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Brixener Chronik
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Seite 3 von 4
Datum: 02.03.1920
Umfang: 4
? unterstützen und selbst mit ihre« HausleuLen Untergebnen ein gutes Beispiel zu geben. aufs herzlichste Firmin Prast, Professor am Stifts- gymnasium.' M Mi! M MOUllg. 5prach««tenicht in vrixen. Man schreibt uns: In einer der letzten Nummern dieses Blattes war die Mitteilung, daß durch die Eröffnung einer neuen Berlitz-Schule den Brixenern endlich eine Gelegenheit geboten sei, fremde Sprachen zu lernen. Dies bedarf unbedingt einer Richtigstellung. Erstens wäre es traurig, wenn eine Stadt

mit großen Erfolgen lehrt. Mehrere Schüler und Schülerinnen legten in kurzer Zeit die Staatsprüfungen am Pädagogium in Innsbruck zurück. — Auch Frl. N. v. Call, die mehrere Jahre in Frankreich war, befaßt sich mit dem Unterricht der französischen Sprache. Es ist alsö durchaus nicht richtig, daß die armen Brixener erst auf das Erscheinen dieser Berlitz- Schule warten mußten, um Fremdsprachen lernen zu können. — Wir bemerken hiezu, daß die Notiz, der diese Rüge gilt, offenbar mißverständlich aus gelegt

wurde. Ihr Zweck war es — wie uns scheint — auf die Errichtung der Berlitz-Schule hinzuweisen, ohne die Behauptung aufzustellen, daß das Ziel, dem die Berlitz-Schule dient, bisher in Brixen vernachlässigt worden sei. ver Vortrag Uder das valutadetret. den Herr Handelskammersekretär Dr. Sigl aus Bozen über Anregung der hiesigen Handelsgenossenschaft am Freitag, 27. Februar, abends, im „Hotel Tirol' hielt, war aus allen Bevölkerungskreisen stark be sucht. Der gewiß geräumige Saal erwies sich bei nahe

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Brixener Chronik
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Seite 11 von 12
Datum: 17.01.1907
Umfang: 12
der Beweis erbracht wird. Ich will, es Ihnen be weisen — hören Sie mich an! In den Flug schriften der „Freien Schule' wird immer und immer wieder die Absicht ausgesprochen: die Schulen „dem Einflüsse des Konfessionalismus zu ent reißen'; der Verein „Freie Schule' will „Muster schulen schaffen, die frei sind von jeder konfessionellen Tendenz'. In Kottingbrunn tat Professor Süß aus Baden am 5. September 1906 den Ausspruch: „Die Konfessionen veruneinigen die Bevölkerung; darum

wollen wir die konfessionellen Gegensätze durch interkonfessionellen Unterricht aus gleichen.' Das ist also klar und sicher: die „Freie Schule' will von einer Konfession absolut nichts wissen. Machen wir uns den Sinn dieses viel gebrauchten und selten verstandenen Wortes klar: das lateinische Wort Konfession heißt so viel als Bekenntnis, Reli gionsbekenntnis; wenn nun der Verein „Freie Schule' die Schule „dem Einfluß des Konsessiona- lismus entreißen will' so kann das nur bedeuten: Er will die Schule vom Einfluß

eines jeden be stimmten Religionsbekenntnisses frei haben. Was ist aber das für eine Religion, die kein bestimmtes Religionsbekenntnis hat, die mit andern Worten keinen bestimmten, sicheren, unumstößlichen Lehrsatz annimmt? Das ist, mit Verlaub, keine Religion! Oder ist es nicht so? Wenn ich z. B. sage: „ich glaube an Gott, den allmächtigen Vater, Schöpfer Himmels und der Erde', so habe ich schon eine Konfession, ein Bekenntnis ausgesprochen; das wird aber in der „Freien Schule' nicht geduldet; in der Flugschrift

„Was will der Verein ,Freie Schuld'? beschwert sich darum der Verfasser gewaltig darüber, daß in Osterreich ein Schulbuch approbiert, ge nehmigt wurde (Grundriß der Naturlehre), worin Gott als- der Schöpfer der Erde bezeichnet wird! Also diese Wahrheit darf in einem Schulbuch der „Freien Schule' nicht ausgesprochen werden --- es ist zu konfessionell, zu klerikal! Wenn ich weiter sage: „ich glaube an Jesum Christum, den emgebornen Sohn Gottes, unfern Herrn so habe ich eben wieder eine Konfession, ein Bekenntnis

abgelegt! Das will aber die „Freie Schule' nicht dulden, denn es wäre konfessionell also weg aus den Herzen der katholischen Kinder in der „Freien Schule' mit dem trostvollen Be kenntnis an das liebe, gütige Gotteskind. Das katholische Kind darf in der „Freien Schule' den Glaubensartikel nicht hören: „Ich glaube an den heiligen Geist, eine heilige, katholische Kirche', denn das wäre wieder der Ausdruck einer Konfession, und die „Freie Schule' will ja die „Schule dem Einfluß des Konfessionalismus

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Brixener Chronik
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Seite 10 von 12
Datum: 17.01.1907
Umfang: 12
Die religiösen Übungen gehören also in die Schule wie der Religionsunterricht, und die Schul behörde hat ihre Durchführung mit genau derselben Pflichttreue zu überwachen wie alle anderen Schul- vorschriften. Was meint die „Freie Schule' wiederum zu diesen klaren Gesetzesbestimmungen? Ich glaube, es gefällt ihr immer weniger. Wie verhält sich theoretisch und praktisch die „Freie Schule' zu den Grundsätzen des Reichs volksschulgesetzes? Nehmen wir ihre Statuten in die Hand, so belehrt uns sofort

der Eingang, der Verein „Freie Schule' strebe als Ideal eine Schule an, in der die Kinder frei von jeder konfes sionellen Tendenz herangebildet werden. Wie stimmt das mit dem Gesetze zusammen? Und weiters? Der Obmann des Vereines „Freie Schule', Hof rat Baron Hock, der merkwürdiger Weise Mitglied des k. k. Verwaltungsgerichtshofes ist, erklärte im Herbste 1905 in seiner Programmrede, die „Freie Schule' bekämpfe das Schulgebet, die religiösen Übungen, den Empfang der Sakramente. Das be stehende Schulgesetz

nennt aber die religiösen Übun gen ausdrücklich als Zubehör des Religionsunterrichtes. Der Angriff auf das Schulgebet begann in Linz. Das katholische Schulgebet wurde dort abgeschafft, allerdings stellte es der Landesschulrat wieder her. In Maria Scharten sendete ein Pastor, der knapp neben der protestantischen Schule wohnte, seine Tochter in die, eine Viertelstunde entfernte, öffentliche Schule, um damit die Abschaffung des „Vater unser' und des „Ave Maria' durchzusetzen. In Wels

hat der Ortsschulrat den Kindern strengstens verboten, das Kreuzzeichen zu inachen, das Vater unser und Ave Maria zu beten. Alle diese Beschlüsse sind Verletzungen des be stehenden Schulgesetzes, der Verein „Freie Schule' ist bei seiner Betätigung als Verteidiger des Volks schulgesetzes, der er gerne sein möchte, sehr aus seiner Rolle gefallen. Insbesondere befindet er sich mit seinem Kampfe gegen die religiösen Übungen im striktesten Gegensatze zu den Verordnungen der größtenteils liberalen Unterrichtsminister

der Schuljugend - anheimgestellt werden könne, ob sie an den reli giösen Uebungen teilnehmen oder nicht. Der Minister warnte weiters schon damals vor der Berufung aus den Artikel 14 des Staatsgrundgesetzes, auf den sich auch heute die Mitglieder der „Freien Schule' mit Vorliebe berufen, weil nach demselben niemand zu einer kirchlichen Handlung oder zur Teilnahme an einer kirchlichen Feierlichkeit gezwungen werden könne. Dieser Artikel besteht tatsächlich, allein er hat noch einen kleinen, aber außerordentlich

