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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 03.02.1869
Umfang: 4
des Unterrichts aus gearbeiteten Entwurfes eines Reichsgesetzes, wodurch die.Grundsätze des Unterrichtswesens bezüglich der Volksschulen festgestellt werden. Dieser Gesetzentwurf ist seit seiner Veröffentlichung im Dezember v. I- Gegenstand fortwährender Angriffe Seitens der cle- ricalen Tagespresse geworden, weil er die concordat« wäßigea Ansprüche der Geistlichkeit auf die Oberlei tung der Volksschule und die Anstellung der Lehrer beseitigt. Er geht nämlich von dem Grundsatze aus, daß die Volksschule

dei der Verhandlung im Reichsrathe zur Sprache und befriedigenden Lösung gelangen werden, so be schränken wir uns vorderhand darauf, denselben vollständig ohne Erläuterungen jedoch mit dem Be merken abzudrucken«, daß wir den Ansichten fort- schrittsfreundlicher Schulmänner über denselben gerne Aufnahme in den Spalten unseres Blattes gewähren werden. Der Gesetzentwurf lautet: Von den öffentlicher» Volksschulen. I. Zweck der Einrichtung der Schulen, tz. 1. Die Volksschule hat zur Aufgabe die reli

- giös-sittliche Erziehung der Kinder, die Entwicklung ihres Verstandes und die Beibringung desjenigen Wissens, dessen sie bedürfen, um zu tüchtigen Men schen und brauchbaren Mitgliedern des Gemeinwesens heranzuwachsen. ß. 2. Jede Volksschule, 'zu deren Gründung und Erhaltung der Staat, das Land oder die Ortsge- meinde die Kosten ganz oder theilweise beiträgt, ist eine öffentliche -Anstalt und als solche der Jugend ohne Unterschied des Glaubensbekenntnisses zugänglich. Die in anderer Weise

gegründeten und erhaltenen Volksschulen siud Privätanstalten. 1. Allgemeine Volksschule. Z. 3. Au jeder Volksschule soll sich der Unterricht miadestenS aus folgende Lehrgegenstände erstrecken: Religion, Sprache, Rechnen, das Wissenswertheste ans der Naturkunde, Erdkunde und Geschichte mit beson derer Rücksichtnahme auf das Vaterland und dessen Verfassung. Schreiben, geometrische Formenlehre, Ge sang, Leibesübungen. Mädchen sind auch noch in weiblicheu Handarbeiten und in der HauShaltungS- künde

in Gemäßheit der durch die Schul- behörden erlassenen Anordnungen mitzuwirken. Z. 6. Ueber die Unterrichtssprache und über die Unterweisung in einer zweiten Landessprache entschei det nach Anhörung derjenigen, welche die Schule er halten, innerhalb der durch die Gesetze gezogenen Gren zen die LandeSschulbehörde. Z. 7. Der Lehrstoff der Volksschule ist auf die achl Jahre, wäkrend welcher jedes Kind die Schule zu besuchen hat. nach Möglichkeit so zu vertheilen, daß jedem dieser Jahre eine Unterrichtsstuse

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 23.06.1885
Umfang: 6
Beziehungen ein mangelhafter ist. Ebenso richtig ist die Bemerkung über die schlechte Be zahlung der Lchrer. Die,Gemeinden sind arm und kön nen nicht mehr thun. Das Land ist ebenfalls arm und wie schon Se. Exc. der Herr Uaterrichtsminister bemerkt hat, haben wir noch kein Landesvolksschulgesetz. Nicht so übereinstimmen kann ich aber mit dem verehrten Herrn Vorredner bezüglich der Ansichten über das vier- classige 'deutsche Gymnasium in Trient und bezüglich der deutscheu Volksschule in Trient. Der verehrte

kann, daß beide Sectionen des Gymnasiums in jeder Beziehung voll kommen gleich und gerecht behandelt werden. Diese vier deutschen Parallelclassen in Trient stehen natürlich im innigsten Zusammenhange mit der in Trient schon län gere Zeit bestehenden, vom Staate erhaltenen deutschen Volksschule. Dean obgleich in dieser deutschen Volksschule das Italienische so gelehrt wird, daß jeder Schüler, welcher diese deutsche Volksschule absolvirt, sofort in eine ita lienische Mittelschule eintreten

kann, so ist es doch na turgemäß, daß diese deutsche Volksschule in Trient für das dortige Untergymnasinm das größte Contingent an Schülern liefert. Diese deutsche Volksschule in Trient sammt Kinder garten hat gegenwärtig 453 Schüler und Schülerinnen. Von diesen sind ungefähr 100 deutsche. Die öffentlichen italienischen Volksschulen in Trient haben ungefähr 1000 Schüler, so daß man sagen kann, daß ein Drittel sämmtlicher schulpflichtiger Kinder in Trient die deutsche Volksschule dort besucht. Im Vergleich zu den früheren

Jahren ist der Besuch der deutschen Volksschule M Trient in stetem Steigen begriffen. Ich glaube, daß ans dieser zahlreichen Frequenz der deutschen Volks schule in Trient ebenso wie ich bezüglich des Gymna siums bemerkt have, gefolgert werden tan», daß ein Theil der Eltern in Trient Werth darauf legt, daß ihre Kinder frühzeitig der deutschen Sprache mächtig werden. Es ist, glaube ich, kaum nötbig, daß ich betone, daß der Staat berechtigt ist, eine Volksschule dort zu erhal ten, wo er es für gut hält

