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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 28.07.1911
Umfang: 8
davon ist keine Re he-mehr. Gleich zu Beginn der Parlamentstag ung haben die Sozialdemokraten die Anträge aus ider verflossenen Session, die nicht zur Erledigung gelangt waren, einfach wiederholt. Damals wa ren diese Anträge von den Sozialdemokraten ge meinsam eingebracht worden, diesmal brachte man nicht einmal dies- formelle Einigkeit mehr auf, und so erschienen alle sozialdemokratischen Jnitia- tivantrage. in. zweifacher Auflage auf dem Tische Ms Wchn der fmiMchw Rtmlu!i«u>*> „Wahrlich, imm wüßte

von den tsche chischen Genossen. Die „Arbeiter-Zeitung' hat auch erzählt, wieso das gekommen ist. Man konn te sich nämlich nicht darüber einigen, welche Ab geordnete als eigentliche Anreger des Antrages an der Spitze desselben zeichnen sollten. Also eine rein persönliche Frage hat dazu geführt, daß die Sozialdemokraten ihre Anträge jetzt zweimal über reichten. Besonders gesteigert wird die Verwirrung durch das Verlalten der mährisch-tschechischen Sozialde mokraten. Da erfährt man allerdings recht son

und solches die den klerikalen Tschechen zu Dank verpflichtet sind, da diese ihnen das Man dat gegeben habsm. In Mähren Habens nämlich die tschechischen Sozialdemokraten mit den Juden liberalen Stranskys einen vollendeten Pakt nicht bloß für die Wahlen, sondern darüber hinaus ge^ schlössen. Bei den Wahlen sollte durch das Ueber- einkommen die klerikale Partei niedergerungen werden, das ist auch so ziemlich gelungen, und bendigen Menschen gekommen ist, in der Revolu tionsgeschichte des Engländers Earlyle. Wenn wir's freilich

in der Stichwahl war, der Klerikale durch Wahlhilfe der Verbündeten besiegt. Die Klerikalen rächten sich in eigentümlicher Weise an den Liberalen dadurch daß sie in jenen Fällen^ wo es zwischen. Liberalen und Sozialdemokraten zur Stichwahl kam. den Sozialdemokraten wählton. So haben eigentlich aus dein Wahlübereinkommen die Sozialdemokra ten den größten Vorteil gezogen. Nun wird' aber offenkundig, daß der Pakt nicht bloß für die Wah- len gegolten hat, daß er weitergeht unv auch auf das politische

Zusammenarbeiten im Parlamente selbst Bezug >lat. Das hat Dr. Kramarsch, der Führer der Jungtschechen, erfahren müssen, als er dieser Tage in Mähren in einer offenen Ver sammlung auftrat. Kvmnarsch hat es sich zur Aufgabe gemacht, der Stransky-Gnippe in Mäh ren entgegeirzutreten. Er stand aber nicht bloß den Anhängern Stranskys gegenüber, sondern auch der geschlossenen Sozialdemokratie. Gerade die Sozialdemokraten waren es. die das Auftreten des Kranrarsch mit brutal«, Mitteln zu verhin- dern suchten, obwohl

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 10
Datum: 12.07.1912
Umfang: 10
von Ortsgruppen des Reichsbundes deaitscher Eisenbahner hat cui ein zelne deutschnationale Abgeordnete ein Schrei ben gei-ichtet, indem sie erklären, sie finden es be greiflich, wenn- die große Mehrheit der Abgeord neten sich vom Abg. Tomschik und Genossen nicht diktieren läszt, wann sie den Zeitpimkt fiir die Be gleichung der 17 Millionen an die Eisenbaluier als den geeignetsten halten müsse, weil sie tag täglich die Schulmeistere! der Sozialdemokraten zurückweisen müssen. Die nationalen Eisenbahner hoffen

. von denen die ersten nnter Führung Bis- so!atis das Hand- in Handarbeiten mit dem bür gerlichen Liberalismüs verfechte». Es fei anch an Bissolatis Rede zur Frage des Annerionsdekretes erinnert. «die in vielen Punkten die Politik des Ministeriums zu rechtfertigen suchte. Anch die Tatsache, das? nach dein Attentat ans den König drei sozialistische Abgeordnete sich in den Oni- rinal begaben, um dein König zu gratulieren, zeugt für die große Klust zwischen den italieni schen Reform - Sozialdemokraten

und 'den inter nationalen revolutionären Genossen. Die italie nischen revolutionären Sozialdemokraten hetzten schon lange gegen diese „unleidlichen Zustände' und liaben, wi? die folgende Drahtung Zeigt, auf dem Parteitage die Oberhand gewonnen. Damit ist freilich die -Neformbewegiing in Italien eben sowenig tot wie in Teutschland der Revisionis mus. die Heerstrane -die Mosel erreicht, sich ihm das Mofeltal anstut, strahlend, mit seinem klaren Fluß, seinen rebenninkränzten Höben, den schim mernden Pillen

einmal ihren „deutschen Charakter' be wiesen. In der letzten Zeit ist ja oft davon die Rede gewesen, in sozialdemokratischen Blättern konnte man es lesen, wie in sozialdemokratischen Reden hören, das; siii' die Vertretung deutscher Belange die Sozialdemokraten mindestens ebenso zuverlässig seien wie alle anderen bürgerlichen deutschen Parteien. Deklamiert wurde datz oft genug. Nun hat sich bei der Abstimmung über das Laudwehrgesetz wieder einmal Gelegenheit gege ben, durch die Tat «die deutsche Gesinnung zn be weisen

. Es galt die Bestimmung, daß für die Landwehr Dienst- nnd Kommandosprache die deutsche sein sollte, aufrecht zu ereilten. In die se:» Falle standen Deutsche nnd Slawen einmider geschlossen gegenüber. Den Zlawen war es darum zu tun. die deutsche Dienstsprache im Heere zu be seitigen, für die Deutschen galt es, dieses Vor recht der dentschen Sprache im Interesse der Ar mee ausrecht zu erhalte». Daß die slawischen und italienische» Sozialdemokraten gegen Hie Tienh scheu stimmten, war nicht weiter wunder

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 28.01.1907
Umfang: 8
?>ii ;u d^avle». v^nvi-vivx werden nicht »«riickgesandt. K ZU R » « S! Mit 52 UNtthMllgS -BeilM». » A A A A K Str. Schnstleitung: ÄvrnplaK. Montag, den 28. Jänner 1907 Famsprechstelle-. Nr. W. Ut drntschcll RtichMzsWahlt«. I Ueber tausend .Kandidaten. ^ Bezüglich der Anzahl der ini deutschen Reichs tag ausgestellten Kandidaten wird mitgeteilt: Die Sozialdemokraten haben 340 Kandidat?» aufge stellt. Die freisinnig-demokratischen Parteien Ha bs».auf 169 Kandidattrren gebracht. Von den Natioimlliberalen stehen

(Rechtspartei) 22 (gegen 20): Polen 16 (gegen 14): Freisinnige Vereinigung 10 (gegen !5). Sikddeutsche BÄkspartei 6 (Mgen 7): Das Ergebnis der diesmaligen Wahl. Gewählt wurden 237 Abgeordnete. lti0 Stich- Wahle» sind erforderlich. Es wurden gewühlt: 89 Zentrum. 41 Kon servative. 29 Sozialdemokraten. 20 Nationallibi.'- rale, 18 Polen, 10 Reichspartei, 6 Freisinnige Die Kraue Frau. Wiener Originalroman von A. Hottaer-Grefe. , (Nachdruck verboten.) (30. Fortsetzung.) Der alte Schreibtisch war ein Meisterstück