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Brixener Chronik
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Seite 9 von 12
Datum: 17.01.1907
Umfang: 12
Beilage zur „Brixner Chronik Die Protest Versammlung gegen die Restfebungen des Vereines „^reie §cku^e' abgehalten am ,o. Zänner ,907 im „groh-n St-<Ks-»I«' ,u Innsbruck. Nach einer Kursen öegrühung äer Versammlung Äurch äen Obmann äes krixener viöxesan-liomitees als (lorsitsenäen folgt clie Rede äes fierrn DnZ05esLucdner, HÄvokatur8-^on?ipienten aus hall, über äie „Freie Schule «nS Sa; Reicks. ^olk;zckulge§elü' hochgeehrte Versammlung! grauen und Männer von Innsbruck! ^enn die Gegner

der katholischen Kirche wider diese einen Vorstoß machen, dann pflegen sie sich mit Vorliebe als die Schirmer und Schützer der Menschenrechte, als die Pfeiler und Stützen der staatlichen Ordnung und als die Schutzmauern der Gesetze aufzuspielen; die Kirche aber als jene Macht hinzustellen, die die Menschheit knechtet, die staat liche Ordnung stört und die bestehenden Gesetze mit Ränken und Schlichen zu umgehen trachtet. Als die „Freie Schule', d. h. die hinter diesem Vereine stehenden vereinigten Freimaurer

, Juden und die mit ihnen verbündeten Sozialdemokraten und Radikalen jeder Richtung vor anderthalb Jahren ihren Kampf zur Entchristlichung der Schulen be gannen, da verfaßten sie eine Flugschrift, die den Titel-„Freie Schule' fühiTt und zu taufenden und abertausenden von Exemplaren in ganz Osterreich verbreitet wurde, und in dieser Flugschrift heißt es: „Der Verein freie Schule wird der Verteidiger des bestehenden Schulrechtes und der Ankläger sein, der jeden klerikalen Uebergriss vor das Forum

, meine Herren von der „Freien Schule', Sie berufen sich auf die Schulgesetze, als deren treueste BeHüter Sie sich geberden! Ich bin ein verstanden, sehen wir uns einmal die gesetzlichen Bestimmungen über schule und Religion etwas näher an! Versetzen wir uns zurück in jene denk würdige Zeit der schweren konfessionellen Kämpfe am Ende der sechziger Jahre des verflossenen Jahr hunderts, in jene Parlamentssitzungen der ^alne 1867 bis 1869, in denen die berühmten Tiroler Abgeordneten Greuter, Givvanelli

und l^r. Jäger mit flammenden Worten eintraten für die unver letzlichen Rechte der Kirche in Familie und Schule. In dieser Zeit, wo Herrscher und Volk unter dem Drucke einer trüben Lage standen, kamen unsere heutigen Schulgesetze zustande. In Abwesenheit der slawischen Abgeordneten wurden die Gesetze in sehr schwach besuchter Versammlung angenommen. Wenn die Herren der „Freien Schule' nun die steno graphischen Protokolle jener Reden lesen, die da mals zu diesen Gesetzen gehalten worden

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Brixener Chronik
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Seite 12 von 12
Datum: 17.01.1907
Umfang: 12
lung des Vereines „Freie Schule' zu Wien am 4. Dezember 1905 sprach der sehr bekanntgewordene Abgeordnete Karl Hermann Wolf unter lebhaftem Beifall der Herren und Damen der „Freien Schule' die Worte: „Wir hassen förmlich mit glühen der Seele den Geist (Roms) und würden uns gegen ihn, wenn es darauf ankommen sollte, mit Tod und Teufel zum vernichtenden Kampf verbinden.' Wenn darum die Vorkämpfer der „Freien Schule' die Versicherung geben — wie das am 11. Dezember 1906 hier an dieser Stelle

geschehen ist — „daß die „Freie Schule' dem Geiste wahrer, echter Religiosität in keiner Weise entgegentritt', daß sie „die religiöse Überzeugung jedermanns achtet' — so muß ich offen gestehen: diese Herren wissen entweder nicht, was sie reden, oder sie wollen die wahren Pläne und Absichten der „Freien Schule' mit ein paar frommen Redensarten verhüllen, um Unvorsichtige und Leichtgläubige zu täuschen! Habe ich recht oder nicht? Soll ich es glauben, daß der Verein „Freie Schule' auch eine religiöse

Erziehung wolle, wenn ich unter den Führern dieses Vereines ausgesprochen ungläubige Männer, Freimaurer und Sozialdemokraten-Häuptlinge erblicke? Soll ich so leichtgläubig sein, und mir einreden lassen, der Verein „Freie Schule' trete „dem Geist wahrer, echter Religiosität in keiner Weise entgegen', wenn dieser Verein das schönste Gebet, das zuerst von gött lichen Lippen und aus göttlichem Herzen gesprochen worden ist, das Vater unser, nicht mehr von den Lippen unschuldiger Kinder erklingen lassen

will?! Wenn er den Gruß des Engels an die Mutter unseres Herrn aus Kindermund nicht mehr anzuhören ver mag? Wenn dieser Verein erwirken möchte, daß die Kinder das Zeichen der Erlösung, das heilige Kreuz, nicht mehr auf ihre Stirne schreiben sollten?! Schon 1905, bald nach seinem Entstehen, hat der Verein „Freie Schule' unaufgefordert eine Auf forderung an Eltern und Vormünder herausgegeben und überallhin verbreitet, die Kinder von den reli giösen Übungen fern zu halten; ja er hat den Eltern selbst Anweisungen gegeben

, wie sie es anstellen müßten, dieses Ziel — trotz der entgegenstehenden staatlichen Vorschriften — zu erreichen. Wie?! Der treueste, weil göttliche Kinderfreund, ruft aus den Tabernakeln: „Lasset die Kindlein zu mir kom men und wehret es ihnen nicht, denn ihrer ist das Himmelreich', — und die Männer der „Freien Schule' machen sich mit einer fast orientalischen 'Aufdringlichkeit an die katholischen Eltern heran, sie möchten ihre Kinder nicht zur Messe.und Kom munion senden — und dann soll ich glauben

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Seite 4 von 10
Datum: 14.01.1896
Umfang: 10
Kette 4. HriMM Hhromk.' Ein inteiejstlltes Schult,yite!. Was das neue Sckzulgesch von 1892 mit unter den Gemeinden für Lasten auflegt lind bei Bildung von neuen Schulsprengeln für Streitig keiten verursacht, davon kann die Gemeinde Natz was erzählen. Die Gemeinde Natz besteht aus fimfFractionen: Natz, Viums, Raas, E!vas und Kranebitt und hat eine einclassige Schule in Natz; zu dieser Schule haben die Kinder von Viums, Raas und Elvas eine halbe Wegstunde. Die Kinder von Kranebitt, eine Stunde

von Natz entfernt, besuchten von jeher die Schule in Buxen, sind auch wiederholt kirchlich und politisch dort eingeschult worden, so z. B. 1339 und 1879. Als nun das Schulgesetz von 1892 in Kraft trat, hat Brixeu die Kinder von Kranebitt nicht mehr angenommen, ehevor noch anderweitig für dieselben gesorgt war, so dass viele im Winter 1893 gar keine Schule besuchten. Zugleich wurde die Gemeinde Natz aufgefordert, in Elvas ein neues Schulhaus zu bauen; und damit sich die gehörige Kinderzahl ergab

, hat mau mit den Fractionen Elvas und Kranebitt zum Theile auch die Fraction Raas verbunden. Gegen diesen Schulhausbau hat nun die Gemeinde Natz wiederholt bei all.u Instanzen recurriert. und zwar ans folgenden Gründen: 1. Eine neue Schule in Elvas kanu uur wegen der Fraet-on Kranebitt nothwendig sein. Allein, die Kinder von Kranebitt waren von je her in Brixeu eingeschult und sollen dort einge schult beiden. Die Gemeinde Natz bietet Brixen eine angemessene Entschädigung hiefür an. Uebri- gens handelt

