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Bozner Zeitung
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Seite 5 von 12
Datum: 02.01.1878
Umfang: 12
hatte. Das war aber erst der Fall, nachdem das Hotel von innen total ausgebrannt war, daß nur die Hauptmauern und theilweise die Kamine stehen blieben. Als es so weit gekommen war, ging auch der Polizeichef nach Hause. 2. Herr Eugen Wolber erwachte mit einem fehr auSgiebigen Kopfweh. Er fuhr mit der Hand nach dem schmerzen den Kopf und griff statt in seine langen Haare in filzige Wolle, er fuhr über sein Gesicht und empfand dabei einen unangenehmen Schmerz. Herr Eugen Wolber war nicht ganz unbewan dert

gebracht. Ein penetranter Geruch, der seine Nase belei digte, frischte sein ungetreues Gedächtniß auf. Das soll ja überhaupt eine der merkwürdigsten Eigen schaften ber Gerüche sein. Der Geruch, von. dem hier die Rede ist,, hatte etwas Brenzliches; er war am ehesten zu vergleichen mit dem Duft eines an gebrannten Gänsekiels. So was kann freilich Erinnerungen wecken. - „Richtig; ich war ja bei dem Brande im Hotel Union,' dämmerte es in Eugen Wolber auf, und nun war sofort auch die Geschichte

betasteten Knäuel verfilzter Wolle wiesen sich nun als die halbversengten Reste der früheren Locken aus. „Recht brav,' brummte Eugen vor sich hin, „nun. bin ich über Nacht zum Nigger geworden,' und er erhob sich und suchte das schmale Stück chen Spiegelglas aus, welches hier in des. jungen Mannes Boudoir mit der Prätension auftrat, den fehlenden Trumeau ersetzen zu wollen. Der Anblick seines Gesichtes kurirte für einige Minuten die Seekrankheit des jungen Mannes; ja, für einen Augenblick mußte er sogar

laut vor sich hin lachen. Im nächsten Augenblick freilich ließ er es bleiben, denn die damit verbundenen Muskelbewegungen seines Gesichtes verursachten ihm das Gefühl, wie wenn ihm Schröpfköpse auf die Wangen gesetzt würden. Nichtsdestoweniger sah Eugen komisch genug aus. Sein Gesicht spielte in dm württembergischen Landessarben: schwarz und roth. Da wo die auf gedunsenen Stellen nicht von Rauch und Ruß ge schwärzt waren, glänzten sie in kupferfarbenem Knallroth, so daß Eugen sich wie ein Clown

habe, wenn man einen Andern aus dem Fenster wirft, um ihn nicht ver brennen zu lassen. — Es war übrigens schon höllisch heiß — schade um meine prächtige Plan tage. WaS wird Marie dazu sagen?' Es muß unaufgeklärt bleiben, in welcher Be ziehung der junge Mann diese Selbstsrage sich vorlegt, ob in Bezug auf Mariens Meinung über seine That — denn daß wir in Eugen den Retter des gelähmten Russen vor uns haben, ist uns be reits klar geworden — oder in Hinsicht auf den Ruin seiner „Plantage', womit der junge Mann seinen sorgfältig gepflegten

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 24.10.1865
Umfang: 4
, in der Schlacht bei Solserino mit der silbernen Tapferkeitsmedaille zweiter Classe geziert und im Jahre 1860 im Con- zertationswege entlassen. Als Oberlieutenant wurde gewählt: Gottfried Mathis von Hohenems, gewesener Uuterjäger. Als Lieutenant erster Klasse Jsidor Schöbet von Höchst, gewesener Unterjäger. Als Lieutenant zweiter Klasse Vinzenz Vogel von Lustenau, gewesener Führer beim gleichen Regiment?. Wien, 18. Oct. Aus Anlaß der Enthüllungsfeier des Eugen-Monumentes fand heute Rachmittags in Sibönbrunn

Gesandte Graf Paar ist von Kassel hier eingetroffen. - — Die „Wiener Abendpost' bringt einen Bericht iiber die feierliche Enthüllung des Eugen-Monumentes, dem wir Folgendes entnehmen: Ausgerückt waren zu der Feierlichkeit unter dem Commando des FML. Grafen Thmr nachstehende Truppen: das Dragoner» Regiment Prmz Eugen von Savoyen zu siiuf Es cadronen in der Kriegsformatioa zu Pferde, drei BatMme''iÄ'.WmArkeÄWkmutL Graf Jellacic , M - K eine Compagnie . ^ '.'56 -l(j? ^ von sämmtlichen hier in Garnison

zum äußeren Hosburg thor statt, an der Spitze das Dragoner-Regiment, dznn die Fußtruppen, die inzwischen von der Bastei aus den inneren Buraplatz gerückten Batterien, an der Queue die Escadron Preußen-Husaren. Die Musikbanden spielten den Defilirmarsch „Prinz Eugen, der edle Ritter'. — Die „Gen.-Corr.' meldet: Se. Maj. der Kaiser hat mit a. h. Handschreiben vom 18. Oct. d. I. dem Regierungsrathe und Vice-Di-- rector des geheimen Haus-, Hos- und Staatsarchivs, Alfred Ritter v. Arneth, in Anerkennung

seiner aus gezeichneten Leistungen auf dem Gebiete der öster reichischen Geschichtschreibung, den Orden der eisernen Krone dritter Classe, ferner in Anerkennung ihrer verdienstlichen Mitwirkung bei der Herstellung des Monumentes des kaiserlichen Heerführers Prinzen Eugen von Savoyen, dem Oberbaurathe Eduard Vün der Nüll das Comthurkreuz des Franz-Josephs- Ordens, dem technischen Geschästsleiter der k.k. Kunst- Erzgießerei, Joseph Röhlich, und dem Baumeister und Bau-Unternehmer Karl Schwarz aus Salzburg- das goldene

Verdienstkreuz mit der Krone, dann dem ersten Steinmetzpolier Joseph Budowitz das silberne Ver dienstkreuz mit der Krone verliehen. — Während der Enthüllung wurde eine Broschüre: „Biographische Skizze des Prinzen Eugen von Savoyen', ein ziem lich magerer Auszug aus Arueth's Buch, zum Ver kaufe ausgeboteu; es bedarf wohl keiner besondereil Erwähnung, daß mehrere Stunden nach Schluß der Feierlichkeit noch Neugierige nach dem äußereuBurg- platz wanderten, um das Monument zu betrachten, das, was mau auch sagen

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 30.10.1865
Umfang: 4
ihm auch das Por trait des Monarchen in Diamantenfassung nebst einem kostbaren Ringe eingehändigt. „Ich bin doch nicht umsonst in Wien gewesen!' sagte er Abends zu seinem vertrauten Kammerdiener,, und das war der einzige Dank, den er dem gütigen Monarchen zollte. , Aber Wien sollte zu guter Letzt den Ruhm davon tragen, daß es den Herzog Malborough aus vollem Herzen lachen gesehen. Dies ging folgendermaßen zu. Am 19. November hatte der Herzog gegen den Prinzen Eugen den Wunsch ausgesprochen, die Kaser nen

zu besuchen. Nun gab es aber damals noch keine Kasernen in Wien, sondern die Truppen der Garnison wären in gewissen Quartieren der Stadt und Vorstädten : iin hölzernen Baracken untergebracht. Erst im Jahre 1721' begann der Bau einer ordentlichen Kaserne. Es blieb daher dem Prinz Eugen nichts anderes übrig, als seinen Waffenbruder in die beste und größte der, sogenannten „Stadtauardi-Baracken' zu sühren,! das heißt in eines jener Söldatenquartiere, welche der 'Stadtmiliz zum Sammelplatze der Wachtposten