, sofern ihm von dem hohen Hanse die Mittel biezn bewilligt werden. Zede Privat person, jede moralische Person hat das Recht, Volks schulen zu gründen: wenn der Staat eine Volksschule gründet, so bat sie selbstverständlich den C^iaracter der Oeffentlichkeit. Ich glanbe also, daß diese Post im Bud get für die deutsche Volksschule und das deutsche Gym» nasium in Trient gerechtfertigt ist und nicht ein Luxus, wie der Herr Abg. Lorenzoni behauptet hat und ich will mir erlauben, das noch des Näheren

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Seite 1 von 4
Datum: 27.03.1884
Umfang: 4
, das Unter gymnasium sowie die Volksschule „Luxus' seien, führte Graf Terlago folgende Thatsachen an: „Das deutsche Gymnasium in Trient ist gegen wärtig ein vierclassiges Nntergymnasium, eigentlich eine Sektion des italienischen Gymnasiums in Trient. Es wird gegenwärtig von 61 Schülern besucht. Von diesen Schülern sind 44 Italiener und 17 Deutsche. Von diesen 61 Schülern sind 14 Beamtenssöhne, 7 Militärssöhne, 20 Söhne von wohlhabenden Bürgern und 20 Söhne von Hand werkern und aus dem Bauernstande. Man ersieht

und italienischen Gymnasium, bezüglich der Cchulgeldbefreiung und der Stipen dien eine vollkommen gleiche ist und daß in dieser Beziehung nicht die geringste Parteilichkeit herrscht. Diese deutsche Volksschule in Trient sammt Kindergarten hat gegenwärtig 458 Schüler und Nonnerslag, den 27. Mär; 1884 Schülerinnen. Von Nesen sind ungefähr 100 deut sche. Die öffentlichen italienischen Volksschulen in Trient haben ungefähr 1000 Schüler, so daß man sagen kann, daß ein Drittel sämmtlicher schulpflich tigen Kinder

in Trient die deutsche Volksschule dort besucht. Im Vergleich zu den früheren Jah ren ist der Besuch der deutschen Volksschule in Trient in stetigem Steigen begriffen. Ich glaube, daß aus dieser zahlreichen Frequenz der deutschen Volksschule in Trient ebenso wie ich bezüglich des Gymnasiums bemerkt habe, gefolgert werden kann, daß ein Theil der Eltern in Trient Werth darauf legt, daß ihre Kinder frühzeitig der deutschen Sprache mächtig werden.' Nachdem der Redner sehr richtig bemerkt hatte, daß Niemand

ihre Verwendung und Zukunft nicht finden. Wer in Tirol von Jugend auf gut Deutsch kann, hat einen bedeutenden Vortheil vor Demje nigen voraus, welcher das Deutsche erst spät und mangelhaft erlernt. (Sehr gut! links.) Das ist eine Thatsache, und das sehen sehr viele Eltern bei uns ein, und darum schicken sie ihre Kinder in die deutsche Volksschule und in das deutsche Gymnasium in Trient. (Sehr richtig! links.) Wenn der Herr Dr. Loreuzoni gesagt hat. daß diese Auslagen ein Luxus sind und daß man die Kinder

, wenn sie deutsch lernen sollen, von Trient nach Bozen, Innsbruck, Graz oder nach Wien schicken soll, so erlaube ich mir darauf aufmerksam zu machen, daß eben das Hinausschicken der Kin der zum Studiren den Eltern bedeutende Unkosten verursacht und daß durch die deutsche Volksschule und das deutsche Gymnasium in Trient zahlreichen Eltern, welche ihre Kinder in die deutschen Schu len in Trient schicken, tausende und taufende Gul den jährlich erspart werden. (Sehr richtig! links.) Es hieße ferner unserer

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Seite 1 von 12
Datum: 01.08.1903
Umfang: 12
Protestbewegung, die erfreulicher weise die weitesten Kreise ergriffen hat, und welcher sich— wie bereits gestern gemeldet — bisher 88 Gemeinden mit 12870V Einwohnern angeschlossen haben, von einem Erfolge begleitet sein wird. Insoweit es sich um die Erhaltung der deutschen öffentlichen Volksschule handelt, kann wohl er wartet werden, daß der einstimmige Protest des deut schen Südtirol, wenn er von den Abgeordneten mit dem nötigen Nachdrucke unterstützt wird, die Unter richtsverwaltung veranlassen

der Kinder keine Nachteile zu befürch ten sind. Mag man auch annehmen, es werde den unter Nr. 1, 2 und 4 gestellten gesetzlichen Ansorde. rungen entsprochen werden, so kann man jedoch nie und nimmer zugeben, daß dies auch hinsichtlich des Punktes 3 der Fall sein wird. Gemäß Z 3 des Volksschulgesetzes soll sich der Unterricht an der ZWkSfchul» unter anderem auch auf denLehrgegenstank«Sprache' erstrecken; da ferner Z 1 deS'Gesetzes des Volksschule zur Aufgabe stellt, die Kinder mit den, zur «eiteren

deutsch ist, die im geschlossenen deutschen Sprachgebiete einliegt, die stiftungsgemäß eine deutsche Seelsorge besitzt und deren Bevölkerung ausschließlich nach deutschem Ge biete gravitiert. In einer solchen Gemeinde kann nach den be stehenden Bestimmungen den gesetzlichen Anforderun gen an die Volksschule nur dann entsprochen wer den, wenn die Unterrichtssprache und der Lehrgegen stand „Sprache' deutsch sind. Wenn aber den bestehenden Verhältnissen an passend die Volksschule notgedrungen

der deutschen Unterrichtssprache bedarf, so muß auch die Privat schule, da sie ja den an die Volksschule gestellten Anforderungen mindestens entsprechen soll, mit deutscher Unterrichtssprache ausgestattet werden. Wäre dieser Standpunkt unrichtig, vielmehr der gegenteilige Standpunkt, der die Errichtung der artiger Privatschulen ermöglichen soll, der zu treffende, so müßte nach den eisernen Gesetze der Logik in Bozen auch eine Privatschule gestattet sein, in der deutsche Kinder in japanischer Sprache