; denn durch die Errichtung einer Zweiten Volksschule ist nicht gesorgt sür eine bessere Schulbildung, wohl aber durch Errichtung einer zweiten Classe. 3. Eine neue Schule in Elvas ist in reli giöser Hinsicht geradezu nachtheilig; denn der Herr Cooperator in Natz muss abwechselnd in der Pfarre selbst und in fünf Filialkirchen Gottes dienst halten; kann also nur einmal wöchentlich und auch dann nicht regelmäßig nach Elvas kommen. Darum kann von einer regelmäßigen Schulm.sse absolut keine Rede sein. Ebenso

ist ein regelmäßiger Religionsunterricht, Ueber- wachung und Beaufsichtigung der Schulkuder einfach nicht möglich — und zur Abhaltung der religiösen Uebungen müssen eigene Tage, andere als für die Schule in Natz, bestimmt werden, oder es müssen die Schüler zu diesem Zwecke doch uoch in die Pfarre kommen. All das muss für die aufgeweckte Schuljugend von üblen Folgen sein. 4. Eine neue Schule in Elvas ist für die Gemeinde Natz in finaneieller Hinsicht eine fast unerträgliche Last für alle Zukunft

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Seite 1 von 8
Datum: 07.02.1907
Umfang: 8
im Lande und Reiche. 2. Die Verhältnisse des Bauernstandes. 3. Die Aufgaben des kommenden Reichs- ?ates. Es werden sprechen: die beiden Landtags- -abgeordneten Sch rafft und Kienzl. Wahrmunds Kampf fir die „Freie Schule'. Bon Prof. Dr. Sigmund Waitz. , - VN. . ^ ' Schulfr^a^n und Schulweisheit. Herr Professor Wahrmund „wünscht, er bittet und begehrt' in seiner Rede von den Zu hörern „im Namen der Freien Schule', „daß sie ihre Kinder ia nicht mehr in die klerikale Schule schicken

'. Was ist denn für ein Unter schied zwischen der klerikalen Schule, vor der so -gewarnt wird, und der „Freien Schule', welche gegründet weiden soll? Die klerikale Schule, Welche in Oesterreich im Rahmen des Reichs- volksschwgesetzes gegenwärtig noch besteht, hat den Religionsunterricht und die Re ligionsübungen und schreibt diese den Schulkindern nach ihrer Konfession vor. Aber von der „Freien Schule' wird jeder Religions unterricht ausgeschlossen sein und es wird auf die Religion gar keine Rücksicht mehr genommen werden. Herr

Wahrmund behauptet zwar: „die Freie Schule sei nicht dem Geiste wahrer, echter Religiosität entgegen', aber die offiziellsten Wort führer der Freien Schule sagen: .Die Haupt aufgabe des Vereines ,Freie Schule' sei, mit dem Religionsunterricht in den Schulen vollständig aufzuräumen' (Erklärung Tuppys inJägerndors in Gegenwart des Baron Hock), und was der Verein wirklich anstrebt, zeigt seine Agitation gegen die Religionsübungen, welche zum Religionsunterricht sich verhalten wie die Praxis zur Theorie

, und zeigt schließlich — Herr Wahrmund selbst. Denn die Religion, die er noch zuläßt, die reine Gefühlsreligion ohne Pflicht des Glaubens an Christus und ohne Glaubenslehre und Glaubensregel, braucht auch gar keinen Religionsunterricht mehr. Wenn Religion Gefühlsjache ist, dann genügt es, in der Schule einen Grammophon aufzustellen und den Kindern manchmal fromme Weisen aufspielen zu lassen. ^ ^ . Herr Wahrmund wendet auf sich und seinen Anhang das Wort Christi an: „Wer nicht mit uns ist, ist Wider

uns.' -- Will er sich mit Christus auf eine Linie stellen? Aber benützen wir das Wort Christi in dem wirklich richtigen Sinne. — Es ist wahr, eine Schule ohne Reli gionsunterricht und ohne alle Rücksicht auf Religion ist gegen die Religion gerichtet, ist nicht bloß religionslos, sondern antireligiös. Es gibt keine neutrale, keine indifferente. Schule. Befördert sie nicht wenigstens die Achtung vor der Religion, ist der Unterricht nicht wenigstens auf der Grundlage der Achtung vor der Religion aufgebaut, dann arbeitet die Schule

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 22
Datum: 03.02.1893
Umfang: 22
Leite 2. Brixen, Freitag, 1. Aus welchen Gründen hat das Ministerium die bisher vom Episcopate in Sachen der Volksschule ge machten Bestrebungen unberücksichtigt gelassen und 2. bis wann gedenkt dasselbe den von dem Episcopate namens des katholischen Volkes in Sachen der Volks schule erhobenen Ansprüchen gerecht zu werden? Da hätte der Herr Minister eigentlich sehr gute Gelegenheit gehabt, wenn es ihm mit seiner Versicherung vom 12. November wirklich ernst war, seinen Ernst dadurch zu bekunden

, während sie doch sonst alles gut vorbereitet hatten, so stimmt man den Vorfahren gerne zu,- wenn sie die Rettung des „Brwener Chronik.' „liberalen' Besitzstand confervieren und an Ihrer „liberalen' Gesetzgebung, insbesondere auch auf dem Gebiete der Schule, nicht rütteln lassen wollen. Dass wir Ihnen aber dabei behiflich sein sollten, das, meine Herren, scheint mir doch zu viel verlangt. Ich möchte Sie aber doch darauf aufmerksam machen, dass Sie sich dabei einer argen Täuschung hingeben, wenn Sie glauben sollten, dass

aus der eonfessionslosen Schule Ihre Zukunft erblühen wird. Nein, meine Herren, die radicalen und social demokratischen Parteien können an der eonfessions losen Schule ihre helle Freude haben, weil in derselben ihre Zukunft großgezogen wird. Der Kampf um die Schule ist in letzter Linie der Kampf des positiven Glaubens gegen den Un glauben, und darum hat die Schulfrage einen sehr ernsten Hintergrund. Die Kirche, von Gott ge gründet als die große Erziehungsanstalt des Menschengeschlechtes, hat kraft ihrer göttlichen

Mission: „Gehet hin und lehret die Völker!' die Pflicht und das Recht, einen bestimmenden und maßgebenden Einfluss auf die Erziehung und den Unterricht in der Schule auszuüben, da sie ja eigentlich nur eine Hilfsanstalt ist zur Erziehung der Kinder an Stelle der Eltern, welche ein natür liches Recht auf ihre Kinder haben. Die Kirche hat aber nicht allein das Recht und die Pflicht, über den religiösen Unterricht zu wachen, sondern sie muss auch vermöge der erziehlichen Aufgabe der Schule ihr Augenmerk

der Kirche und der Eltern auf ihre Kinder aufzuheben. Die befriedigende Ordnung des Schulwesens beruht auf der Verständigung und dem Zusammenwirken jener Factoren, welche auf die Schule ein Recht und an derselben ein berechtigtes Interesse haben. Die Lösung der Schul frage ist aber durchaus nicht iin System des Staats schulmonopoles mit dem Schulzwange zu finden, welcher die ärgste Gewissenstyrannei begründet. Die Schule hat die Aufgabe, zur Erkenntnis der unwandelbaren Wahrheit zu führen; wechselnd

