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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 17.08.1896
Umfang: 4
nach. Vor kurzer Zeit hat die Stina von einer Verwandten ein hundert Gulden geerbt, für sie ein Vermögen, ein Vermögen für ihr Kind ; fleißig wollte sie sein, Kreuzer für Kreuzer dazu legen, auch der Bruder gab ihr hie und da einige Kreuzer für verkaufte Schnitzlereien. Seitdem Pietro begriff, daß feine Schwester für das Kind sparte, war er weniger uuflät; nachdem die Tages arbeit-gethan, saß er am Herdfeuer und schnitzelte, früher stieg er bis spät in die Nacht hinein in den Felsen umher. Stets glänzten

seinen Augen, wenn er ihr dann ein paar Kreuzer ver stohlen in einen zerbrochenen Topf legte und so das Erbe mehrte. Die Beiden hatten den Schatz nach Bauernart natürlich bei sich. Pietro schnitzte in einen Wandbalten ein Loch und fertigte dazu einen gut passenden Verschluß, so daß ein ungeübtes Auge nicht leicht das Versteck entdecken konnte. Der Tag war zu Ende gegangen, die Nacht breitete ihren sterudurchwobenen Schleier über die Berge und silbern goß der Mond sein Licht über die einsame Lusa-Alm

. Die Geschwister saßen noch vor der Hütte, schweigend, halbschlafend. Da fährt aufeinmal Pietro aus dem duseligen Zustande auf, er hat das Knirschen eine» SchuheS auf den Steinen gehört; auf dem schmalen Steig,' welcher sich vom Thale heraufzieht, kommt langsam eine dunkle.Gestalt gegen die Alm herauf. Schweigend erheben sich die Geschwister und gehen in die Hütte, bald blitzt durch das kleine Fenster Licht und der Ankömmling überschreitet grußlos die Schwelle. Ein älterer Mensch ist'S schlank, hager

, verwahrlost die Kleider, verwahrlost der ganze Mann — der Bater ihres Kindes. Ein falsches Gaunergesicht, ein Mensch zu faul zum Arbeiteil, eine Last für seine Nächsten. Stina kocht ihm Suppe und gierig verschlingt er daS Gebotene ohne Dankeswort, die Geschwister keines Blickes achtend. Das Vieh im Stall wird unruhig und Pietro geht hinaus um nachzusehen. „Stina- flüstert der Andere heiser „gib mir die einhundert Gulden, oder ich bin verloren!' „Das Geld von unseren Bub'n? Nit nm all's in der Welt

Körper. „Luigl, Gott h'lf' mir, i kann nit, denk an unsern Bub'n!' Da fährt der Andere wild auf: „Mostro!' Er ballt die Faust, ein Schlag und die Mutter seines Kindes liegt betäubt am Boden; rasch ein Griff nach dem Wandbalken, er hat das Geld, und in wilden Sätzen flieht er gegen die Felsen hinauf. Wie ein Schatten huscht eS hinter ihm her, Pietro der Blödsinnige; keuchend rasselt ihm der heiße Athem ans der Brust, daS Gesicht wuthverzerrt, die Fäuste geballt, so rast er dem Andern in großen

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 18.04.1884
Umfang: 4
und sagte: .Beruhigen Sie Signor Pietro, ich halte mein ihm gegebenes Wort. — Sie glauben nicht, meinte er lächelnd, wie mich des braunen Burschen Gesang er freute, als ich ihn einst drüben an der Riva der Schia- voni meinen „Tannhäuser' singen hörte: seine Marietta saß drinnen in der Gondel und bei der Stellet .Die Gluth, die Du mir in das Herz gegossen. Als Flamme lod're bell sie dir allein,' siel sie ihm begeistert um den Hals und rief ihm zu: .Pictro, das Lied mußt Du mir alle Abende singen

, es ist schöner, als all' die anderen, die ich ehedem ge hört!' >- Muß ich ihr nicht schon meinethalben den Pietro verschaffen?' Noch am selben Abende fuhr Wagner hinüber nach dem Lids; die Mutter war nicht zu Hause, wohl aber Marietta! die ihm mit rothgeweinten Augen entgegenkam. „Pietro,' berichtete Wagner ihr, „läßt Euch grüßen und fragen, ob Ihr heute nach der Riva dei Schiavom kommen wollt!' ..Scherzet nicht mit mir, Signor,' bat das Mädchen; .ich muß Pietro vergessen, und voch ist er der bravste, beste