Privatschulen deshalb bekämpft werden müsse, weil sie den Anforderungen, die an die Volksschule ge stellt werden, nicht entsprechen können. Es könnte dies, hieß es seinerzeit, gegen die Deutschen, die in fremdsprachigen Gebieten Schulen mit deutscher Unterrichtssprache gründen, ausgenützt werden. Die Warner dürsten aber bei ihrer gewiß gut gemeinten Warnung übersehen haben, daß Oesterreich ein Staat auf deutscher Grundlage, mit deutschen Zentralstellen, mit deutscher VermittlungS- (hoffentlich bald Staats

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Seite 2 von 4
Datum: 12.04.1871
Umfang: 4
Gründen der praktischen Zweckmäßigkeit und größeren Wohlfeilheit beizubehalten. Es war diese geistliche Schulleitung noch ein lebendiges Denkmal, daß die Kirche einst die Volksschule gegründet und durch Jahr« Hunderte dieselbe geleitet hat, ehe es noch dem Staate D istel, sich um dieselben «zu kümmern oder sie gar al« s in einschließlicheS Eigenthum an sich zu reißen. Die i>.iumschrSllkte und ausschließliche Gewalt des Staates über die Schule will aber mit deu letzte« Spureu des kirchlichen

für die Schule war? Und doch war eS leider möglich und wenn der Staat die Schule an sich nahm und verbesserte, erwies er damit nur dem Volke eine große Wohlthat. S. 14. sagt Herr Schenk: „Als eS sich im vorige» Jahrhunderte auch in Tirol darum handelte, die Schule so einzurichten, daß sie den gesteigerten Anforderungen der Zeit entspreche, da hat der CleruS von Tirol sich eifrigst bemüht mit aller Anstrengung die Volksschule zur Blüthe zu bringen. Bevor noch die Kaiserin Maria Theresia durch ihre allgemeine

Schulordnung vom'6. Dezember 1774 die Umgestaltung der Volksschule gesetzlich an bahnte, eilte schon ein Priester aus Tirol, Karl Agst hofer, im Jahre 1768 nach Schlesien, um die verbes serte Unterrichtsmethode deS berühmten Schulmannes Abt Felbinger kennen zu lernen. Nach seiner Rückkehr wußte er mit allem Feuereifer für die Hebung der Schule Jünger zu werben und wieder ging er mit drei anderen Priestern nach Schlesien, welche nach ihrer Heimkehr, waS sie an Kenntniß und Erfahrung gewonnen

'*) und ihnen dazu auch noch taxenfrei den „bischoflichen sie gen in Domino' ertheilte. An gleicher Stelle (S. 1b) fährt Herr Schenk fort, den Zustand der Volksschule in Tirol seit einem Jahrhunderte zu rühmen. Eitel Geflunker, dem guten Anfang fehlte der Fortschritt. Ist das ein guter Zustand, wenn in Hunderten von Schulen auch nicht eine Spur von einem Lehrmittel außer einer Rechentafel sich findet, wenn die weltli chen Lesebücher entweder gar nicht eingeführt oder wenn sie eingeführt waren, wieder abgeschafft wur den? DaS Papier

ausßese- chen und vorgeschlagen worden, alß wirdet von Hochgeistllcher obrileit alda hiemit v erwillig:t, daß Er disem heilsamen Gkschii t sich<I»>liit» oulu Pi-Iiäsnt!» et ckisorstioa« lUllerziichen könne und solle; war zue Jhme zugleich von Sr. Hochfürstl. Gnaden der Bischöfl. Segen in Domino erthailet wird ^ (Sinn acher IX. 6SS.) schrieben oder drucken ließen. Ist das ein guter Zu. stand der Volksschule, wenn der Lehrerstand noch bis heute mit seltenen Ausnahmen selbst bei Häufung der Dienste

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Seite 1 von 4
Datum: 05.06.1871
Umfang: 4
. I.. Durch das Volksschulgesetz kann zweifels ohne eine freudig zu begrüßende Wandlung im Ge biete des VvlksschulwesenS hervorgerufen werden. Die unter strenger Zucht gehaltene Tochter der Kirche, die Volksschule, ist der Aufsicht ihrer Stiefmutter, deren Aschenbrödel sie Jahrhunderte lang war, ent rückt und selbststäodig erklärt worden. So griesgrä mig die Kirche auch dreinschaut, sie wird sich früher oder später - freilich mit verbissenem Ingrimm — der Autorität des Zeitgeistes fügen müssen. — Wenn man von klerikaler Seite

sein Selbstbestimmungsrecht so ungeschmälert geben, wie es ihm nach den Gesetzen der Natur und'Vernunft gebührt; ihm also muß vor Allem unser Hymnus gelten, wenn wir das neue. Volksschulgesetzt als eine That des Fortschrittes bezeichnen. Wer wollte es noch läugnen, daß von der gehobenen Wirksamkeit der Volksschule der Wohlstand des Ein« zelnen und der Gesammtheit, sowie deren Schutz nach außen abhängt? Wer wollte es läugnen. daß die gute Volksschule unläugbar das unveräußerlichste Mittel zur Erreichung des StaatSzweckes überhaupt

