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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 13.07.1901
Umfang: 8
Seite 4. Nr. 84. Samstag, „Brixener Chronik.' 13. Juli 1901. Die Seih-Versaultitlultg m Kszen. Bozen, 11. Juli. Die „Bozner Zeitung' brachte am Mittwoch um 11 Uhr, und die „Bozner Nachrichten' brachten am Abend des Mittwoch derart ent stellte und zum Theil lügenhafte Berichte über die „Seitz-Versammlung' vom Vorabend, dass, wenn diese beiden Berichterstatter sich vorerst abgeredet hätten, wie sie ihre Leser irreführen wollen, es nicht hätte besser gemacht werden können. Die »Bozner Zeitung

nationalen also behauptete. Was die „Bozner Zeitung' schreibt, kann somit unbeachtet bleiben. Etwas anderes ist's mit den „Bozner Nach richten'. Dieses Blatt schwimmt immer so wie ein Fettauge oben, schimmert in den ver schiedensten Farben; bald liebäugeln sie mit den Deutschnationalen, bald mit den Liberalen, zur Zeit treten sie für die Blutthaten der Socialisten im Bürgersaal ein, und nachdem sie anlässlich des letzten Quartalswechsels, um ihre Objectivität zu beweisen, einige scheinheilige

Augenaufschläge gemacht haben, glauben sie jetzt, nachdem die Abonnementsgelder fürs laufende Vierteljahr eingezahlt sind, sich aus lauter „Objectivität' eine Entstellung der Borgänge im Bürgersaals gestatten zu können. Die „Bozner Nachlichten' halten den „Clenealen' eine Strafpredigt und machen diese, obwohl auch sie von einer Gewalt that unserer Parteigenossen nichts wissen, für die Greuelthaten der Socialisten verantwortlich. Die „Bozner Nachrichten' machen diejenigen verantwortlich für die öffentlichen

Gewaltthaten am Mittwoch, die ihr zum Opfer fielen, und nicht diejenigen, die mit Sesseln auf die an ihren Tischen Sitzenden einHieben, mit Gläsern warfen und schlugen, die Tische und Sessel zertrümmerten und einem Niedergeschlagenen und Wehrlosen noch durch Fußtritte ein Bein brachen. Der Redacteur der „Bozner Nachrichten' war allerdings nicht in der Versammlung. Dass aber sein Gewährsmann ihn belog und ihm ein entstellter Bericht unterschoben wurde, hat er erkennen müssen; denn um einen Redacteur

werde, dass Bozen nicht roth ist. Einen solchen Beweis zu erbringen, ist doch nicht sträflich. Oder gehen die „Bozner Nachrichten' in ihrer Liebe zu socialistischen Raufbolden bereits so weit, dass schon ein Auf ruf, zu zeigen, „dass Bozen nicht roth ist', ihnen confiscabel erscheint? Wir könnten dann aber fragen, wie stehen die „Bozner Nachrichten' dem Falle gegenüber— und solche Fälle waren schon wiederholt da — wo man auch in Ausrufen forderte, zu zeigen, dass Bozen nicht rückschritt lich ist, dass

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 18.07.1901
Umfang: 8
Seite 2. Nr. 86. Donnerstag, „Brixener Chronik.' 18. Juli 1901. Jahrg. xiv. Die frech-fröhlichen Entstellungen der „Bozner Nachrichten' ließen aber die „Bozner Zeitung' nicht ruhen, und nun unternimmt es dieses Blatt zu konstatieren, dass der ganze Vor gang das Verbrechen der öffentlichen Gewalt thätigkeit nach Z 78 St.-G. bedeutete begangen durch vie „clericalen Bozner Herren und Bauern' dadurch, dass sie eine Versammlung gewaltthätig störten oder hinderten

, die unter AnfstchteineröffentlichenBehördegehaltenwurde.(!) Um die Verleumdung aber voll zu machen, fügt das Blatt noch das Strafausmaß bei. Ja, wenn dem Rechtsgelehrten der „Bozner Zeitung' von- seite der Behörde recht gegeben wird, so kann dies den „clericalen Bozner Herren und Bauern' nur recht sein. Oeffentliche Gewaltthätigkeit wurde begangen, aber nicht durch die „clericalen Bozner Herren und Bauern', sondern durch die Gewalt thaten, die schließlich die schwere Verwundung eines Versammlungstheilnehmers zur Folge hatten. Thatsache ist, dass der Borsitzende

die „Clericalen' schon bei seiner Begrüßungsrede mit dem „An- die-Lllftsetzen' bedrohte. Ob diese „Begrüßungs rede' unter Z 98 St.-G., Alinea a und b, fällt, überlassen wir dem Kronjuristen der „Bozner Zeitung'. Der Abschnitt dieses Gesetzes lautet: ß 98. Zwölfter Fall. Des Verbrechens Veröffentlichen Gewaltthätigkeit durch Erpressung macht sich schuldig, wer: s) einer Person wirklich Gewalt anthut, um sie zu einer Leistung, Duldung oder Unterlassung zu zwingen, insofern« sich seine Handlung

Beschaffenheit desselben oder auf die Wichtigkeit des angedrohten Uebels gegründete Besorgnisse einzuflößen; ohne Unterschied, ob die erwähnten Uebel gegen den Bedrohten selbst, gegen dessen Familie oder dessen Ver wandte oder gegen andere unter seinen Schutz gestellte Personen gerichtet sind, und ob die Drohung einen Erfolg gehabt oder nicht. Dass Alinea a des Z 98 zutrifft, wird vielleicht die „Bozner Zeitung' selbst zugeben; berichtet sie ja selbst über die Gewaltthaten, und auch davon berichtete

sie, dass einige „Clericale' flüchteten. Dass diese Flucht die Folge der Drohung war, wird kaum ein Vernünftiger in Abrede stellen. Die Gesetzeskunde der „Bozner Zeitung' Wird also sür ihre Schützlinge sehr gefährlich. Die Absicht aber, den ganzen Hergang zu ent stellen, um die anhängigen Erhebungen irre zuführen, wird ihr nicht gelingen. Der Vorsitzende ist verantwortlich, die Ordner sind verantwortlich, und wer die Gewalt zuerst anwendete, ist der Strafbare. Auch die „Bozner Zeitung' weiß

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Brixener Chronik
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Seite 6 von 8
Datum: 16.04.1918
Umfang: 8
«ekk-S Dienstag, den 16. April. IM w AWiz»d»s >» «m W» MWm. Bozen, den 15. April. Gestern, Sonntag, fand die feierliche Uebergabe des neuerbauten Schauspielhauses w Bozen an die Öffentlichkeit nach dem fest setzten Programme statt. Der Himmel hatte sich hiezu, man könnte fast sagen, programm mäßig mit einem richtigen „Theaterwetter' eingestellt, obwohl es dessen nicht bedurft hätte, um am gestrigen Abend das neue Bozner Theater bis aufs letzte Plätzchen zu füllen. Hie zu genügte schon

des Vor trages kräftig wiederholt, von den Anwesenden stehend angehört wurde. Das sich hieran schlie ßende „Bundeslied', vierstimmiger Männer chor von W. A. Mozart, wurde vom Bozner Männergesangsverein unter der Leitung des Vereinschormeisters Heinrich Zipperle in ge wohnt präziser Weise vorgetragen. Herr Bürgermeister Dr. Perathoner hielt hierauf eine längere Ansprache, in der er einleitend einen Rückblick hielt auf die bisheri gen Bozner Thxaterverhältnifse. Mehr als hundert Jahre hindurch befriedigte

das alte Theater in der „Kaiserkrone' das Theaterbe dürfnis der Bozner Bevölkerung. Nachdem aber dasselbe infolge allzugroßer Feuergefähr lichkeit anfangs dieses Jahrhunderts geschlossen werden mußte, sah es mit theatralischen Dar bietungen in Bozen recht kümmerlich aus, und es entstand, wie der Redner sich ausdrückte, in theatersreundlichen Kreisen der Bozner Bevöl kerung ein förmlicher Theaterhunger. Der Ge meinderat nahm deshalb auch das Projekt des IHeaterbaues auf, wobei vorerst die Platzfrage

