früher oder später einmal empfindet, und meistentheils mit Schmerz, — daß dieser seiner Macht eutwachsen war. »Es thut mir leid, Thomas', sagte er, „sehr leid; denn ich hatte eigentlich die Absicht, meinen Hof zu verkaufen und nach London überzusiedeln. Dich aber in einem hei- mischen Regiment — in der Leibgarde — unterzubrin gen. Du weißt, daß ich nicht ganz ohne Einfluß bin, und Du möchtest Dir eine glänzende Stellung errungen haben.' „ES ist zu spät, Vater,' versetzte Thomas ruhig
, indem er spielend die Cigarre zwischen den Fingern drehte und eine dicke Rauchwolke von sich blies. „Zu spät?' Also hast Du schon Deine Bestimmungen getroffen?' „Nein, das nicht; aber das Schicksal hat für mich ent» schieden,' sagte Thomas, und als er sah. wie sein Vater mit einer Art Unwillen den Kopf schüttelte, setzte er rasch hinzu: „Ich weiß, Vater, daß Dir Sentimentalität ebenso sehr zuwider ist. wie mir selbst; aber meine Worte: das Schicksal hat sür mich entschieden, haben eine ganz gewöhn liche
, prosaische Bedeutung.' »Hast Du Sorgen — etwa Schulden ? Du brauchst Dich nicht zu scheuen, es mir zu sagen. Du weißt doch, daß ich niemals unliberal gewesen bin.' ,,Du kannst etwa zehn tausend Pfund in den Händen meines Agenten finden,' erwiderte Thomas; und das ist wohl ein Beweis, daß ich keine Schulden habe. „Was ist es denn?' fragte ungeduldig Mr. Parsey. „Ich wünschte, daß Du meine Zweifel durch eine Erklä rung beseitigest. „Sehr gern, wenn Du es wünschest.' entgegnete Tho mas ruhig. „Erinnerst
.' .Was denn?' Thomas sah seinen Vater scharf an; er schien ruhig» aber m seinem Innern kochte es. Er mußte sich erst sam meln. um Jenen nicht fühlen zu lassen, wie er auch ihm einen Theil der Schuld an seinem Unglück zuschrieb. Seine Stimme durchzitterte noch eine leise Erregung als er nach einer Weile mit Nachdruck sagte : „Alice war die Mutter meines Kindes und — meine Gattin!' Der alte Parsey sprang empor. Sein Gesicht mit den kalten, harten Zügen war todtenbleich, und seine Augen starrten wild und entsetzt
auf den Sohn nieder. „Du magst nur ruhig sitzen bleiben. Vater,' sagte Thomas scheinbar ruhig, aber hastiger blies er den Rauch der Cigarre von sich. „Sie ist mir aus dem Wege, und auch aus dem Deinigen.' Parsey athmete erleichtert auf und sank auf den Stuhl zurück. „Ist sie todt?' fragte er. „O. nein, nur einfach verheirathet!' „Berheirathet?' »Ja, verheirathet!' bekräftigte Thomas mit Bitterkeit, die er nicht mehr zu uuterdrücken vermochte. „Wir mach» ten ein kleines Versehen, Vater. Sie war kein gewöhn