ist? Von diesen Gesichtspunkten ausgehend, nimmt der Staat das Recht in Anspruch, von jedem Einzel- nen so viel Wissen und Gesittung zu verlangen, als ihm zur Erfüllung der obliegenden Pflicht der Mitwirkung zur Erreichung des StaatSzweckes unum gänglich nothwendig ist. Wer sich diesen Grad von Bildung, wie wir beides nennen, nicht auf eigenem Wege verschaffen kaun oder will, für den steht eben die Volksschule offen — für den ist sie aber auch Pflicht schule, denn auf Erfüllung seiner Forder> ung muß der Staat bestehen

zum erstenmale in liberalster Weise auf gefaßt wurde. Nicht zum Besuche der öffentlichen Volksschule zwingt das Gesetz den Einzelnen, wenn es in tz. 20 bestimmt : „Die Eltern oder deren Stell vertreter dürfen ihre Kinder oder Pflegebefohlenen nicht ohne den Unterricht lassen, welcher für die öffentlichen Volksschulen vorgeschrieben ist.' denn jedem steht es srei, dieses Ausmaß von Unterricht im Hause oder in einer Privatanstalt zu genießen (H. 23.) Nur wo dieses nicht möglich oder nkcht genehm ist, bleibt

kein anderer Ausweg, als der Besuch der Volksschule, um dem Gesetze Genüge zn thun. Hier aber gilt der Zwang eben nur zum Schutze unglücklicher Kinder gegen unwissende oder gewissenlose Eltern. Der Grundsatz, auf den der Staat seine Oberoor- munoschast stützt, ist so wenig neu. daß er in Oester reich längst unbestritten Geltung besaß, ja selbst im tiefen Alterthume schon seinen Ausdruck fand. Wir erinnern nur an die athenische Gesetzgebung, welche Kinder, deren Eltern die Erziehung versäumt, von allen Pflichten

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Seite 3 von 6
Datum: 03.12.1867
Umfang: 6
schon s» viele gesprochen, aber blutwenig gehandelt wurde. Zu einer ernstlichen Lösung, sowie so vieler andern brennenden Fragen in Oesterreich ist unbedingt noth wendig, daß die Zeit der Worte und Probleme zu Grabe getragen, dagegen die Zeit der Thaten bald ihr AuferstehuugSfest feiere. Will man die Volksschule in Oesterreich wirklich haben, so muß mit aller Energie und Kraft eiaHaupt- angnff auf die Front der zahllosen Mängel und Ge brechen derselben gemacht werden, statt mit bloße

« Scheinangriffen und schönen Phrasen die Erledigung dieser hochwichtigen Frage in kaum begränzbare Ferne zu ziehen. Zu den Hauptgebrechen unserer Volksschule gehört vor allem die zu mangelhafte Bildung des Lehrstan des und die mitunter bedauerungSwürdige materielle Stellung desselben. Daß die Bildung unserer Lehrer noch vieles zn wünschen übrig lasse, nnterliegt keinem Zweifel. Hier würde sich ein weites Feld der Wirksamkeit zur Ver besserung des Schulwesens ausdehnen und gar Vieles zu erzwecken sein. Unsere

Lehrerbildungsanstalten müssen zweckentspre chend reorganisirt, und von den eintretenden Kandi daten mehr Vorkenntnisse gefordert werden. Daß mit bloßer Ausschreibung der Lehrerstellen und doch im Altenlassm sowohl dieses als alles andern, wie^s Heuer sogar an Musterhauptschulen mitunter vorkam» keine zweckentsprechende und zeitgemäße Reorganisation zn Tage gefördert werde, dürste jedem Unbefangenen von selbst einleuchten. Ein weiteres Hauptgebrechen der Volksschule ist, wie wir schon oft betonten , die so schlechte

wird, beweist unter anderen das, daß z B. für die Armee jährlich 90—100 und noch mehr Millionen, für Gefängnißwesen gegen 2 Millionen verausgabt wurde, während sich die Volksschule mit dem im Verhältniß der Größe des Reichs verfchwin- .dend kleinen Sümmchen von 3—400,000 fl. begnügen mußte. Der StaatSvoranschlaa für 1867 wurde in ver schiedenen Stücken überschritten. So, wie Ihr ge schätzte» Blatt letzthin berichtete, zur außerordentlichen Dotation de» Fraaz'Josef-Ordeu» 4V.000fl. zur Be streitung der Reife

Tegetthoff» 200,000 fl., als Zu lage zum Gehalte des Fürsten Metternich, des Ssterr. Gesandten in Paris, der ohnedieß jährlich 103,000 fl. in Silber bezieht, 40,000 fl., gleichfall» in Silber. Aber sonderbar, von einer Ueberschreitung de« Vor anschlages für die Volksschule, die doch als Bildnerin und Erzieherin der künftigen Generation wesentlich am Wohle deS Staates zu wirken berufen ist, habe» wir noch nie etwas gelesene Und während die hohe Aristokratie Hunderttausend« im Wohlbehagen verschleudert