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Brixener Chronik
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Seite 5 von 8
Datum: 21.09.1911
Umfang: 8
XXIV. Jahrg. Donnerstag, LI. September 1911. Nr. 113. Seit- 5. Wurde der Hausherr wach und feuerte einige Schreck schüsse ab. Der Einbrecher ließ hierauf von, seinem Vorhaben ab. Aie MSdchenschuIftiige in Lienz. Man schreibt uns hiezu: Das überraschende Resultat vom 1. und 7. Sep tember, wo die Verteilung der Schülerinnen in die Schule der Frauen Dominikanerinnen und in die neue städtische Schule erfolgte, fand nun auch seine Besprechung in der „Lienzer Zeitung' und in der „Bolkszeitung

'. Sie gestehen verblümt ein, daß es für die Erbauer der städtischen Schule eine Blamage bedeute. Es besuchen nämlich von 430 Mädchen 93, das ist rund '/„ diesen Neubau, wo es für 5 Klassen im Durchschnitte je 19 Schülerinnen trifft. In der 2. Klasse sind gar nur 8 Kinder, ein in Tirol, vielleicht in ganz Oesterreich einzig dastehendes Vorkommnis in einer mehrklassigen Volks schule. An Raum, Licht und Lust fehlt es also hier nicht, zumal man für den Fall rechnete, daß die selbstlose Uneigenniitzigkeit

und die bewunderungs würdige Berufsfreudigkeit der Frauen Lehrerinnen an der eigenen Existenzsrage eine Grenze haben Muten uud alle 430 Mädchen in dm 5 Räumen unterzubringen wären. In der „Lienzer Zeitung' bemühen sich nun die Herren. ErklärungSgründe für das Fiasko zu suchen. Wir müssen dieselben h-.ute einigermaßen richtigstellen. Die verschiedenen Einschreibungstermine sollen angeblich lebhafte Zweifel verursacht haben, ob die städtische Schule überhaupt eröffnet wird; dadurch sei der Besuch beeinträchtigt

worden. Haben solche Zweifel tatsächlich bestanden, so wurden dieselben am Tage vor der Einschreibung in die Schule der Dominikanerinnen gründlichst gelöst. An allen Maueranschlägen verkündeten bereits am 31. August große Plakate, unterzeichnet vom „Ortsschulrat', marktschreierisch, daß die städtische Mädchenschule eröffnet wird, wann sie eröffnet wird? ja der „Orts schulrat' wußte sogar zu prophezeie^ daß „die 4. Klasse den Unterrichtsersolg der 4. und 5. Klasse und die 5. Klasse

— sein werden. Außerdem trat noch persönliche Agitation ein. Was taten die Klosterfrauen? Durch eine bescheidene Annonce in der „Lienzer Zeitung' kündigten sie kurz an, daß sie die siebenklassige Schule weiter halten Verden. Es tat not, weil man auf gegnerischer Seite ausgesprengt hatte, daß die Klostelschule ge schlossen werde. Für wen waren die Umstände günstiger? Da war es nun wirklich „Ehrensache der Bevölkerung von Lienz', trotzdem dafür zu sorgen, daß die Einschreibungen und der Besuch der städti schen Schule

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Brixener Chronik
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Seite 1 von 10
Datum: 14.11.1890
Umfang: 10
die Schulfrage, die doch wichtiger ist, als jede andere, dennoch so wenig verstanden sei. Gut verstanden wird die Bedeutung der Schulfrage von jenen Erz feinden des katholischen Namens, welche die Gesellschaft entchristlichen und zu dem Zweck schon die Schuljugend ruinieren wollen; eben so gut wird sie von jenen verstanden, welche den christlichen Glauben und die christliche Sitte in der Gesellschaft erhalten und fördern wollen und zu dem Zweck Alles aufbieten, um in der Schule den christlichen Geist

zu erhalten und, wo er bereits fehlt, ihn wieder herzustellen. Beide wissen nur allzugut: „Wem die Schule gehört, dem gehört die Zukunft.' Diese also verstehen die Schulfrage und ihre Wichtigkeit gut, und zwar sehr gut. Aber viel zahlreicher sind die, welche sie schlecht, mitunter sogar herzlich schlecht verstehen. Dazu gehören alle jene, welche für die Schule kein oder nur wenig Interesse haben, ferner die sich zwar darum interessieren, aber nur, um politische Parteiinteressen zu verfolgen, ferner

die da glauben, die Lösung der Schulfrage im christlichen Sinne könne man ver schieben, da sie doch keinen Aufschub mehr erleidet. Am aller- schlechtesten verstehen die Schulfrage wohl jene Eltern, welche für ihre Kinder eine christliche Erziehung wünschen, zu Hause sich auch dabei vielleicht alle erdenkliche Mühe geben, trotzdem aber der con- fessionslosenSchulezujubelu, imöffentlichen Leben für den Liberalismus eintreten und bei Wahlen Kandidaten, die für die confessionslose Schule sind, ihre Stimme geben

. Solchen Eltern muss man sagen: Ihr wisst nicht, was confessionslose und consessionelle Schule ist; „Ihr wisst nicht, welchem Ziele beide Schulen zustreben; Ihr ahnt gar nicht, wie sehr durch die confessionslose Schule Euere Eltern rechte geschädigt, Euere Elternpflichten erschwert werden.' Die Schul frage wird also in der That von vielen nicht recht verstanden, und darum gilt auch heute noch, was Bischof Ketteler vor fast dreißig Jahren schrieb: „In jedes katholische Haus sollte man in dieser Zeit

ein katholisches Blatt täglich hineintragen, wo auch diese Frage behandelt wird, um es unsern Eltern, die ihre Kinder innig lieben, zum allerlebendigsten Bewusstsein zu bringen, um wie große Interessen es sich hier handelt, und wie sehr sie verpflichtet sind, im Namen der elterlichen Gewalt ihre Rechte an der geistigen Bildung ihrer Kinder geltend zu machen.' Die Eltern sollen besonders wissen, was die confessionslose, was die consessionelle Schule ist, was sie von der einen fürchten müssen

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 03.11.1906
Umfang: 8
Seite 2. Nr. 132. Samstcm, „Brixener Chronik.' 3. November 1906. M. Jahrg. LikchtcuDciv über die „Freie Schule'. Im Prachtsaale des kaufmännischen Vereins hauses in Linz fand Montag, den 29. Oktober eine Protestkundgebung gegen den Verein „Freie Schule' statt. Wie das über Ereignisse in den Alpenländern stets am besten informierte „Grazer Volksblatt' berichtet, wies diese Versammlung einen in Linz noch nie dagewesenen Versammlungs besuch auf. Die bekannt gewordenen Sprengungs versuche

der Linzer Sozialdemokraten, welche sie allerdings in letzter Stunde widerriefen, hatten zur Folge, daß Tausende von christlichen Partei gängern bereits lange vor der angesetzten Er- ösfnungsstunde den Saal okkupiert hatten. Der Versammlung selbst präsidierten Landesausschuß Mayer, Vereinsobmann Püchner und Kanonikus Stiglitz. Nachdem der Vorsitzende, Landesausschuß Mayer, eine überaus beifällig aufgenommene Eröffnungsansprache gehalten hatte, in der er die Feinde der christlichen Schule, die „hohen

Be hörden', den „christlichen' Bürgermeister von Linz, die „Sicherheitswache' von Linz geißelte und unter großer Heiterkeit selbst des Zettel- anpickers gedachte, der erklärte, daß er die Plakate der christlichen Linzer Vereine mit dem Aufrufe gegen die „Freie Schule' nicht dulde, nahm Abg. Prinz Liechtenstein das Wort, der mit einem minutenlangen tosenden Beifallssturm und Hoch-Rufen empfangen wurde. Aus der Rede des Prinzen Liechtenstein. ... Ein Freimaurer jüdischer Abstammung