. Eurer Toch ter Glück zu fördern; doch zuvor sagt mir. warum wollt Ihr sie dem Pietro nicht zur Frau geben? Ist er leichtsinnig, trinkt er, hat er andere üble Eigenschaften ? — .Er ist gar so arm.' sagte die Frau verlegen. .Ich weiß, er hat die Marietta gern; aber Signor. daS werden Sie wissen, vom Lieben und Singen kann man nicht leben.' — .Das weiß ich.' unterbrach lachend Wagner- .doch sagt mir. wenn er nun seine eingerich tete Wohnung hätte und 100 Lire für den Anfang, würdet Ihr ihm dann die Marietta

geben?' — .Mehr hat der Giuseppe wohl auch nicht.' entgegnete dieFrau. aber woher soll der arme Teufel 100 Lire nehmen?' — .Das laßt meine Sorge sein;' entgegnete der Fremde. Marietta, wollt Ihr mit mir nach der Riva der Schia vom fahren?' wendete er sich an das bestürzt drein schauende Mädchen. Marietta fuhr mit. Mutter Annetta, von Neugierde getrieben, folgte ihnen in einer Gondel; sie wußte, daß Pietro'S Stai'd an der Riva dei Schia vom war und ahnte den Znsammenhang. Pietro war auf seinem Posten

; sinnend stand er am Ufer- wer beschreibt seine Freude, als er dort in einer Gondel den Herrn vom Palqzzo Vendramin und an seiner Seite Marietta sahIhm flimmerte es vor den Augen; er wußte nicht, sollte er ersd den Unbekannten oder die Geliebte umarmen. „Pietro,' rief Wagner jetzt, hast Du so viel erspart, um Dir eine Einrichtung zu schaffend' — „Ich habe eine kranke Mutter und zwei Geschwister zu erhalten,' entgegnete verlegen der Gondoliere, .von Ersparnissen kann da keine Rede sein. Herr/' ' weiß

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Seite 3 von 12
Datum: 14.11.1863
Umfang: 12
Freundschaft mit der Nachbar familie Stefanelli, zu welcher zwei junge Bursche, Pietro und Giovanni St., zählten, und dieß Ver hältniß dauerte auch fort, als letztere Familie nach dem 1'/, Stunden entfernten St. Jakob gezogen unv Giovanni St. als Güterfchaffer nach Andrian gekom men war. Ein Vorfall im Februar d. I. störte diese guten Beziehungen; Costante R. hatte sich von einer geselligen Zusammenkunft in St. Jakob, zu welcher sich auch Giovanni St. von Andrian her eingefunden, fenig»halten und letzterer

R. zuerst in Pfatten, dann in einer Schenke auf dem Wege zur Etschüberfahrt, sein ver schlossenes. zurückhaltendes Benehmen erregte aber be reitS den Unwillen des etwas vom Weine erhitzten Pietro St., der in seiner Aufwallung mit dem Stuhle nach R. schlug, aber von seinem Bruder Giovanni daran gehindert, und als er später wieder mit R. anbinden wollte, selbst zu Boden geschlagen ward. Erbittert eilte Pietro zur Etsch voraus, setzte allein in der Fähre über, während sein Bruder mit Costante R. nachfolgte

, und diesen, Pietro's Benehmen ent schuldigend, zu beschwichtigen suchte. Umsonst bemühte sich der Fährmann, der bereits Schlimmes ahnte, den Costante R. zur Trennung von seinen Gefährten und Rückkehr nach Pfatten zu bereden; er folgte lieber dem Giovanni St., der durchaus noch bei einem Glase Wein die frühere Freundschaft erneuern wollte, und als sie nach Uebersetzung der Etsch am andern User den Pietro St. wieder trafen, diesen bewog, den Costante R. um Vergebung zu bitten. So ging eS nun in die nächstgelegene