: „Ml das, lie he,? Stadtwachlneister, wir sind ja^emenH. gekommen, un!-. Euch so zu sehenwie Ihr Euch^ Alle gebt) und dqmitgenug, Ich befehle, haHz.Jhr Euch m Eurer Unterhaltung nicht stören lasset und damit Ihr. sott während lustig und guter Dinge bleibt, so nehmt dies!' Damit wars er ihm seine gefüllte Börse zu. .^Trinkt nur', fuhr er fort , „auf das Wohl unseres Herrscherhauses und auf das unsereshochgeehrten Gastes des Herzogs von Marlborongh!' „Und unseres unvergleichlichen. Prinzen Eugen!' schrie

Eschenauer entzückt. „Der Teufel soll ihn ho- len, wenn er nicht der anbetungswürdigste aller Ge nerale ist!' Das war dem kleinen Zwerg Zitteraal, der ein voll kommener Hofmann War, zu arg. „Was, den Prinzen Eugen soll der. Teufel holen? Dafür müßt Ihr mirSatisfactionaeben, denn Seine Hoheit Wird M mit Euch nicht! messen.' „Ihr erbärmliches Zwerglein. Wie könnt Ihr Euch erfrechen, meine Porte verdreht zu Seiner. Hoheit Ohren zu bringen? Der Prinz kennt meine Ehr furcht , Liebe und Anhänglichkeit

zU ihm und da soll ihn! gleich der Teufel holen, weNN er in meinen Wor ten das mindeste Beleidigende zu erblicken vermag! Das' kann nur so ein Nichts, wie Ihr seid!' Prinz Eugen lachte herzlich und stieß den Herzog an. „Paßtauf', sagte er, „da erleben wir eine hoch komische Scene.' „Ein NichtS,. wie ich bin!' stottere im maßlos« Zorne das Zwergsein hervor. „Kommt an, Bramar- bas, ich will Euw fuchteln, daß Euch Hören und Se hen vergehen soM' Dabei zog er sein kleines Sä- belcheiU „Ihr wollt mich fuchteln!' hohnlachte

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Bozner Zeitung
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Seite 4 von 4
Datum: 18.06.1859
Umfang: 4
ibm einen geheimen Großmeister, der daS eigentliche Oberhaupt des Bundes war; dieser leitete die Ver- schwornen, von deren Zwecken Eugen der letzte von Allen hören sollte, und blieb lür Jeden, der sich an französische Interessen anschloß, ein sorgfältig bewahr test Geheimniß. Als Murat nach den Niederlagen des JahreS 1813 durch Mailand kam. wandte er sich an ein dortiges KausmannShaus, «on welchem er tausend Louisd'or borgte, um mit seiner am Ende doch königl. Equipage nach seiner Hauptstadt

. Von diesem Au genblicke an riß zwischen Eugen. Murat und somit zwischen dem Anhange Beider Zwietracht ein. in deren Folge bald alle Hoffnung auf ein Zusammenwirken Neapels ant der Lombardie verschwand. In ihr lag auch die Ursache jener unglücklichen Wendung, welche die Politik des VizekönigS in Mantua nahm. Die Schlacht bel Hanau gab den Italienern die letzte Ge legenheit. ihren militärischen Genius jenseits der Al pen zu entwickeln. General Jucchi. der Kommandant ihres Eontingents der französischen Armee, kam

nach Mailand und erklärte sich bevollmächtigt und beauf tragt. dem Lande zu verkünden, daß Napoleon der eisernen Krone entsage, seine italienischen Unterthanen und Truppen ihres Eides entbinde und es ihrer eige nen Kraft überlasse, die Unabhängigkeit Italiens zu erzwingen. Gewiß, wenn irgend eine Zeit überhaupt, so war jene einem solchen Plane günstig. Schon brü teten Eugen und sein StaatSrath über der Prokla mation eines oberitalienischen Staatenbundes mit Eugen als constitutioncUem Oberhaupt

beigelegt. Kei ner hatte einen anderen Zweck als die „Befreiung Italiens.' — Vielleicht hatte Eugen Beauharnais auf einen mächtigen Anhang unter den italienischen Patrioten rechnen dürfen, hätte er dasselbe Schlag wort zum Ausgangspunkte seiner Politik gemacht. Auf seinem Banner aber standen die Worte: Treue und Dankbarkeit; —^.Dankbarkeit gegen seinen großen Wohlthater' erklärte er als den Beweggrund seiner Handlungen und als die Losung Italiens. Euaene eröffnete den Feldzug an der Spitze von KV.VM

verlegte, wo ihn die Nachricht von Napoleons Thronentsagung ereilte, zu eimm Waffenstillstände herbei. In Folge dieses Waf fenstillstandes versprach er den Mincio nicht zu über schreiten. bis die an die Alliirten in Paris mit der Bitte um Entscheidung über das Schicksal Italiens entsendeten Deputirten zurückkehren würden. Das zu Schiavino Pizzone am 14. April 1814 von Eugen und dem Grafen Bellegarde unterschriebene Ueberein- kommen enthielt die Bestimmung, daß dem französi schen Theil der Armee freier

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 13.10.1906
Umfang: 16
und anzukleben mit der Aufschrift: ..Morte all'Austria' und „Va fuori di Triefte'? Eilt» Ungleiche Vriider. Original-Roman von Irene v. Hellmuth. Nachdruck verboten.) ^ (11. Fortsetzung.) Am Abead>iMh Gefchäfisfchlutz schritt Eugen viertens wiMr den verschneiten Gartenpfad ent lang. Der Schnee blinkte im Mondschein, dicht lag er auf allen Sträuchern und Bäumen. Der junge Mann umschritt dos Gartenhaus, blieb lau schend stehen, und schaute aufmerksam nach dem Fenster, aus dem ein matter Lichtschein, fiel. Gar

zu gern hätte er einen Blick in das Zimmer ge worfen. um sich zu überzeugen, daß Dioletta daheim lsei, daß Heinz sich getäuscht. Was mochte sie jetzt tun? Wieder horchte er. Kein Ton war vernehmbar. Kalt blies der Wind von Norden her, und Eugen hüllte sich fester in seinen Mantel: Er erwog die Frage bei sich, ob er nicht eintreten sollte. — Wa rum denn nicht? Das konnte doch nicht weiter auf fallen? .Dann waren auch alle die bösen, Zweifel, t»ie er heute den ganzen Tag nicht los geworden

. Im Morgenblatt der „Zeit' vom S. d. findet sich ein Telegramm, in dem ich eine Reise Salettas zu Besprechungen »ach Venedig melde. Diese Reise hat offenbar den Zweck, zu „sichten'. Es soll jetzt festgestellt werden, welches in den Angeln. Ein kleines Lämpchen brairnte im Flur. Auf dem Boden lag ein rotes Band, das Eugen eilig aufhob und in feine Brmttafche schob. Er sah sich im Geiste neben dem schönen Mäd chen am Tisch sitzen, sah wieder wie heute Morgen ein feines Rot in das liebliche Gesicht steigen

, ein alter, grauköpfiger Mann, brachte ihm ein Geschäftsbuch zurück mit dem Bemerken: „Möchten Sie nicht gütigst noch mals nachrechnen, die Sache kann nicht stimmen.' Nein, es stimmte nicht, aber Eugen hatte nicht die nötige Ruhe die Arbeit von neuem zu beginnen. „Lassen wir es bis morgen.' rief er halblaut dem Kassier zu, der verwundert üher das Gebaren seines jungen Herrn den Kopf schüttelte, und sich dann selbst über die Arbeit machte. Aber was für konfuses Zeug kam da zu Tage! Nicht eine einzige

von der Neiltenkonversion. ,ur Vemigim.i' stellen kann, und das bedeutet wiederum eine Einschrän- tigeres Kopfschütteln ab. das Eugen bemerkte und- ihn zu der Frage veranlaßte: ..Was ist denn los. Engelhardt?' ..Ich weiß nicht. - gnädiger Herr.' antwortete der Angeredete, sich verlegen das Doppelkinn rei bend. „aber das stimmt hier alles nicht.' Er »lochte fürchten, seinen jungen Chef belei digt zu haben, denn dieser warf ihn, einen beinahe ängstlichen Blick zu. aber Eugen war dirrchaus nicht böse, wenigstens