, 10 Frakrionslose und Elsässisches Zentrum. 2 Buno der Landwirte. 4 Wirtschaftliche Bereinigung, 2 Deutsche Bolkspartei. An den Stichwahlen sind beteiligt: 92 Sozialdemokraten, 31 Zentrum. 58 National- liberale, 29 Konservative, 19 Reichspartei. 5 Polen. 27 Freisinnige Bolkspartei. 12 Freisinnige Ber einigung. 3 Mittelftandspartei. 3 Wildliberale, 4 Welsen. 4 Fraktionslose. 8 Bund der Landwirte, 12 Wirtschaftliche Vereinigung. 3 Deutsche Reform partei, 11 Deutsche VolEpartei. Nach Berechnung des Wolff'schen

Bureaus gs- wiuiren die Konservativen 7 »md verlierend. d:s Reichspartei gewinnt 2 und verliert 4. die Polen gewinnen 2. das Zentrum gewinnt 2. verliert 4. die Nationatliteralen gewinnen 9. verliere,» 9. die Freisinnige Bolkspartei gewinnt 4. verliert 2. die Sozialdemokraten gewinnen 1. verlieren 20, die Welsen verlieren 3. die Wirtschaftliche Ber einigung gewinnt 1, verliert 1. die Mittelstands- Partei gcwinnt 1. die Wildliberalen gewinnen 1, die Fraktionslosen gewinnen 1. verlieren 1. d« Deutsch

Richtungen i.n bürgerlichen Lager an Freisinnige und National- liberale. einige nxmigv auch au Konservative ver loren gegangen. Der wiederholte und dringende Ruf der Regierung und der großen ..Partei der Mchtwähler' hat seine Wirkung doch getan. Eine Wahlbeteiligung, so stark, wie sie Hitzker noch bei keiner Wahl betätigt worden sein dürfte, hat .'s /.unx'ge gebracht, daß die Sozialdemokraten im Heimlichkeiten zu konm«:n. das prächtize Erbstür» interessierte ihn sehr. Von jeher hatte er eine groß

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Seite 2 von 16
Datum: 17.06.1911
Umfang: 16
, unter denen sich die Abg. Dr. Sylvester, Dr. v. Chiari, K. H. Wolf u. Dr. Groß befanden, dafür gemeinsam mit den Christlichsozialen an die Wählerschaft den Apell zu richten, bei einer Stichwahl zwischen dein deutsch bürgerlichen Bewerber und dem Sozialdemokraten unbedingt dem ersteren ihre Stimmen zuzuführen. Maßgebend dafür waren einmal nalionaldeutschc Interessen, anderseits die von den Sozialdemokra ten keineswegs geförderte Arbeitsfähigkeit des Parlaments, an welcher der Deutsche Ratio» naiverband

). ^ Steiermark. 1. Graz. Stichwahl zwischen dein bisherigen Abgeordneten v. Hoffniann-Wellenhof und dem Christlichsozialen Neunteufel. 2. Graz. Stichwahl zwischen Wasiian, (deutsch national) und dem Sozialdemokraten. 3. Graz. Gewählt wurde der Sozialdemokra Pooigratz. 4. Graz. Gewählt wurde der Sozialdemokrat U« s el. 5. Mariazcll. Gewählt wurde der Sozialdemo kmt Dr. Scha ch ci l. 6. Eisenerz. Gewählt wurde der Sozialdemo ikrat Mnchitsch. 7. St. Gallen. Stichwahl zwischen Täubler (sozialdemokratisch

Dr. Rudolf v. Lodg man n (deutschsorkschritAich). 82 Tepiltz. Gewählt Wilhelm K e l l er ( df.). 83. Dnx. Stichwahl zwischen Heinrich Beer (SoZialdeinokrat) und Hans Knirs ch (deutsche Arbeiterpartei). 84. Br ürStadt: Der Deutschradikale Dr. He rold-gewählt. (Wie 1907.) 87. Oberleutcnsdorf. Gewält Otto Kroy (deutschvadikal). ^ 87. Saoz Stadt: Der Deutschfortschrittliche Dr. Urban gewählt. (1907 erst in der Stichwahl.) 89. Graßlitz Stadt: Stichwähl zwischen dem Sozialdemokraten Glücket

und dem Deutschradika en Morawetz. (1907 war der Sozialdemokrat chon in der Hauptwahl gewählt worden.) 91. Eger Stadt: Stichwahl zwischen dem Schö nerianer Dr. Jäger und dein Sozialdemokraten Heckel. (Wie 1907.) 92. A!arienl>ad. StichlvaU zwischen Dr. Adol' Bach m a n n (deutschsor-tschrittlich) und Dr. Jos Ursin (alldeutsch). 93. Mies Stadt: Der Deutschradikale Dr.Mich gewählt. (Wie 1907.) 94. Krumau Stadt: Stichwahl zwischen dem Deutschradikalen Dr. Wichtl lind dem Sozialde mokraten Wilhelm. (1907 loar

in der Stichwahl der Deutschfreiheitliche Dr. Nitsche' gewählt wor den.) 95. Trautenau Stadt: Wolf (deutschrad.) wur de mit 3173 Stiminen gewählt. Der Sozialde mokrat Züchter erhielt 2098, der Christlichsoziale Schneider 442 Stimmen. (Im Jahre 1907 war Wolf erst in der Stichwahl gewählt woriden!.) 9ki. Hohenelbe. Gewählt Dr. Julius Rolle (selbständiger Deutschnationa'ler). 97. Asch Stadt: Stichwahl zwischen dem Deutschradikalen Eduard v. Stransky lind dem Sozialdemokraten Hillebrand. (Wie 1907.) 98. Warnsdorf

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Seite 3 von 8
Datum: 12.05.1914
Umfang: 8
ein Aufruf an die katholi schen Wähler von Innsbruck, in welchem diese ltmfasfoÄÄ Wehden, einen frei-sinnigen ZHoämten. einen freisinnigen Gewerbe- treibenden mid 2 Sozialdemokraten M wählen. A?d als M TM der klerikalen Parteigenossen gegen eine solche Verleugnung der parteigrund- satze die warnende Stimme erhob, verwahrte Pch das offizielle KeriZcrle Grgan der „verein «igten christlichen paiMen' — so hießen sich die Schwarzen im vergangenen Wahl?ajmpfe — der „Tiroler Anzeiger' gegen die Zumutung

, Wß hinter dieser Warnung wirklich Katholiken stehen könnten und bezeichnete sie als liberales ÄMychySver. Und — welch eigentümliches ^jlammeMeffer» — um dieselbe Stunde. iNj Wolcher dieser chrisKichsoM-le Aufruf zur Wahl von 2 F^isinnigen -und z SoziMemokralten in Innsbruck veröffentlicht wurde, fährt der Fiih- rs? der Sozialdemokraten von Innsbruck nach VoM/' Mr' seiK GeüSssen' dankber MqziMS- ren'. wie schlimm dtie DeutschnMonalen in Innsbriuck waren, weiksie es ablehnten, mit den Sozialdemokraten ein Kompromiß

, ..VÄche. am ver- g»nKenen Mittwoch in Innsbruck 2 DeuHch» freisinnigen u-ndsZ Sozialdemokraten ihre SlÄn- me gaben, dafür nicht in der Hölle braten müs sen. Aber meim! Herren! Line schimpflichere Verleugnung aller Parteigrundsätze — lediglich zur B^edigung der Herrschsucht. — als die «Lhriftlichsozialen sich durch dieses Kompromiß Mit den Sozialdemokraten das sie nachträglich abzuleugnen suchen, weis sie sich dessen schämen zu Schulden konÄnen ließen, ist woh kin der Geschichte der politischen