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Seite 3 von 4
Datum: 30.12.1867
Umfang: 4
ist, als wir. Und wir haben es un» zn unserer Aufgabe gesetzt, bei jeder Gelegenheit in Wort und Schrist in dieser Beziehung offen und unumwunden als Kämpfer für die Hebung der Volksschule einzustehen. Wohl mag allenfalls das, was in Wien beim Lehrertage über die Volksschule gesprochen, von eini gen Schulen südöstlicher Kronländer, der Heimath inr guten, in der Welt herumirrenden Ilooaken eine ganz getreue Photographie gewesen sein, von den unsern war sie eS nicht. Wer wollte es läugnen, und wie oft konstatirten wir e« schon, daß unsere

nicht so sast von VolkSschullehrern selbst, sondern vielmehr von den in unserm in Nro. 269 d. Bl. über Realschulen gebrachten Artikel im Ao>atz 4 näher bezeichneten Persönlichkeiten gebrochen wurde, die zur eigenen Reinwaschuug ihrer pädago gischen Untauglichkeit alles Unheil der Volksschule in die Schuhe schieben wollen. Nebenbei lassen wir dem Lehrertag sein volles Ver dienst. Denn unbestreitbar ist eS, vag er wenigsten» die Lehrer aus ihrem langen Schlafe aufgeweckt hat, daß durch ihn ein neuer Geistes

.«auch den Lehrerstand durchdrungen hat, und daß er mitunter heilsame Rath schläge zur Hebung und Besserung der Volksschule ertheilte. Aber gar Alle«, was dort gesprochen, be antragt oder beschlossen wurde, billigen, hieße ähnlich einem Bierhänder aus'« Vormachen hin eben auch auf die große Trommel schlagen. Wenn Einer jedoch mit Uederlegung die noch ziemlich zart gehaltenen Berichte durchmustert, gewiß, er wird keinen unbedingte» Trom melschläger abgeben. Im Uebrigen möchten wir noch gauz besonders be tonen

Pstänzchen heran bilden, daß sie heranwachsen zu tüchtigen Bürgern der Erde und des Himmels. Und während wir dies als Erziehungsgrundlage annehmen, wollen wir aber auch dem Prinzip treu bleiben, Gerechtigkeit gegen Alle zu übe», und bet Beurtheilung von Verdiensten um die Schule des lichtigen Maßstab angelegt wissen. Es wäre end lich wünscheuswerth, wenn sich zur bevorstehende» Regenerirung der Volksschule alle Kräfte ver einigen würden, statt in nutzlosem Kampfe dieselben nur in den Wind zu söilagen

Auf richten der Volksschule verwenden möge, und daß wir hiermit ihm gegenüber unsere letzte Klarstellung vom Stapel gelassen haben. Und somit Gott-befohlen. Letzte Post. ^ * Wien, 23. Dez. Herr Professor Dr. Herbste ist gestern hier eingetroffen. Unmittelbar nach seiner Ankunft fand im Abgeordnetenhause eine Besprechung statt, an der die oft erwähnten Ministerkandidaten und Fürst Carlos Auersperg theilnahmen. Dr. Herbst hat, wie man vernimmt^ ein sehr umfangreiche» Pro gramm au» Prag mitgebracht

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Seite 1 von 4
Datum: 12.03.1885
Umfang: 4
eifer — das Alles beunruhigt ihn nicht. Was ihn drückt, ist einzig und allein der Umstand, daß die verbesserte Volksschule in Tirol noch fortbe steht. Er nennt diese Volksschule confessionslos. Aber eine Schule, welche nach dem Gesetze die Re ligion zum ersten Unterrichtsgegenstande macht, welche die Eltern verpflichtet, ihre Kinder zur Messe, zum Abendmahle und zu den sonstigen An dachtsübungen zu führen, eine confessionslofe zu nennen, dazu gehört ein eigenthümlich eingerich tetes Sehvermögen

wird. lSehr gut links.) Im Uebrigen achte ich die Ueberzeugung des Ab geordneten Dr. Kathrein. Allein das Recht mutz ich ihm bestreiten, im Namen des ganzen Landes Tirol über die Volksschule den Stab zu brechen. (Lebhafter Beifall links.) Oder ist es etwa nicht wahr, daß die intelligentesten und volkreichsten Gemeinden mit freudiger Begeisterung sich auf den Boden der neuen Volksschule gestellt und ihre Schulen nach den Normen derselben eingerichtet haben? Kann der Abgeordnete Dr. Kathrein in Abrede

. Ich bin gerne bereit, das Gute und Treffliche, welches der Clerus gewirkt hat und noch wirkt, anzuerkennen. Ich würde es mit Freu den begrüßen, wenn der Clerus in die Organis men der Schulanfficht eintreten würde, von wel chen sie durch den Widerstand der clericalen Land tagsmajorität, aber nicht durch das Gesetz fern gehalten werden. (Sehr richtig! links.) Was aber das Lob der alten Volksschule betrifft und die Mühe und Sorgen, welche sie dem Clerus be reitete, so ist dieses Lob doch nur Poesie

und Dichtung, welche in der Geschichte keinen Bestand hat. Folgen Sie mir nur eine kurze Zeit und werfen Sie mit mir einen Blick auf dieses fabel hafte Paradies der clericalen Schule der alten Zeit. Die erste Schulordnung für Tirol, welche im Jahre 1536 erlassen wurde, ist schon im sieb zehnten Jahrhundert in Verfall gerathen. Redner citirt einen Bericht des Bischofs von Bcixen aus dem Jahre 1749 über den damaligen Zustand der Volksschule, aus dem hervorgeht, daß die Schule ohne Leitung

