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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 14.03.1905
Umfang: 8
der Polizeiaufsicht erlassen. Am 4. Oktober 1904 übersiedelte Koch nach Mera». Von hier aus schrieb er. um eine Betreibung der Rückzahlung zu verhindern un6 neuerlich Geld zu erhalten, daß er zwar nun frei sei, aber sein Geld erst in 4 5 Wockzen realisieren könne. Pou jetzt au wurde Amort zu größeren Sen dungen bewogen. Wie später erzählt werden wird, machte Koch, der einen Au'sflng nach Passeier unternommen hatte, die Bekanntschaft einer Frauensperson, wes halb seine Geldausgaben bedeutend stiegen. Daher

angespornt. Nun folgt eine Reihe von Betreibungeil der 600 l5 und sagt Koch hierbei auch unter anderem, daß er in Wien war und daß er mit dem Prior dort von Meran aus telephonisch (!) ge sprochen habe. Am 20. November 1904 (seit 27. Oktober ivar Koch wieder in Meran) schreibt er. daß er am 1. Dezember sein Geld beheben könne, er werde das Wort halten. Am 22. November 1304 betreibt er, dem Amort wieder 230 kL zugeschickt hatte, eins weitere Sen dung von 100 X, da er sonst nicht nach Wien reisen könne

. der leider dein Koch Wort für Wort glaubte. übers«ndte an ihn folgende Be träge: Am 17. November 1903 l< 2!» 19. November 1903 tl> .. 24. Dezember 1903 .. 2» ., 20. Jänner 1904 22 .. 16. Mai 19(14 >» .. 28. Mai 19l14 Ul .. 13. August 19»4 „ >5, ., 17. September 1904 U<> im Oktober 1904 nnbekaunten Datums am 14. Oktober 1904 ',0 .. 14. Oktober 1904 .. 25V Bis hierher dürfte die Höhe de>5 Geldlei stungen d«, yuctz öfttzrK»xedMierten An- fprüchen entsprecheil. Am 12. Novernber 1904 inTramin gegeben

l< 2t><)> am gleichen Tage .. l0 im November uubekanute.i Datums 2U am 26. November 1904 l2<1 zusammen K 922 Die nach dem 16. Oktober l9l>4 gesendete» Be träge von zusammen 350 lv wurden zur Bezahlung der Taxe von 600 I< gegeben, weshalb anzuneh men ist, daß Koch um 2ö0 lv mehr verlangte, als er erhielt. Die 60 K schickte Amort nicht nach Wien. Diele werden deshalb nicht in die Beträge, auf ivelche die Schädigungsabsicht Kochs gerichtet war. ein gerechnet, weil er wohl kaum diese kleinere Sunune verlangt

haben würde, wenn er die vollen 600 k5 „Taxe' erhalten hätte. Ani 4. Oktober 1904 kam Koch, wie schon er wähnt, nach Meran und begab sich sofort zu den Geschäftsführerseheleuten Josef nnd Anna Pichler. wollte. Sie. die so gern tanzte, hatte sich hellte bald eriniidet gesiihlt und sich voni Tanze zurück gezogen zum größten Schmerz des Leutnants Bauer. Ihre Augen hatten unwillkürlich während des Tanzes Walter von Kattenberg gesucht, der an dem Tanze nicht teilgenommen hatte, sondern unter einer »nächtigen Bliche auf einer Bank

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Bozner Zeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 14.03.1905
Umfang: 8
Sir. 60 »Lozner Zeitung' (Südtiroler Tagblatt) Dienstag, den 14. März 1906. kojse mit» werde <un 1. Dezember 1904 den Betrag zurückzahlen. Auf das hin beendigte Ätair dein Koch ein Darlehen von IM 15. Dies war Anfangs No- dcmber 1904. Zlan II. Novenchcr 1904 telegraphierte Koch vn 3)cai> um iveitere 200 15, die dies«- postlagernd «nach Meran senden sollte und fügte bei, daß er vor 1. Dezember kein Geld erl)alte. Diesmal gelang der Betrug dem Koch jedoch nicht, denn Mair schöpfte Verdacht

. Da der selbst betrogene Josef Pichler den Koch auch als mohlstehend bezeichnete und dieser einen dertrauenenveckenden Eindruck mallste, trug Josef «Astieiu tciu Ledenten. Kredit zu gewähren, und nahm Koch und seine Geliebte am ^4. November in Kost und Logis. Äin l. Dezembor lies; Koch durch seine Geliebte sagen, er müsse ersl seine Legitimationen nach Wien schicken, mn das Geld zu bekommen. Am ss. Dezember verkurgten Koch und Anna Pichler !>ie Rechnung, am nächsten Tage jedoch waren sie gpnrws verschwunden. Josef