Parteien nicht vor gekommen^ Tin Abgrund trennt die Klerikalen von den Sozialdemokraten rn politischer, wirt schaftlicher ri-Nd in sozialer Hinsicht. Dieses hin derte sie nicht, den versuch zu machen, die ^ Marianische Landeshauptstadt Inns-bruck' im Landtage den Sozialdemokraten auszuliefern, wM sie dadurch hofften, ihre-Nacht durch zwei Mandats aus Bozen-Meran zu verstärken. Dem sozialdemokratischen Führer kann ich diesen KuhhandÄ nicht einmal verübeln. Für -ihn han delte es sich darum,.durch irgend

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Seite 1 von 8
Datum: 12.04.1910
Umfang: 8
auch dl, Anzeigen» «ureon» In «ien. Anzeigen find im vor hinein zu bezahle». Manulirt»», werden nicht zurückgejandl. Nr. 8t Lckrtftltliuug: Lintlerstr. 16. Dienstag, den IS. April 1S1V. 70. Jahrg. Die pMMM mAdMdllckn- hmst. Die nachösterliche Tagung des österreichischen Abgeordnetenhauses soll mit einer Kampfabstimmung beginnen, das. heißt, die Opposition/ bestehend aus der Slavischen Union und den Sozialdemokraten, «ollen der Regierung wieder einmal zeigen, wie verläßlich die Majorität

ist, und daß mit der Zurückstellung (an die Vereitelung denken die Herren ja selbst gar nicht) niemand anderem ein Possen dabei gespielt wird, als den Steuerträgern. Doch davon nur nebenbei. , Es wird also zu einer sogenannten Kampfab stimmung kommen und wiederum wird man die Parteien links und rechts aufmarschieren sehen. Für die Regierung: der deutsche Nationalverband, die Christlichsozialen, die Polen, die liaio latma und die Bukowinaer Ruthenen; gegen die Regierung: die Slawische Union, die Sozialdemokraten, der jüdische

nach dem Muster Eng? lands für Folgerungen ergeben müßten, wenn die Regierung unterliegt. Sie kann nur unterliegen in folge eitler Lässigkeit der Angehörigen der Mehr heitspartei oder, wenn man anders sagen will, der Arbeitspartei. In diesem Falle müßte also die bis herige Opposition ans Ruder gelangen, diese aber U überhaupt die Minderheit. Ja, sie kann für eine Mehrheit überhaupt nicht in Betracht kommen, da sie ja die Sozialdemokraten mit über 80 Mandaten in sich schließt, die in der Opposition ihre Mannen

, die ja als die Re gierungspartei unter allen Verhältnissen gelten, mit der Slawischen Union zu gemeinsamem Vorgehen einigen würden. Auch das gibt wiederum keine Re gierungsmehrheit, wenn die Deutschen auf der an deren Seite in Opposition gehen, denn es bleiben noch immer die Sozialdemokraten übrig, auf deren Hilfe die verbündeten Slawen unbedingt angewiesen wären. In diesem Falle würde sich nun allerdings recht Lehrreiches ergeben. Jetzt, wo es sich eigentlich um den Kampf der Slawischen Union gegen das angeblich

deutschfreundliche RegierungSsystem handelt, gehen die Sozialdemokraten «Äe? Zungen k? ge schlossener Masse mit den eingeschworenen Deutsch feinden, ja die Sozialdemokraten deutscher Zunge suchen in diesem Kampfe der Tschechen und Slo wenen ihre Genossen slawischer Zunge noch zu überbieten. Das wird mit der grundsätzlichen Geg nerschaft gegen die Regierung, eigentlich mit der grundsätzlichen Haltung der sozialdemokratischen Partei, die eben nur als Oppositionspartei vor den Wählern bestehen kann, erklärt. Nehmen

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Seite 2 von 4
Datum: 12.04.1897
Umfang: 4
!' Die Sozialisten rusen: „Nein, sie sind auch christlich!' Ruse auf dcr einen Seite: „Ja! Ja!', auf der anderen: „Nein! nein!) Ganz gewiß ist eS proportioncll, gleich jüdisch und christlich. Lucgcr: Wir kennen uns schon ans! Biehlolawek: Wir wissen schon, wer Ihre Wahlen ge zahlt hat. (EntrüstungSruse bei den Sozialdemokratin, welche mit den Fingern auf die Christlichsozialen zeigend, rusen: „Ehr lose Vcrläumdcr!') DaSezynSi schildert die großartige Organisation der Pol» nischen Sozialdemokraten, betreffend

für sich. Wieder zu.seinem ..Neffen gewendet,.fuhr er -laut fort: Flugschriften verbreiteten, ganz anders behandelt worden seien. „Ferner beliebte Hr. Graf DzieduSzyeki mich einen Kosmopoliten zu nennen. Ich bin kein Kosmopolit, sondern ein besserer Pa triot als die ganze Magnatcncliqne zusammen. (Widerspruch bei den Polen, lebhafte Zustimmung bei den Sozialdemokraten.) Ja unseren Reihen befinden sich keine Herren, die im Äockeyklnb 100.000 sl. des durch Bauern sauer erworbenen Geldes in einer Nacht verspielen

des Abgeordneten Dr. StranSky jesui tisch-juristisch. (Lebhafter Beifall bei den Sozialdemokraten und auf der äußersten Linken. — Rufe bei den Sozialdemokraten: ÜSllda!) Die Tschechen Dr. StranSky und Dr. Herold haben sich auf mich geworfen, weil ich sie herausgefordert habe, mit uns zu stimmen. Ich sagte: Sie müßten mit uns stimmen. (Widerspruch und Gelächter bei den Jungtschechen.) Es war eine logische Nothwendigkeit; jeder rechtschaffene oder rechtschaffen schei nen wollende Mann muß hier mit uns gehen

wieder: Wüthende Menge, wüthende Menge, wüthende Menge! (Sehr gut! auf der äußersten Linken.) Ich war in rnthenisch-radikalen Versammlungen, ich habe eine betende, ich habe eine trauernde Menge g.schen, aber von einer wüthenden Menge unter meinem Volke habe ich nichts gesehen. Der Pole Milov ^ki sprach als Generalredner kontra. Dann folgte eine Fluth von thatsächlichen Berichtigungen, wobei es zwischen den Jungtschechen, Sozialdemokraten und Antisemiten zu stürmischen Szenen kam, als Abg. Bern er (Sozialvemokr

auf und ab. Es sind auf der Ga lerie nur einzelne Zwischenrufe verständlich: „Was thut'S ihr gegen die Gewerbetreibenden? Ihr seid'S ja die ärgsten Terro risten, schämt'S euch! Die armen Arbeiter bringt ihr um, ihr r:d't'S gar nichts von der Freiheit!' Die Sozialdemokraten repliziren heftig und leidenschaftlich. Nachdem sich der Sturm etwas gelegt hatte, wird zur Ab stimmung geschritten. ES vollzog sich hiebei der erste Exodus der Linken. Die Mitglieder der deutschfortschrittlichen Partei und der Deutschen Volkspartei verließen

