, l, Wollzeile 12 und Frankfurt a. M. Rudolf Masse in Wie», Berlin und München, Roller und Comp. in Wie», l, Riemergaffe 183. Samstag, den !3. Äugust 1882 Oie Kaiserbegegnung in Ischt. Wie immer in den vergangenen Jahren, ist auch die diesjährige Begegnung des Kaisers Franz Josef mit dem deutschen Kaiser allseitig als ein Beleg der guten und freundschaftlichen Beziehun gen der beiden benachbarten und alliirten Reiche aufgefaßt worden. Ueber die näheren Umstände, welche die Begegnung begleitet haben, liegen
nun mehr ausführliche Nachrichten vor, niit denen wir die telegraphischen Mittheilungen unserer gestrigen Nummer ergänzen wollen. Des trübseligen Wet ters wegen, welches seit zwei Wochen schon im Salzkaiiuiie'-gute anhält, hat Kaiser Wilhelm die Reise von Gastein nach Jschl nicht, wie in frü heren Jahren, über Aussee angetreten, sondern den weniger beschwerlichen Weg über Salzbnrg- Altnang gewählt. In Ebensee herrschte am Mitt woch seit den frühesten Morgenstunden lebhafte Bewegung
. Aus den benachbarten Orten eilten Sommerparteien und Landleute herbei, um die Monarchen zu sehen. Kaiser Franz Joses, der die preußische Uniform mit dem Bande des schwar zen Adlerordens trug, traf mittelst Hofzuges um 11 Uhr 20 Minuten von Jschl in Ebensee ein und blieb bis zur Ankunft des deutschen Separathof zuges auf dem Perron. Der Letztere langte eine Viertelstunde später an und hielt nur wenige Secunden. Kaiser Franz Josef schritt auf den Salon-Waggon zu, in welchem Kaiser Wilhelm sich befand
. In demselben Augenblicke öffnete sich die Coupöthür und der deutsche Kaiser wurde sichtbar. Kaiser Franz Josef eilte seinem kaiser lichen Freunde entgegen, stieg in den Waggon und man sah, wie die beiden Herrscher einander die Hände schüttelten, sich umarmten und küßten. Kaiser Wilhelm, welcher die Oberst-Uniform sei nes österreichischen Infanterie-Regiments mit dem Bande des Stefans-Ordens trug, hat sich sichtbar durch die Cnr in Gastein gekräftigt. Die beiden Kaiser kamen beim prachtvollsten Wetter in Jschl an uno
. Die Kaiserin begrüßte den Kaiser Wilhelm aus's freundlichste, reichte ihm die Hand, welche derselbe küßte. Kaiser Wilhelm erkundigte sich hierauf nach dem Befinden des Kronprinzen paares, reichte der Kaiserin den Arm und schritt vom Kaiser Franz Josef, an dessen Seite Prinz Reuß ging, gefolgt, durch den Hof-Wartesalon vor das Bahnhofgebaude. Als das Publicum des deutschen Kaisers ansichtig wurde, brach es in lebhafte Hochrufe aus. Bei der hierauf erfolgten Fahrt nach dem Hotel, das prachtvoll dekorirt