, so daß er schon versucht war, die Flinte ins Korn zu werfen und die Bozner Theaterfreunde noch eine weitere Hun gerkur mitmachen zu lassen. Nachdem der Red ner die baulichen Einrichtungen eingehend er örtert hatte, sprach er über die Bestimmung des Hauses, das auf seiner Stirnseite die stolze Widmung trägt „Der deutschen Kunst'. Ein gedenk dieser Widmung soll hier nur wahre Kunst und in erster Linie deutsche Schauspiel kunst zu Worte kommen. Es sei dabei natür lich nicht ausgeschlossen, daß auch Werke

eines Shakespeare oder anderer nichtdeutscher be rühmter Dramatiker zur Aufführung gelangen. Immer aber soll die Kunst der Leitstern des Bozner Stadttheaters sein und seine Darbie tungen niemals hinuntersteigen in jene Ni». derungen, die jetzt mancherorts ein bedauer liches Zeugnis theatralischer Geschmacksver irrung sind. Der Redner drückte den Wunlck aus, kmß diese Bühne stets eine Stätte der M dung bleiben möge und der Erholung nach de« Tages Mühen im edelsten Sinne. ^ Schlüsse sprach der Bürgermeister

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Seite 4 von 8
Datum: 08.07.1898
Umfang: 8
durch. Die Rede ent fesselte einen Beifallssturm nach dem andern. Besonderes Aufsehen erregten die Darlegungen des Herrn Professors, als er auf Grund offi- eieller Documente ausführte, dass die „Bozner Zeitung' schon einmal (im Jahre 1871) vom damaligen Fürstbischof Benedict von Trient ver boten war, und dass dieses Verbot nur zurück genommen wurde, auf ausdrückliches Versprechen der damaligen Redaction, die kirchenfeindliche Haltung des Blattes aufzugeben. Da diese Rede allgemein als die bedeutendste

des Bozner Tages gilt, so bringen wir dieselbe im Wortlaute. Pro fessor Dr. Haidegger sprach: „Der Bürgermeister von Bozen, Dr. Pera- thoner, welcher bekanntlich bei der letzten Reichs- raths-Ersatzwahl von der liberalen Partei für den Städtebezuk Brixen zc. eandidiert wurde, er klärte auf einer Wählerversammlung zu Brixen: Der Liberalismus ist der Ausdruck der Gerechtig keit, und Duldsamkeit. Meine Herren! Vom Liberalismus des Bozner Bürgermeisters können wir jedenfalls nicht sagen, dass

der „Bozner Zeitung' von den Liberalen hingestellt wird als die ärgste Rechts verletzung, als ein furchtbares Attentat auf die deutsche Freiheit, als eine Herausforderung aller freiheitlichen Deutschen. Und doch, meine Herren, der hochwürdigste Fürstbischof von Trient hat dadurch, dass er die „Bozner Zeitung' verbot, nur von seinem guten Rechte Gebrauch gemacht, er hat damit nur seine Pflicht erfüllt. Der hochwürdigste Fürstbischof hat das Recht, die „Bozner Zeitung' zu verbieten. Zwei Gewalten gibt

!) ^ Meine Herren! Wo bleibt da die rühmte Gerechtigkeit der Liberalen? ° . Ab°r vielleicht hat die „Bozner Z-iwg. katholischen Glauben gar nicht verletzt, die christliche Sitte nicht verhöhnt? Nun, M Frage hat bereits der hochwürdigste FWW entschieden durch das Verbot dieser Zeitung, G Sie geben mir gewiss Recht, meine sehr v-r- 'ehrten Herren, wenn ich sage, die Frage, ob etwas dem katholischen Glauben und den christ lichen Sitten widerstreitet oder nicht, entWit nicht Dr. Sueti. auch nicht Dr. Perathoner

, ja, auch nicht einmal die Mehrheit des Bozmr Gk- meinderathes — sogar der Deutsche VoliMein sammt den Socialdemokraten entscheiden dich Frage nicht, sondern in der Trientner Diöcch entscheidet diese Frage einzig und allein der hochwürdigste Fürstbischof von Trient. Wichtig! richtig! Tosender Beifall.) Die „Bozner Zeitung' ist übrigens nicht das erstemal verboten worden. Schon am 15, cember 1871 hat der hochselige Fl^ Benedict dieses Blatt verboten, weil die Zeitung' „offen die Grundlagen der und der katholischen Kirche angriff

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Seite 3 von 4
Datum: 13.04.1920
Umfang: 4
geleistet. Die Impfung beträgt 3 Lire pro Stück. Die Impf anmeldungen sind sofort zu sammeln und an das owilkommissariat zu übersenden. Erwirkung der Heimkehr von russischen Ge lungenen. Um die so brennende Frage der Heim- beförderung der in russische Kriegsgefangenschaft geratenen Militärpersonen aus den von Italien besetzten Gebieten endlich zu lösen, ist die baldigste Feststellung der Liste der noch Aus ständigen unbedingt notwendig. Das Bozner Rote- Kreuz-Amt ist deshalb gezwungen, die Entgegen

- nähme von Mitteilungen über solche Gefangene mit dem 15. April 1920 zu schließen, um das Verzeichnis nach Rom abgehen zu lassen. Aus den in den letzten Wochen eingelaufenen Mel dungen kann festgestellt werden, wie groß die An zahl der noch nicht Heimgekehrten aus unseren Gebieten und aus dem Trentino ist. Das Bozner Rote-Kreuz-Amt macht neuerlich darauf aufmerk sam, daß der Zweck dieser Aktion in der Erwirkung des Rücktransportes jener noch in Rußland, Sibirien, Turkestan, Persien, Indien

Werner von Raabl hat anläßlich seines Scheidens von diesem Posten folgendes Schreiben an das Bozner Rote-Kreuz-Amt ge richtet : „Durch mehr als zehn Jahre Vertreter des Kriegsministeriums beim österr. Roten Kreuze, war ich mit dieser Institution aufs engste verwachsen und hatte vielfach Gelegenheit, jenen edlen Geist und jene vorbildlich rastlose Tätigkeit kennen zu lernen, die speziell den Tiroler Landeshilfsverein und das Bozner Rote Kreuz erfüllten. Dieser Geist ist dem Bozner Noten-Kreuz-Amte

auch unter den neuen, so schwierigen Verhältnissen erhalten ge blieben; er allein hat es ermöglicht, trotz aller eigenen Bedrängnis ein so segensreiches Wirken zugunsten unserer aus der Gefangenschaft heim kehrenden Krieger zu entfalten. Wenn es mir ge stattet war, diese Tätigkeit im Rahmen meines Amtes fördern zu helfen, so gereicht mir dies zur stolzen Befriedigung und bildet einen der wenigen Lichtblicke, die dem letzten Teil meiner Amtsführung beschieden waren. Und nun rufe ich dem Bozner Roten-Kreuz-Amte

sehr viele Verehrer des „poverello' in den Theatersaal des Katholischen Gesellen hauses zu Bozen gezogen. Br. Willram war allerdings nicht in der Lage, die programmäßigen Vorträge zu halten und damit die Verehrung des italienischen Nationalheiligen zu fördern, denn Intrige oder Schlamperei ließ ihn umsonst auf die längst erbetene Einreisebewilligung warten. Das Programm der von der Bozner Tertiaren gemeinde veranstalteten Akademie war ein sehr gewähltes, freilich mehr gebildeten Kreisen an gemessenes

