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Bozner Zeitung
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Seite 4 von 12
Datum: 31.12.1908
Umfang: 12
Nr. 300 ^Kozner Zeitung' (Südtiroler Tagblatt) Donnerstag, den 31. Dezember 1308. den von der Welle fvrtgetriebön, Schiffe zu form losen Wracks zcrfchleudert, Denkniäler vernichtot. Der vordere Hafen von Messtna ist vollständig ver schwunden und die «ganze Küste hat eine vollstän dige Aenderumg durchgemocht. Ein „Schüttelfrost' der Erde. Rom, 30. DHember. Dm Erdstöße in scmz Ka- labrien dauern noch immer fort. Strömender Re gen vermehrt das unsägliche Glend. Professor Pa- lazzo, der Leiter

sind abgängig. Auch die Meldungen aus Reggio sind erschütternd. Das Panzerschiff „ööapolli' ist im Hafen von Roggio vor Anker gegangen, um am RettungswerLe teilzunehmen. Die Not in Mcssina. Rom, 30. Dezember. (K.-iB.) Von, Deputierten De Feiice ist in Gatama folgendes Telegramm aus Messina eingelaufen: Ollganisieret eine frei willige Eskadve -und sendet Lebensmittel. Hier stirbt man Hungers. Zahlreiche Ueberilelbende ge hen nach Catarrda, -empfanget sie nrit brüderlicher Liebe. Wenn andere Unterkünste

und Soldaten gebildete Hilfskorps der gen aus «den Trümmern Hunderte Verletzte, die a>uf die Schisse gebracht wenden. Das Bargeld arnd die Bestände an Wertpapieren der Filiale «der Bank von Italien und anderer Kreditinstitute konnten gesichert werben. Umgekommene Fremde. Paris, 30. Dezember. Wie aus Messma genirk- det wivd, sind in dem vom Erdbaden verschwnn- denen Hotel „Trinacria' 160 Gäste umgekommen, darunter S0 Engländer und Amerikaner und 45 Deutsche. Die RettungsarLeiten. Rom, 30. Dezember. Von 800

iu Messina. Berlin, 30. Dezember. Die ^Norddeutsche All gemeine Zeitung' schreibt: Nach einer Meldung des deutschen Botschafters in Rom kannten amt- liche Nachrichten aus Mefftna bisher nur durch Torpedoboote befördert wecken. Sichere A-uÄkunft Wer doS Schicksal des deutschen Konsuls in Mes fina und der Deutschen dort und in Wideren Or ten war bisher leider nicht zu erlangen. Man besitzt vorläufig nur die Mitteilung, daß eine Am zahl Deutsche aus Messnur durch den Lloyddmnpfer «.Dherapia'' nach Neapel

gebracht worden sind Auch die amMchen Nachrichten ÄuZ Rom treffen sämtlich infolge Ueiberilastung des Dienstes mit Verspätung, ein. Die bis Kur Stunde eingelangiten amtkchSl Meldungen bestätigen die völlige Ber» ruhitung von Reggio di Calabrva und die nahezu »gänzliche Zerstörung von Messma. . Rom, 30. Dezamder. Der deutsche Genevallon- alle in Neapel hat den Norddeutschen Lloyd gebe ten. Mcssina durch emen Dampfex anlaufen zu Sassen, lun die Verletzten der deutschen Kolonie an Bord zu nehmen

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 5
Datum: 12.02.1878
Umfang: 5
und alle Vorbereitungen getroffen sein werden, dürf ten wohl die zehn Tage vergangen sein. Der Camer» lengo Cardinal Pecci soll dem französischen Botschafter Äaude gegenüber versichert haben, daß man sich in Allem an die althergebrachte Pragmatik halten werde. Die italienische Regierung hat sich, wie mall uns aus Rom telegraphirt)sdem Cardinal Simeoni gegenüber verbürgt, daß das' Conclave in aller Ruhe und Frei heit seine Funktionen werde pflegen können, und Kö nig Humbert ließ

das noch durch den Herzog von Aosta persönlich bekräftigen. Die ..Wiener Abendpost' widmet dem dahingcfchie. denen Papste einen ehrenden Nachruf ohne politischen Anstrich. Dasselbe geschieht, wie aus Rom gemeldet wird, in den dortigen Regierungsblattern. Der Wunsch nach Beilegung der kirchlichen Streitigkeiten wohnt in allen Herzen. Desto größer ist die Spannung mit welcher der Papstwahl entgegengesehen wird. Als Kan didaten bezeichnet man die Cardinäle Bilio, Peccound Monaco La Valetta, lauter Italiener

. Aus Rom 9. Mchls wird geschrieben: Das Journal „L'Jtalie' berichtet über die gestrige Versammlung der Cardinäle und sagt, daß dieselbe so bewegt war. daß einige Cardinäle sogar das Wort „Tchisma' auZiprachen. Cardinal di Pietro drohte einige Male, die Sitzung aufzuheben. Man wollte den vom Papst Pius IX. in Betreff der Abhaltung des Conclave in Rom hinterlassenen Anordnungen nicht Rechnung tragen, indem man vorgab, daß dieselben nur den Charakter von Rathschlägen haben. Einen Moment tonnte man glauben

wendigkeit der Abhaltung des Conclave in Rom beto» ten, damit gedroht, den Saal zu verlassen. Mehrere Cardinäle, die man für Anti-Italiener hielt, erklärten sich für das Conclave in Rom, während Andere, bei welchen man ganz andere Anschauungen vermuthete, für die Nothwendigkeit der Abhaltung des Conclave außerhalb Rom eintraten. „Voce della Veritä' sagt in ihrer letzten Ausgabe: Im Gegensatze zu den verbreiteten Gerüchten können wir versichern, daß das nächste Conclave in Rom zu sammentreten

werde. Das Journal „Risorma' sagt, alle in Rom domi- zilirenden Kardinäle sind darüber einig, einen Kollegen im vorgeschrittenen Alter aber italienischer Nationalität zum Papste zu wählen. Die deutschen Kardinäle sollen mit der italienischen Partei darin einverstanden sein' Es scheint, fährt das Blatt fort, man wolle nicht einen Papst, der bei den Vorgängen unter dem Pontificate Pius IX. viel kompromittirt war. Gestern wurde das Testament Papst Pius IX. er öffnet. Dasselbe ist sehr kurz und ausschließlich kirch

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Seite 1 von 8
Datum: 16.07.1869
Umfang: 8
nach Rom geschickt, wor- s 1868 habe all.n damaligen Hoffnungen ein Ende ge- setzt. Der Botschafter bekömmt nun den Auftrag, in Rom begreiflich zu machen, daß die neun Gesetze nicht etwa als vorübergehende Maßregel zu betrach ten, sondern, daß sie etwas Feststehendes, nothwendig Gewordenes seien, daß die Regierung des Reiches nie und nimmermehr zu den aufgehobenen Bestimmungen des ConcordateS zurückkehren könne. Doch hege die kaiserliche Negierung keinen sehnlicheren Wunsch, als mit der Kirche

in Harmonie zu leben, und daS könne Rom bewerkstelligen, denn es habe sich in anderen Ländern mit manchen Institutionell versöhnt, welche den Interessen der Kirche weil abträglicher gewesen seien, als die neuen österreichischen Gesetze. Am 3. Dezember antwortet Graf TräutmannSdorss, daß er mit dem Kardinal Äntonelli xine Unterredung gehabt, nach welcher derselbe zwar, waS die „Grund sätze und Rechte der Kirche' betreffe, unverbrüchlich strenge aus dem römischen Standpunkt verharre, daß er aber erklärt

habe, Rom sei kein principieller Geg ner irgend einer Regierungsform, sondern wolle nur die Rechte der Kirche geschützt wissen. WaS speciell Oesterreich betreffe, so hält der Cardinal Conflicte zwischen dem Staat und dem CleruS für unvermeid lich ; er behaupte auch, daß in Oesterreich eine Reac tion eintreten müsse, wenn nicht der Ruin de» Staa tes unvermeidlich sein solle, wie man überhaupt in Rom die Dinge in Oesterreich in sehr düsterem Lichte betrachte. Trotz alledem hofft der Botschafter, eS könne

sich mir der Zeit wenigstens ein Zustand stiller Toleranz von Rom erwirken lassen, und er findet, wie er in einer angeschlossenen Note von demselben Datum aus einandersetzt, eine Bekräftigung dieser Hoffnung in einer Unterredung mit dem Papst , in weicher Se. Heiligkeit zwar nicht minder al» der Kardinal Staats sekretär die „unverkürzte Anfrechthaltung der Rechte der Kirche' festhält. Nun handle eS sich darum, Rom darüber zu beruhigen, daß die bisherigen confessio» nellen Gesetze nicht blos ein Anfang

