der Isolierung von dem übrigen Europa. Die überaus dürftigen nichtssa genden amtlichen Nachrichten geben kern Bild dar über, was in der Welt vorgeht. Die Verbündeten sind so fern, England so egoistisch und Frankreich so klein und schwach! Das schreibt man zwax nicht, sen konnten, daß es ihnen mit ihrem Lazarett wirklich ernst war, zurückwies. Das Kriegsministe- rium erließ strenge Vorschriften darüber, wo eine Rote Kreuz-Flagge aufgezogen werden durfte und wer berechtigt fei, die Tracht der Roten Kreuz
- Schwestern zu tragen. Denn die Pariserin machte aus dem „Roten Kreuz' eine regelrechte Herbst mode: die Autos, die >aus der Spazierfahrt im Bois de Boulogne erschienen, trugen als neuesten Schmuck große rote reuze; die Damen legten die Schwesterntracht an oder trugen zum mindesten ün kokettes seidenes Band mit dem roten Kreuz. Freilich ging Nese Mode schneller voniber, als sonst selbst m Paris Moden gu verschwinden pfle gen. Es kam die „Frousse', wie es die Pariser nennen, die „große Angst
', die zu dem iallgemei- nen Auszug all der leichtlebigen Elemente führte, an denen die „Sonnenstadt' so reich war. Mrt dein Herannahen der Deutschen, mit der Flucht der Re gierung verschwanden auch die eleganten Damen aus Paris, und damit war auch die unwürdige Spielerei mit Her ?ö ernsten Einrichtung des Ro ten Kreuzes vorüber. Die Dämchen waren gegan gen: aber die Lazarette, die sie eingerichtet hatten. Weben. Und nun kamen ernste Frauen, die sich in den verlassenen^Stätten der Wohltätigkeit anrichte ten, uiU
, hier «auf eigene Hand zu helfen. Ihre Roten-Kreuz-Automobile fahren hinaus in die Umgegend von Paris und suchen Verwundete im wahren Sinne des Wortes „einzu- fangen'. Da kann man denn häufig Szenen eines edlen Wettstreites beobachten, in denen um die Verwundeten direkt gekämpft wird. Eine liebens würdige, lebhafte Dame steuert mit ihrem Auto auf einen Verwundetentransport zu, der sich müh sam fortbewegt. Schon hat sie mit ihrem gewin nendsten Lächeln den Führer des Transportes an gesprochen. „Ach bitte,' sagt