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Seite 4 von 8
Datum: 31.01.1918
Umfang: 8
n? und Gehaltsan.sprl'che sind a'>. ''schien a??! 5?riegskreditanstalt für das süd- Krleosgebiet in Klagenfurt. Besuche um Auswusch von krle^s^ef<ange- n-pn. Dns Bozner Rote Kreuzbüro möchte das Publikem nocknnals dringend darauf auftnerk- ^ ?>n nmchen, die zwecklosen Gesuche um Aus - t^'uscb von Kneasgesangenen an verschiedene neutral^ Rote Ki.c;:zsLell-en oder an die frern- ! en Geiandtichasten oder Konsulate zu unter- lassen. Die -nnzige Stelle, von welcher die Ge- nicht um ^^.'ste-usch behandelt

werden, ist das ? u-.k- Kriegsznin.isterium. Abteilung 10 (Kriegs- ge? vnaeni'^ Di .' Gcuiche sin.d anr besten direkt an dus k. ü, f. Kriegs-n.iiüsterium zli adressie - tonnen al-er auch durch das Bozner Hilfs und Auskunftsbüro vom Roten Kreuz, Lau- bengasse 30, an das Kriegsministerium weiter - geleitet werden. Alle Gesuche, welche ins Aus land geschickt werden oder an fremde Gesandt schaften oder Konsulate adressiert sind, werden erst nach Wien zurückgeschickt. Die Gesuche ha ben zu enthalten: Vor- und Zuname, Charge, Truppenkörper

« - bischen Ritter. Der Totengräber hatte inzwi- , schen das Tor versperrt und der Tod war den ! Flüchtenden auf dem Fuße gefolgt. In ihrer ^ Angst flohen die Paare über die Friedhofsmcm- - er. Seither sind sie von dem Schreck trank. ' l l ^ — ' > > --------SS» ! Demokratisierung des Gemeinde- ? Wahlrechtes. Bozen, 30. Jänner. Durch die seitens der Regierung gemachten Zusicherungen bezüglich der Demokratisierung - des städtischen Gemeindewahlrechtes ist aüch ' die Bozner Gemeindewahlreform

wieder at- ^ tuell geworden, um so mehr, da der Statthalter Graf Meran dieser Tage versichert hat, daß er sich mit den Bürgermeistern der autonomen ^ Städte Innsbruck und Bozen diesbezüglich in Verbindung setzen werde. Die Angelegenheit der Bozner Gemeinde« wahlreform steht schon seit einer ganzen Rei' - he von Jahren in Erörterung. Die Leser des ! „Tiroler' werden wissen, daß sich insbesonders . dieses Blatt schon lange Zeit darum bemüht hat, ' daß Bozen endlich ein gerechteres Wahlrecht be- ' komme

des Gemeindewahlrechtes (auch der i Stadt Bozen) Schritts tun, ist wohl anzuneh men, daß der Bozner Bürgermeister inzwischen ^ bereits im Besitz einer diesbezüglichen Auffor- derung des Statthalters fein dürfte. Es tritt fo- ^ mit an den Bozner Gemeinderat die Aufgabe heran, einen neuen, verbesserten Entwurf aus- zuorbeiien, und dabei wird er sich entschließen müssen, ganz erhebliche Abänderungen des letz^ ten, vom Jahre 191^ stammenden lind gänzlich unbefriedigenden Entwurfes vorzunehmen. Ohne heute unsere

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Seite 5 von 8
Datum: 18.07.1918
Umfang: 8
ge wesene Sitzung des Bozner Gemeinderates in folge zu geringer Beteiligung nicht abgehalten werden konnte, fand gestern, Dienstag, eine neuerliche Sitzung unter dem Vorsitze des Bür germeisters statt, zu der sich diesmal die ersor - derliche Anzahl Gemeinderäte eingefunden hat te. Zu Beginn der Sitzung wurde über zwei Dringlichkeitsanträge verhandelt. Der erste war vom GR. Lun eingebracht und betraf ein von der Staatspolizei erlassenes Verbot, wonach Prof. Edgar Meier untersagt wurde, an öffent lichen

Versammlungen sich als Redner zu be teiligen. Der in diesem Belange von GR. Lun gestellteAntrag geht dahin daß der Gemeinderat wegen obiger Verfügung seine Entrüstung aus spreche und verlange, daß diese Verfügung auf gehoben werde. In der sich anschließen den Debatte bezeichnete unter anderen Vize- bürgermeister Christanell es als sehr traurig, daß in der Zeit tschechischer Hochverrätereien einem Edgar Meier jede Versammlungstätig - Bozner Gemeinderates sei, Prof. Edgar Meier vor derartigen Vergewaltigungen

in Schutz zu nehmen. Der Antrag wurde mit Stimmenein helligkeit angenommen. — Der zweite vom GR. Bayer eingebrachte Dringlichkeitsantrag be zweckt, behufs besserer Approvisionierung der Bozner Bevölkerung und Entlastung der städti schen Lebensmittelversorgung eine Einkaufs genossenschaft der Bozner Kaufleute zu errich ten. Nach einer längeren Debatte wurde beschlos sen, die betreffende Angelegenheit im Sinne Antragstellers in die Wege zu leiten. Der erste Punkt der Tagesordnung, betref fend

sind. Der folgende Punkt der Tagesordnung, der die Vergebung des Bozner Sta-dttheaters für die kommende Spielsaison betraf, gab zu - aleich Gelegenheit verschiedene Wünsche und Be schwerden betreffs des Theaters zu äußern. Der Bürgermeister bemerkte einleitend, daß der derzeitige Theater-Direktor Leo Bowacz die verflossene Spielzeit vom 20. April bis Ende Juni in anerkennenswerter Weise geleitet ha be. Wenn man die Schwierigkeiten, die Direk- ! tor Bowacz mit der entsprechenden Personal - beschaffung gehabt

habe, in Betracht ziehe, müs se man die Leistungen der Gesellschaft unter der sich einige hervorragende Kräfte befanden, als recht zufriedenstellend bezeichnen. Auch über die Auswahl der aufgeführten Stücke spricht sich der Bürgermeister lobend aus. Bowacz ha be mehr klatsche und andere Stücke erster Büh nenautoren gebracht, als zu erwarten war. Es sei demnach eine Neubewerbung des Direktor Bowacz um die Direktion des Bozner Staw- theaters zu befürworten. Der Theaterausschuß sei auch der Meinung