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 21.06.1911
Umfang: 8
, christlichsozial knd Polle, Sozialdemokrat Gewählt: Polke. 43. Lilienfeld: Stichawhl zwischen dem bisheri- gen Abgeordneten Bretschn eider, Sozialde mokrat und!dem Christlichsozialen Lenz. Gewählt:Bretschneider. Lsindjbezivke: 44. Tulln: Stichwahl zwischen dem bisherigen christlichsozialen Abgeordneten Scheich er und j>em Christlichsoziale» Lechner. Gewählt Scheicher. 81. Mödling: Stichwahl zwischen dem bisheri gen christlichsozialen Abgeordneten Kemetter und dem Sozialdemokraten Korinek. Gewählt: Kemetter

) und dem Sozialdemokraten. Gewählt: Wastian. '7. St. Gallen. Stichwahl zwischen Täubler sozialdemokratisch) und N e n n te u fel (christl.) Gewählt: Neuntcufcl. 10. Stainz Gewählt: Malik, Schönerianer. 15 Muran. Stichwahl zwischen Gei ßler j(christl.) und Michael Brandl (deutscher Agra tier). Gewählt: Brandl. Kärnten. ,2. Klagenfurt Stadt: Stichtvahl zwischen dem Deutsch nationalen Leitschouneg und dem Sozialde mokraten Lukas notwendig. , Gewählt: Leitschouneg. 4. Aölkermarkt: Stichwahl zwischen dem bis herigen

Abgeordneten Nagele (deutsche Volkspar tei) und.Wilhelm Eich (Sozialdemokrat). Gewählt: Nagele. 5. Wolfsberg: Stichwahlzwischen Leopold Pongratz (deutschsreiheitlich) und dem bisherigen Abgeordneten Konrad Walcher (christlichsozial). Gewählt: Pongratz. 7. Feldkirchen: Stichwahl zwischen dem Deutsch nationalen Johann Hofer und dem Sozialdemo kraten Gabriel. Dewählt: Hofer. 8. Aillach: Stichwahl zwischen dem Deutschna tionalen Angerer und dem bisherigen Abgeord neten Sozialdemokraten Niese. Gewählt: Riese

(Sozialdemokrat) und Hans Knirs ch (deutsche Arbeiterpartei). Gewählt: Knirsch. 90. Falkenau. Gewählt: Mühlwerth, deutschradikal. 91. Eger Stadt: Stichwahl zwischen dem Schö- ii-erianer Dr. Jäger und dem Sozialdemokraten Heckel. (Wie 1907.) Gewählt: Dr. Jager. 92. Mariendad.''Stichwahl zwischen Dr. Adolf Bachman n (deutschfortschrittlich) und Dr. Jos. Ursin (alldeutsch). Gewählt: Bachmann. 94. Krumau Stadt: Stichwahl zwischen dem Deutschradikalen Dr. Wichtl und dem Sozialde mokraten Wilhelm.' (1907

war in der Stichwahl der Deutschfreiheitliche Dr. Nitsche gewählt wor den.) Gewählt: Dr. Wichtl. 97. Asch Stadt: Stichwahl zwischen dem Deutschradikalen Eduard v. Strainsky und dem Sozialdemokraten Hillebrand. (Wie 1907.) Gewählt: Hillebrand. 98. Warnsdorf Stadt: Stichwahl zwischen dem Deutschfreiheitlichen Dr. Langenhan und dem So zialdemokraten Dr. Karpeles. (Wie bei den bishe rigen Wahlen.) Gewählt: Langenhan. 99. Numburg Stadt: Stichwahl zwischen dem Sozialdemokraten Hannich und dem Christlichsozi alen

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Seite 2 von 16
Datum: 13.07.1912
Umfang: 16
. Es nü>d sich hoffentlich bei anderer Gelegenheit 'feststellen lassen, daff der Legitiiiiationsansschnß nicht leichtsertia sondern sehr ernsthast seine Ar beit gleistet bat. Ich will inich nur mit jenen Wokicii befchäftiaeu, welche speziell die Mitglie der des Deutschen Natioualverbaudes betreffen. Hier ist es besonders die Wahl der Abg. Dr. v. Lcherleithner nnd Dr. Freißler, dereii Hergang von ldeu Sozialdemokraten in der allerkühuften Weise entstellt und zum Gegenstände eines Wahl proteste? gemacht wurde. Wer

den Kampf rein sachlich, srei von allen per sönlichen Angriffen geführt hat, sondern daß auch -seitens der so vielfach angegriffenen dentschnatlo- nalen Wahlausschüsse u. der denselben angehören den Bürgermeistern n.Gemeinideräten nicht anders 'getan wnrde, als was bei aller Mäßigung im 'Kampfe gegen fo energische, Wohl organisierte Gegner geschehen mußte, wenn nicht von vornher ein die Flinte ins Korn geworfen werden sollte. Die Sozialdemokraten setzen sich überdies in ein schlechtes Licht

, wenn sie unter solchen Umständen es noch wagen, über seinen Terrorismns zu klo nen. Amtlich wurde festgestellt, daß zwei Arbeiter, zu sorgen hat, zur Aussperrung aus dem Arbeits- betriebe einer Stadt gezwungen wurden, lediglich deshalb, weil dieselben ihrer Ueberzeugung als deutsche Arbeiter für Dr. v. Oberleithner ge stimmt haben. Ebenso ist es Tatsache, da-tz die Sozialdemokraten Fenster zertrümmert haben, weil die Wahl nicht nach Wunsch ausgefallen jwar, endlich haben sie Drohungen gegen lden gegneri schen Kandidaten

, also Dr. v. -Oberleithner, aus gestoßen und dies 'wiederholt in Freiwaldau und in Jägerndorf. Aähnlich ist es bei der Wahl des Abgeordneten Dr. Freißler zugegangen, der, - wie im Legitiiiiatioiisausschiisse festgestellt werden konnte, sich fern von der Ausübung von Mitteln gehalten hat, die als nicht einwandfrei hätten be zeichnet werden können. Auch was in diesem Be lange die Sozialdemokraten vorgebracht - hatten, hat sich als leere Verdächtigung und als bös willige Verleumdung erwiesen. Die Neichsratsivalhlen sollen

ein Kampf -der Geister seiu. Naturgemäß erhitzen sich zn dieser .Zeit die Leidenschaften der Parteien, aber es dürfte nicht so weit gehen, daß das Wesen der Wahl, die Abgabe der 'freien Meinungsäußerung verhindert wird. Tiefen Vorwurf aber verdienen nicht die dcutfchnatioualen Parteien, sondern bei eingehender Prüfung wird es für jederinauu klar, daß die von den Sozialdemokraten so scharf ge zeichnete» Wilder gerade ans ihre eigene Partei zutreffen. Es würde zn weit führen, diese Frage noch näher

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Seite 1 von 8
Datum: 21.10.1909
Umfang: 8
tschechische Handelsminister Dr. Fiedler hat vor einigen Tagen in einer Versammlung seiner Wähler erklärt, daß es die Aufgabe der tschechischen Parteien sei, die Regierung „bis aufs Messer' zu bekämpfen. Das ist auch die Absicht der anderen in der slawischen Unior vereinigte: Parteien, die sich also nur mehr über die einzu- halteilÄe Taktik zu entscheiden haben werden. Allein auch hierüber herrscht keine Unklarheit mehr, wie die 'Verhandlungen beweisen, die zwischen den Sozialdemokraten und der Slawischen

Union We sen der Präsidentenwahl geführt werden. Man wird zunächst versuchen, auf diesem Punkte einen Erfolg zn erzielen. Der Plan, den deutschen 'Sozialdemokraten Pernerstdorfer zum Präsidenten zu erkiesen, ist fallen gelassen worden, da eine erhebliche Gruppe in der Slawischen Union diesem Projekte widerstrebte, dasür aber sollen nun die deutschen Sozialdemokraten unter dem Drucke der tschechischen gezwungen werden, einem tschechi schen Abgeordneten in den Präsidenteni'tnhl zu verhelfen

