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Brixener Chronik
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Seite 1 von 8
Datum: 19.09.1917
Umfang: 8
» «nd «anahme aller Anzeige» anßerhalb Tirol ««d Vor«rib«r ß «mW» d«rch m»ftr wye!ge«ba«. VW» wo«ze»e l«. schmSfie« «ledißt. «»«mer 213 Mittwoch, den IS. September 1917 I 30. Jahrgang Ae NMk« Anl. In Trient. Der Kaiser ist, wie wir bereits berichtet ha ben, am 13. ds. um Uhr nachmittags in Trient eingetroffen. Der Empfang in dieser al tertümlichen Festungsstadt gestaltete sich zu ei ner rührenden Huldigung für den Monarchen. Vor dem Bahnofe erwarteten den Kaiser die militärischen Kommandanten, zahreiche

Trup pen und Truppendeputationen. Nach Besichti gung der Truppen nahm der Kaiser die Mel dung des Bezirkshauptmannes Dr. Zaubzer entgegen. Nachdem der Kaiser noch die erschie nenen Geistlichen und Kommunalwürdenträ ger angesprochen hatte, wurde die Jährt an die Front angetreten. Es ging über Aldeno in das Val d i C e i, dann hinauf in die Berge, die AdMuk'MWM die Furche vo« L A UW« M bilden. Nicht ohne Sorge folgte die Begleitung dem Wagen des Monarchen. Er hielt am Ran de eines Vorberges

der Piavena und nahm die Bilder dieser herrlichen Gebirgswlt stunden lang in sich auf und fuhr dann nach Trient zu rück, wo er übernachtete. Am zweiten Tage seiner Südtiroler Reise fuhr der Kaiser über Ealliano auf das Plateau von Folgaria. Wie bekannt, hat der Kaiser sich auf dieser Hochfläche die er sten Siegeslorbeeren erstritten. Der Kaiser be gab sich zuerst auf das Werk von Serrada, von dem aus das Terrain zu übersehen ist, auf dem während der Vorjahrsoffensive das 8. Korps und der rechte Flügel

des 20. Korps kämpften. Der Kaiser erläuterte seiner Umge bung das Terrain und gab sich der Erinner ung an sein 2l). Korps hin. Aus allen seinen Aeußerungen konnte entnommen werden, wie treuund tief sein Gedenken an die tapferen Kämpfer ist, die unter ihm Sieg auf Sieg erfochten haben. Nach längerem ^rweilen an dieser Stelle wurde die Fahrt über FrÄgaria durch die an den Semmering gemahnende Centaschlucht fortgesetzt. Am Ea l- ^.'azzofee wurden verschiedene Truppen besichtigt. Während der Kaiser die Front

der ausgerückten Truppen abschritt, fuhr eben ein ^>ug gegen Caleeraniea hinaus. Die in den Fel- ^^'-^en Soldaten jubelton dem Kaiser in ^ sprachen zu. Stundenlang verweilte der Kaiser aus der Annarotta. Der Rundblick von ist einzigartig. Ueber Pergme fuhr Monarch nach Trient zurück. ^ 'in 1Z. Hz. ging es durch die milde Schlucht Buco di Vela nach Vezzan o. .Hier w.dete sich der höchste Kommandant mit sei- w ^ D^be. Dann wurde die Reise fortgesetzt. Lärche besichtigte der Kaiser Truppen us dorn Bereiche

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Brixener Chronik
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Seite 3 von 10
Datum: 02.12.1898
Umfang: 10
worfen. Der Hauptschlag wurde bei Raab aus geführt. ^ General Schlick belagerte Raab.'Schon ün der Schlagt bei Leipzig hatte et? theilgenommen und dabei das rechte Auge verloren. Die- Sol-' daten nannten ihn nur den „Vorwärts'. „Wir müssen Raab nehmen,' sprach der General, „also vorwärts, Soldaten, wir lieben unseren Kaiser, das übrige wird sich finden.' Die Batterien «löffneten das Feuer, Da ertönte der Jubelruf der Soldaten: „Hoch lebe der Kaiser!' Seine Majestät wollte ftlbst die Beschwerden

des Krieges mit seinen Getreuen theilen, und seine Gegen- Vart flammte alle Zuyt äußersten Heldenmuth an. Die VerschanznNgen wurden genommen. Da näherte sich General Schlick dem Kaiser und sagte: „Majestät, in einer halben Stunde wird ganz Raab in unserer Gewalt sein.' Der Kaiser fprach: „Ich selbst will an der Spitze des ersten Bataillons in die eroberte Stadt einziehen.' „Majestät,' entgsgnete Schlick, der um das theure Leben des Kaisers besorgt war, „es ist das erste- und sicher das letztemal, dass

allen voran furchtlos die gefährliche Brücke. Unter seinen Füßen wankten die morschen und halbverkohlten Balken. Glücklich kamen alle über die Brücke und erreichten den Marktplatz, wo die siegestrunkenen Soldaten dem Kaiser tausend stimmig zujubelten. So wurde Raab genommen. Nachdem Gör gey dann bei Vilagos sammt seinem Heere von 40.000 Mann die Waffen strecken musste, war der Aufstand besiegt. Kossuth floh, und Ungarn beugte sich der hochherzigen Macht der Habs burger. Italien. Das Jahr 1859

- war für Oesterreich ein schweres Unglücksjahr. Feldmarschall Radetzky war im Jahre 1858 hochbetagt gestorben. So lange er lebte, fürchteten ihn die Piemontesen, gewitzigt durch die Schläge von 1848 und 1849. Nach seinem Tode drängte aber König Victor Emanuel sofort im Bunde mit der Revolntions- Partei Italiens auf Krieg gegen Oesterreich, und Kaiser Napoleon III. lieh dazu französische Hilfs truppen. Die Entscheidungsschlachten bei Magenta und Solftrino verlor Oesterreich, obwohl nach Feindeszeugnis unsere

Truppen den aufopferndsten Heldcnmuth zeigten. Der Kaiser selbst stürmte in der Schlacht bei Solferino seinen Soldaten voran. „Vorwärts, ihr Braven,' rief er, „auch ich habe Weib und Kind zu verlieren.' Die gegnerischen Verluste waren so furchtbar, dass ein französischer General sagte: „Noch einige solche Siege, und wir kehren ohne Armee heim.' Der Geschichtsschreiber Wolfgang Menzel be hauptete: „Die Oesterreicher haben wie die Löwen gefochten und waren trotz der Niederlage unsterblichen Ruhmes

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 5
Datum: 24.09.1910
Umfang: 5
, ja durch alle Nationen unseres weiten Vaterlandes auf zuhalten vermögen. Felsenfest stehen die Freunde, die Anhänger des christlichsozialen Gedankens zu den Paladinen Lnegers und diese Treue wird kein Sturm der Verleumdung, des Neides und des Hasses mehr so zu erschüttern vermögen. Der deutsche Kaiser in Wien. Ein langgehegter Wunsch der Wiener Be völkerung, den deutschen Kaiser im Rathaus als Gast begrüßen zu können, ist gestern in Erfüllung gegangen. Zur Erinnerung an diesen hohen Be such beschloß der Wiener

Stadtrat, einen der schönsten und hervorragendsten Straßenzüge der Reichshauptstadt, der bisher den Namen Parkring führte, mit „Kaiser Wilhelm-Ring' zu benennen. Am Mittwoch, 11 Uhr 55 Minuten, snhr Kaiser Wilhelm in der Uniform seines öster reichisch-ungarischen Husarenregiments mit seinem gesamten Gefolge vor dem Rathause vor. Im Arkadenhose begrüßte ihn die Kapelle der städti schen Rats- und Amtsdiener. Im Festsaale des Rathauses wurde der Monarch vom Bürger meister Dr. Neumayer begrüßt

. Ein Quartett spielte hierauf die deutsche Hymne. Line sensationelle keile »aller Myelins. Auf die Begrüßungsansprache des Bürger meisters erwiderte Kaiser Wilhelm mit einer längeren Rede, welche wiederholt von stürmischen Heil-Rufen unterbrochen wurde. Der Kaiser dankte zunächst für den großartigen Empfang. Sodann knüpfte er an den Beschluß der Stadtvertretung an, einen Teil der Ringstraße nach seinem Namen zu benennen, und sagte, dieses sei eine große, außerordentliche Ehrung für einen fremden Monarchen