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 25.10.1906
Umfang: 8
auf Befehl Eugens jeden Tag das Essen aus dem Vorderhause, und versorgte Vater und Tochter mit allem Nötigen. Manche Stunde ihrer freien Zeit widmete sie dem jungen Mädchen. Sie hielt die Wohmmg in Ordnung und besorgte die Wäsche, dabei lehnte sie jeden Dank entschieden ab. „Ach lassen Sie das nur, Fräulein,' sagte sie immer, während ein gutmütiges Lächeln auf dem breiten, ehrlichen Gesicht lag, „ich mache das alles ja sehr gerne für Sie.' Eugen steckte der Dienerin heimlich manchen Taler

zu für ihre vermehrte Arbeit, und prägte ihr immer ein, es den beiden im Gartenbaus«.' Möglichst bequem zu machen. «Mir unfern Herrn Eugen ginge ich durchs Jeuer, pflegte die Köchin stets zu sagen, wenn sie ein weniz plaudernd bei Nioletta saß. „Sie können gar nicht glauben, Fräulein, was er für ein guter Mensch ist. Die Madame und unser Fräulein, — na, — darüber will ich lieber nicht reden — rs sind halt hochmütige Menschen, und der Herr Leut- Lorenz A. durch das offene Küchenfenster einge stiegen

häßliches Ding: ich kann es dem jungen Herrn nicht verdenken, wenn er sie nicht will. Sie soll ja sehr reich sein, aber schöner wird sie halt davon doch nicht. Heraus putzen tut sie sich, na, ich sage Ihnen, der reinste Modebazar, — hilft ihr aber alles nichts.' Violetta lauschte begierig auf jedes Wort, das über Eugen gesprochen wurde. Es bereitete ihr schon Vergnügen, wenn sie nur seinen Namen nennen hörte. Aber daß sie zur Untätigkeit verdammt und gezwungen war, alles als Geschenk hinzunehmen

. es mir dem bisherigen Beruf nuu wohl für immer vorbei sein werde, und suchte gewöhnlich ihre Ge danken abznlenken und das Gespräch auf einen, anderen Gegeirsland zu bringen. Im Stillen legte er sich selbst oft die Fragt? vor. was ans dein Mädchen und dem Alten wer den iollte. denn so konnte es doch nicht bleiben. Er sprach sich auch gegen Eugen darüber auS, und bemerkte das sichtliche Erschreckeil des junge» Man nes. als er ihm die Mitteilung machte, daß Vio» lerta sich einen neuen Beruf suchen müsse

, denn der gebrochene Arm entbehre tatsächlich der früheren Gelenikigkeit. so gut die Heilung auch vor sich gehe. Und daran trage ich die Schuld, ich ganz allein.' stöhnte Eugen schmerzlich. Er hatte dem gnten Doktor längst einen Blick in sein Herz tun lassen und ihn wiederholt um Rat gebeten. Aber auch d»r Doktor iah Ausweg. Hie uud da machte Eugen Besuch im Garten- Hause, um sich nach dem Befinden der Patientin zu erkundigen, und das war der einzige Lichtpunkt in Biolettas düsterem Dasein. Wenn er neben ihr saß

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 09.05.1895
Umfang: 4
, welche dem gemeinnützigen Streben der Sektion stets Wohlwollen und Sympathie ent gegengebracht hat. Dieser Chronik ist der vom Schrift führer Herrn Dr. Krautschneider erstattete Jahresbericht der Sektion über das Bereinsjahr 1894 beigefügt, über dessen wichtigste Begebenheiten auf dem Gebiete alpiner Thätigkeit wir unter dem Zahre und gelegentlich der Generalversammlung der Sektion zu berichten Gelegenheit hatten. Erzherzog Eugen in Boze». Der Hoch- und Deutschmeister des mananischen deutschen Ritterordens. Herr

Erzherzog Eugen, sprach sich verschiedenen Persönlichkeiten, welche er gestern empfing, gegenüber sehr anerkennend und lobend übe» die landschaftlichen Schönheiten von Bozen und Gries und über den Aufschwung aus, den er hier wahr genommen. Der Erzherzog ertheilte gestern zwischen '/-N und 12 Uhr Vormittags in seinen Appartements im Hotel .Kaiserkrone' Audienzen und empfing u. A. dir Herren KreiSge- ichtspräsidenten Ritter v. Koeps, die Regiments-Kommandanten Oberst v. Klug-Klu genwald und Troll

Ge legeicheit w,»de das für den Empfang eines K >rd>. nälS vo:geschiedene Zerem<njtll angeordnet, da Erz herzog Eugen als Großmeister des Ordens t?«kannt- lich den Rang eineS Kardinals einnimmt. Beim Eintreffen vor der Ordenskirche wid de> Erzherzog mit s'iner Suite von den Dignitäre.i des deutschen Rm-r Ordens und von der Gemeindevor stehung von Zwölsmalgreien beim kleinen Thor em psangen weiden, während der Landkommende K p an !'. Hei mann Wieser den Gi oßmeister im Oinai unter Glockenklang

schönster Bedeutung bilden soll. — Ge» stern Vormittags beehrte Herr Erzherzog Eugen das Museum mit feinet Gegenwart und besichtigte das selbe eingehend und mit Wohlgefallen. Auch im „BatzenhänSl' «schien Erzherzog Eugen in Be- gleitung des Grafen Pöttickh von Pettenegg und besah sich eingehend die dort angehäufte» Sehenswürdigkeiten, worauf sich die beiden Herren in das Fremdenbuch eintrugen. Bozner Chronik. MltermlgSberichl der Sektion Bozen des Deutschen and Oesterr. Alpen-BereinS. 9. Mai. Statt

Logen für d-'ii Hoch- und Deutschmeister Erz» Herzog Eugen einziitragen. Später fand eine Reunion sämmtlicher Offiziere unserer Garnison im Speife- saale des Hv.els „Greif' statt, während welcher die Mufikt,pelle des J>naut>rie Regiments Großherzog zu Hessen spielte. Heute Vormittags nahm Herr FML, von Schönaich die ^mpcklion der hier gann- s?niren?e» zwei Bataillone des Infanterie-Regimentes Nr. 14 auf dem Exerzierplätze vor. Professor von Defreggrr hat gestern sammt Fa» milie seine Villa im Dori

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Bozner Zeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 08.06.1859
Umfang: 8
und Malo im Vizentinischen für einen Theil des Fußvolkes eine neun Schuh breite Straße bahnen mußten. Vorzüglich bediente sich Eugen des Eifers der Gebirgsleute. die das Unternehmen des allgemein verehrten Helden zu fördern in die Wette bemuht Waren. Urkunden sagen, die Begeisterung sei so groß gewesen, patz die Seidenzucht, fast die einzige Erwerbs quelle für Trient und Rovereto. selbes. Jahr nicht den hundertsten Theil ihres sonstigen Gewinnes abwarf, weil alle Männer dieser Gegend

mit Brechen. Hauen und Sprengen der Felsen gerade in dem zur Pflege der Seidenraupe köstlichsten Monate Mai fiir Eugen arbeiteten. Weil aber der ganze Plan vereitelt werden konnte, wenn der Feind von dem Unternehmen Kunde bekam, so war es eine hochwichtige Aufgabe, diesen zu täuschen und in der Vermuthung zu bestärken, man werde den Durchbruch an der Etsch oder über den Gardsee und Judikarien versuchen. Darum that Eugen Folgendes. Er ermunterte und unterstützte die Leute von Val Lagarina. Arco, Judikarien