Schenke am diesseitigen lin- ken Ufer, wo stch neue Gesellschaft einfand unv das Trinken und Singen wieder anhub. Nur Pietro St., der des Guten schon zu viel gethan, ging in ein Seitenzimmer, wo er bald dem Schlafe verfiel. und Costante R. hielt sich noch verschlossener als früher, den Kopf vorübergeneigt, die Hände unter der umge hängten Jacke verborgen und die aufmunternden Worte Giovanni St.'s kurz abweisend. ES war nun Mitternacht und die Polizeistunde nöthigte zum Auf» bruch; ein Theil

der Gesellschaft mit R. mußte noch den Rückweg über die Etsch nach Pfatten antreten während die St.'S unv andere in entgegengesetzter Richtung nach St. Jakob zu gehe» sollten. Vor der Schenke sollte Abschied genommen werden; Costante R.. der einer der ersten herausgetreten war. stellte sich der Thür gegenüber, einen Schritt von Giovanni St. auf, der noch einige freundliche Worte zu ihm sprach. Da vermißte man plötzlich den schlafend im Seitenzimmer zurückgebliebenen Pietro St.; einer der Burschen, Gentili

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Seite 3 von 8
Datum: 19.12.1874
Umfang: 8
- päischerwirthshauS verlassen, so traten dort zwei Italiener.- nemlich Francesco Delugan und Pietro Pollo ein, welche Wein un? Fleisch verlangten, und als ihnen bedeutet worden war, daß sie wegen oer vorgerückten Stunde nichts mehr bekämen, sofort wie der davongiengen. Nachdem diese beiden etwa 60 Schritte auf der nach NatnrnS führenden Straße fort gegangen waren, holten sie die vor ihnen den gleichen Weg gehenden Joh Waibl und Jos. Fleischmann «in, gesellten sich zu ihnen und schritten eine kleine Strecke ganz

ruhig und harmlos an deren Seite dahin. Nach der Angabe des Pietro Pollo vernahm er dann plötzlich aus dem Munde deS hinter ihm mit Delugan gehenden Deutschen die Worte „Gieb mir mein Geld her', welche Worte der start betrunkene Jos. Fleisch mann gerufen zu haben sich erinnert, weil eS ihm so vorkam, als ob Jemand mit der Hand einen Griff in seinen Hosensack gethan und ihm seine Geldbörse herausgezogen hätte, welche Vermuthung er beim Durchsuchen seines Sackes bestätigt fand. Unmittel bar darauf muß

liegen blieb. Während dieß vor sich ging, balgte sich Pietro Pollo, der den Delugan die Stiche führen sah, Und in der Absicht, ihn von weiteren Mißhandlungen ab zuhalten, zu ihm zurückgehen wollte, hiebei aber von Jos. Fleischmann am Halse gipackt worden sein will, mit diesem herum, und bearbeitete ih' mit seinem Messer an verschiedenen Stellen des Körpers, bis auch Delugan hinzukam, und noch einige Gliche nach ihm führte. Nach längerem Ringen gelang es dem Fleischmann, einem starken kräftig gebauten

HalSgegeod, am rechten Schulterblatt? und in der Hüflgegeud, welche ihrer Natur nach sämmtlich l-icht waren, von denen jedoch die Sachverständigen erklärten, daß sie unfeinem solchen Werkzeuge und auf solche Art unternommen wurden, womit gemeinig lich LebiuSgefahr verbundHU ist. Sowohl FranceSco Delugan als Pietro Pollo sind der That geständig und blieb-n auch bei der Hauptverhandlung bei ihrem Geständnisse stelzen, ohne daß jedoch durch dasselbe das Motiv der That irgendwie aufgeklärt worden wäre

die Staatsbehörde den zweiten Anklagepunkt gegen Delugan auf die Ueber- tietung gegen die körperliche Sicherheit nach 8 4N St.-G- D.e Geschworenen bejahten einstimmig bezüglich des Deluzan die auf das Verbrechen des Todschlags gestellte Hauptfrage; die zweit- betreffs der obbe- zei^neten Übertretung gestellte Hauptfrage wurde mit II Stimmen^ bejaht, mit einer verneint. Ein stimmig wurde ferners die den Pietro Pollo betref fende Hauptfrage rücksichllich dcs Verbrechens der schweren körperlichen Beschädigung