. Er sei auf das tiefste ergriffen, daß die Vertretung der Stadt Wien ihn für würdig gehatten habe, in den Mauern der schönen Stadt auch seinen Namen zu verewigen. Der Kaiser sieht darin einerseits den Ausdruck der Freund schaft und der innigen Gefühle der Sympathie, die zwischen der Bürgerschaft der Stadt Wien und ihm nun seit so langem bestehen, und ander seits das Einverständnis der Stadt Wien damit, daß in ernster Zeit der Bundesge nosse in schimmernder Wehr sich an die Seite des Kaisers Franz

Josef stellt, ein Gebot der Pflicht und Freundschaft zugleich erfüllend, denn das österreichisch-deutsche Bündnis sei zum Heile der Welt in die Ueberzengung und das Leben beider Völker übergegangen. Die höchste Weihe werde diesem Beschlüsse dadurch erteilt, daß er gefaßt werden konnte im achtzigsten Geburtsjahre des Landesherrn. Dadurch werde ihm, dem deut schen Kaiser, diese Erinnerung noch inniger und schöner. Kaiser Wilhelm schloß mit der Auf forderung cin die Versammelten, in ein Hurra

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Seite 13 von 20
Datum: 19.08.1915
Umfang: 20
1915 schichte mit ein paar paffenden Worten aus der Welt zu schaffen. Die Hausfrau bemerkte dies und fragte ihren Gatten halb scherzend, halb ernsthaft, ob er noch immer daran denke, gegen Herrn Josef Franz eine Klage beim Kaiser anzubringen. Bevor aber der Hausherr diese Frage beant worten konnte, trat der Postbote ein, der einen Brief überbrachte. Der Edelmann erbrach densel ben und als er ihn las, malten sich neuerdings Aerger und Verdruß in seinem Gesichte. „Na, also, da hast

du es —' wandte er sich an seine Gattin, „schreibt da unser Gutsnachbar, daß er nächsten Sonntag die Patenstelle bei unserem Bübchen nicht vertreten könne, da er wieder mehr denn je vom Zipperlein geplagt sei. Wir sollen, meint er, mit der Taufe weiter einige Wochen zu warten. Da könnte der kleine Schlingel da Zeit seines Lebens ein richtiger verstockter Heide bleiben.' Nach einer kleinen Unterbrechung fuhr er dann gegen den Kaiser gewendet fort: „Was aber Ihre Sache anbelangt, mein Herr

, wollen wir die Ge> schichte ruhen lassen. Ich bin überzeugt, daß der Kaiser schließlich ebensowenig Zeit haben werde, fich mit derartigen Kleinigkeiten zu befassen, geradeso wie auch ich immer weniger Lust verspüre, der Polizei in ihr Handwerk zu pfuschen.' Der jugendliche Monarch dankte und fügte lä chelnd hinzu: „Da Sie mir denn doch die Geschichte nicht nachtragen wollen, so hoffe ich, daß Sie mir auch eine kleine Bitte nicht abschlagen werden.' „Wenn ich dieselbe erfüllen kann, gewiß

in allen österreichischen Landen ein gebürgert und während der langjährigen Re gierung des geliebten Kaisers ertönte es in gu ten und schlimmen Tagen von den Lippen jedes echten Oesterreichers. Beim Regierungsantritte Kaiser Ferdi nands I., nach dem am 2. März 1835 erfolgten Ableben Kaiser Franz I., erhielt der vaterlän dische Dichter Freiherr v. Zedlitz den Auftrag, der Haydn'schen Melodie einen durch die geän derten Verhältnisse nötig gewordenen neuen Text zu unterlegen, der, in die verschiedenen Landessprachen

übersetzt, bis zu der im Jahre 1848 erfolgten Thronentsagung Kaiser Ferdi nands im Gebrauche stand. Bald nach der im selben Jahre erfolgten Thronbesteigung Kaiser Franz Josefs I. wurden von mehreren Schriftstellern neue Texte zum Kaiserliede verfertigt, was vielfache Unzu kömmlichkeiten bei der Absingung der Volks hymne zur Folge hatte. Um diesen willkürli chen Textunterstellungen für die Zukunft vor zubeugen, stellte im Jahre 1853 der damalige Minister des Innern Freiherr v. Vach an meh rere

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Seite 4 von 8
Datum: 19.05.1904
Umfang: 8
Seile »NvtKenev Vhvonik.^ Llahry. XVII. Der Kaiser au die Delegierte«. Nach Verlesung der Thronrede am 15. Mai mittags sind dem Monarchen vom Minister präsidenten die einzelnen Delegierten vorgestellt worden, wobei der Kaiser fast alle Delegierten ansprach. Der Kaiser befragte die meisten um die Verhältnisse in ihren Wahlbezirken, vermied aber sichtlich jedes politische Gespräch. Aus den Berichten der Blätter entnehmen wir folgende Aeußerungen des Monarchen : Den Delegierten Herrenhansmitglied

Landes hauptmann Rhomberg fragte der Kaiser: ob er sich zum erstenmal in der Delegation befinde und ob er direkt, ohne Unterbrechung, aus Vor arlberg nach Ofen-Pest gereist sei. Als Herr Rhomberg beide Fragen bejahte, erkundigte sich der Monarch nach der gegenwärtigen Lage der Industrie m Vorarlberg. — Rhomverg er widerte, daß die Verhältnisse eine Zeitlang auch düstere gewesen seien, daß aber eine kleine Besse uig erhofft werden könne, worüber der Kaiser seine Freude ausdrückte. Hieraufwendete

er sich an die christlich- sozialen Delegierten Schneider und Thurnher. Zum Delegierten Schneider sagte der Kaiser: „Sie waren Heuer schon in der Delegation?' — Delegierter Schneider: „Ja, Majestät, ich bin Heuer zum drittenmal in der Delegation.' — Der Kaiser: „Sie sind auch im Landtag und haben viel zu tun?' — Delegierter Schneider: „Ja, Majestät, jetzt beschäftigen wir uns mit der Reform des gewerblichen Unterrichts wesens und der gewerblichen Erziehung. Wir wollen die Erfahrungen, die wir in den letzten Jahrzehnten

im Inland und im Ausland ge sammelt haben, unserem Gewerbe zum Nutzen ver wenden. Heuer wird eine große Ausstellung von Fachschul- und Lehrlingsarbeiten veranstaltet und wir hoffen, daß Majestät dem Gewerbestand die hohe Ehre erweisen und die Ausstellung be sichtigen werden.' Der Kaiser: „Ja, wird mich interessieren.' — Mit dem Delegierten Eltz sprach der Kaiser über die Arbeiten des niederöster- iceichischen Landtags, gab seiner Befriedigung über den gedeihlichen Verlauf der letzten Session Ausdruck

und bemerkte, daß an das Land große Anforderungen gestellt werden, die nur all mählich erfüllt werden können, umfomehr, als auch einzelne Teile von Niederösterreich in den letzten Jahren durch Wasserschäden betroffen wurden. An den Delegierten Dr. Tollinger richtete der Kaiser die Frage: ob er in der Zwischenzeit seit der Vertagung des Reichsrats zu Hause gewesen sei. Als Dr. Tollinger dies bejahte, erkundigte sich Se. Majestät um den Stand der Feldfrüchte m der Gegend Tollingers. Ferner erkundigte

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Seite 2 von 8
Datum: 19.12.1903
Umfang: 8
Vonseite des Grafen Goluchowski bei der Papstwahl anlangt, erscheint die von ihm hier endlich versuchte Rechtfertigung keineswegs glücklich. Nun. wenigstens hat unser Minister des Aeußern uns den Trost gegeben, daß Oesterreich-Ungarn hiebei nicht „als Reprä sentant einer politischen Konstellation' aufgetreten ist, also ganz allein auf eigene Faust sich vor aller Welt zu blamieren für gut befunden hat. Der Kaiser in den Delegatisueu. Wir haben in der letzten Nummer den Wortlaut der Thronrede mitgeteilt