. Um sie hiefür zu gewinnen, wnrden auch die sozialdemokratischen Demonstrationen am letz ten Sonntag in Wien arrangiert, vielleicht mit der Absicht, dabei Zusammenstöße mit den Deutsch nationalen zu provozieren und so von vorneherein die deutschen Sozialdemokraten in eine Kampfstel lung gegen die Deutschbürgerlichen, im Abgeord Hart« Menschen. Noman vou Alexander Römer. (Nachdruck verbotsn). ^41. Fortsetzung.) Ilse Morbach stand in Begleitung des Justiz rats Meves vor dem Eckhoffscherr Hause

sein sollte, wird eben wieder die Obstruktion einsetzen, trotz allen Gerc des von der Notwendigkeit der Arbeitsfähigkeit des Hauses. Die Sozialdemokraten werden sich leider auch diesmal wieder als die Förderer der Obstruk tion gebrauchen lassen; denn, indem sie sich jetzt mit der Slawischen Obstruktion verbinden, gewäh ren sie dieser erst die Möglichkeit, die Obstruktion vorzubereiten. Die Stellung der deutschen Parteien demgegen über ist gegeben. Sie werden alles tun, um die Arbeitsfähigkeit des Abgeordnetenhauses

des Kabinetts vollständig unverändert bleiben. Dementsprechend wird das Kabinett in dem Augenblicke seine Entlassung nehmen, wo es im Hause von einer Mehrheit geschlagen wird, die imstande wäre, selbst die Administration zu über nehmen, jedoch nicht vor einer Opposition die Se gel streichen, die, wie die gegenwärtige Koalition der „Slawischen Union' mit den Sozialdemokraten nicht imstande wäre, als' Regierungspartei ein ge meinsames Programm aufzustellen. Im tschechi» schen Lager weiß nian das nnd darum

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Seite 2 von 8
Datum: 08.05.1914
Umfang: 8
revolutionären Sozialdemokraten >>orzuzichen uns die schwarzen Herrschaften da- «sn erinnern, wenn sie wie^sr einmal, wie z. V. in Wien so oft, mit den Genossen in Stich- «vaihlen stolzen werden. Und ain nächsten Tage Schrieb die „Rcichspost' ganz offen, „alilen anderen „Freisinnigen^' werden die <L hri stl i ch s 0 z i a l e n aber dss Schick sal nicht vore-njihcöten, das chnsir der Freisinn durch seine törichte Taktik- bereitete. Die kösung lautet für dis Stichwahlen: „Keine Stimme für die Freisinnigen

!' Das heißt, es sollten, für die rote Stichwahl- Hilfe in Bozen u-nd Meran in Innsbruck die Sozialdemokraten an Stelle der Deutschnationa- kn gewählt weisen! Man beSenke, was das heißt: In dem hoch- patmotisichen, erzchristlichen Tirol geben die Ulerikalen offen die Wahcharole für die staats feindlichen und „antiklerikalen' Genossen aus, Zim nur den verhaßten Nationalismus zu tref fen. Und ebenso vergessen die Genossen p>löy- Zich die schier unheimliche Uobevmacht des Ule- rikalisnMs

, die euch nur an die- scm Tage ken'kÄ» -.und d'aim ninrmennohr, mit Lntschjedcnh'e-t zurück. Ihr braucht solche Vormünder nicht.' usw. . Diese aus gepreßtem Herzen kommenden Worte dc uten auf energische Taten und auf eine strenge Abrechnung.' Wie endete nun diese /.strenge Abrechnung' zu Gunsten der Sozialdemokraten und die „furchtbare Niederlage' der Deutfchnationalen bei den Stichwahlen? In der allgemeinen Au- ri- ergab sie folgendes: ^)n Innsbruck I wurde der deutschnationale Bürgermeister Greil mit 2öö» Stimin

?n ge- wälüt, auf den ^Sozialdemokraten Scheibein entfielen 1.4Sq. .Stimmen. In der Hauptwahl hatte Gre il ?s lq.,- Scheibein ; ,5?, der Lhrist- MN.g und Bewegung ins Lager. Gffiziere be gannen zu packen.uird Soldaten Pferde zu sat- wln. peons rannten nrit Bündel von Geweh ren auf den Armen heriim, uiid en cariere jagte eine Ordonnanz aus dem Ort, um die in Ta. notillo einquartierte Tropa zü holen. Im Ge-' päckwagen des .Generals versckflvandsn eine Schreibniaschine, . vjey Säbe-l, drei Uniforiiten

Genossen im schwärzen Lande Tirol ?ur Urne eilen zu seÄen. um, ja nicht' um den Merikalismus zu bekänrpfen. soiidern um den Freisinn noch ganz totzuschlagen. Ui^> ebeirio schön war??, allerdings glücklicher Weise veraeblicl>?n Anstrengungen zu beobach ten. die die „allcrchr'stlicb'sten' Parteien ma^»> ten. u indem Sozialdemokraten zum Siege verhelfe?!- Natürlich ist di>« kindische Bemer- kuna der Wiener „Arbeitsr-Aeitung'. d^er Stim menzuwachs des Genossen Scheibein rühre von „Reserven' her

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 13.05.1911
Umfang: 16
zu besitzen für die Lösung der heiklen nationalen Fragen in Oesterreich. Wie oft in Siefen vier Jahren das Gesnge des reichsrät- lichen Klubs nur durch das stete Nachgeben der deutschen Genossen mühsam verkleistert wurde, ist ebenso allgemein bekannt, wie die Tatsache, daß die Genossen über den tschechischen Separatismus nicht mehr hinwegkomineil. Die Auflösung des Hauses, an welcher die Sozialdemokraten eine mehr als moralische Schuld trifft, hat den Nif-, noch vergrößert. Eine kleine Gruppe der tschechi

. Bekanntlich ist der bisherige tschechisch sozi aldemokratische Abg. Peter Cingr vor drei Wo chen aus der tschechischen antonomistischen Partei der Sozialdemokraten ausgetreten und hat sich >dm deutscheu Genossen angeschlossen. Die tschechisch sozialdemokratischen Blätter ärgern sich über die sen „Volksverrat', finden ihn aber verzeihlich, denn Cingr sei zu diesem Schritte von den deut schen Sozialdemokraten, den Zentralisier, gezwun gen worden. Von den deutschen Sozialdemokraten entwirft

Das-- zvilski bejahte also ohne weiters die Möglichkeit der Zugehörigkeit polnischer Sozialdemokraten zum Polenklub, er pries die Grunewaldfeier, die 5?eier des Siegs der Jagellonen Aber den deut schon Ritterorden vom Jahre 1410, als sein va- triotisch-natiouales Verdienst. Wir sind weit ent fernt 'davon, ihm dies irgendwie zu verdenken. Hochzustellen ist feine nationale Gesinnung gegen über der volksverräterischen Haltung der „deut schen' Genossen, welche selbst angesichts solcher Erscheinungen

noch sich krampfhaft bemühen, die Fiktion von der internationalen Solidarität der österreichischen Sozialdemokraten ausrecht zu er» halten. Um MMkil Schmiiilahk. Inland. Berechtigte Warnung. In natiot nalen Blättern ist die deutsche Bevölkerung un einbringlichen Worten vor einem tschechischen Unter nehmen gewarnt worden, das aus den Taschen der Deutschen die Mittel zum Kampfe gegen unser Volk holen wollte. Es handelte sich um einen Losverein im großen Stile, der in der Weise gedacht war, daß unter de» ärmeren