Gstrein war um >146 15 68 I> geprellt. Die beiden ließen im Zimilier einige gering fügige Effekten zurück, um unbenierkt das' Weiie fuckzen zu können. Anna Pichler war von Koch zwar sehr plump angelogen worden, lebte ader docl) in gutein Glauben, daß sie mit ihm ihr Glück machen werde. Daher folgte sie ihm nach Wien. Endlich erreichte aber doch Koch das Sckpcksal. Am 9. Dezember war das Gericht in Kenntnis des zum Schaden des Gottfried Amort verübten bedeu- ienAen Betruges gekommen und telegraphierte

an die Polizeidirektion Wien, es sei Koch oder dessen Geliebte zu verhaften, falls sie einen Geldbetrag poste restante Wien zu erheben versuchen sollten. Diesen Geldbetrag konnte eben Koch, wie frül>er erwähnt, von Amort erwarten (60 15 für Mich er.) ES gelang tatsächlich am 13. Dezember 1904 Kochs auf diese Weise habhaft zu werden und so ist ihm einstweilen das' Handwerk gelegt. Franz Koch ist im Großen und Ganzen gestän dig. Er gibt insbesondere zu, daß alle seine An gaben erlogen waren und daß er keine Aussicht

hatte, seine Gläubiger zu bezahlen. Bezüglich des Betruges zum Schaden des Jo sef Pichler behauptet er. daß er die 160 diesem nicht über äußerstes Dränge» sondern bereitwillig dezaiilt und daß er auch für Pichler öfters Aus lagen gemacht und ihm manches spendiert habe, so daß man ihm nicht die Herauslockiung der ganzen Summe von 341 15 26 b zu Lasten schreiben könne. Wenn nun auch die 160 15 vom Standpunkte der privatrechtlicl?en Ansprüche die Schuld des Koch mindern, so hat diese Abstattung auf den Bestand

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 16.11.1908
Umfang: 8
Fortsetzung fand und nun den Staat die nette Summe von 30.000 Franken zu kosten droht. Im August IL01 wurde der siziliani- sche Abgeordnete Niccolo Fulci Unterstaatssekretär des Ackerbaues im Kabinett Zanardelli. Bei seiner Anwesenheit im Ministerium begegnete er öfter einer hübschen jungen Frau, die kam zu ihrem Gatten, dem Ministerialsekretär Koch nach den Amtsstunden um ihn abzuholen: Seine Exzellenz ließ sich der jungen Frau vorstellen, und es dauerte gar nicht lange, so hatte die Signora Koch Anlaß

, auch in Abwesenheit ihres Gatten im Amtsgebäude zu erscheinen, ja gerade, wenn der Herr Ministe rialsekretär eine Mission außerhalb Roms hatte, was auffällig oft geschah, sah man seine elegante Gattin in den Vorzimniern und Zimmern des Herrn' Unterstaatssekretärs. Eines Tages verließ Frau Koch die eheliche Wohnung und bezog ein elegantes Heim für-sich. Ihr Gatte war- , darüber untröstlich und suchte mehrmals vergeblich, sie zur Rückkehr zu bestimmen. <Äine. Frau erinnerte sich seiner aber erst, als ihr dreizehn

Monate nach der Trennung ein Töchterchen geboren ivurde, und als der Ministerialsekretär darauf hrmvies,. er sei nicht befugt, den Herrn Unterstaatssekretär zu vertrecen, wurde ihm eine Alimentenklage zuteil. Er wurde -auch verurteilt, da seine Güttin beschwor, er habe sie in der Zeit der Trenung mehrmals besucht. Nun trat aber der AntersdaaiAsekretär Fulci selbst in Aktion. Er forderte den Ministerialsekretär Koch ..Bozner Zeitung' (Südtirolcr Tagbl.itt) auf, seiner Frau die beanspruchten Alimente

zu zahlen und sich dann von ihr gerichtlich zu trennen. Als Koch das verweigerte, wurde er zuersv vom Amte suspendiert und dann aus dem Staatsdienst entlassen! Er berrat hiergegen den Klagewvz, und nach endlosen Verhandlungen entschied' das Oberste Verwaltungsgericht definitiv zu seinein Gunsten. Dem Ackerbauministerium wurde aufgegeben. Koch wieder in seinen früheren Rang und Dienstgrad einzusetzen und ihm für die erlittene materielle und moralische Schädigung 80 00V Franke«? aus zubezahlen. Seitdem

sind Monate verganzen und Koch kann die Ausführung des rechtskräftigen Ur teilsspruches nicht durchsetzen. Besonders iveiget sich das Ministerium zu zahlen, unter dem Vor- uonde einer Regreßklage gegen den sriiheren Un terstaatssekretär Fulci. Die Wahrheit ist. daß das Ministerium wegen der 80.000 Franken dem Par lament eine Nachtragsforderung in Gestalt eines Gesetzentwurses vorlegen müßte, und dabei würde es natürlich zu einer breiten Erörterung des Skan dals Fulci-Koch kommen. Unterdessen besorgt