, sondern daß die coosesstoneUea Reformen mit ihnen abgeschlossen seien. Unter dem Ä. Jänner 1369 antwortet darauf Gras Beust in einer Weise, welche zwar an den konfessio nellen Gesetzen sesthält, «S aber durchaus nicht als unwahrscheinlich durchblicken läßt, daß man sich in Wien entschließen könnte, um den Preis deS Friedens mit Rom daS confessionelle Reformwerk für abge schlossen zn erklären. Es folgen nun noch «ine Note 7 deS Grafen TrautmaunSdorff an den Reichskanzler vom 11. Jänner, eine des Reichskanzlers

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Seite 1 von 6
Datum: 08.05.1901
Umfang: 6
er den Volkstag begrüßte, sprach Abg. Rudolf Berger über die Los von Rom-Bewegung. Was die Entstehung dieser Bewegung betreffe, so müsse er feststellen, daß die Los von Rom-Bewegung nicht eine poli tische Parteisache sei, sie sei nicht von den All deutschen erfunden worden, in ihr liege der Ausdruck der Volksstimmung. Die jetzige Los von Rom-Bewegung habe nationalpolitische und freiheitliche Ursachen. Die Haltung des katholischen Klerus in den Zeiten der schwer sten Kämpfe des deutschen Volkes habe be wiesen

, daß die Klerikalen auch in der Zeit der größten Noth nicht zu ihrem Volke halten, sondern mit dessen Feinden gemeinsame Sache machen. Zuerst hat man in Oesterreich die Los von Rom-Bewegung verspottet, dann nannte man sie eine vorübergehende Erschein ung, jetzt fürchtet man sich vor ihr und sucht sie mit allen Mitteln zu unterdrücken. Wir freuen uns, daß es unser Verdienst ist, die Los von Rom-Bewegung beschützt zu haben, bis sie genügend erstarkt war, um nicht mehr niedergerungen werden zu können. Redner

begründet nun die Los von Rom Bewegung und den Kampf gegen jenen politischen Ver ein im Rahmen der katholischen Kirche, der sich Jesuiten Orden nennt, unter Hinweis auf die Aufhebung dieses Ordens durch die Kai serin Maria Theresia, die ja doch religiös war bis zur Unduldsamkeit, und auf das Bei spiel Josess II. „Aus der Fackel seines Geistes ist ein Funke gefallen, der nie erlöschen wird.' Dieser Funke hat heute wieder ein Helles Feuer entfacht. Der Kampf Kaiser Josefs richtete

sich gegen die Einmischung der Päpste in die staatlichen Geschäfte. Auch wir bekämpfen nur die politische Macht des Papstthums und nicht die katholische Religion. „Los von Rom' sagen die Klerikalen, ist „Los von Gott' und „Los von Oesterreich', aber der Papst ist nicht Gott und Rom nicht Oesterreich. Bismarcks Kulturkampf scheiterte an dem Unverständnis eines großen Theiles des Volkes. Unseren Kulturkampf verstehen auch die breiten Schich ten des Volkes. Für uns wird es kein Ca- nossa geben. Mit dem katholischen

Schulver ein und seinen Mitgliedern wolle sich Redner hier nicht beschäftigen. Er erwähne nur. daß der katholische Schuloerein die staatlichen Schulgesetze offen bekämpfe. Gegen die Be hauptung „Los von Rom' und „Los von Oesterreich' sei dasselbe, führt Redner eine Reihe historischer Beispiele an, welche das Ge gentheil beweisen. Die Versammlung nahm hierauf einstim mig und unter andauernden Heilrufen folgende Entschließung an: „Die am deutschen Volkstage zu Wien am 5. Mai 1901 Versammelten weisen

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Seite 3 von 8
Datum: 20.06.1871
Umfang: 8
die den einzelnen Abtheilungen vorauf reitenden Armee-Geistlichen mit ihren Orden, die schmü cke» unisormirten Marketenderinnen und einige Kna ben, welche den Feldzug mitgemacht haben, und welche vollständig ausgerüstet waren und eine stramme mili tärische Haltung zeigten. Florenz, 13. Juni. (Die neue Hauptstadt Italiens.) Dem diplomatischen Corps ist mitgetheilt worden, daß das Ministerium der auswärtigen An gelegenheiten seinen Sitz vom 1. Juli an, im Palast Valentin! in Rom haben wird. Auch die übrigen

Mi nister wollen vom !. Juli an als in Rom refidirend angesehen werden; Rom wird eben, wie es das Ge setz vorgeschrieben hat, mit dem Glockenschlag Zwölf in der Nacht vom 30. Juni auf den 1. Juli die Hauptstadt des Königreichs Italien. Indessen die Mehrzahl der Geschäfte dürfte auch nach dem 1. Juli noch einige Monate lang in Florenz erledigt werden. Die bei der italienischen Regierung beglaubigten Di plomaten denken auch erst im Herbst ihren Wohnsitz in Rom zu nehmen, und einzelne wollen sogar

noch länger in Florenz bleiben. Nichts verlautet davon, daß der König sich zu einem kürzeren oder längeren Aufenthalt in Rom anschicke, im Gegentheil flüstert man sich in unterrichteten Kreisen noch immer zu: daß er, um des WohnenS in Rom überhoben zu ble i- ben, gern abdanken möchte. Der Minister de« In nern hat länger als alle seine College» in Rom nach den Räumlichkeiten gesucht, deren er für sich und sein zahlreiches Personal bedarf, und als er endlich das Nonnenkloster von San Siloestro

als alle andern die franzö sische, der italienischen Regierung in Rom hindernd in den Weg getreten sind. — Es ist nun wieder ungewiß geworden, ob nicht doch im Laufe des Juli das Parlament in Rom zusammenberufen werden wird. Ja der gestrigen Sitzung war freilich die Kammer noch vollzählig; aber wird sie e» heute noch sein? Nom, 13. Juni. (Zur Kirchenreforn..) Auch unter dem italienischen CleruS gibt es ein reges Streben nach einer Reform der katholischen Kirche kund. Noch sind die Versuche vereinzelt, allein da der Fall

der weltlichen Herrschaft der Päpste zur That» fache geworden ist und die Tyrannei der römischen Curie keine Genödarmen mehr zu Gebote hat, so dürften sich bald die „Vorsichtigen' der Bewegung ebenfalls anschließen und es unterliegt nicht dem ge ringsten Zweifel, daß in Rom sowohl als im übrigen Italien der untere CleruS fast insgesammt für wesent liche Neuerungen eingenommen ist. Bis jetzt sind alle die Korypäen einer kirchlichen Reform einer Art von Märterthum ausgesetzt, denn von dem römischen Stuhle

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Seite 2 von 4
Datum: 19.05.1871
Umfang: 4
durch ein« Seitenthür links in den Kuhstall, ein Doppelstall M ÄZ Kühe, cent Dr. Stöhr in Würzburg, hat einen Ruf nach Tübingen au NiemayerS Stelle erhalten. — Der Magistrat von Regensburg hat, in Anbetracht des immer mehr abnehmenden Gesuchs der Dulten von Seite der Käufer Wie der Verkäufer beschlossen, die Dulten ganz auf zuHeben, mit einziger Ausnahme der WeihnachtSdult. Florenz. 41. Mai. (Vom Parlament. Die Uebersiedlung nach Rom.) Das Parlament wird spätestens zu Ende dieses Monats hier in Florenz vertagt

werden; denn da es im Juli nun einmal in Rom Sitzungen halten soll, so muß man doch den Möbelwagen Zeit lassen, die Tische und Bänke von hier nach der definitiven Hauptstadt zu befördern. Vor der Vertagung wünscht die Regieruug noch eine Reihe wichtiger Vorlagen erledigt zu sehen; sie weiß zum voraus, daß die Sommersession in Rom doch keine Früchte zeitigen wird. Zu diesen Vorlagen ge hört der bereits vom! Senat gebilligte Gesetzentwurf über die Reorganisation der Armee, ferner der Ent wurf über die sinanziellen