, welche Se. Majestät gleichlautend beim Empfang der beiden Delegationen in der Hofburg zu Wien gehalten hat. Nach der Thronrede hielt der Kaiser Cercle, wobei sehr viele Delegierte vom Monarchen angesprochen wurden. Dem Vizepräsidenten der österreichischen Delegation Ritter von Jaworski gegenüber hob der Kaiser die Verdienste hervor, die sich der Ministerpräsident Dr. v. Koerber um die kulturelle Hebung Galiziens erworben habe. Den tschechischen Delegierten hat er sein Bedauern ausgesprochen über ihre Hal tung

im Parlament. In besonders scharfen Ausdrücken soll er sich dem Abgeordneten Kramak gegenüber geäußert haben. Der Kaiser sagte: „Ich glaube, daß Sie auf dem Weg, den Sie jetzt gehen, nicht viel erreichen werden. Meiner Ansicht nach würden Sie auf verfassungsmäßigem Weg mehr erreichen als dadurch, daß Sie in einemsort obstruieren.' — Kramar erinnerte den Kaiser, daß die Zurückziehung der Sprachen verordnung versprochen worden sei (?) und noch immer nicht bewilligt wurde. „Die innere Amts sprache

sein will — und das muH er sein, will er weiter kommen — diesem Genuß einen mehr als beschränkten Raum anweisen, da er seine Kreuzer auf not wendigere und nützlichere Weise verwenden kann und soll.' — Da hat man nun zwei Urteile, die sicher ziemlich objektiv sind. Ich habe nichts mehr hinzuzufügen. Man sieht, wie wichtig und notwendig es ist, daß die Leute in Bezug auf Trinken und Rauchen aufgeklärt werden. Kaiser: „Majestät, es ist hoch an der Zeit, daß etwas für das südliche Böhmen geschieht.' Darauf der Kaiser

: „Da muß man eben ,m Abgeordnetenhaus arbeiten. Auch gegenüber dem Delegierten Baron Prazak machte der Kaiser noch abfällige Bemerkungen über die Obstruktion der Tschechen. Zum Abgeordneten Schusterschitz sprach der Monarch über die Verhältnisse im krainischen Landtag und sagte: „Sie streiten zu viel unter einander und so kommt der Landtag nicht recht zur Arbeit, was schade ist.' Schusterschitz: „Majestät, die Hauptursache liegt in der Haltung der Landesregierung, welche uns in die radikale Stellung

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Seite 12 von 20
Datum: 19.08.1915
Umfang: 20
Seite 4 Donnerstag, den 19. August Aus clern Lieben unseres Kaisers. Die pflichtgetreue Schild wache. Im Herbste des Jahres 1885 wurde nächst Rakos eine große Fuchsjagd abgehalten. Nach dem Schliche der Jagd kehrte die ganze Gesellschaft nach dem Gödöllöer Schloß zurück. Ter Kaiser wollte den Weg abkürzen und ritr querfeldein über ein dem Militärärar gehöriges Gebiet an einem Depor vorüber. Vor dem Tore dieses Depots stand ein Infan terist Schildwache; als dieser den ihm im Jagd anzuge

unbekannten Reiter gewahrte, fällte er das Bajonett und rief: „Zurück!' „Ich will nur vorüberreiten', sagte begütigend der Kaü'er, der sofort bemerkte, daß ihn der Soldat infolge seiner Jägertracht nicht erkannte. „Ta hat kein Zivilist etwas zu suchen!' ent gegnete die Schildwache energisch und der Kaiser war genötigt. Kehrt zu machen, um auf weitem Umwege nach Gödöllö zu gelangen. Am nächsten Tage wurde der Soldat zum Re giment srapp ort befohlen, wo sein Oberst, brummiger als sonst, ihn anherrschte

: „Sie haben gestern dem Kaiser mit dem Bajo nett den Weg versperrt! Damit das künftig nicht mehr vorkomme, befördere ich Sie zum Korporal, so daß Sie von nun an nicht mehr Posten stehen werden.' „Herr Oberst ...' — stotterte verlegen der Infanterist. „Schweigen Sie! donnerte der Oberst von neuem. Der Soldat duckte sich, während der Oberst in gleich strengem Tone fortfuhr: „Und damit Sie künftighin unseren Allerhöchsten Kriegsherrn erkennen, wie das die Pflicht eines jeden ordentlichen Soldaten ist, sendet

, die ihm damals sein Kaiser - gespendet hatte. Der Kaiser als Wildschütz. Der Kaiser pirschte, nur von einem Offizier be gleitet, aus einen Auerhahn; es war ein etwas bedenklicher Fall, denn man befand sich aus frem dem Reviere. Zum Unglück mußte der Edelmann, dem das Revier gehörte, gerade dazukommen, wie die beiden Fremden, die Büchse in der Hand, dem Auerhahn auflauerten. Erbittert und zornig ging er auf die Offiziere los, um sie mit den heftigen Worten anzureden: „Gibt es denn keine Gesetze hier zu Laude

, daß der Nächstbeste ungestraft auf fremdem Reviere jagen darf?' Dann wandte er sich an den Kaiser: „Wer sind Sie, junger Mann?' „Offizier.' „Das sehe ich; aber ich möchte auch Ihren Namen wissen.' „Ich heiße Franz.' „Nur Franz? Ich bitte um Ihren ganzen Namen.' „Nun, so fügen Sie meinetwegen noch Josef dazu.' „Also Joses Franz! Wissen Sie mein Herr, daß ich mich bei Seiner Majestät über Sie be schweren werde?' „Ich gehe heute selbst noch nach Wien und da kann ich die Beschwerdeschrift gleich mitnehmen. Mein Wort

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Seite 4 von 8
Datum: 20.05.1917
Umfang: 8
. Der Kaiserjäger-Zugsführer Anton Leitner aus Villnöß, der am 30. Mai 1915 in ruftische Gefangenschaft geraten ist und schon seit 14 Monaten keine Nachricht mehr gegeben hatte, hat nun nach so langer Zeit ge schrieben, daß er sich wohl befinde. Ein Trost für manche, die Angehörige in russischer Ge - fangenschaft haben. Jes Kaisers Mrt M MM Anläßlich des Jahrestages der großen Durchbruchsossensive gegen Italien hat sich der Kaiser, wie wir bereits berichtet haben, nach Südtirol begeben, um jene Stätten

wieder zu besuchen, wo er als Heerführer gewirkt und geschaffen hatte. Der Kaiser ist am 15. Mai früh in Trient angekommen. Im Bahnhofe erwarteten den Monarchen Feldmarschall Freiherr Conrad v. Hintzendorf und der Armeekommandant mit ihren Generalstabschefs. Mit Automobilen fuhren der Kaiser und sein Gefolge nach Cal- liano auf das Plateau von Vielgereuth. In Acquaviva wurde die Fahrt unterbrochen. In diesem Dornröschenschloß war vor einem Jahre das 20. Korpskommando unter dein Kommando des Erzherzog

Stunden de-, Weltkriegs wurde wach, als nun der Kaiser — wie vor einem Jahre durch den Zyprefsenhain zu seinem eigenen Quartier und den Arbeitsstätten seiner ehemaligen Gehilfen schritt. Der Monarch erläutert/ den Herren seines Gefolges, die nicht dem 20. Korpskom mando angehört hatten, welchem Zweck die einzelnen Räumlichkeiten angehört hatten. Hier empfing der Thronfolger die Rapporte fein.es Generalstabschefs, dort stände,', die Hnghesapparate; in jener Ecke war die Tele phonzentrale'. der Monarch

wußte jede Ar beit, jeden Scherz zu lokalisieren. Die Zücken losen Erinnerungen an alle großen und klei nen Erlebnisse im Frühjahre' 1916 ließ die Umgebung des Kaisers voll Rührung erken - nen, daß dein 20. Korpskommando Herz und Geilt ihres Herrschors gehört hatten. Aeguaaiva birgt heute eine Sauitätsau - statt. Der Kaiser versäumte auch nicht, die ein zelnen Patenten anzusprechen. Nach längeren Aufenthalte wurde die Fahrt fortgesetzt. Das unversehrte Calliauo wurde passierr. Neber

der Roßbachschlucht, durch Tunnels, aus serpentinreicher Straße. keuchten die Automobile. Vom Süden her grüßte das Kirchlein von Guardia, aus den Häusern von Mezzomonte winkte die wieder gekehrte Bevölkerung. Der Kaiser fährt mit seinein Gefolge durch Vielgereuth und bieat ans die Serradastraße ad Von dem Pair^zo di Parisa hält der Zug. Palazzo di Parisa war der letzte Standort des Thronfolgers am dem südwestlichen Kriegsschauplatze, Mit T r ä n e n i n d e u A u e n sah ihn das ^orpe> am 1. Juli NN6 scheiden

