mit zu meinem Sohn, er wird Euch sagen, daß ich Wahrheit geredet!' „Du lügst ganz offenbar Z' rief der Gärtner. „Eine Schildwacht darf bei Rnthenlausen mit Niemand, selbst nicht mit seinem eigenen Vater sprechen! Und dann darf keiner bei Gefängnißstrafe in den Garten! Tu bist ein Gaudieb! Marsch fort auf die Echloßwache,' und er stieß den alten Bauer vor sich hin, der Gegend zu, wo Antonel noch auf feine», Posten stand. Unterdeß war der Alle ruhiger geworden; denn der Irrthum mußte sich ja durch leine» Sohn
leichter, dem daS Gewissen doch wegen seiner verletzten Pflicht geschlagen; nun, meinte er, sei alleS wieder gut — da dringt der Gärtner den Vater wie ei,!en Dieb zu ihm geschleppt, unter lautem Rufcn und Schmähen: „Heda — hier ist ein Dieb, der sich für Seinen Vater ausgibt!' Dem Unglücke ließ sich nun nicht mehr ausweichen, den alten Vater konnte und wollte Anton nicht ver lassen, nicht verleugnen. Er war schnell gefaßt und mit Resignation, von einem heiligen Muthe erfüllt, ant wortete
er: „Ja, daS ist mein Vater, ein ehrlicher Bauer aus Münddorf in Steiermark, da, wo ich her bin. Sein Name ist Mar Brüchcl und er kam daher, um mit dem Kaiser zu sprechen! Laßt ihn loS; ich werde nachher auf der Schloßwache selbst Meldung machen!' Der Gärtner stand betroffen da und trat, den Bauer loslassend, einige Schritte zurück; meinte aber doch, daß ein ehrlicher Mensch keinen verschlossenen Garten betrete, noch weniger über die Thüren klettere, um hinaus zu gelangen. „Dieser Alte ist doch ein un ehrlicher Mann
', sagte er darum trotzig, „selbst wenn er Euer Vater wäre; ich werde ihn auf die Haupt wache führen und den Fall gehörigermaßen melden, damit man erfahre, ob ihr beide wirklich verwandt seid und einerlei Handwerk treibt!' Darüber gerieth der Grenadier nun auch in Grimm und Zorn und ganz vergessend, daß er vor dem offe nen Fenster deS Kaisers stehe, antwortete er hitzig und schlug enrlich mit der Faust den Gärtner zu Boden. Laut schreiend stürzte er nieder; erschrocken über die Folgen
solcher Gewaltthat wichen beide, Vater und Sohn, zurück. Und während Anton den Bater hastig in die Gebüsche drängte und ihn bat, zu fliehen, erhob sich der Gärtner, nahm sein langes Messer auS der Tasche und näherte sich hinterrücks dem Grenadier; da rief der Kaiser,! den der Streit wieder an daS Fenster gelockt und der alles bemerkt hatte, laut hinab: „Schildwache, der Bursche will dich stechen!' Die drei standen wie vom Blitz getroffen; der Gre nadier faßte sich zuerst und präsentirte, festen Blickes