nach Rom geschickt, wor- s 1868 habe all.n damaligen Hoffnungen ein Ende ge- setzt. Der Botschafter bekömmt nun den Auftrag, in Rom begreiflich zu machen, daß die neun Gesetze nicht etwa als vorübergehende Maßregel zu betrach ten, sondern, daß sie etwas Feststehendes, nothwendig Gewordenes seien, daß die Regierung des Reiches nie und nimmermehr zu den aufgehobenen Bestimmungen des ConcordateS zurückkehren könne. Doch hege die kaiserliche Negierung keinen sehnlicheren Wunsch, als mit der Kirche
in Harmonie zu leben, und daS könne Rom bewerkstelligen, denn es habe sich in anderen Ländern mit manchen Institutionell versöhnt, welche den Interessen der Kirche weil abträglicher gewesen seien, als die neuen österreichischen Gesetze. Am 3. Dezember antwortet Graf TräutmannSdorss, daß er mit dem Kardinal Äntonelli xine Unterredung gehabt, nach welcher derselbe zwar, waS die „Grund sätze und Rechte der Kirche' betreffe, unverbrüchlich strenge aus dem römischen Standpunkt verharre, daß er aber erklärt
habe, Rom sei kein principieller Geg ner irgend einer Regierungsform, sondern wolle nur die Rechte der Kirche geschützt wissen. WaS speciell Oesterreich betreffe, so hält der Cardinal Conflicte zwischen dem Staat und dem CleruS für unvermeid lich ; er behaupte auch, daß in Oesterreich eine Reac tion eintreten müsse, wenn nicht der Ruin de» Staa tes unvermeidlich sein solle, wie man überhaupt in Rom die Dinge in Oesterreich in sehr düsterem Lichte betrachte. Trotz alledem hofft der Botschafter, eS könne
sich mir der Zeit wenigstens ein Zustand stiller Toleranz von Rom erwirken lassen, und er findet, wie er in einer angeschlossenen Note von demselben Datum aus einandersetzt, eine Bekräftigung dieser Hoffnung in einer Unterredung mit dem Papst , in weicher Se. Heiligkeit zwar nicht minder al» der Kardinal Staats sekretär die „unverkürzte Anfrechthaltung der Rechte der Kirche' festhält. Nun handle eS sich darum, Rom darüber zu beruhigen, daß die bisherigen confessio» nellen Gesetze nicht blos ein Anfang
, sondern daß die coosesstoneUea Reformen mit ihnen abgeschlossen seien. Unter dem Ä. Jänner 1369 antwortet darauf Gras Beust in einer Weise, welche zwar an den konfessio nellen Gesetzen sesthält, «S aber durchaus nicht als unwahrscheinlich durchblicken läßt, daß man sich in Wien entschließen könnte, um den Preis deS Friedens mit Rom daS confessionelle Reformwerk für abge schlossen zn erklären. Es folgen nun noch «ine Note 7 deS Grafen TrautmaunSdorff an den Reichskanzler vom 11. Jänner, eine des Reichskanzlers