Vorkehrungen. Dazu soll nun auch ein Gesetzentwurf über die Aufhebung der geistlichen Orden und die Liquidirung des KirchenvermögenS in Rom und der Comarca kommen. Es läßt sich von vornherein voraussetzen, daß dieser Entwurf sich nicht etwa be gnügt die im übrigen Italien herrschende Gesetzge bung einfach auf Rom auszudehnen. In der That, heißt eS, spreche der den Entwurf begleitende Bericht ausdrücklich aus, daß den kirchlichen Anstalten in Rom ein über Rom und Italien hinauöreichender, universell

specielle Bestimmungen enthalten bezüglich der fünf Hauptbasiliken von Rom und der interna tionalen Institute.' — Die „Opinione' gibt eine Uebersicht der in Rom unternommenen und im Gange befindlichen Arbeiten zum Zwecke der Unterbringung der parlamentarischen Körperschaften, der Ministerien und sonstigen Eentralbehörden. Bor allem wurde für das Parlament gesorgt, und nach einigen Zöge rungen entschloß man sich den Palast von Monteci- torio für die Kammer, den PalazzoMadama für den Senat zu bestimmen

, ist gleich laug, hingegen etwas schmäler und enthält ebenfalls i drei finden als in den Uffizien hier in Florenz. Dage gen scheint die Aula, welche man für die Kammer im Hofe des Palazzo di Montecitorio errichtet, ein trauriges kesselartiges Ding ohne Licht und Lüftung werden zu wollen.) Fgr sechs der neuen Mini sterien sind die Räumlichkeiten gesunden, ebenso für diejenigen Ceatralbehördeo, welche nothwendiger- weise auch schon bald ihren Sitz in Rom nehmen müssen. Für da» Ministerium des Innern nnd

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Seite 3 von 8
Datum: 24.07.1903
Umfang: 8
von Cholera vor. Papst Leo XI». f. Rom, 23. Juli. Die Leiche Leos wurde mit den üblichen Feierlichkeiten nach der Peterskirche ge tragen. Am Standbild Konstantins gab Monf. Orri- coli die Absolution. Dann wurde die Leiche auf den Katafalk inmitten der Kirche gehoben und hier erteilte Mons. Ceppetelli den Segen, worauf die Leiche in der Sakramentskapelle aufgebahrt wurde. An den Feierlichkeiten nahm auch das diplomatische Korps teil. Rom, 23. Juli. (K.-B.) Dem „Osservatore Romano' zufolge wurde

die Beisetzung der Leiche des Papstes für Samstag angesetzt. Rom, 23. Juli. (K.-B.) Dem „Giornale d'Jtalia' zufolge empfiehlt der Papst in seinem Testamente die Fortführung der von ihm einge schlagenen Kirchenpolitik und widmet sein Vermögen vollständig Kirchenzwecken. Rom, 23. Juli. Das Testament Leos ist völlig mit eigener Hand geschrieben. Es beginnt mit reli giösen Mahnungen und drückt alsdann der bestimmten Willen aus, daß alles, was er in seinem Besitz habe, auch die ihm persönlich gemachten Geschenke

, der Kirche zufallen sollen. Seine Familie dürfe nichts beanspruchen, da er sie schon bei Lebzeiten reichlich bedacht habe. Rom, 23. Juli. Bei der Ueberführung der Leiche des Papstes nach St. Peter erlitt Kardinal Oreglia einen Ohnmachtsanfall und mußte in seine Wohnung gebracht werden. Rom, 23. Juli. Heute morgens 6 Uhr wurde die Basilika dem Volke geöffnet. In langen Reihen strömten Tausende in die Kirche, um die Leiche des Papstes zu sehen. Rom, 23. Juli. Kardinal Oreglia, der gestern sehr leidend

aussah, erklärte, er hoffe, der neue Papst werde recht bald gewählt, das Interregnum laste schwer auf seinen Schultern. Daraus will man schließen, daß die Wahl OregliaS zum Papst un möglich sei, da sein Pontisikat aller Wahrscheinlich keit nach nur von kurzer Dauer sein würde. Rom, 23. Juli. Zu Stimmensammlern bei der Papstwahl wurden die Kardinäle Respighi und Cassetta ernannt. — Kardinal Vannutelli besuchte gestern Rampolla und hatte mit ihm eine 2stündige Unterredung, der man große politische

Bedeutung beilegt. Rom, 23. Juli. Da Kardinal Oreglia die italienische Regierung vom Ableben des Papstes nicht amtlich in Kenntnis gesetzt hat, wurde die öffentliche Trauer gestern wieder aufgehoben. Die Theater spielen wieder, die Läden wurden geöffnet, auf den Plätzen sind öffentliche Konzerte. Rom, 24. Juli. (K.-B.) In der Hofkirche wird heute der Hauskaptan des Königs einen Trauer- Gottesdienst für den Papst abhalten. Rom, 23. Juli. In Rom hat sich ein Ko mitee gebildet, um einen Appell an die ganze

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Seite 1 von 8
Datum: 20.09.1870
Umfang: 8
befreit sein, er wird nun Mehr Zeit finden, die Schlechtigkeit der schnöden Welt zu beweinen nnd über die Irrthümer der Menschen sein unfehlbares Licht leuchten zu lassen. Die italie- »ischen Truppen, welche die. Provinzen des bisherige« ÄrchntstoyteS besetzen, find bereits vor Rom angelangt, die Einwohner der Städte haben sie mit Freuden be grüßt, und auch die ewige Stadt wird in Kurzem ihnen in die Hände fallen, ob mit oder ohne Blut- »ergießen, das hängt von der Haltung der päpstlichen Soldaten

Protector an der Seme geschlagen -»ud man der Zustimmung der übrigen Mächte sich »«sichert hatte. Die Lösung der römischen Fraqe ist Menge genommen uur die Folge der Zwangslage, in ^che Victor Emanml durch die republikanische Be- . MMNg im Lande gebracht worden ist. Er war vor -die Alternative gestellt, entweder Rom zur Hauptstadt ? von Italien zu machen «yd das sehnlichst? Verlangen 'ter revolutionären Partei zu befriedigen, oder fich ein Asyl im Auslande zu suchen Begreiflicherweise will vmndics

, und da sie keinen besondern Grnrd hatten, fich für den unfehlbaren Herrscher in Rom zu echauffiren. so willigten sie ein, daß die Florentiner Regierung nach ihrem Ermessen verfahre. Es war ihnen genug, daß das, was geschieht, im Sinne einer conservativeu Politik geschehe, und die europäische Di plomatie begnügte sich mit einer elastisch dehnbaren, praktisch aber werthlofe« Stipulation zu Gunsten der geistlichen Unabhängigteit des Oberhauptes der katho lischen Kirche. Italien bekommt Rom als Hauptstadt ohne besondere

Kraftanstrengung, wie ihm seit Iahren da», was andere Nationen blutig erringen müssen, ohne Mühe in den Schooß fällt. Au» Florenz, 14. Sept. wird der „Tr. Ztg.' geschrieben: Der Entschluß de« Papstes in Rom zu bleiben, hat in unseren Regierungskreisen keinen gün stige« Eindruck gemacht, indem dieser Schritt unend liche Verlegenheiten zu bereiten droht. Man hoffte hier, daß PiuS IX. nach einer Protestation fich nach Malta oder anderswohi« flüchten würde, und daß auf diese Weise die Römer ihre Meinung mit größe

rer Freiheit hätten äußern können. Ich kann folgende Einzelheiten über den Plan der Regierung bei der Be setzung de» Kirchenstaates mittheilen. Die italieni schen Truppe« gehen nach Rom mit dem Auftrage, die weltliche Macht de» Papstes zu beseitigen. Nach- dem die Truppen in Rom eingezogen find, soll Ge neral Cadorna der von der Regierung ernannten Com mission seine Vollmachten übergeben. Diese Commis sion, welche aus vier römischen Emigrirten (Mamiani, Checchetelli, Silvagni und Bonpiqni