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 08.04.1911
Umfang: 16
der tschechischen sozialdemokratischen Ab geordnete« als die Partei den Wählern empfiehlt, die öen Kampf gegen die Obstruktion, den Kampf für dei Arbeitsfähigkeit des Parlamentes geführt hat. Daß das gerade das Gegenteil der Fall, be weisen die genügend erhärteten Tatsachen und vor allem das Verhalten der Sozialdemokraten tsche chischer Zunge bei der Obstruktion der Slawischen Union. Während man den nichttschechischen Sozi aldemokraten noch zubilligen kann, daß sie der Ob struktion der Slawischen Union

der Altpensionisten«, das Sxsetz über die Erhaltungsbeiträge der Reservi- fien, die Strafgesetznovelle, die Ausgestaltung der Sewerbeinspektion, die Verordnungen über den Schutz der Arbeiter gegen Bleivergiftung, Abschaf- su'S der Waffeübüng im 11. unö 12. Dienstjahre Mlö^ vieles andere. Und das alles ist nach den Versicherungen des sozialdemokratischen Wahlauf. rufes einzig und allein das Verdienst der sozialde, l mokratischen Partei. An Selbstüberhebung leisten sich die Herren Sozialdemokraten wirklich

das denkbar größte. Regierungsvorlagen, Anträge bürgerlicher Abgeordneter und Parteien, die zur Beschlußfassung geführt haben, werden, nur weil es den Herren Sozialdemokrateil unmittelbar vor den Wahlen ebenso paßt, und weil die beschlosse nen Gesetze tatsachlich den Arbeitern oder jenen Kreisen, auf welche die Sozialdemokraten bei den Wahlen spekulieren, zu Nutze kommen, kurzer Hand und ohne viel Bedenken in das Haben-Kon- to der sozialdemokratischen Partei eiwgetragen

. Aber selbst dann, wenn das eine oder das andere Gesetz einer Anregung der sozialdemokratischen, Partei die Beratung im Abgeordnetenhaus« ver dankt wer hat denn das Gesetz beschlossen, etwa die 86 Sozialdemokraten gegen die übrigen vielen Hundert Nichtsozialdemokraten?? Wer hat denn die Arbevterfremrdlichkeit bewiesen, wer sich die so ziale und wirtschaftliche Fürsorge zur Aufgabe ge macht? Doch jedenfalls zumindeston so sehr alle übrigen Parteien, denn alle die erwähnten und von der sozialdemokratischen Partei sich selbst zu geschriebenen Gesetze

Klassen 6es Volkes der sozialen und Wirtschaft!^ chen Wohlfahrt teilhaftig werden zu lassen, nicht im geringsten hinter den Sozialdemokraten zurück stehen, die Last der Durchführung der weiteren Arbeiten als Schuld anrechnet. Für parteiver bohrte Wählerklassen, die es noch nicht so weit ge bracht haben, nach eigenem Denken sich ihr Urteil zu bilden, kann so em Wahlaufruf, wie ihn die sozialdemokratische Partei erläßt', noch ihre Wir kung tun. In den Kreisen aber, in, donen matt denken gelernt

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 12
Datum: 07.09.1910
Umfang: 12
. DerFal lHraba macht den Christlichsozia len viel Kopfzerbrechen. Wie die „Sonn- und Montagszeitung' meldet, sei man in christlichsozia len Parteikreisen entschlossen, um die Hraba-An gelegenheit aus der Welt zu schaffen, Bielohlawek fallen zu lassen. Er würde das Schicksal Axmanns mühte, den weitklaffenden Riß zwischen deutschen und tschechischen Sozialdemokraten mit einigen Re- solutionslappen zu verhüllen und der blinden Ge folgschaft eine wiederhergestellte Einigkeit vorzu gaukeln

, wo die Scheidung von Tisch und Bett vollzogen war, ist im Süden aus denselben „pein lichen' Beweggründen nur nationalistischer Natur, ein neuer Streit ausgebrochen. Unter den italieni schen Sozialdemokraten in Oesterreich bestehen seit längerer Zeit schon zwei Strömungen — die „Ar beiterzeitung' als „Zentralorgan' weiß davon al lerdings ihren Lesern nichts zu erzählen — deren: Gegensatz sich immer schärfer entwickelt hat, bis es in den letzten Tagen zum offenen Bruche kam. Der eine Teil hält

an den internationalen Grund zügen der Sozialdemokratie fest, gleicht also jenen tschechischen Gewerkschaftlern, welche bis jetzt noch die Wiener Zentralleitung anerkennen, der andere Teil hat sich aus nationale Füße gestellt und sucht in der nationalistischen Bewegung die bürgerlichen italienischen Parteien zu übertrumpfen. Diese Par tei gleicht also den tschechischen Genossen unter Führung des Abgeordneten Nemec. Wie die na tionalen Sozialdemokraten in Böhmen in der Be tonung ihres Nationalgefühles

selbst einen Klofac übertrumpfen, so marschieren in Südtirol die na tionalen italienischen Sozialdemokraten an der Spitze der — Jrredentisten und machen auch kein Hehl daraus, daß die „Zertrümmerung des jetzigen Oesterreichs die einzige Möglichkeit sei, die Natio nalitätenfrage zu lösen'. Die große Achtung aber, die diese sonderbaren Sozialdemokraten der Wiener Leitung des Herrn Dr. Adler entgegenbringen, kommt in einem Artikel zum Ausdruck, der im Organ der irredentistischen Sozialdemokraten (wie „international

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Seite 2 von 8
Datum: 28.10.1908
Umfang: 8
weit entfernt ist, bemerkt man noch sehr wenig von Vorbereitnngen zur Wahl. Die Teutschsreiheit- lichen beginnen mit den Wählerversammlungen in der kommenden Woche, die Christlichsozialen, die sehr zuversichtlich von einem Erfolge sprechen, hüllen sich noch in Schlveigen. Ten Anfang mit der öffentlichen Agitation machten die Sozialde mokraten, die Herrn Moses Holzhammer, einen alten Parieikämpen, als Anwärter aus das Man dat ausstellten. Die Sozialdemokraten, die ebenso wie andere Parteien

- zahl der sozialdemokratischen Kandidaten nicht zu ^-erreichen. In der inneren Stadt und im 9. Bezirk blieben die freisinnigen Kandidaten ebenfalls in erheblicher Minderheit. Aber auch für die Sozial demokraten dürfte der Wahltag nicht geringe Ent- tällschuiig gebracht haben. In Wien wurden mir fünf Sozialdemokraten gewählt: zwei in Favoriten zwei in Ottakring und einer in Floridsdorf. Die Bezirke Simering, Meidling. Nudolssheim, Fünf- Haus nnd Brigitten««, die im Neichsrate durch Sozialdemokraten

vertreten sind, haben sür den Landtag christlichsozial gewählt. Immerhin iverden die Sozialdemokraten im neuen Landtage insge samt durch sechs Abgeordnete vertreten sein. Unter den gewählten Sozialdemokraten sind Nenner lind Seih- unten den gewählten Christlich-sozialen außer den bereits gestern erwähnten Geßmann und Lue ger, Pattai und Liechtenstein Die Prager Exzesse gegen die deutschen Studenten. Der akademische Se nat der Pmger deutschen Universität hielt Montag eine Sitzung