, der sich im Verwaltungsdienste durch seinen partei mäßigen Mangel an Objektivität unmöglich ge macht hatte, wurde unter namhafter Beförderung in den Justizdienst übernommen. In dieser neuen offiziellen Stellung hat er es für gut befunden, den Verein „Freie Schule' zu gründen, dessen augenscheinlicher Zweck eine Umgehung unseres Volksschulgesetzes ist. Daß ein höherer Staats funktionär eine solche gegen bestehende Gesetze gerichtete Agitation in Szene setzt und leitet, gehört zu den Eigentümlichkeiten unseres leider

so gelockerten österreichischen Staatsorganismus. (Lebhafte Zustimmung.^ In jeder andern Bureaukratie mit entwickeltem Korpsgeiste, mit einer nur einigermaßen strammen Disziplin wäre ein so krasser Fall gesetzwidriger Intentionen einfach unmöglich. Der Verein „Freie Schule', sagte Redner weiter, ist ein religionsfeindlicher Kampfverein. Im Z 2 seiner Statuten wird als anzustrebendes Ideal eine Schule bezeichnet, in der die Kindel frei von jeder politischen und konfessionellen Tendenz, durch harmonische

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Seite 2 von 10
Datum: 14.11.1890
Umfang: 10
Seite 2. Brixen, Freitag „Brinener Chronik.' November ^390. Nr. H6. Gegenständen darf nichts gelehrt werden, was irgendwie gegen den heiligen Glauben oder die katholische Sitte verstößt. -Ebenso dürfen Schulbücher nichts solches enthalten. Alles soll vielmehr vom katholischen Geiste durchweht sein. Lesebücher, in welchen sorgfältig die Namen Gottes, Jesu Christi u. s. w. ausgemerzt sind, passen durchaus nicht für eine katholische Schule. Was braucht nun eine solche Schule für Lehrer

? Es versteht sich von selbst, dass der Lehrer katholischer Kinder selbst Katholik sein muss, aber nicht bloß dem Taufscheine, sondern seinem ganzen Leben nach. Daraus ergeben sich wichtige Folgerungen. Sollen die Lehrer katholisch sein, so brauchen wir auch kath olis ^Lehrer bildungsanstalten. Es ist wahr, dass auch aus den con- fessionslosen Pädagogien in Oesterreich recht religiöse Lehrer hervor gegangen sino; aber die Regel ist eine andere. Wer eine katholische Schule verlangt und nicht zugleich

wird. Jetzt erübrigt uns noch ein wichtiger Punkt. Wer hat die Aufsicht über die katholische Schule? Bevor wir darauf ant worten, stellen wir eine andere Frage: Wer hat von rechtswegen über die Schule zu schaffen, die Schulverhältnisse zu ordnen? Die Leser wissen aus dem letzten Artikel, dass gegenwärüg besonders in den regierenden Kreisen fast allgemein der Satz gilt: Ueber die Schule schafft der Staat, und der Staat allein. Daraus wird dann ganz richtig gefolgert: Also hat derStaat die oberste Leitung

und Aufsicht über die Schule. Diese Ansicht ist aber im grellsten Widerspruch mit der katholischen Glaubenslehre, ja sie ist ganz und gar unchristlich.Wahr ist: Der Staat (besser gesagt, die Staatsgewalt) hat über die Schule zu schaffen; aber mindestens eben so wahr ist; sie hat nicht allein darüber Anschaffen. Ueber die Schule haben auch die Eltern zu schaffen, welche ihre Kinder dorthinschicken, und auch die Kirche hat zu schaffen. Wir wollen heute nicht näher bestimmen^ wie viel die Eltern

, wie viel der Staat in die Schule dreinzureden hat; wir bleiben beim Recht der Kirche stehen und stellen den unverrückbaren Grundsatz auf: Die religiöfe Erziehung in der Schule steht der Kirche, nämlich den Bischöfen und den von ihnen bevollmächtigten Priestern zu; darum hat auch die Kirche, und sie allein, über diesen Theil der Schule zu schaffen. Den Aposteln hat Christus den Auftrag gegeben: „Gehet hin uno lehret alle Völker . . . lehret sie alles halten, was ich euch befohlen

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Seite 2 von 8
Datum: 03.12.1903
Umfang: 8
Seite 2. Nr. 145. Donnerstag, eine ausgiebige Entlastung aller mit den Militärtaxagenden befaßten Behörden, also in erster Linie der Gemeinden, herbeizuführen, indem dadurch die umständlichen, zeitraubenden und selten von Erfolg begleiteten Erhebungen Über den Aufenthalt von Taxpflichtigen künftig auf ein ganz Geringes reduziert werden dürften. Von der auf Grund der Bestimmungen dieser Novelle veranlagten Militärtaxe wird ein Jahreserträgnis von rund 27 Millionen Kronen erwartet. Die Schule

in Minien. Buchenstein, 29. November. Anfänglich fest entschlossen, mich an der Polemik wegen der deutschen Schule in Ladinien nicht zu beteiligen, änderte ich doch meinen Ent schluß, denn die Korrespondenz vom 28. November in Nummer 143 dieses geschätzten Blattes fordert geradezu zu einer Erwiderung heraus und zwar wegen der logischen Bocksprünge, die sich jener Herr B. erlaubt. — Warum ist die deutsche Schule in Ladinien gut? „Weil einer mit dem dort Gelernten sehr gut auskommen kann.' Aber ich bitte

! Auch jene, welche jahrweis auf der Eselsbank gerutscht sind, kommen im späteren Leben oft sehr gut weiter. Ja, sogar Analpha beten „können sehr gut auskommen'. Schreiber dieses hat z. B. den Direktor einer berühmten Fachschule gekannt, der Analphabet war. Und wenn auch jemand direkt von der ladinischen Schule weg eine höhere Bildung sich aneignen kann, ist das noH kein Beweis, daß diese Schule gut war und dieser Zweck nur mit deutscher Unterrichtssprache erreicht werden konnte; denn Schreiber ist wie viele andere direkt

von einer italienischen Schule ohne Vorbereitung in ein deutsches Gymnasium eingetreten, nur mit jenem Deutsch, das in den oberen zwei Klassen gelehrt wurde, und hat, wie die anderen, seine Prüfungen bestanden. Ob dann zum photographischen Selbst unterricht große literarische Kenntnisse erfordert sind, mag dahingestellt bleiben, nur will ich be merken, daß Amateurphotographen auch ohne dick leibige Bände diese Kunst gelernt haben und ohne die Beihilfe im Fach bewanderter Lehrer, wie ich mich selbst überzeugen konnte

. Ihr Be weis, Herr B., ist also nicht stichhaltig! Jetzt kommt aber das Schönste: „Die deutsche Schule ist notwendig, weil wir deutsche Beamte haben.' Erlauben Sie die Frage: sind die Beamten für das Volk da oder das Volk für die Beamten? Wenn z. B. ein tschechischer Statt halter nach Innsbruck kommt, folgt dann, daß wir Tiroler tschechisch lernen müssen? Muß nicht vielmehr der Beamte deutsch lernen? „Mit den Italienern habt ihr Ladiner nichts zu tun?' Genügt es nicht, daß eure Sprache die italienische

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Seite 4 von 10
Datum: 08.12.1899
Umfang: 10
Seite 4. Nr. 98. Freitag, „Brixener Chronik.' 8. December 1899. Jahrg. XII. Jas Derhiiltujs von Kirche und Schule. (Rede des Dv. Mondettir gaid«ss«V auf der außerordentliche» Generalversammlung des Kath. Tiroler Lehrervereines z» Brixen am 27. November.) Leo XIL. hat einmal gesagt: „Die Schule ist das Feld, auf welchem eZ sich entscheiden wird, ob die christliche Weltanschauung oder aber das Neuheidenthum den Sieg behauptet.' Thatsächlich sehen wir auch, wie in allen Ländern die Feinde

mit dem Geistlichen. In Nr. 20 der „Deutschösterreichischen Lehrer- zeitung' vom 15. Oetober 1899 schreibt Isssen, der würdige Nachtreter des „Schlachtengewinners' Dittes: „Jeder Lehrer, der es mit der Schule, mit dem Volke, mit sich selbst und mit dem wahren Christenthum gut meint, hat die Pflicht, gegen den volksverdummenden Clericalismus aufzutreten.' Herr Jesstn greift es schlau an. Er unterscheidet das wahre Christenthum (natürlich das seinige!) von jenem Christenthum, welches der Clerus, welches der Papst