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Seite 9 von 10
Datum: 19.08.1911
Umfang: 10
Veiwge zu Nr. 99 der „Brixener Chronik'. 191! MV Ich« MMM. Aus Bad Maistatt wird uns geschrieben: Das Jahr 1911 ist ein wichtiges und be deutungsvolles Erinnerungsjahr für das bekannte Bad Maistatt. Heuer sind es 400 Jahre geworden, daß der letzte deutsche Ritter, der deutsche Kaiser Se. Majestät Maximilian I.. den Bodm der Um gebung von Niederdorf auf einer Jagd betreten und infolge der auch damals herrschenden tropischen Hitze, nach einem erfrischenden Bade sich sehnend, hier im jetzigen

auch „Gfiesia' noch viele Jahre ihre Wirksamkeit im Sommer entfalten, als Repräsentantin der Fidelität, als Fördererin der wahren Freundschaft und als Zentrale des geselligen Lebms! L. k., I.. Sie Lnxeuer Lank w Lrixsa Äiermmrat Ledmllcksacden, Dokumente, ^Vsrtpapiers?ur ^utdev?akrui>g in ikrs emdrooks- umso keaersiokers Pan«n-Itssss, vermistet LekrailklScker gexen mZtüixe Ledükr. P31 Ars Linienschiffes „Kaiser' HeldeukaWf bei Ma. Bon Hauptmann Hugo Piffl. Sarajewo. Dort, wo die Insel Lissa träumerisch

aus der blauen Adriaflut ragt, fochten hölzerne Kriegsschiffe ihren letzten Kamps aus. Speziell unserem Linien schiff .Kaiser', dem letzten Revräsentanten der aus sterbenden großen Schlachtschiffe der früheren Jahr hunderte, war es beschieden, die Epoche der Holz sregatten ruhmvoll abzuschließen. Obwohl bei Lissa sämtliche österreichischen Holz schiffe ins Gefecht traten, war es doch in erster Linie dem „Kaiser', als größtem dieser Schiffsgattnngen. beschieden, mit seinen 92 Kanonen und 900 Mann Besatzung

sich hervorragend am Kampfe gegen die damals modernsten feindlichen Panzerschiffe zu beteiligen. ^ Unsere Leser wird die Schilderung der blutigsten Episode aus der Schlacht bei Lissa um so mehr interessieren, als sich an Bord des „Kaiser' Zivil- adlatus Baron Isidor Benko, Präsident des Flotten vereines in Sarajewo, die Goldene Tapferkeits- - Medaille errang. Die Gefechte zur See sind gewiß nicht so verlust reich wie am Lande? doch die stete Gefahr des Umersinkens oder Jn-die-Luft-Fliegens des Schiffes erhöht

den moralischen Eindruck bedeutend, der durch stürzende Mastm und beschädigte Schiffsbestandteile sowie durch jeden Moment ausbrechende Brände noch gesteigert wird. Der „Kaiser', vom Kommodore von Petz kom mandiert, hätte die italienische Holzflotte angreifen sollen, doch da sich dieselbe abseits hielt, traf er mit den italienischen Panzerschiffen, und zwar zuerst mit dem „Affondatore' (Jngrundbohrer) zusammen. Bald erhielt er von diesem, auf 10V Meter Entfernung, zwei Treffer aus dessen 3Ä>»Pfündern

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Seite 12 von 12
Datum: 21.08.1915
Umfang: 12
einen Brief des amerikanischen Konsuls aus Marseille ..An den Herrn Botschafter der Vereinigten Staaten zu Wien. Sehr geehrter Herr Botschafter! Bei mir erschien beute der z. Zt. im eng lischen Seediensre stehende Bürger der Ver einigten Staaten William Robertson und über gab mir beiliegende zwei Schriftstücke, verschlos sen und versiegelt in grauen Hanfkuverts, und adressiert: An Se. Majestät den Kaiser Franz Joseph von Oesterreich. Streng vertraulich und persönliche Ange legenheiten. Nicht zu öffnen

kann.' — Der Gesandte sah auf die beiden Briefe und wandte sich an seinen Sekretär, der neben ihm stand: „Finden Sie. bitte, die Adresse der Frau Hauptmann Marie Andraski aus. Dann bitte ich einen Boten.' Am nächsten Morgen erhielt Stephan An draski die Mitteilung, zum Kaiser zu kommen. Als er im Vorzimmer stand und wartete, trat, wie er hörte, der amerikanische Botschafter ein. Er sah nur flüchtig nach der markanten Erscheinung und unterhielt sich weiter mit ei nem General, der sich von ihm gleichfalls

, wie der Gesandte sich mit ent schuldigenden Worten durch die Herren drängte, eine Verbeugung vor dem General machte und sich jetzt direkt an Stephan Andraski wandte. einen Auftrag führen und weiß nicht deren Adresse.' Stephan Andraski war äußerst verwun dert, was der Gesandte mit seiner Mutter zu schaffen habe und nannte deren Wohnung. Der Botschafter verbeugte sich und zog sich wieder zurück. Er hatte den Vorzug, daß seine Audienz beim Kaiser als die erste der Wartenden er folgte. Er hatte die Audienz

nur zu dem Zweck nachgesucht, um sich seines Auftrages zu erle digen und für den Bürger der Vereinigten Staaten Mr. William Robertson den Brief dem Kaiser selbst zu übergeben. Das war zwar eine große Freiheit, die er sich nahm, aber er sagte sich, daß er nur in sol cher Form den Wunsch des amerikanischen Bür gers. den er zu resvektieren hatte, ausführen konnte. Der Kaiser bat den Botschafter, in einem Sessel Platz zu nehmen, während er den per sönlich übergebenen Brief öffnete und las. Anwesend im Zimmer

war nur noch der Generaladjutant. Der Kaiser las lange, und sein Gesicht, das doch sonst stets ein gütiges Lächeln verschönte, wurde so ernst, daß sowohl der Botschafter wie der Generaladjutant ihn mit Spannung be obachteten. Was mochte das wohl sein, das der rätsel hafte Brief enthielt. Da legte der Kaiser den Brief auf den zu seiner linken Hand befindlichen Schreibtisch und blickte vor sich hin, als sei er völlig allein. Beide Herren hörten, wie der Kaiser ganz leise sagte: „Welch ein Heldentum zeigt dieser Kri5g

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Seite 5 von 8
Datum: 28.10.1913
Umfang: 8
versammelten ?! die Erzherzoge sowie die Vertreter deutscher Sörverschaften. Gegen ZI Uhr traf Kaiser Franz ^osef vom Publikum stürmisch begrüßt, in der Uniform eines preußischen Generalfeldmarschalls auf Mi dem Bahnhofe ein, begrüßte die Erzherzoge und »eicknete mehrere von den erschienenen Persönlich em durch Ansprachen aus. Kurz nach 11 Uhr «mrde der Zug avisiert, worauf der Kaiser nahe an das Geleise herantrat und von der Musik „Heil dir w Siegerkranz' angestimmt wurde. Kaiser Wilhelm stieg rasch

aus dem Zuge und umarmte den Kaiser. Die Monarchen schüttelten sich mehrmals die Hände. Die Bearüßung war außerordentlich warm und joaig. Kaiser Wilhelm begrüßte sodann die Erz- Herzoge und die erschienenen Persönlichkeiten und Witt an der Seite des Kaisers die Front der -Ehrenkompagnie ab. Das Publikum brach in brausende Hoch-Rufe aus. Die Majestäten fuhren dam, überall stürmisch begrüßt, im offenen Wagen in das Schönbrunner Schloß, wo der Kaiser seinen Gast in dessen Appartements geleitete. Kurze Zeit

darauf erwiderte der Kaiser den Besuch beim Kaiser Franz Joses. Um 1 Uhr nachmittags fand auf der Galerie des Schlosses ein Dejeuner statt, an welchem -auch Minister Graf Berchtold und die Bot schafter teilnahmen. Um Uhr begab sich Kaiser Wilhelm im Automobil zu den Palais der Erz- z Herzoge und Erzherzoginnen und zum Ministerium ! Hts Aeußern, um dort seine Karte abzugeben, sowie j vach 3 Uhr zum deutschen Botschafter, wo er den Tee einnahm. Bei dieser. Gelegenheit hatte Kaiser Wilhelm eine längere