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Seite 3 von 8
Datum: 22.07.1903
Umfang: 8
hier eingetroffen und wurde feierlich emp fangen. Die Stadt ist geschmückt. Tanger, 21. Juli. Täglich finden Scharmützel in der Umgegend von Tetuan statt. Papst Leo XI». 5. Berlin, 21. Juli. Das Ableben des Papstes erfolgte nach einem Telegramm der „Germania' aus Rom um 2 Uhr 50 Min. Die amtliche Be nachrichtigung verzögerte sich aber aus Konvenienz- rücksichtcn um mehr als eine Stunde. Zwischen halb 4 und halb 5 Uhr war der Telegraph für jeden Privatverkehr gefperK. Allenthalben machte es den besten Eindruck

, daß die aus Anlaß des Namenstages der Königin-Witwe Margherita von dem Militär angelegte Gala Uniform sofort abgelegt und die gleichfalls aus diesem Anlaß veranstalteten Illuminationen, Konzerte u. f. w. abgesagt und die gehißten Flaggen auf den öffentlichen Gebäuden ein gezogen wurden. Rom, 21. Juli. Der Sterbend» hatte um »^2 Uhr einen Erstickungsanfall, den er aber mit großer Anstrengung überwand. Nach Erteilung des Segens wurden die 3 Neffen in das Sterbezimmer geführt. ÄlS sie einträten, schien

beendet ist. Rom, 21. Juli. Heute abends werden Mazzoni und Lapponi unter Assistenz von 4 weiteren Aerzten die Einbalsamierung der Leiche vornehmen. Der Körper des Papstes ist derartig zusammengeschrumpft, daß die früheren Züge nicht mehr erkennbar sind. Rom, 21. Juli. (K.-B.) Nach der offiziellen Feststellung des Todes Leos XM. wurde dessen Leichnam in Gegenwart des Vize-Kamerlengos, eines Notars der apostolischen Kammer, der päpstlichen Zeremoniäre und Dr. Lapponis mit der weißen Soutane, weißen

- gos und eines Notars die Siegel angelegt. Zur Besichtigung des Leichnams sind nur die Kardinäle, die Mitglieder des diplomatischen Korps, der rö mische Adel und einige mit einer vom Kamerlengo ausgestellten Autorisation versehene Personen zuge lassen. Rom, 21. Juli. Rom ist heute in Trauer. Die meisten Geschäfte sind geschlossen. Die Menge, die gestern abends nach dem Petersplatz geströmt war, wurde auf 50V0V geschätzt. Die ganze Nacht wurde das Vatikanquartier von Kavallerie durch streift

. Die 3 Särge, die Leos Ueberreste aufnehmen werden, sind bereits fertiggestellt. Rom, 21. Juli. Wie gemeldet wird, hat Leo Xlll. vor Monaten eine Bulle ausgearbeitet, welche unmittelbar nach dessen Scheiden publiziert werden soll. Danach würden die zur Papstwaht versammelten Kardinäle nicht mehr genötigt fein, bis zur endgiltigen Entscheidung im Vatikan zu bleiben, wofern sie strengstes Stillschweigen und Zurückweisen jeder Einmischung besonders seitens der Regierung geloben. Motiviert sei

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Seite 1 von 4
Datum: 15.10.1867
Umfang: 4
- getöse: die Banden im Kirchenstaate erhalten neuen Zuzug, die Freischaren erhielten mehrere Kisten mit Waffen; bisher war die Bewaffnung so schlecht, daß unter Anderem bei Arquapendente von 150 Mann nur 60 Gewehre führten. „Diritto' hat eine Depesche aus Nerola vom 5., wonach die Päpstlichen die Pro vinzen räumen uud sich in Rom concentriren. AuS diesen Angaben erhellt wenigstens, daß die römischen Telegramme mit ihren Sieges- und Ruheberichten nicht ,'gavz wahr find. Was aber die Tendenz

der römischen Blätter betrifft, durch spezielle Angabe der Heimat bei den gefangen genommenen Freischärlern zu zeigen, daß es keine Römer seien, so entgegnen die italienischen'Blätter: „Sagt unS doch, wo eure Zuaven und Antiber geboren find! In Rom sicher nicht, son dern in Frankreich, Belgien, Irland, Baiern u. s. w. doch wohl ! Der Kampf um Rom ist der zwischen Italienern und Fremden, wie es genau in der Lom bardei und Venetien auch war.' So die Sprache der italienischen Blätter, die jetzt täglich

, doch bestätigen auch sie, daß die Päpstlichen mehr und mehr sich auf Rom zurückziehen. Vor Rom 'werden die Reisenden auf der Eisenbahn den strengsten Untersuchungen unter worfen. — Der Plan der Garibaldianer läßt sich nun mehr deutlich erkennen : man will die Päpstlichen nach und nach Herauslocken uud in Eiuzelkämpfen schwächen und demoralifiren, aber Schritt für Schritt da» Erb gut Petri besetzen uud Rom einschließen. Ob die Ita liener an der Gränze ruhige Zuschauer bleiben , ist nicht wahrscheinlich

. Wenigsten» bringt die „Jtalie' unter den letzten Nachrichten vom 8. Oktober die Be merkung : „Das heute hier in Florenz an der Börse verbreitete IGerücht von dem Einrücken italienischer Truppen in den Kirchenstaat ist auf solche Leute zu» rückjusührea, welche a»S Ungeduld den Ereignissen vorgreifen.' Demselben Blatte zufolge find in Rom ^ jetzt runde 8000 Päpstliche lonzentrirt. Die Frei- - schaaren, die fortwährend wachsen, „streifen bereu» ' bis in die Nähe von Rom'. Die Scharen, welche ' Anfangs fast

Gefechte von Frelscharen und Zuaveu zogen die letzteren unter Oberst Eharrette den Kür zeren und schickten um Verstärkung nach Rom. Ge- neral Zappi wohnte dem Gefechte bei. ..ES ist die« derselbe Zappi', fügt die „Jtalie' hinzu, „der sich vermessen hat, zu sagen, er werde mit den Römern blos mit der Hundspeitsche schon fertig werden.' Am heftigsten in der Sprache sind noch immer die sardo nischen und lombardischen Blätter, die mit wahren, Ingrimm gegen Rattazzi und Napoleon III. donnern; und wettern

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Seite 3 von 8
Datum: 23.07.1903
Umfang: 8
. St. Thomas, 22. Juli. Ein heftiges Erd beben wurde gestern in der Umgegend von St. Vin- zent verspürt. Ob großer Schaden angerichtet wurde, ist noch nicht bekannt, ebenso ob Menschenleben zu beklagen sind. Papst Leo XI». 5. Rom, 22. Juli. (K.-B.) Nachmittags wurde die Leiche des Papstes, mit den Pontifikalgewändern bekleidet, auf das Paradebett gehoben. Um 8 Uhr abends fand unter großem Gepränge die Ueber- tragung der Leiche des Papstes in den PeterSdom statt, woselbst eine feierliche Einsegnung

vorgenommen wurde. Rom, 22. Juli. Die Autopsie nnd Einbal samierung des Papstes war erst heute morgen um 1V Uhr zu Ende. Rom, 22. Juli. Die Leiche des Papstes wurde gestern nach der Einbalsamierung mit den Ponti fikalgewändern bekleidet und im Thronsaal aufge bahrt. Heute wird der römische Adel zum Fußtuß zugelassen werden. Donnerstag/ Freitag und Sams tag wird die Leiche in der Sakramentskapelle des Petersdoms ausgestellt und am Sonntag im Sarkophag beigesetzt werden. — Architekt Galli nahm gestern

die Maske des Antlitzes und der rechten Hand Leos ab. Rom, 22. Juli. (K.-B.) Dem „Giornale d'Jtalia' zufolge vermachte der Papst sein ganzes Vermögen, einschließlich der erhaltenen Geschenke, der Kirche, da die Verwandten des Papstes bereits bei dessen Lebzeiten bedacht wurden. Rom, 22. Juli. Kardinal Rampolla bat den -Papst vor dessen Hinscheiden um Verzeihung, venn er je in Ausübung^ seines Amtes unfreiwillige Fehler gemacht habe. Der Papst antwortete hierauf: „Es bedarf keiner Verzeihung ; wir beide