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Seite 3 von 8
Datum: 25.04.1899
Umfang: 8
Lehrer. Kirchenrecht der „Bozner Zeitung'. Die „Bozner Zeitung' stellt unter dem 6. April eine kirchenrechtliche Preisfrage. In der Diöeese Trient sei den Katholiken das Halten, Lesen und Verbreiten der „Bozn?r Zeitung' verboten. Außerhalb der Trientinsr Diöcese sei aber den Katholiken das Halten, Lesen und Verbreiten dieses Blattes gestattet. Nun wird die blöde Frage gestellt, ob das Halten tt. der »Bozner Zeitung,, den gläubigen Katholiken schädlich sei oder nicht? Schon das natürliche Recht ver

bietet jedem Katholiken, Zeitungen zu halten, zu lesen und zu verbreiten, welche den Glauben angreifen. Dass die «.Bozner Zeitung' aber das thut, daran kann höchstens ein abgestandener Katholik zweifeln. Das Naturrecht erstreckt sich aber nicht bloß auf die Diöeese Trient. Ferner heißt es in der neuen Constitntion Leo XIII. ,0No!vrum« über das kirchliche Bücherverbot vom 25. Jänner 1897 im VIII. Cop. unter Nr. 21, Alinea 1: „Tagesblätter, Zeitungen und Zeitschriften, welche absichtlich Religion

oder gute Sitte angreifen, sind nicht bloß durch das Naturrecht, sondern auch durch das kirchliche Recht verboten.' Diese Constitution ist aber ein allgemeines Kirchengesetz. In der Diöcese Trient ist die „Bozner Zeitung' noch eigens verboten. Also ist die «Bozner Zeitung' in der ganzen katholischen Kirche verboten, in der Trientiner Diöcese aber strenger als in anderen Diöcesen. Die „Bozner Zeitung' möge also, was ihr aller dings Nicht zuzutrauen ist, mehr Kirchenrecht studieren, bevor sie so alberne

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Brixener Chronik
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Seite 1 von 8
Datum: 18.07.1901
Umfang: 8
WolSegger. Die „Kozner Zeitung' nnd die §§ 78 und 79 des Strafgesetzes. Bozen, 15. Juli. Sofort, als die Berichte der „Bozner Zeitung' und der „Bozner Nachrichten' über die Seitz-Verfammlung in die Oeffentlichkeit kamen, machte es auch bei Leuten, die sonst nichts einzu wenden haben, wenn die „Schwarzen' ins Unrecht ge setzt werden, den Eindruck, dass diese beiden Berichte tendenziös gefärbt sind. Jnsbesonders der Bericht der „Bozner Nachrichten', die gerne als „partei los' gelten wollen, thatsächlich

aber nur „rück gratlos' aus geschäftlichen Rücksichten sind, hat so manchen die Augen geöffnet. Die „Bozner Nachrichten' schössen hiebei übers Ziel, und in ihrem Uebereifer gestatteten sie sich den Unsinnigen Satz: „In unserem Bürgerheim (?) wird gerauft; das ist so ein Schlager für den Beweis, dass Hsrr und Bauer der Bozner Cleriealen vom politischen Anstand keine Idee haben.' Mit Ver laub, der Bürgersaal in Bozen ist auch mit manchem Sparpfennig „clericaler' Bozner Herren gebaut worden

festgestellt, dass die Bozner „cleriealen' Bauern und Herren nicht die Händel angefangen haben, sondern die Einberufer der Versammlung durch die schlechte Auswahl ihrer „Ordner', wie dies bis nun aus allen Erhebungen, diegepflogen wurden, hervorgieng. Was aber das Raufen in unserem „Bürgerheim' betrifft, so müssen wir schon daran erinnern, so unangenehm diese Reminiscenz ist, dass vor ganz wenigen Jahren im Bürgersaale eine veritable Schlägerei sich bei einem gemüthlichen Anlass entwickelte. Damals

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Seite 3 von 14
Datum: 08.05.1915
Umfang: 14
setzt, wird: „Spende für die patriotische Kriegs- metällsammlvng, frachtfrei laut Tarifvorschrift Nr. 135'' für die LiNitzn der k. k. prw. Süd bahngesellschaft ist aus dem Frachtbrief zu ver merken: „Frachtermäßigung laut Erlaß der Ge neraldirektion vom 27. April 1915, Nummer 3807/10', womit bei den Metallsendungen die Beförderung nach dem Militärtarif und — in sofern e sich eine 50^? ige Ermäßigung der lokal- .tsrifmäßigen Gebühr billiger stellt — diese Be- Der Bozner Fremdenverkehr im Monat April

. Nach der von der Bozner Fremdenver- kehrskommission an der Hand amtlicher Mittei lungen veröffentlichten Statistik sind im Mo nat April in den Bozner Hotels 2778 Fremde abgestiegen. Von diesen entfielen auf Tirol und Vorarlberg 935, auf Oesterreich-Ungarn 1065, auf das Deutsche Reich 759 und auf die übrigen Länder 19 Besucher. Im April 1914 betrug die Zahl der Bozner Hotelgäste 12.102 Personen, so daß heüer die Fremdenstatistik für diesen Monat um 9324 Personen weniger auf weist als jene des Vorjahres. Selbstmord

, häufig Streitigkeiten. Aus dem Arrest entsprungen »nd wieder verhaftet. Die wiederholt vorbestrafte Vagan tin Kreszenz Bernard, Z7 Jahre alt, aus Tscherms bei Meran gebürtig, ist am 25. April aus dem Arrest des Bezirksgerichtes Meran, wo sie eine vierwöchentttche Arreststrafe zu ver büßen hatte, entsprungen. Am 5. Mai wurde sie in Bozen aufgegriffen und dem Bozner Kreisgericht eingeliefert Wegen verbotener Rückkehr und Gewalt tätigkeit verhaftet. Der 36jährige wiederholt vorbestrafte Taglöhner Johann

Kaseroler aus Teis bei Brixen ist aus Bozen abgeschafft. In Rentsch-Vozen sollte er kürzlich von einem Bozner Wachmann verhaftet werden. Kase roler widersetzte sich der Verhaftung mit Ge walt und wurde gegen den Wachmann tätlich. Der Wachmann hätte zu seinem eigenen Schutz von der Waffe Gebrauch machen müssen, wenn ihm nicht ein zufällig des Weges gekommener Zivilist beigestanden wäre. Kaseroler wurde überwältigt nnd dem Kreisgerichte Bozen ein geliefert, wo er sich wegen verbotener Rückkehr

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Seite 3 von 12
Datum: 17.06.1915
Umfang: 12
Ausfahrtgeleise und nicht am Stockge leise, sogar das gegebene Haltsignal überhört haben soll. Lokomotivführer und Heizer blie ben im Augenblicke des Absturzes der Maschine auf derselben und kamen ohne Beschädigung da von. Verhaftung. Der Taglöhner Karl Lanz- naster aus Jenesien, welcher von der Gendar merie in Lengmoos wegen Verbrechens der Schändung verfolgt wurde, ist am 15. Juni m Bozen ausgeforscht, verhaftet und dem Bozner Kreisgerichte eingeliefert worden. Ein schwerer Unglücksfall ereignete

sich in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch am Bahnhof in Branzoll. Ein diensthabender Be amter der Südbahn wurde vom heranfahren den Zuge erfaßt, zu Boden gestoßen und beide Hände wurden ihm abgeführt. Er wurde mit dem Nachtzuge nach Bozen überführt und von der freiw. Rettungsgesellschaft in die chirurgi sche Abteilung des Bozner Krankenhauses ge bracht, wo Primarius Dr. v. Hepperger sofort die nötige Operation vornahm. Der verun glückte Beamte ist verheiratet. Ein merkwürdiger chirurgischer Fall