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Seite 1 von 4
Datum: 04.02.1869
Umfang: 4
eines Volksschulgesetzes. (Fortsetzung.) 2. Bürgerschule. Z. 17. Die Bürgerschule hat die Aufgabe, den jenigen, welche eine Mittelschule nicht besuchen, eine über daS Lehrziel der allgemeinen Volksschule hinaus» reichende Bildung zu gewähren. Die UnterrichtSgegenstSode dieser Schule sind: Re ligion, Sprache und Aufsatzlehre, Geschichte nndGeo- grafie, Nalurgeschichte, Naturlehre, Arithmetik, Geo metrie, Buchhaltung, Freihandzeichnen, geometrisches Zeichnen, Schönschreiben, G?sanz und Leibesübungen; für Mädchen

weibliche Handarbeiten und HauShal- tungskunde. An den nichtdeutschen Bürgerschulen soll auch die Gelegenheit zur Erlernung der deutschen Sprache geboren werden. Mit Genehmigung der LandeSschulbehörde kann an der Bürgerschule auch ein nicht obligatorischer Unterricht in einer sremden leben den Sprache ertheilt werden. § 18. Der gesammte Unterricht der Bürgerschule wird in der Regel in drei Jahrgängen, welche sich an den fünften JahreSkurS der Volksschule anschlie ßen, ertheilt. Denjenigen

, welche die Schule erhalten, bleibt es überlassen, die allgemeine Volksschule so einzurichten, daß sie zugleich die Aufgaben der Bürger schule lösen kann. In diesen Fällen besteht die Schule aus acht Klassen. §. 19. Die Bestimmungen der HZ. 4—8 und 10 bis 14 finden mit folgenden Abweichungen auch auf die Bürgerschule Anwendung, t. Ja der dreiklasfigen Bürgerschule muß durchgängig, in der achtklassigen Bürgerschule in den oberen drei Klassen die Trennung der Geschlechter eintreten. 2. ES sind nach Thun« lichkeit

, und welche die Gegenstände der Volksschule vollständig innehaben, aus erheblichen Gründen von d«r Bezirks- schnlaussicht die Entlassung bewilligt werden. Die BezirkSjchulausstcht kaun auch ausnahmsweise die Ausnahme von Kindern während des Schuljahres ge statten. ß. 23. Bon der Verpflichtung, die öffentliche Schule zu besuchen, sind zeilwellig oder dauernd entbunden: Knaben, welche eine höhere Schule besuchen, ferner Kinder, denen ein geistiges oder schwere» körperliche« Gebrechen anhaftet, endlich solche, die zu Hause

oder in einer Privatanstalt unterrichtet werden. Im letz teren Falle sind die Eltern dafür verantwortlich, daß ihren Kindern mindestens der sür die Volksschule vor geschriebene Unterricht in genügender Weise zu Theil werde. Waltet in dieser Beziehung ein Zweifel ob, so hat die BezirkSschulaussicht die Verpflichtung, sich in angemessener Weise davon zu überzeugen, ob der Zweifel gegründet sei oder nicht. Den zu diesem Behufe angeordneten Maßregeln haben sich die Eltern oder deren Stellvertreter zu fügen. Z. 24. Die Eltern

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Seite 2 von 12
Datum: 22.12.1903
Umfang: 12
. — Die Bürgerschule von dcr Volksschule losge löst. Bis >mn wurde die Bürgerschule als ein uu- bequemes Anhängsel der Volksschule betrachtet, in dem die saulen uud talentlosen Kinder den Rest ih rer Schulpflicht abzusitzen haben. Die Bürgerschul lehrer wurden daher nicht müde, eine Resorm dcr Bürgerschule zu verlangen. Als Frucht dcr En quete im Frühlinge dieses Jahres und des wohl wollenden Entgegenkommens dcr Unterrichtsbehör- den verzeichnen wir nun die solgende, nicht hoch ge nug anzuschlagende Neuerung. Ton

Bürgerschul direktionen gingen dieser Tage die ersten Formulare der neuen Entlassuugszeuguisse zu. Auf diesen sieht nur sehr wenig Tert, dafür aber lesen wir die inhaltsreichen Worte: „Der Besitz der für die Ent lassung aus der öffentlichen Volksschule notwendigen Kenntnisse ist durch die erfolgte Aufnahme in eine Bürgerschule nachgewiesen.' Die Bürgerschule wird in dieser knappen Form als eine von der öf fentlichen Volksschule prinzipiell verschiedene, hö here Schulkategorie hingestellt. Die Bürgerschule

ist also endlich — wie es von Anfang an sein sollte — von dcr Volksschule losgelöst uud wird uuu eine freie, segensreiche Entwicklung nehmen. NschMkli MS Tirgj. Fremdenverkehrs- und Verschönerungsverein Bozen und Umgebung. In der Ausschußsitzung vom 18. Tczcmber wurde der Ausschuß des Vereines wie solgt zusammengesetzt: Herr Magistratsrat Ed. von Sölder, zufolge Wahl der Generalversamm lung, Vorstand. Herr Tr. Willy von Walther, Vorstand-Stellvertreter. Die Herren: Cand. Ron- ketti, Schriftführer; Professor

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Seite 2 von 4
Datum: 29.03.1871
Umfang: 4
veranschlagt sich nicht über 80,000 fi. belaufen. Bozucr Lehrerverein. Vierte Versammlung am 23. d. M. X Das Wirken des VolksfchullehrerS ist ein stilles und bescheidenes, gleichwohl dem großen GaUzen, dem Gedeihen der Gesellschaft zugewendet und daher von weittragender Bedeutung. Durch die Gelehrtenschulen strömt die Bildung in wenigen engen Kanälen in das Volk; die Volksschule muß ihre Schleußt« öffnen, Dome, Erholen Si^'sich 1 ' Sie Meinen Träner zü . haben, bitte theilen Sie uns ihr Anliegen