Unterredung mit Hrafen Berchtold. Abends fand im Schönbrunner Schlösse ein Diner statt, nach welchem sich Kaiser Wilhelm von Kaiser Franz Josef und den Erzher- MM aus das herzlichste verabschiedete. Mitische^Aundschau. Aterefsante Audienz eines Abgeordneten beim Kaiser. Am 24. Oktober wurde der christlichsoziale Ab geordnete Jukel vom Kaiser in Audienz emp fangen, seinen Dank für die ihm verliehene Aus- Zeichnung auszusprechen. Der Kaiser gab seiner Freude darüber, daß er ihm die Auszeichnung ver- «ihen

konnte, und seiner Befriedigung darüber Aus- drvck, daß der niederösterreichische Landtag, dem <uch Lukel als Mitglied angehört, so flott arbeitet. Vizepräsident Jukel verwies darauf, daß der Land tag is seiner Budgetberatung aufgehalten sei, weil ^Parlament den Finanzplan noch nicht er- Agt habe. Der Kaiser bemerkte mit Bedauern, öaß es im Parlament nicht ebenso vorwärtsgehe Me im niederösterreichischen Landtage. Vizepräsident Äukel erwiderte, daß die Schuld in erster Linie am umstände liege

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Seite 2 von 8
Datum: 12.05.1908
Umfang: 8
wir den reichsten Segen Gottes herabflehen.' Hierauf erwiderte Kaiser Franz Josef: „Eure Kaiserliche und Königliche Majestät haben im Verein mit Sr. königlichen Hoheit dem Prinzregenten von Bayern, Ihren Majestäten den Königen von Sachsen und Württemberg, den hier anwesenden durchlauchtigsten deutschenBundes- sürsten und dem Vertreter der freien Hansastädte den liebenswürdigen Entschluß gefaßt, Mir aus Anlaß der Erreichung Meines 60. Regierungs jahres persönlich Ihre Glückwünsche darzubringen. Dieser Beweis

Bestrebungen der anderen Mächte wirksam zur Seite stehen, seine Aufgabe bis in die fernste Zukunft voll erfüllen wird. Ich bitte die göttliche Vorsehung, sie möge Eure Majestäten und alle deutschen Bundesfürsten sowie auch Ihre Majestät die Kaiserin und Königin, deren An wesenheit Mich tief berührt und zu wärmstem Dank verpflichtet, für alle Zeiten in ihren gnädigen Schutz nehmen!' -p q- Um 6V? Ühr abends fand im Schönbrunner Schloß ein Galadiner statt, wozu Kaiser Franz Josef das deutsche Kaiserpsar

mit den Kindern, die deutschen Bundesfürsten, den Bürgermeister von Hannover, Dr. Burchard, und die Mitglieder des Kaiserhauses eingeladen hatte. In der Mitte der Tafel saßen Kaiser Franz Josef und die Deutsche Kaiserin. Zur Linken der Kaiserin saß der König von Sachsen, zur Linken des Kaisers Franz Josef Kaiser Wilhelm. Bei der Tafel trug Kaiser Franz Josef die Uniform als Chef des preußischen Kaiser Franz Josef-Gardegrenadierregiments Nr. 2 mit dem Bande des Schwarzen Adlerordens. Kaiser Wilhelm trug d'e

Uniform des österreichisch ungarischen Husarenregimentes Nr. 7. Beim Galadiner brachte Kaiser Franz Josef folgenden Trinkspruch aus: „Der Besuch, den Mir Meine treuen Alliierten, Eure Kaiserl. und Königl. Maje stäten: Seine Königl. Hoheit der Prinzregent, Ihre Königl. Majestäten die durchlauchtigsten Fürsten sowie der Vertreter der freien Hansastädte heute abstatteten, hat Mich mit größter Freude erfüllt. Ich heiße Sie herzlichst in Unserer Mitte willkommen. Sie haben durch Ihre Hieherkunft

auszurufen: Meine erlauchten und hohen Gäste leben hoch!' Kaiser Wilhelm erwiderte mit folgendem Toast: „Im Namen Eurer Kaiserl. und Königl. Apostolischen Majestät Gäste bitte ich unseren Gefühlen des ehrfurchtsvollsten, herzlichsten und innigsten Dankes Ausdruck geben zu dürfen für die huldvollen Worte, die Eure Majestät an Uns gerichtet haben, und für den schönen Empfang, den Eure Majestät und die Stadt Wien Uns bereitet haben. Dem Geiste, der Uns erfüllt und durchzieht, geben Wir Ausdruck

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Seite 3 von 12
Datum: 02.09.1909
Umfang: 12
komisch. Den Schluß bildete ein Banderium von 80 Haslinger Reitern und zuletzt marschierte, lebhaft applaudiert, der Leiter des.Festzuges, Herr Landesoberkommissür Baur, dem Seine Majestät beim Vorbeimarschieren beifälligst zu winkte und zurief: „Sehr brav, sehr schön!' Das Gesamtbild des Zuges war ein über wältigendes und wohl einzig in seiner Art, so recht „Tirol in Waffen'. So etwas Großartiges werden wir wohl alle, die wir heute leben, in Tirol nicht wieder zu sehen bekommen. Der Kaiser ließ

den Burgplatz passiert halte, fuhr der Kaiser nach dem Dejeuner, während dem die Wiltener Schützen kapelle im Hofe konzertierte, schon wieder Punkt Uhr durch das Schützenspalier zum Landes- hauptschießstand. Auf der Fahrt dahin begrüßte die Gemeinde Mühlau den Kaiser, der zum Gemeindevorsteher Wild sagte, daß er vor 20 Jahren zum letzten Male in Mühlau gewesen sei und sich der Ort seitdem bedeutend gehoben habe. Auf dem Schießstand wurde der Kaiser vom Oberschützenmeister Freiherrn von An der Lan

mit folgender Ansprache begrüßt: „Eure Majestät! Allergnädigster Kaiser und Herr! Zum zweiten Male wird heute dem den Allerhöchsten Namen führenden k. k. Landes- hauptschießstande das hohe Glück zuteil, dem Allerhöchsten Protektor und Schirmherrn an feinen Toren huldigen zu dürfen. Der erstmalige Allerhöchste Besuch galt der Eröffnung des neuerbauten Landeshaupt- schießstandes und in Marmor haben wir mit goldenen Lettern das Ereignis eingegraben zum Gedächtnis für die nachwachsende Jungmann- schast

der Verteidiger des Vaterlandes. Die heutige Allerhöchste Anwesenheit Eurer Majestät gilt der Erinnerung an die große Zeit, in welcher vor hundert Jahren unsere Voreltern gekämpft und gesiegt, gestritten und gelitten haben für ihr Teuerstes: Weib und Kind, Thron und Altar, mit Gott für Kaiser und Vaterland. Wir empfinden tief die Weihe des Augenblickes, wie wir hier stehen zwischen Kaisersäule und Martinswand, dem erhabensten Denkmal von habsburgscher Fürstenliebe und drolischer Untertanentreue. Es erheben

sich im Kreise die Schatten der Helden des Jahres 1809, um mit uns dem heißgeliebten Kaiser und Herrn zu huldigen und den mit Blut getauften -Bund der Treue zu erneuern für immerdar. Es mögen sich die Kriegs-- und Schützenfahnen, die stummen Zeugen der großen Vergangenheit unseres Heimatlandes, soeben geschmückt mit ^ ^deutsamen Erinnerungsmedaille, tief ver- Liebe und Treue und sie sollen sich stolz flatternd wieder erheben, wie zum Sturme gegen die Feinde des Vaterlandes. In diesem Geiste, Tiroler