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Bozner Zeitung
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Seite 4 von 4
Datum: 09.07.1884
Umfang: 4
vorgeschlagenen fünfundzwanzig Candidaten wur den einhellig gewählt. Paris, 7. Juli. Ein Mitarbeiter des Gaulois hatte mit Dr. Koch folgende Unterredung: „Wel ches ist der Character Ihrer Mission?' — Koch: „Ich bin von der deutschen Regierung zum Stu dium des Characters der Epidemie abgesendet. Die französischen Minister anerkannten den offici- ellen Character meiner Mission.' — „Ist Ihre Meinung bereits gebildet? — Koch: „Vollständig. Die Cholera ist offenbar die asiatische. Diesbe züglich theile

ver.' breitet werden?' - Koch: «Durch die Luft nie mals. Mikroben können sich nur entweder durch menschliche Körper oder durch Excremente oder durch feuchte, mit dergleichen befleckte Wäsche ver breiten.' — „Auf diese Art wären also die Vor sichtsmaßregeln mit der Bagage überflüssig und vexatorisch?- Koch: „Die absolute Gefahr liegt in den Eingeweiden. Sie können da mit Vorkehr rungen von Außen nicht zu.ihr gelangen.' — „Haben Sie in den Autopsien, welche die Doctoren Roux und Strauß gewacht

, ähnliche Mikroben er kannt, wie in Egypten und Indien?' — Koch: „Ja.' — „Welches ist Ihre Meinung bqüglich der Verbreitung der Epidemie in Europa?' — Koch: „Die Krankheit wird nach Deutschland kommen, daran zweifle ich nicht, und übrigens überall hin, denn von dem Augenblicke an, wo ein Herd besteht wie Toulon, dürfte daS Uebel überall hingehen. Was ich Ihnen sagte werde ich meinen Landsleuten wiederholen.' Telegramme der „Sozner Zeitung'. Wien, 9. Juli. Zwischen Oesterreich und Montenegro

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Seite 2 von 8
Datum: 14.03.1905
Umfang: 8
aus Ja. Aufgrund des Wahr- Ipruches der Geschworenen erkannte der Gerickts- hos unter Zubilliguiig mildernder Umstände auf 10 Jahre schweren verschärften Ker- ' e r. ' '^5- ^ Bozen, den 14. März. Ein „geriebener' Betrüger. In der heutigen zweiten Schwurgerichtssitzung gegen den Privatlehrer und Geschäftsreisenden Franz Koch von Bozen, wegen Betruges, führt den Vorsitz Landesgerichtsrat Chimelli. Die öf fentliche Anklage vertritt Staatsanwalt-Substitut Dr. Chrisrancll, die Verteidigung liegt in Hängen des Herrn

Rechtsanwaltes Dr. Kinsele. Der Anklageschrift entnehmen wir: Franz Koch, Privatlehrer und Geschäftsreisen der, ist schon zweimal wegen Verbrechens des Be truges vorbestraft: Zuerst diktierte ihin das k. k. Kreisgericht Bo zen am 27. Juli 1901 eine Kerkerstrafe von l> „Leutnant v. Kattenberg hat mir indessen ge stern noch gesagt, daß er teilnehmen würde,' warf Nelly Schröder ein. — „Ja, allerdings-'' entgeg- nete Leutnant Bauer, „Kattenberg meinte, daß er vielleicht nachkommen

für die Dauer von Zwei Jahren ange wiesen. Hier wurde Koch im Armenhause verpflegt, da er zu Zeiten auch etivas kränklich war. Eiue Be schäftigung suchte er sich nicht. Hingegen war er bestrebt, ohne Arbeit und aus Kosten anderer sich nach seiner gewohnten Manier Geld zu verschaffen. Im Herbst 1903 traf er in Bozen mit dem ihm seit dem Jahre 1896 her bekannten Gastwirtssohn und Tischler Gottfried Amort aus Altrei zusam- men. In diesem Manne scheint er ein geeignetes Objekt für betrügerische Ausbeutung

