Armee zu enth e b e n. Am Ii). März tram pelte das Unterhaus Beisall, als Lloyd George prahlte, daß die neue russische Regierung nur zu dem Zwecke gebildet worden sei, um den Krieg energischer als bisher fortzuführen, und am 2l). März ist Großfürst Rikolajewitfch, das Haupt der Kriegspartei abgesägt! Große Boraussicht scheint dem engl. Draht zieher Lloyd George nicht beschieden zu sein, der glauben machen will, daß sich ein von Hunger und Rot

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