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Seite 2 von 8
Datum: 26.11.1916
Umfang: 8
Seite 2. Sonntag, Äen 26. November ttlß, Schon am 21. Oktober desselben Jahres folgte die Vermählung, die der Major-Domus des Papstes Msg. Visletti vornahm. Der Vermäh lung wohnten unter anderen Gästen Kaiser Franz Ivsef und der König von Sachsen bei. Die ersten Wochen ihres Ehestandes ver brachten die Iungvermählten auf Schloß Branideis an der Elbe. Als der Erzherzog sein Regiment nach Kolomea geleitete, ließ es sich auch seine hohe Gemahlin nicht nehmen, ihn dahin zu bogleiten

herzog Franz Josef Otto, der nunmeh rige Kronprinz. Die Geschwister des Kron prinzen sind Erzherzogin A d elhei d, geboren am 3. Jänner 1914 in Schloß Hetzendorf. Erz herzog Roberr Karl Ludwig, der am 8. Fe bruar 1915 im Schönbrunner Schloß zur Welt kam, und Erzherzog Felix Friedrich August, dessen Geburt am 31. Mai WIK im Sanato rium Low erfolgte. Die Huldigung des Landes Tirol an Kaiser Karl I. Der Land esausschuß.hat am 23. November ein Telegramm an- die Hof- und Kabinetts kanzlei gerichtet

, in welchem er dem neuen Herrscher auf Habsburgs Throne die Huldigung des Landes darbringt Mb den Ausdruck der tiefsten Verehrung, der opferfreudigen Hin gabe, kindlicher Anhänglichkeit und aufrichti gen Vertrauens im Namen des Landes und seiner kaisertreuen Bewohner dem Allerhöchsten Herrn zu Füßen legt. In dem Telegramm heißt es webtsr: Der Landesausschuß kann den unbeugsamen Entschluß der Tiroler verbürgen, mit ihrem Kaiser den Kampf durchzu?äm'5en, bis ein ehrenvoller Friede errungen und die unzertrennliche

Verbindung des ganzen Lan des Tirol mit Monarchie für alle Zukunft ge sichert ist. Die Thronbesteigung. Die Frage der Krönung als Kaiser Karl I. von Oesterreich — König Karl IV. von Ungar«. Der neue Monarch har als Kaiser von Oesterreich den Titel und Namen Karl I. an genommen. Eine Krönung als österreichischer Kaiser hat sei>t der Einführung dieses Titels (i806) nicht stattgefunden, obgleich die Bestim mungen vom Jahre 1804, sowie die Verfassung vom 4. März 1849 eine solche ermöglichten. Eine Bestimmung

über den Regierungsantritt des Kaisers enthält das Pause vom 26. Febr. 18M, demzufolge der neue Monarch verpflichtet wird, die die Verfassung enthaltenden Normen ..unverbrüchlich zu befolgen, zu Kalten, und dies muh bei der Thronbestciguna in dem darüber zn erlassenden Manifeste anzugeloben.' Die ser Verpflichtung ist Kaiser Karl bereirs in dein Th ro nbeste ig u ngsma inj est nachg etommen. Auf Grund des Artikels 8 des S-uratsgrundgesetzes ist der Kaiser verpflichte?, beim Antritt der Re gierung in Gegenwart beider

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Seite 1 von 8
Datum: 08.05.1900
Umfang: 8
ein Freiexemplar. — AnkNnvigimgen für den „Tiroler Volksboten- pro fünfgefxaltene Petitzeile (S'S Cm. breit) s kr. ' Ur. SS, Brixen, Dienstag, den 8. Mai M0. XM. IcrHrg. Ullftr Kaiser m Kerllll. Mit größter Freude und Genugthuung muss ls jeden treuen Oesterreicher erfüllen, zu hören, mit welcher Begeisterung unser Kaiser in der Hauptstadt des Deutschen Ruches empfangen Wurde. Berlin schien in den letzten Tagen österreichisch zu sein. Alles sprach dort von unserem Kaiser, die österreichischen Farben herrschten

im Flaggenschmucke vor, das Bild Franz Josefs prangte in den Schaufenstern, Medaillen mit seinem Bilde wurden allenthalben verkauft. Die Berliner „Germania' schrieb: .,Sicher ist seit langen Jahren kein Monarch mehr in unseren Mauern erschienen, über dessen Ankunft sich die Bewohner Berlins mehr gefreut hätten als beim Besuche Kaiser Franz Josefs.' Den Sckmlen Nmde der 4. Mai tto» Kaissr Wilhelm frei gegeben. Eine Unzahl Fremde sind nach Berlin geströmt, die Fenster, von welchen man den Einzug unseres Kaisers

sehen konnte, wurden zu enormen Preisen vermietet. — Kaiser Franz Josef wohnte allein aus allen fürstlichen Festgästen im königlichen Schlosse mit der Aussicht auf das neue Denkmal Kaiser Wilhelms I., das abends mit 10.000 elektrischen Glühlampen beleuchtet war. Unser Kaiser reiste am 3° Mai, um 6 Uhr 40 Minuten abends, von Wien ab und fuhr am 4. Mai, um 10 Uhr vormittags, am Pots damer Bahnhofs in Berlin ein. Kaiser Wilhelm trug die österreichische Generalsuniform und be grüßte unseren Monarchen

aufs herzlichste. Beide Kaiser fuhren in vierspännigem Wagen durch die ungezählte Volksmenge, welche in donnernde churrah- und Hochrufe ausbrach. Auf dem Pariser Platze war ein großartiger Triumphbogen errichtet; in dessen Nähe begrüßte Oberbürger meister Kirschner den hohen Gast, welcher dankend seine Freude äußerte über den so freundlichen Empfang. — Kaiser Franz Joses stattete nach mittags sämmtlichen Mitgliedern der kaiserlichen Familie, den Bundesfürsten und Botschaftern Besuche ab und beehrte

dabei auch den Fürst bischof von Breslau, Cardinal Kopp. — Beim Galadiner saß Kaiser Franz Josef zwischen dem deutschen Kaiserpaare. Der deutsche Kaiser brachte einen Trinkspruch auf Kaiser Franz Josef aus. Er erinnerte an den jubelnden Empfang des Kaisers seitens der Bevölkerung, welcher in erster Linie der erhabenem Person des großen Weisen Herrschers galt. Das deutsche Volk sieht i« dem Kaiser- vo« auch den treuen Freund und Bundesgenossen seines Großvaters (des Kaisers Wilhelm), des Vaters

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Seite 2 von 12
Datum: 02.09.1909
Umfang: 12
luriAdi anm al böne oä slla t'sUeitä 6sI1'Irnpero wtw. Gestatten, Eure Majestät, daß wir diesen Gefühlen hier auf dem Berg Jsel Aus druck verleihen, indem wir rufen: Se. Majestät, unser Allergnädigster Kaiser und Landesfürst: Er lebe hoch! Lvviva! Lua N^sstü., I'^UFUsiissimo nostro Imperators e ?rin- cip6.' Die Fahnen senkten sich, die Musik banden spielten die Kaiserhymne. (Stürmische Hoch-Rufe.) Der Kaiser erwiderte: „Meine lieben Tiroler! Die Huldigung und das Gelöbnis unwandelbarer Treue

Seiner Majestät, Eures in Gott ruhenden guten Kaisers Franz zu Euch spreche: Ich gedenke mit Meinem ganzen Hause dankbaren Herzens all der Getreuen, die damals Leben, Gut und Blut für ihren Kaiser geopfert haben. Daß dieser Geist in den Nachkommen fortwirkt, haben Meine Kaiser jäger, haben die Tiroler Landesverteidiger in allenKriegm gezeigt.' Er fuhr nun in italienischer Sprache fort, indem er sagte, er freue sich, daß beide Nationen des Landes in voller Ein tracht mit einander arbeiten zum Wohle

ihres Vaterlandes. Der Kaiser schloß in deutscher Sprache mit den Worten: „So versichere Ich Euch denn, liebe Getreue von Tirol, Meiner väterlichen Liebe und entbiete Euch Meinen kaiserlichen Gruß und Dank. Ich und Mein Haus halten Euch Treue um Treue. Gott verleihe Uns und Euch seinen Segen!' (Be geisterte Hoch-Rufe erschollen von allen Seiten.) Der Kaiser begab sich hierauf mit Gefolge zum Andreas Hofer-Denkmal und legte dort einen prächtigen Kranz nieder. Der Landeshauptmann dankte namens

und wir werden dieselben unseren Erben als Vermächtnis hinterlassen.' Der Kaiser erwiderte: „Ich freue Mich aufrichtig, so viele Meiner Tiroler um Mich zu sehen, die vor 50 Jahren Mir und dem Vaterlande im Augenblicke der Gefahr ihre Dienste bereitwillig angeboten haben. Durch dre im vorigen Jahre gestiftete Denkmünze habe Ich an Tiroler Landesver» teidiger jener Epoche ein sichtbares Zeichen Meiner Erkenntlichkeit gegeben, das zugleich die Erinnerung an die patriotische Anhänglich keit der Landeskinder wachhalten

wird. Im Vertrauen auf diese treue Gesinnung nehme Ich den Ausdruck Eures Dankes und Eure Huldigung gern entgegen/' Darauf sprach der Kaiser mehrere Veteranen an, zuletzt auch die dort aufgestellten kleinen Ur- urenkel Andreas Hofers, die Brüder Haller, welche dem Kaiser munter und ohne alle Scheu ant worteten und ihm Sträußchen mit Edelweiß überreichten. Außerdem wurden noch Kränze niedergelegt vom Urenkel Andreas Hofers, vom Landesausschuß, von der Stadt Wien und vom Andreas Hofer-Verein in Wien