müsse. Seit dieser Begegnung sandte Franz Koch bis zu seiner Verhaftung an Amort nicht weniger als 39 Briefe, Postkarten und Telegramme. In allen diesen Korrespondenzen kehrt die Bitte um Geld, verbunden mit immer intensiver wer denden Vorspiegelungen wieder. Zuerst schrieb er von der Augenklinik in Inns bruck aus. wo er wegen eines Starleidens in Be handlung stand. Er verspricht in diesen Briefen, sich in hohem Grade zu revanchieren, eine Verzinsung von 6A: er schickt einen Schuldschein über 200

lv und ver sichert mit Beftimintheit in einigen Monaten alles gewiß doppelt zu vergüten. Mitte?!oveniber 1903 kehrte er in feine Hei mat Terlan zurück. Amort sandte zuerst nichts. Daher beklagt sich Koch, daß er einen guten rentablen Posten hätte fahren lassen müssen, weil er kein Geld bekomme« hätte. Er weri/e 10A- Zinsen zahlen, jedoch nur bei rascher Sendung von 200 Iv; sein, Kochs Glück, sei auch jenes Anrorts-. wenn dieser das Geld nicht habe, solle er es aufleihen, er werde gut belohnen. Da Amort

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Seite 3 von 4
Datum: 12.02.1891
Umfang: 4
im „Teatro So ziale' einige Vorstellungen geben, die diesbezüg lichen Unterhandlungen find im Zuge. - Bor einiM Tagen explovirte einem Knaben in Ron- zone Lei Trieut ?me Tynamitpatrone mit welcher er spielte, in den Hänveu, riß ihm einige Finger glieder fort und verletzte glücklicherweise nur leicht sein danebenstehendes Schwesterchen. Professor Koch's Reise «ach Egypteu. Der ,N. Fr. Pr.* wird ans Trieft vom 6. Fe- brnar geschrieben. Heute Mittags hat Professor Koch auf dem prächtige» E!ldampfer

des Oester« reichisch Uugarischen Lloyd .Enterpe' die Flucht nach Egyptin ergriffen, um dort für einige Zeit unge- stcafr durch den Eifer der europäischen Berichterstat ter unter Palmen zu wandeln. Solch eine über Nacht aufgeflackerte Weltberühmtheit wird selten störender empfunden worden sein, wie von Professor Koch, dem mittelgroße» unscheinbaren Manne mit dem grauen Havelock, der in sich gekehrt und abgesondert auf dem Deck der .Enterpe' auf und ab schritt, der das lebhafte Treiben anf

einem in der Abfahrt begriffenen Dampfer flüchtig und von ferne betrach tete und erleichtert anfgeathmet haben mochte, als die Anker gehoben wurden: denn nun konnte er sich in seine mit allem Tomfort ausgestattete Kabine zurückziehen und mit sich allein bleiben, und auch das wett zusammenfließende Rund von Himmel und Meer verschonte ihn mit dem .Kochin', da» ihm auf festem Lande von jeder Straßenecke, von jede« RestanrationSlische und au» allen ZeitnngSblätter» entgegeusprang. Professor Koch kennt übrigen

» die Wohligkeit und die Ruhe einer Seefahrt; einmal bereits hat er das Mittelmeer durchkreuzt, nm sich, zn jener Zeit als einfacher Dr. Koch, zur Auf» findnug des Eholera-BactlluS nach Egypten zu bege ben. Damals beaützte er einen Peniusular» und Ortelltal-Dampfer von Brtudist auS. Wie jedoch aus einer dem Präsidenten des Oesterreisch-Uugari- scheu Lloyd, Baron Morpnrgo, gegenüber gemachte» Aeußerung hervorgeht — derselbe hatte sich vor der Abfahrt an Bord der .Eaterpe' eingesandt», um dem berühmten Forscher

die letzten Grüße vom Festlande zn entbieten — ist Professor Koch die Route über Trieft sympathischer, da er sich auf dem Lloyddampfer mehr angeheimelt fühle. Jedenfalls kennt Koch nebst den Annehmlichkeiten auch die kleine» Tücken einer Seereise; wenigstens schenkte er der scharf über die Berge wehenden Tramon- tana, die das Meer kräuseln machte, zeitweilig einige Aufmerksamkeit. !lm so lieber glaubte er dann den Verflchernnqe» des liebenswürdige» La, pitänS, der anf Grund der wohlgestauten Ladung