. Blutvergiftung. Am 13. Juni wurde in Algund Josef Zipperle, Weigele, zu Grabe ge tragen. Beim Heueinführen wurde er von den scheu gewordenen Kühen überrannt und am Arm verletzt, hat dann aber, ohne die Wunde zu beachten, Weitergearbeitet, Neben bespritzt und sich damit eine Blutvergiftung zugezogen, der er im Alter von 69 Jahren erlegen ist. Protest der Bozner Wirte gegen die Bier teuerung. Auf die Bekanntmachung der Brau ereien, daß ein neuerlicher Preisaufschlag von X 3.— auf 100 Liter Vier ab 15. Juni

. Was den Brauern an Malz genom men wurde von der Regierung, hätten sie doch an Zucker als Ausgleich wieder bekommen. Die Versammlung beschloß, die Preiserhöhung nicht anzuerkennen. Von diesem Beschlüsse wurden sämtliche Bozner Bierdepots noch am Abend unterrichtet. — In der gleichen Versammlung wurde auch auf die Mißstände hingewiesen, so auf die Bozner Militär-Konservenfabrik und Fleischteuerung, auf Bäcker, die sich oftmals nicht scheuen, den Wirten für die Gäste^ schim meliges Brot zu liefern. Herr Franz

Staffier jun. („Greif') schilderte in treffenden Worten die Qualität des heutigen Bieres. Andere Wirte wiesen auf den ungeheuren Preis der Zwiebel hin, die man auch nicht überall bei Speisen weglassen kann. — Wie uns weiters mitgeteilt wird, bat aber doch eine Bozner Brauerei, trotz des Protestes der Wirte m i n - der es Bier um den neuerdings er höhten Preis abgesetzt. Es wäre da wohl ernstlich die Frage zu erwägen, ob die Bevölke rung nicht mithelfen und einen allgemeinen Vier-Boykott durchführen

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Seite 4 von 8
Datum: 08.02.1898
Umfang: 8
Seite 4. Nr. 12. Dienstag, „Brixener Chronik.' 8. Februar 1898. „Kozner Zeitung', deutsche Sprache, Logik, Abgeordneter Wolf md anderes. Vielen Lesern der „Chronik' wird bekannt sein, dass in Bozen die „Bozner Zeitung' er scheint, welche sich in Südtirol als die einzig berechtigte Vertreterin des deutsche» Volkes aus spielt ; wenige Leser werden jedoch genauer wissen, in welchem Sinne und mit wieviel Glück dieses Blatt sür das Deutschthum arbeitet. Wir wollen versuchen, hiemit

einige Stichproben zu geben. Wir thun dies auch aus dem Grunde, um doch einmal bei der „Bozner Zeitung' das Lob der Sachlichkeit zu verdienen. — Ein deutsch nationales Blatt sollte vor allem anderen gut deutsch geschrieben sein. Die Aufgabe der Deutschen ist es, ihren Besitzstand zu wahren; das kann und soll auch in der Sprache geschehen. Da liest man nun in der „Bozner Zeitung' Folgendes: „Winter-Prospect von Gossensass. Herr Hotelier Gröbner, dessen weltbekanntes Etablisse ment, dank seiner außerordentlich

mit der Logik. In Nr. 16 stellt die „Bozner Zeitung' ihre „Be dingungen' auf und leistet sich unter anderem folgenden Satz: „Der Glaube sollte nicht ein xoiitieum sein, und wir unsererseits halten ihn so sacrosanct, dass wir jede Verknüpfung des religiösen Seins mit den veränderlichen Erschei nungen des politischen und Staatslebens perhorres- cieren' (d. h. ablehnen, zurückweisen). Dieser Satz — ich brauche es unsern Lesern wohl nicht weiter auszuführen — verlangt die Verdrängung der Religion

Vortheiles dabei entäußern müsste.' Also doch Religion in der Oeffentlichkeit! Braucht es dann aber keine mehr, wenn man die sociale Reform auf der Grundlage der christlichen Reli gion und Gerechtigkeit aufgeführt hat, kann man dann diese zwei Grundpfeiler einfachhin heraus reißen und beiseite schieben? Auch im politischen Leben gibt es eine Logik, und hie „Bozner Zeitung' kennt auch diese nicht. Als in Bozen das Gerücht entstand, Wolf fei erschossen, war dort wie auch an vielen anderen Orten eine große

getroffen nieder md ii» wenigen Secunden eine Leiche - das ist lm die Geschichte des Marburger Zweibmcks, U der Zweikampf, der die göttlichen und «i. Ilchen Gesetze schwer verletzt, ein .ehrlich«' Kampf? Die Kirche verbietet dem im Mi. kämpf Gefallenen das kirchliche BegriibiÄ, ck die „Bozner Zeitung' erklärt mit den Worin des Aufrufes es als heilige Pflicht, dein Sarx des unglücklichen Jünglings zu folgen. Wer d«i behauptet, stellt sich in bewusste» Gegensatze Religion und Kirche. Zu bedauern

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Brixener Chronik
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Seite 1 von 10
Datum: 24.12.1893
Umfang: 10
- „Wenn die Dummheit tritt aus gewohnten Schranken, So nennt man sie — den freien Gedanken.' (Franz Sichert.) Die „constitutionelle Bozner Zeitung' hat in Nr. 282 vom 9. December ihren Lesern die Nachricht gebracht, dass von Neujahr an ein gewisser Herr Adalbert Martin, eine „bewährte journalistische Kraft', die Redaction des Blattes übernehmen und darin die fortschrittlichen Ideen, welche es zu vertreten hat, in umfas sender, marcanter Weise zum Ausdruck bringen werde. Der neue Herr Redacteur scheint sich bereits

in derselben Nummer der „Bozner Ztg.' auch praktisch einzuführen durch den mit in. ge zeichneten Leitartikel: „Das neue ungarische Ehe recht.' Dieser Artikel hat die verdiente Würdigung nicht gefunden; darum soll sie ihm nachträglich zutheil werden. An „Fortschrittlichkeit' lässt diese Leistung nichts zu wünschen übrig. Dass der Ver fasser vom Gegenstand, über den er schreiben will, nichts versteht, geniert ihn blutwenig.- Für Artikel über religiöse Gegenstände besitzt er ein probates, den liberalen Journalisten

zu lassen. Dass die freimaurerische Regierung die Vorlage hat einbringen können, ist ihm ein „Triumph, der nicht h o chgenug veranschlagt werden kann', ja „ein Erfolg für den Staat'; das neue Eherecht bedeutet ihm eine Gesundung der Moral; denn es macht mit der „bürger lichen Gleichheit' allen Ernst. Darumsind ihm der Protest des Papstes und der Bischöfe, der Unwille des katholischen Volkes nur „In triguen', die gegen die Regierung gespielt wurden. Die „Bozner Ztg.' hat eigenthümliche Ansichten