haben in bester Absicht nur für den Ruhm Gottes und das Wohl der Kirche gearbeitet'. Rom, 22. Juli. Kardinal Merry del Val> der gestern von der Kongregation der Kardinäle zum Sekretär des Konsistoriums und zum provisorischen Staatssekretär ernannt wurde, ist ein noch junger Mann von kaum 40 Jahren> der die einzelnen Priesterstaffeln sehr rasch durchlaufen hat. Rom, 22. Juli. Unter den Kandidaten für den päpstlichen Stuhl wird nunmehr auch der Kar dinal Dipietro genannt. Rom, 22. Juli. Im Vatikan

wird versichert, daß zwischen Oreglia und Rampolla eine völlige Aussöhnung stattgesunden hat. Rom, 22. Juli. Der „Tribuna' zufolge er» klärte Kardinal Svampa, daß außer den ErzbischSfen von Reims und Sydney alle Kardinäle, im Ganzen 62, am Konklave teilnehmen werden. Rom, 22. Juli. (K.-B.) Die „Agenzia Ste- fani' erklärt gegenüber anderslautenden Meldungen, es sei niemals davon die Rede gewesen, das Kon» klave außerhalb Roms abzuhalten. Rom, 22. Juli. (K.»B.) Zahlreiche Diploma ten, Prälaten und Mitglieder

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Seite 1 von 6
Datum: 09.12.1871
Umfang: 6
und außerhalb derselben zu ihr hält, bekennt sich zu der Ansicht, daß der Papst Rom nicht verlassen dürfe. Man steht da in den Fußstopfcn CavourS, der darüber, daß es für Italien ein unheilvolles Beginnen wäre, den Papst aus Rom zu vertreiben, kaum eine DiScussion zulassen '.wollte. Die Regierung hat auch demzufolge alle Mittel au gewindet. um den Papst zum Bleiben zn bewegen: sie hat dem obersten Kirchenfürsten gedroht, daß, wenn er Rom verlasse, das Gesetz über die Aufhebung der religiösen Körperschaften

geschwächte Gesundheit gefährliche Folgen haben könnte. Dieß alles, addirt zu den Einflüssen, die im Vatikan im gleichen Sinne thätig waren, hat den Papst zum Bleiben bewogen. Es ist zwar bei den fortwährenden Kämpfen, die sich die beiden Parteien der Curie liefern — die italienische, welche in Rom bleiben will, und die katholische, rich tiger Jesuiten Partei, welche alles auf das Aeußerste öu treiben, daher auch den Papst von Rom zu ent- Tas Geheimniß des Taschenbuchs. Bon Ä. Mets. (Fortsetzung

desselben an!' „Ich habe Ihnen in Allem hie buchstäblichste Wahr heit gesagt — wenn ich Ihnen nicht anworten zu fernen bestrebt ist — nicht unmöglich, daß der Papst auf seinen Entschluß zurückkommt, die Frage noch mals stellt und entgegengesetzt entscheidet, jedenfalls ist aber mit dem Zusammentritt des italienischen Parlaments in Rom wieder einer jener Momente vorübergegangen, in welchem eine demonstrativ in Scene gesetzte Abreise scheinbar begründet gewesen wäre. Da weder die Besetzung Roms mit gewaff- neter Hand, noch später

der Einzug des Königs da selbst, noch heute die Eröffnung des Parlaments den Papst dahin bringen konnten, dem Verlangen der Je- fnitenp^rtei nachzukommen, so scheint uns hiemit diese Frage für längere Zeit aus dem Wege geräumt und vorläufig erledigt zu sein. Den augenblicklichen Vor theil hievon hat das Ministerium Lanza, denn un streitig hat sich dadurch, daß der Papst in Rom blieb, die Stellung der Regierung neu gekräftigt . . . ES wird indessen wohl gestattet sein Zweifel zu hegen: ob der römischen

Curie durch Mäßigung und Nachgiebigkeit beizukommen, ob Pins IX,. im Stande sein werde noch einzulenken? Vielleicht bauen die ita lienischen Staatsmänner ihre Pläne auf seinen Nach folger, dessen Wahl sie zu beeinflussen hoffen mögen. Berechnung und Zwang dürsten ihrer Handlungsweise wahrscheinlich in gleichen Theilen zu Grunde liegen. ES wird auch die Frage erlaubt sein: ob denn im allgemeinen der Gewalten-Dualismus in Rom sür längere Zeit möglich ist, eine Frage, die von vielen verneint

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Seite 3 von 4
Datum: 11.08.1870
Umfang: 4
Anstrengung. Vertrauen! Vertrauen! Unser Pa triotismus ist auf der Höhe aller Gefahren. Je schwieriger die Verhältnisse werden, desto energischer wird die Nation sein Alle Spaltungen hören auf die französische Größe drückt eiumüthig die praktische sten Gedanten aus, die edelste Mitwirkung des Senats und des gesetzgebenden Körpers wird unseren Trup pen neue Stärke verleihen, und das Frankreich von 1870 wird den Völkern Europas zeigen, daß wir noch nicht entartet sind.' Rom und Italien

und ihn (wie auch die „Triester Zeitung' bereits mitgetheilt) um seine guten Dienste bei Victor Emanuel gebeten habe, damit man auf irgend eine Weise zu einem de finitiven Arrangement gelange. Napoleon III. theilte den Wunsch des Papstes Victor Emanuel mit. der jedoch 'mit feiner gewohnten ^Offenheit und Loyalität geantwortet haben soll, daß mau, so lange mau in Rom allen Forderungen des nationvlen Rechtes inS Gesicht schlage, keinerlei Unterhandlungen eröffnen könne. Der Papst habe sein Ersuchen bei dem fran zösischen

Regierung und dem Papste dienen könne. Die „Gazzetta Piemontese' theilt aus dem Briefe eines CardinalS, dd. Rom, 25. Juli, an eine Person, die ihn um verläßliche Nachrichten über die römischen Zustände bat, folgendes mit: „Für Sauet Petrus kehren die stürmischen Zeiten wieder; ich glaube, daß ein wilderer Sturm gegen das Gefahr laufende Schiff des päpstlichen Regiments noch nie getobt hat. Die französischen Truppen ziehen ab, ziehen ganz sicher ab; und es wäre noch schlimmer. wenn sie blieben

in Hülle und Fülle hat, ins Haus sen den, zum Scheine eine Revolution extemporiren und wenn die erste Bombe platzt, werden die italienischen Truppen in Rom erscheinen und die Ordnung wie der herstellen. So sagt und denkt man in Rom all gemein. lind die verwünschten Franzosen ziehen ab, indem sie uns beim Abschied ins Gesicht lachen.' In Uebereistimmung mit diesem hohen Würdenträ ger der Kirche .'schreibt ein anderer, Car dinal. Prin; Äuonaparte, an seinen Vetter Kaiser Napoleon III

., daß Se. kaiserliche Majestät sich die Rache des Himmels auf den Hals ziehen würde, wenn Frankreich den heiligen Vater so im Stich ließe. In nltrakatholischen Circeln spricht man es bereits ganz ungescheut aus und die Journale dieser Richtung tra gen kein Bedenken mehr, eS ganz offen zu sagen, daß daS letzte Stündlein Napoleons III. geschlagen habe. „Die Gläubigen setzen ihre Hoffnung auf Gott', wie man iuS Rom dem „Veneto Latolico' schreibt: Die ewige Stadt würde, wenn diese Hoffnung sich bewahrheitet

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Seite 5 von 16
Datum: 06.04.1907
Umfang: 16
der 20jährigen Dienstnragd Anna Nlscher, als diese von ihrem Dienstgeber lim Bier geschickt lvurde, auf der Straße auf und versetzte ihr mit einen» Messer einen Stich ins Herz, so daß sie tot zusammenbrach. Er versuchte sich dann mit dem selben Messer selbst zu töten, wurde aber von Vor übergehenden daran verhindert, so daß er sich nur leicht verletzte. Die Ursache der Tat ist verschmähte Liebe. — Pietro Mascagui in Wien. Pietro Mas- cagni ist Donnerstag früh dns Rom in Wien ein getroffen. Der Ko.nponist

als Flügelmann des Garderegiments m Potsdam figurieren. Ein ILjahriger Mörder. Eil» 12jährige? Knabe erstach in Hersfeld im Streit einen 18- jährigen Bnrichen. — Das größere Rom» Aus Rom wird geschrie ben: Die durch Herrn Giolitti und vier andere Minister vertretene Regierung! har im Einverständ nisse mit Herrn Cruciani-Alibra, ?i. dem Bürger meister voil Rom. einen Gesetzentwurf Unterzeich ner, der unter dein Namen „Gesetz für Rom' an die Kam,»er gelange» soll. Dieser Entwurf, der sieben Artikel enthält