, man gibt vor, nicht gegen die christliche Schule, sondern bloß gegen die „Knechtung der Schule durch die Priester' zu sein. Im Namen der Frei heit, im Namen der Wissenschaft, im Namen Äer Erziehung werden die Lehrer aufgefordert und aufgerufen, sich vom Geistlichen zu trennen, sich dem Clerus und dessen Wirken entgegenzustellen. Sehen wir uns diese Schlagworte, welche die Trennung von Kirche und Schule und die Trennung von Lehrer und Priester bezwecken, etwas näher an. Ein Schlagwort lautet: Frei

- heit der Schule, Freiheit des Lehrers! Ein schönes Wort, Freiheit! Aber was ist denn Freiheit? Heißt Freiheit soviel wie Ungebunden- heit, bedeutet Freiheit das Recht, thun zu können, was man will? Nur einer darf thun, was er will, nur bei einem ist dasjenige, was er will, auch zugleich Gesetz, und dieser eine absolut Freie vereins-Buchhandlung auch meine Ansichten über Land und Leute hinsinzuflechten. Sonderbar! Mancher, der mich kennt, wird darüber den Kopf schütteln, denn ich genieße so ziemlich

, und zwar in ihrem eigenen Namen und nicht im Namen des Staates. Die Kirche muss 2. fordern das Recht, darüber zu wachen, dass in allen anderen Fächern nichts gegen den katho lischen Glauben gelehrt werde. Die Kirche muss 3. fordern das Recht zu verlangen, dass alle Lehrpersonen an der Schule zusammenwirken zur christlichen Erziehung der Jugend. Das sind die wesentlichen Forderungen der Kirche an die Schule. Es sind sehr einfache, für jeden gläubigen Christen selbstverständliche Forderungen, Forderungen

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Seite 4 von 8
Datum: 28.08.1909
Umfang: 8
nach Unterthemenau einen durchaus demon strativ provokatorischen Charakter. Viel Staub hat in den letzten Tagen der Fall der Rekursabweisung der „Freien Schule' durch das Unterrichtsministerium aufgewirbelt. Bekanntlich hat der niederösterreichische Landes- schulrat im Jänner 1909 die drei Winkelschulen der „Freien Schule' in Wien gesperrt, da sie gegen das Gesetz bestanden. Die „Freie Schule' rekurrierte dagegen an das Unterrichtsministerium. Dieses hat nun ihren Rekurs mit der Begründung verworfen

, daß der Landesschulrat vollkommen im Rechte gewesen sei, da die Schule keinen von der kirchlichen Behörde anerkannten Religions lehrer besitze und auch sonst mit ihrem Lehrplane gegen we geschlichen Anordnungen verstoße. Selbst das „Fremdenblatt', offenbar von dem liberalen Unterrichtsminister inspiriert, erklärt, daß die Freidenkerschule der liberalen Gesetzgebung wider spreche, und schließt seinen Artikel über diesen Gegenstand mit den begrüßenswerten Worten: „Es ist kein Raum in der österreichischen Gesetz gebung

für die religionslose Schule!' Natürlich erhob sich über diese Verfügung in allen frei sinnigen Blättern großes Wehegeschrei. Bezeich nenderweise tut sich darin die „Arbeiterzeitung' neben der „Neuen Freien Presse' am meisten hervor. Freiherr v. Aehrenthal, der Minister des Aeußern, welcher sich um die friedliche Beilegung des österreichisch-serbischen Konfliktes große Ver dienste erwarb, wurde nunmehr vom Kaiser durch die Erhebung in den österreichischen Grafenstand ausgezeichnet. In Innsbruck begannen

der sogenannten „Jungen' der österreichischen Lehrerschaft in den letzten 15 Jahren verfolgt hat, weiß, was die obigen Namen bedeuten. Die ehemaligen Wiener Lehrer Seitz, Glöckel, Täubler u. a. machten aus ihrer Religionslosigkeit niemals ein Hehl, sie verlangten eine „Freie Schule' mit einem säst- und kraft losen Moralunterricht usw. Die Gemeinde Wien entledigte sich der Herren Täubler, Glöckel usw.; es fanden diese Herren aber dank der sozial demokratischen Fürsorge gute Stellen als Redak teure

, Kassenbeamte, ja sogar als Reichsratsab geordnete. Um den Rest dieser „glaubenseifrigen Lehrer' unterznbrmg-n, wurden m Wie» ehemaligen BeMshauptmann und Vorltt.»,!. des k, k. Bezirksschulrates F !°ridsd°rf md^ Gesinnungsgenossen durch den Verein Ä? Schule- Privatjchulen ins Leben geUm.^Z Herrendachten, die Sache recht schlau an-ustel^ Um der lästigen Kontrolle d^die kaW« Religionslehrer los zu werden, ließen sie Religionsunterricht durch die eigenen Lebrer? teilen, durch Seleskowitsch usw. Die „romfreien

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Seite 2 von 8
Datum: 17.02.1891
Umfang: 8
von „Ge mäßigten' und „Extremen', von einem „streit baren' Bischof, von „trotzigen Landboten', die bezüglich der Schule „Unmögliches' verlangt hätten; mit dieser Landtagsmajorität, hieß es, könne man zu keiner Regelung der Schulverhält nisse kommen. Um diese Urtheile in klareres Licht zu stellen, führe ich den geehrten Lesern der „Chronik' die umstrittenen Paragraphe aus dem Schulgesetzentwurfe vor, sowohl in der Fassung der Regierung, als auch mit den vom Landtags-Schulausschuss vorgeschlagenen Aende rungen

kinder. Die verschieden gefafsten Paragraphe be züglich des Ortsschulrathes lauten: Nach der Regierungs- Nach dem Antrage des Vorlage: Schuleomitvs: I. Der Ortsschulrath. Z 3. Z 3. Der Vertreter der Kirche Der Vertreter der Kirche im Ortsschulrathe ist der im Ortsschulrathe ist der selbstständige Seelsorger, in Seelsorger, in dessen Seel- dessen Seelsorgegebiet die sorgegebiet die Schule liegt, Schule liegt. oder der von der kirch- Besinden sich in einer lichen Oberbehörde bezeich- Schulgemeinde

, so Es nehmen jedoch auch hat ebenfalls die kirchliche die anderen Seelsorger an Oberbehörde zu entscheiden, den ihre Schulen betreffen- ob dieser oder oer betreffende den Verhandlungen mit be- selbstständige Seelsorger rathender Stimme theil. Mitglied des Ortsschulrathes sein soll. s 4. Der Vertreter der Schule im OrtsschulratheistderLei- ter der Schule. Unterstehen dem Orts schulrathe mehrere Schulen, so tritt der Leiter der unter diesen Schulen in der Kate- gorie am höchsten stehenden

in den Ortsschulrath. Bei gleicher Kategorie der Schu len bestimmt der Bezirks schulrath denjenigen Leiter, welcher in den Ortsschul rath einzutreten hat; es nehmen jedoch auch die Leiter der andern Schulen an den ihre Anstalt be treffenden Verhandlungen mit berathender Stimme theil. s 12. Der Ortsschulaufseher ist zum öfteren Besuche der Schule verpflichtet; er hat sich mit oem Leiter oer Schule in stetem Einver nehmen zu halten und seine Wahrnehmungen dem Orts schulrathe mitzutheilen. An Schulen, an denen

sich mehrere Lehrer befinden, ist er berechtigt, den Lehrer- conferenzen beizuwohnen. Die Schulen zu besuchen, um von dem Zustande der selben Kenntnis zu nehmen, sind alle Mitglieder des Ortsschulrathes berechtigt. Die Befugnis, Anordnun gen zu treffen, steht bloß dem gesammten Ortsschul- s 4. Der Vertreter der Schule im Ortsschulrathe ist der Leiter der Schule. Unterstehen dem Orts schulrathe mehrere Schulen, so tritt der Leiter der unter diesen Schulen in der Kate gorie am höchsten stehenden