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Seite 3 von 6
Datum: 28.08.1880
Umfang: 6
, k. k. PostamtSdieuer hier, wegen Ber. brechenS der Veruntreuung. Vorsitzender: Herr KreiSge- richtS-Präsident Dr. Graf Melchiori. Richter: die Her ren L.-G R. Swiguam und Dr. v. PjeifferSberg, Vertheidiger : Herr Dr. Mo; Putz. 2. Am 2. September um 3 Uhr Bormittag gegeu Pietro Deflorian, Taglöhner vou Panchia, wegc» Ber- brechen? deS DiebstahlS. Vorsitzender: Herr Präsident Dr. Graf Melchior!. Richter: die Herren L.-G.-R. ^ Hr. v. PseifferSberg und v. Trentiui. Vertheidig«: -HerrDv vGrobmayr

öedauernswertyes KamMen- drama), das sich dieser Tage noch IN später Abendstunde in Trient abspielte, berichtet man folgendes: Pietro CeScatli. ein Jüngling von 13 Jahren, welcher voriges Jahr zufolge constalirter Tobsucht in das dortige Spital überliefert, später aber freigelassen wurde, kam wieder in das elterliche HauS seiner Mutter, einer 41 Jahre alten Wittwe und seiner beiden Ge- jchwisterte Virginia und Luigi zurück. Er gab noch später Zeichen von GeisteszerrÜttung. namentlich in den letzt verflossenen

nebenaiistoßeiiden Zimmer sich befindliche Pietro, welcher bis zu diesem Momente ebenfalls noch betete, in das Zimmer herein, überfiel in aller Wuth die Mutter und stieß — man weiß noch nicht, mit welchem Instrumente, wahrscheinlich mit einem Stein — zu wiederhatten Malen und mit voller Kraft auf deren Kops, bis die Hirnschale eingeschlagen war, so daß Ire in Folge dieser und anderer Contusionen in wenigen Minuten den Geist aufgab. Auf das Geschrei der Ge- jchwisterte eilten wohl die Nachbarn he.bei, sowie

ein SicherheitSwachmann. welcher zufälliger Weise sich dort in der Nähe besand. aber der noch immer 'obende Pietro. bewaffnet mit Stilet und Hacke, widersetzte sich diesen und es gelang ihm sogar, den Sicherheitswnch. mann zu entwaffnen; hierauf begab er sich in sein Zimmer, und stritt, unter der halb offenen Thüre stehen bleibend, noch mit den andern. Es währte ziem lich lange, bis endlich mit Hilfe von 6 Gendarmen der Ruchloseste konnte gezähmt und gekettet werden. Von den erstlich zu Hilfe Ereilten trugen zwei

leichtere Ver letzungen davon. Es kam sodann die Polizei und eine Gerichtscomminion mit den Aerzte» Pros. Cavazzini und Dr. Perger, welche den Tod der armen Mutter in Folge der idr von ihrem unglücklichen Sohne Pietro beigebrachten Wunden constatirlen. VerjHieäene». (Die Residenz des Kronprinzen in Prag.) Man meldet aus Prag: In der Burg auf dem Hradichin, in welcher bekanntlich Kronprinz Rudolf und Prinzessin Stephanie nach der Vermäluug einige Jahre residiren werden, arbeitet man eifrig

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Seite 5 von 8
Datum: 26.09.1910
Umfang: 8
Pietro und wendete sich zum gehen. .Wo ist Lippone?- .Was geht mich der Bengel an!' keifte das alte Weib. »Läuft in der Welt herum, läßt mich verhungern. Ich könnte sterben und verderben, kemes fragt nach mir. Und kommt einer, so ist es, um mich zu ärgern, daß mir die Galle über läuft. Nicht einen Fisch hast Du mir gebracht seit Wochen — Pietro zuckte mit den Achseln. .Für Dein Schimpfen und Zanken, ja wohl. Schicke Lippone danach, willst Du einen, mir ist der Weg zu weit hierher.' Damit ging

er ohne Abschiedsgruß hin weg und die Alte legte ihren mit einem grellroten Tuche geschmückten grauen Kopf zurück an die grünen Ranken, gähnte und schloß die Augen. Pietro stieg nach dem Strande hinab, wo er Netze aufnahm und weiter ging. Sie zankten sich immer, die beiden Alten, es war eine solche Trennung nichts ungewöhnliches zwischen ihnen. Erst nach einer Weile rührte sich Fortunata wieder, stieß die Laden des scheibenlosen kleinen Fensters auf und fragte: .Hast Du es gehört, Lippone?' Sie wartete