; 2. die Gerichtsbarkeit in Ehesachen geht aus den Händen der Kirche in die des Staates über, und 3. der Abschluss der Ehe ist unter allen Umständen an einen bürgerlichen Ort ge bunden, dessen Vollzug einem Bevollmächtigten der Behörde obliegt. „Kein.Unbefangener'—soschreibt die „Bozner Ztg.' — „wird hierin irgendein «Verletzung consessioneller Ueberzeugungen heraus finden können.' Freilich, eine so verdorbene, religiöse Ueberzeugung, wie sie der Unbefangene der „Bozner Ztg.' zur Schau trägt, kann nicht mehr verletzt

ist! Dagegen weiß nun der Eherechtslehrer der „Bozner Ztg.' einen famosen Ausweg. „Für den getreuen Katholiken kann die Ehe nach wie vor das heilige Sacrament bilden,' weil es ihm „nicht verwehrt ist, sein Gewissen durch die kirchliche Trauung zu beruhigen.' Nein, nein! Nicht bloß für den getreuen, sondern für jeden Katholiken nicht bloß kann, sondern muss die Ehe ein Sacrament bilden, wenn sie überhaupt Ehe sein will. Da sieht man, ob dieses Und alle Wesen schwiegen. Der Laus der Nachk War Mb »ollbrachkj

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 04.12.1891
Umfang: 8
werden, bei denen es zu wünschen ist, dass die Bürgerschaft selbst, ohne Unterschied der Partei, und nicht bloß mehr eine gewisse Coterie mit spricht, die sich nach und nach wohl mit ihren bereits errungenen Lorbeeren begnügen müssen wird. Von der Eisack, 29. November. Die „Bozner Zeitung' kann es auch nicht unterlassen, ihre Schmähungen über den Lehrertag und die Gründung des Lehrervereins in Brixen auszugießeu. Wir fragen, soll es in Tirol schon so weit gekommen sein, dass man sich nicht zu einem katholischen

Lehrerverein sammeln darf? Wenn ein Groß theil Tirols noch katholische Erziehung und ka tholische Lehrer will, so geht das die „Bozner Zeitung gar nichts an, wir haben das Recht solches zu verlangen, und wenn das die „Bozner Zeitung schmäht, so gleicht sie den Judenblättern, die alles Christliche verbannt wissen wollen, die für Christen keine Toleranz kennen. Wer freilich, wer die religiöse „Bildung' näher kennt, zu der es die Redactton der „Bozner Zeitung' gebracht hat, der findet einerseits die Ausfälle

auf die Regungen katholischen Lebens leicht begreiflich, er muss aber diesem Blatte jede Berechtigung absprechen, in katholischen Angelegenheiten mit zureden. Um den Herren Lehrern zu zeigen, wie groß die religiöse Unwissenheit und wie ver dächtig die Moralgrundsätze der „Bozner Zeitung' sind, lege ich folgendes vor. Im Mai d. I. brachte sie nach der Melodie des Wolfes im Schafspelze ein Feuilleton unter dem frommen Titel: Maria. In demselben wird eine Hochzeitsfeier beschrieben, worin es also heißt

: „Und dann kam der Priester mit zwei Mini stranten und holte den ganzen Zug zur Kirche ab. . . . Voran schritt Seine Hochwürden unter dem rothsammtenen Baldachin — die gold funkelnde Monstranz inHänden, kamen die Ministranten mit dem Crucifix, dem Rauch fass und Weihwasserwedel!' So die „Bozner Zeitung'. Lacht denn nicht ganz Bozen über solche Erzählung, dass man mit der Monstranz einen Brautzug abholt: dass die Redaction es nie bemerkt, wie bei einem Auszugs die Ministranten gehen, will ich ihr natürlich

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Brixener Chronik
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Seite 3 von 8
Datum: 07.04.1893
Umfang: 8
Schaden verursacht zu haben, bald gelöscht werden konnte. Die Reischacher Feuerwehr war mit ihrer Spritze sofort zuHilfe geeilt. (Die konstitutionelle „Bozner Zeitung') lässt ihre Abhängigkeit von den jüdischen Blättern der Reichshauptstadt doch etwas gar stark hervor treten. Die Abhängigkeit besteht nicht bloß darin, dass sie ihre politischen Ansichten ganz nach denen der „N. Fr. Pr.' und anderer jüdischer Blätter einrichtet, in Beurtheilung politisch bedeutsamer Persönlichkeiten, wichtiger

Wechselfällen als Führer der demokratischen Partei Einfluss genommen. Da erzählt nun die „Bozner Zeitung' m einem Leitartikel, wie dieser Mann bei der Beerdigung auf dem Centralfriedhofe (israelitische Abtheilung) in rührender Weise ver herrlicht worden ist. Dr. Plener war dabei, Graf Kuenburg auch, und am offenen Grabe hat der bekannte Schwefelmaier Professor Sueß eine Rede' gehalten über seinen Jugendfreund Fischhof und gesagt, wie dieser Jude mit seiner Menschenliebe die Akademiker „in Sphären getragen

, wie sie nur einem „Patriarchen' (!) gezollt wird.' Die „Bozner Zeitung' scheint sich mit Patriarchen nicht zu begnügen, sondern auch zu den jüdischen Propheten zu greifen. Sie citiert aus der „N. Fr. Pr.' einen Artikel über die Tiroler Grundbuchsfrage. Der Artikel ist vom 31. März datiert und schon sehr veraltet, handelt nur von den Ergebnissen der Grnndbuchscommission in Wälschtirol und kündet an, dass die Commission in Deutschtirol Schwierigkeiten zu überwinden haben werde, nachdem die Commission bereits schon im ganzen

Lande herumgereist ist. Das druckt die „Bozner Zeitung' ab, obwohl noch vor der Ver öffentlichung der „Bozner Zeitung' die „Neuen Tiroler Stimmen' darauf aufmerksam gemacht haben, wie veraltet der Artikel inder„N.Fr.Pr.' sei. — Noch etwas. Die „Bozner Zeitung' bringt in der Charsreitagnummer ein Feuilleton („Auf erstanden. — Eine Ostergeschichte'), das allenfalls für das jüdische Szepserne „Tagblatt' in Wien an dem Tage noch schlecht genug gewesen wäre, aber für eine Tiroler Zeitung, die nebenbei

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Seite 5 von 8
Datum: 08.07.1898
Umfang: 8
Freitag, „Brixener Chronik.' 8. Juli 1898. Seite 5. .... trotz dieses Versprechens höhnte die ?-r Mung' systematisch über dasjenige. -? ns Katholiken heilig und ehrwürdig ist. 5 2t da die deutsche Treue, wo die deutsche A /Langanhaltender Beifallssturm.) >rw°' «!^gf hob das Verbot um einst- ^.k und behielt sich ausdrücklich vor, M ^neuern, falls die „Bozner . kr schriftliches Versprechen nicht M Das Versprechen wurde offenkundig. ^?m5nicht gehalten, und da beklagt man das Verbot, nachdem

der Bischof O ^durÄ den Wortbruch des Blattes er- wieder in Kraft gesetzt wurde. (Richtig!) ^Äie Herren! Ist dies ehrlich, ist dies «<? kickn sich die Herren der „Bozner die bischöfliche Ruthe nicht selber ge- ^ durch ihr Versprechen und ihren un- OIui-R-s^,' ^ Der Fiirstbischos hat die „Bozner Zeitung' ..M-n weil sie Glauben und Sitte offenkundig M und verhöhnte. Dies war und ist der M Grund des Verbotes. Aber die Liberalen !! Mister in der Verdrehung, und ihre Ver- ÜuBkiinste