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Seite 4 von 8
Datum: 19.08.1898
Umfang: 8
Seite 4. Nr. 67. Freitag, „Brixener Chronik.' 19. August 1898. Kirche und Schule. Bei der Hauptversammlung des Meraner Lehrertages am 2. August sprach der Obmann des Katholischen Tiroler Lehrervereins, Herr Bonell, Lehrer in Sterzing, das Schlusswort. Die Ausführungen des ausgezeichneten und über aus tüchtigen Schulmannes sind so schön und herzerhebend, dass wir nicht umhin können, den Wortlaut der Rede mitzutheilen. Herr Bonell sprach: „Geehrte College« und Colleginnen! Schöpfen

und Geistlichkeit einen Keil hineintreiben wollen, wenn sie die Lehrerschaft mit Misstrauen gegen den Priester erfüllen. Ehrgefühl und Freiheitssinn der Lehrerschaft wird missbraucht, um gegen die Kirche zu Hetzen. „Die Schule muss frei sein,' heißt es, und darum darf er nicht mit dem Geist lichen gehen. Meine Herren! Sind freie Schule und katholische Schule, freier, selbstbewusster Lehrerstand und katholische Lehrer wirklich Wider sprüche ? Was verlangt denn die katholische Kirche von der Schule und vom Lehrer

? Die katholische Kirche will den Religions unterricht in ihrem eigenen Namen und kraft eigener Autorität ertheilen. Hat sie ja von ihrem göttlichen Stifter die Pflicht Und auch somit das Recht übernommen, alle Völker christlich zu er ziehen. Die katholische Kirche fordert weiters, dass in allen Fächern nichts gegen Glauben und Sitten gelehrt werde, und dass Lehrer und Priester, dass die ganze Schule zusammenwirke, um aus Menschen katholische Christen zu bilden. Das sind im Wesentlichen die katholischen

Forderungen «in Schule und Lehrer. Hochverehrte! Ich frage, wo ist durch diese Forderungen da die Freiheit der Schule und die Freiheit des Lehrers bedroht? Welch eine Verleumdung ist es, wenn man sagt, die katholische Kirche sei eine Feindin der Schule und eine Feindin der Lehrer! Oder will man etwa mit dem blendenden Schlagworte: „Freiheit des Lehrers', „Freiheit der Wissen schaft' jene Freiheit verstandzn wissen, welche die Grundlagen der christlichen Gesellschaft und da mit auch die Grundlagen

auch Schule und Bildung brauche, und heute — heute soll es die höchste Weisheit sein, Schule und Kirche zu trennen, ja die katholische Kirche aus der Schule hinauszuwerfen? Schon die Pflicht der allergewöhnlichsten Dankbarkeit gegenüber der Kirche, der Mutter der Volksschule, gebietet uns, solch verruchtem Plane mit allen unseren Kräften Widerstand zu leisten. Liebwerte Collegen! Unsere Versammlung tagt im glaubenstreuen Tirol, im Herz Jesu-Lande! Das katholische Tiroler Volk achtet und liebt gerade

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Seite 9 von 15
Datum: 07.09.1912
Umfang: 15
, wo sich gezeigt hatte, daß eine halbwegs anständige Agitation nur ein Fiasko im Besuche dieser Schule 1911/12 zur Folge hatte. Diese bittere Enttäuschung brachte Liberale und Sozial demokraten ganz aus dem Häuschen. Parteigenossen, velche ihre Kinder nicht in die städtische Schule schickten, mußten erfahren, wie ihre Führer es wagen konnten, sie öffentlich in Versammlungen dafür ab- Mnzeln. Die Schikanen setzten ein und dauerten daS ganze Jahr hindurch mehr oder weniger fort. Em Eisenbahner wurde derart

schikaniert, daß er M Versetzung ansuchte. Andere wurden mürbe und ließen Heuer die Kinder in die städtische Schule aus ' dem Grunde einschreiben, um endlich einmal Ruhe z» haben. Ihr und der Wille ihrer Kinder war eS nicht. Die eigentliche, organisierte, wilde Jagd nach Hchulmädchen für die neue städtische Trutzschule begann nach Schluß des Schuljahres 1911/12, im Kammer dieses Jahres. Es beteiligten sich nicht bloß Genossenführerin Frau Duzia mit ihrem Damen- ßch, sondern auch sozialdemokratische

Gemeinde- WSsWe u. a.; wir finden in dieser Gesellschaft sogar nur zu gut bekannte Herren des Gemeinde- Freifinns. . Die Art der Agitation gestaltete sich sehr viel seitig. Bitten, Versprechungen, Geschenke, Drohungen bis zur Kündigung der Wohnung wechselten je nach Bedarf. Die sozialdemokratischen Agitatoren und «gitatorinnen hatten ein Verzeichnis von jenen Eltern, deren Kinder die Schule der Dominikanerinnen be suchten. Mit demselben wanderten sie von Haus M Haus, von Familie zu Familie, überall

„Auf- uänmg' über die „rückständige' siebenklassige Kloster- Mle und „ihre' fünfklassige fortschrittliche Stadt- Wle verbreitend. Es wäre wünschenswert zu er fahren, wie Genossin Duzia, jedenfalls eine Kapazität M dem Gebiete fortschrittlicher Pädagogik, die einer fünfklafsigen gegen eine siebenklassige vchule mit ausgezeichneten Lehrkräften begründete, ^ver Großteil der Eltern vermochte dies nicht zu Wn, ebensowenig wie jenes Kind, das von der ü der Klosterschule in die fünfte Klasse ^ städtischen Schule

ein Kind, in welche Schule es qehe. und m?^^?wrtete: „JH weiß es nicht, Vater Nim-» - wohl immer, ich mein', die Mutt-r- Andere Fälle sind bekannt, wo vielen y-- aufgeredeten Vater unter biM'' er möchte das Kind in die knieten^ lassen. In einer Familie bieder Mädchen nieder und baten den Vater, BeiDominikanerinnen gehen zu dürfen, die die mehrere Mädchen hatte, soll handeln- Ä'^orin sogar angefangen haben zu kädtik^ wenigstens ein Kind' soll sie in die dm k schicken, in „ihre' Schule. Neben stellt