, besagt, daß. die Reziernng der Stadt Rom fünfundgwmizig Millionen vor strecke: auf Laß die Stadt sofort Arbeiten zur Neubebauung/ Verschönerung und vor alle:,, zur Vergrößerung gewisser Stadtteile in Angriff neh men könne: Es ist besonders vermerkt, daß drei Millionen, für den Bau von Bolkshäusern Per» Wendung finden sollen. Die „Ewige Stadt' er stickt in ihren engen Greifen. Die Schwierig??», in Rom eine Wahmnns zu finde», ist so groß, dyK die Mietspreise von Jahr zu Johr steigen, und daß mai

in der Me>>—.<chl siüd es Engländer und Amerikaner — Rom zum stündigeii oder wenigstens znm Winter- anf-'iitlialt gvn>!ii)lr lkit. Daher die prächtigen neuen Hotels, die sich im Ludovisiviertel, hinter dein Pincio erheben: daher die schier zahllosen Familienpensionen. die ganze Ztraßonziige besetzt halten. Daher endlich der LuxuS der klein«n. mo dern einsterichteten Paläste, die den Palast der Königin-Mutter Mischen der Porta Pia nnd der Porta Piaciana »mgeben. Und dann hat Rom als ausstrebende Hauptstadt

des Landes eine große Anzahl no» Beamten. Kaufleuten. Arbeitern an gesockt. ganz ab,gesehen davon, daß der Heilige Stich! die Katholiken aller Länder magnetisch an sich zieht. Es ist leider nicht daran ;u zweifeln, daß das »ene „größere' Rom der ewigen Stadr viel von ibrei» malerischen Anblick raube» wild. Aber ixis -ist ei»e Notwendigkeit, der sich roman- tisclke Schwärmer in Rom ebenso nvrden fügen müssen wie anderswo. — Das finanziell« Resultat der Mailand«» Aus stellung liegt nun,„ehr zieuUich

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Seite 1 von 4
Datum: 11.01.1869
Umfang: 4
geworden sein, als er den goldenen PeterSpfennig iqmmt Widmung an seine Avrejse abgeliefert hatte. Man erilisint sich auch, daß gegen dies Urtheil keine Berufung an die nächst höhere Instanz in Oesterreich ergriffen wurde. Vielleicht dachte man schon an den Appell nach Rom. So fügte e« sich, daß der. man weiß nicht von wem? ertheilte Auftrag eine neue Widmung nach Rom zu senden, gerave in die Zeit siel, wo Herr Oberkofler seinen Aufenthalt im Kloster GrieS genommen hatte, was er feine „Hast' nenn

und die Art der Haft genauer zu be kümmern, gerade als ob er von einem römischen In- quisitionSgerichte verurtheilt wäre und in der Engels burg säße. Denn sicher wußte man in Rom nichts von dem Grunde der Hast, selbst wenn man annehmen wollte, der d. Vater lese jede Nummer des „Tiroler oder Südtiroter BolkSblatteS', wa« gewiß unstatthaft ist, da die beanständete Nummer vor der Ausgabe in Beschlag genommen wurde, also nicht nach Rom ge langt ist, und da» Urtheil deS KreiSgerichteS Boz'n in der litzten

Nummer des „Südtiroler BolkSblatteS.' ohne die Motive abgedruckt wurde, so dah den Lesern desselben in Rom, abgesehen vcn irgend einer nicht veröffentlichten Privatinformation, kein anderer AnhaltSpunkt für die Würdigung der Gerech tigkeit der Sentenz zu Gebote stand, als die Autorität deS erkennenden Gerichtshofes selbst. Diese hätte aber einem Souverän, welcher sich selbst gegen ein Begnadigungsgesuch eines andern Souveräns als wider eine» ganz unerhörten Borgang» einen ungebührlichen Akt

der Einmischung in die Ge- rechtigkeitSpflege eines fremde» Staates, verwahrt, wie dieS in dem vom „EzaS' und „n. W. Tagbl.' mitgetheilt»« Briefe PiuS IX. an den „König von Sardinien' geschehen ist, an und für sich unantastbar erscheinen sollen. Ader: Llsriens derionm. von äeoimat, lautet «in alles Sprichwort ; in Rom hielt man sich nur an die Thatsache, daß ein Gastlicher, der feine An-» Häuslichkeit an Rom auf eine mehr als blos in» Worten ausdrucksvolle Weife knvdgab, in Oesterreich in Hast sich befand

, uud so f«st ist da»- kollegiale Band, baß die gefammte Hierarchie von Standes» wegen verknüpft, daß Mlr in Rom ohne weihn, Prüfung desden i» Hast stäWette^ während d«r Verurtlzeilte selbst durch srioel» Verzicht anf die odenlliche Berufung die Gerechtigkeit de« Wider ich geWtM Spruchi« aäerAnud hatte, Wir erkennen eS ohne Wckhalt an. daß' die He« daetio« M Äqisch«a.A»« teressen stets mit Eifer und Entschiedenheit ver fochten hat, und finden einen Akt der Reklame hiefür und de« DankeS

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Seite 11 von 14
Datum: 29.12.1908
Umfang: 14
Rr 299 Mk LrdbkdtMaßrsPhe m Hilieu «od Cillabmi. Me gestern bereits mitgeteilt, hat sich in den italienischen Erdbeb endistriktsn neuerlich «in« furchtbare Erdbebenkatastrophe ererg-net. die alle früheren an Umgang zu übertreffen scheint. Nach stehend die uns darüber zugekommenen Depe schen: , Rom, 29. Dezember. Die aus Sizilien und Ka- labrken eintreffeniden Nachrichten gsbon ein furchtbares Mld von den Zerstörungen und Ver wüstungen. die durch das Erdbeben zngerichte! worden find

. Die Städte und Dörfer im östlichen Teil der Insel sind fast vollständig zerstört. Es ist Gefahr vor» Händen, daß die Erdbebenkatastrophe durch «ine Hungersnot noch ergänzt wird uttd daß Erlschöp fung und Entbehrung unter den Flüchtigen neue Opfer fordern werden. Rom, 29. Dezember. (K.-B.) Die Zerstörung Messinas wird bestätigt. Die Zoihl der Toten be trägt 12.000. Das Rathaus, die Kathedrale und die Kasernen von Messma sind eingestürzt. Be richte vom Lande bestätigen, daß das Erdbeben alle Dörfer

einen Trümmer- Haufen. Rom, 29. Dezember. Die Zahl der Toten in Kalobrien wird auf 30.000 veranschlagt: die..Tri» buna' bringt eine Melditng. wonach in Sizilien 7S.000 Menschen lvmgekommen sein sollen. Rom, 29. Dszoiniber. (K.-B.) Reggio di Cala bria ist zerstört. Die Zahl der Toten ist eine'ganz enorme. ^ Rom, 29. Dezember. (K.-B.) Der.Bürgermeister der Gemeinde Semimrra in Reggiio di Calalbria telegraphiert, daß Seminars zerstört sei. 'Etwa IVO Tote wurden bereits airs den Tri'munerw Her vorgezogen