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Seite 4 von 8
Datum: 27.02.1903
Umfang: 8
, um dann wieder zurück zu gehen. Jedenfalls wurden die Sachen zum Feste gebraucht. Borsichtig spähte Horst durch eines der Fenster des Garteuhauses. Nichtig, Lisette stäubte und bürstete eben eine zierliche Konsole ab und war so in diese Arbeit vertieft, daß sie ihn nicht bemerke. Deshalb verhielt er sich »och einen Augenblick still um die Kleine zu beobachten. Lisette war in trüber Stimmung. Ihr Verlobter, der Koch, war unfreundlich, ja verletzend zu ihr gewesen, er wich ihr sichtlich aus nnd schien es gar

ein reges Treiben. Das ganze Personal war in eifrigster Thätigkeit. Auf dem Heerd zischten und brodelten die Speisen, auf langen Niicheiitischen wurden Schüsseln dekorirt und angerichtet zum Schmuck der herrschaftliche» Tafel. Lotte kollerte, hochroth im Gesicht, vor einem Schrank, aus dem sie einer Magd immer neue Stöße Porzellan reichte, die jene auf den daneben stehenden Tisch setzte. Eben kam eine Portion kleiner Desserttellerchen zum Vorschein, als sich der Koch unerwartet um wandte und dem Mädchen

dabei eine»» Stoß ver setzte, daß sie beinahe die Teller fallen ließ. Lotte sprang auf. .Es sollte mich nicht wundern, wenn Sie heute Abend noch ein großes Malheur an richten,' fuhr sie den Koch an. .Ich möchte nur wissen, was seit ein paar Tagen in Sie gefahren ist? Es ist schon bald nicht mehr auszuhalten. Mit den Leute» springen Sie um, daß es eine Schande ist. und in der Küche laufen Sie umher, als ob Sie ganz allein darin wären.' Der also Angeredete warf Lotte einen bösen Blick zu. .Ich dächte

, allzu große Liebenswürdigkeit tragen Sie gerade auch nicht zur Schau, Fräulein Schloßverwalterin.' Lotte wurde noch rother vor Zorn bei den spottenden Worten. Heftig mit einem Saucennapf fuchtelnd, trat sie dem Koch näher, sodaß dieser es rathsam fand, ein wenig zurückzutreten. - ^ . .Wenn Sie noch nicht wissen sollten, wie ich heiße, mein Herr Topfgnckr, so will ich es Ihnen sagen. Hier im Schloß bin ich seit 40 Jahren Lotte genannt worden, und ich glaube diesen Namen zu Ehren gebracht

zu haben.' Darauf wandte sie sich der Kücheuthür zu, in der Christine, den Wortwechsel anhörend, noch stand. Lotte besänftigte sich.sofort, als sie das Mädchen gewahrte. .Nun Kind, bist . Du da? Hast Wohl schon lange gewartet? Komm einen Augenblick herein, ich bin gleich fertig. Dann kannst Du mir, beim Herausgeben des Silberzeugs zur Hand gehen.' ' Christine folgte der Aufforderung und setzte sich etwas abseits auf einen Stuhl. ! ' Den Koch würdigte Lotte keines Blickes mehr, und auch dieser schien

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Bozner Zeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 18.04.1906
Umfang: 8
. Auch dieses Essen nahm infolge zahlreicher Trinksprüche einen festlich angeregten, nmu darf sagen glänzend?« Verlauf. Wir können mlimöglich hier aller de: Worte gedenken, die ge sprochen wurden, und heben nur einiges hervor, an erster Stelle das Kaiserhoch des Hervn Super intendenten Koch, der aus persönlichen Eindnicken bestätigte, daß es dem Kaiser Herzenssache sÄ. Schirmherr auch der evangelischen Kirche zir sein. In längerer, kräftig-klarer Rede entledigte sich dann Herr Zeltner der „süßen Last der Dankbar

Gesang evan- gelisck>er und deutscher Lieder und imter Be>grü- ßlMg'sworten, die der Obmann der evangelischen Predigtstation und des Kirchbauveroines, Herr Konlmerzienrat Zeltner-Dietz, und Herr Paisui? Jaesrich mit den Ehrengästen, den Herren Super intendenten Koch aus Wallern in Oberösterreich und Senior Koch aus Gmnnden, und den Meraner nnd Jiulsbrucker GästM tauschteil, deu Herren Psarrer Molin nnd Wehrenpseiliiig nnd Herrn Dr. Goldslein. Tie Hauptfeier fand Dienstag vomrirtags z>wi- schen