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Seite 2 von 8
Datum: 24.11.1903
Umfang: 8
; und sollte der Konflikt zwischen beiden Ministerpräsidenten sich verschärfen, so daß einer von beiden abtreten muß, so steht zu fürchten, daß Dr. v. Koerber den kürzeren zieht. Seine Majestät ist am 20. November von Eisenerz in Steiermark nach Wien zurückgekehrt und noch am 21. November ist Graf Tisza wieder nach Wien gefahren, um dem Monarchen den Streit mit seinem Kollege» in Oesterreich zur Aus tragung vorzulegen. Nochmals: Die Schule in Minien. Zur Frage der Unterrichtssprache in den Schulen Ladiniens erhalten

lesen und lernen und im dritten Schuljahr durch schnittlich alle den ganzen kleinen Katechismus lernen. In der einklassigen Schule Ladiniens hingegen, wo Schreiber gegenwärtig seine saure und dornenvolle katechetische Tätigkeit entfaltet, können von der ganzen zweiten Abteilung mit O weinet nicht, da sanft wir ruh'n Im Schoß des Ozeans, Herabgerissen vom Taifun, Den Wirbeln des Orkans. Sind wir auch nicht, das Schwert zur Hand, Feind gegen Feind, gefallen — Wir starben doch fürs Baterland Am Riffe

vielgeplagter Katecheten Ladiniens keinen Glauben schenken wollen, so müßte ihn wenigstens der gesunde Menschenverstand von der Absurdität seiner Behauptung überzeugen. Er stelle sich einfach im Geist zwei Schulen im Pustertal vor -. die eine mit deutscher Unterrichts sprache, die andere mit italienischer oder meinet wegen polnischer Unterrichtssprache. In letzterer Schule wird vom zweiten Schuljahr an auch täglich eine Stunde deutsche Sprache betrieben. In beiden Schulen erteilt ein Katechet Religions

unterricht in deutscher Sprache. Nun, bitte, sagen Sie selbst, Herr Korrespondent, ist es nicht unendlich leicht zu begreifen, daß die Schüler in der erstgenannten Schule mit deutscher Unterrichtssprache frühes und besser Deutsch lesen uud verstehen lerne» werden als in der Schule mit polnischer Unterrichtssprache, daß folglich der Katechet an letzterer Schule unmöglich so viel wird erzielen können als sein glücklicherer Kollege mit weniger Mähe in der anderen Schule ? Wenden Sie das auf die ladinischen

, sondern auch dem gesunden Menschenverstand widerspricht. Das ladinische Volk muß trotz allen Fleißes und Eifers der Katecheten und Lehrer in religiöser Unwissenheit heranwachsen, versteht seinen Katechismus, seine Gebetbücher, diePredigten nicht — und die Begründer und Verfechter der deutschen Schule in Ladinien haben dieses Un glück des ganzen Volkes auf dem Gewissen und werden es verantworten. Schreiber kann bei dieser Gelegenheit nicht unterlassen, an die vielgenannte Schule in Pfatten zu erinnern. Obwohl

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Seite 4 von 8
Datum: 05.09.1911
Umfang: 8
tember in Huben an. mit 335 Kr. an Preisen. Den Schluß bildet eine Ausstellung in Windisch-Matrei am Dienstag, den 19. September. Bei dieser ge langen 1550 Kr. an Preisen zur Verteilung. Schulbeginn io Lieo? Man schreibt uns hiezu: Am 1. September fand die Einschreibung der Kinder in die sechsklassige städtische Knabenschule mit einer Parallelklasse und in die stebenklassige Privatmädchen schule der Frauen Dominikanerinnen statt. Die Einschreibung in die sünfklassige neue städtische Mädchenschule

erfolgt laut einer Kundmachung, welche die Unterschrist „Ortsschulrat' trägt, am 7. September. Diese Kundmachung erklärt auch, daß „in der 4. und 5. Klasse der Unterricht in 2 Abteilungen erteilt wird, so daß die 4. Klasse den Unterrichtserfolg der 4. und 5. Klasse und die 5. Klasse den Unterrichts« erfolg der 6. und 7. Klasse einer siebenklassigen Schule zu bieten in der Lage ist'. Am 30. und 31. August erließ ein „Aktionskomitee' einen Auf ruf an die Bevölkerung von Lienz, der fehr zahlreich

in den Häusern verteilt wurde. Der Aufruf lautet: „An die Bevölkerung von Lienz! Endlich ist es auch in Lienz so weit gekommen, daß eine öffentliche städtische Volksschule für Mädchen errichtet wurde. Der Unterricht an dieser Schule beginnt am 11. Sep tember 1911. Die Einschreibungen finden am 7. September im Gebäude der Knabenvolksschule statt. Wir erwarten, daß die gesamte Bevölkerung von Lienz mit Freuden die Gelegenheit ergreift, ihre Töchter in der städtischen Volksschule unterrichten zu lassen

, und hoffen, daß die Einschreibungen so zahlreich als nur irgend möglich am oben genannten Tage vorgenommen werden. Von den verschiedenen Gerüchten, die von den Gegnern der städtischen Volksschule in Umlauf gesetzt werden, lasse sich nie mand abhalten, seine Kinder in die öffentliche Schule zu schicken. Es ist nicht wahr, daß der Lehr plan an dieser Schule einen geringeren Umfang und Inhalt besitzt. Es ist nicht wahr, daß der Lehrplan an dieser Schule religionsfeindliche Tendenzen verfolgt. Es ist ferner

nicht wahr, daß in der städtischen Schule das Schulgeld höher ist als in der im klerikalen Sinne geleiteten Schule des Dominikane rinnen-Konventes. Es ist eine Ehrensache der Be völkerung von Lienz, dafür zu sorgen, daß die Einschreibungen und der Besuch der städtischen Schule ein entsprechender ist, im Interesse einer freieren Volksbildung, im Interesse unserer Kinder. Das Aktionskomitee.' Die „Volkszeitung' berichtet in einer Korrespon denz in Nr. 149. daß mit Eröffnung der städtischen

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Seite 2 von 8
Datum: 02.02.1892
Umfang: 8
Mobilisierung des Judenthums in ganz Europa gegen die geplante Verchristlichung der preußischen Volks schule handelt. Mit einem Nachdruck, mit einer Unermüdlichkeit sondergleichen wird dieses Thema behandelt. Die „N. Fr. Pr.' droht ganz deutlich mit der Zersetzung in Deutschland, wenn Preußen wirklich die confefswnelle Schule einführen sollte. Nassau wird als das unerreichte Musterland der Simultanschule hingestellt und Preußen im Falle der Confessionalisierung der Schule gedroht, es werde selbst gegenüber

seinerzeit gewirtschaftet haben, muss alle Kraft ausbieten, den neuesten Cours des deutschen Staatsfchiffes aufzuhalten, dass er nicht im Sumpfe der aller- ärgsten Reaclion sein Ende mit Schrecken finde. Die consejsionelle Schule bedeutet eineu Rückschlag in der Eulwicklung, welcher alle Errungenschaften der letzten Zeit erbarmungslos vernichtet.' Und selbst die Socialdemokraten ruft dieses unver schämte Blatt zum Kampfe gegen die Schule auf. Mau begegnet iu diesen Zeitungsstimmen auch dem Zukunftsbild

der Schule nach ihren Wüufchen. „Die Schule,' schreibt die „Freisinnige Zeitung', „hat die Sittengesetze den Kindern ein zuimpfen, welchem allen Religionen die gleichen find.' „Nicht die von der Geistlichkeit beherrschte Kirchen- und Confesfionsschule, sondern die allge meine, allen zugängliche und allen dienende Volks schule ist die Schule der Zukunft, und um sie einzurichten, kann kein Opfer zu groß sein, selbst wenn man das störende Glied, den Reli gionsunterricht überhaupt, aufgeben müsste' („Ber

wird dann der Feldzug gegen die corfessionLlose Schule unter anderer und besserer Führung als vor einigen Jahren augetreten, wo der große Petitionssturm schließlich elend im Sand verlief. Möglich, dass diesesmal, unter dem Eindruck der Vorgänge in Preußen, die Regierung eine andere Stellung einnimmt nnd damit die vereinigte bischöfliche und parlamentarische Action festen Boden bekommt.' Politische Rundschau. Oesterreich-Ungarn. Das Abgeordneten haus gelangte am 27. Jänner zur Specialdebatte über die Reform

der Nationalliberalen und Freisinnigen wegen des neuen Volksschul gesetzes. Die liberalen Zeitungen haben eine Ministerkrisis in Aussicht gestellt, um die neue Regierung des jungen Kaisers um den Credit zu bringen, der es wagt, das positive Christenthum für die Schule als nothwendige Bedingung des Gedeihens anzusehen. Trotz des riesigen Lürmens der Liberalen hat das Gesetz gute Aussicht, durch-- gebracht zu werden. Vom Centrum sprach am 28. Jänner Abgeordneter Porsch zur Schulfrage und hielt deu Liberalen

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