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Seite 4 von 12
Datum: 02.09.1909
Umfang: 12
Seite 4. Nr. 105. Donnerstag, ,Brixener Chronik.' 2. September 1909. XXII. Jahrg. erzittern macht, was ist wohl die Ursache, daß ' die Tausende und Abertausende hier in der festlich geschmückten Landeshauptstadt sich ver sammelt haben? Die jubelnde Begeisterung des kaisertreuen Volkes von Vorarlberg, sie ruft es laut hinaus in alle Gaue, Freuden schüsse und das Geläute der ehernen Glocken hallen in herrlichem Echo die Jubelkunde wider: Unser allergnädigster Kaiser beglückt heute das Land

der Fremdherrschaft abschüttelnd, dem angestammten Kaiserhause, das neuerlich gegen korsische Unterdrückung mutig das Schwert für Europas Freiheit zog, durch die glorreiche Er hebung des Jahres 1809 hilsreiche Unter stützung bot und den Feind über die Grenzen verjagte. Die Nachkommen jener tapferen Männer, welche für Kaiser und Reich in den Heldenkamps gegen einen überlegenen Feind gezogen und Gut und Blut für des gemein samen Vaterlandes Freiheit und Unabhängig keit dahingegeben haben, sie huldigen am heutigen

, welchen Vorarlbergs Volk Eurer Majestät in all den 61 Jahren der glorreichen Regierung schuldet, mache ich mich zum Dolmetsch all der Tausende treuer Landeskinder, indem ich mit Heller Begeisterung es hinausrufe in die Lande, daß es widerhalle an den schnee bedeckten und felsgezackten Riesenhäuptern unserer herrlichen Berge und hinausklinge in die blühenden Gefilde des Rheintales und auf den blauen Bodensee: Gut und Blut für unsern Kaiser, Gut und Blut fürs Vaterland!' Der Kaiser erwiderte hierauf: „Meine lieben

Eurer Väter, lehrt Eure Kinder Gottesfurcht, Liebe zur Arbeit. Anhänglichkeit zum Vaterlande, so wird Vorarlbergs Zukunft gesegnet sein. Ihr aber, die Ihr hier steht, und all die Euren im Lande, seid Meines dauernden Wohlwollens versichert und empfanget Meinen herzlichen Dank für den glänzenden Empfang, den Ihr Mir be reitet habt. Gott mit Euch!' Auf die herrliche, begeisterte Ansprache des Pfarrers Fink erwiderte der Kaiser: „Mit gleicher Freude wie eben in Inns bruck sehe Ich auch hier Veteranen

aus dem Jahre 1859 um Mich geschart und gedenke bewegten Herzens, wie die Vorarlberger damals sich Mir und dem Vaterlande bereitwillig zur Verfügung gestellt haben. Die Denkmünze für die Tiroler und Vor arlberger sei Euch ein sichtbares Zeichen Meiner Erkenntlichkeit in Erinnerung an die oft be wiesene patriotische Treue, auf die Ich fest vertraue. Haltet Euch Meines ferneren Wohl wollens versichert.' Der Kaiser geruhte hierauf die meisten der Erschienenen anzusprechen, worauf sich der Monarch

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Seite 2 von 8
Datum: 30.11.1916
Umfang: 8
Seite 2. Donnerstag» den. 30. November 1916. des Gefolges des Deutschen Kai fers mit An sprachen aus, Währeich der Deutsche Kaiser die Herren der deutschen Botschaft und das Gefolge des Kaisers Kack begrüßte. Dann fuhren die Majestäten im Leibautomobil des Kaisers Karl in die Hofburg. In den Straßen, in denen man die Monarchen erkannte, war die Begrüßung durch die Bevölkerung ungemein herzlich. In der Hofburg angelangt, stattete der Deutsche Kaiser der Kaiserin Zita einen län geren Besuch

ab, worauf die beiden Kaiser sich in die Hofbuvgpfarrki-rche begaben, wo sie am Sarge des Kaisers Franz Josef längere Zeit in frommer Andacht verblieben. Kaiser Wilhelm liegte an der Bahre einen prächtigen Kränz in seinen: und im Namen der Kaiserin nieder. Mittags nahm Kaiser Wilhelm das Frühstück bei dem Kaiserpaar. Um 3 Uhr stat tete er den Angehörigen des verblichenen Mon archen Besuche ab, worauf er in der deutschten Botschaft der Witwe nach dem deutschen Bot schafter v. Tschirsky einen längeren

Besuch machte. Hierauf begab sich der Deutsche Kai ser ins Palais des Vizepräsidenten des Herren hauses Fürsten Fürstenberg. In die Hofburg zurückgekehrt, empfing Kaiser- Wilhelm den Besuch des Königs von Bulgarien mich dem Kronprinzen Boris und dem Prinzen Kyrill. Bald darauf erschien Kaiser Karl in den Gemächern des Kaisers WUHelm, um den hohen Gast zur Abendtafel abzuholen. Die drei verbündeten Monarchen verweilten noch einige Zeit in angeregtem Ge- späche, worauf sie sich gemeinsam zur Tafel

be gaben, die bei dem Kaiserpaare in intimem Kreise stattfand. Nachdem der Deutsche Kaiser in der Hof burg von der Kaiserin Zita Abschied genom men, der ungemein herzlichen Charakter trug, und sich auch in gnädigster Weise von den Hof- würdsnträgern verabschiedet hatte, fuhr er im Automobil mit Kaiser Karl zum Nordbahnhof. Wo sich vorher die Herren «der deutschen Bot schaft eingefunden hatten. Die Bevölkerung, die von der Anwesenheit des Deutschen Kaisers Kunde erhielt, benützte den Anlaß

, um dem Freund und Bundesgenossen die Sympathien auszudrücken. Namentlich in der Praterstraße und vor dem Nordbah-nhofe erwarteten dichte Menschenmassen die Monarchen und begrüßten diese still, aber herzlich. Am Bahnhof erfolgte ein ungemein herzlicher und warmer Abschied der beiden Majestäten durch wiederholten Kuß und Händedruck. Noch vom Fenster des Hof- sa>lonwaggons richtete der Deutsche Kaiser herzliche Abschiedsworte an Kaiser Karl. Um ^10 Uhr setzte sich der Zug in Bewegung, wor auf Kaiser Karl

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Seite 4 von 8
Datum: 03.11.1917
Umfang: 8
entdeckten, ebenfalls 35jährigen Klimaperiode zusammenfällt. Dr. M. Der Kaiser in Görz und Jstrien. Wie bereits kurz gemeldet, ist der Kaiser am 29. Oktober in Görz eingezogen. Schon auf dem Wege nach Görz, den der Kaiser über Cer nizza -Aisovizza nahm, entrollten sich grauen hafte Bilder der Verwüstung, die den Kaiser traurig stimmten. Von Aisovizza gibt es keine Häuser, überhaupt keine Felder und Wälder mehr. Der Kaiser nahm diese Bilder voll Er griffenheit in sich aus. Bei der Villa Starken fels

verließ der Monarch mit seinem Gefolge die Autos, um nicht die Truppen- und Train bewegungen zu stören und ritt durchs Rosen- te.l noch Görz. Die am Wege stehenden Trup pen jubelten dem Kaiser in stürmischer Begei sterung zu. InGörz ritt der Kaiser auf den Hauptplatz, wo er die Meldungen der mi litärischen Beamten und bereits eingetroffenen Verwaltungsbeamten entgegennahm und die Huldigungen der zurückgebliebenen Bevölke rung empfing; es mögen 20 Menschen gewesen, sein. Das war das Schmerzende

an diesem Einzüge, daß die B e w o h n e r f e h l t e n. Der Gegner hat sie ihre Treue zur Scholle und zum Reich schwer büßen lassen. Die Bevölkerung wurde kurz vor dem Einzüge unserer Truppen vom Feinde verschleppt, der außerdem die Häuser plünderte und in einige Feuer legte. Das Görz, das ob seiner Schönheiten so sebr geliebt wurde, existiertnicht mehr. Fast jedes Haus trägt Wunden dieses Krieges. Der Hauptplatz ist ein Ruinenfeld. Hierauf ritt der Kaiser zu den Ruinen der Villa Starkenfels zurück