' unter Trom peten- und Posauneilklängen. Die nun zunächst folgende Ansprache des Herrn Pastor Jaesrich ver breitete sich in festlichem Ton über Entwicklung und Lage der Gemeinde imd ihrer auf dem Boden des Rechtes stehenden Bestrebungen. Dann sangen die Kinder, die am evangelischen Religionsunter richt tsilnehmen. drei Strophen eiiler deutschen Uebsrsetzung des Dedeuin, woraus Herr Super intendent Koch die Kanzel zur Weiherede bestieg. Er sprach über die schönen Worte des Paulus an die junge

unwillkürlich einem heiligen Tempel in dein Herrn, aus tvelchÄn l stehend an. auch ihr niit erbauet werdet, zu eiiler Behausung > Mit der Aushebung der Tafel um 5 Uhr fand- Gottes im Geist' und legte sie auf das gegenwar- l eine Feier ihren Abschluß, wie sie der evangelischen, tige Ereignis hin, rni zu Herzen geheiilder Ermah- 5 Gemeinde von Bozen-Gries so bedeutungsvoll und» nung aus. Sein Bruder. Herr Senior Koch, war! so schön zum erstenmal beschieden gewesen ist. es, der darauf das christliche

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Seite 3 von 4
Datum: 03.06.1880
Umfang: 4
wird, als dem Unternehmer, respective dessen Erben, die den Tunnel vor Vollendung der ZufahrtS' straßen für sich und zu ihrem Nutzen befahren dürfen. (Schlauheit eines Affen.) In Frankreich erzählt man sich soeben eine lustige Geschichte von einem Affen. Im Süden Frankreichs lebt nämlich ein reicher Mann auf seinem Schlosse, das rings von hohen Bäumen umgeben ist. Der Schloßkoch Hot einen Affen, einen schlauen Burschen d.-r schon so manchen Streich ausgeführt hat. Derselbe ist dem Koch öfters behülslich. das Geflügel

zu ruvlen. An einem bestimm» ten Tage gab nun der Koch dem Affen zwei Reb hühner zu rupfen und dieser setzte sich an ein offenes Fenster und begann seine Arbeit. Er hatte schon einen der Vögel seines Gefieders entledigt und legte ihn mit eiuem zufriedenen Brummen an den äußersten Fensterrand, als auf einmal ein Falke von einem der hohen Bäume herabfliegt und den gerupften Vogel fortträgt. Der Affe war sehr zornig, ballte die Fäuste nach dem Räuber, der nch in nicht weiter Entfernung auf e>uen Baumast

war ihm der Hals umgedreht uno er selbst vom Affen gerupft. Dieser brachte nun diese beiden Vögel dem Koch, als ob er sagen wollte: „Da hast Tu Deine zwei Rebbühner. Meister'. Dem Koch kam War der eine der beiden Bögel etwas verdächtig vor. aber nichtsdestoweniger briet er sie und setzte sie auf die Tafel. Der Herr de» Hauses schüttelte den Kopf, als er das Gericht sah und erzählte herzlich loch-nd dem Koch den Streich, den der Affe gespielt hatte. Neuere HoA. Prag, 1. Juni. Se. Majestät der Kaiser haben heute

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Seite 2 von 6
Datum: 26.07.1901
Umfang: 6
vor einer Überschätzung der Heilstätten. In Deutsch; land dürften jährlich etwa 4090 Personen durc l diese Genesung finden, während 226,099 Personen wegen Schwindsucht in Krankenhausbehandlum standen. Größerer Einfluß auf den Rückgang der Krankheit komme den vorerwähnten allgemeinen sanitären Maßnahmen zu. Namentlich befürwortet der Redner die Nachahmung der von der Stad > New-Uork getroffenen Einrichtungen, dank denen die Sterblichkeit an Schwindsucht seit 1886 um mehr als 35 Prozent gesunken sei. Professor Dr. Koch

schloß mit dem AuSdruc der festen Ueberzeugung, daß bei Benutzung der im Kampfe mit anderen Seuchen gewonnenen Erfahr ungen, wenn unrichtige Wege vermieden und das Uebel an der Wurzel getroffen werde, der Kanip gegen die Tuberkulose zum siegreichen Ende führen werde. Professor Koch, der berühmte Entdecker 'des Tuberkelbazillus, hat daher auf diesem Kongresse Anschauungen entwickelt, die, wenn richtig, eine gan andere Bekämpfungsweise dieser furchtbaren Geise der Menschheit zur Folge haben müßten

alle Beleidi gungen von Militärs durch Juden kriegsrechtlich bestraft werden sollen. Die Generalgouverneure Koch legt der Vererbung dieses Uebels, obwohl dem selben schon zahlreiche und berühmte Geschlechter zum Opfer gefallen sind, wenig Werth bei. Noch viel epochaler ist sein Ausspruch, daß der uberkelbazillus des Menschen nicht derselbe sei, wie der der Thiere. Wie viel Furcht würde Prof. Koch von dem Menschengeschlecht nehmen, wenn sich seine mit größtem Fleiße gemachten Beobachtung«, bewahrheiten

