Genugthuung von ihm zu verlangen. Doch der Baronin blieb nicht lange Zeit zum Grü beln, Martin erschien ganz verstört in ihrem Gemach und meldete den Hauearzt an. Lucy, obgleich gewohnt, ihn öfter bei sich zu sehen, brachte eS in Verbindung mit ihrem Manne und eilte ihm entgegen mit dem Ausruf: „Albrecht, mein Gatte, ein Unglück!' „Der von Fräulein v. Dehnhardt gefolgt? Arzt trat auf sie zu und sagte: „Fassen Sie sich, gnädige Frau, noch ist nicht Alles verloren. Ihr Gemahl ward leider verwundet
, er ist auf dem Wege hierher, Sie waren sein einziger Gedanke — so raffen Sie all« Kraft zusammen, um dem Lei denden Hülfe und Trost spenden zu können.' „O mein Gott und das geschah Alles um meinet willen, ich bin schuld daran!' jammerte Lucy, „doch wo ist er, ich muß zu ihm?' — „Gemach Frau Baronin, daS würde nicht gehen, er ist auf dem Wege hierher, in treuen Händen. — Doch ich möchte Martin requiriren, um mit thätig zu sein, unterdeß werden Sie sein Lager wohl so bequem wie möglich herrichten lassen.' Lucy
flüchtete trostlos in die Aime der Tante Louise, die sie so gut sie konnte beruhigte und dann im Verein mit ihr alles Nöthige anordnete und vollführte. — Martin, der gänzlich den Kops verloren hatte und immer über seinen Herrn jammerte, ergriff die Pluder hosen statt des Frackes und fuhr so gul eS gehen wollte hinein, stülpte BrigittinS Gartenhut aus und wollte so losstürmen, als diese ihn noch glücklich er wischte und anders kostümirte. So nahete sich denn der traurige Zug und der Baron
für sie, Albrecht nicht verrathen zu haben, daß sie sein Geheimniß kenne, und wie glücklich war sie, ihrem Gatten nun wieder ihr volles Vertrauen, ihre volle Achtung schenken zu können. „Nein Lucy, täuschen wir uns nicht, meine Augen werden sie niemals mehr schauen, doch nun kann ich ruhig sterben — ich danke Dir für Dein Versprechen, worin ich zugleich Deine Engelsgüte und Milde gegen mich sich ausspricht. — Martin wird Dich leiten, wenn Du meine Tochter aufsuchst, er und der Mar quis waren die einzigen
, die hier darum wußten. — Martin war mir ein treuer Dierer!' Der Baron lehnte erschöpft inS Kissen zurück und Lucy reichte ihm leise weinend einige stärkende Tropfen. Zisch wenigen Minuten raffte er sich wieder auf und fuhr mit noch matterer Stimme fort: „Lucy, wenn Deine Thränen, die Du um mich weinen wirst, getrocknet sind, dann bricht ein neneS Morgenroth für Dich an, dann werden sich Dir bald Viele nähern, die der Reichthum, den ich Dir hinter, lassen werde, locken wird. Viele aber werden sich Dir nahen