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Seite 2 von 8
Datum: 23.05.1907
Umfang: 8
'IC »lisiertou Arbeiterschaft Bozens. Herrn Lasger, sprechen lassen. In der nwntäzigen Versammlung und großen Bürgersaale führte Herr Lagger aus: Er sei zwar ckein Parteigängerdes Herrn Bürger meisters, «der dessen Verdienste miissen auch von den «Sozialdemokraten anerkannt werden, und die sozialdemokratische Partei sei zu «hrlich, um zu solchen gemeinen Mitteln zu greifen, wie es die lEhristlichsozialen tun. Auf die einzelnen Punkte »vergehend, sagte der Redner: Dr. Perathoner hat allerdings

von den Ehristlichsozialen das Gerücht ver breitet. die Deurschfreisinnigen hätten die Stim men der Sozialdemokraten durch. Konzessionen ge kauft. Diese Lüge hat Herr Lagger entschieden widerlegt, indem er erklärte, die Sozialdemokraten kvrden ihre Stimmen dem sreisuungen Kandidaten zuwenden, mhne dir geringste Gegenleistung? die Sozialdemokraten wollen nichts geschenkt bekom men. Während uun einerseits die Ehristlichsozialen Flugschriften mit infanum Lügen verteilen, um die Stimmen der Arbeiter für sich zu gewinnen

, streuen fie andererseits das Gerücht aus. die So zialdemokraten hätten ihre Stimmen verkauft; während sie in Bozen versuchen, die Sozialdemo kraten für sich zu gewinnen, schließen sie in Mhmcn Kompromisse mit den Alldeutschen, um Hie Sozialdemokraten zu bekämpfen. ,.L. ihr Heuchler mit dem doppelten Gesicht, ihr Wölfe «irr dem Mafspelz. euer Manöver wird euch nicht ge lingen und die Arbeiter sollen eher dem Teufel die Stimmen geben', wie ein Redner ln der vor« gestrigen Versammlung sagte

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 22.11.1911
Umfang: 8
die Handelsangestellten nochmals aus. von! ihrer Kandidatur abzustehen, dann wird der Streit nm das Mandat aufhören. Herr Bürgermeister Dr. Pe rathoner be merkte. wenn zwei sich streiten, front sich der dritte und das sind die Sozialdemokraten-, welche einen Kandidaten aufzustellen beabsichtigen, falls keine Einigkeit zustande kommt. Es wäre angezeigt, daß sich diese beiden Gruppen heute einigen. Herr Schweighofer sagte, er könne-der Ansicht des Herrn Bürgermeisters nicht huldigen, der Herr Bürgermeister scheine

eine gewisse Uvngst lichkeit vor den Sozialdemokraten zu haben. Mag kommen, was wolle: wir Eisenbahner halben keine iAnM. Redner erklärte, vom Südbahnerverbande die Kandidatur der Handelsangestellten zu unter stützen. Herr Angelini wird von den Hausherren rn Oberau kandidiert. Wenn sich diese mit den Sozialdemokraten verbinden, haben wir dennoch keine Angst. Wir stehen auf deutschem Boden. Die Oberauer hätten die Pflicht, uns offen zu sagen, wenn wir ihnen das Mandat nicht geben, dann verbiinden

sie sich mit den Sozialdemokraten und den Chnstlichsozialen. .Herr Dr. Schlesinger meinte, die Worte des Herrn Bürgermeisters sind nicht in. Furcht vor den Sozialdemokraten ausgeklungen, sondern in dem, dag wenn sich zwei streiten, dem dritten zum ^«ege verbolfen wird. Herr Hocke sprach dann «gegen die Sozialde mokraten und die Christlichscziailen nr «richt beson- ders gewählten Ausdrücken, weshalb der Vor- M-^be den Redner ermahnte, entsprechend kl'' ^ Versammlung sich Parlamentärs. Icher Redewendungen zu bedienen

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Seite 2 von 4
Datum: 16.06.1897
Umfang: 4
, wenn sie einen Vortheil davon erhoffte. Die Sozialdemokraten dagegen stellten sich von Anfang an auf einen internationalen Standpunkt. Nun zeigt es sich, daß der Nationalitätsge- danke in Oesterreich so stark ist, daß selbst die sozialde mokratische Organisation seiner nicht Herr werden kann und ihm Rechnung tragen muß. Der Beschluß wurde allerdings von Kommentaren begleitet, die darthun soll ten. daß man immer noch auf dem Boden des interna tionalen Programmes stehen bleibe, und daß eigentlich die nationale Theilung

. Dieser Ausspruch beweist, das die nationale Theilung der sozialdemokratischen Organisation gegen den Wil len der bisherigen Führer entsteht, und daß diese nur klug sind, dem allgemeinen Verlangen aus der Provinz nachzugeben. Es ist gar kein Zweifel, uud wer sich ein bischen mit den Verhältnissen vertraut gemacht bat, weiß auch ganz gut. daß die nichtdeutschen Sozialdemokraten. insbesondere die flavifchen. niemals sich so ihrer Natio nalität entäußert haben, wie es die deutschen Sozialde mokraten thaten

. Sie waren wohl Sozialdemokraten. aber daneben immer Tschechen oder Polen. Man erin nere sich nur an das nationale Glaubensbekenntnis, das der polnische sozialdemokratische Abgeordnete Taszynski Wt gtdrochttltn Mgeln. Künstler Novelle. Dann lächelte er wohl leise, aber die Angen harren keinen Theil daran! sie blieben ernst nnd schwermüthig. als hätten sie das Lächeln lange verlernt und weinten nach ihnen. Ich merkte, wie e> sich sreute. wenn ich in das Zim mer trat, wie lieb ihm meine Gesellschaft geworden

. Da schlug er noch einmal die großen Augen aus. „Bitte, das Fenster öffnen!' hauchte er kaum hörbar. Jch that es. nnd die laue Morgenluft eines wundervol len Juni-Tages wehte sanft zu uns herein, die Erde glitzerte im Tb au der Nacht, die Sterne erblaßten, und purpurgoldig leuchteten die ersten Strahlen der Sonne. im Abgeordnetenhause abgab. Auch jetzt sind es wieder die deutschen Sozialdemokraten, die sich gegen die natio nalen Organisationen sträuben. Gewiß wieder einmal ein trauriger Zug

. vor dem Nationalitätsgedanken kapitnliren müssen, der beste Beweis, wie falsch das Wort ist, das gerade von den Sozialdemokraten so gern im Munde geführt ivird, daß fich die nationalen Fragen und Prinzipien längst überlebt haben. Inland. Ministerrat!,. Unter dem Vorsitze des Kaisers fand am Sonn tag ein gemeinsamer Mini st e r r a t h statt, an dem außer den drei gemeinsamen Ministern noch die beiden Mi nisterpräsidenten und die Finanzminister Bilinski und Lukacs tbeilnahmen. Die Berathung dauerte ungefähr eine Stunde nnd betraf

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Seite 1 von 12
Datum: 24.06.1912
Umfang: 12
für die .Bozner Zeitung' übernehme« auch die Anzeigen- Bureaus in Wien. Anzeigen !>»!> im vor hinein zu bezahlen. Manuskripte werden nicht zurückgesandt. N-. 14S Schnftlemmg: Biutlerstr. 16. Montag den Ä4. Jnni Fernsprechfiellc: Nr. KS 7S. Jahrg. Svzialdeinvkratische agvgie. Ans führenden. Kreisen des Deutschem Na- tionalverbandes erhalten wir folgenide Mittel dingen : Mi den Abstimmungen in der Montags- sitzung Des Budgetausschusses trat wieder einmal die offenkundige Tendenz der Sozialdemokraten Hervor