603 ?'5 >30 945 1129 156 256 431 644 1(M V>n Kaltern-Mendel: 803 1001 1133 139 4!4 548 6S2 829 928 Klobenstein-Oberbozen (Waltherplatz): 725 830 1lS2 156 307 52s 640 8S1 Acamen kenne, kann icy thm folgen. Der alte Pietro soll nicht umsonst gesprochen haben, des halb bin ich gekommen, das mußte ich wissen.' „Meinst Du, Herr Villano wisse von Gis« monda, wo sie ist?' fragte die Alte. Er zuckte mit den Achseln. „Er weiß, wo der Graf ist. das ist mir genug. Aber sie hat mich lieb.' Das alte braune

, seinen Wunsch erfüllt, Pietro zum Reden aeoracht, nun ging er davon, ohne Dank, ohne Gruß. Doch dazu waren alte Leute da, sie wußte es nicht anders. Nach einer Weile kauerte sie nieder und steckte die Finger in die Spalte zwischen Fels und Hütte. Drei Finger gingen jetzt hinein. „Ist es die ganze Hand, so guckt der Teufel heraus — vorher laufe ick aber weg,' murmelte sie. Dann schlief sie auf der Bank unter den Klematis- und Eselt ranken ein, bis die Abendschatten über das Ge stade fielen und die kühlere

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Seite 3 von 4
Datum: 17.03.1875
Umfang: 4
einem Fasttage, ;ur Tragu-ig d-r Pro- Mosten und-Ersatz des veruriachten Schadens von 670 fl. Säiluß der Beihandlung ^/»1 Uhr. Bei der Nachmittags durchgeführten Verhandlung gegen den des Gewohnhertsdiebstahls angeklagten Pietro Defloria», sungirten die Geschwornen von Vormittag. Der Gerichtshof war gebnoet ans dem Vorsitzenden Herrn Präsidenten Dr. Gras Melchior» und den Richtern L. R. Srvignani und v. Pfeiffers- derg, die Staatsbehörde vntrat R. v. Kops, die B r- tb?idigung führte Dr. v. Zallmger serr

. ^.Pietro D-florian aus Panchia im Bezirke Cavalese, ist'48 Jahre alt, lediger Vagant und bereits llmal wegen Diebstahls abgestraft, so daß er schon 13 Jahre in. verschiedenen Gefängnissen zugebracht hat. Die Diebstähle, die Ihm oeuejiens zur Last gelegt werden, ?siuh Mg'.nde ' Am' 19.Khruar um 9 Uhr Mor gens sah die Magd Anna Gallmützer einen Mann beschäftigte sich mit dem Scheuern , des Bodens, als sie ein Geräusch wahrnahm v°d aufschauend den nämlichen Miaun, Pietro Defl^rian, am Fuße der Treppe

^niinig die Frage, bezüglich des Diebstahls im Bruderhofe; dafür dejahien sie wieder die Frage, ob Pietro Deflorian ein Gewohn heitsdieb sei. Der Wahrspruch bait- zur Folge, daß der Ange klagt des versuchten DiebstahlS und GewohnheilS- dievstahls im Sinne der Z. 17i und 1?6Iirr. a St.- S. schuldig erkannt und zu 5 Jahren schweren Ker- erS mit einem Kastt.'ge im Monate, desgleichen zur Tragring der Gerichlskosten und 50 kr. Entschädi- gunc.sleistung an die Kirche in Grimmer oeruriheilt wurde

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Seite 9 von 16
Datum: 24.09.1910
Umfang: 16
, weil man es für Pflicht hält? Man darf nicht alles tun, was einem lieb ist.' Sein Blick lag forschend auf ihr. Verstand Sie ihn? Wohl nicht; sie nickte, seufzte, dachte aber an Klosterregeln dabei. Und dann rief sie jubelnd aus: „Nein, denken Sie nur, keine Feige, keine Olive, keine einzige Frucht überhaupt ist wieder weggekommen. Und Pietro war so oft oben, um Ihnen zu danken, sein Sohn ist längst zurück.' Etwas wie Enttäuschung lag auf Steinmanns Gesicht und nachdenklich strich er sich den Bart. „Hoffentlich hall