würden. Prosessor Koch hat aber schon einmal, und zwar vor 7 Jahren, der armen leiden den Menschheit eine große Freude durch sein ent decktes Tuberkulose-Serum bereitet, die leider nur von sehr kurzer Dauer war, weshalb auch diesen neuesten Forschungen des berühmten Bakteriologen nicht allzuviel Freude entgegengebracht werden kann Man darf gespannt darauf sein, welche Erwider ungen diese nicht nur mit den bisherigen Auffassun gen der Wissenschaft, sondern auch mit den im Volke herrschenden Anschauungen

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Seite 3 von 4
Datum: 16.01.1891
Umfang: 4
' erschiene», welche wir allen Fre»udea der Kneipp'» Naturhetlmethode sehr empfehlen. Seltsamkeit verzeichnet zu werden. Ernstliche Be» deutuug wird ihr kaum beizulegen sein. (Die Beschaffenheit des .Kochin'S.*> I» der medizinischen Wochenschrift erklärt Äeheimrath Dr. Koch, daß nach den bisherige» Publikationen seine Angaben über das ueue Heilmittel im Großen und Ganzen ihre volle Bestätigung fauden. Auch bezüglich der Heilwirkung deS Mittels kSune Koch nach den vorliegenden Berichte

» a» dem von ihm früher Berichtete» festhalten. Behufs unbefaugeuer Prüfung des Mittels habe er die Zusammenfegunz nicht bekanntg-gebe». Nachdem aber die Bedeutung deS Mittels konstatirt ist und das Studium behufs weiterer hinausgehender Auweudung d-S Mittet» die volle »enntniß denselben erfordert, halte er de» Zeitpunkt für gekommen, die Zufammeuse«i!«g be kanntzugeben. Prof. ttoch gibt unn detaillirt den eingeschlagenen Weg a» und die angestellten Ver suche, die ihn zur Eutdeckuug des Mittels führten. Koch

Substanz stud vorläufig nur Vermuthungen möglich. Nach Koch» VorauSseSung geht die Wirksamkeit dieses Stoff-» auf tuberkulöse Organismen weit über die stärkest wirkenden Arzneistoffe hinaus. Koch gibt sodau» die Erklärung von dem wahrscheinlichen Vorgange dieser Wirksamkeit. — Von den geheilten Kranken wurden zwei weiter beobachtet uud eS zeigten sich bei den selben seit drei Monaten keiue Bacillt» mehr. Tetegramme. Kmche Uoft. (Vom Tage.) Der für IS. Aänuer Abends angesagte Cercle brt der Erzherzogin

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Seite 3 von 4
Datum: 21.11.1890
Umfang: 4
Professor Pusch mann: Durch das Koch'sche Heilverfahreu feien die klimatischen Kurorte nicht überflüssig; frische Luft und Höhentlima Unter der gleichmäßige« südlichen Temperatur, geregelte Lebensweise und Ernährung in den Anstalten werden namentlich' für Genesende ihren Werth behalteu. — Professor Koch sagte dem Bert« ter des „Newyork Herald': Da die Experimente an Menschen erst sechs-Mo nate alt seien, könne er die Heilung der Lungen -tuberkulöse nicht als definitiv ansehen, doch sei er -persönlich

überzeugt, daß bei Anwendung in dei^ Änfängsstadten die Heilung erfolge. Er arbeite gegenwärtig an der Herstellung eines Schutzmittels ^für einmal angegriffene und geheilte Lungen; ^äußere Tubttknlose werde jedeufalls definitiv g?» A hellt. — Vom IS. d. wird aus Berlin gemeldet: Der Kliniker Gerhardt demoästrirte gestern vor ^.eiuer-Lroßen Anzahl, auswättiger Aerzte die Koch? sche Heilmeihode bei der Tuberkulose an dre charakteristischen Fälleu. Eine schwere Rachen erkrankung zeigte nach der gestrigen

mit Rivpen-Tuberkulose vor. — Koch erhielt eiue Glückwuufchdepesche von Pasteur. — Koch beschäftigt stch mit der Auffindung eines Verfahrens zur Massenherstellung von Lymphe. Man hört, daß in Berlin mit fal- 'cher Lymphe Handel getrieben wird. Strenge Strafe» Das Schwurgericht von Solothuru verurtheilte am letzten Samstag den 59jährigen Ben. Baumaun aus Starrkirch, der m Hardtwald und Säliwald durch Abköpfen vou junges Tannen der Gemeinde Ölten be deutenden Schaden zugefügt habe, zu drei Jahren Zuchthaus