Sie les nicht ter Mühe werth, eine sokche Bägälelle ^n Em>zfailg zu nehmen. FrÄich, wenn man fö schön jst.^»vie'Sie> da '—' durch die Wissen, Können und Gesittung in die Adem des großen Körpers dringt.' Dem Gedeihen und der Hebung der Volksschule kann es nur förderlich ^sein, wenn die Lehrer durch gegenseitigen Meinungsaustausch ihre Kenntnisse zu ^rwMrw bemM sind. Diesen Zwrck^viffolgeu,di^ Lehnrcoiifirenz'in-Ä- Allgemeinen und aitch^ decBozi ner Lehrervereid hat durchaus keine anMe TenKnzZ als'die

die wichtigsten Bestimmungen des Schulgesetzes zusammen, berührt einige der am öftesten gegen das selbe erhobenen Vorwürfe, z. B. die lange Dauer der Schulpflicht, den angeblich confefsions- oder gar reli gionslosen Character des Unterrichtes in der soge nannten neuärarischcn Schule u. dgl. Er widerlegt die irrthümlichen Anschauungen, durch welche die Ge müther in so hohem Grade erhitzt wurden, und weist nach, daß das Gesetz der Religion den ersten Platz in der Volksschule angewiesen hat (§ 1). wohl er wägend

Männer, die nach Pflicht und Gewissen handeln und nicht bald nach rechts, bald nach links wie Windfahnen sich drehe» und wenden. — Hierauf erklärte Herr Lehrer Schwö- der in anziehender und gründlicher Weise einige der wichtigsten Apparate für den physikalischen Unterricht in der Volksschule. ES wurde hervorgehoben, daß der Unterricht stets mit dem Versuche in Verbindung treten solle und daß der rein theoretische Unterrichten der Volksschule zwecklos sei. Einzelne Apparate wur den vorgezeigt

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Seite 1 von 4
Datum: 06.09.1869
Umfang: 4
wird derselben in den gebildeten Kreisen ge wiß schnell Eingang verschaffe». Marburg unter lebhaften Acclamationen die Redner bühne besteigt. Zunächst kritisirt er die Stellung des Lehrers, wel cher zwar nebenbei allenfalls den Dienst deS Orga nisten oder MeßnerS verrichten kann , dessen Bezüge aber nicht theilweise aus diesem Dienste hergeleitet «erden müssen. Soll die Volksschule ihr« Aufgabe erfüllen, so müsse vor Allem Schulzwang walten; e» müssen Eltern und Lehrer in nähere Beziehungen zu einander im Interesse des Kindes

Unterricht in der Volksschule den Gnst tövtet, den Lehrer zum Tyran nen macht. Der Unterricht soll aber naturgemäß sein, wie ibn das Kind zuerst von der Mutter empjängt. Im Leben erweitert sich der Gedankenkreis deS Kin des, hieran muß auch der Sprachunterricht anknüpfen, er muß praktisch werden. Wena an irgend wen, tritt an den Lehrer die For derung heran, mit der Zeit fortzuschreiten, wenn er nicht von dieser überschritten werden will. Redner fordert daher seine Berufsgenossen auf, Lehrervereine

zu gründen, damit sie geistig sort,chreiten, — auf der Höhe der Zeit flehen! Entschieden erklärt er sich gegen die öffentliche» Prüfungen, welche fort müssen. Dagegen sollen die Eltern selbst fleißig in der Schule nachschauen; e» muß die Welt i» die Schule hineinsehen können! Statt der Prüfungen fordert er an jeder Volksschule alljährlich ein Schülerfest, ein Kinderfest in Gegen wart der Eltern, welches, wie «S bereits im deutschen Norden der Fall ist, zu einem Feste für da« ganze Dorf wird. Dadurch

kommt Leben in die Schul»! Fort mit allen Büchern au« der Volksschule, mit Aus nahme de» Lesebuches. Er fordert daher schließlich seine Berussgenossen aus: „Wenn Sie nach Hause zurückkehren, so vereinigen Sie sich zu Petitionen an die Landtage, daß bei der Regulirung der Gehalte der Lehrer auf da« Einkommen an« dem Organisten- dienste k ine Beziehung genommen werde; gründen Sie „Lehrervereine', schaffen Sie die Sprachlehre an« der Volksschule und veranstaltea Sie statt der Prüfungen allMrlich

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Seite 2 von 6
Datum: 07.06.1899
Umfang: 6
bei der Aktiengesellschaft für Bereitung konservirter Früchte und Gemüse in Zwölfmalgreien eingetragen: Auf Grund des Generalversammlungs - Protokolles vom 8. Mai 1899 wurde an Stelle des ausge schiedenen Herrn Karl Moar Herr Dr. Viktor Perathoner, Adookaturs-Concipient hier, zum Aorstandsmitgliede für die Dauer von 3 Jahren gewählt. Lehrstellen-Ausschreibung. Im Schul bezirke Bozen sind folgende Lehrstellen definitiv zu besetzen: An der einklassigen Volksschule 3. Rangklasse in Aberstückl, Lehrerstelle, Jahres gehalt