zu machen, falls es so bestimmt wäre.' Den Brief trug Steimnann noch bei sich. Die alte Fortnnata saß vor ihrer Hütte unter den dichten Clematisranken, neben ihr lehnte sich der alte Pietro an die Mauer. Ein zusammen passendes Paar, beide alt »nd hexenhast, denn Pietros Anzug war heute nichts weniger als tadellos. Das alte runzlige braune Weib lachte mit ihrem zahnlosen Munde über Pietros verdrießliche Stimmung, die sie zu freuen schien. „Was kriegst Du denn für dein Aufpassen und wozu soll es führen? Hast

ihnen die Teufelsschlucht gezeigt, wo sie die schöne Dame hingebracht haben —' „Wer sagt das! Du lügst, alte Eule!' schrie Pietro sie an. Fortunata kicherte und drohte mit der welken Faust. „Weiß ia jedes Kind, brauchst nicht so zu schreien. Hast von Sizilien weggemnßt, weil Du Herrn Ercoles Vater —' sie sah ihn lauen,d mit ihren rotgeräliderten Augen an —. »Willst Du schweigen, infame alte Hexe!' keuchte er und sah sich scheu um. „Hast es doch nicht selbst getan! Und zum Danke lassen sie Dich halb verhnngern

und ein Fremder muß Deinen Francesco losbitten', sagte sie hämisch mit bösem Lachen. ,Zabe es ihm auch vergolten. Keine Frucht fehlt im Garten, ich hätte leben, der es gewagt, selbst am Tore ausgehängt!' Die Alte warf ihm einen zornigen Blick zu, das eben verzieh sie ihm nicht. Von neuem brachte sie das Gespräch auf Ercole und Dona Teresa, Pietro wich aus, wurde böse, grob; sie fragte weiter, bis er endlich wütend sagte: „Wenn Dich Herr Villano hörte. Du hättest die Sonne zum letztenmal gesehen

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Seite 2 von 4
Datum: 18.04.1884
Umfang: 4
zeuges, um vom Lande abzustoßen, da vernahm er die Stimme eines Herrn, der ihn etliche Wochen zuvor, als Pietro noch in seligster Stimmung von Marietta heim kehrte und Tannhäusers Liebeslied sang, reich beschenkt hatte. „Gondoliere!' rief er ihn an, „singen Sie mir heute wieder jenes Lied, das Sie unlängst besser als unser erster Heldentenor in die Welt hinausschmetterten!' Und er intonirte mit jugendlicher Kraft: „Stets soll nur dir. nur dir mein Lied ertönen, Gesungen laut sei nur Dein Preis

von mir! Dein süßer Reiz ist Quelle alles Schönen Und jedes holde Wunder .. „Doch was ist Ihnen?' unterbrach sich Wagner, Sie stimmen nicht ein? Gar Thränen? Die holde Schöne, für die ich gedichtet, ist Ihnen doch nicht untreu ge worden?' Nachdem Pietro sein Ruder ergriffen und in gleich mäßigen Schlägen die Gondel durch die Aare, mondbe» schieneue Fluth gefuhrt, ward ihm leichter ums-Herz; er fühlte des Meisters Blick voll Theilnahme auf sich ruheu und theilte An mit, was ihn bedrückte. «Ja. ja. wer meine Worte

richtig, interpretiren soll, muß sie mitfühlen,' sagte Richard Wagner; „will'S gern glauben, daß Sie heute kein Tannhäüserlied singen kön nen! — Vielleicht aber,' fügte er nachdenklich hinzu, „ist Mutter Annetta zn bestimmen; soll ich mit ihr reden ?' Da siel Pietro dem M^nne, dessen Worte ihn wie Sphärenmusik berührten, zu Füßen; es schien ihm ganz zweifellos, daß, wenn ein so vornehmer Herr sich seiner annehmen wolle, Alles sich noch zum Besten wenden könne. Der Fremde erkundigte sich, ob er gespart

, wie viel er benöthigte, um sich ein Heim einzurichten, und als ihm Pietro mittheilte, daß, wenn er 200 Lire hätte, Mitter Annetta sicher ihre Einwilligung geben würde, lächelte er und sagte: „Versprecht Ihr, mir taglich mei nen „Tannhäuser' zu singen, wenn ich Euch die Ma rietta verschaffe?' Pietro hatte, nachdem er den Fremden nach dem Pa lazzo Bendramin geführt, uoch bis lange nach Mitter nacht in seiner Gondel gelegen uud Gott und allen Heiligen gedankt, daß er ihm einen Helfer gesandt. Doch Tag auf Tag verging

