. Aus diesem ursprünglichen Anfang erwuchs nun dqs gerade Gegentheil. Es ist Unbe dingt nöthig, daß. der historische Anfang und Grund dieser Entwicklung festgehalten werde, und dies auch von der großen öffentlichen. Meinung, umsomehr, als an maßgebender Stelle 'nun der gegentheilige Standpunkt eingenommen wird, als ob jetzt die Universität Innsbruck und besonders deren juridische Fakultät, italienische Lehrkanzeln in allen Fächern bekommen , solle, damit die Studenten italienischer Nationalität die Hochschulvorlesungen
in ihrer Spräche hören können. Das ist eine vollständige Umkehrung des ursprünglichen Standpunktes. Der urspmngliche war ein sprachlicher, und jetzt ist aus dem sprachlichen ein nationaler geworden. Es herrschte ursprünglich die Meinung und An nahme, daß das italienische Element in Oesterreich mindestens für die italienischen Vorträge in den er sten zwei Jahren die Kräfte zur Verfügung stellen werde. Es hat sich aber in dem langen Zeitraume seit dem Jahre 1863 bis heute aus den Italienern Oesterreichs
KMt/färMseVM lesungen in den ersten zwei Jahren der juridischen Fakultät gefunden hat, obwohl seitens der Negier ung alles aufgeböten wurde, um die Erlangung der wissenschaftlichen Befähigung den betreffenden Habi litationswerbern zu erleichtern. Jahre hindurch hat man gesucht, italienische Privätdozenten geradezu zu züchten, und trotzdem hat sich unter den Italienern Oesterreichs. keine einzige Kraft gefunden. Wenn jetzt daher, an die.'Züchtung einer italienischen Rechtsfakultät, sci
'eS .in 'Verquickung mit der deut schen, in utraquihischem Gewände, sei es als selb ständige Rechtsfakultät in Innsbruck oder, außerhalb Innsbrucks, in Trieft, geschritten werden soll, so steht fest, daß der Bruchthetl der italienischen Be völkerung in Oesterreich in der langen Zeit von 1863 bis 1900 vorläufig noch nicht den Beweis erbracht hat, hiefür auch die akademischen Lehrer stellen zu können. In Folge dessen war, wie bekannt, die Regierung geneigt, aus dem König reiche Italien Professoren hereinzuziehen
. Diese müssen sich aber hier in Oesterreich der deutschen Wissenschaft nahem. Was speziell die Rechts- und Staatswissenschaften betrifft, steht nicht blos Oester reich, sondern auch das Königreich Italien auf dem Boden deutscher Wissenschaft. Wenn daher italieni- scherseitS die Parole ausgegeben wird: Wir brau chen eine italienische Universität oder Fakultät, da mit wir unseren Stammesgenossen unsere Wissen schaft lehren können, unser Wissen und Können, so ist das eine Uebertreibung. Die Wissenschaft