, um dann wieder zurück zu gehen. Jedenfalls wurden die Sachen zum Feste gebraucht. Borsichtig spähte Horst durch eines der Fenster des Garteuhauses. Nichtig, Lisette stäubte und bürstete eben eine zierliche Konsole ab und war so in diese Arbeit vertieft, daß sie ihn nicht bemerke. Deshalb verhielt er sich »och einen Augenblick still um die Kleine zu beobachten. Lisette war in trüber Stimmung. Ihr Verlobter, der Koch, war unfreundlich, ja verletzend zu ihr gewesen, er wich ihr sichtlich aus nnd schien es gar
ein reges Treiben. Das ganze Personal war in eifrigster Thätigkeit. Auf dem Heerd zischten und brodelten die Speisen, auf langen Niicheiitischen wurden Schüsseln dekorirt und angerichtet zum Schmuck der herrschaftliche» Tafel. Lotte kollerte, hochroth im Gesicht, vor einem Schrank, aus dem sie einer Magd immer neue Stöße Porzellan reichte, die jene auf den daneben stehenden Tisch setzte. Eben kam eine Portion kleiner Desserttellerchen zum Vorschein, als sich der Koch unerwartet um wandte und dem Mädchen
dabei eine»» Stoß ver setzte, daß sie beinahe die Teller fallen ließ. Lotte sprang auf. .Es sollte mich nicht wundern, wenn Sie heute Abend noch ein großes Malheur an richten,' fuhr sie den Koch an. .Ich möchte nur wissen, was seit ein paar Tagen in Sie gefahren ist? Es ist schon bald nicht mehr auszuhalten. Mit den Leute» springen Sie um, daß es eine Schande ist. und in der Küche laufen Sie umher, als ob Sie ganz allein darin wären.' Der also Angeredete warf Lotte einen bösen Blick zu. .Ich dächte
, allzu große Liebenswürdigkeit tragen Sie gerade auch nicht zur Schau, Fräulein Schloßverwalterin.' Lotte wurde noch rother vor Zorn bei den spottenden Worten. Heftig mit einem Saucennapf fuchtelnd, trat sie dem Koch näher, sodaß dieser es rathsam fand, ein wenig zurückzutreten. - ^ . .Wenn Sie noch nicht wissen sollten, wie ich heiße, mein Herr Topfgnckr, so will ich es Ihnen sagen. Hier im Schloß bin ich seit 40 Jahren Lotte genannt worden, und ich glaube diesen Namen zu Ehren gebracht
zu haben.' Darauf wandte sie sich der Kücheuthür zu, in der Christine, den Wortwechsel anhörend, noch stand. Lotte besänftigte sich.sofort, als sie das Mädchen gewahrte. .Nun Kind, bist . Du da? Hast Wohl schon lange gewartet? Komm einen Augenblick herein, ich bin gleich fertig. Dann kannst Du mir, beim Herausgeben des Silberzeugs zur Hand gehen.' ' Christine folgte der Aufforderung und setzte sich etwas abseits auf einen Stuhl. ! ' Den Koch würdigte Lotte keines Blickes mehr, und auch dieser schien