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Seite 1 von 4
Datum: 29.05.1863
Umfang: 4
, Abends 3 Uhr. Bei Ausstellung des be- rühmten Conciliumkreuzes Absingung der Litanei und Hymne. Nach gegebenem Segen geben die Dom glocken das Zeichen der feierlichen Eröffnung der Fest lichkeiten und stimmen hierauf alle Glocken von Trient und Umgebung ei». — 21. Morgens. 3^ Uhr Versammlung der hochw. Geistlichkeit, unier Voran tritt des hochw. Fürstbischofs von Trient, der löbl. Bruderschaften. Institute ic. in der Kirche zu St. Pietro. um von hier nach dem Dome zu ziehen, als Erinnerung

St. Pietro und Calepina zurück nach dem Dom. Die Procession geht in folgender Ordnung: Das Taubstummen-Institut; daS Erziehung«- Institut Sartori und Crosina; die k. k. Normalfchule; daS k. k. Gymnasium; die löbl. Bruderschaften hiesi ger Stadt; Bürger und Fremde; hierauf die Semi. narsten uud die übrige Geistlichkeit bis hinauf zum Pfarrer, die Pfarrer und Dekane, die HH. Professoren der Theologie und vom fürstb. Seminarium; die Benefiziaten veS Domes; die hochw. Kanonici. Prä« laiefl unh Pröbste

Mt dem päpstlichen h. Segen. Rückzug nach dem Dome durch Comrada S. Maria Maggiore. — Abends 7'/s Uhr. Lauretanische Litanei und Hymne. — 23. Früh 9 Uhr. Feierliches Hochamt mit päpstlichem Segen. AbendS 4V-- Uhr. VeSper zu Ehren der hl. Apostel Petrus und Paulus. Hierauf geht die Procession in derselben Ordnung durch Con- trava Calepina zum Besuche der Kirche St. Pietro, nach dem Gottesdienste zurück dnrch Contr. lunga und larga nach dem Dome. — 29. 'lm Feste St. Pet ri und Pauli. 9 Uhr Früh h. Messe im Dom

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Seite 1 von 8
Datum: 18.01.1911
Umfang: 8
italienischen Schuhmachers Pietro Ficco, der kürzlich in seiner neuen Heimat, in Washington, starb, haben dies Ungewöhnliche miterleben dürfen. Der biedere Schuhmachermeister, so berichtet der „Jtalo-Americano', war ein leidenschaftlicher Musik fteund; er verfügte über eine schöne Stimme und feine ersten Ersparnisse benützte er dazu, sich ein Grammophon zu taufen. Aber seine Liebhaberet ging so weit, daß er bei der Grammophongesellschaft selbst einige Lieder sang, von denen er sich Platten herstellen ließ

. Da Pietro nicht über genügend Geld verfügte, um sich seine Beerdigung von Luxus eine» Sängerchores — ein alter Brauch seiner Heimat — zu leisten, so verfügte er in fetnem Testamente, daß bsi dem Begräbnis sein Grammophon benützt werde. Und während der Sarg mit dem Toten in den Schoß der Erde hinabgelassen wurde,. ertönt» au» dem Grammophon die Stimme, des Verstorbenen, der sich selbst den Grabgesang anstimmte, das „Ave Maria' von Gounod und die „Serenade der Engel'. Das Grammophon und die 72 Platten

, die Pietro hinterlassen hat, werden der greisen Mutler des dahingeschiedenen sangesfrohen Schuhmachermeisters nach Italien geschickt werden. — Ein Irrsinniger im Zirkus. In einer Zirkusvorstellung im Theatro Adriano in Rom wurde plötzlich ein junger Mensch namens Janito wahnfinnig. Er zerschnitt einer neben ihm fitzenden Dame das Geficht. Im Zirkus entstand eine großt Panik. Die Dame wurde schwer verletzt und für immer verunstaltet ins Krankenhaus gebracht, der Wahnsinnige wurde verhaftet. — Ein Anw

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