. ' - Catanzaro, 29. Dezember. (K.-B.) Aus Reggio di--Coilabrra Mchetrvff«le--UüchtkniM'' erzählen, daß der niedriger gelegene Teil der Stadt' ver schwunden'ist. Von Reggio aus sieht man die Ru!v- nen' von Messina in Flammen gehüllt. Auch die HAfte der . Stadt Bagnara soll zerstört sein. Rom, 29. Desemiber. Aus der zeifftörten Stadt Messina treffen nach Herstellung einer drahtlosen Verbindung -Nachrichten ein, die «n Furchtbarkeit Mes.iibertreffell, was bereNs die er^n NajchrW „Bozner Zeitung' (Siidt iroler

erregendem Zustand unther. Rom, 29. Dezember. Von IM Postbeamten, in Messina sind nach dem Erdbeben nur noch t am Leiben gablieben. Rom, 29. Dezenrber. Unter den bei der Kata strophe in Sizilien Getöteten befindet sich auch der Quästor von MeMna und mehrere seiner Sahne. Auch der Präfekt und seine ganze Familie sind ums Loben gekonnnen. Der Deputierte und ehemalige Unterstaatssekretär Fulci befindet sich desgleichen unter den Opfern. Rom, 29. Dezember. Auch der Erzbischof von Messina, Terrizi, sowie

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Seite 1 von 6
Datum: 18.04.1901
Umfang: 6
von Rom-Bewegung' zum Besten. Der „kommende Mann' und „liberale' Fürst meint laut der ^Neuen FreienPresse' vom 7. d.: '' „Eine Angelegenheit, welch^gegenwärtig die allgemeine Aufmerksamkeit auf sich lenkt, namentlich cmck^^Böhmen,'ist die Los von Rom-Bewegung. 'Mtan muß nicht gerade ein Klerikaler sein, um^diese Agitation verderblich und verdammenswerth zu finden; jeder gläu bige Katholik kann nur wünschen, daß ihr Einhalt geboten werde. Aber abgesehen von ihrer konfessionellen Bedeutung, birgt

dieselbe auch eine nicht zu unterschätzende politische Gefahr, denn die Tendenz dieser Bewegung wird offen als eine nationale bezeichnet. Die Folge ist, daß alle Gegner der Deutschen die Los von Rom-Bewegung als eine Los von Oesterreich-Bewegung bezeichnen und' daß die regierenden Kreise allen Grund zu haben glau ben, sie im Auge zu behalten.' Se. Durchlaucht ging aber auf die Sache noch näher ein und erzählte weiters: „Daß diese Bewegung auch nicht immer einem moralischen Zwecke dient, dafür habe ich den Beweis in einem mir bekannten

Bor falle: In einer Gemeinde — der Name thut ja nichts zur Sache — erschien ein geistlicher Agitator der Los von Rom-Bewegung und lud die Insassen ins Wirthshaus, wo er je dem, der sich in die Liste der Uebergetretenen eintrug, fünf Gulden bezahlte. In der That unterfertigten einige der Erschienenen die Liste, die später auch veröffentlicht wurde. Was ge schah aber? Die Unterfertigten erschienen am nächsten Tage beim katholischen Pfarrer, spen deten die Hälfte des erhaltenen Geldes einem frommen

', weil wir derartige An sichten auch von anderen „liberalen' Herren wie Grabmayr, zur Genüge gehört haben und daher nichts neues geboten wurde, keinen wei teren Werth beigemessen. Nachdem nun aber unser schwarzes Blatt die Sache in Fluß ge bracht hat, wollen auch wir uns mit dem „liberalen- Fürsten etwas näher beschäftigen. Daß „Los von Rom' „Los von Oester reich' sei, ist schon ein alter und beliebter klerikaler Gaunerkniff, den der Fürst ebenso gut dem „Tiroler Volksblatt' hätte entlehnen können. Der Herr 'Fürst

bezeichnet diesen Spruch auch als nicht von ihm, sondern sagt: „Die Gegner des Deutschthums behaupten dies.' Damit ist aber auch das „Deutsch- thum' des „Tiroler Volksblatt' genügend ge kennzeichnet und wir müssen dem Fürsten für diesen Ausspruch wirklich danken. Wir glauben, daß Wir Fürst selbst nicht glaubt, das „Los von Rom' „Los voy Oesterreich' sei. Ist Rom Oesterreich? Decken sich die welt politischen Pläne des dreibundfeindlichen, un sere heutige Verfassung verfluchenden Ober- bifchofs7 in Rom

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Seite 5 von 8
Datum: 30.12.1908
Umfang: 8
Nr29S Mt WedkMOoche ill Wim llvd Calabrics. Me gestern bereits mitgeteilt, hat sich in ben italienischen Erbbebendistrikten neuerlich «in» furchtbare Erdbebenkatastrophe ereignet, die all«! früheren an Umfang zu übertreffen scheint. Nach- steherü die uns baritber zugekommenen Depe schen: Rom, 29. Dezember. Die aus Sizilien und Ka- labrien e'mtreffettden Nachrichten gÄen ein furchtbares Bild von den Zerstörungen und Ver wüstungen, die durch das Erdbeben angerichtet worden find. In den Vierteln

und Torfer im östlichen Teil der Insel find fast vollständig zerstört. Es ist Gefahr vor banden, daß die Erdbebenkatastrophe durch «ine Hungersnot noch ergänzt w-irÄ und daß Erschöp fung und Entbehrung unter den Flüchtigen neue Opfer fordern werden. Rom, 29. Dezember. (K.-B.) Die Zerstörung Messinas wird bestätigt. Die Zahl der Toten be trägt 12.AX). Das Rathaus, die Kathedrale>und die Kasernen von Messina sind eingestürzt. Be richte vom Lande bestätigen, daß das Erdbeben alle Dörfer zerstört

einen Trümmer haufen. Rom, 23. Dezember. Die Zahl der Toten in Äalabrien wird auf 3V.VV0 veranschlagt: die ,.Tri buns' bringt eine Meldung, wonach in Sizilien 7S.0M Menschen umgekommen sein sollen. Rom, 29. Dezemiber. (K.-B.) Reggio di Cala bria ist zerstört. Die Zahl der Toten ist eine ganz «norme. Rom, 23. Dezember. (K.-B.) Der Bürgermeister der Gemeinde Seminara in Reggio di Calaibria telegraphiert, daß Semmrara zerstört sei. Etwa llX) Tote wurden bereit aus den Trümmern her vorgezogen. Catanzaro

, 29. Dezember. (K.-B.) Aus Reggio di Calabria eingetroffene Flüchtlinge erzählen, daß der niedriger gelegene Teil der Stadt ver schwunden ist. Von Reggio aus sieht man die Rui nen von Messina in Flammen gehüllt. Auch die HAfte der Stadt Bagnara soll zerstört sein. Rom, 29. Dezember. Aus der zerstörten Stadt Nessina treffen nach Herstellung einer bvahtlosen AerNndung Nachrichten sin, die?n Furchtbarkeit alles übertreffen, was bereits die ersten Nchhrich^ »Bozmr Zeitung- (SWtiroler Tagblatt) ten besagten

. Rom, 29. Dezember. Von IVO Postbeamten in Messina sind nach dem ErÄbeben mir noch 4 ANi Leiben geblieben. Rom, 29. Dezember. Unter den bei der Kata strophe in Sizilien Getöteten befindet sich auch der Quästor von Messina und mehrere seiner Sühne. Auch der Präfekt und seine ganze Familie sind ums Laben gekommen. Der Deputierte und ehemalige Unterstaatssekretär Fulci befindet sich desgleichen unter den Opfern. Rom, 29. Dezember. Auch der Erzbischof von Messina, Terrizi, sowie der Polizerdirektor bon

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Seite 3 von 4
Datum: 26.04.1871
Umfang: 4
, AppellationSgerichtSrath; Wil helm Gail, Maler; Dr. Johannes Huber, Professor der Philosophie ; v. Molitor. Geheimrath und Ober- AppellatioaSgerichtSdirektor; Freiherr v. Perfall, Hof- Äeather -Jatenbant; Max Schaumberger, Kaufmann; Dr. v. Schauß, k. Münzwardein; Dr. Hermann Seüffcrt, a. Professor der Rechte; Dr. Karl Stieler; Streng, Staatsanwalt; Dr. Zirngiebl. Florenz, 19. April. (Rom und die römische Frage) Ein Ministerrath, zu welchem der in Rom als königlicher Commissär weilende Bautenminister Gadda eigens hieher

der römischen Arbeiten belehrt zu sein Wünschte. Gadda bestätigte, daß Rom heute noch nicht zahlreichen Beamten und ihren Familien Aufnahme zu gewähren vermag, und er unterbreitete feinen Col lege» einen Vorschlag, der im wesentlichen dahin geht? .auf den in Rom gelegenen, dem Staate gehörigen Äodenflächen so rasch wie möglich neue Häuser zu Hauen, beziehungsweise deren Bau zu veranlassen. Der Vorschlag ist angenommen worden und die Aus- Führung soll alsbald beginnen. Der dem Staat ge- hörige Gntod

und Hoden in Rom wird auf 140.000 Quadratmeter berechnet ' Indessen auch bei der mög lichsten Eile können die Häuser nicht binnen wenigen Monaten fertig stehen. Zwar hält die Regierung, wie die heutige „Opinione,, versichert, au dem Wort- taute des Gesetzes fest/welches die Uebersiedlung der HmWW aAf'dMI.A^TimttMetzt^aber dies ist «ine'leere Redensart;-denn das eingeweihte Blatt .setzt sofort hinzu: daß eS zweifelhaft geworden sei, «an das Parlament während des Sommer« schon in Rom zu versammeln vermöge