bedroht! Die „Bozner Mg' wurde verboten im Namen der katho lischen Lehre. Die katholische Lehre verurtheilt ckr die Liebe zur eigenen Nation durchaus nicht, jMii schreibt dieselbe vielmehr vor. Seine eigene Nation zu lieben und zu ehren, für die- zu arbeiten und zu wirken und, wenn noth ig, auch zu kämpfen und zu streiten, ist nach katholischen Lehre sogar eine Tugend, die Tugend der piews. (Richtig! Bravo! Bravo!) W katholischer Auffassung kann es zwischen dm wahren Interessen einer Nation

au die Franzosen verkauft « verrathen war, in deutscher Treue für deutsche AeHeit kämpfte und blutete, hat wahr- D nöthig, bei einem Ulrich und Suetti ^utschthum zu lernen. (Frenetischer Beifalls- M.) Wir wollen sein treue Katholiken, und darum sind wir auch treu zugethan der , ''!erer Väter, der Nation unserer Väter. ! r fühlen diese unsere Pflicht, für unsere Zuzustehen, umso tiefer und kräftiger, An,.» ^ deutschen Interessen gerade hier in l,'/^ . ^ öie „Bozner Zeitung' so jämmer- M ^ ^teu — geschädigt

werden. Dieses Blatt Deutschthum zu vertreten, und ' deutschen Lesern den katholischen ZM»« '?^> öem Herzen. Nach unserer Ueber- d-»? Quelle deutscher Kraft, die Wurzel Sm-L'tte das katholische Christenthum! Begeistertes Bravo-Rufen.)' Au dichn Wurzeln deutscher Volkskraft nag sch -it Zchen die „Bozner Zeitung«; ^ stanv dMn. dass die deutsche Eiche zu AaUe Ame. L wde das Blatt endlich vom furstbtschoM ZMe eM. Der Fürstbischof hat dem d utMn in Südtirol einen großen Dienst dieses Attentat auf die Quelle deutscher

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Seite 1 von 8
Datum: 25.02.1898
Umfang: 8
Mit HtnterhaLtungsbtätt Wr. 8. ^ ^Ii>? il. 1.20. vitttclj. 60 '., Tani- mtsp»chi»i> billig«. Tan - mi Brixen, Freitags den 25. Februar ^8A8. XI. Jahrg. M NttHsralhs.ßrsahwaljc «nftres Städte- ^ ^ Wahlkreises. Brixen, Z3. Februar. W Gimpelfang wird bei der bevorstehenden Wraihs-Elsatzwäbl von der liberalen Land- Mjs-llmdezu mit fiebechaster Anstrengung be°- mk«. Ui!N sieht es dem „Tiroler Tagblatt' «d d-r „Bozner Zeitung' an, dass sie nervös Mden sind. Ob der Erfolg des Gimpelfanges

muss es seine Leser halten, wenn es ihnen vordemonstriect, ein Candidat müsse sich für eine Partei erklären, zu der nur die Minderheit der Wähler halte! Noch viel dicker treibt's die „Bozner Zeitung', das „Jntelligenzblatt von Tirol'. Sie zählt di?. Sünden der „Katholischen Volkspartei' auf, sieben an der Zahl, ebensoviel? Leimruthen für den Gimpelfang. Dünn siguriK't unier anderm die „Erhöhung der Eisenbahntarife'. Weiß der liberale Federheld denn nicht, dass der Eisen bahntarif nicht durch das Parlament

bestimmt wird? Und wenn er dies nicht weiß, sondern bloß darüber ins Blaue hiueinspricht, so sollte er doch wissen, dass die Staatsbahn (und nur um diese kann es sich handeln) ihre Tarife sehr niedrig angesetzt hat, und zwar gerade zugunsten des kleinen Mannes, indem die Fahrkartenpreise für die drei Fahrclassen im Verhältnis 1:2:3 steigen und der Eilgutzuschlag 50 Procent be trügt. Als eine Hauptsünde der Katholischen Volks partei wird in der „Bozner Zeitung' „die Ge- bäudesteuer' hingestellt

, „jene Steuer, welche für den Tiroler Bürg?r und Bauer eine der schwer sten Lasten ist'. Hier ist nun der „Bozner' erst recht in die Falle gegangen, ob aus Unwissen heit oder Vsrgesslichkeit, bleibt sich gleich. Der urdeutsche Herr Dr. Sueti wird freilich nicht wissen, dass die Debatte hierüber im Abgeord netenhause im Jahre 1881 geführt wurde. Da mals haben alle Tiroler Abgeordneten (mit Aus nahme des Abgeordneten der Stadt Innsbruck) zusammengehalten und haben durch sehr energi sches Auftreten

unter Führung des Baron Di Pauli für Tirol eine Reihe sehr wichtiger Be günstigungen durchgesetzt. Die „liberale' Presse hat damals die Regierung verhöhnt, dass sie vor dem Häuflein Tiroler zurückgewichen sei. Und die Bozner? Der Magistrat von Bozcu hatte durch den Abgeordneten v. Zallinger in Angelegenheit der Gebäudesteuer eine Petition überreicht, worin er ursprünglich weniger ver langte, als über das Drängen der Tiroler Ab geordneten vom Reichsrath beschlossen wurde. Herr v. Zallinger selbst vsranlasZts

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Seite 5 von 8
Datum: 04.07.1911
Umfang: 8
einschätzte, gewiß eine imponierende Zahl. Im Gnadenorte ging es aber auch zu wie in einem Ameisenhaufen. Der Morgen war etwas dunstig, doch ließ es sich gut marschieren. Der Zug der Gesellenvereine traf gegen 3 Uhr im Gnadenorte ein; voran wehten die Banner des Brixner, Bozner und Meraner Ge sellenvereins. Mit Glockengeläuts und Pöllergedröhne erfolgte der Einzug in die Kirche. Nach der heiligen Messe, die sich an den Einzug anschloß, vereinigte ein Frühstück die munteren Gesellen. Um 9 Uhr

war gerade groß genug, alle Mitglieder der Vereine auf zunehmen, als es zum Mittagsmahle ging. Vor dem Esten sang der Chor des Bozner Vereins das ,0 sanotissima*. Trotz des großen Gedränges und der vielen Wünsche wickelte sich alles klaglos ab und tüchtig langte man zu und lobte, was Küche und Keller des Klosters an Gutem boten. Der Bozner Präses, Hochwürden Felderer, begrüßte die Gesellen und die angeschlossenen Vereine sowie deren Präsides und gedachte in besonderer Weise eines treuen, alten

Gesellenvereinsmitgliedes, das Heuer zum 50. Male diese Wallfahrt mitmachte. Es ist dies Herr Goldarbeiter Glira aus Brixen. In der humorvollsten Art brachte er ein Hoch auf die Vereine aus. Präses Grub er von Meran ge dachte der Jugendvereine und wünschte ein noch besseres Einvernehmen mit ihnen. Zum Schluß brachte der tüchtige Bozner Chor zwei beifällige Musikstücke zu Gehör. Nachmittags gab es ein originelles Waldfest mit Konzert der Bozner Feuerwehrmufikkapelle und allerlei Kurzweil, u. a. Tschurtschenschlacht und Spiele