, um von dort über das Plateau von Eomen nach Trieft zu fahren, wo er spät abends eintras. Obgleich der Besuch nicht angesagt war, standen Hunderte von Leuten in den Straßen und bereiteten dem Monarchen spontane Ovationen, die ihm herz liche Freude bereiteten. Am 30. Oktober begab sich der Kaiser trotz der Bora und des strömenden Regens über Praseeeo-Nabresina und Duino nach M o n- f a l e o n e. Während der Fahrt rißeinOr- kan das Dach vom Leibwagen des Monarchen. Trotz des schlechten Wetters fuhr der Kaiser im offenen

Auto weiter. Von Nabrefina an waren wieder die Spuren der erbitterten Kämpfe sichtbar. Die Fahrt führte an den zerstörten Adriawerken von San An tonio und on unserer Schiffswerft an der Porto Rosega vorüber, deren sämtliche Objekte entweder eingestürzt oder leergebrannt sind. In Monfaleon e, wo kein H a u s u n - versebrt ist, begab sich der Kaiser ?.u Fuß auf den Hauptplatz, über den eben eine Mili tärkapelle marschierte, die im nächsten Augen blick die Volkshnmne intonierte Inzwischen strömten

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Seite 2 von 8
Datum: 05.09.1905
Umfang: 8
. So brachen denn die Leute, Priester, Gemeindevorstehuttgen, Schützen, Feuer wehren und viele andere, auf nach der Mendel oder nach Romeno. Am Mendelbahnhof wurde der Kaiser vom Hotelier Schrott und dessen Schwester in Nationaltracht begrüßt. Bezirks hauptmann Statthaltereirat Fontana stellte den Klerus und die Gemeindevorstehungen der nächst gelegenen Gemeinden vor. Die meisten Priester und Vorsteher wurden vom Kaiser angesvrochen. Um halb 3 Uhr kam der Kaiser in Romeno an. In der langen Gasse

, welche sich durch das Dorf zieht, bildeten rechts und links Feuerwehr männer (pompisri) und Schützenkompagnien, darunter auch die von den deutschen Gemeinden Proveis, Laurein und St. Felix, Spalier. Auf einmal hieß es: der Kaiser kommt. Wäre nicht die Botschaft von Mund zu Mund gegangen, die „Evviva' hätten die Ankunft nicht verraten. Als aber die Deutschen, die sich zusammengruppiert hatten, des geliebten Monarchen ansichtig wurden, brachen sie in ein begeistertes Hoch aus, was Se. Majestät sichtlich erfreute

; das konnte man aus dem freundlichen Gruß ersehen. Nahe am Hauptquartier wurde Se. Majestät von Doktor Lanzerotti begrüßt und nach einer Ansprache fiel die Hülle vom Denkmal (Marmorpyramide), das zu Ehren der allerhöchsten Anwesenheit errichtet war. Der Kaiser erwiderte huldvollst die Be grüßung, worauf der Gemeindevorsteher von Romeno Se. Majestät begrüßte. Auch diese Ansprache erwiderte der Kaiser huldvollst, worauf Sr. Majestät die Seelsorger und Gemeinde vorsteher vorgestellt wurden. Der Kaiser

zeichnete die meisten durch eine Ansprache aus. Zuletzt stand noch ein kleiner Knabe und überreichte dem Kaiser einen Blumenstrauß, welchen Se. Majestät huldvollst entgegenzunehmen geruhte. Bei der Vorstellung des Klerus ereignete sich ein unangenehmes Intermezzo. Der Bezirks hauptmann wollte auch die Seelsorger der zwei deutschen Gemeinden Proveis und Laurein, die Herren I. Corazza und Fr. Santa, vorstellen — die Seelsorger der anderen zwei deutschen Gemeinden Nonsbergs, Unserer lieben Frau im Wald

Kreutl, sein Eheweib Christina, seine sind auch in Begleitung der Schützenkompagnien um 2 Uhr einqetroffen, konnten aber nicht erfragen, wo sie sich ausstellen sollten oder wo die Priester und Vorsteher sind. Da haben sie sich bei ihren Leuten aufgestellt und nach Kräften Hoch gerufen, wte's ihnen das Herz eingegeben hat. Sie waren aber nicht zufrieden, den allge liebten Kaiser bloß so vorbeifahren zu sehen, sie wollten ihn nochmals sehen und sind bald dem kaiserlichen Wagen gefolgt

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Seite 2 von 8
Datum: 24.11.1916
Umfang: 8
1848, mußte er mit der Kaiser krone den furchtbaren Ernst des Lebens auf sich nehmen, dann mutzte er die Unglückstage von Solferino und KöMggrätz schauen, dem erschossenen Bruder, dem ans tragische Weise ums Leben gekommenem Sohne und der von dem Mordstahl eines fanatische n Buben getrof- fenengeliebten Gen?ahlin ins Grab Micken, um am Ende eines von Weh und Leid angefüllten langen Lebens schließlich noch den zu den schönsten Hoffnungen- berechtigten Neffen und Erben in der strotzenden Kraft

der Mannies- jahre, von den Kugeln serbischer Meuchelmörder getroffen, das kostbare Leben aushauchen und einen Krieg von nie dagewesener Furchtbar keit über sein Reich und ganz Europa herein brechen sehen zu müssen, — er der königliche Dulder, der Märtyrer auf dem Throne, der Mann der Pflicht, ein Kaiser und König wirk lich von Gottes Gnaden. Ein Trost blieb dem Kaiser in allen Wir ren und Bedrängnissen seines Lebens: Die treue Anhänglichkeit und begeisterte Liebe al ler seiner Völker

. Wie groß rvar doch der allge meine Jubel, als er die große Jahrhundert feier im Jahre 1909 in Innsbruck miit seinem Besuch auszeichnete. Und auch der Kaiser selbst hatte die Tiroler besonders gern, und immer wieder zeichnete er das Land und die Bevölkerung durch besonders warme Worte der Zuneigung und Liebe aus. Uns Tirolern ist der Kaiser daher besonders nahe gestanden und darum ruft denn auch der Tod des Hoch edlen Monarchen im Lande Tirol besondere Trauer hervor. Diese Todeskun.de

wird aber auch über die Grenzen des Reiches hinaus aufrichtige Trau er, oder, wo man unserem Reiche heute feind lich gesinnt ist, wenigstens einen tiefen Ein druck hervorrufen, denn Kaiser Franz Josef stand in der ganzen zivilisierten Welt in höch ster Achtung: zu diesem greisen Monarchen, hat alle Welt ehrfurchtsvoll aufgeblickt. Mit 86 Jahren war Kaiser Franz Josef der älteste Fürst der Welt, und mit einer Regierungszeit von 68 Jahren, hat er die Regierungs.^eit jedes Herrschers i!n allen Zeiten an Dauer übertrof- sen

und vereini'- gen ihre Trauer um den Heimgegangenen mit dem tiefen Schmerz, der die Völker der uns verbündeten Doppelmonarchie durchwühlt, und beten zu Gott, daß er den Heimgegangenen, dem die Kaiserkrone eine Dornenkrone roar, nun die Krone des ewigen Lebens verleihen möge. ^ Nun tritt, während noch der furchtbarste aller Kriege tobt, der neue Monarch a.ls Kaiser Karl I. die Herrschaft an — eine überaus sympathische Persönlichkeit, die sich die Herzen aller schon längst im vollsten Maße erobert

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