, wie bisher die Absicht 5 gewesen^ I Möglicherweise werden - vi>U 1. Juli aä, außer Gadda noch einer oder der andere sonstige Mi nister in Rom wohnen und allenfalls sich dort ein Ueber holen müssen, nnr damit es klar werde, daß Rom JtaMS Häuptstadt geworden sei. Aber in Zlorenj'wird die ganze, große Regierungsmaschine bis zum Spätherbst bleiben, und auch von da an erst stückweise und ällmälich nach Rom gebracht werden Runen. König Victor Emäuuel vollends ist ge willt, so spät als möglich im Ouirinal

einzuziehen, und wird vielleicht sich niemals dort länger aufhal fen. An den königlichen Ställen, welche zu dem Pa last Pitti hier seit einigen Jahren hinzugebaut wer ben, wird rüstig fortgearbeitet. Die Kammer ist fort während beschlnßunfähig. Ihre Thätigkeit hat sich sich gestern darauf beschränke» müssen, eine beglück wünschende Adresse, welche die rumänische Kammer aus Anlaß der Besitzergreifung von Rom an da« ita lienische Brudervolk gerichtet hat, mit Hochgefühl ent gegenzunehmen. Local

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Seite 1 von 4
Datum: 26.06.1862
Umfang: 4
». In der dritten LcMg werden angenommen: die Erfor dernisse sü: den Ministerrath und vas Justizministerium, ferner die Abänderungen am allgemeinen und Militär- Strafgesetze. Berichterstatter Graf Thurn erstattet den Bericht der ver- stärkten Finanzkommission über das Budget des Ministe riums des Auswärtigen. Die Commission erklärt sich ge gen die Herabsetzung der Posten für den Präsidialgesand- ten bei der Militär-Commission in Frankfurt und den Bot schafter in Rom, ferner gegen den Wunsch nach Erspaiun- gen

sich wieder mit seinen alten Sympathien zu Deutsch land hingezogen fühle und der Führer der Slaven nicht mehr ausrufen dürfe : Was haben wir Slaven in Deuisch- land zu thun? Bezüglich des Botschafterpostens in Rom bemerkt Red ner. wenn man den Aufwand für die Repräsentation ver» mindern wollte, so hätte man die Functionszulagen aller Botschafter und nicht blos die des Botschafters in Rom beschneiden müssen. Ucbrigens meint der Redner, die weltliche Herrschast des Papstes sei eine offene Frage, auf welche die Ereignisse

und die unerschütterliche Logik der Thatsachen srüher oder später eine Antwort geben müssen. Redner beruft sich aus Döllinger, welcher den gegenwärtigen Territorialbesitz des Papstes die Achillesferse der katholischen Kirche nenne. Es Das Fest der Cauouisatiou in Rom. Weder dir Kanonen 'er Engelsburg noch die Glocke des Capitols hatten das Zeichen zum Anfang der Heiligspre- chlingsceremonien gegeben, als wir schon mit vielen andern Menschen nach dem St. Peter wallfahrten. Es ist etwa 3 Uhr deS Morgens

im bandgeschmückten Busto dem ungeheuren Rie sendome zu. Gerade in der Front steigt er vor uns auf: an ihn schließen sich rechts die labyrinthischen Bauten des Vatikan, feierlich und ernst zeichnen sich vom transparenten Himmel die Pinien und Cyprcssen des Monte Mario ab, und am äußersten nördlichen Horizont steht groß und pla stisch der classische Soracte. Zur Linken aber dehnt sich das kuppelreiche Rom aus. und drüben am Tlber klettern die Villen. Klöster und Kirchen am grünen Zaniculum empört

, wehende Reiherbüsche auf dem Kolpak, bringt den Cardinal-PrimaS von Ungarn nach der Sistina Denn in ver Capelle Sixtus'IV. sammeln sich die Tausende von Priestern, welche auS Ost- und West» indie», aus Spanien und Griechenland, von der Themse und vom Hudson, vom Rhein und der Donau nach der heiligen Stadt Rom gekommen sind. Wir aber betreten vor dem Anfang der Procession noch einmal erst das Innere der Peterskirche, um den Gegen satz des jetzt noch dunkeln, bald aber im Licht von tO.glX) Wachskerzen

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Seite 2 von 6
Datum: 09.08.1862
Umfang: 6
und irregeleitete Jünglinge, ihre Pflichten und die Dankbarkeit gegen unsere besten Verbündeten vergessend, den Namen Rom. jenen Namen, dem die gemeinsamen Anstrengungen und Wünsche zustreben, zum Kriegssignal machen. Treu dem von mir beschworenen Statut hielt ich die durch das Blut meiner Völker geheiligte und durch deren Tapferkeit mit Ruhm bekränzte Fahne Italiens hoch empor. Dieser Fahne folgt nicht, wer die Gesetze verletzt und die Freiheit und Sicherheit des Vaterlandes gefährdet, indem er sich znm

machtlos — Garibaldi sei der Mann des Volkes und von diesem verehrt. Sei das Proclam gegen diesen gerichtet — dann slebe man am Vorabende eines Bürgerkrieges. Garibaldi verirrte Italien, er wolle es ganz mit Rom. Hierauf warnte Ferrari dic Minister, Pch in einen Kampf mit diesem Manne einzulassen und zu einem Staatsstreich ihre Zuflucht zu ncbmeu Rattazzi begann seine Erwiederung damit, baß er von den Anwerbungen sprach, von denen es lheilweise geheißen, daß sie mit Be willigung der Regierung gcscheben

Pnnktcn. In Sicilicn wollc man nur das Möglichste thun, um dic Einbeil des Lan des zu vollenden. Im Gesetzbuche stehe nichts, was auf dic Versammlungen der jungen Lente Bezug babe, die sich gegenwärtig dort befinden. Sie seien vielleicht unerlaubt, aber nicht verbrecherisch. Jene jungen Leute wollen bloß nach Rom geben. »Rom ist unser Gebiet, sie können da hin gehen.' Die Regierung möge voranschreiten, dann werden alle Schwierigkeiten schwinden. — CassiniS befür wortete hierauf dic

BittsteUcrmncn nicht zu rückstoßcn, denn in ihn allein setzen sie ihrc Hoffnung. Ih neu hal nun Garibaldi folgendermaßen geantwortet: «Frauen von Nom. „Rom oder den Tod!' Dieser Ruf ist im Lande der Vespern (die sicilischc Vesper) ertönt. Aus die sem Lande dcr Vulkane schlägt brüllend dic Flamme, welche dic Throne der Tyrannen noch immer in Asche verwandelt hat. Rom oder den Tod! Ich habe diese Worte wieder hallen hören von den sanften Abhüngcn Sebetos bis zu den gezackten Felsen dcr Alpen. Rom oder den Tod

! haben dic stolzen Söhne Palästros und Palermos geschworen Ihr Frauen aber lästert nicht, wenn ihr Rom die Stadt dcr Todten nennt. Wie kann es Todte in dem Herzen Italiens, dcm Herzen der Welt geb.'n? Die Asche dernn glücklichen Söhne NomS, welche durch den falschen Leviten, durch den Tirannen geopfert wurde, ist aber voll des Le benS.' Hierauf folgen einige Phrasen zur Verherrlichung der unerreichbaren Größe und endlich schließt Garibald mit den Worten: „Zch bin mit Euch bis an den Tod.' Neapel

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