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Brixener Chronik
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Seite 3 von 8
Datum: 03.01.1915
Umfang: 8
schütze, der den Schuß abgegeben hat, ist der im Jahre 1891 in Bozen geborene Georg Bozner, von Beruf Maler. -Der beklagenswerte Bor- Seite s fall erregte einen riesigen Auflauf, und da die Militäristen eine drohende Haltung gegen die Standschützen einnahmen, war große Gefahr, daß noch mebr Blut fließen könnte. Tatsächlich erhielt ein zweiter Standschütze, Anton Preim mit Namen, von einem bis jetzt noch nicht er mittelten Militäristen einen Bajonettstich in den Oberschenkel. Infolge dieses Vorsalles

wurde die Verfügung getroffen, daß die Stand schützen von nun an nicht mehr Wachedienst machen. Im übrigen haben die Erhebungen ergeben, daß der Standschütze Georg Bozner tatsächlich von den Militäristen nicht nur be schimpft und bedroht, sondern sogar tätlich miß handelt worden ist. Nach seinen Aussagen, die auch der andere Standschütze, Anton Preim, be stätigt, wurde Bozner zweimal zu Boden ge schlagen. Daß der in der Abwehr abgefeuerte Schuß einem der Angreifer — dieser wurde von Bozner

als der Rädelsführer bezeichnet — so gar das Leben kostete, ist ein ohne Zweifel auch von Bozner selbst unbeabsichtigtes Unglück. Gerechte Strafe. Aus Kastelruth schreibt man uns: Am 26. Dezember kam eine Gesell schaft von mehreren Herren aus Bozen nach Ka stelruth. um angeblich hier eine Christbaum feier abzuhalten. Zum Aergernis vieler ver brachte diese Gesellschaft die ganze Nacht mit Tanzen und Johlen. Es wird daher als eine Strafe Gottes angesehen, daß anderntags eine Rodel dieser Gesellschaft über die Straße

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Seite 3 von 8
Datum: 20.01.1915
Umfang: 8
ihres Sohnes, eines Reserve leutnants auf dem nördlichen Kriegsschauplatz, erzählt dem „Linzer Volksblatt' eine hochbe tagte Dame. Sie sandte ihrem Sohne warme Winterwäsche, doch das Paket ging leider ir gendwo verloren. Eines Tages erstand nun der Leutnant von einem galizischen Juden eine Wolljacke. Als er nun dieselbe anzog, fühlte er in derselben ein Papier knistern. Dasselbe hervorziehend und den Umschlag öffnend, las er zu seinem größten Erstaunen den Brief — sei ner Mutter. Das Bozner Hilfs

- und Aus. kunftsbursau vom Roten Kreuz. Seit bald 5 Monaten hat die Fremdenver- tehrstommission Bozen ihr Büro in den Dienst des Roten Kreuzes gestellt und versieht dort dank der materiellen Beihilfe des Bozner Frauenzweigvereines die vielfachen Agenden, die ein modern-organisierter Auskunftsdienst auf dem Gebiete des Verwundeten-, Kranken- und Gefangenenwesens erfordert. Tausende haben dieses Hilfsamt bereits benützt, in dessen anspruchslosen Räumen an manchen Tagen ein Gedränge lebhaftester Art herrscht

. Aber nicht nur der Bevölkerung von Bozen-Gries selbst und der näheren Umgebung ist das Bozner Rote Kreuz-Bureau eine Stelle menschen freundlicher Hilfsbereitschaft, wertvoller Aus- tunftserteilung und wohltuender Beruhigung geworden. Auch aus den entfernten Berg- tälern von den verschneiten Hochflächen und aus dem Stillfrieden einsamer Bauernhütten kommt das Landvolk dorthin und der unent geltliche Informationsdienst erstreckt sich eben so auf das Eisaktal, auf Ulten und Passeier, wie auf den Nonsberg, den Brenner

und das Pustertal. Mit den Leitungen des Roten Kreuzes in den kriegführenden Ländern und den neutralen Staaten in Verbindung stehend und den bewährten Apparat des Wiener Zen tralamtes mit seinen Zweigabteilungen be nützend, ist das Bozner Büro in der Lage, seine Dienste sicher und rasch zu vermitteln. Von be sonderem Werte für die Auskunftserteilung ist der Kontakt mit den verschiedenen Verwunde- tenspitälern der Monarchie, deren Verwaltun gen trotz der begreiflichen Ueberbürdung dem Büro entgegenkommendste

den. Mit Unterstützung des Andreas Hofsr- Vereines in Wien konnte für die Spitäler der Nesidem ein sich auf Tiroler Verwundete er streckender Auskunftsdienst eingerichtet werden. . So ist das Bozner Hilfs- und Auskunfts- j büro vom Roten Kreuz bemüht, der Bevölke- - rung in dieser ernsten Zeit schätzbare Hilfs dienste zu leisten und beizutragen, jene Härten zu mildern, die das Ringen der Völker auch in den vom Kriegsschauplatze ferneren Gebieten zur Folge hat. Aus Stadt und Land. Brixen, 19. Jänner. Nachmusterung

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Seite 2 von 8
Datum: 25.02.1917
Umfang: 8
wird, erbittet der Schatzsekretär 15 Milliarden Kriegskredite ge gen 12 Milliarden der letzten Vorlage. In den nächsten Monaten werde man wieder mit einer Anleihe an den Markt herantreten müssen, wo bei der Schatzkanzler neuerdings auf die freu dige Mithilfe des ganzen Volkes hofft. — Der Reichstag hat die Kreditvorlage von 1 5 Milliarden in allen drei Lesungen angenommen Aus Stadt und Land. Auszeichnung des Bozner Polizeiinspektors. Der Inspektor der Bozner Polizei, Herr Karl B r a n d st ä t t e r, wurde

, Norwegen und die Schweiz. Das Bozner Note KreuMro i^audengasse :!9) vermittelt Gesuche der Auge- hörigen von in Rußland befindlichen Kriege gefangenen an bo? t. u. k. Kriegsministerium Abteilung 19, um Berücksichtigung bei Aufnah' me in die Vormerkungsliste. Alle Vorgemer! ten werden dann durch das Kriegsministeriuni der russischen Regierung behufs Anstrebung der Hospitalisierung in den genannten neutralen Ländern namhaft gemacht. Anmeldung von kriegsgefangenen Tiro lern. Infolge der lebhaften

Anmeldung von Namen, und Adressen in Kriegsgefangenschaft befindlicher Tiroler konnten zahlreiche, ausge füllte Fragebogen vom Bozner Hilfs- und Aus kunftsbüro vom Roten Kreuz an die Hilfsstelle für .Kriegsgefangene in Innsbruck bereits ab geliefert werden. Der Hauptzweck der solcher art durchzuführenden Ergänzung und Richtig stellung des Gefangenen-Katasters ist die mög lichste Ordnung des Geldverkehrs, der so Weit gesichert werden soll, um dann monatlich oder vierteljährlich größere Sendungen

an M M- zelnen Gefangenen unter einem erledigen zx können. Das Bozner Rote Kreuzbüro (Lau- bengasse 30. 2. Stock) nimmt noch weiterhin Anmeldungen von kriegsgefangenen Tirolern entgegen. lHeldsendungen an Tiroler KriegsgHa«geo< in Rußland. Es wird im Interesse der Par teien darauf aufmerksam gemacht, daß gegen wärtig Geldsendungen nach Rußland durch in ternationale Postanweisungen lüber die Schweiz) nach Rußland infolge des hohen Prei ses der Franken bedeutend teurer sind als durch die Hilfsstelle

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