nach; der Himmel zeigte ein freundlicheres Gesicht, hie And da schaute auch ein bleiches Wölkchen durch, und die Hohensalzburg trat völlig aus den Wolken hervor. Capuziner- und Gaisberg jedoch steckten in dunklen Nebel kappen — ein böses Zeichen für das Wetter, wie die Salzburger behaupten. Das hinderte nicht, daß von 2 Uhr ab regstes Leben herrschte. Eine bunte Menge strömte durch die Hauptstraßen: Zunftgenossen, die schmucken Halleiner Bergknappen in ihren blanken weißen Blousen, die Schiffer» garde
. Um halb 4 Uhr wird verkündet, daß der Kronprinz zum Empsange der Prinzessin in Kurzem erscheinen werde. Die Paletots werden abgelegt, die letzten Toiletteversuche gemacht; auch die Ehrencompagnie bietet Alles auf, um die Spuren des Salzburger Wetters zu verwischen. Jetzt erscheinen die Hos-Fouriere in ihrer glänzenden Galauni« form, dann die Hoscavaliere und endlich auch der Kron prinz. Er trägt die GrneralS-Unisorm, um den Hals daS Goldene Vließ, um die Brust das breite, violette Band des belgischen
käme.' Prin zessin Stefanie rief nur wiederholt: „O. diese schönen Blu men ! Wie liebenswürdig von den Damen!' Und die kleine Pr inzcssin El.-mentine schüttelte ihrer Blumenspenderin herz« l ich und lachend die Hände. So lange der Einzug währte, regnete es; aber jetzt (6 Uhr Abends), während das Di« ner in d er Residenz stattfindet, zu dem das Salzburger Glockenspiel seine Melodien tönen läßt, ist blauer Himmel. Das Hofdiener, an dem nur die königliche Familie, der Kronprinz und das beiderseitige
, welche die Stadt Salzburg ihm und seiner Braut gegenüber an den Tog gelegt, und die er nie vergessen werde. Namens der Frauen SlazburgS überreichte die Gräfin Thun daS Bild Zimmermann'S mit kurzen Worten, worauf die Bauern-Deputation ihr Geschenk darbrachte. ES waren einige vierzig Bauern und Bäuerinnen, die Letzteren in der Mehr-ahl. Junge frische Geschöpfe in der kleidsamen Tracht der Salzburger Gebirg-gaue. Jede der Bäuerinnen trug ein Geschenk nach Art des Landes. Die Erste ein Spinnrad, die Andere Butter
in Form einer Krone, Krapfen, Eier, Brot. Figuren, die heilige Stephanie und den heiligen Rudolf dar stellend, Achsel, Mehlspeisen u. dgl. Jede sprach ein kurzes Sinngedicht im Salzburger Dialecte zur Ueber gabe. Als die letzte Gabe überreicht war, dankte der Kronprinz in freier Rede. Er sei glücklich über den Empfang, den er hier gefunden und dessen er zeit» lebens gedenken werde. Die Salzburger, die ein so schönes, herrliches Land bewohnen, fühlen, daß alle Oesterreicher eine Familie bilden