. das aus dem Mailändischen und Mantuanischen ans dem Wege war. eiligst an sich. Nichts kam Eugen erwünschter als diese Kunde. Schon war die Herstellung der Wege durch Terragnol. Vallarsa und Valftrdda für Fußvolk und Reiterei gelungen, und Aussicht, dieselbe binnen acht Tagen auch für das Geschütz fahrbar zu machen. Damm stand der Entschluß fest, am 26. oder spätestens am 27. den Alpenübergang anzutreten. Zu dem Ende ließ er unverzüglich alle nöthigen Vorkehrungen zum wirklichen Aufbruche machen. Nach Venedig wurde

verlassen, so hat er dieselben sogleich-zu besetzen, und nöthigen Falls die nachkommendcn Regimenter an sich zu ziehen. Abends c>m 26. Mai wurde Graf Wallenstein zum zweiten Male an Molino nach Verona gesendet, um ihm den wirklichen Einzug der kaiserlichen Truppen ins venetianische Gebiet zu melden, mit dem Ersuchen, einen Kommissär au den kommandirenden Feldherrn zu schicken, der die Armee führe. Tiefer gegen Abend kam der kaiscrliche Botschafter Graf Berka von Vene dig bei Prinz Eugen an. und fast

die Abhänge von Vallarsa hinauf zur grcnzscheidcndcn Alpenhöhe. Die stärkere Abthei lung. Prinz Eugen selbst an ihrer Spitze, kletterte empor durch das Felsenthal von Valfredda auf die Höhe von Breonio im Veroneser Gebiete. Die Rei- terei und das Fußvolk litt auf dem Zuge nicht viel; wohl aber unterlag die Fortschaffung des schweren Geschützes und Gepäckes außerordentlichen Schwierig keiten, und war eine Menschen und Thiere zerstörende Arbeit. Mit den scheuen Militär-Pferden konnte

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Seite 1 von 8
Datum: 30.10.1906
Umfang: 8
. Während Eugen den Onkel für einen prächtigen, gemütlichen ' Menschen erklärte, begann Heinz schon am erster»^. TaHe zu schimpfen über den „Philister', den „alten Geizhals und Spießbürger', dem man nichts recht machen könne. Der junge Leutnant hatte zu Ehren der Ankunft des „lieben' Onkels eine Flasche Sekt in Vorschlag gebracht, worüber derselbe ganz ein setzt getan hatte, und es als die größte Verschwcn-, dung bezeichnetes solch „teures Zeug' zu trinken. Et könnö Sekt nicht riechen, sagte er, und trinke

ihn nur. wenn er müsse. Soirst sei Bier auch recht gesund, und vor allem sei es billiger. Heinz betoiite_Mederholt. er werde nie mehr mit dem Mm Morälprediger yuszehen, das iväre ihm viel zu langweilig. Nicht mal anpunipei: könne man den alten Dachs. d?n Lamenticrbruder. dem er am liebsten selbst einen Groschen geschenkt >- hatte:' - ' ' „Diese Hoffnungen hätten sich also mal wieder gründlich zerschlagen/' sagte er ärgerlich zu Eugen. „Da hat uns Mama einen schönen KM weißge macht von dem Reichtum dem OnkelZ

. Es ist ja alles Essig. Nuir weiß ich wirklich nicht, was wer den soll. Wenn mau aber auch so ein verdammtes Pech hat. wie wir - alles schlägt zu unserem Scha den aus. Die Wucherer warten nun einfach nicht mehr länger.' Eugen war ganz entsetzt. „Um Gottesivillen, so herzlos könntest du. sein? Dem armen Vater diese» neuen Kumnler zufügen? Nein. Heinz. - es ist nicht dein Ernst, sage, daß es nicht dem Ernst ist!' .So zeige mir gefälligst eine» anderen Weg. wie ich niir ans der Klemme helfe. Du erklärst einfach

, es geht nicht. Aber zum Kuckuck, heraus »Nlß ich doch! In deiner Hand allein liegt es min. Du hast ja ebenso wie ich auf die Hilfe des Onkels gerechnet, ich weiß es! Das ist nun dahin. Alsv folge meinem Rat. heirate Milly Dantelmairn und rette mich und dich!' Eugen scl»üttelte den Kopf. „Ich kann nicht, glaube mir doch endlich.' Ja. auch ihm ivar nun die letzte Hoffnung in nichts zerronnen. Der Onkel besaß augenscheinlich nicht die Mittel, ihm zu helfen. Es bauchte ihm entsetzlich, daß das Glück

aller Kräfte „ir AnSführniig 'ei- nes Planes ihn aufrecht erhalte». Er verhält sich «uii, ruhig und konnte seines Zustandes wegen vi !, luiteriiichniigsrichter »och nicht vernommen werdi n. Zunächst soll- Voigt in ärztliche Behand- ln::g kemmen. Daß er einen Raub oder räube. Am andern Morgen verlangte Ontel Fritz die Fabrik zu iehen. und Eugen führte ihn selbst durch alle Räume. Der praktische Amerikaner hatte bald herausgefunden, was dem Betrieb mangelte: ein größeres Kapital. Er sprach sich auch seinein

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Seite 3 von 10
Datum: 02.07.1906
Umfang: 10
, die eine Notwendig keit sind und ja doch einmal hergestellt werden müssen. Zu den Erössnungsfesllichkeiten hatten sich de- reits Samstag zahlreiche Aestgäste in Memn ein- gesundcn, so'Erzherzog Eugen, welcher der Feiec in Vertretung des Kaisers beiwohnte, Eisenbahn- minister Dr. v. Denchatta. Landeshauptmann Dr. Kathrein. Vertreter des Handelsministeriimis, des Krl<-gsmuiisteiili:ns und des Laudesvcrtei>diguugs- liiinisteriums, Statthalrerei-Vizepräsident Frh. v. Svogelseld. der Präsident des Verw/Utungsrates

der Pintschganbtihn. Herr Abg. Bürgermeister Tr. Peratboner. der Generaldirektvt der ^üdbahn Tr. Eger, zahlreiche dentschtirolische Abgeordnete uiw Abends fand im Hotel ..Erzherzog Johann' ein Diner zu 75 Gedecken statt, zu lvÄchem Erzherzog Eugen die Honoratioren Merans, sowie die be reits eingetroffenen Festteilnebmer geladen hatte. In der Nacht zum Sonntag erfolgte die „Ueber- fiedlnug' aus dem allen Badnko'e in Mcran in den neuen, welcher i» der weiteren Fortsetzung der Hatsburgerstraße .zegen Forst

^ meister Abg. Greil. Bizobürzenneister Abz. Dr. Erler, Sektiontzchef An der Lan. Statthalte'-eirat Posselt-Csorich, Oberpostdirektor Hofrat Dr. Tenka. aus Lana der frühere Landeshauptmann Graf Brandis erschienen. Gegen U9 Uhr tras Herr Erzherzog Eugen aus dem Bahnhofe ein, beehrte nach Begrüßung mehrere Herren mit Ansprachen und bestieg sodann den SalaiMWen des Zuges. Pünktlich um 9 Uhr setzte sich der Eröfsnungszng unter den Klänget! der Militärkapelle und lebhaften Hochrufen des Publikums

, die Schuljugend mit ihren Lehrern und der Geistlichkeit, die gesamte Bevölkerung anwesend. Pöi'erknall und die voll den Musikkapellen gespielte Volkshymne be-grußeu den Zug. Herr Erzherzog Eugen verließ in jode-- Station nnd Haltestellen den Waggon nnd na hin freundlich dw ikm dargebraMe» Hntdigiingen. so wie die von Schulmädchen überreichten Alpen- blmnenisträußÄ?en entgegen. Er schritt die Reihen der erschienenen Körperschaften ab. sich bei dein einen und anderen alten Veteranen nach der Her» kunst