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Seite 3 von 4
Datum: 05.12.1890
Umfang: 4
in der Dorotheenstraße entlehnt wird, und auf dem der Professor, gleich vom Hause weg eiueu scharfen Trab einschlagend, nach dem Thier garten reitet. Diese Promenade, bei der er fich eines etwas merkwürdigen RelteranzngeS und eiueS riefigeu SchlapphnteS bedient, dauert ungefähr eine Stunde. Die übrige Zeit des Nachmittags gehört ausschließlich bis Abends acht Uhr dem Studium. So einfach das Mittagmahl war, so reichhaltig ist das Souper, bei dem drei bis vier Fleischspeisen nicht fehlen dürfe«. Prof. Koch pflegt

, und zwar, seltene Fälle ausgenommen, nur in seinem Laboratorium. Seinen Intimen gegenüber soll er fich oft bitter über die vielen Störungen und Belästigungen beklage», denen er durch Be suche vou ihm zumeist gauz «llbekannten Personen ausgesetzt ist. Dr. Koch ist kein trockener Ge lehrter, der fich unr für sein spezielles Fach interessirt, sondern bringt Allem, waS sich ans anderen Gebieten der Wissenschaft und Kvnst er eignet. die wärmste Theilnahme entgegen. Im gewöhnlichen Verkehr ist er äußerst zuvorkommend

vor: Der junge Dr. MoSeatelli, ein Assistent Mole» schott'S und früherer Schüler Koch'S, erklärt ein absolut sichert», aber mllder und schmerzloser als das Koch'sche wirkende» Mittel gegen LnpnS ge funden zn haben. MoSeatelli, der einen Fall derart herstellte, daß nach sechs Monaten kelne Recidive eintrat, und einen andern jetzt behandelt, will sein Verfahre» der römischen medicinische» Gesellschaft und brieflich auch Koch mittheilen. Strenge Killte in Rnßland» Ans Oreaburg am Ural wird telegraphirt: Infolge

. Nach der »Presse* wnrde zu Begin» der Konferenz der Ssterr.-nngarischen u»d der dentschea Delegirte» ei» StaatSvertrag unterzeichnet, wod»rch die vorarlbergische Gemeinde Mittelberg ans dem diesseitige» Zollgebiet auS« geschieden uud dem deutsche« einverleibt wird — Vorbehaltlich der Genehmiguug d«^ beiden Reichs« vertrelnage«. -> Im Abgeordne^enhavse kündigte DunajewSki den Bau der Wiener Stadtnah» nnd für ha? nächste^Jahr die Balütaregnltiung a». Berlin, 4. Dez. Dr. Koch erk!ärte.dem Wiener

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Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
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Datum: 11.07.1884
Umfang: 4
der Weichsel in Russisch- Polen verursachte Schaden wird officiell mit 3V, Millionen Rubel beziffert. Berlin, 9- Juli, Abends. Der erste vom Geheim rath Koch eingetroffene Bericht erklärte die Ton- Da ließen es die zwei, der dritte, ein kecker Bube, griff nach seinem Messer und höhnte: „Da hast Du ein Messer, auf daß er mich schinden kann.' Mit diesen Worten zog er es aus der Scheide und warf es in den See. Nun kam wohl das Manndl, die Buben laufen sa krisch. Hinten hinab kommen Lacken, es erwischt

aus. die Seuche werde sich auf dem ganzen Continem ausbreiten. Die Reichsregierung ordnete sofort die Ueberwachung der aus dein Westen kommenden Bahnzüge. die Bildung von Local-Sanitäts-Comitvs. die Errich tung von Cholerabaraken und Lazarerhen an-, eine Grenzsperre unterbleibt. Paris. 9. Juli. Dr. Koch wurde gestern einge laden, in der Touloner Sanitäts-Commission ein Gutachten abzugeben. Koch fragte zuerst, welchen Ursachen der Gemeinderath die Einschleppung der Cholera zuschreibe. Der Maire antwortete

dem schlechten Bauzustande der Stadt: freilich seien auch einige Fälle der Ansteckung beobachtet wor den. Koch eutgegnete, er habe letztere Beobach tung ebenfalls gemacht: dies sei ein Beweis, daß die Cholera, sei es durch Wäsche, sei es durch behaftete Körper eingeschleppt wurde. Dis Cho lera könne durch die Luft nicht verbreitet werden, sondern durch Berührung oder durch oie Abfälle könne nicht ausbrechen, ohne daß sie in die Ein geweide gedrungen wäre. Getränke und Früchte seien die gefährlichsten

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