, Anträge zu stellen zn dem Zwecke, die bürgerlicl>en Abgeordueten bei ihrer Wählerschast zu »diskreditieren. So der Antrag Diamant aus Uilfhebiiug der Äouifikatiouen nud Zuweisnug des hieraus refilltierenden Betrages von 7.S00.M0 I< nil die Königreiche und Länder zuin Zwecke der Aufbesserung der ^ebrergehalte und das Stränden «der Sozialdemokraten dage gen, daß diese Anträge nach dein Vorschlage des Berichterstatters dem Hause zur Zuweisung an t??i allein zuständigen Finanzausschuß empfohleil

nicht in Beratung gezogen werden sollen. Einen besseren Erfolg von ihrem Standpunkte aus Hatten die Sozialdemokraten bei dem Antrage- Tomschick-Glöckel und Genossen in welchem sie verlangen, daß in's Bu'dgetprovi- sorimn ein weiterer'Betrag von 17,010.171 für die Staatshahnbediensteten - niH -Arbeiter und ein weiterer nicht genannter Betrag für diel übrigen Staats- nnd Staatsbetriebsardeiter ein- ^ gestellt, bezw. verivendet werde, indeiil ne sich auf die Beschlüsse des Abgeordnetenhauses vom Ä. Dezember 1311

welchem die Erhöhung der Bezüge der erwähnten BedienftetenLategorien erfolgen kann, von sämtlichen Mitgliedern des Nationalverbandes und der bürgerlichen Par teien im Bndgetaiisschusse angenommen wurde. Wäreil die Anträge der Sozialdemokraten' ange nommen worden, so wäre damit im selben Maße wie beim Antmge woge» der Lohrergehaltser- 'liohnnfi im Dezember die varlamentarische Er ledigung detz Budgets uumöalich geworden, und bei Annahme desselben im Ganse müßte die Er- lediauna des Pndgetvrovi>oriii!11§ Weae

, hat auch bereits Verhandlungen mit der Re gierung eingeleitet und will sich nicht auf un realisierbare 'Anträge beschränken, sondern strebt positive Erfolge an. Ein Folgen auf der von den Sozialdemokraten vorgeschriebene!»?' Bahn oder der Versuch, sie zu überbieten, würde am aller meisten von der Wählerschaft selbst beklagt werden. ..Tie 'Stellung der drei H-afenplätze zum Be ginn des 19. Iahrunderts ivar grundverfchieden. Rotterdam war eine Mittelstadt ohne erhebliche Handelsiuteressen. Antwerpen war ein Ort

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Seite 1 von 10
Datum: 22.05.1912
Umfang: 10
der „Arbeiter- Zeitung' erregt. Er hat dabei auch das Verhältnis zwischen deu Sozialdemokraten anderer Zungen und den bürgerlichen Parteien anderer Nationen, im österreichischen Abgeordneteuchause erörtert und keuure in sachlicher Übereinstimmung niii den Erörterungeil der „Arbeiter-Zeitung' über Sie Beliebtheit der -Separatisten feststellen, das; weder bei Tschechen, noch bei Polen und Italienern ein derartiges Kampsverhältnis zwischen Sozial demokraten und Nichtsozialdenwkraten bestehe als wie gerade

Iialten müsse, weirn die Flamme des Hasses zwi schen Sozialdemokraten llud Ätationalverband durch neue Brandstoffe immer mehr angefacht werde und er behauptet, es sei eine Pilictit des Natioualoerbaudes, einen Weg zu den nationalen Empfindungen der deutschen Sozialdemokraten zu finden. Mit diesem Satze allein sind die Ausfüh rungen des Herrn Zenker am besten gekennzeich net. Er geht von Voraussetzungen aus, die an sich schon ganz nilhaltbar sind. Er spricht von ei nem nationalen Enlpfinderr

Fu gewinnen wären, und ihr ilicht als deren ärgster Feind gegenüberstün den, so branchten sie sich nnr darauf zu beschrän ken. das nationale Empfinden in der Arbeiter- sckzaft sich richig entwickeln zu lassen. So sehen sie aber gerade in den organisierten Arbeitern mit nationalem Empfinden i-bre größten Gegner, die mit allen, auch deu schuftigsten Mittel zu bekämp fen als oberste sozialdemokratische Pflicht hinge stellt wird. Herrn Zenkers Auseinandersetzungen möge den Herren Sozialdemokraten gefallen

, sie werden aber gerade iu nationalen Irenen nickt die Ablenkung, die -Herr Zenker müinM, berdei- nibreil und nichl erreillnu. daß man nur um einer liberalen Phrase willen den national berechtigten und notwendigen Kampf gegen die So^ialdenw- kratie aus deutscher Seite einschränkt oder gar auf-. gib:. Hier wird nch das Verhältnis erst dann än dern nitd von den „beliebten Sozialdemokraten deutscher Zunge', sie Herr Zenker gerne sehen möchte, wird man erst sprechen können, bis sich in der Sozialdemokratie nm Herrn

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Seite 2 von 10
Datum: 02.07.1912
Umfang: 10
«!. Es ist Herrn- Dr. Udler auch ge lungen» für seine Auffassung des tschechische» Streites alle übrigen Sozialdemokraten Oeswr- reichs zu gsvinnen. Italiener, Polen, Rlmmnen, Riithenen nnd Südslawen hatten an den gemein samen Beratungen teilgenommen und waren da mit einverstanden, daß die zentralistischen So zialdemokraten tschechischer Zunge ebenfalls in den Verband aufgenommen werden. Durch die Absage der Separatisten wegen dieser geplante» 'Aufnahme vollzieht sich also der Brnch zwischen Tschechen

und alle» anderen Sozialdemokraten Oesterreichs. Der Riß gclht gründlich und es dürfte wohl kaum mehr M einem Versuche 'kommen, die tschechischen Separatisten wiederum in die Ge samtpartei einZugliedcru. Als Vertrete,- der So zialdemokratie tschechischer Zniige werden sortan die spärlichen Neste der zentralistisch gesinnte» Sozialdemokraten, die wohl nur mehr in Wien ihre Organisationen haben, erscheinen. Der Zwiespalt geht aber offensichtlich noch werter. Es ist kein Gegensatz politischer Ansicht, mehr

, die Meinungsverschiedenheiten haben ftz bis zu niedriger Persönlicher Gehässigkeit wickelt. Auch darüber weiß die „Arlbeiter-Zeituiw' zu berichten. Sie sagt es Mar nicht offen aus, aber cur anderer Stelle, wo über die festlich» Begehung des 60. Wiegenfestes Dr. Adlers. ^ noch der wenigen Jahren- an das allgemein an. evkaniÄe Oberhaupt der Sozialdemokraten, jvllxx Zungen in Oesterreich gelten konnte, berichte wird, kann man es losen, richtiger gesagt nicht lesen. Es werden die Gratulanten angeführt, die Dr. Adler

, der, das wird auch sein ärgster poli- tischer Gegner anerkennen, der tatsächliche Mihr^ und Bahnbrecher der Sozialdemokraten in Oester, reich ist, namens ihrer Organisationen beglück, wünschen sollten. Das Deutsche Reich hatte seinc «Vertreter entsendet und von den österreichische Genossen Waren Polen, Rutheueu, Italiener, Ru mänen nnd Südslawen erschienen, aber die Tscht chen fehlten. Das nicht einmal bei solchen! An. lasse der Parteizwist ruhen konnte, läßt erkennen, wie tief dieser geht. Wilhelm Kreß, der Senior

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