Eugen nach Verarichii düng von den Feitgästen niit '.'!nwmobii die iahrt iiber Landeck nach Innsbruck an, Ter Ze-? derzug mit den Fesmnsten k.-e: ' ' ' Uhr n Äteran zuriick, wo er gegen 7 Uhr adcn.ds evntrai. Ilm 8 Uhr vereinigte da-7 auf dieie Ziunde rer- gehobene Festmahl noch einmal alle Iestgäste. Nach dem von Herrn Bürgermeister Tr. Geinl-erger ausgebrachten Kaiierhoch folgte eine markige '»ledc des Landestmuptmanns Tr. Kathrein ani den Eisenbahnimuister. Er sagte, daß wir nun end lich

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Seite 2 von 8
Datum: 25.10.1906
Umfang: 8
der WahlkreiSeiuteilung gefährdet werden. Der Ausschuß möge seine bisherige ersprießliche Arbeit vollenden. Wahrscl>einlich dürfte ein Kom promiß, daß eine Anwesenheit von 35l) oder 3kl) Mitgliedern bei Drcifünftclmehrheit festsetzt, an genommen werden. Ter M i n i st e rwech s el im auswärti gen Amte. .Kaiser Franz Joseph liat Baron Nehrenthal das Portefeuille des Aenßern angebo- Lfters zwischen Mutter und Sohu. Eugen grübÄtv immer darüber nach, »nie es nur komme, daß die Mutter und die SMoefter mit wahrhaft vergöt

zu sein. Und wie er sich dies zu Herzen uahm, das bewiesen die neuen Schulden, die Heinz gemacht hatte, und die man dein Vater verschwieg aus Rücksicht für seinen leideirden Zu- stand. Aller Heinz wurde trotz alledem dem stil len. ernsten Bruder vorgezogen, die Mutter lvar stolz auf diesen Sohn, sie zeigte sich gerne iu seiner Gesellschaft. Freilich, Heinz war ein glänzender Kavalier, der sich die Herzen aller zu erobern ver stand, er konnte von hinreißender ÄiebensMirdig- >KÄ sein, wenn er nur wollte. Vermöchte doch Eugen

in' der letzten Zeit manchmal recht trübe mBgesallen, und dabei verschwieg Eugen dem Bater manche Ent täuschung. manchen Verlust. Er mochte den alten Mann nicht aufregen. Engen leitete alles selb ständig, der Vater war nur dem Namen nach noch Besitzer der Fabrik. Er hatte infolgedessen auch keine genaue Kenntnis von den Einiuchmen, und mußte seine Gattin, wenn sie einen größeren Geld betrag nötig hatte, immer an Eugen weisen. Der ..Knicker', wie sie ihn mit Vorliebe titulierte uut. l >.:chl

der verlangten Summe. Bei allen Einkäufen inußte ihm überdies die Rech nung vorgelegt werden. „Du mußt mehr sparen, Mutter.' pflegte er zu. sagen, und sie na hin das gewöhnlich sehr übel auf. „Sparen, immer sparen, das ivar doch früher nicht nötig,' fuhr sie dann auf. „Nötig iväre es wohl immer gewesen,' lautete Eugens ruhige.Antwort. ..Der Vater zeigte sich eben zn schzvach und nachgiebig dir gegenüber.' Wenn Eugen ans diese Weise die Mutter zwang, ihre Ansgaben zn beschränken, dann grollte

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 22.05.1895
Umfang: 4
noch nicht niedergeschlagen. Erzherzog Eugen in BoM. Der Hoch« und Deutschmeister Herr Erzherzog Eil gen ist gestern um Uhr mit der Bahn in Begleitung seines Kawmervorsteheis Majors Baron H« niger anS Meran wieder hier angekommen und im Hotel „Kaiserkrone' abgestiegen, von dem anläß lich der Anwesenheit des Erzherzog« die ReichSfiagge weht. Der Erzherzog feierte gestern seinen Geburts tag. au» welchem Anlasse ihm von vielen Seiten Gratulationen zugekommen find. Erzherzog Eugen ist am 21. Mo» 1863 zu Groß Seelowitz

Baron Hippolity, Major von der Pl «initz Um 1 Uhr fuhr Erzherzog Eugen mit dem Kammervorsteher nach GrieS. wo anläßlich seine! Geburtstages bei Frau Erzherzogin Elisabeth ein Diner stattfand. An dem Diner nahmen theil: Frau Erzherzogin Elisabeth, Erzherzog Eugen, Prinzessin Adel guvde und Marie von Bayern. Fürst und Fürstin Eampofraneo, Hofdame Gräfin Emma Daun, Graf von Pettenegg, Baron Dorth, Oberst Baron de Fiu. Oberstlieutenant Graf Ch o- tek . Major Freiherr v. He Niger und kais. Rath

Elisabeth brachte Herr Kapellmeister Rezek eine seiner besten Kompositionen die Gavotte „Tiroler Alpenblumen' zum Bortrage. Die ausgezeichnete Ex«utirung aller Stücke fand tie wärmste Aner« kennung oer Herrschasten und sprachen Frau Erz herzogin Elisabeth sowohl als auch Herr Erzherzog Eugen persönlich dem Kapellmeister ihre Zufriedenheit aus. Mch S Uhr kehrte der Erzherzog zu Fuß nach Bozw zurück und gegen 7 Uhr Abends tonnte man ihn wieder auf dem Wege nach GrieS sehen. DaS Menu lautete: Lousomwök

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Seite 2 von 4
Datum: 08.05.1895
Umfang: 4
je 5 Theetische und im weißen Saal zwei Thectische für je 8 Personen aufgestellt, während für die übrige Gesellschaft Thee im Zeremonienappartement, im zweiten Theile des Fremdenappartements und im Ra- detzky-Appartement servirt wurde. Erzherzog Eugen in B»M. DaS Programm, welches für die Anwesenheit deS und Deutschmeisters, Herrn Erzherzog Eugen im Bereiche der Deutschen NitterordenS-Ballei ander Etsch und im Gebirge ausgegeben wurde, lautet wie folgt: Donnerstag, 9. Mai: Von Bozen nach Sieben eich

sich der Hoch- und Deutschmeister, Herr Er^ Herzog Eugen gestern Vormittag in das Hotel „Kaiserkrone' zurück, wo er den Fürsten Campo- frarco und verschiedene Funktionäre deS Deutschen Ritterordens empfing. Mehrere Persönlichkeiten ließen sich für hentc anmelden. Mittag fuhr der Erzherzog nach Gries, wo er bei seiner Mutter, Erzherzogin Elisabeth, das Diner einnahm. Gegen 3 Uhr Nach mittag kehrte der hohe Gast in daS Hotel zurück, wo sich inzwischen Rittmeister Gebhard Freiherr

dem Asperges empfangen werden wird. Bei seinem Eintritt? in die Kirche wird mit allen Glocken geläutet und ein Benediktns auf der Orgel gespielt werden. Nach Besichtigung der Weingüter des Ordens wird Herr Erzherzog Eugen daö Dejeuner in der Wohnnng des Landkom- thurS Baron Dorth einnehmen, wozu mehrere Einladungen ergangen sind. SamStag wird sodann der Ausflug nach dem Ritten unternommen wereen. Zuerst wird der Hochmeister die Kirche in Unterinn besichtigen, im Widdüm eine Errrischunq nehmen und sodann

durch den Herrn Erzherzog Eugen zur Wirklichkeit werden sollte, würde die Sektion Bozen deS Oesterreichischen Touristen klubs dafür Sorge tragen, daß das SchutzhauS auf dem Gipftl zur Aufnahme des hohen Gastes geöffnet und Alle? zu seiner Bequemlichkeit hergerichtet wird. ! Bo?ner Chronik. MlterlwgSbericht der Sektion Bozen des Deutsches und Oesterr. Alpen-Vereins, 8. Mai. Station: Saiwerk?«!»». ^emper. gestern NachmZUHr 16.4 S.. AbciidS S Uhr 14.6 , heute Morgens 8 Uhr 13.0 Barometerstand (Mittel 733