400 sl., freie Wohnung oder Wohnungs entschädigung, freier Holzbezug, Organisten- und Meßnerdienst, Einkommen durchschnittlich 60 fl. verbunden. (Ortsschulrath Sarnthal.) An der einklassigen Volksschule 3. Gehalts- klasse in Albions, Lehrerstelle, Jahresgehalt 400 fl., Wohnungsentschädigung. Meßnerdienst fafsionsmäßiges Einkommen 15 sl. 37 kr. (Laien.) — An der zweiklassigen Volksschule 3. Gehaltsklasse in Eggenthal, Lehrerstelle, Jahresgehalt 400 sl., sreie Wohnung oder Wohnungs-Entschädigung

, freier Holzbezug. Organistendienst, sassionsmäßiges Einkommen 94 fl. 65 kr. (Deutschnosen.) — An der oier- klassigen Volksschule 1. Gehaltsklasse in Kältern, Lehrerstelle, Jahresgehalt 600 sl., freie Woh nung oder Wohnungsentschädigung, 6 sl. als Holzentschädigung. (Kältern.) — An der einklassigen Volksschute in St. Oswald, Lehrer stelle, Jahresgehalt 400 fl., freie Wohnung, oder Wohnungsentschädigung. (Kastelruth.) — An der einklassigen Volksschule 3. Gehalts- Ueber unsern Lagerplatz gießt der Mond

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Seite 3 von 8
Datum: 04.04.1911
Umfang: 8
Stichhaltigkeit der vorgebrachten Gründe. Die be antragte Entschließung wurde nach längerer Wechsel rede zum Beschlüsse erhoben ; sie lautet: „Der Süd tiroler Lehrerverein erachtet eine zeitgemäße Reform der Polksschule für dringend notwendig. Er fordert einen Ausbau im Sinne des Neichqvolksschülgesetzes vom Jahre 186S und hält an der Ueberzeugung fest, daß der Volksschule in erster Linie nicht die Aufgabe zufällt, für besondere Berufe und für höhere Schulen vorzubereiten, daß vielmehr ihre Bestimmung

dem Gesetze nach darin liegt, die Schüler mil den für das Leben notwendigen Kenntnissen und Fertig keiten auszustatten und so die Grundlage zur Heran bildung tüchtiger Menschen und Mitglieder des Gemeinwesens zu schaffen. Um dieses Ziel zu er reichen. ist die volle achtjährige Schulpflicht not wendig. Eine Verbesserung des Schulwesens und der Erfolge der Volksschule wäre durch die Herab setzung der einer Klasse zuweisenden Schülerzahl gewährleistet. Der Südtiroler Lehrerverein erblickt in der allgemein

verbindlichen Fortbildungsschule eine notwendige Ergänzung der Volksschule, aber nie einen vollwertigen Ersatz für die letzten zwei Schuljähre. Die Reform der Lehrerbildung ist un aufschiebbar : doch nur eine Verbesserung im Sinne der Beschlüsse der deutsch-österreichischen Lehrerschaft verbürgt die tatsächliche Vervollkommnung. Der Süd tiroler Lehrerverein lehnt daher, den Schulantrag Steinwender ab und erklärt, daß er mit den For derungen moderner Pädagogik unvereinbar

. Der Knabe Silvius Tovazzi aus Al» deny half einem Bauern in Aldeno beim Verklei» nern von Bauholz. Hiebet wurden ihm infolge un vorsichtigen Gebahrens zwei Finger abgehackt — Ein anderer Knabe in Vigalo Vattaro, namens Dallabrida, stürzte von einem Baugerüste ab und zog sich einen Schenkelbruch und mehrere Kopf» wunden zu. Beide wurden ins Spital nach Trient gebracht. Die deutsche Volksschule in Trient. Im heu rigen Schuljahre sind in der deutschen Volksschule von Trient 362 Schüler eingeschrieben

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Seite 1 von 4
Datum: 15.06.1883
Umfang: 4
: Der Erzherzog fuhr am Sonntag von Cilli durch das Sannthal nach Stein. Als in einem kleinen Orte die Pferde gewechselt wurden, führte der Erzherzog ein Gespräch mit dem Pfar rer, der sich zum Empsange eingefnnden. Der Erzherzog fragte den Pfarrer, einen nltraslovenischen Parteimann, ob in der Volksschule wohl auch deutsch gelehrt wird. Als der Pfarrer erwiderte, daß nur slovenisch gelehrt werde, drückte der Erz herzog sein lebhaftes Bedauern darüber aus und fügte wörtlich hinzu: „Woher

sind mit Be ginn des Schuljahres 1883M zwei selbstständige Lehranstalten: eine allgemeine Volksschule und eine dreiclaflige Bürgerschule, welch' letztere wie bisher Pflichtschule für die eingeschulten Mädchen oder Knaben bleibt, zu bilden. Hiebei kann gleich zeitig die abgetrennte allgemeine Volksschule re- organisirt, beziehungsweise nach Erforderniß auf die der Anzahl der Schüler entsprechende Classen zahl beschränkt werden. Mit den Schulerhaltern ist das Einvernehmen darüber zn Pflegen, ob die allgemeine

Volksschule und die Bürgerschule als „allgemeine Volks- und Bürgerschule', unter der gemeinsamen Leitung des Bürgecschul - Direktors zu verbleiben haben, oder ob für die allgemeine Volksschule ein Oberlehrer zu bestellen sei. Eine gemeinsame Leitung beider Schulen empfiehlt sich nur dort, wo dieselben räumlich vereinigt bleiben. In größeren Orten, wo mehrere Schulen bestehen, empfiehlt es sich, die allgemeinen Volksschulen von den Bürgerschulen auch räumlich zu trennen. (Ausland.) Der Fürst von Bulgarien

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