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Seite 2 von 8
Datum: 08.10.1906
Umfang: 8
inbezug auf AnWüsse an die Bahn Wronten—Reutte und endlich den Wunsch, in den Abonucmentsverkehr der k. k. Staalsbalmen wenig stens noch die Strecke Wörgl- Innsbruck einzube- jin'^e Dame von der Umschlingung des Bruders frei. „Tu willst also nicht?' „Stein!' klang es fest uub wie in herber Ent schlossenheit zurück. „Gur daun tue ich. was Bruder Heinz mir gestern geraten hat!' Eugen schaute dir Schwester erschrocken an. „Etwas Gutes ist das sicher nicht — was könnte von Heinz auch Gutes kommen,' sagte

er bitter. „Aber ich erreiche mein Ziel doch ohne dich!' rief Wse beinahe tnumphierend und mit spöt tischem Auflachen. ..Sprich, was hast du vor, Else?' „Du wirst es.schon iroch erfahren.' Eugen faßte die Schwester am Handgelenk und unter seinem droheuLsn Blick senkte sie den ihren zu.Alchen; es lag etivas Zwingende in diesen Hunklen Äugen. „Du wirst mir jetzt gleich auf der Stelle sagen, du tun willst und was Heinz dir geraten b«t?' „Ich Laufe einfach, -was ich bi^uche, und laste 5ie RöZvnrng

se eines Vonnittagspersonmzuges aus dem Eisacktale nach Bozen und aus Südtirol «ach Bozen an. Unverkennbarer Trotz sprach aus den Worten des Mädchens, das sich jetzt der Türe zuwandte. Doch Eugen hielt es niit einer raschen Beivegung zurück. „Halt!' donnerte er mit starker. Stimme. Eine drohende Wolke lag auf seiner Stirn. „Wage es.nicht, dein Vorhaben anzuführen, sonst bei Gott .' Er vollendete nicht, doch Else rief ihm höhnisch zu: „Du willst nnch doch hoffentlich nicht Magen?' Er ging ohne eiu Wort, und hob den Brief auf. den er vorhin

. (Angenommen.) Redner siirchtet, daß „Genügt dir das?' sragte Eugen, nachdem Else zu Ende gelesen, „oder willst du die Schande noch vermehren helfen?' - ' - - 7 x „Kannst du das bezahlen?' sragte. sie statt der Aiuwort ,mt» warf einen scheuen Blick ans den Bruder. „Wenn ich es auch könnte, ich wollte es nicht!' lautete die finstere Entgegnung. „Mag Heinz doch sehen, was daraus wird. Vorläufig wenigstens denke ich nicht daran, die Angelegenheit zu regeln.' „Mein Gott, Eugen,-du wirst doch Dahlen müssen

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Seite 4 von 6
Datum: 11.01.1860
Umfang: 6
, als ob sie nur der Aus druck der Gedanken des Kaisers wären. Dieser Althan nun brachte dem Kaiser auf die raffinirteste Weise von der Welt eine falsche Meinung von Prinz Eugen hei. Eß war eine wohlbekannte Sache zu Wien, baß Eugen keine willkommenere Erholung kannte von seinen zahlreichen Geschäften als die Gesellschaft eines KreisxS ponWunden, uiiter denen die Gräfin Batthyany. deS geistvollen Hossanzlers Strattman gleichbegabte Tockter. den ersten Rang einnahm. Der Ton. welcher Äi diesem Eirkel herrschte, zog

. gM .ex ihn an^. und arbeitete darauf hin, daß ihm die Leitung dfs Kriegs wesens entzogen werde. AlS der Kaiser immer noch zaudere den hochgeach teten Mid allgemein beliebten Feldherr^ öffentlich sn Ungnade fallen zu lassen, mußte ein gewisser Graf Knipt 'sch den letzten Sturm auf das kaiserliche Herz machen, nm demselben die Meinung beizubringen Eugen sei ein Verschwörer. Es ist außerordentlich interessant hier alle Fäden der Intriguen zu verfolgen, denn Per- läumdnngen. solcher Art um Ehrenmänner zu stürzen kommen

Verleumdungen erkannte, und den- jcnigcn wclcher sie vorbrachte also abfertigte wie er xS verdiente, das beweist nur wie gut Älthan und die übrigen Gegner des Prinzen den' Bemühungen des Grafen Nimptsck vorgearbeitet hatten. Des Kaisers Gemüth .wurtze vielmehr aufs höchste bsunnshigt durch Hep Abgrund vpn Treulosigkeit wel,chen die' Aussen des Grafen Nimptsch vor seinen erschreckten Blicken eröffnetes . . Aber so außerordentlich beliebt war Prinz Eugen Hetzn Kemeiyen Volk, ^aß der Bediente des Graftu

mit Ftstigkeir. hiemit alle seine Stellen 'zu den Füßen des Kaisers nieder. Ganz Europa jedoch lyerde er- aufrufen zum Richter über die Kränkung .die ihm widerfahren w.üHe. . wenn eine solche Beleidiguyg wie sie gegen ihn gewagt worden sei. straflos bleibe. Karl befand sich Eugen gegen über in der peinlichsten Verlegenheit.- Es wird mit großer Wahrscheinlichkeit behauptet/daß er die angeb lichen: Enthüllungen des Grafen Nimptsch anfangs mir aus Neugierde angehört habe, weil es ihm von jeher. Vergnügen machte

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Seite 3 von 8
Datum: 08.06.1859
Umfang: 8
war es auch das 4. Bataillon des Kaiserjä ger-Regiments, welchem es gelang, die erste gezogene Kanone von den Franzosen zu erbeuten. Durchmarsch der kaiscrl. österreichischen Truppe» durch Tirol im I. IM. (Schluß.) Am 2l>. Mai kam Prinz Eugen selbst nach Rove reto. Am folgenden Tage recognoscirte er. begleitet von dm Prinzen Vaüdemont und Commercy und andern Generälen, über den Monte Baloo hinunter, die beiden feindlichen Stellungen zu Chiusa und Fer- rara, und überzeugte sich, daß ein Durchdringen auf der gewöhnlichen

kommen sie nicht herunter.' Aber der alte Catinat hatte sich diesmal verrechnet, und der im Kriegshandwerk ergraute Meister mußte zu seiner großen Ueberraschung und zum Erstaunen von Europa sich von der Klugheit und dem Muthe eineS noch nicht vierzig Jahre zählenden Helden im buch stäblichen Sinne überflügelt sehen. Denn sobald Prinz Eugen die Ueberzeugung gewann, daß auf der gewöhn» lichen Heerstraße an der Etsch durchzubrechen unmög lich sei, mußte an einen anderen Weg nach Italien gedacht

der große Eugen gleich den Helden deS Alterthum» kühne Unternehmungen. Es sollte also ein Weg ge rade von Rovereto aus in kürzester Linie ü.'er die Grenzalpen-Gebirge ermittelt werden, und Eugen warf seine Blicke auf die östlich über Rovereto und Ata sich öffnenden Thäler und Alpenhöhen. In der reizenden Gegend von Rovereto an den bedrohten Manern des freundlichen Städtchens vorbei führt der Waldstrom Leno seine tosenden Gewässer in die stillen Fluthen der Etsch. Er sammelt die Quelle» auf den Gebirgen

Fußpfaden durchschnitten. Hier meinte Prinz Eugen müsse ein Uebergang sich bewerkstelligen, lassen, und wählte für seinen Zweck das klügste Mittel, Nachfor schungen bei den ortskundigen Gebirgsleuten. Er lieg mehrere Bauern aus den drei »Mannten Thälern zu sich kommen, und erkundigte M auf das genaueste über die Lage, Richtung und Beschaffenheit? ihrer Berge und Uebergangspunkte. Die guten Lente schüttelten beim Anblicke deS Geschützes, der Kavallerie, der Munitionswägen. deS unermeßlichen Gepäckes nnd

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Seite 2 von 8
Datum: 24.10.1906
Umfang: 8
dies nicht verhängnisvoll für sie werden? Sie besand sich in schwindelnder L>ö>kc: wenn sie Eugen wahr nahm, konnte sie in Aufregung geraten, und ein einziger Fehlgriff brachte sie in große Gefahr. Engen schloß die Augen, als könne er sich so ihrem Blick entziehen: aber wie von einer geKeimen Kraft angezogen, müßte er doch immer wieder Hin- Zehen. Er hätte sich am liebsten verkrochen wie eine Man?: witternd vor Aufregung saß er da. und sehnte den Zeitpunkt herbei, wo die Künstlerin öie

halsbrecherischeProduktion beendet haben würde. Nock chatte sie ilm nickt bemerkt. Anscheinend sehr ruhig iah sie da okeu auf der schwebenden Stange, die sich lei'ie schaukelnd hin^und ber be wegt?. Violetta mußte sich ein paar Sekundn-, .des Ansrnlsens gönnen. Sie zupfte an dem Nock- iben lserum: gleicligiltig glitten ikre Airgen üb.'r die Menge der Zuschauer hin. — Plötzlich bemerke Eugen, inie ein gewaltiger Ruck durch die ?.ar:e Gestalt ginz, wie das Mädchen sich krampfhaft »m - Trapez kestliieli. D«r Mick der jimgen

, di? sie dock vor allem nötig hatte. Krampfhaft hielt ste sich fest, es kostete ihr augenscheinlich die größ>e Mübe. die Produktion Ende zu führen. D?s Publikum begann bereits unruhig zu werden, jeder zitterte jetzt für dies jung Leben da oben. N'-äü- rend man vorher ein Gefühl unbedingter Sicher heit hatte. Halblaute Reden wie: ..Wenn sie doch herunt!'- wollte,' oder: ..Wenn ihr uur nichts trassiert. — Ivos mag nur niit ihr vorgegangen sein?' wurden gewechselt. Eugen körte alles. Er gitterte jekr am ganzen

Hinzen mrr an Eugen, de» eine furchtbare Ailgst peinigte. ..'Sie muß einen Schwindelanfall bekommen lmben.' sagte der Direktor halblaut. ..sie ist doch sonst ganz siS?r, vi? bri?g?n wir sie mrr herab?' Mittwoch, de,: 24. Oktober 1906. ' einen Entschuldigungszettel behufs Alisfertigung zn. Unterläßt die Partei die Ausfertigung oder wird der Entschuldigungszettel als nichl gesetzlich erkannt, so werden die Versäumnisse als nicht ge rechtfertigt angesehen und gelangen znr Anzeige. Am 13. jedes Monates

, wo sie regungslos liegen blieb. Viele Damen waren vor Schreck ohnmächtig geworden- es herrschte eine unsägliche Verwirrung unter den Zuschauern. Die meisten verließen ihre Plätze und umringten die Venrnglnckie. Im ersten Schreck wußre niemand recht, was zu tun sei. Rufe des Bedauerns wurden laut. „Das arme Kind! — Wie ging das zu-? — Lebr sie. — ist sie tot?' ^ ,— Eugen war aufgesprungen. Totenblässe bedeckt? sein Gesicht. Ohne cm Wort zn sprechen, wollte er zu Hilse eilen, dock Heinz hielt den Bnrder am Aermel

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Seite 1 von 8
Datum: 31.10.1906
Umfang: 8
sich Onkel Fritz in ehrlichem Zorn gegen Eugen, «ich denke, ich täte wirklich besser, auszuziehen; es gibt hier so vieles, was mich ärgert uitd Aerger schadet mir immer. Ich habe dann keinen Appetit und das ist bedauerlich. Äebrigens habe ich das Gefühl, als ob nnch deine Mutter hinausekeln möchte, — denn — das Essen ist schon mehr als einfach. Dabei siebt die ganze Führung des Haushalts gar nicht darnach aus, als ob bei euch immer so — gewöhnlich gckocht würde. Es ist doch alles auf großen« Fuß

wird FZM. Schönaich zum „Reichs' - kriegsminister ernannt, in dem im ungarischen „Amtsblatt' veröffentlichten zum „gemeinsamen' Kriegsminister. Ebenso wird anläßlich der Ent hebung von seinem Posten FZM. Pirreich nn öster reichischen Handschreiben als Reichskriegsminister. im ungarischen als gemeinsanier Kriezsminister „Aber, liebster Onkel,' suchte Eugen den alten Herrn, der sich in Eifer geredet, zu beschwichtigen. „Mama wird untröstlich sein, wenn sie ersährr, was dn beabsichtigst.' ,O. das glaube

ich nicht,' beharrte Fritz Hebart trocken, „sie wird vielleicht untröstlich scheinen, das gebe ich zu. aber, verlaß dich darauf, sie möchte mich?os sein! Bei ihr weiß nian ja nie. was echt und was falsch ist. Herrgott, fraze ich mich im mer. ist denn das meine Schwester? Sic war als Kind ein so liebes, herziges Ding, und nnu. so verändert! Glaube mir. Eugen, ich bin ein feiner Menschenkenner, ich habe gelernt, auf den Gesich tern zu lesen. Schon als ich bei euch eintraf, da wußte ich es ganz genau

. v. Jswolsky, sei mit dem Wunsche nach Paris geikommen. die Bande zwischen Rlrßland und Frank- sch.'-igeii, und gehofft, seine alten Tage bei lieben- diu Perwnudten zubrinzen zu können, bringt ein ganzes Hi,!z voll Liebe mit. und muß nun erfahren, ^aß man iilibsch bleiben tonnte, wo man war. »venu ina:i nnrer nichts mitzubringen hat.' Ter alte Herr schien sehr betrübt zu sein. ..Du si.'üst zu schwarz, lieber Onkel,' begütigte Eugen edivM er sich selbst sagte, daß es sich in Wirklichkeit genau so verhielt

, daß ich bei euch wohnen kann. Ich denke, sie wird den alten Onkel schon ein wenig! lieb gewinnen. ^ ich bin ja jetzt so ganz allein.- Eugen senkte. „Schade', sagte er, „das Bild, das dir da ent rollst ist sehr schön, aber ^ es wivd leider mir ein Bild bleiben.' „Und warum?' „Weil — weil ich mich wahrscheinlich nie ver heirate.' „O? So! — Hm !' machte der Onkel ge-

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Seite 1 von 8
Datum: 02.11.1906
Umfang: 8
er so, ohne sich'zu.rühren, er. der sich sonst keinen Augenblick des Ausruhens gönn te. dcr rastlos arbeitete, .oft die halbe Nacht hin durch. Vor ihm aufgeschlagen lag das große Haupt buch. dessen - einzelne Seiten mit dichten ^ Zahlen reihen bedeckt waren. Eugen Mertens stützte den Kopf in die Ha.nd. Nur manchmal seufzte er tief auf. Heinz war vor einer halben Stunde fortge gangen. Er hatte deu Bruder wiederholt bestürmt, ihn« aus der ärgsten Klemme heraufzuhelfen, feine Gläubiger bedrängten ihn jetzt hart

das Recht nehmen lassen, Aufklärung zu verlangen, denn es hängt alles davon ab. wie sich Ungarn endgiltig zu den militärischen Fragen stellen will. Tie österreichische Volksvertretung muß darauf dringen, daß der Schleier von den Abmachungen weggezogen werde, welche der Uedernahnie der Regierung in Ungarn durch die Koalition voran gingen. das L?ben nehmen zu wollen, aber Eugen war fest geblieben. Solche Szenen hatten sich schon zu oft wiederholt und wirkten deshalb nicht mehr. Eugen wußte ganz genau

, daß Heinz in seinem uirverbesserlichen Leichtsinn nur noch bestärkt wur de, acini mau ihm immer nachgab. Nun mußte er endlich einsehen, daß für ihn nichts mehr zu hoffen war. Mochte er sich selbst helfen. Euzeu konnte es nicht mehr. Krachend hatte Heinz die Türe hinter sich zu geschlagen, Eugen sah ihm nach, wie er über die Srraße ging und um die nächste Ecke verschwand. Wo mochte er hingehen? Ob er bei einem Ka meraden Hilfe suchte? Ellgen war fest entschlos sen. den Leichtfuß

von jetzt an sich selbst zu über lassen, und er hatte ihm dies auch klar und deut lich auseinandergesetzt. ..Es geht eben nicht anders.' sagte er zu sich selbst, indem er gedankenvoll eine Wanderung durch das Zimmer unternah:». Ein alter Diener kam herein, um die L-anvpe über dem Schreibtisch-anMüuden.. ..Lassen Sie es,' sagte Eugen, „ich will ohnedies einen kleinen Spaziergang machen: der Kopf schmerzt mich w sehr, daß es für heute mit der Arbeit doch nicht mehr geht.' „Da tun Sie recht, gnädiger Herr,' beeilte sich ter Alte

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Seite 1 von 8
Datum: 15.10.1906
Umfang: 8
diese Eigenschaft völlig verleng nete. „A. da sind Sie ja.' rief die junge Dame. Sie gab sich keine Mühe, ihre freudige Ueberraschung zu verberzen, sondern sprang lebhaft auf, und streckte dem Bruder ihrer Freundin die Hand ent> gogen. Halb zögernd ^ergriff Eugen die darge botene Rechte. Es hatte den Anschein, als wollte er sich wieder zurückziehen, und Fräulein Milly nlochie- evoas d^rgleich^l ahiien. denw sie - begann sofort in ihrer laute«, geräuschvollen Weise: „Mr sprächen soeben von Ihnen, Herr Mertens

Blick zu denn Bruder hinüber. Sie fürchtete, er möchte, wie gewöhnlich, auf dergleichen Reden, die Milly unbegreiflicherweise für witzig hielt, eine sarka stische Antwort geben. Doch diesmal war die Be fürchtung grundlos. Eugen schien kaum hinzu hören, wenigstens veränderte sich kein Zug in sei nem Gesicht. Wahrscheinlich hatte er wieder Aer- ger im Geschäft gehabt, denn zwischen seinen Augen brauen lag eine tiefe Falte, was bei ihm immer ein Zeichen der Verstimmung war. Fräulein Milly fuhr rasch

fort: „Sie wollen gar nicht erfahren, was wir von Ihnen sprachen?' Da auch jetzt keine Antlvort erfolgte, plauderte die junge Dame unbeirrt weiter: „Es. war natür lich uur Gutes; Else erzählte mir, daß Sie gestern ein armes Mädchen- ml>d dessen Vater im Garten- Hause aufgenommen hätten. Wie gut Sie sind. Herr Mertens^ Was ist denn das für ein Mäd chen, es soll ja sehr schön sein?' »Ja, ja — gewiß,' nickte Eugen zerstreut. „Aber — arm, nicht wahr?' „Mein Fräulein, das weiß ich wirklich

. Fräulein Milly Vagegen atmet« sichtlich erleichtert ans. ..Sie tun auch sehr recht. Herr Mertens, das Mädchen nicht lange in Ihren» Hanse zu behalten. Man weiß ja nicht, was sie für eine Perion ist. uud die Klatschsucht erhielte dadurch leicht schlimme Nahruirg.' „Die Klatschsucht?' fuhr Eugen zornig auf. „Sie sollte»! doch wissen, Fräulein, daß ich mich nur dergleichen unwichtige Dinge niemals küsn- mere. Meiu Tun und Handeln vermöchte sie nicht zu beeinflussen: ich fühle mich über kleinliche

Be mängelungen der Klatschbasen durchaus erhaben.' Fräulein Milly zuckte die spitzen Schultern, was sie immer tat. wenn sie nichts zu antworten wußte. „Dn könntest übrigens das Fniulein, - na. wie heißt sie doch gleich - .' „Fräulein Norman»,' half Eitgen der Schwe ster. „Ja, Fräulein Normann. — du könntest sie doch einmal zu uns einladen, damit man das Mäd chen zu sehen bekommt. Ich bin sehr neugierig Mkö Manm auch. Sie soll ja noch sehr jung sein.'' sagte Else lebhaft. Eugen schaute die Schwester prüfend

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Seite 1 von 8
Datum: 17.10.1906
Umfang: 8
an. ..Dame?' lächelte er schalkhaft, und Eugen fühlte, wie ihm das Blut heiß in die Wangen stieg. „Wo ich sie immer treffe,' fuhr Heinz fort, „ich sah sie heute bereits zum vierteil oder fünften Mal denselben Weg daherkommen.' „Und — war sie allein?' Die Frage kam nur stockend heraus. „Ja, ganz allein. Sie ging wie immer sehr rasch, aber da ich seit heute morgen weiß, daß wir gewissermaßen! Hausgenossen sind, so sprach ichr sie an. Ich bin viel zu galant, um zugeben zu können, daß ein junges Mädchen

durch den dicksten Mantel.' „Sagtest du uichr vorhin, daß das Mädchen arm sei?' begann Eugen wieder, indem er sich bemühte, niit dem Bruder gleichen Schritt zu hal teu, „sprach sie davon?' »Ja, — arm wie eine Kirchenmaus. ^ das sind ihre eigenen Worte.' „Ich hatte nämlich beschlossen, sie nicht lan gcr mehr im Gartenhause zu lassen, denn hinter -diesem nächtlichen Umherstreifen steckr nichts Gn tes: aber. — wen» sie so arm ist. was meinst du? ' Engen vollendete den Satz nicht. Er blickte den Bruder fragend

, nicht eine neue Einiiahinsanelle angestrebt wird, son dern der dringend nötige Schutz der Nachrruhe. auf welchen insbesondere jene Landapotheker, welche ohne Hilfskraft arbeiten und den ganzen Tag- an das Geschäft gekettet sind, nicht länger verzichte» „Es isr das beste, dn läßt sie gehen. Eugen,' sagte Heinz jetzt sehr ernst. „Denn ivenn du es dir auch nicht eingestehen willst, ich, weiß es Äoch, dn bist verliebt in das Mädel. nein, leugne nicht.' schattete er ein, als Eugen eine uugedul» dig abwehrende

. Nun ja. ich sehe die Welt und das Leben eben mit ganz anderen Angen an. als dn. Aber vor dem Leid, das eine unglückliche Liebe über dich heraufbe schwören würde. muH ich dich wari-en. Du kannifk das Mädchen unmöglich zu deiner Lebensgefährtin machen, das wirst dn bei einiger Ueberlegnnz selbst sagen müssen, und deshalb muß es fort, es ist die höchste Zeit. - hoffentlich ist es noch nicht zu spät!' Das letzrere hatte Heinz mehr zn sich selbst gesprochen. Eugen hörte auch gar nicht darauf. Es tam sa selten

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